DE19518702C2 - Verfahren und Einrichtung zur rechnergestützten Restauration von Zähnen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur rechnergestützten Restauration von ZähnenInfo
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- A61C9/00—Impression cups, i.e. impression trays; Impression methods
- A61C9/004—Means or methods for taking digitized impressions
- A61C9/0046—Data acquisition means or methods
Description
Die Restauration von Zähnen erfolgt heute zunehmend mit
Industriekeramik oder anderem schleif- oder fräsbaren Materi
al, wobei der Restauration folgender Verfahrensablauf zugrun
deliegt:
Zunächst wird mit Hilfe einer Meßeinrichtung (Abtastsystem
mit optischem oder mechanischem Fühler oder 3D-Kamera) die
Geometrie des zu restaurierenden Zahnes und seiner Umgebung
(evtl. auch der Gegenzähne) aufgenommen und elektronisch
gespeichert.
In einem zweiten Schritt wird das Bild interpretiert. Dabei
müssen Bodenlinien, Kavitätenränder, Äquatorlinien, Höcker,
usw. erkannt und eingezeichnet werden. Dies geschieht meist
von Hand durch den erfahrenen Zahnarzt.
Im dritten Schritt wird das Restaurat (Inlay, Onlay, Krone,
Veneer, usw.) konstruiert. Diese Aufgabe erfordert einen
entsprechenden Rechner und professionelle CAD(Computer Aided
Design)-Arbeit vom Bediener des Rechners, mit dreidimensiona
lem Vorstellungsvermögen und der Fähigkeit, am Bildschirm mit
Computermitteln konstruieren zu können.
Die Qualität des Restaurats hängt wesentlich von diesen
Fähigkeiten und vom Trainingszustand des Personals ab.
Im vierten Schritt wird das Ergebnis dieser Konstruktion in
ein Programm für eine numerisch gesteuerte Schleif-
/Fräsmaschine übersetzt.
Im fünften Schritt wird schließlich das Restaurat in einer
NC-Maschine (CAM) aus einem Materialblock gefertigt.
Im letzten Schritt wird das Restaurat in den Kiefer des
Patienten eingegliedert.
Das vorerwähnte Verfahren und eine danach arbeitende Einrich
tung sind in der EP 0 054 785 A1 sowie in dem Aufsatz "Das
CEREC-System: Computergestützte Herstellung direkter Keramik
inlays in einer Sitzung" aus 'Die Quintessenz' 3/1987 be
schrieben.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, eine technische Lösung zu finden, die es erlaubt,
ohne besondere Fähigkeiten und Schulungen des zahnmedizini
schen Personals in Computer Aided Design (CAD) ein solches
Verfahren und ein danach arbeitendes Gerät dennoch in der
zahnärztlichen Praxis einzusetzen und dabei auch die Investi
tionskosten für den Zahnarzt zu senken.
Die nachfolgend näher beschriebene Erfindung basiert im
wesentlichen auf zwei Hauptgedanken:
Die bedienerintensiven Schritte zwei und drei, d. h. die
Interpretation der 3D-Aufnahme(n) und die Konstruktion des
Restaurates (CAD-Tätigkeit) werden dem Zahnpraxispersonal
abgenommen. Diese Prozesse werden in ein Zentrum verlagert,
welches über eine entsprechende Ausstattung, nämlich einen
leistungsfähigen Rechner, im folgenden Zentralrechner ge
nannt, und einen erfahrenen Operator verfügt.
Der leistungsfähige Rechner (Zentralrechner) kann mit aufwen
digeren Programmen und Hilfsmitteln ausgestattet sein, etwa
mit einer optimierten grafischen Bildverarbeitung, einer
besseren Mustererkennung und Bildmanipulation mit Zahn- und
Restauratbibliotheken, die eine weitgehend automatische
Bildinterpretation und CAD-Tätigkeit des Rechners erlauben.
Der Rechner kann z. B. nach dem Prinzip der neuronalen Netze
konzipiert sein. Dieser Rechner ist über ein Datennetzmodul
und Datenleitungen mit dem Gerät in der Zahnarztpraxis ver
bunden.
Eine Restauraterstellung kann demnach folgendermaßen ablau
fen:
Der Zahnarzt fertigt nach Bedarf 3D-Aufnahmen vom zu präpa
rierenden Zahn, gegebenenfalls auch von den Nachbar- und
Gegenzähnen oder von den Gegenzahnabdrücken an. Eventuell
können zusätzlich Farbaufnahmen mit einer Videokamera er
stellt werden. Dann wird der Zahn auf gewohnte Weise präpa
riert. Anschließend werden vom präparierten Zahn 3D- und
eventuell Videobilder erstellt.
Die Bilder werden zunächst in einem vorhandenen 3D-Meßgerät
beim Zahnarzt abgespeichert. Diese Tätigkeiten sind einfach
und vom Praxispersonal schnell zu erlernen. Das 3D-Meßgerät
besteht im wesentlichen aus einer Meßkamera mit der
dazugehörigen Kameraelektronik, einem Netzteil und einem
Bildschirm.
Die Bilder werden sodann über eine Datenleitung - im einfach
sten Falle kann hierzu ein an einer Telefonleitung ange
schlossenes Modem verwendet werden - an ein extern des Be
handlungsraumes befindliches Rechenzentrum übertragen. Dort
werden die Bilder interpretiert und das Restaurat wird mit
Hilfe des Zentralrechners mit oder ohne Operatorführung
konstruiert. Der Zentralrechner liefert anschließend die
Restaurationsdaten über die gleiche Datenleitung in die
Zahnarztpraxis zurück, und zwar in einer Form, die gewährlei
stet, daß die dort befindliche Schleifmaschine das Restaurat
ausschleifen kann. Der Zahnarzt braucht danach das Restaurat
nur noch beim Patienten einzusetzen. Das alles geschieht -
wie bisher - zügig nacheinander in einer Sitzung des Patien
ten.
Die Schleifmaschine braucht sich nicht unbedingt im Behand
lungsraum des Zahnarztes befinden; sie kann auch an anderer
Stelle stehen, etwa in einem Dental-Labor oder in einem
Dienstleistungszentrum, das sowohl die Rechnerleistung als
auch die mechanische Fertigung der Restaurate anbietet. In
diesem Falle wird allerdings wegen des notwendigen Transports
des Restaurats in der Regel keine Behandlung in einer Sitzung
möglich sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei Ausführungs
beispielen beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt eine erste Ausführung, bei der in einem
Raum A, der den Behandlungsraum eines Zahnarztes, in dem sich
normalerweise der Arbeitsplatz für die Patientenbehandlung
befindet, repräsentieren soll, ein Kompaktgerät 1 (CAD/CAM-
Gerät) aufgestellt ist.
Ein solches Kompaktgerät ist bei
spielsweise in der DE 40 30 176 A1 beschrieben. Es enthält eine
3D-Kamera 2 mit der notwendigen Versorgungs- und Bilderzeu
gungselektronik; einen integrierten, hier nur symbolisch
angedeuteten Mikroprozessor 3 für die Bildbearbeitung, Kon
struktion und Schleifmaschinensteuerung, einen Bildschirm 4,
diverse Bedienelemente 5 (Rollkugel, Tasten, Eingabe-Fuß
schalter), ein Diskettenlaufwerk 6 zum Abspeichern der
Original-3D-Bilder und der Restaurationen und eine in einer
Schleifkammer 7 angeordnete Schleifmaschine 8. In einer
Ausbaustufe kann die Maschine auch eine Videokamera mit
entsprechender elektrischer Versorgung enthalten. Die Video
bilder können mit Hilfe eines externen Druckers gespeichert
und ausgedruckt werden. Die 3D-Videobilder können nur alter
nativ, nicht gleichzeitig auf dem Schirm dargestellt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Modifikation werden die CAD/CAM-
Funktionen des Kompaktgerätes 1 nicht benutzt; es werden
vielmehr die Original-3D-Bilder, gegebenenfalls auch die
Videobilder, über entsprechende Datennetz-Module 10, 11 und
eine Datenleitung 12 an einen Zentralrechner 13 übertragen.
Dieser Zentralrechner ist im Vergleich zu dem vorerwähnten,
in dem Kompaktgerät 1 befindlichen Mikroprozessor 3 mit
aufwendigeren Programmen und Hilfsmitteln ausgestattet und
befindet sich außerhalb des Behandlungsraumes A, z. B. in
einem Dentallabor oder in einem eigens dafür geschaffenen
zentralen Rechenzentrum (Raum B). Dort wird die bereits
angesprochene Bildinterpretation und Konstruktion durchge
führt. Das Ergebnis wird über die gleiche Datenleitung 12 und
die beiden Datennetz-Module 11, 10 rückübertragen und im
Speicher des Mikroprozessors 3 der Schleifmaschine im Raum A
gespeichert. Danach erfolgt das Ausfräsen bzw. Schleifen des
Restaurats mit den maschineneigenen Mitteln (Universalrechner
und Schleifmaschine). Bei dieser Variante hat der Nutzer zwar
keinen Investitionskostenvorteil bei der CAD/CAM-Maschine, er
erspart sich jedoch das Lernen und Durchführen der Bildbear
beitung und der Konstruktion. Es ist also ein Gewinn an Zeit,
damit Lohnkosten und Qualität.
Die Fig. 2 zeigt eine Variante, bei der im Raum A, also am
zahnärztlichen Behandlungsplatz, ein PC 15 verwendet wird.
Dieser PC ist ergänzt durch eine 3D-Kamera 16, die der Pos. 2
in Fig. 1 entspricht, und gegebenenfalls eine (nicht darge
stellte) Videokamera, mit deren notwendiger Elektronik. Die
Elektronik kann extern in eigenen Gehäusen und/oder als
Einsteckkarte(n) im PC angeordnet sein.
Der PC 15 verfügt außerdem über die notwendigen Schnittstel
lenkarten, um ihn mit den hier extern dargestellten Datennet
zen koppeln zu können, z. B. per Modem.
Die durch die Kameras erzeugten Bilder werden auf PC-eigenen
Speichern zwischengespeichert und können vom Behandler am
Bildschirm auf Eignung geprüft werden. Die brauchbaren Bilder
können sodann wie in Variante 1 an den Zentralrechner 13 im
Raum B übertragen, dort verarbeitet und das Ergebnis dann
wieder rückübertragen werden, und zwar entweder in den oben
genannten PC oder - bei entsprechender Ausrüstung - direkt in
die Schleifmaschine 17 (die in diesem Fall ohne Monitor
ausgeführt ist). Danach folgt die Fertigung des Restaurats
usw.
Die Steuerung der Schleifmaschine kann dabei direkt durch den
PC oder einen in der Schleifmaschine eingebauten Prozessor
erfolgen; im letzten Falle wäre es eine CNC-Maschine.
Die Fig. 3 zeigt eine weitere Variante, die sich von der in
Fig. 2 gezeigten im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß
an einer direkt am Dentalbehandlungsplatz befindlichen DV-Box
20 ein oder mehrere Kameras angeordnet sind. Die DV-Box 20
ist vorteilhafterweise als 3D-Meßgerät ausgebildet und ent
hält in der einfachsten Version die bereits angesprochene 3D-
Meßkamera mit entsprechender Elektronik, einen Bildschirm und
ein Netzteil. In verschiedenen Ausbaustufen können in/an
dieser DV-Box entweder nur eine 3D-Kamera 21 mit entsprechen
der Elektronik, ein Bildschirm 22 und Bedienelemente 23 sowie
ein (hier nur symbolisch angedeuteter) integrierter Rechner
24 (PC) oder zusätzlich eine oder mehrere Videokameras 25
und/oder Röntgenkameras 26 angebracht sein. Der Rechner 24
ist mit der Schleifmaschine 17 über eine
Datenübertragungsleitung 27 verbunden.
Die Vorteile der Varianten 2 und 3 im Vergleich zu denen von
Variante 1 liegen darin, daß ein für andere Zwecke bereits
vorhandener PC (mit allen Speicher- und Peripheriekomponen
ten) verwendet werden kann, was die Kosten des CAD/CAM-Sy
stems vermindert und es erlaubt, die jeweils gesteigerte
Leistung einer neuen PC-Generation zu nutzen.
Claims (7)
1. Verfahren zur rechnergestützten Restauration von Zähnen,
bei dem in einem ersten Schritt mit Hilfe einer Meßeinrich
tung die Geometrie des zu restaurierenden Zahnes erfaßt und
das so gewonnene Zahnbild elektronisch abgespeichert wird,
bei dem in einem zweiten Schritt das Zahnbild interpretiert
und in einem dritten Schritt das Restaurat mit Hilfe CAD kon
struiert wird, und bei dem schließlich in einem vierten
Schritt das Restaurat mit Hilfe einer numerisch gesteuerten
Schleifeinrichtung aus einem Block aus geeignetem Zahnrestau
rationsmaterial herausgefräst wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bilderfassung (Schritt
1) mit einem 3D-Meßgerät am Behandlungsplatz erfolgt, dagegen
die CAD/CAM-Aufgaben (Schritte 2 und 3) auf einen nicht am
zahnärztlichen Behandlungsplatz befindlichen Zentralrechner
(13) ausgelagert werden, wobei der Zentralrechner dementspre
chend zumindest teilweise über Programme und Tools verfügt,
die zur Mustererkennung, der Bildverarbeitung, der CAD-Kon
struktion und der Erzeugung von Steuerprogrammen für NC-ge
steuerte Maschinen (17) geeignet sind und daß diese Schritte
zumindest teilweise automatisch durch den Zentralrechner er
folgen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die CAD-
Arbeiten am Zentralrechner (13) durch einen in der Methode
erfahrenen Operator erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schritte eins und vier in einem Kompakt-Gerät (1) gemeinsam
durchgeführt werden.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das
3D-Meßgerät und die Schleifmaschine über Datenleitungen, z. B.
per Modem und Telefonleitung, mit dem Zentralrechner (13)
verbunden sind.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das
3D-Meßgerät aus der 3D-Kamera, einem PC und einer oder mehre
rer PC-Einsteckkarten mit der Hard- und Software zum Betrei
ben der 3D-Kamera besteht und daß die Schleifmaschine davon
getrennt aufgestellt ist.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das 3D-Meßgerät als tragbares Gerät ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das 3D-Meßgerät zusätzlich
noch wenigstens eine Videokamera, eine Röntgenkamera oder
Programme der Praxisverwaltung enthält.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIRONA DENTAL SYSTEMS GMBH, 64625 BENSHEIM, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right |