DE4010445C2 - Rohrbiegemaschine - Google Patents
RohrbiegemaschineInfo
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- B21D7/02—Bending rods, profiles, or tubes over a stationary forming member; by use of a swinging forming member or abutment
- B21D7/024—Bending rods, profiles, or tubes over a stationary forming member; by use of a swinging forming member or abutment by a swinging forming member
Description
Rohrbiegemaschinen sind für verschiedenste Anwendungszwecke mit unterschied
lichen Biegeverfahren bekannt. Die Erfindung baut auf einer Rohrbiegemaschine auf,
die mittels einer Spannbacke auf einem Schwenkarm das zu biegende Rohr an die
Biegeschablone anpreßt und durch Verschwenkung des Schwenkarms die Biegung
durchführt.
Aus der DE 36 27 502 A1 ist eine Rohrbiegemaschine bekannt, die zum Biegen mit
unterschiedlichen Biegeradien geeignet ist. Ihr Aufbau besteht aus einem langge
streckten Maschinenrahmen, der an einem Kopfende einen Biegetisch aufweist. Auf
dem Maschinenrahmen ist eine Aufnahmevorrichtung für einen Biegedorn und ein
Vorschubwagen mit einer Klemmhülse zum Einspannen eines Rohres angebracht.
Die Aufnahmevorichtung für den Biegedorn und der Vorschubwagen sind auf
Führungsplatten angeordnet, die eine Verschiebung quer zur Längsrichtung des
Maschinenrahmens zulassen.
Der Biegetisch ist mittels einer Hubeinrichtung heb- und senkbar. Auf dem Biegetisch
sind entlang einer vertikalen Biegeachse zwei Biegeschablonen übereinander
angeordnet. Je nach der Höheneinstellung des Biegetisches kann die untere oder die
obere Biegeschablone in Arbeitsstellung, d. h. fluchtend zur Klemmhülse gebracht
werden. Der Biegevorgang wird nach dem bekannten Verfahren mittels einem um die
Biegeachse verschwenkbaren Schwenkarm durchgeführt. Auf dem Schwenkarm ist
eine Spannbacke mit zugehöriger Festklemmeinrichtung angebracht. Der Spannbacke
ist im weiteren eine Gleitschiene zugeordnet. Um einen Biegeschablonenwechsel
zwischen zwei Biegeoperationen vorzunehmen, wird das zu biegende Rohr
zusammen mit dem Vorschubwagen durch Querbewegung aus der Rille der ersten
Biegeschablone ausgefahren und mittels des Tischhubes die zweite Biegeschablone
in Arbeitsstellung gebracht. Durch Querbewegung wird anschließend das Rohr an die
Rille der zweiten Biegeschablone angeschlagen. Wie eingangs aufgeführt, eignet
sich diese Rohrbiegemaschine für ein Biegen mit unterschiedlichen Biegeradien bei
sich folgenden Biegeoperationen. Ein "Links-" und "Rechtsbiegen" kann mit dieser
Maschine nicht durchgeführt werden.
Aus der US 3 017 917 ist eine weitere Rohrbiegemaschine bekannt, die mit einem
Biegetisch versehen ist, der auf zwei gegenüberliegenden Seiten je eine
Biegeschablone und um eine vertikale Achse verschwenkbare Spannbacken aufweist.
Jeder der beiden Biegeschablonen ist je ein zugehöriger Vorschubwagen mit
Klemmhülse zugeordnet. Beim Wechsel von "Links-" und "Rechtsbiegen" wird der
Tisch mit den Vorschubwagen und den Klemmhülsen zusammen mit der zugehörigen
Biegeschablone über ein seitlich angeordnetes Scharnier um 180° verschwenkt. Die
zweite Biegeschablone zusammen mit dem zweiten Vorschubwagen mit Klemmhülse
wird nun in Arbeitsstellung gebracht. Bei dieser Einrichtung muß bei einem Wechsel
von "Links"- auf Rechtsbiegen" das Werkstück von Hand aus der ersten Klemmhülse
entfernt und in die zweite Klemmhülse eingespannt werden. Für eine Automatisierung
sich folgender Biegeoperationen mit Wechsel von "Links-" auf Rechtsbiegen" ist
dieses Konzept nicht geeignet.
Als der der Erfindung nächstliegende Stand der Technik ist die GB-PS 2 047 584 =
DE 30 16 047 A1 zu benennen, die eine Anzahl von gemeinsamen Merkmalen mit
der Erfindung aufweist, welche im Oberbegriff von Anspruch 1 aufgelistet sind, wobei
hervorzuheben ist, daß diese Biegemaschine mit zwei Biegeschablonen für ein
"Links-" und "Rechtsbiegen" versehen ist und relativ zu diesen eine das zu biegende
Rohr führende Verschiebeeinheit versetzbar ist derart, daß die Verschiebeeinheit mit
ihrer durch ihre Klemmhülse bestimmten Rohrmitte wechselweise mit einer der
Biegeschablonen in Wirkverbindung positioniert ist. Diese Biegemaschine weist
jedoch verschiedene Nachteile auf. Beim Wechsel von "Links"- auf "Rechtsbiegen"
oder umgekehrt wird ein Vorschubwagen mit Klemmhülse und seiner Längsführung
um eine Schwenkachse um 180° verschwenkt. Bevor aber die Verschwenkung
beginnen kann, muß das Werkstück axial aus der ersten Biegeschablone entfernt und
nach der Verschwenkung axial in die zweite Biegeschablone wieder eingesetzt
werden. Diese Entfernung des Werkstückes aus der Biegeschablone erfordert ein
manuelles Aus- und Wiedereinspannen des Werkstückes aus der Klemmhülse. Jede
Ein- und Ausspannoperation des Werkstückes stellt aber einen Genauigkeitsverlust
sich folgender Biegeoperationen, eine Einschränkung für eine Automatisierung und
für eine Produktionssteigerung dar.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer mit zwei Biegeschablonen für ein "Links-" und
"Rechtsbiegen" von Rohren versehenen Biegemaschine den Wechsel von einer zur
anderen Biegeschablone zu ermöglichen unter Aufrechterhaltung der Einspannung
des sich in der Biegeoperation befindenden Rohres in der Klemmhülse, um so den
Biegevorgang präzise und schnell und in vielfältigen Rohrbiegekonfigurationen
durchführen zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Summe der Merkmale von
Anspruch 1 gelöst.
Insbesondere wird mit dieser Erfindung auch die Möglichkeit zum automatischen
Ablauf der mit dem obengenannten Wechsel im Zusammenhang stehenden
Bewegungsabläufen geschaffen.
Die Erfindung wird an nachfolgendem
Ausführungsbeispiel verdeutlicht.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Rohrbiegemaschine in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 ein Schnitt entlang der Linie II nach Fig. 1 durch den Biegetisch
Fig. 3-8 verschiedene Drehpositionen des Biegetisches beim Wechsel der Biege
schablone.
Die Rohrbiegemaschine gemäß Fig. 1 besteht aus einem Maschinenrahmen (11), an
deren Vorderseite ein Biegetisch (13) um eine Achse (14) drehbar gelagert ist.
Ferner ist am Maschinenrahmen (11) eine Längsführung (15) und ein Ausleger (16)
quer zur Längsrichtung (8) des Maschinenrahmens in Führungen (17, 18) verschieb
bar angeordnet.
Die Führungen (17, 18) bestehen aus Wellen, die an Lagern (19, 20, 21 und 22) am
Maschinenrahmen (11) befestigt sind. Die Querverschiebung erfolgt mittels Motor (23)
und Gewindespindel (24). Dieser Motor kann durch einen Handrad-Antrieb ersetzt
werden, insbesondere in den Fällen, bei welchen die Maschine als Halbautomat
ausgebildet ist.
Der Vorschubwagen (25) ist durch Rollen (26, 27, 28 und 29) auf der Längsführung
(15) gelagert und wird durch Antrieb (30) und Zahnriemen (31) längsverschoben.
Zusammen mit einer Klemmhülse (6), in welche das zu biegende Rohr eingespannt
wird, bildet der Vorschubwagen (25) und die Längsführung (15) eine Verschiebeein
heit (51). Die Aufnah
mevorrichtung (32) des Biegedorns ist am Ausleger (16) befestigt
und wird zusammen mit der Längsführung (15), dem Vorschubwagen
(25), dem zu verarbeitenden Rohr und dem Biegedorn quer zur
Längsrichtung (8) des Maschinenrahmens (11) bewegt. Zum besseren
Verständnis ist in Fig. 1 der Biegedorn, der sich von seiner
Aufnahmevorrichtung (32) bis zur Biegeschablone (36) erstreckt,
und das zu biegende Rohr nicht eingezeichnet. Der Biegedorn ist
durch die Klemmhülse (6) auf der Achse (5) in Längsrichtung
bewegbar angeordnet. Diese Bewegung ist insbesondere für den
Rückzug kurz vor Beendigung des Biegevorganges nötig. Das zu
biegende Rohr wird auf der Achse (5) in Längsrichtung (8) durch
den Vorschubwagen (25) bewegt. Das Biegeverfahren mit Dorn und
Biegeschablone (36) hat sich allgemein durchgesetzt und darf als
bekannt vorausgesetzt werden.
Mit (34) ist der Antriebsmotor bezeichnet, der am Maschinenrahmen
(11) angeordnet ist und die Drehbewegung des Biegetisches (13)
über die Schneckenwelle (35) um die Achse (14) betätigt. Wird die
Biegemaschine als Halbautomat ausgebildet, kann der Antrieb durch
ein Handrad (nicht gezeichnet) erfolgen.
Am vorderen Ende des Biegetisches (13) sind zwei Biegeschablonen
(36 und 37) angeordnet, die um eine gemeinsame Achse (38) drehbar
gelagert sind (siehe auch Fig. 2). Der Antrieb erfolgt durch
Elektromotor (39) und Getriebe (40) über Kegelräder (49, 49'). Der
Biegevorgang erfolgt durch Anpressen des Rohres mittels Spann
backen (41, 42) an die Biegeschablone (36, 37). Die Spannbacken
(41, 42) sind an einer Festklemmeinrichtung hydraulisch ver
schiebbar angeordnet. Danach wird die Festklemmeinrichtung zusam
men mit den Spannbacken (41, 42) und den Biegeschablonen (36, 37)
um die Achse (38) so weit gedreht, bis der erforderliche Biege
winkel erreicht wird. Die Aufnahme des Gegendrucks erfolgt durch
am Biegetisch (13) fest angeordnete Gleitschienen (47, 48) gemäss
Stand der Technik.
Für das Umrichten der Biegemaschine von "Links-" auf
"Rechtsbiegen" oder von beispielsweise einem Rohr mit kleinerem
Biegeradius auf ein Rohr mit einem grösseren, wird der Biegetisch
(13) mittels Antriebsmotor (34) um die Achse (14) um 180°
gedreht. Somit gelangt anstelle der Biegeschablone (36) und der
Spannbacke (41) die Biegeschablone (37) und die Spannbacke (42)
zum Einsatz.
Das Verfahren zum Biegen eines Rohres (44) wird anhand der sche
matischen Fig. 3-8 erläutert, wobei Biegeoperationen mit
zwei unterschiedlichen Biegeradien und/oder ein "Links"- und
"Rechtsbiegen" durchgeführt werden. Nach Beendigung einer Biege
operation, in diesem Beispiel ein "Linksbiegen", wird die Spann
backe (41) (Fig. 1) und die Gleitschiene (47) (Fig. 1) geöffnet.
Das Rohr (44) wird durch die Querverschiebung des Vorschubwagens
(25) in eine erste Richtung (45) von der Biegeschablone (36) weg
ausserhalb eines werkzeugspezifischen Begrenzungskreises (50) der
Biegeschablone (36) gebracht. Das Zentrum des Begrenzungskreises
(50) ist die Drehachse (14) des Biegetisches (13) (Fig. 1). Der
Biegetisch (13) wird anschliessend zusammen mit den Biegeschablo
nen (36, 37) den Spannbacken (41, 42) und den Gleitschienen (47,
48) um die Achse (14) um einen vorbestimmten Winkel, vorzugsweise
90° (Fig. 5) gedreht. Der Vorschubwagen mit dem Rohr (44) wird
durch Querverschiebung in Richtung des Pfeiles (46) entgegenge
setzt zur ersten Richtung (45) in eine neue Position ausserhalb
eines Begrenzungskreises (50'), beispielsweise 2-4 mm ausser
halb des Begrenzungskreises (50'), gebracht. Der Begrenzungskreis
(50') ergibt sich durch die Abmessungen der zweiten Biegeschablo
ne (37) bei der Drehung des Biegetisches (13) um die Achse (14)
in die Arbeitsposition. In der Regel wird der Biegetisch (13) in
zwei Schritten von 90° gedreht. Je nach den Erfordernissen kann
aber auch eine kontinuierliche Bewegung von 180° gewählt werden.
Wenn sich das Rohr (44) zwischen der zweiten Biegeschablone (37)
und der Spannbacke (42) befindet, kann durch Querverschiebung des
Vorschubwagens (25) das Rohr (44) zur zweiten Biegeschablone (37)
hinbewegt und mittels der Spannbacke (42) festgeklemmt werden.
Eine neue Biegeoperation, in diesem Beispiel ein "Rechtsbiegen",
kann eingeleitet werden.
Claims (3)
1. Rohrbiegemaschine, bestehend aus
- 1. einem langgestreckten Maschinenrahmen (11),
- 2. einem Vorschubwagen (25) mit einer Klemmhülse (6) zum Einspannen eines Rohres, der entlang einer Längsführung (15) in Längsrichtung (8) des Maschinenrahmens (11) verschiebbar ist und
- 3. einem Biegetisch (13), der auf zwei gegenüberliegenden Seiten in einem
Abstand je eine Biegeschablone (36, 37), je eine auf einem Schwenkarm
(7) verschwenkbare Spannbacke (41, 42) und je eine Gleitschiene (47, 48)
aufweist,
wobei die aus dem Vorschubwagen (25), der Klemmhülse (6) und der Längsführung (15) gebildete Verschiebeeinheit (51) und die Biegeschab lonen (36, 37) relativ zueinander versetzbar sind derart, daß die Verschiebeeinheit (51) mit ihrer durch die Klemmhülse (6) bestimmten Rohrmitte und wechselweise eine der Biegeschablonen (36, 37) in Wirkverbindung positioniert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Biegetisch (13) am Maschinenrahmen (11) um eine Achse (14) parallel zur Längsrichtung (8) des Maschinenrahmens (11) drehbar gelagert ist und durch Drehung des Biegetisches (13) wechselweise die eine der beiden Biegeschablonen (36, 37), die im Abstand zu dieser Achse (14) angeordnet sind, in eine Arbeits- und die andere in eine Parkposition bringbar sind in der die Biegeschablonen (36, 37) sowie der Schwenkarm (7) eine vertikale Achse (38) aufweisen, und daß die Verschiebeeinheit (51) mittels Führungen (17, 18) für eine horizontale Verschiebung quer zur Längsrichtung (8) und relativ zur Biegeschablone (36, 37) am Maschinenrahmen (11) abgestützt ist.
2. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebeeinheit (51) mit einer Aufnahmevorrichtung (32) für
einen Biegedorn versehen ist.
3. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Bewegung der Verschiebeeinheit (51) und für die Drehung des
Biegetisches (13) um die Achse (14) je ein Elektromotor (23, 34) vorge
sehen ist.
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