DE2357568C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/46—Post-polymerisation treatment
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- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
- C08G69/08—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from amino-carboxylic acids
- C08G69/14—Lactams
- C08G69/16—Preparatory processes
- C08G69/18—Anionic polymerisation
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polyamiden mit niedrigem Extraktgehalt durch kontinuierliche
aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen
in einem Extruder, Einspritzen von Wasser(dampf) und
Ausdampfen der niedermolekularen Bestandteile.
Es ist bekannt, daß man Lactame in Gegenwart starker
Basen zu Polyamiden polymerisieren kann. Dieses anionische
Polymerisationsverfahren bietet gegenüber der
hydrolytischen Polymerisation der Lactame in vielen Fällen
Vorteile. Insbesondere in Gegenwart von sogenannten
Aktivatoren - acylierend wirkenden Substanzen oder ihren
Umsetzungsprodukten mit Lactamen - verläuft die anionische
Lactampolymerisation außerordentlich rasch (DBP
10 67 591; US-PS 30 15 652). Aufgrund dieser hohen
Polymerisationsgeschwindigkeit bietet sich die aktivierte
anionische Lactampolymerisation als Grundlage einer
kontinuierlich verlaufenden, mit hoher Raum-Zeit-Ausbeute
arbeitenden Fabrikationsmethode für Polyamide an.
Derartige kontinuierliche Verfahren sind bereits
bekannt, z. B. die aktivierte anionische Polymerisation
in Rohrreaktoren (DD-PS 50 002) oder in Extrudern (z. B.
CS-PS 97 332; GB-PS 9 44 307; GB-PS 9 86 678).
Hierbei kann die Formgebung des Polyamids, z. B. zu extrudierten
Profilen, sich unmittelbar an seine Herstellung
anschließen, so daß alle Verfahrensschritte vom monomeren
Lactam zum fertigen Polyamidprofil zu einem Arbeitsgang
zusammengefaßt und dadurch besonders wirtschaftlich
sind.
Diese Verfahren haben den Nachteil, daß es bisher keine
technisch befriedigende Möglichkeit gibt, die Entfernung
der niedermolekularen Anteile des Polymerisats in das
kontinuierliche Verfahren einzubeziehen. Bekanntlich ist
die Polymerisation von Lactamen keine vollständig
verlaufende Reaktion, sondern führt zu einem Gleichgewichtszustand,
in dem das entstandene Polymere noch extrahierbare
niedermolekulare Bestandteile wie z. B. nicht
verbrauchtes Lactam und seine Oligomeren, die im folgenden
zusammenfassend als Extrakt bezeichnet werden, enthält.
Die quantitative Zusammensetzung des im Gleichgewicht
befindlichen Reaktionsgemisches ist von der Art des
polymerisierenden Lactams und von der Polymerisationstemperatur
abhängig. So liefert z. B. die Polymerisation
von ε -Caprolactam bei 220°C ein Polyamid mit einem
Extraktgehalt von rund 9%. Steigert man die Polymerisationstemperatur,
so erhöht sich der Extraktgehalt. Dies
gilt sowohl für das hydrolytische als auch für das
anionische Polymerisationsverfahren.
Die niedermolekularen Anteile verändern die Eigenschaften
des erhaltenen Polyamids und stellen deshalb einen
unerwünschten Nebenbestandteil dar. So wirkt z. B.
Caprolactam im Polyamid-6 als Weichmacher; seine
ringförmigen Oligomeren machen das Material spröde. Ferner
pflegt der Extrakt im Laufe der Zeit aus dem Polyamid
auszuschwitzen und einen unansehnlichen grauen Belag auf
der Oberfläche des Materials zu bilden. Der schmierige
Griff dieser Substanzen, ihr intensiv bitterer Geschmack
sowie die schleimhautreizende Wirkung, die einige von
ihnen haben, beeinträchtigen die Marktfähigkeit extrakthaltiger
Polyamide in entscheidender Weise. Aus diesem
Grunde ist es notwendig, diese Polyamide nach der
Herstellung zu extrahieren. Dies geschieht in der Technik
diskontinuierlich durch mehrstündiges Kochen mit Wasser.
Diese Verfahrensweise ist umständlich und schwerfällig.
Da bei jedem technischen Verfahren der Durchsatz vom
langsamsten Verfahrensschritt bestimmt wird, ließe sich
die gesamte Polyamidherstellung rationalisieren, indem
man die Entfernung des Extrakts beschleunigt, kontinuierlich
gestaltet und mit einem der obengenannten kontinuierlichen
Polymerisationsverfahren zu einem Arbeitsgang
zusammenfaßt.
Es wurde deshalb wiederholt vorgeschlagen, bei Durchführung
der anionischen Polymerisation in kontinuierlich
arbeitenden Apparaturen, insbesondere in Extrudern, das
schmelzflüssige Polymerisat durch eine Verdampfungszone
zu führen, in welcher die niedermolekularen Anteile
verdampft und abgesaugt oder durch ein inertes Schleppgas
abgetrieben werden (DE-OS 14 95 133; DE-OS 14 95 658;
DE-OS 17 70 320; US-PS 33 71 055; US-PS 34 84 414;
GB-PS 9 86 678). Auf diese Weise kann man den Extraktgehalt
zunächst beträchtlich senken. Praktisch ist
jedoch der Wirkungsgrad dieses Verfahrens gering, weil
sich sofort nach dem Abdampfen der niedermolekularen
Anteile das gestörte chemische Gleichgewicht wieder
einzustellen beginnt. Dies bedeutet eine Rückbildung der
gerade entfernten, störenden niedermolekularen Bestandteile.
Diese Rückbildung verläuft oberhalb der
Schmelztemperatur des Polyamid-6 durchweg so schnell, daß der
Extraktgehalt seinen Ausgangswert praktisch wieder
erreicht, bevor das Polymere die Austrittsdüse passieren
und abkühlen kann.
Eine Möglichkeit, diese Nachteile zu umgehen, wird in
der DE-OS 21 15 297 beschrieben. Hier führt man die
Lactampolymerisation bei Temperaturen unterhalb des
Schmelzpunktes des Polyamides durch, so daß man ein
extraktarmes Polymerisat erhält. Vor der formgebenden
Verarbeitung werden die Polymerisate u. a. nach Zerkleinerung
mit Wasser oder Wasserdampf behandelt. Dadurch
wird der im Polymerisat noch vorhandene und für die
Monomerenrückbildung verantwortliche Katalysator
zerstört, so daß das Polyamid in üblicher Weise oberhalb
seiner Schmelztemperatur geformt werden kann, ohne daß
sich dabei aufgrund von Monomerenrückbildung ein höherer
Extraktgehalt einstellen könnte.
Obwohl es hier gelingt, den Extraktgehalt niedrig zu
halten, hat dieses Verfahren mehrere Nachteile. Da das
Polymere in fester Form anfällt, muß es vor der Behandlung
mit Wasser zerkleinert werden, um eine möglichst
vollständige Zerstörung des Katalysators zu bewirken.
Diese Zerkleinerung erfordert einen zusätzlichen
Arbeitsgang, der wegen der hohen Zähigkeit der Polyamide
sehr viel Energie verbraucht. Aber trotz dieser Zerkleinerung
muß das Polymere im Durchschnitt 1 Stunde mit
einem Überschuß von Wasser in Kontakt gebracht werden.
Durch die Überschußbehandlung mit Wasser ergibt sich die
Gefahr eines Abbaus des Polymeren beim Aufschmelzen. Ein
weiterer Nachteil des genannten Verfahrens besteht auch
darin, daß sich die Polymerisation nicht in handelsüblichen
Polymerisationsvorrichtungen wie z. B. Extrudern
durchführen läßt, da bei Temperaturen wesentlich unterhalb
der Schmelztemperatur des entstehenden Polyamids
polymerisiert wird. Nachteilig wirkt sich auch aus, daß
das Polyamid zur Formgebung neu aufgeschmolzen werden
muß, was einen weiteren getrennten Arbeitsgang mit hohem
Energieverbrauch bedeutet. Eine ähnliche Arbeitsweise
zur Behandlung von durch aktivierte anionische Polymerisation
erhaltenen, teilchenförmigen Polyamids mit Wasser
wird in der IT-PS 7 96 132 (C.A. 20 690 Y, Band 70,
[1969]) beschrieben. In der DE-AS 12 70 286 wird ein
Verfahren der hydrolytischen Polymerisation von Caprolactam
beschrieben, wonach anschließend im Schleppgasstrom
(z. B. Wasserdampf) das Restmonomere entfernt wird. Auch
in der US-PS 28 67 805 werden durch hydrolytische
Lactampolymerisation erhaltene Polymerisate durch
langfristige Einwirkung überhitzten Wasserdampfs in ihrem
Monomergehalt reduziert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die
vorstehend geschilderten Schwierigkeiten zu überwinden und
ein Verfahren zur aktivierten anionischen Lactampolymerisation
zu schaffen, in dem Polyamid mit niedrigem
Extraktgehalt erhalten wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung von Polyamiden mit niedrigem Extraktgehalt
durch aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen
mit mindestens 5 Ringgliedern oberhalb des Schmelzpunktes
des Polyamids in einer kontinuierlich arbeitenden
Polymerisationsapparatur, gegebenenfalls unter
direkt anschließender Formgebung, dadurch gekennzeichnet,
daß die anionisch aktivierte Polyamidschmelze in
einem Extruder nach Abschluß der Polymerisation, bevor
sie ins Freie befördert wird, durch Einspritzen von der
eingesetzten Katalysatormenge mindestens äquivalenten,
vorzugsweise 5- bis 20fachen Menge, Wasser oder Wasserdampf
behandelt und bei einer kurzen Einwirkungszeit des
Wassers von ½ bis 5 Minuten von den flüchtigen
Bestandteilen durch Abdampfen unter Anlegung eines
Vakuums, gegebenenfalls mit Hilfe eines Schleppgases,
befreit wird.
Bei der erfindungsgemäß kurzen Einwirkung des Wassers
von durchschnittlich ½ bis 5 Minuten, vorzugsweise 1
bis 2 Minuten, war nicht vorauszusehen, daß das der
Schmelze zugesetzte Wasser den im Polymerisat enthaltenen
anionischen Katalysator völlig zerstören und so
die Rückspaltung in niedermolekulare Verbindungen
verhindern würde. Dies gilt umso mehr, als bei der aus der
DE-OS 21 15 297 bekannten Konditionierung mit Wasser
durchschnittlich Behandlungszeiten von einer Stunde
notwendig sind. Außerdem entstehen bei der Zerstörung
des Katalysators Hydroxide, wie z. B. Natriumhydroxid,
welche den hydrolytischen Abbau durch das anwesende
Wasser fördern. Daher mußte man erwarten, daß bei den
hohen Reaktionstemperaturen, wie sie in der verarbeitenden
Maschine herrschen, Monomerenrückbildung durch
Hydrolyse eintritt. Überraschenderweise werden trotz
dieser Tatsache Polyamide mit einem Extraktgehalt von
höchstens 5%, durchschnittlich 2 bis 3,5%, erhalten.
Überraschend ist schließlich auch die Tatsache, daß die
Entfernung des Extrakts bei höheren Temperaturen
vollständiger ist als bei tiefen, obwohl der Extraktgehalt
und die Geschwindigkeit der hydrolytischen Rückspaltung
bei Temperaturerhöhung steigt.
Für das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren eignen
sich Lactame mit mindestens 5 Ringgliedern, vorzugsweise
Caprolactam, Laurinlactam, α -Pyrrolidon, Önanthlactam,
Capryllactam, die entsprechenden C-substituierten Lactame
sowie Lactammischungen, die mehrere der genannten
Lactame enthalten.
Die Polymerisation geschieht mit Hilfe der bekannten
Katalysatoren für die anionische Polymerisation von
Lactamen, wie Alkali- und Erdalkalilactamate, -alkoholate,
Alkali- oder Erdalkalisalzen von Fettsäuren oder von
CH-aciden Verbindungen, wie z. B. Na-ε-caprolactamat,
Na- bzw. Kaliumformiat, Na-methylat. Der Katalysator
wird in Mengen von 0,2 bis 2 Mol-%, vorzugsweise
0,4 Mol-%, bezogen auf das Lactam, eingesetzt.
Gebräuchliche Aktivatoren sind Mono- und Polyisocyanate,
maskierte Isocyanate, Triazine, Ketone, Carbodiimide,
Säureimide, Säurechloride sowie die Reaktionsprodukte
dieser Substanzen mit Lactamen, wie Phenylisocyanat,
Toluylen-1,4-diisocyanat, Hexamethylen-1,6-diisocyanat,
Caprolactam-N-carbonsäure-N′-phenylamid, Hexamethylen-
1,6-bis-(carbamidocaprolactam), Triphenoxy-s-triazin, N-
Stearoyl-caprolactam. Der Aktivator wird in Mengen von
0,02 bis 1 Mol-%, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 Mol-%,
bezogen auf das Lactam, eingesetzt.
Die Polymerisation kann in Gegenwart von Kettenabbrechern,
Pigmenten, Füll- und Verstärkungsstoffen,
Entformungs- und Nucleierungsmitteln und sonstigen
Hilfsstoffen durchgeführt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens eignen sich kontinuierlich
arbeitende Polymerisationsapparaturen wie z. B.
die handelsüblichen Kolben- oder Schneckenextruder.
Diese Apparaturen werden entweder mit der reaktiven
Lactamschmelze unter Anwendung von Druck oder mit dem
entsprechenden festen Gemisch gespeist und in der Apparatur
über den Schmelzpunkt des entstehenden Polyamids
auf 170°C bis 350°C erhitzt. Nach Beendigung der
Polymerisation wird die polymere Schmelze noch in derselben
Polymerisationsapparatur mit Wasser oder Wasserdampf
behandelt. Die über Pumpen genau dosierbare Menge Wasser
wird im allgemeinen so bemessen, daß sie der eingesetzten
Katalysatormenge mindestens äquivalent ist.
Vorzugsweise arbeitet man mit einem 5- bis 20fachen,
besonders bevorzugt mit einem 10fachen Überschuß an
Wasser. Nach einer Einwirkzeit des Wassers von
durchschnittlich ½ Minute bis 5 Minuten, vorzugsweise 1 bis
2 Minuten, bei der die Schmelze in der Apparatur weiterbefördert
werden kann, werden die flüchtigen Anteile
über einen Absaugstutzten abgedampft. Vorzugsweise
arbeitet man unter Anlegung eines Vakuums von 13,3 bis 133 mbar.
Es kann auch von Vorteil sein, mit Hilfe eines inerten
Schleppgases wie z. B. N2 abzudampfen.
Das nach außen geförderte Polyamid kann direkt zur Granulat
verarbeitet werden. Überraschenderweise haben die
Formteile, die aus dem Granulat hergestellt werden,
einen gegenüber dem eingesetzten Polyamidgranulat
unverändert niedrigen Extraktgehalt.
Die Polymerisationsapparatur kann aber auch so gestaltet
sein, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren direkt
Polyamidformteile erhalten werden, so daß zwischen
Polymerisation und Formgebung keine Isolierung des Granulats
notwendig ist. In jedem Fall wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren die lange Konditionierung des
Polyamidgranulats mit Wasser eingespart.
Der polymerisationsfähigen Mischung können auch während
oder nach der Polymerisation Zusätze beigemischt werden.
Es sind dies z. B. anorganische oder organische Pigmente
oder Farbstoffe wie Ruß, TiO2 oder Phthalocyanine,
Weichmacher oder Entformungsmittel, anorganische oder
organische Fasern wie Glasfasern oder -matten oder
Faserasbest, ferner Füllstoffe wie Glaskugeln, Calciumcarbonat
oder Bentonit, Hilfsmittel zur Flammfestmachung
wie roter Phosphor, organische Halogenverbindungen,
Phosphorsäureester oder Metalloxide und Treibmittel wie
Azide oder Kohlenwasserstoffe.
Ein Doppelwellenextruder mit zwei gleichsinnig rotierenden
Schnecken von 50 mm Durchmesser und 1800 mm Länge
besteht aus 6 unabhängig voneinander beheizbaren Zylinderabschnitten
gleicher Länge. Am Anfang des 2. Zylinderabschnitts
befindet sich die erste Kompressionszone;
der 5. Abschnitt ist als Vakuumzone mit anschließender
Rekompression ausgebildet. In der Mitte des 4. Abschnitts
besitzt der Zylinder eine Bohrung, durch welche
mit Hilfe einer Dosierpumpe Wasser eingespritzt werden
kann. Als Extrusionswerkzeug dient eine Strangdüse. Die
Einzugszone wird mit einem pulverförmigen Gemisch der
folgenden Zusammensetzung beschickt:
1100 Gewichtsteile Caprolactam
10 Gewichtsteile Hexamethylen-1,6-bis-(carbamidocaprolactam)
5 Gewichtsteile Natrium-caprolactamat
4 Gewichtsteile N-Benzyl-acetamid.
10 Gewichtsteile Hexamethylen-1,6-bis-(carbamidocaprolactam)
5 Gewichtsteile Natrium-caprolactamat
4 Gewichtsteile N-Benzyl-acetamid.
Der Extruder wird mit einem Durchsatz von 15 kg/Stunde
und dem folgenden Temperaturprogramm betrieben: Einzugszone
wassergekühlt / 200°C / 250°C / 250°C / 250°C /
250°C / Düse 250°C. Der abgezogene Polyamidstrang wird
in Wasser gekühlt und granuliert.
Legt man an die Vakuumzone mit Hilfe einer Wasserringpumpe
ein Vakuum von 26,6 mbar und spritzt durch die
Bohrung in der Zylinderwand Wasser mit einer Geschwindigkeit
von 50 ml/Stunde ein, so erhält man ein
Polyamidgranulat mit einem Restextraktgehalt von 3,3 bis
3,7% (bestimmt nach der im Kunststoffhandbuch, Herausgeber
H. Vieweg, Band 6 "Polyamide", Kapitel 4.7 angegebenen
Methode).
Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, spritzt jedoch
kein Wasser ein. Man erhält ein Polyamidgranulat mit
10,0 bis 10,7% Extraktgehalt.
Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, legt jedoch
kein Vakuum an und spritzt kein Wasser ein. Man erhält
ein Polyamidgranulat mit 10,9 bis 11,6% Extraktgehalt.
Als Versuchsapparatur dient ein Doppelwellenextruder mit
gleichsinnig rotierenden Schnecken von 55 mm Durchmesser.
Sein Zylinder (1=40D) besitzt 6 einzeln temperierbare
Heizzonen. Zone 5 ist als Vakuumzone ausgebildet.
Die Schnecken besitzen am Anfang der 4. Zone ein kurzes
Rückfördergewinde von 1 D Länge; ansonsten haben sie
- abgesehen von den zur Expansion und Rekompression in
der Vakuumzone notwendigen Abweichungen - konstante
Steigung. In der 4. Zone besitzt der Zylinder eine
Bohrung mit eingeschraubter Düse, durch welche man mit
Hilfe einer Dosierpumpe Wasser einspritzen kann. Als
Extrusionswerkzeug dient eine Strangdüse. Die Einzugsöffnung
des Extruders ist verschlossen. Stattdessen wird
die Einzugszone über zwei Zylinderbohrungen von Dosierpumpen
mit zwei flüssigen Substanzgemischen gespeist,
durch deren Vermischung im Zylinder die polymerisationsfähige
Schmelze entsteht. Sie haben die folgende Zusammensetzung:
Komponente A
275 Gewichtsteile ε -Caprolactam
2 Gewichtsteile Hexamethylendiisocyanat
11 Gewichtsteile Behensäure-N-cyclohexylamid
275 Gewichtsteile ε -Caprolactam
2 Gewichtsteile Hexamethylendiisocyanat
11 Gewichtsteile Behensäure-N-cyclohexylamid
Komponente B
275 Gewichtsteile ε -Caprolactam
3 Gewichtsteile Natrium-caprolactamat.
275 Gewichtsteile ε -Caprolactam
3 Gewichtsteile Natrium-caprolactamat.
Beide Komponenten werden im Gewichtsverhältnis 1 : 1
eindosiert. Ihre Temperatur bei der Einspeisung beträgt
100°C. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Dosierpumpen ist
auf den Durchsatz des Extruders, der 20 kg/Stunde
beträgt, abgestimmt. Die Zylindertemperatur des Extruders
beträgt in der Einzugszone 180°C in allen anderen Zonen
250°C. Die Düsentemperatur beträgt ebenfals 250°C. In
der Vakuumzone herrscht ein Druck von 13,3 mbar.
Der abgezogene Polyamidstrang wird in Wasser gekühlt und
granuliert. Der Extraktgehalt des so hergestellten
Polyamidgranulats wird wie in Beispiel 1 bestimmt. Man führt
den Versuch unter Variieren der pro Zeiteinheit
eingespritzten Wassermenge durch. Die folgende Tabelle zeigt
den Extraktgehalt des erhaltenen Polyamids in Abhängigkeit
von der Wassereinspritzgeschwindigkeit:
Der in Beispiel 4 geschilderte Versuch wird wiederholt,
wobei das Caprolactam in beiden Komponenten der polymerisationsfähigen
Schmelze durch ein Gemisch aus Caprolactam
und Laurinlactam ersetzt wird. Man betreibt den
Extruder mit dem folgenden Temperaturprogramm: Einfüllzone
180°C; Zone 2 und 3: 210°C; Zone 4 und 5: 260°C;
Zone 6 und Düse: 230°C. Die Einspritzgeschwindigkeit des
Wassers beträgt 50 ml/Stunde. Die übrigen Versuchsbedingungen
bleiben unverändert. Die unten stehende Tabelle
zeigt den Extraktgehalt einiger so erhaltener Mischpolyamide
verschiedener Zusammensetzung, die mit und ohne
Wassereinspritzung erhalten wurden:
Der im Beispiel 4 geschilderte Versuch wird wiederholt,
wobei die Einspritzgeschwindigkeit des Wassers 50 ml/Stunde
beträgt und die Zylindertemperatur in den Zonen 4
und 5 variiert wird. Alle anderen Versuchsparameter
bleiben unverändert. Die unten stehende Tabelle zeigt
den Extraktgehalt des auf diese Weise mit und ohne
Wassereinspritzung hergestellten Polyamids in Abhängigkeit
von der in der Einspritz- und Vakuumzone herrschenden
Temperatur
Als Polymerisationsapparatur dient ein auf 240°C beheizter
Rohrreaktor von 3 m Länge und 50 mm Innendurchmesser.
Es wird durch zwei Dosierpumpen mit gleichen Mengen
zweier Caprolactamschmelzen beschickt, von denen eine
0,8% Natrium-caprolactamat, die andere 1,0% Phenylisocyanat
und 0,8% N-Benzyl-acetamid gelöst enthält.
Beide Schmelzen werden auf 100°C gehalten und vermischen
sich beim Eintritt in den Rohrreaktor. Die Förderleistung
der Pumpen beträgt je 12,5 kg/Stunde.
Die Schmelze gelangt nach der Polymerisation durch
ein Ventil unter Druck in die Einzugsöffnung eines
Einwellenextruders, dessen Schneckendurchmesser 45 mm und
dessen Länge 12 D beträgt. Er ist mit einer evakuierbaren
Ausdampfzone ausgerüstet. Vor der Vakuumzone
besitzt der Zylinder eine Bohrung, durch die mittels
einer Dosierpumpe Wasser mit einer Geschwindigkeit von
70 ml/Stunde eingespritzt wird. Die Zylindertemperatur
wird auf 270°C gehalten, der Druck in der Vakuumzone
beträgt 13,3 mbar. Man extrudiert einen Vollstab von
80 mm Durchmesser. Das Material hat gute mechanische
Eigenschaften und einen Extraktgehalt von 3,2%.
Man wiederholt Beispiel 7 mit der Abwandlung, daß kein
Wasser in den Extruderzylinder eingespritzt wird. Das
erhaltene Material hat einen Extraktgehalt von 10,9%
und ist wesentlich weicher und flexibler als das in
Beispiel 7 erhaltene.
Als Polymerisationsapparatur dient ein Einwellenextruder
von 45 mm Schneckendurchmesser und 25 D Länge. Er ist
mit einer Fünfzonenschnecke üblicher Bauart und einer
evakuierbaren Ausdampfzone ausgerüstet. Zwischen der
ersten Kompressionszone und der Vakuumzone besitzt der
Zylinder eine Bohrung, durch die mittels einer Dosierpumpe
Wasser mit einer Geschwindigkeit von 50 ml/Stunde
eingespritzt wird. Als Extrusionswerkzeug dient eine
Strangdüse. Die auf 110°C beheizte Einzugszone wird
durch eine Einwellenstopfschnecke von 20 mm Durchmesser
und 10 D Länge, die mit 60 Umdrehungen pro Minute
rotiert und deren Zylinder auf 80°C erhitzt ist, mit einem
Gemisch der folgenden Zusammensetzung beschickt:
1100 Gewichtsteile Caprolactam
4 Gewichtsteile Natrium-caprolactamat
8 Gewichtsteile Caprolactam-N-carbonsäure-anilid
350 Gewichtsteile Kurzglasfasern.
4 Gewichtsteile Natrium-caprolactamat
8 Gewichtsteile Caprolactam-N-carbonsäure-anilid
350 Gewichtsteile Kurzglasfasern.
Die Beschickung erfolgt mit einer Geschwindigkeit von
12 kg/Stunde. Die Zylindertemperatur des Extruders
beträgt - mit Ausnahme der Einzugszone - 260°C. Durch
die Einspritzdüse wird Wasser mit einer Geschwindigkeit
von 30 ml/Stunde in den Zylinder gespritzt. Der Druck
in der Vakuumzone beträgt 20 mbar. Man extrudiert einen
Strang, der in Wasser gekühlt und granuliert wird. Sein
Extraktgehalt beträgt 2,9%.
Man verfährt wie in Beispiel 9 mit der Abwandlung, daß
kein Wasser eingespritzt wird. Der Extraktgehalt des
Extruders beträgt 10,2%.
Man wiederholt den in Beispiel 1 geschilderten Versuch
mit dem folgenden polymerisationsfähigen Gemisch:
2000 Gewichtsteile Laurinlactam
5 Gewichtsteile Natriumcaprolactamat
12 Gewichtsteile Hexamethylen-1,6-bis-(carbamidocaprolatam)
2 Gewichtsteile N-Cyclohexyl-benzamid
15 Gewichtsteile Stearinsäure-N-cyclohexylamid.
5 Gewichtsteile Natriumcaprolactamat
12 Gewichtsteile Hexamethylen-1,6-bis-(carbamidocaprolatam)
2 Gewichtsteile N-Cyclohexyl-benzamid
15 Gewichtsteile Stearinsäure-N-cyclohexylamid.
Das Temperaturprogramm wird wie folgt abgeändert:
Einzugszone wassergekühlt / 170°C / 260°C / 260°C /
260°C / 250°C / Düse 250°C. Die übrigen Versuchsbedingungen
bleiben unverändert. Man erhält ein 12-Polyamidgranulat
mit einem Extraktgehalt von 0,8%.
Man wiederholt Beispiel 11 mit der Abänderung, daß kein
Wasser in den Zylinder eingespritzt wird. Man erhält ein
12-Polyamid mit einem Extraktgehalt von 2,7%.
Man wiederholt den in Beispiel 1 geschilderten Versuch
mit der Abänderung, daß die in der Ausdampfzone verdampfenden
niedermolekularen Substanzen nicht mit einer
Vakuumpumpe abgesaugt, sondern durch Überblasen eines
energischen Stickstoffstromes entfernt werden. Das
erhaltene Polyamidgranulat hat einen Extraktgehalt von
6,9%.
Man wiederholt den in Beispiel 13 geschilderten Versuch
mit der Abänderung, daß man kein Wasser in den Extruderzylinder
einspritzt. Das erhaltene Polyamidgranulat hat
einen Extraktgehalt von 11,0%.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Polyamiden mit niedrigem Extraktgehalt durch aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen mit mindestens 5 Ringgliedern oberhalb des Schmelzpunktes des Polyamids in einer kontinuierlich arbeitenden Polymerisationsapparatur, gegebenenfalls unter direkt anschließender Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß die anionisch aktivierte Polyamidschmelze in einem Extruder nach Abschluß der Polymerisation, bevor sie ins Freie befördert wird, durch Einspritzen von der eingesetzten Katalysatormenge mindestens äquivalenten, vorzugsweise 5- bis 20fachen Menge, Wasser oder Wasserdampf behandelt und bei einer kurzen Einwirkungszeit des Wassers von ½ bis 5 Minuten von den flüchtigen Bestandteilen durch Abdampfen unter Anlegung eines Vakuums, gegebenenfalls mit Hilfe eines Schleppgases, befreit wird.
Priority Applications (13)
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---|---|---|---|
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BE150489A BE822179A (fr) | 1973-11-17 | 1974-11-14 | Procede de production de polyamides |
SE7414320A SE7414320L (de) | 1973-11-17 | 1974-11-14 | |
AT916974A AT337989B (de) | 1973-11-17 | 1974-11-15 | Verfahren zur herstellung von polyamiden |
CH1526574A CH602829A5 (de) | 1973-11-17 | 1974-11-15 | |
CA213,817A CA1050196A (en) | 1973-11-17 | 1974-11-15 | Process for the production of polyamides |
IT54078/74A IT1023281B (it) | 1973-11-17 | 1974-11-15 | Procedimento per produrre poliammidi e poliammidi cosi ottenute |
US05/524,272 US3989677A (en) | 1973-11-17 | 1974-11-15 | Process for the production of polyamides |
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