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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von Röhren und sie kann in unterschiedlichen Einsatzgebieten verwendet werden, wie beispielsweise Klempnerarbeiten, der pharmazeutischen Industrie, dem Bau von Gütercontainern, Kliniken, Werften und verschiedene Arten der Kältetechnik-Industrie.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus dem Stand der Technik sind Röhren-Biegevorrichtungen bekannt, die dazu fähig sind, eine Röhre in drei Dimensionen zu biegen. Beispielsweise ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Biegeelement innerhalb eines Rings eingerichtet ist, wobei vier Gruppen von hydraulisch betätigten Rollen enthalten sind. Diese Vorrichtung ist eine sehr schwere Ausführung und daher eine stationär aufgestellte Maschine.
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Es sind aus dem Stand der Technik auch tragbare Röhren-Biegevorrichtungen bekannt. Üblicherweise sind solche Vorrichtungen nur zum Biegen einer Röhre in zwei Dimensionen geeignet und sie müssen für jeden auszuführenden Biegevorgang manuell eingestellt werden. Es ist oftmals möglich unter Verwendung einer solchen Vorrichtung eine Röhre in drei Dimensionen zu biegen, jedoch erfordert dies eine manuelle Drehung der Röhre und eine manuelle Bestimmung der Position, an der die Röhre gebogen werden soll. In solchen bekannten Vorrichtungen wird oftmals ein Zylinder verwendet, um die Röhre um irgendwelche Rollen zu biegen.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung eine tragbare Röhren-Biegevorrichtungen bereitzustellen, die dafür geeignet ist, eine Röhre in drei Dimensionen zu biegen, und dies ohne die obengenannten Nachteile.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine tragbare Röhren-Biegevorrichtung, die Folgendes umfasst: ein Röhren-Vorschubsystem zum Transportieren einer geraden Röhre entlang ihrer Längsrichtung und einen Biegekopf, der Folgendes umfasst: eine feststehende Buchse, die vorzugsweise aus Bronze oder Messing gefertigt ist und die dafür eingerichtet ist, die Röhre anzunehmen, die vom Röhren-Vorschubsystem transportiert wird, eine stationäre Rolle, die in Richtung des Vorschubs der Röhre nach der feststehenden Buchse angeordnet ist, und dies derart, dass sie die Röhre auf einer Seite abstützt, und eine Biegerolle, die in Richtung des Vorschubs der Röhre nach der stationären Rolle angeordnet ist, und dies auf der zur stationären Rolle entgegengesetzten Seite der Röhre, wobei die Biegerolle dafür eingerichtet ist, in einer Richtung auf die Röhre zu bewegt zu werden, um die Röhre um die stationäre Rolle herum zu biegen.
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Die Verwendung eines Biegekopfs mit nur zwei Rollen ergibt eine einfachere, kostengünstigere und zuverlässigere Lösung im Vergleich zum Einsatz von mehr Rollen. Außerdem gestattet das von der Vorrichtung angewendete Verfahren, bei dem der Biegeradius nur von der relativen Position der stationären Rolle und der Biegerolle abhängt, dass derselbe Rollensatz verwendet werden kann, um eine Röhre in jedem gewünschten Radius zu biegen.
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Durch die Verwendung von Bronze oder Messing ist keine Schmierung der Buchse notwendig.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Biegekopf um eine Längsrichtung der Röhre um 360 Grad drehbar.
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Durch die Möglichkeit den Biegekopf um 360 Grad um die Röhre herum zu drehen ist die Vorrichtung dazu fähig, an einer Röhre mehrere Biegungen in jeder gewünschten Richtung in drei Dimensionen auszuführen, und dies in einem ununterbrochenen Vorgang und ohne dass irgendeine manuelle Einstellung notwendig ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Abstand zwischen der stationären Rolle und der Biegerolle in Richtung des Vorschubs der Röhre einstellbar.
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Diese Möglichkeit erhöht die Anpassungsfähigkeit der Vorrichtung in Bezug auf die Genauigkeit und den Bereich der verfügbaren Biegeradien.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dafür eingerichtet, durch eine 12 V Gleichspannungsquelle angetrieben zu werden.
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Falls die Vorrichtung dafür eingerichtet ist, mit 12 V Gleichspannung angetrieben zu werden, kann sie beispielsweise durch das Elektriksystem eines Fahrzeugs, wie etwa einem Servicefahrzeug, versorgt werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt das Gewicht der Vorrichtung weniger als 50 kg und vorzugsweise weniger als 25 kg.
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Durch das niedrige Gewicht der Vorrichtung kann diese von einer einzelnen Person getragen werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung derart konzipiert, dass sie einen Teil der Einrichtung in einem Fahrzeug bilden kann, wie etwa einem Servicefahrzeug oder einem Handwerkerfahrzeug.
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Falls die Vorrichtung ein Teil der Einrichtung in einem Fahrzeug bildet, ist es sehr leicht die Vorrichtung zu transportieren, beispielsweise zwischen verschiedenen Einsatzorten.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung von einem Computer programmiert und gesteuert werden.
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Eine rechnergestützte Programmierung und Steuerung der Vorrichtung gewährleistet einen leichten, sicheren und reproduzierbaren Betrieb der Vorrichtung und es gestattet auf einem Kontrollbildschirm eine Überprüfung des Aussehens der resultierenden gebogenen Röhre bevor das Biegen gestartet wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass sie mit einer Steuereinheit drahtlos kommunizieren kann.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuereinheit einen Berührungsbildschirm.
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Durch eine drahtlose Kommunikation kann die Steuereinheit an den Ort gebracht werden an dem die gebogene Röhre montiert werden soll, so dass die Daten für die Röhre am Montageort eingegeben werden können.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit ein programmierbares Mobiltelefon oder ein tragbarer Computer.
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Durch die Verwendung eines programmierbaren Mobiltelefons (typischerweise eines Smartphones) oder eines tragbaren Computers werden die Ausgaben für eine fest zugeordnete Steuereinheit für die Röhren-Biegevorrichtung vermieden. Stattdessen kann das Steuerprogramm als eine Anwendung für ein Smartphone oder einen Tabletcomputer oder als ein Programm für einen Personalcomputer konzipiert werden. Die Steuereinheit kann somit durch ein Gerät gebildet werden, dass sich bereits im Besitz des Bedieners der Vorrichtung befindet.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Röhren-Vorschubsystem zwei oder mehr Rollen, von denen wenigstens eine dafür eingerichtet ist, von einem Transportmotor drehend angetrieben zu werden, und dies derart, dass eine Röhre, die zwischen den zwei oder mehr Rollen eingespannt ist, durch die Drehung der wenigstens einen motor-angetriebenen Rolle in ihrer Längsrichtung vorgeschoben wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Röhren-Vorschubsystem vier Rollen, die derart angeordnet sind, dass eine Röhre, die von dem Röhren-Vorschubsystem transportiert wird, zwei Rollen auf einer Seite und zwei Rollen auf der entgegengesetzten Seite hat.
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Die Verwendung von zwei Rollen auf beiden Seiten der Röhre stellt sicher, dass die Transportrichtung der Röhre vollständig konstant gehalten wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Rollen aus einem elastischen Material, wie etwa Gummi, gefertigt.
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Die Verwendung solcher Materialien stellt eine lange Haltbarkeit der Rollen und die notwendige Reibung zwischen der Röhre und den Rollen sicher, so dass sie relativ zueinander nicht durchrutschen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist entlang dem Umfang jeder der Rollen eine Röhrenrille ausgebildet, um die Röhre wenigstens teilweise aufzunehmen, derart, dass die Röhrenrillen zweier gegenüberliegender Rollen zusammen die Röhre wenigstens teilweise, und vorzugsweise vollständig, umschließen, wenn sie an den Rollen vorbeiläuft.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst jede der Rollen einen Gummi-Rollenhauptteil, von dem wenigstens die äußerste Schicht aus einem elastischen Material gefertigt ist, derart, dass sie dazu fähig ist, eine vorbeilaufende Röhre wenigstens teilweise zu umschließen und ihre ursprüngliche Form im Wesentlichen zurückzugewinnen, wenn die Röhre vorbeigelaufen ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Rollenhauptteile der Rollen so konzipiert, dass die äußersten Schichten zweier sich gegenüberstehender Rollen zusammen dazu fähig sind, die Röhre wenigstens teilweise und vorzugsweise vollständig zu umschließen, wenn sie an den Rollen vorbeiläuft.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Rollenhauptteil jeder der Rollen zwischen einem Oberteil und einem Unterteil der Rolle zusammengedrückt, derart, dass sich der Rollenhauptteil in seiner radialen Richtung nach außen vorwölbt.
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Die verschiedenen Ausführungsformen der Rollen, die sicherstellen, dass die Röhre vollständig oder wenigstens teilweise von Teilen der Rollen umschlossen ist, wenn diese an den Rollen vorbeiläuft, gewährleisten die notwendige Reibung zwischen der Röhre und den Rollen, derart, dass sie relativ zueinander nicht durchrutschen.
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In einer Eigenschaft der Erfindung betrifft diese ein Röhren-Vorschubsystem, das zwei oder mehr Rollen umfasst, von denen wenigstens eine dafür eingerichtet ist, von einem Transportmotor drehend angetrieben zu werden, und dies derart, dass eine Röhre, die zwischen den zwei oder mehr Rollen eingespannt ist, durch die Drehung der wenigstens einen motor-angetriebenen Rolle in ihrer Längsrichtung vorgeschoben wird.
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In einer Eigenschaft der Erfindung umfasst das Röhren-Vorschubsystem vier Rollen, die derart angeordnet sind, dass eine Röhre, die von dem Röhren-Vorschubsystem transportiert wird, zwei Rollen auf einer Seite und zwei Rollen auf der entgegengesetzten Seite hat.
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In einer Eigenschaft der Erfindung sind die Rollen aus einem elastischen Material, wie etwa Gummi, gefertigt.
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In einer Eigenschaft der Erfindung ist entlang dem Umfang jeder der Rollen eine Röhrenrille ausgebildet, um die Röhre wenigstens teilweise aufzunehmen, derart, dass die Röhrenrillen zweier gegenüberliegender Rollen zusammen die Röhre wenigstens teilweise, und vorzugsweise vollständig, umschließen, wenn sie an den Rollen vorbeiläuft.
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In einer Eigenschaft der Erfindung umfasst jede der Rollen einen Gummi-Rollenhauptteil, von dem wenigstens die äußerste Schicht aus einem elastischen Material gefertigt ist, derart, dass sie dazu fähig ist, eine vorbeilaufende Röhre wenigstens teilweise zu umschließen und ihre ursprüngliche Form im Wesentlichen zurückzugewinnen, wenn die Röhre vorbeigelaufen ist.
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In einer Eigenschaft der Erfindung sind die Rollenhauptteile der Rollen so konzipiert, dass die äußersten Schichten zweier sich gegenüberstehender Rollen zusammen dazu fähig sind, die Röhre wenigstens teilweise und vorzugsweise vollständig zu umschließen, wenn sie an den Rollen vorbeiläuft.
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In einer Eigenschaft der Erfindung ist der Rollenhauptteil jeder der Rollen zwischen einem Oberteil und einem Unterteil der Rolle zusammengedrückt, derart, dass sich der Rollenhauptteil in seiner radialen Richtung nach außen vorwölbt.
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In einer Eigenschaft der Erfindung betrifft diese ein Verfahren zum Biegen einer Röhre, das die folgenden Schritte umfasst: Vorschieben einer Röhre in der folgenden Reihenfolge: durch eine feststehende Buchse, vorbei an einer stationären Rolle auf einer Seite und vorbei an einer Biegerolle auf der gegenüberliegenden Seite, und Bewegen der Biegerolle in einer Richtung auf die Röhre zu, um die Röhre um die stationäre Rolle herum zu biegen.
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Zeichnung
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Im Folgenden werden einige beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung detaillierter beschrieben, und dies mit Bezug auf die Zeichnung, in der
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1 die Grundplatte einer Röhren-Biegevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt,
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2 ein Röhren-Vorschubsystem einer Röhren-Biegevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt,
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3 einen Biegekopf einer Röhren-Biegevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt,
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4 einige Teile des in 3 dargestellten Biegekopfs veranschaulicht,
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5 ein Beispiel für ein Displaylayout veranschaulicht, das in Bezug auf die Programmierung einer Röhren-Biegevorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung verwendet wird,
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6 ein Röhren-Vorschubsystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt,
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7 eine Rolle für ein Röhren-Vorschubsystem gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung darstellt, und
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8 ein Paar von Rollen eines Röhren-Vorschubsystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst diese drei Hauptkomponenten: eine Grundplatte, einen Biegekopf und ein elektrisches Steuersystem, das Software einschließt.
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1 veranschaulicht die Grundplatte der Vorrichtung, in der ein U-Profil einen Rahmen 1 für Folgendes bildet: die Montage von Transportrollen 2–4 und einer oberen Rollen-Führungsplatte 5 sowie einem Stützblock 6, auf dem ein Griff 7 für den Transport der Röhren-Biegevorrichtung montiert ist.
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Ein Schwenkmotor 8, ein Transportmotor 13 (in 1 nicht dargestellt), ein gezahnter Riemen für den Transport 14 (in 1 nicht dargestellt) und eine gedruckte Drahtplatine mit Steuerelektronik (nicht dargestellt) sind alle innerhalb des Rahmens 1 montiert um diese zu schützen.
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1 stellt außerdem ein Stützsystem zur Vermeidung von Durchbiegungen der Röhre 12 dar, wenn diese gebogen wird. Das Stützsystem besteht aus einem Stützblock 6 mit einer Bohrung oder einer Buchse (nicht dargestellt), wobei deren Durchmesser dem Durchmesser der Röhre 12 entspricht, die gebogen werden soll. Außerdem trägt der Stützblock 6 einen Halter 11 für den Biegekopf der Vorrichtung.
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Ein gezahnter Kranz 10, der auf dem Halter 11 montiert ist, wird zum Schwenken des Halters 11 um die Transportrichtung (also um die Längsrichtung der Röhre 12) verwendet und er ist dafür eingerichtet, den Halter 11 360 Grad zu drehen. Der gezahnte Kranz 10 zum Schwenken wird durch einen 12 V Gleichspannungs-Schwenkmotor 8 mit einem darauf montierten Ritzel 9 angetrieben.
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2 veranschaulicht ein Röhren-Vorschubsystem, das zwei antreibende Transportrollen 3, 4 umfasst, die mit Gummi beschichtet sein können (beispielsweise durch Vulkanisierung), um eine ausreichende Reibung zwischen den Rollen 3, 4 und der Röhre 12 zu gewährleisten. Die Transportrollen 3, 4 sind auf dem Rahmen 1 montiert und sie werden durch Wellen 15 mit Führungsbuchsen auf der Ober- und Unterseite geführt. Diese Wellen 15 sind für den Freilauf eingerichtet und sie werden durch Kompressionsfedern gegen die Röhre 12 gepresst, so dass zwischen der Röhre 12 und den Transportrollen 3, 4 eine stabile Verbindung besteht, die die Röhre 12 transportiert. Die Einspannrolle 2 und die zwei Transportrollen 3, 4 haben jeweils eine feste gefräste Rille, die auf den speziellen Typ von Röhre 12, der gebogen werden soll, angepasst ist.
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Die 3 und 4 stellen einen Biegekopf für eine Röhren-Biegevorrichtung bzw. Teile desselben Biegekopfs dar. Der Zweck des Biegekopfs ist es, die Röhre 12 mittels einer stationären Rolle 18 und einer beweglichen Biegerolle 19 in drei Dimensionen zu biegen. Da er am Halter 11 montiert ist, kann der Biegekopf um 360 Grad um die Längsachse der Röhre 12 gedreht werden.
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Die Welle 20 für die stationäre Rolle 18 kann nicht bewegt werden, wodurch die stationäre Rolle 18 in einer festen Position verbleibt, wobei sie sich jedoch durch den Kontakt mit der Röhre 12 dreht, die vorbeiläuft während sie gebogen wird. Die stationäre Rolle 18 hat eine gefräste Auskehlung, die tiefer ist als die Querschnittsabmessung der Röhre 12, um eine Abflachung der Röhre 12 während des Biegens zu vermeiden.
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Die Biegerolle 19 dreht sich ebenfalls aufgrund des Kontakts mit der Röhre 12, wobei sie jedoch eine weniger tief gefräste Auskehlung hat, da es ihr einziger Zweck ist, gegen die Röhre 12 zu drücken, um den gewünschten Radius der Biegung zu erhalten.
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Der Radius der Biegung wird durch die einstellbare Position der Welle 20 der Biegerolle 19 gesteuert, wohingegen die Richtung der Biegung durch die Rotationsposition des Biegekopfs in Bezug auf die Längsachse der Röhre 12 gesteuert wird.
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In der in 3 dargestellten Ausführungsform wird die Position der Welle 20 der Biegerolle 19, und damit der Biegeradius, mittels einer Spindel 22 eingestellt, die von einem Biegemotor 26 über drei Zahnräder 25, 27, 28 angetrieben wird. In weiteren Ausführungsformen kann die Position der Welle 20 dagegen durch andere Mittel eingestellt werden, wie etwa durch einen Aktor. Außerdem muss die Bewegung der Welle 20 nicht geradlinig sein, sondern sie kann einem abgewinkelten Pfad folgen, wie etwa einem Kreisbogen.
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Es ist zu bemerken, dass falls spezialisierte Rollen 2–4, 18, 19 verwendet werden, die Vorrichtung auch zum Biegen von nicht-runden Röhren und anderen Produkten verwendet werden kann, wie beispielsweise Baustahl. In diesen Fällen kann das zu biegende Produkt sich jedoch in den gefrästen Auskehlungen der stationären Rolle 18 und der Biegerolle 19 nicht drehen und das Biegen kann nur in zwei Dimensionen ausgeführt werden (also in einer gegebenen geometrischen Ebene).
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Der elektrische Teil der Röhren-Biegevorrichtung kann durch 12 V DC 25 A versorgt werden, da alle Motoren 8, 13, 26, Geber und die Steuereinheit in der dargestellten Ausführungsform mit 12 V DC betrieben werden können.
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Die elektrische Steuerung besteht aus einer Steuerschaltung, die auf einer gedruckten Schaltungsplatine angeordnet ist, mit Elektronik, einem Bildschirm-Tastfeld und Gebern für den Transport und zur Messung von Radius und Winkel.
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Die Steuerschaltung hat Ausgangskanäle für die drei Motoren 8, 13, 26 und sie kann optional mit einem oder mehreren zusätzlichen Ausgangskanälen ausgestattet werden. Außerdem hat die Steuerschaltung Eingangskanäle für die Geber für den Transport und die Messung von Radius und Winkel und, optional, einen oder mehrere zusätzliche Eingangskanäle.
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Die Steuerschaltung kann drahtlos mit dem Bildschirm-Tastfeld verbunden sein, beispielsweise unter Verwendung des Bluetooth-Protokolls. Das Bildschirm-Tastfeld überträgt Daten für das gewünschte Biegen der Röhre 12 an die Steuerschaltung, die den Betrieb der Röhren-Biegevorrichtung zur korrekten Ausführung der Aufgabe steuert.
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5 stellt ein Beispiel für ein Displaylayout in Bezug auf die Programmierung einer Röhren-Biegevorrichtung dar.
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Das Bildschirm-Tastfeld kann ein Tablet-Computer oder ein Smartphone sein, der oder das an den Installationsort der gebogenen Röhre 12 gebracht werden kann. Die Messwerte können während der Messung eingegeben werden und die sich ergebende Röhre wird auf dem Display dargestellt. Falls das Ergebnis nicht den Anforderungen entspricht, können die Messwerte, Radien und Winkel angepasst werden, so dass das gewünschte Ergebnis erhalten wird. Anschließend kann ein „Start”-Befehl gegeben werden und die eigegebenen Daten werden zur Röhren-Biegevorrichtung übertragen, beispielsweise unter Verwendung des Bluetooth-Protokolls, und die Vorrichtung führt die Aufgabe aus. Die Software kann gegebenenfalls als eine Smartphone-Anwendung konzipiert sein und sie kann digital auf eine spezielle Röhren-Biegevorrichtung eingestellt sein, so dass diese Vorrichtung von einem Smartphone oder einem Tablet-Computer ferngesteuert werden kann.
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Durch die Verwendung einer Computerprogrammierung für die Röhren-Biegevorrichtung können spezielle Röhrenkonfigurationen auch im System gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt reproduziert werden.
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6 stellt ein Röhren-Vorschubsystem 29 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar. In dieser Ausführungsform wird die Röhre 12 zwischen vier Transportrollen 32 transportiert, die derart angeordnet sind, dass sich zwei Rollen 32 auf jeder Seite der Röhre 12 befinden. Die vier Transportrollen 32 sind auf einem Rahmen 30 montiert, der auch wie oben beschrieben mit Montagelöchern 31 für einen Stützblock 6 ausgestattet ist.
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Die in 6 dargestellten Transportrollen 32 sind detaillierter in 7 dargestellt. Jede von ihnen umfasst ein Oberteil 33 und ein Unterteil 34, die aus Aluminium gefertigt sind, und eine Gummirolle 35, die zwischen dem Oberteil 33 und dem Unterteil 34 angeordnet ist.
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Das Bodenteil 34 umfasst eine Kontaktplatte 39, eine Rollenwelle 40 mit einem rechteckigen Querschnitt auf einer Seite der Kontaktplatte 39 und einer zylindrischen Antriebswelle 42 auf der anderen Seite der Kontaktplatte 39. Die Antriebswelle 42 kann mittels eines Zahnriemens 14 oder Ähnlichem mit einem Transportmotor 13 verbunden werden, um den Transportmotor 13 dafür zu verwenden, die Transportrolle 32 zu drehen. Die rechteckige Rollenwelle 40 passt in eine zentrale Durchbohrung der Gummirolle 35, derart, dass die Gummirolle 35 gezwungen ist, sich zusammen mit dem Bodenteil 34 zu drehen.
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Das Oberteil 33 umfasst eine Kontaktplatte 37 und eine zylindrische Welle 38, die in ein Loch 41 in der Rollenwelle 40 des Bodenteils 34 passt.
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Das Oberteil 33 und das Bodenteil 34 sind so konstruiert, dass sie gegeneinander gepresst werden können, wodurch die Gummirolle 35 zusammengepresst wird, die speziell mit einem steifen Gummikern in der Mitte hergestellt ist und die außerhalb dieses Kerns weicher ist. Die Gummirollen 35 können ausreichend zusammengepresst werden, so dass sie sich in der Mitte einige Millimeter vorwölben, derart, dass die Gummirollen 35 zweier sich gegenüberliegend angeordneter Transportrollen 32 zusammen dazu fähig sind, die zu biegende Röhre 12 vollständig zu umschließen, um dadurch die bestmögliche Reibung zwischen den Transportrollen 32 und der Röhre 12 zu erhalten.
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8 stellt ein Paar von Transportrollen 43 eines Röhren-Vorschubsystems 29 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dar.
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In diesem Fall bestehen die Transportrollen 43 aus formgepressten Gummirollen mit einer entlang des Umfangs gefrästen Röhrenrille 44 zum Umschließen der Röhre 12. Wiederum ist zu sehen, wie zwei sich gegenüberliegend angeordnete Transportrollen 43 zusammen dazu fähig sind, die Röhre 12 vollständig zu umschließen, um den bestmöglichen Kontakt zwischen den Transportrollen 43 und der Röhre 12 zu erhalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmen für die Röhren-Biegevorrichtung
- 2
- Einspannrolle
- 3
- Erste Transportrolle
- 4
- Zweite Transportrolle
- 5
- Obere Rollen-Führungsplatte
- 6
- Stützblock
- 7
- Griff
- 8
- Schwenkmotor
- 9
- Ritzel zum Schwenken
- 10
- Gezahnter Kranz zum Schwenken
- 11
- Halter für Biegekopf
- 12
- Röhre
- 13
- Transportmotor
- 14
- Zahnriemen zum Transport
- 15
- Welle für Transportrolle
- 16
- Welle für Einspannrolle
- 17
- Rahmen für Biegekopf
- 18
- Stationäre Rolle
- 19
- Biegerolle
- 20
- Welle für Rolle
- 21
- Biegearm
- 22
- Spindel
- 23
- Gleitelement für Spindel
- 24
- Lager für Spindel
- 25
- Zahnrad für Spindel
- 26
- Biegemotor
- 27
- Zahnrad für Biegemotor
- 28
- Zwischenzahnrad
- 29
- Röhren-Vorschubsystem
- 30
- Rahmen für Vorschubsystem
- 31
- Montagelöcher für Stützblock
- 32
- Weiche Transportrolle
- 33
- Oberteil für weiche Transportrolle
- 34
- Bodenteil für weiche Transportrolle
- 35
- Gummirollen-Hauptteil
- 36
- Mittelloch durch Gummirolle
- 37
- Kontaktplatte des Oberteils
- 38
- Welle des Oberteils
- 39
- Kontaktplatte des Bodenteils
- 40
- Rollenwelle des Bodenteils
- 41
- Loch für Oberteilwelle
- 42
- Antriebswelle für Bodenteil
- 43
- Formgepresste Gummirolle
- 44
- Röhrenrille in formgepresster Gummirolle