DE2358727B2 - Rohrbiegemaschine mit einem fliegend angeordneten biegekopf - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrbiegemaschi-Be mit einem fliegend angeordneten Biegekopf, der ein Gehäuse mit einer in Richtung von dessen Achse »erlaufenden Längsnut zum Durchtritt des Rohres •owie ein Biegeorgan enthält, das eine in bezug auf das Gehäuse unbeweglich befestigte Tragrolle, um die lierum das Rohr gebogen wird, eine Stützrolle, die die Reaktionskraft beim Rohrbiegen aufnimmt, sowie eine Biegerolle besitzt, die zwischen zwei parallelen Backen tines in der Biegeebene schwenkbaren Hebels befestigt ist, der mit dem Antrieb der Biegemaschine kinema tisch verbunden ist.

Bei gattungsgleichen Rohrbiegemaschinen (DT-OS 15 27 425), die ein Gehäuse mit einer durchgehenden Längsnut enthalten, durch welche das Rohr durchgestoßen wird, ist das eine Ende des Biegekopfgehäuses am Gestell der Biegemaschine befestigt. Am anderen, freien Ende ist der Achsbolzen einer Tragrolle befestigt, um <lie das Rohr gebogen wird. Ihr gegenüber ist eine das Rohr stützende Rolle bzw. eine Stützrolle angeordnet, die die Reaktionskraft beim Biegen des Rohres aufnimmt. Die Biegerolle ist zwischen Backen (Segmenten) eines in der Biegeebene schwenkbaren Hebels befestigt, der am Gehäuse des Biegekopfes angelenkt und mit dem Antrieb der Rohrbiegemaschine kinematisch verbunden ist.

Einer der Nachteile dieser Rohrbiegemaschinen besteht darin, daß das freie Ende der Rohrbiegeköpfe eine große Dicke aufweist, weil die Backen des Biegehebels außen am Kopfgehäuse befestigt sind und auf diese Weise einen beträchtlichen Teil der Arbeitszone der Biegemaschine überdecken, was ihre technologischen Möglichkeiten begrenzt, da hierbei keine Werkstücke mit geringem Biegeschritt hergestellt werden können, beispielsweise beim Aufwinden von Spiralen und Schlangenrohren.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde. eine Rohrbiegemaschine mit einem fliegend angeordneten Biegekopf von kleinstmöglicher Dicke seines freien Endes zu schaffen und so das Biegen von Rohren mit kleinem Biegeschritt zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird bei einer Rohrbiegemaschine der eingangs bezeichneten Gattung gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Biegeorgan an zwei gleichachsigen zylindrischen Scheiben montiert ist, die mit ihren inneren Stirnflächen an den äußeren Seitenwänden des freien Endes des Gehäuses befestigt sind und deren gemeinsame Achse auf der Achse des Gehäuses senkrecht steht, wobei die Tragrolle und die Stützrolle zwischen den Scheiben angeordnet sind, während zur Schwenkbarkeit des Hebels in dessen Backen zwei gleichachsige Durchgangsöffnungen ausgeführt sind, deren Durchmesser dem Durchmesser der Scheiben entspricht und mit denen die Backen auf die entsprechenden Scheiben, jeweils bündig mit deren Stirnflächen, aufgesetzt sind.

Diese Lösung gestattet es. die Breite des freien Endes des Biegekopfes durch das Vereinigen der Backenebenen de* schwenkbaren Hebels mit den Ebenen der Scheiben zu vermindern, die eine Fortsetzung des Kopfgehäuses darstellen.

Durch die Verminderung der Breite des Biegekopfes kann da¹. Rohr mii einem kleineren Schritt gebogen und hierdurch das Programm von auf der Rohrbiegemaschine hergestellten räumlichen Erzeugnissen erweitert werden, darunter von solchen, die gegenwärtig nur durch Zusammenbau oder Schweißen aus einzelnen Elementen hergestellt werden können, beispielsweise von räumlichen Erzeugnissen mit Schlangenrohrelementen.

Im folgenden wird die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine teilgeschnittene schematische Gesamtansicht des fliegend angeordneten Biegekopfes der Rohrbiegemaschine,

Fig. 2einen Schnitt H-II in Fig. 1.

Der fliegend angeordnete Biegekopf enthält ein Gehäuse 1 (Fig. 1) in Form eines Balkens mit rechteckigem Querschnitt, der in der horizontalen Ebene angeordnet und auf einem Gestell 2 der Rohrbiegemaschine fliegend befestigt ist.

Am freien Ende des Gehäuses 1 sind gleichachsig zwei vertikale zylindrische Scheiben 3 und 4 (Fig.2) befestigt, deren Achse auf der Achse la des Gehäuses 1 senkrecht steht. Die Scheiben 3 und 4 sind an den Seitenwänden des freien Endes des Gehäuses 1 mit ihren inneren Stirnflächen befestigt.

Im Gehäuse 1 des Biegekopfes ist eine in Richtung von dessen Achse verlaufende horizontale Längsnut 5 zum Durchtritt eines zu biegenden Rohres 6 (Rohling) zu dem Biegeorgan vorgesehen, das an den Scheiben 3 und 4 befestigt ist und aus vier parallel angeordneten Rollen 7,8,9 und 10 besteht, und zwar einer Tragrolle 7, einer Stützrolle 8, einer Biegerolle 9 und einer Andruckrolle 10.

Die Tragrolle 7, um die herum das Rohr 6 gebogen wird, ist (in der Zeichnung gesehen) oberhalb der Achse der Längsnut 5 angeordnet. Ihr Achsbolzen 11 (Fig. 2) ist mit seinen Enden in den Scheiben 3 und 4 befestigt.

Unterhalb der Achse der Längsnut 5 sind zwischen den Scheiben 3 und 4 die Stützrolle 8 und die Andruckrolle 10 angeordnet, von denen die letztere in bezug auf die Tragrolle 7 symmetrisch liegt.

Diese beiden Rollen 8 und 10 sind mit ihren

Achsbolzen 12 und 13 an den Enden einer Schwinge 14 gelagert, deren Achsbolzen 15 in den Scheiben 3 und 4 befestigt ist.

Die Biegerolle 9 ist auf einem Achsbolzen 16 angeordnet, der an einem vertikal schwenkbaren Hebel s 17 zwischen seinen Backen 18 und 19 befestigt ist, die durch einen Stift 20 zusammengehalten werden. Diese Backen 18 und 19 weisen zwei gleichartige Durchgangsöffnungen auf, mit denen sie auf zylindrische Oberflächen der entsprechenden Scheiben 3 und 4 drehbar um dieselben aufgesetzt sind, wobei diese Drehung mittels eines Gelenkgliedes 21 herbeigeführt wird, das mit dem Stift 20 und einer Zugstange 22 verbunden ist, welche ihrerseits mit dem Antrieb (nicht abgebildet) der Biegemaschine verbunden ist.

Hierbei muß die Dicke der Backen 18 und 19 des schwenkbaren Hebels 17 so gewählt sein, daß ihre Seitenflächen über die inneren und äußeren Stirnseiten der Scheiben 3 und 4 nicht hinausragen, wodurch eine minimale Dicke des Biegekopfes in dessen freiem Ende erhalten wird.

Die Arbeit des fliegend angeordneten Biegekopfes geht auf die folgende Weise vor sich:

Der Biegerolle 9 zusammen mit dem Hebel 17 wird mittels des Gelenkgliedes 21 und der Zugstange 22 eine schwingende Bewegung vom Antrieb der Biegemaschine erteilt.

Beim Durchstoßen des Rohres in Pfeilrichtung A (nach einem beliebigen bekannten Verfahren) in der Längsnut 5 des Gehäuses 1 bei gehobener Biegerolle 9 erfährt das Rohr eine Biegung in einer (in F i g. 1 vertikalen) Ebene. Hierbei ist die Größe des Biegehalbiressers der Hubhöhe der Biegerolle 9 umgekehrt proportional, und die Größe des Biegewinkels ist von der Zeit des Durchstoßens des Rohres bei gehobener Biegerolle 9 abhängig.

Die Zeit des Durchstcßens des Rohres 6 bei gesenkter Biegerolle 9 in die Lage 9a bestimmt die Größe des geradlinigen Abschnittes zwischen den Biegestellen.

Eine Änderung der Biegeebene des Rohres 6 erfolgt durch Drehung des Rohres 6 bei gesenkter Biegerolle 9 z. B. in die Lage 6a. Schraubenförmiges Biegen des Rohres 6 in die Lage 6b (Biegen von Rohrschlangen) erfolgt durch Drehen des Rohres 6 während des Biegens desselben. Der Schritt zwischen den Windungen der Rohrschlange ist von dem Verhältnis der Geschwindigkeiten des Rohrdurchstoßens in den Biegekopf und des gleichzeitigen Drehens des Rohres um seine eigene Achse abhängig.

Das Andrücken des Rohres 6 durch die Andruckrolle 10 an die Tragrolle 7 erfolgt durch die Reaktionskraft, die während des Biegevorganges an der Stützrolle 8 entsteht. Hierbei ändert sich die Andrückkraft des Rohres 6 an der Tragrolle 7 automatisch je nach der Größe der Biegekraft dank der Bewegung der Schwinge 14 um ihren Achsbolzen 15.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Rohrbiegemaschine mit einem fliegend angeordneten Biegekopf, der ein Gehäuse mit einer in Richtung von dessen Achse verlaufenden Längsnut zum Durchtritt des Rohres sowie ein Biegeorgan enthält, das eine in bezug auf das Gehäuse unbeweglich befestigte Tragrolle, um die herum das Rohr gebogen wird, eine Stützrolle, die die Reaktionskraft beim Rohrbiegen aufnimmt, sowie eine Biegerolle besitzt, die zwischen zwei parallelen Backen eines in der Biegeebene schwenkbaren Hebels befestigt ist, der mit dem Antriebe der Biegemaschine kinematisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegeorgan an zwei gleichachsigen zylindrischen Scheiben (3,4) mohtiert ist, die mit ihren inneren Stirnflächen an den äußeren Seitenwänden des freien Endes des Gehäuses (1) befestigt sind und deren gemeinsame Achse auf der Achse (la) des Gehäuses senkrecht steht, wobei die Tragrolle (7) und die Stützrolle (8) zwischen den Scheiben angeordnet sind, während zur Schwenkbarkeit des Hebels (17) in dessen Backen (18, 19) zwei gleichachsige Durchgangsöffnungen ausgeführt sind, deren Durchmesser dem Durchmesser der Scheiben entspricht und mit denen die Backen auf die entsprechenden Scheiben, jeweils bündig mit deren Stirnflächen, aufgesetzt sind.

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