DE2420690B2 - Vorrichtung zum biegen von rohrabschnitten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von Rohrabschnitten, mit einer Zuführeinrichtung für die Rohrabschnitte, und mit einem Biegekopf, der aus mindestens einer Biegestation beteht, die jeweils einen Ziehblock und einen gegenüber diesem um eine Schwenkachse drehbaren, mit einem Spannblock versehenen Biegeblock aufweist, wobei Zieh-, Spannsowie Biegeblock mindestens zwei parallel verlaufende Führungsrillen für die zugeführten Rohrabschnitte aufweisen und Biegestation sowie Zuführeinrichtung relativ zueinander sowohl in parallel zur Schwenkachse -to verlaufender Richtung als auch i*i senkrecht zur Schwenkachse sowie zu den zugeführten Rohrabschnitten verlaufender Richtung verstellbar sind.

Es ist bereits eine solche Vorrichtung bekannt (DT-OS 21 01 162), die für das Biegen eines einzigen Rohres bzw. Rohrabschnitts vorgesehen ist und bei der Rohrbiegungen in verschiedenen Ebenen und mit verschiedenen Radien durchgeführt werden können. Ihr Biegekopf ist von üblicher Bauart, wobei ein Biegewerkzeug (Biegeblock) mit einer Spannbacke (Spannblock) so und einer Leitschiene (Ziehblock) zusammenwirkt und die das Biegewerkzeug tragende Welle beim Biegen angetrieben wird. Die Zuführeinrichtung dient zum drehfesten Halten des zu biegenden Rohres und ermöglicht es, eine bestimmte Biegeebene zu wählen. Das Biegewerkzeug und die zugeordnete Spannbacke sowie die Leitschiene weisen dabei zwar mehrere Führungsrillen auf, jedoch dienen diese nicht zum gleichzeitigen Biegen von Rohren, sondern als Wahlmöglichkeit für verschiedene Biegeradien. &o

Die bekannte Vorrichtung eignet sich nicht ohne weiteres zum gleichzeitigen Biegen von mehreren Rohrabschnitten, so daß die Biegekapazität verhältnismäßig klein ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine &5 Biegevorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit der sich mehrere Rohrabschnitte gleichzeitig biegen lassen und die dabei eine leichte Einstellung auf unterschiedliche Durchmesser der Rohrabschnitte ermöglicht.

Die erfinderische Lösung dieser Aufgabe ist darin zu sehen, daß die Zuführeinrichtung aus mehreren nebeneinander angerodneten, jeweils für einen Rohrabschnitt vorgesehenen Zuführeinheiten besteht und daQ das relativ zueinander auszuführende Verstellen von Biegestation sowie Zuführeinrichtung über einen Tisch erfolgt, auf dem der Biegekopf angeordnet ist, wobei die Schwenkachse des Biegeblocks horizontal verläuft.

Eine derartige Biegevorrichtung ist verhältnismäßig einfach und kompakt aufgebaut und ermöglicht gegenüber den bekannten Vorrichtungen mit verhältnismäßig geringem konstruktiven Mehraufwand eine erhebliche Vergrößerung der Biegekapazität.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel ergänzend beschrieben.

F i g. 1 ist eine perspektivische Ansicht der Biegevorrichtung;

Fig. 2 ist eine teilweise geschnitten dargestellte Ansicht der Biegestation.

Die in Fig. 1 dargestellte Anlage bzw. Vorrichtung umfaßt fünf hintereinander angeordnete Stationen, nämlich insgesamt eine Wickelrollenanordnung 16 bildende Wickelroller. 12, auf denen Rohre 10 aufgewickelt sind, von denen weitgehend gratlose, haarnadelföimige Rohrabschnitte 14 gebildet werden sollen, ferner eine Zuführeinrichtung 18, eine Schneidvorrichtung 20, eine Biegeanordnung 22 und eine Abstreifvorrichtung 24.

Die Wickelrollenanordnung 16 weist eine Anzahl Säulen 26 auf, auf denen jeweils zwei Wickelrollen 12 um eine Querachse gelagert sind.

Die Zuführeinrichtung 18 ist auf einem Rahmen 44 gelagert und dient zum Abziehen der Rohre 10 von den Wickelrollen 12 und zum Einführen derselben durch die Schneidvorrichtung 20 in die Biegeanordnung 22. Die Zuführeinrichtung 18 umfaßt eine Anzahl von Paaren übereinanderliegender endloser Förderbänder, die motorisch angetrieben werden. Das Einschubende der Rohre 10 jeder Wickelrolle 12 wird zwischen zugeordnete Förderbänder geschoben, die diese zuerst durch eine Streckvorrichtung 46, die vor der Zuführeinrichtung angebracht ist, durch die Schneidvorrichtung 20 zur Biegeanordnung 22 transportieren. Der Antrieb jedes der Förderbänderpaare ermöglicht auch einen Rückwärtslauf, so daß die Rohre 10 im Augenblick des Schneidens aus weiter unten noch erläuterten Gründen gespannt werden.

Auf die Zuführeinrichtung folgt die Schneidvorrichtung 20 zum Schneiden der Rohre 10 in die gewünschten Rohrabschnitte. Die Schneidvorrichtung umfaßt eine Anzahl von Schneidwerkzeugen 48 entsprechend der Anzahl von Rohren, die von der Zuführeinrichtung 18 zur Biegeanordnung 22 transportiert werden. Jedes Schneidwerkzeug umfaßt eine Schneidscheibe 49, die als Rollenmesser arbeitet und die Rohre von außen nach innen durchtrennt. In der dargestellten Ausführungsform sind sieben Schneidwerkzeuge 48 vorhanden, die alle von einem Elektromotor 52 über einen Riemen 50 getrieben werden.

Auf die Schneidvorrichtung 20 folgt die Biegeanordnung 22. Der Rahmen 44 weist Stützen 54 auf, auf denen ein Querbalken 56 befestigt ist. Dieser trägt einen Tisch 58, der vertikal und horizontal verschiebbar ist. Auf dem Tisch 58 ist ein Biegekopf 60 gelagert, der zum Biegen oder Formen der zuvor geschnittenen Rohrabschnitte

dient. Der Biegekopf 60 besteht aus mehreren Biegestationen 62, die dieselbe Konstruktion haben und in einer Anzahl vorhanden sind, die der Anzahl der gleichzeitig bearbeiteten Rohrabschnitt? entspricht. Jede der Biegestationen 62 umfaßt einen Biegeblock 64, einen Spannblock 66 und einen Ziehblock 68 (F i g. 2). In jeder Biegestation ist der Ziehblock an dem Tisch 58 befestigt. In Fig. 2 ist der Biegekopf in seiner Biegestellung gezeigt. In den Teilen 64, 66 und 68 jeder Biegestation befinden sich eine Anzahl paralleler Führungsriiien von unterschiedlichen Radien zur Aufnahme von Rohrabschnitten mit unterschiedlichem Durchmesser. Jeder Spannblock 66 der Biegestation 62 wirkt mit einem Hydraulikzylinder 78 zusammen, welcher bewirkt, daß der Spannblock gegenüber dem Biegeblock 64 zwischen einer Rohrspannstellung und einer Rohrlösestellung bewegt werden kann. Der Biegeblock ist durch ein daran angesetztes großes Zahnrad 80 schwenkbar, welches mit einer Zahnstange 82 in Eingriff steht, die relativ zu dem Tisch 58 durch einen Servozylinder 84 verschiebbar ist. Für jedes Rohr sind zwei Führungsrohre 86 und 88 vorgesehen, die so angeordnet sind, daß sie zwischen die Schneidvorrichtung 20 und die Biegestation 62 zu liegen kommen, wenn der Biegeblock in seiner Ruhestellung ist. Jedes Führungsrohr 86 fluchtet mit dem Führungsrohr 88, welches wiederum mit der Längsachse des zugeordneten Schneidwerkzeuges 48 der Schneidvorrichtung 20 fluchtet. Während der Bewegung des Biegekblocks 64 zwischen der Ruhestellung und der Biegestellung verlagern sich die Führungsrohre 86 und 88 zwischen den in F i g. 2 in gebrochenen bzw. in voll durchgezogenen Linien gezeigten Stellungen. Von dem Tisch 58 ragen nach oben Zapfen 92 vor, die als Anschlag für die Begrenzung der Bewegung des Biegeblocks 64 dienen. J5

Der Tisch 58 und der darauf gelagerte Biegekopf 60 sind sowohl vertikal als auch horizontal in Bezug auf den Querbalken 56 verschiebbar. Die vertikale Verschiebung geschieht mit Hilfe eines Hebemechanismus 94.

Die Anlage umfaßt ferner die auf die Biegeanordnung 22 folgende Abstreifvorrichtung 24 zum Herausnehmen der gebogenen Rohrabschnitte.

Die von den Wickelrollen 12 abgewickelten Rohre 10 werden mit ihren freien Enden durch die Streckvorrichtung 46 und sodann in die Zuführeinrichtung 18 geschoben, die die Rohre jetzt weiter in die Anlage einschiebt.

Der Biegeblock 64 ist in seiner Ruhestellung. Der Tisch 58 wird nun horizontal und vertikal zum Rahmen 44 der Biegevorrichtung verschoben, um die zu den Rohren 10 passenden Führungsrillen einzustellen. Dabei wird der Hebemechanismus 94 verwendet, um den Tisch 58 und den Biegekopf 60 in Bezug auf den Querbalken 56 anzuheben und die Rillen mit der Längsachse des Schneidwerkzeuges 48 in vertikale Fluchtung zu bringen. Sodann erfolgt die Herstellung der horizontalen Fluchtung mittels eigens dafür vorgesehener Einrichtungen. Die Führungsrohre 88 und 86 werden durch Lösen besonderer Spannglieder in Fluchtung gebracht.

Wenn die Rohre 10 zwischen ihre zugehörigen Spannblocks und Biegeblocks eingespannt worden sind, wird die Antriebsrichtung der Zuführeinrichtung 18 umgekehrt, wodurch die zwischen ihrer Biegestation 62 und der Zuführeinrichtung 18 liegenden Rohrbereiche unter Zugspannung gesetzt werden. Unmittelbar danach werden Rohrabschnitte mittels der Schneidscheibe 49 von den Rohren 10 abgeschnitten, wobei die Rohrabschnitte bereits abreißen, bevor die Schneidscheiben vollständig durch die Wand der Rohre hindurchgelangt sind, wodurch diese vollkommen gratfreie Endkanten erhalten und nicht weiter bearbeitet werden müssen. Der Antrieb der Zuführeinrichtung 18 wird sodann angehalten, die Schneidwerkzeuge zurückgezogen und der Biegeblock 64 aus der Ruhestellung, die in Fig.2 gestrichelt dargestellt ist, geschwenkt. Das Biegen geschieht mit Hilfe des Servozylinders 84. Da gleichzeitig sieben Rohre 10 bearbeitet werden, können 56 Rohrabschnitte pro Minute hergestellt werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Biegen von Rohrabschnitten, mit einer Zuführeinrichtung für die Rohrabschnitte, und mit einem Biegekopf, der aus mindestens einer Biegestation besteht, die jeweils einen Ziehblock und einen gegenüber diesem um eine Schwenkachse drehbaren, mit einem Spannblock versehenen Biegeblock aufweist, wobei Zieh-, Spann- sowie ι ο Biegeblock mindestens zwei parallel verlaufende Führungsrillen für die zugeführten Rohrabschnitte aufweisen und Biegestation sowie Zuführeinrichtung relativ zueinander sowohl in parallel zur Schwenkachse verlaufender Richtung als auch in senkrecht zur Schwenkachse sowie zu den zugeführten Rohrabschnitten verlaufender Richtung verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (18) aus mehreren nebeneinander angeordneten, jeweils für einen Rohrabschnitt (14) vorgesehenen Zuführeinheiten besteht und daß das relativ zueinander auszuführende Verstellen von Biegestation (62) sowie Zuführeinrichtung über einen Tisch (58) erfolgt, auf dem der Biegekopf (60) angeordnet ist, wobei die Schwenkachse des Biegekopfes (64) horizontal verläuft.