DE19936364A1 - Verfahren zur Identifizierung und Lokalisierung von Marken in einem 3D-Volumendatensatz - Google Patents
Verfahren zur Identifizierung und Lokalisierung von Marken in einem 3D-VolumendatensatzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen und zuverlässigen Ermittlung der Koordinaten von in einem 3-D-Volumendatensatz von einem mit Marken (6' bis 9') versehenen Objekt (1) enthaltenen Marken (6 bis 9, 20, 21) bezüglich eines Referenzkoordinatensystems (R). Das Verfahren beruht auf der Detektion von in 2-D-Projektionen des 3-D-Volumendatensatzes abgebildeten Marken (6.1 bis 9.4, 20.1 bis 21.4), der Ermittlung der Schwerpunkte der abgebildeten Marken (6.1 bis 9.4, 20.1 bis 21.4), der Aufstellung von Rückprojektionsgeraden (G8.1 bis G9.4, G20.1 bis G21.4) durch die Marken (6 bis 9, 20, 21), der Ermittlung der Schnittpunkte der Rückprojektionsgeraden (G8.1 bis G9.4, G20.1 bis G21.4) bzw. bei windschiefen Rückprojektionsgeraden der Ermittlung der Punkte mit dem kleinsten Abstand voneinander auf verschiedenen Rückprojektionsgeraden, der Bildung räumlich begrenzter, eine Anhäufung von Schnittpunkten von Rückprojektionsgeraden (G8.1 bis G9.4, G20.1 bis G21.4) bzw. von Punkten mit kleinstem Abstand voneinander aufweisender Bereiche (B8, B9, B20, B21) und der Berechnung der Koordinaten der Schwerpunkte der räumlich begrenzten Bereiche (B8, B9, B20, B21).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Koor
dinaten von in einem 3D-Volumendatensatz von einem mit Marken
versehenen Objekt enthaltenen Marken bezüglich eines Refe
renzkoordinatensystems.
In der Bildverarbeitung besteht für unterschiedliche Applika
tionen, welche auf einem 3D-Volumendatensatz eines Meßobjek
tes arbeiten, das Problem, die dreidimensionalen Koordinaten
der in dem 3D-Volumendatensatz enthaltenen Marken zuverlässig
zu bestimmen, z. B. um in der Medizintechnik Navigation von
Instrumenten relativ zu dem Meßobjekt oder Multi Modality
Bildfusion, also die Überlagerung mehrerer mit verschiedenen
Bildsystemen gewonnener Bilder, mit den Marken als Anhalts
punkten betreiben zu können.
Das bevorzugte Verfahren zur Bestimmung der 3D-Koordinaten
der Marken in einem 3D-Volumendatensatz ist eine interaktive,
also eine durch Eingriffe eines Benutzers gekennzeichnete
Identifizierung und Lokalisierung der Marken, welche sich je
doch als zeitaufwendig und fehleranfällig erweist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem die Koordinaten von in einem 3D-Volumen
datensatz enthaltenen Marken in zuverlässiger Weise automa
tisch, d. h. ohne Eingriffe eines Benutzers, ermittelbar
sind.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ver
fahren zur Ermittlung der Koordinaten von in einem 3D-Volu
mendatensatz von einem mit Marken versehenen Objekt enthalte
nen Marken bezüglich eines Referenzkoordinatensystems aufwei
send folgende Verfahrensschritte:
- a) Bereitstellung einer Serie von mit einem eine Röntgen strahlenquelle und einen flächigen Röntgenstrahlendetek tor umfassenden Röntgensystem aufgenommenen 2D-Projek tionen, aus denen der 3D-Volumendatensatz erzeugt wurde bzw. Erzeugung einer Serie von 2D-Zentral- oder 2D-Paral lelprojektionen aus einem 3D-Volumendatensatz des Objek tes,
- b) Detektion von in den aufgenommenen bzw. erzeugten 2D-Pro jektionen abgebildeten Marken,
- c) Bestimmung jeweils eines für eine detektierte Marke ste henden Bezugspunktes in den 2D-Projektionen,
- d) Aufstellung von durch die Bezugspunkte verlaufenden Rück projektionsgeraden derart, daß im Falle der mit dem Rönt gensystem aufgenommenen 2D-Projektionen jede Rückprojek tionsgerade durch den Fokus der Röntgenstrahlenquelle verläuft bzw. daß im Falle der erzeugten 2D-Zentralpro jektionen jede Rückprojektionsgerade durch den Projekti onspunkt der jeweiligen 2D-Zentralprojektion oder daß im Falle der erzeugten 2D-Parallelprojektionen jede Rückpro jektionsgerade die die Marke bzw. den entsprechenden Be zugspunkt aufweisende ebene 2D-Projektion rechtwinklig in dem Bezugspunkt schneidet,
- e) Ermittlung der Schnittpunkte der Rückprojektionsgeraden bzw. bei windschief zueinander liegenden Rückprojektions geraden Ermittlung der auf verschiedenen Rückprojektions geraden liegenden Punkte, welche den kleinsten Abstand voneinander aufweisen,
- f) Bildung von räumlich begrenzten Bereichen, welche eine Anhäufung von Schnittpunkten bzw. von Punkten mit klein stem Abstand voneinander aufweisen, und
- g) Berechnung der Koordinaten des Schwerpunktes eines jeden der räumlich begrenzten Bereiche.
Das Verfahren ermöglicht es erfindungsgemäße ohne Eingriffe
eines Benutzers die Koordinaten von in einem 3D-Volu
mendatensatz enthaltenen Marken in gewünschter Weise vollau
tomatisch zu ermitteln. Sollten dabei in einer zur Gesamtzahl
der untersuchten 2D-Projektionen vergleichsweise geringen An
zahl von 2D-Projektionen, beispielsweise Inhalte der 2D-
Projektionen, die eigentlich keine abgebildeten Marken sind,
fälschlicherweise in einer oder in einigen 2D-Projektionen in
Schritt b) als Marken identifiziert worden sein, so werden
diese Marken in Schritt f) eliminiert, da die Anzahl der
Schnittpunkte der Rückprojektionsgeraden und/oder die räumli
che Dichte der Punkte auf den Rückprojektionsgeraden mit
kleinstem Abstand voneinander zu gering ist, um in einem
räumlich begrenzten Bereich zusammengefaßt zu werden. Sollten
dagegen Marken in einer zur Gesamtzahl der untersuchten 2D-
Projektionen vergleichsweise geringen Anzahl von 2D-
Projektionen in Schritt b) nicht als solche erkannt worden
sein, werden diese Marken aufgrund ihrer Erkennung in anderen
2D-Projektionen, in welchen die Marken ebenfalls abgebildet
sind, dennoch in Schritt f) als räumlich begrenzter Bereich
erfaßt, da eine ausreichende Anzahl von Schnittpunkten von
Rückprojektionsgeraden und/oder von auf verschiedenen Rück
projektionsgeraden liegenden Punkten mit kleinstem Abstand
voneinander, welche entsprechend dicht beieinanderliegen,
auftritt. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet also bei
der Ermittlung der Koordinaten von in einem 3D-
Volumendatensatz enthaltenen Marken nicht nur vollautoma
tisch, sondern auch sehr zuverlässig, so daß Fehler bei der
Identifizierung und Lokalisierung der Marken praktisch ausge
schlossen sind.
Unter einem 3D-Volumendatensatz wird im Falle der vorliegen
den Erfindung im übrigen ein Datensatz von Bilddaten von ei
nem Objekt verständen, aus dem verschiedene 3D-Bilder, in de
nen unterschiedliche Ansichten und Ausschnitte des Objektes
dargestellt sein können, rekonstruierbar sind.
Nach einer Variante der Erfindung ist der Bezugspunkt, durch
den eine Rückprojektionsgerade verläuft, der Schwerpunkt der
Marke. Der Schwerpunkt als Bezugspunkt erweist sich dahinge
hend als vorteilhaft, daß er in einfacher und definierter
Weise für jede detektierte Marke ermittelbar ist. Es bedarf
daher keiner besonderen Vereinbarung, wie Bezugspunkte fest
zulegen sind.
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Detek
tion einer oder mehrerer in einer aufgenommenen bzw. erzeug
ten 2D-Projektion abgebildeten bzw. abgebildeter Marken fol
gende Verfahrensschritte umfaßt:
- a) Unterteilung einer 2D-Projektion in erste Flächenelemen te,
- b) Bestimmung des Bildpunktes mit der maximalen oder minima len Lichtintensität in jedem der ersten Flächenelemente,
- c) bei Überschreitung bzw. Unterschreitung eines ersten Schwellwertes der Lichtintensität eines derartigen Bild punktes Bestimmung des lokalen Maximums und Minimums der Lichtintensität in einem um den entsprechenden Bildpunkt gelegten zweiten Flächenelement definierter Größe,
- d) Bildung einer gewichteten Differenz aus lokalem Maximum und Minimum,
- e) bei Überschreitung eines zweiten Schwellwertes durch die gewichtete Differenz Entwicklung der Form einer Marke, und
- f) Zuordnung der Marke zu einem Typ von Marken.
Gemäß einer Variante der Erfindung werden dabei bei der Ent
wicklung der Form einer Marke
- a) ausgehend von dem jeweiligen lokalen Maximum oder Minimum in einem iterativen Prozeß die Varianz und/oder die Kova rianz und/oder die Korrelationskoeffizienten zu benach barten Bildpunkten in der Ebene der 2D-Projektion und/oder die Anzahl der Bildpunkte bestimmt,
- b) falls die ermittelten Werte der Varianz und/oder der Ko varianz und/oder der Korrelationskoeffizienten und/oder die Anzahl der Bildpunkte in einem vorgegebenen Wertebe reich liegen, die Hauptträgheitsachsen einer potentiellen Marke berechnet,
- c) die Lage der Hauptträgheitsachsen der potentiellen Marke relativ zueinander in der Ebene der jeweiligen 2D- Projektion mit der Lage der Hauptträgheitsachsen von Mar ken bekannten Typs relativen zueinander verglichen, und
- d) bei wenigstens im wesentlicher Übereinstimmung der rela tiven Lage der Hauptträgheitsachsen die Randlinien für die potentiellen Marken gebildet.
Auf diese Weise werden in den 2D-Projektionen die Marken,
insbesondere die Formen von Marken, verhältnismäßig zuverläs
sig detektiert bzw. identifiziert, so daß deren Schwerpunkte
problemlos ermittelbar sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung die Aufnahme von Zen
tralprojektionen,
Fig. 2 die Lokalisierung von Marken in einem 3D-Volumenda
tensatz anhand gewonnener Zentralprojektionen,
Fig. 3 die Identifikation von Marken in 2D-Projektionen,
Fig. 4 die Signatur einer quadratischen Marke und
Fig. 5 die Lokalisierung von Marken in einem 3D-Volumenda
tensatz anhand von Parallelprojektionen.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung die Aufnahme von
Zentralprojektionen von einem Objekt gezeigt. Im Falle des
vorliegenden Ausführungsbeispiels handelt es sich bei dem Ob
jekt um den Kopf 1 eines nicht näher dargestellten Patienten.
Zur Aufnahme von Zentralprojektionen vom Kopf 1 des Patienten
wird ein eine Röntgenstrahlenquelle 2 und einen flächigen
Röntgenstrahlendetektor 3 aufweisendes Röntgensystem idealer
weise auf einer Kreisbahn K um den Kopf 1 des Patienten be
wegt, wobei sequentiell aus verschiedenen Winkeln 2D-
Projektionen vom Kopf 1 des Patienten aufgenommen werden. Das
Röntgensystem kann beispielsweise in nicht dargestellter,
aber an sich bekannter Weise an einem C-Bogen eines mobilen
oder eines ortsfest installierten Röntgengerätes angeordnet
sein, welcher längs seines Umfanges zur Aufnahme derartiger
2D-Projektionen vom Kopf 1 des Patienten in einem bestimmten
Winkelbereich verstellbar ist. In Fig. 1 ist die Verstellbewe
gung des Röntgensystems durch den Pfeil a auf der Kreisbahn K
gekennzeichnet. Die Lagen des Fokus 4 der Röntgenstrahlen
quelle 2 für verschiedene 2D-Projektionen sind durch Kreuze
KR entlang der Kreisbahn K angedeutet.
Aus der Serie von 2D-Projektionen vom Kopf 1 des Patienten,
welche unter Drehung des Röntgensystems aufgenommen wurden,
kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise mittels eines
in der Fig. 1 nicht dargestellten Bildrechners, ein 3D-
Volumendatensatz vom Kopf 1 des Patienten gewonnen werden,
aus dessen Daten verschiedene 3D-Bilder vom Kopf 1 des Pati
enten, welche unterschiedliche Ansichten und Ausschnitte vom
Kopf 1 zeigen können, rekonstruierbar sind. Als rekonstruier
bares Volumen ist in Fig. 1 exemplarisch ein Quader 5 gezeigt.
Am Kopf 1 des Patienten sind im Falle des vorliegenden Aus
führungsbeispiels röntgenpositive Marken 6' bis 9' angeord
net, welche in den 2D-Projektionen vom Kopf 1 mit abgebildet
werden und somit auch im 3D-Volumendatensatz vom Kopf 1 des
Patienten als Marken 6 bis 9 enthalten sind. Die Marken 6 bis
9 sind jedoch nicht notwendigerweise in jedem rekonstruierten
3D-Bild vom Kopf 1 enthalten. Beispielsweise ist in dem in
Fig. 1 gezeigten rekonstruierbaren Quader 5 nur die Marke 6
abgebildet.
Die im 3D-Volumendatensatz sowie in 3D-Bildern vom Kopf 1 des
Patienten enthaltenen Marken 6 bis 9 dienen an sich als An
haltspunkte bzw. Fixpunkte um Navigation von Instrumenten re
lativ zum Kopf 1 während eines operativen Eingriffs am Kopf 1
des Patienten oder auch um eine Multi Modality Bildfusion be
treiben zu können. Für diese Applikationen ist die Kenntnis
der Koordinaten der in den hierfür relevanten 3D-Bildern vom
Kopf 1 des Patienten enthaltenen Marken erforderlich, deren
automatische Identifizierung und Lokalisierung, beispielswei
se mit Hilfe eines nicht dargestellten Rechners, im folgenden
erläutert ist.
Zur Ermittlung der Koordinaten der in dem 3D-Volumendatensatz
enthaltenen Marken 6 bis 9 werden die im Zuge des Meßvorgan
ges ermittelten und gespeicherten 2D-Projektionen herangezo
gen, in denen die Marken zumindest zum überwiegenden Teil ab
gebildet sind. Fig. 2 zeigt exemplarisch vier unter verschie
denen Projektionswinkeln mit dem Röntgensystem aufgenommene
2D-Projektionen P1 bis P4, in denen die Marken abgebildet
sind.
Zunächst werden die in den 2D-Projektionen P1 bis P4 abgebil
deten Marken 6.1 bis 9.4 detektiert. In Fig. 3 ist an der 2D-
Projektion P1 anhand der in der 2D-Projektion P1 abgebildeten
Marke 8.1 exemplarisch für die in den 2D-Projektionen P1 bis
P4 abgebildeten Marken 6.1 bis 9.4 die Detektion einer Marke
veranschaulicht.
Die Projektion P1 ist hierzu vollständig in Flächenelemente
10, vorzugsweise gleicher Größe, unterteilt. In jedem der
Flächenelemente 10 wird derjenige Bildpunkt mit der maximalen
oder der minimalen, im Falle des vorliegenden Ausführungsbei
spiels aufgrund der radiologisch ermittelten 2D-Projektionen
mit der maximalen Lichtintensität bestimmt, wobei die Flä
chenelemente 10, beispielsweise sequentiell, durchlaufen wer
den. Die in jedem Flächenelement 10 ermittelte maximale
Lichtintensität eines Bildpunktes wird mit einem ersten vor
gebbaren Schwellwert verglichen. Im Falle des vorliegenden
Ausführungsbeispiels wird bei Unterschreitung des Schwellwer
tes zum nächsten Flächenelement 10 gewechselt. Liegt die er
mittelte Lichtintensität jedoch über dem Schwellwert, wird
vorzugsweise zentral um den Bildpunkt mit der maximalen
Lichtintensität eines Flächenelementes 10 ein zweites Flä
chenelement 11 definierter, durch die maximale Ausdehnung ei
ner Marke vorgegebener Größe gelegt, wie dies in Fig. 3 für
die abgebildete, zu detektierende Marke 8.1 gezeigt ist. In
dem Flächenelement 11 werden das lokale Maximum und das loka
le Minimum der Lichtintensität ermittelt und eine gewichtete
Differenz aus lokalem Maximum und Minimum gebildet. Die Maxi
ma bzw. Minima in derartigen Flächenelementen 11 werden je
weils bezüglich eines einer jeden 2D-Projektion einbeschrie
benen Koordinatensystems, dessen Lage gegenüber einem Refe
renzkoordinatensystem R des 3D-Volumendatensatzes bekannt
ist, bestimmt. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbei
spiels werden das Maximum und das Minimum in der Ebene der
Projektion P1 bezüglich eines kartesischen x-y-
Koordinatensystems angegeben. Die gewichtete Differenz be
stimmt sich im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
nach der Gleichung
K = n . (M - m) + m
mit
M Maximum
m Minimum und
n adaptiv wählbares Gewicht.
M Maximum
m Minimum und
n adaptiv wählbares Gewicht.
Liegt der Wert der gewichteten Differenz über einem zweiten
Schwellwert, so könnte das Flächenelement 11 eine Marke ein
schließen, weshalb die Untersuchung fortgesetzt wird.
Ausgehend von dem lokalen Maximum werden daher in einem ite
rativen Prozeß die Varianz und/oder die Kovarianz und/oder
die Korrelationskoeffizienten zu zu dem Maximum benachbarten
Bildpunkten in der Ebene der 2D-Projektion sowie die Anzahl
der Bildpunkte, welche einen vorgebbaren Wert der Lichtinten
sität überschreiten, bestimmt. Liegen die Werte der Varianz
und/oder der Kovarianz und/oder der Korrelationskoeffizienten
sowie die Anzahl der Bildpunkte in einem für eine abgebildete
Marke zu erwartenden Wertebereich, wird auf das Vorliegen ei
ner Marke geschlossen und es werden in Abhängigkeit der er
mittelten Werte der Varianz und/oder der Kovarianz und/oder
der Korrelationskoeffizienten sowie der Anzahl der Bildpunkte
die Hauptträgheitsachsen 12, 13 der potentiellen Marke 8.1 in
der x-y-Ebene berechnet. Anschließend wird die Lage der er
mittelten Hauptträgheitsachsen 12, 13 der potentiellen Marke
8.1 relative zueinander mit der Lage der Hauptträgheitsachsen
von Marken bekannten Typs relativen zueinander verglichen,
wobei die Hauptträgheitsachsen 12, 13 beispielsweise um ihren
Schnittpunkt um einen bestimmten Winkel rotiert werden, so
daß Lageinvarianzen der potentiellen Marken aufgehoben wer
den. Derartige Lageinvarianzen bei potentiellen Marken treten
durch die Projektionen der Marken aus unterschiedlichen Pro
jektionswinkeln auf. In Fig. 3 sind exemplarisch die Haupt
trägheitsachsen 14, 15 einer bekannten Marke eingetragen, de
ren Lage relative zueinander wenigstens im wesentlichen der
Lage der Hauptträgheitsachsen 12, 13 der potentiellen Marke
8.1 relativen zueinander entspricht.
Bei wenigstens im wesentlicher Übereinstimmung der Lage der
Hauptträgheitsachsen der potentiellen Marke relativ zueinan
der mit der Lage der Hauptträgheitsachsen einer bekannten
Marke relativen zueinander wird anhand der Signatur einer de
tektierten Marke die Randlinie für die detektierte, flächig
abgebildete Marke gebildet. Die Signatur wird mit Hilfe an
sich bekannter morphologischer Operatoren ermittelt. Um dabei
Aussagen über die Signatur treffen zu können, wird diese be
züglich ihres Mittelwertes und ihrer Dynamik, d. h. der Höhen
der Amplituden, normiert. Sofern die abgebildeten Marken Eck
punkte aufweisen, kennzeichnet die Anzahl der Maximalstellen
in der Signatur die Anzahl der Eckpunkte einer Marke. In Fig.
4 ist exemplarisch die Signatur für eine quadratischen Marke
dargestellt, wobei die vier Maximalstellen die vier Ecken der
quadratischen Marke kennzeichnen.
Die Signatur einer potentiellen Marke wird schließlich mit
Idealsignaturen bekannter Marken bezüglich der Standardabwei
chung und der Anzahl der Eckpunkte verglichen. Stimmt die Si
gnatur der potentiellen Marke, beispielsweise hinreichend ge
nau mit einer Idealsignatur einer bekannten Marke überein,
wird die Marke als eine solche typisiert und die Randlinie
der Marke gebildet. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbei
spiels wird die zu der abgebildeten Marke 8.1 gehörige Marke
8 als kugelförmige Marke typisiert.
In gleicher Weise wie für die Marke 8 bzw. für deren
Abb. 8.1 in der 2D-Projektion P1 werden auch die Typen der
anderen in der 2D-Projektion P1 bzw. in den übrigen 2D-
Projektionen abgebildeten Marken ermittelt.
Nach der Detektion bzw. Typisierung der in den 2D-Projektio
nen abgebildeten Marken 6.1 bis 9.4 wird für jede detektierte
Marke ein Bezugspunkt, vorzugsweise der Schwerpunkt der de
tektierten Marke in der Ebene der jeweiligen 2D-Projektion,
bestimmt.
Wie in Fig. 2 anhand der Projektionen P1 bis P4 exemplarisch
für die abgebildeten Marken 8.1 bis 8.4 und 9.1 bis 9.4 ver
anschaulicht ist, werden Rückprojektionsgeraden G8.1 bis G8.4
und G9.1 bis G9.4 aufgestellt, welche jeweils durch den
Schwerpunkt einer in den 2D-Projektionen P1 bis P4 abgebilde
ten Marke 8.1 bis 8.4 und 9.1 bis 9.4 sowie durch den Fokus 4
der Röntgenstrahlenquelle 2 verlaufen. Diese Rückprojektions
geraden G8.1 bis G8.4 und G9.1 bis G9.4 projizieren die
Schwerpunkte der in den 2D-Projektionen abgebildeten Marken
8.1 bis 8.4 und 9.1 bis 9.4 in das 3D-Volumen zurück.
Zur Lokalisierung aller Marken 6 bis 9 im 3D-Volumen werden
die Schnittpunkte aller Rückprojektionsgeraden miteinander
bestimmt. Sind Rückprojektionsgeraden windschief zueinander,
werden diejenigen auf verschiedenen Rückprojektionsgeraden
liegenden Punkte der Rückprojektionsgeraden bestimmt, welche
den kleinsten Abstand zueinander aufweisen. Aus einer räumli
chen Anhäufung derartiger Schnittpunkte bzw. derartiger Punk
te mit kleinstem Abstand voneinander werden räumlich begrenz
te Bereiche, sogenannte Cluster, gebildet und deren Schwer
punkte bestimmt. Die Schwerpunkte der Cluster bzw. deren Ko
ordinaten bezüglich des Referenzkoordinatensystems R bilden
schließlich die Koordinaten der gesuchten Marken 6 bis 9 im
3D-Volumendatensatz.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels schneiden sich
die Geraden G8.1 bis G8.4 idealerweise in einem einzigen
Schnittpunkt, nämlich dem Schwerpunkt der Marke 8. In glei
cher Weise ist die Ermittlung des Schwerpunktes für die Marke
9 in Fig. 2 veranschaulicht, wobei sich die Geraden G9.1 bis
G9.4 idealerweise in dem Schwerpunkt der Marke 9 schneiden.
Im allgemeinen Fall ergibt sich eine ungeordnete Ansammlung
von Schnittpunkten der Rückprojektionsgeraden G8.1 bis G8.4
bzw. G9.1 bis G9.4 bzw. bei windschief zueinander liegenden
Rückprojektionsgeraden eine Ansammlung von Punkten mit klein
stem Abstand voneinander im 3D-Volumen. Die tatsächlichen Po
sitionen der Marken 8 und 9 im 3D-Volumen werden in diesem
Fall mit gängigen Verfahren der Mustererkennung ermittelt,
wobei die Marken 8 und 9 durch Cluster B8 bzw. B9 gekenn
zeichnet sind, die jeweils eine verdichtete Punktwolke der
Schnittpunkte der Rückprojektionsgeraden bzw. der Punkte der
Rückprojektionsgeraden mit kleinstem Abstand voneinander im
3D-Volumen einschließen.
Die Schwerpunkte der Cluster B8 und B9 bilden schließlich,
wie bereits erwähnt, die Koordinaten der Marken 8 und 9 im
3D-Volumendatensatz.
Anhand von Fig. 2 wurde die Ermittlung der Koordinaten von
Marken in einem 3D-Volumendatensatz beschrieben, welcher aus
mit einem auf einer Kreisbahn verstellbaren Röntgensystem
aufgenommenen 2D-Projektionen erzeugt wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch auf bereits
existierende, beispielsweise mit MR-, CT- oder Nuklearmedi
zinanlagen gewonnene, Marken enthaltende 3D-Volumendatensätze
anwendbar.
Bei einem derartig erzeugten 3D-Volumendatensatz müssen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zunächst 2D-
Projektionen aus dem 3D-Volumendatensatz mit an sich bekann
ten Verfahren, z. B. der Maximum Intensity Projection (MIP),
erzeugt werden.
Erzeugt man Zentralprojektionen aus dem 3D-Volumendatensatz,
entspricht der weitere Ablauf des Verfahrens zur Bestimmung
der Koordinaten von in dem 3D-Volumendatensatz enthaltenen
Marken dem im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Ablauf,
wobei die Rückprojektionsgeraden nicht durch den Schwerpunkt
der detektierten Marken und den Fokus, sondern durch den
Schwerpunkt der detektierten Marken und den dem Fokus ent
sprechenden Projektionspunkt der Zentralprojektionen ver
läuft.
Auch bei der Erzeugung von Parallelprojektionen aus einem 3D-
Volumendatensatz, wie in Fig. 5 veranschaulicht, entspricht
der Ablauf des Verfahrens zur Bestimmung der Koordinaten der
in dem 3D-Volumendatensatz enthaltenen Marken im wesentlichen
dem im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Verfahren. Ein
Unterschied besteht lediglich bei der Aufstellung der Rück
projektionsgeraden. Diese verlaufen im Falle von aus einem
3D-Volumendatensatz erzeugten Parallelprojektionen durch die
Schwerpunkte der in den 2D-Projektionen abgebildeten und de
tektierten Marken und schneiden die die Schwerpunkte aufwei
senden Ebenen der 2D-Projektionen rechtwinklig.
Fig. 5 zeigt exemplarisch für zwei in einem 3D-Volumendaten
satz enthaltene Marken 20, 21, welche in Parallelprojektionen
PS bis P8 abgebildet sind, die Ermittlung der Koordinaten der
Schwerpunkte der Marken 20, 21. Nach der im Zusammenhang mit
Fig. 2 beschriebenen Detektion der Marken in den Parallelpro
jektionen PS bis P8 sowie nach der Bestimmung der Schwerpunk
te der in den Parallelprojektionen abgebildeten Marken 20.1
bis 21.4 erfolgt die Aufstellung der Rückprojektionsgeraden
derart, daß jede Rückprojektionsgerade G20.1 bis G20.4 bzw.
G21.1 bis G21.4 durch die ihr zugeordnete Marke 20.1 bis 20.4
bzw. 21.1 bis 21.4 verläuft und die die Marke bzw. den
Schwerpunkt der Marke aufweisende Ebene der 2D-Projektion P5
bis P8 rechtwinklig schneidet. Idealerweise liegt der
Schnittpunkt der Rückprojektionsgeraden G20.1 bis G20.4 im
Schwerpunkt der Marke 20 und der Schnittpunkt der Rückprojek
tionsgeraden G21.1 bis G21.4 im Schwerpunkt der Marke 21. Die
Koordinaten der auf diese Weise definierten Schwerpunkte der
Marken 20, 21 können in an sich bekannter Weise ermittelt
werden.
Im allgemeinsten Fall werden auch bei aus einem 3D-Volumen
datensatz erzeugten Parallelprojektionen die Schnittpunkte
der Rückprojektionsgeraden oder, falls die Rückprojektionsge
raden windschief zueinander stehen, die Punkte der Rückpro
jektionsgeraden mit den kleinsten Abständen voneinander ver
dichtete Punktwolken bilden, welche z. B. in Clustern B20 und
B21 eingeschlossen sind, deren Schwerpunkte die Lagen der
Marken 20 und 21 kennzeichnen.
Vorstehend wurde das erfindungsgemäße Verfahren am Beispiel
einer medizinischen Bildgebung erläutert. Das erfindungsgemä
ße Verfahren ist jedoch nicht auf den medizinischen Einsatz
bereich beschränkt.
Sind die Marken in den 2D-Projektionen durch Bereiche mit der
niedrigsten Lichtintensität gekennzeichnet, erfolgt deren De
tektion in den 2D-Projektionen im Unterschied zu dem vorste
hend beschriebenen Ausführungsbeispiel durch die Suche in ei
nem Flächenelement der 2D-Projektion nach dem Bildpunkt mit
der minimalen Lichtintensität. In diesem Fall wir die Unter
suchung der Umgebung des Bildpunktes zur Identifizierung ei
ner Marke immer dann fortgesetzt, wenn ein erste Schwellwert
unterschritten wird. Das weitere Vorgehen ist analog zu dem
vorstehend beschriebenen Vorgehen.
Die beschriebene Detektion bzw. Typisierung von Marken in den
2D-Projektionen ist im übrigen nur exemplarisch zu verstehen
und kann auch in anderer Weise erfolgen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung der Koordinaten von in einem 3D-
Volumendatensatz von einem mit Marken (6' bis 9') versehenen
Objekt (1) enthaltenen Marken (6 bis 9, 20, 21) bezüglich ei
nes Referenzkoordinatensystems (R) aufweisend folgende Ver
fahrensschritte:
- a) Bereitstellung einer Serie von mit einem eine Röntgen strahlenquelle (2) und einen flächigen Röntgenstrahlende tektor (3) umfassenden Röntgensystem aufgenommenen 2D- Projektionen (P1 bis P4), aus denen der 3D-Volumendaten satz erzeugt wurde bzw. Erzeugung einer Serie von 2D-Zen tral- oder 2D-Parallelprojektionen (PS bis P8) aus einem 3D-Volumendatensatz des Objektes (1),
- b) Detektion von in den aufgenommenen bzw. erzeugten 2D-Pro jektionen (P1 bis P8) abgebildeten Marken (6.1 bis 9.4, 20.1 bis 21.4),
- c) Bestimmung jeweils eines für eine detektierte Marke (6.1 bis 9.4, 20.1 bis 21.4) stehenden Bezugspunktes in den 2D-Projektionen (P1 bis P8),
- d) Aufstellung von durch die Bezugspunkte verlaufenden Rück projektionsgeraden (G8.1 bis 09.4, G20.1 bis G21.4) der art, daß im Falle der mit dem Röntgensystem aufgenommenen 2D-Projektionen (P1 bis P4) jede Rückprojektionsgerade (G8.1 bis G9.4) durch den Fokus (4) der Röntgenstrahlen quelle (2) verläuft bzw. daß im Falle der erzeugten 2D- Zentralprojektionen jede Rückprojektionsgerade durch den Projektionspunkt der jeweiligen 2D-Zentralprojektion oder daß im Falle der erzeugten 2D-Parallelprojektionen (PS bis P8) jede Rückprojektionsgerade (G20.1 bis G21.4) die die abgebildete Marke (20.1 bis 21.4) bzw. den entspre chenden Bezugspunkt aufweisende ebene 2D-Projektion (PS bis P8) rechtwinklig in dem Bezugspunkt schneidet,
- e) Ermittlung der Schnittpunkte der Rückprojektionsgeraden (G8.1 bis G9.4, G20.1 bis G21.4) bzw. bei windschief zu einander liegenden Rückprojektionsgeraden Ermittlung der auf verschiedenen Rückprojektionsgeraden liegenden Punk te, welche den kleinsten Abstand voneinander aufweisen,
- f) Bildung von räumlich begrenzten Bereichen (B8, B9, B20, B21), welche eine Anhäufung von Schnittpunkten bzw. von Punkten mit kleinstem Abstand voneinander aufweisen, und
- g) Berechnung der Koordinaten des Schwerpunktes eines jeden der räumlich begrenzten Bereiche (B8, B9, B20, B21).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Bezugspunkt einer
abgebildeten Marke (6.1 bis 9.4, 20.1 bis 21.4), durch den
eine Rückprojektionsgerade (G8.1 bis G9.4, G20.1 bis G21.4)
verläuft, der Schwerpunkt der abgebildeten Marke (6.1 bis
9.4, 20.1 bis 21.4) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Detektion
einer oder mehrerer in einer aufgenommenen bzw. erzeugten 2D-
Projektion (P1 bis P8) abgebildeten bzw. abgebildeter Marken
(6.1 bis 9.4, 20.1 bis 21.4) folgende Verfahrensschritte um
faßt:
- a) Unterteilung einer 2D-Projektion (P1) in erste Flächen elemente (10),
- b) Bestimmung des Bildpunktes mit der maximalen oder minima len Lichtintensität in jedem der ersten Flächenelemente (10),
- c) bei Überschreitung bzw. Unterschreitung eines ersten Schwellwertes der Lichtintensität eines derartigen Bild punktes Bestimmung des lokalen Maximums und Minimums der Lichtintensität in einem um den entsprechenden Bildpunkt gelegten zweiten Flächenelement (11) definierter Größe,
- d) Bildung einer gewichteten Differenz aus lokalem Maximum und Minimum,
- e) bei Überschreitung eines zweiten Schwellwertes durch die gewichtete Differenz Entwicklung der Form einer Marke und
- f) Zuordnung der Marke zu einem Typ von Marken.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem bei der Entwicklung der
Form einer Marke
- a) ausgehend von dem jeweiligen lokalen Maximum oder Minimum in einem iterativen Prozeß die Varianz und/oder die Kova rianz und/oder die Korrelationskoeffizienten zu benach barten Bildpunkten in der Ebene der 2D-Projektion (P1 bis P8) und/oder die Anzahl der Bildpunkte bestimmt werden,
- b) falls die ermittelten Werte der Varianz und/oder der Ko varianz und/oder der Korrelationskoeffizienten und/oder der Anzahl der Bildpunkte in einem vorgegebenen Wertebe reich liegen, die Hauptträgheitsachsen (12, 13) einer po tentiellen Marke berechnet werden,
- c) die Lage der Hauptträgheitsachsen (12, 13) der potentiel len Marke relative zueinander in der Ebene der jeweiligen 2D-Projektion (P1) mit der Lage der Hauptträgheitsachsen (14, 15) von Marken bekannten Typs relativ zueinander verglichen werden, und
- d) bei wenigstens im wesentlicher Übereinstimmung der rela tiven Lage der Hauptträgheitsachsen (12 bis 15) die Rand linien für die potentiellen Marken gebildet werden.
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