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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Biegen von rohrförmigen Werkstücken, bei welcher
ein Werkstück
einem Biegekopf zum Biegen zugeführt
und beim Biegevorgang im Biegebereich mittels eines in das Werkstück eingebrachten
Dornes von innen her abgestützt
wird, wobei der Dorn ein Dornelement und einen Läufer umfaßt, beweglich im Werkstück sitzt
und der Läufer
mittels einer Vorschubeinrichtung im Werkstück längsverschieblich ist.
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Es
ist seit langem bekannt, das Rohrbiegen mit hochflexiblen CNC-gesteuerten
Biegemaschinen vorzunehmen, wobei im Grenzbereich der Werkstoffeigenschaften
unterstützende
Maßnahmen
eingesetzt werden, um reproduzierbare Biegeergebnisse ohne Werkstoffversagen
zu erzielen. Als solche unterstützende
Maßnahmen
sind die Verwendung von Innendornen, Gleitschienen oder Faltenglätter zu nennen,
wobei die Verwendung von Innendornen bei einer Rohrbiegemaschine
speziell der inneren Abstützung
des Rohres beim Biegen im Biegebereich dient. Damit soll verhindert
werden, daß es
beim Biegen zu unerwünschten
Verformungen, Rissen, Faltenbildungen oder ähnlichem am Rohr kommen kann.
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Üblicherweise
besteht die Innendorneinrichtung aus einem Dornelement, das an einer
Dornstange befestigt ist, die ihrerseits das Dornelement mit einem
Läufer
verbindet, der an eine Vorschubeinrichtung angeschlossen ist, um
das Dornelement axial im Rohr zu verschieben. Dieses bekannte Verfahren funktioniert
im Normalfall jedoch nur mit bereits auf entsprechende Länge abgetrennten
Rohren, welche der Biegemaschine nacheinander zugeführt werden. Der
Innendorn wird dabei nach dem Einlegen des Werkstücks von
hinten her in das Rohr eingeführt und
im Biegebereich positioniert. Dabei ist die Vorschubeinrichtung
axial hinter dem Rohr angebracht.
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Allerdings
ist es im Bereich kleiner Durchmesser oft wünschenswert, endloses Rohrmaterial vom
Coil zu bearbeiten, wobei dann allerdings kein Innendorn vom Rohrende
her mehr eingeschoben werden kann, so daß hier normalerweise ohne Innendorn
gebogen werden muß.
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Dies
hat jedoch zur Folge, daß dann
bisweilen gewünschte
Biegungen mit engen Biegeradien nicht hergestellt werden können.
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Oft
stehen auch sehr lange abgelängte Werkstücke zur
Verfügung,
die auf herkömmlichen Maschinen
nicht mit Innendornen bearbeitet werden können, sondern spezielle längere Maschinenaufbauten
benötigen
oder eben auf eine entsprechende Länge gekürzt werden müssen, was
jedoch zu einem hohen Abfallanteil führt.
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Bekannt
sind auch solche Maschinen, die direkt vom Blechmaterial aus arbeiten,
dieses zunächst
zu einem Rohr formen und es dann erst biegen. Dabei wird der Innendorn
im noch nicht geschlossenen Rohrbereich eingeführt.
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Bekannt
ist ferner die Verwendung von z. B. Eis als Innendornmaterial.
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Auch
der Einsatz fliegender Dorne beim Rohrziehen ist im Stand der Technik
bekannt.
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So
beschreibt die
EP 1
484 123 B1 eine Maschine, in der ein Rohr aus einem Blech
geformt wird, welches anschließend
durch Biegen umgeformt wird. Die Dorneinheit ist so weit nach hinten
versetzt angeordnet, daß sie
von oben in das noch offene Profil eingreift und damit das Dornelement
im Biegebereich positioniert. Dieses bekannte Verfahren funktioniert allerdings
bei bereits geschlossenen Profilen, wie fertigen Rohren, nicht.
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Auch
aus der
DE 28 16 840 ist
eine Vorrichtung bekannt, in der aus einem Blech ein Rohr geformt
wird, welches anschließend
durch Biegen wieder umgeformt wird. Hier wird vorgeschlagen, ein
gefrorenes oder ein erstarrbares Material (Eis) für den Innendorn
einzusetzen. Allerdings ist der Einsatz von Flüssigkeiten oder von anderen
erstarrbaren Materialien eigentlich unerwünscht, nicht für alle Rohrwerkstoffe
geeignet und kann den hohen Drücken
beim Biegen auch nicht standhalten.
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Die
US 3 891 952 A beschreibt
eine Vorrichtung zur Herstellung von Rippen auf Rohren durch Walzen.
Dabei wird als Gegenhalter gegen den Walzdruck ein Innendorn im
Rohr eingesetzt, der über
einen äußeren Magneten
in einer entsprechenden Stellung axial fixiert wird. Dabei wird
der Innendorn jedoch nicht in Verbindung mit Biegemaschinen eingesetzt.
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Dasselbe
gilt auch für
die Rohrziehvorrichtung aus der
DE 37 39 730 C1 , bei der beim Rohrziehen
mit einem magnetisch gehaltenen Dorn gearbeitet wird. Wiederum handelt
es sich hierbei allerdings nicht um einen Innendorn für Biegemaschinen.
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Aus
der
US 3 705 506 A ist
eine Anordnung bekannt, bei der ein in einem Rohr beweglicher Dorn mittels
elektromagnetischer Signale, die von einer an einer vorgegebenen
Stelle außerhalb
des Rohres angebrachten Einrichtung erzeugt werden, positioniert wird.
Dabei erfolgt die Bewegung des Dorns im Rohr durch einen druckluftbetätigten Antrieb.
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Die
Erfindung stellt nun darauf ab, eine Anordnung zum Biegen rohrförmiger Werkstücke der eingangs
genannten Art zur Verfügung
zu stellen, mit der beliebig lange Rohre, auch endlose Rohre vom Coil
oder auch einseitig verjüngte
oder anderweitig geformte Rohre, die ein Einsetzen des Innendorns von
hinten unmöglich
machen, mit Innendorn gebogen werden können, ohne daß der Einsatz
der Innendorneinrichtung durch die Werkstücklänge oder die Maschinenlänge beschränkt wird.
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Erfindungsgemäß wird dies
bei einer Anordnung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß der Läufer aus
einem magnetisierbaren Material besteht und die Vorschubeinrichtung
eine an einer der Lage des Läufers
außerhalb
des Werkstücks
entsprechenden Lage angebrachte Magneteinrichtung aufweist, zwischen
der und dem Läufer
ein magnetischer Kraftschluß ausgebildet
ist, wobei der Läufer über die
Magneteinrichtung im Werkstück
verschoben werden kann. Bevorzugt besteht dabei sowohl der Läufer, wie
auch die Magneteinrichtung aus einer Permanentmagnetanordnung, die
im Sinne der Erfindung vom Begriff „magnetisierbares Material” als miterfaßt angesehen
wird.
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Gemäß der Erfindung
wird die Vorschubeinrichtung nicht mehr axial hinter dem Werkstück (Rohr)
angebracht, wie dies bislang der Fall ist, sondern liegt außerhalb
des Werkstücks
in einer der Lage der Läufers
entsprechenden Lage vor. Der erfindungsgemäß dadurch geschaffene magnetische Kraftschluß zwischen
der Magneteinrichtung und dem Läufer
gibt nun die Möglichkeit,
durch eine entsprechende Veränderung
des Magnetfeldes in der Magneteinrichtung, etwa durch eine Bewegung
derselben in Längsrichtung
des Werkstücks
oder auch durch Erzeugung eines magnetischen Wanderfeldes in axialer
Richtung des Werkstücks
berührungsfrei eine
Verschiebung des Läufers
innerhalb des Werkstücks
zu bewirken. Damit lassen sich vom Coil abgezogene, endlose Rohre
ebenso wie sehr lange abgelängte
Rohre oder auch andere Rohre, bei denen ein Einsetzen des Dorns
von hinten unmöglich
ist, trotzdem mit Innendorn biegen. Gleichzeitig ergibt sich eine
recht kompakte Ausführung
der erfindungsgemäßen Anordnung,
die zudem auch außerordentlich
funktionssicher wirksam ist.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
ist ferner von überraschend
einfachem Aufbau, kaum störanfällig, arbeitet
mit einem sehr guten Wirkungsgrad und ist sehr preisgünstig hestell-
und einsetzbar.
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In
einer besonders günstigen
Ausführungsform
der Erfindung ist die Magneteinrichtung in Längsrichtung des Werkstücks verschieblich
angebracht, wozu sie bevorzugt an einen Antrieb, z. B. einen Pneumatikzylinder,
einen Spindelantrieb o. ä. angeschlossen
ist. Wird so die Betätigungseinrichtung
in Längsrichtung
des Werkstücks
verschoben, bewirkt der magnetische Kraftschluß zwischen der Magneteinrichtung
und dem Läufer,
daß dann
auch der im Rohrinneren liegende Läufer (welcher durch den magnetischen
Kraftschluß relativ
zur Magneteinrichtung fixiert ist) ebenfalls verfährt.
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Ganz
besonders bevorzugt wird bei der Erfindung die Magneteinrichtung
um den Außenumfang des
rohrförmigen
Werkstücks
herum angeordnet, wobei sie vorteilhafterweise aus zwei im zusammengesetzten
Zustand das rohrförmige
Werkstück
umfassenden, lösbar
aneinander befestigten Hälften
besteht, deren Trennflächen
in einer Durchmesserebene des Werkstücks liegen. Zum Aufheben der
Magnetkraft beim Einführen
des Dornelementes in das Rohr können
bei dieser Ausführungsform
die beiden Hälften
der Magneteinrichtung auseinander gefahren werden, wodurch das Einbringen
des Läufers
und des Dornelementes in das Rohr besonders einfach durchführbar ist.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, daß die Magnetanordnung ebenso
wie der Läufer
in Längsrichtung
des rohrförmigen
Werkstücks
aus jeweils durch Distanzscheiben aus nicht magnetisierbarem Material
axial voneinander getrennten Permanentmagneten geschichtet ausgebildet
sind, wobei jeweils deren axial einander zugewandte Seiten eine
gleiche Polung aufweisen. Besonders bevorzugt haben hierbei die
Permanentmagnete des Läufers
im Vergleich zu denen ihnen jeweils auf der Außenseite des Werkstücks zugeordneten
Permanentmagneten der Magneteinrichtung, in axialer Richtung des
Werkstücks
gesehen, einander entgegengesetzte Magnetpole.
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Auf
diese Art und Weise können
nun entsprechend der benötigten
Vorschubkraft für
den Läufer
mehrere Magnete hintereinander angeordnet werden, wobei, bevorzugt,
am linken und am rechten Ende des Läufers derselbe Pol vorliegt,
so daß die Richtung
des Läufers
bei dessen Einsetzen in das Rohr keine Rolle spielt. Dies wird erreicht,
indem in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung der Läufer und
die Magneteinrichtung, entlang der Längsachse des Werkstücks, jeweils
eine geradzahlige Anzahl von Permanentmagneten umfassen, die dann
sicherstellen, daß die
Pole des ersten und des letzten Magneten gleiche Pole sind.
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Bei
der Erfindung kann noch vorteilhafterweise die Magneteinrichtung
auch als Elektromagnet ausgebildet sein. Ganz besonders bevorzugt
ist hierbei die Magneteinrichtung so ausgebildet, daß in ihr, in
axialer Richtung des Werkstücks
gesehen, ein wanderndes Magnetfeld erzeugt wird, durch welches der
Läufer
in Längsrichtung
in diesem entsprechend der Wirkungsweise eines Linearmotors verschoben werden
kann, ohne daß dabei
die Magneteinrichtung ihrerseits verschoben werden müßte. In
diesem Fall muß die
Magneteinrichtung allerdings in axialer Richtung des Werkstücks gesehen
deutlich länger
als der Läufer
ausgebildet sein. Der Vorteil eines solchen Aufbaus ist darin zu
sehen, daß keine
weiteren Antriebsvorrichtungen zum Verfahren der Magnetanordnung
mehr benötigt
werden und der Läufer
bei abgeschaltetem Magnetfeld völlig
problemlos eingesetzt werden kann.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist der Läufer
mit dem Dornelement über eine
Dornstange verbunden. Eine ganz besonders vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung wird auch dadurch erreicht, daß das Dornelement im Werkstück während des
Biegevorgangs reversierend und/oder um seine Längsachse sich drehend bewegbar
ist, was bei der Ausbildung der Magneteinrichtung als Elektromotor
unschwer durch eine entsprechende Ansteuerung derselben erreicht
werden kann. Dadurch ist das innenliegende Dornelement während des
Biegevorgangs nicht an einer ganz bestimmten Stelle im Biegebereich
positioniert, sondern kann reversierend (etwa oszillierend, pendelnd
oder schwingend) im Biegebereich und/oder um seine Längsachse
drehend bewegt werden. Solche schwingenden Bewegungen können mit
langsamer Frequenz (etwa um die Biegung mit einem Gliederdorn nachzuformen)
oder mit einer hohen Frequenz (z. B. zur Reduzierung der Reibung
zwischen Innendorn und Rohr, zum hämmernden Einwirken auf den
Biegebereich oder auch zur Beeinflussung des Fließverhaltens
des Rohrwerkstoffs) betrieben werden.
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Vorteilhafterweise
wird bei der Erfindung bei koaxialer Ausrichtung von Läufer und
Magneteinrichtung der Radialspalt zwischen beiden so klein gewählt, daß das Werkstück gerade
noch frei durch ihn hindurch verschiebbar ist. Denn der Spalt zwischen Läufer und
Magneteinrichtung sollte im Interesse einer möglichst großen Kraftübertragung möglichst
gering sein, weshalb man bemüht
ist, ihn möglichst klein
zu halten; dabei sollte er allerdings doch so groß sein,
daß das
zu bearbeitende Werkstück
in jedem Fall gerade noch frei durch den gebildeten Spalt hindurch
verschiebbar ist.
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Ganz
grundsätzlich
ist jedoch noch einmal festzuhalten, daß bei der Erfindung der besonders bemerkenswerte
Vorteil erreicht wird, daß nämlich zwischen
dem Innendorn (mit dem Dornelement und dem Läufer) sowie der Magneteinrichtung
keinerlei mechanische Verbindung mehr notwendig ist (und auch nicht
besteht).
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber
noch näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Prinzipdarstellung einer mit einer erfindungsgemäßen Innendornanordnung
versehenen Biegemaschine, von oben gesehen;
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2 eine
schematische und vergrößerte Detailansicht
der Ansicht aus 1, jedoch in teilweise geschnittener
Darstellung der dort gezeigten Biegemaschine;
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3 eine
erste Ausführungsform
von Magneteinrichtung und Läufer
in Form von Permanentmagneten;
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4 die
Anordnung der Magneteinrichtung in der Darstellung gemäß 3;
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5 eine
Vorderansicht der Innendorneinrichtung gemäß 3, und
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6 eine
zweite Ausführungsform
der Innendorneinrichtung.
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In
der folgenden Figurenbeschreibung sind in den einzelnen Figuren
für gleiche
Teile auch gleiche Bezugszeichen verwendet.
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In 1 ist,
von oben gesehen, eine schematische Ansicht einer Biegemaschine 1 zum
Biegen eines rohrförmigen
Werkstücks 2 in
Form eines endlosen Rohrmateriales vom Coil 3 gezeigt.
Die dargestellte Biegemaschine 1 weist eine Richteinheit 4 mit mehreren,
in unterschiedlichen Ebenen liegenden Richtrollen 5 sowie
eine Vorschubeinheit 6 mit mehreren Einzugswalzen 7,
eine Trenneinrichtung 8 zum Abschneiden des endlosen rohrförmigen Werkstücks 2 sowie
ein Biegewerkzeug 9 mit einem Biegedorn 10, einem
Faltenglätter 11 und
einer Gleitschiene 12 auf.
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Anstelle
der gezeigten Vorschubeinheit 6 könnte z. B. gleichermaßen auch
ein Lineareinzug mit fahrbaren Greifeinheiten, eine verfahrbare Spannzange
o. ä. eingesetzt
werden.
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Bei
dem insoweit dargestellten Aufbau der Biegemaschine 1 handelt
es sich beispielhaft um einen Standardaufbau.
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Allerdings
wird hier nunmehr im Inneren des rohrförmigen Werkstücks 2 eine
berührungslos
arbeitende Innendorneinrichtung 13 vorgesehen, von der in 1 nur
die um das rohrförmige
Werkstück 2 herum
angeordnete Betätigungseinrichtung
in Form einer Magneteinrichtung 14 zu sehen ist. Die Innendorneinrichtung 13 kann
grundsätzlich
an jeder beliebigen Stelle entlang dem rohrförmigen Werkstück 2 zwischen
dem Coil 3 und dem Biegewerkzeug 9 angebracht
sein, so z. B. auch zwischen der Vorschubeinrichtung 6 und
dem Biegewerkzeug 9.
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2 zeigt
nun einen etwas vergrößerten, teilweise
geschnittenen Ausschnitt aus 1. Neben dem
Biegewerkzeug 9 und der Vorschubeinheit 6 ist hier
nun auch die gesamte Innendorneinrichtung 13 zu erkennen.
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Die
Magneteinrichtung 14 ermöglicht, was noch weiter unten
im einzelnen ausgeführt
wird, ein Verschieben des im rohrförmigen Werkstück 2 verschiebbar
angebrachten Dornelementes 15, das in Form z. B. eines
Stummeldornes, eines Gliederdornes, eines Kugeldornes, eines Löffeldornes,
eines Sonderdornes o. ä.
ausgebildet und mit einem Läufer 16 über eine
Dornstange 17 verbunden ist.
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Über die
Magneteinrichtung 14 kann der Läufer 16 in Axialrichtung
X im rohrförmigen
Werkstück 2 verschoben
werden. Der Läufer 16 und
die Magneteinrichtung 14 sind so ausgelegt, daß bei koaxialer
Anordnung der beiden das zu bearbeitende rohrförmige Werkstück 2 gerade
noch durch den verbleibenden Radialspalt 18 geschoben werden
kann. Der Spalt 18 zwischen dem Läufer 16 und der Magneteinrichtung 14 sollte
im Interesse einer guten und großen Kraftübertragung möglichst
klein sein. Der Innendorn kann auch ohne Dornstange 17 ausgeführt sein,
wenn nämlich
die Magneteinrichtung 14 direkt hinter dem Biegewerkzeug 9 vorgesehen
ist, wobei in diesem Fall das Dornelement 15 direkt in
den Läufer 16 übergeht.
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Nunmehr
sei Bezug genommen auf 3, in der eine erste Ausführungsform
von Magneteinrichtung 14 und Läufer 16 bei einer
erfindungsgemäßen Anordnung
dargestellt ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
sind sowohl der Läufer 16,
wie auch die Magneteinrichtung 14 mit mehreren, in Axialrichtung
X nebeneinander geschichteten Permanentmagneten 19 versehen,
wobei zwischen den einzelnen Permanentmagneten 19 Distanzscheiben 20 aus
nicht magnetisierbarem Material vorgesehen sind. Bei eingesetztem
Innendorn wird der Läufer 16 durch
die Magneteinrichtung 14 in Axialrichtung X fixiert. Um
ihn und damit den Innendorn zu verschieben, ist ein Antrieb 21 vorgesehen, etwa
in Form eines Pneumatikzylinders, eines Spindelantriebs o. ä., der mit
einer Koppelstelle 22 an der Magneteinrichtung 14 verbunden
ist. Durch den Antrieb 21 kann die Magneteinrichtung 14 in
Axialrichtung X verschoben werden, wodurch dann infolge des magnetischen
Kraftfusses auch der im Inneren des rohrförmigen Werkstücks 2 liegende
Läufer 16 (und
mit ihm der gesamte Innendorn) verfahren werden.
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Dieser
Aufbau ermöglicht
eine sehr kompakte Bauform der Magneteinrichtung 14, benötigt jedoch
eine getrennte Antriebseinrichtung 21 und besondere Vorkehrungen
zum Einsetzen des Innendorns, da die Magnetkraft nicht abschaltbar
ist.
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Die
Anordnung der Polung (Nord/Süd)
der Permanentmagnete 19 ist in 4 dargestellt.
Der Läufer 16 besteht
aus einem ersten Magneten 19a, der links einen Südpol und
rechts einen Nordpol aufweist. Anschließend folgt eine Distanzscheibe 20 und der
zweite Magnet 19b, jedoch links nunmehr mit seinem Nordpol
und rechts mit seinem Südpol.
So können
entsprechend der benötigten
Vorschubkraft mehrere Permanentmagnete 19 geschichtet axial hintereinander
angeordnet werden. Idealerweise ist dabei am linken und am rechten
Ende des Läufers 16 derselbe
Pol, so daß die
Richtung des Läufers 16 beim
Einsetzen in das rohrförmige
Werkstück 2 keine Rolle
spielt. Die Permanentmagnete 19c, 19d usw. der
Magneteinrichtung 14 sind im Prinzip identisch wie im Läufer 16 angeordnet,
wobei die Pol-Lage gegenüber
dem Läufer 16 jedoch
vertauscht ist, wie dies 4 zeigt, worauf hingewiesen
wird.
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5 zeigt
einen möglichen
Aufbau zum Einsetzen des Läufers 16 in
das rohrförmige
Werkstück 2 in
einer Ansicht parallel zur Axialrichtung X. Hier ist zu erkennen,
daß die
Magneteinrichtung 14 aus einer oberen Hälfte 23 und einer
unteren Hälfte 24 besteht,
die zum Aufheben der Magnetkraft auseinander gefahren werden können (vgl.
Pfeilrichtungen), damit der Innendorn in das rohrförmige Werkstück 2 eingebracht
werden kann.
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Einen
etwas anderen Aufbau der Innendorneinrichtung 13 bzw. der
Magneteinrichtung 14 zeigt 6.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist die Innendorneinrichtung 13 als Linearmotor ausgeführt. In
der Magneteinrichtung 14 sind Wicklungen 25 vorgesehen,
mittels derer ein magnetisches Wanderfeld erzeugt werden kann, und
zwar in Axialrichtung X. Der Läufer 16 ist,
wie im vorherigen Ausführungsbeispiel, mit
Permanentmagneten 19 versehen, wird nun aber nicht mehr
durch eine bewegte Magneteinrichtung 14, sondern durch
das magnetische Wanderfeld in Axialrichtung X verschoben. Der Vorteil
eines solchen Aufbaus liegt darin, daß keine weitere Antriebsvorrichtung
zum Verfahren der Magneteinrichtung 14 mehr benötigt wird
und der Läufer 16 bei
abgeschaltetem Magnetfeld jederzeit problemlos in das rohrförmige Werkstück 2 eingesetzt
werden kann. Allerdings erfordert dieser Aufbau einen deutlich größeren Platzbedarf
für das
Erreichen derselben Vorschubkraft wie im vorrangegangenen Ausführungsbeispiel.
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Es
ist aber ohne weiteres auch möglich,
eine Kombination der beiden geschilderten Lösungen vorzunehmen, indem z.
B. der Elektromagnet der Magneteinrichtung 14, wie er in 6 gezeigt
ist, zusätzlich
noch über
einen Antrieb (nicht gezeigt) in Axialrichtung X verschoben werden
kann („verschieblicher Elektromagnet”), wie
dies bei der Magneteinrichtung 14 gemäß 3 gezeigt
ist.
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Die
Funktion der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele ist wie folgt:
Zum
Biegen eines rohrförmigen
Werkstücks 2 vom Coil 3 mit
einer Innendorneinrichtung 13 wird der Coil 3 zunächst auf
einer Haspel hinter der Biegemaschine 1 bereitgestellt
und in die Biegemaschine 1 zwischen die Einzugswalzen 7 eingelegt.
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Vor
dem ersten Biegevorgang wird sodann der Innendorn (Dornelement 15,
Dornstange 17 und Läufer 16)
von vorne in das rohrförmige
Werkstück 2 eingeschoben,
bis sich der Läufer 16 im
Bereich der Magneteinrichtung 14 befindet. Zu diesem Zweck wird
entweder der Elektromagnet 25 abgeschaltet oder die Hälften 23, 24 der
Magneteinrichtung 14 werden, wie durch die Pfeile in 5 gezeigt,
auseinandergefahren.
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Nach
dem Positionieren des Innendorns in dem rohrförmigen Werkstück 2 werden
sodann die Hälften 23, 24 der
Magneteinrichtung zusammengefahren bzw. der Elektromagnet 25 wird
aktiviert und damit der Innendorn fixiert. Sobald nun der Biegeprozeß beginnt,
wird der Innendorn über
die Magneteinrichtung 14 in Axialrichtung X vorgeschoben
bzw. zurückgezogen.
Zum Trennen des rohrförmigen
Werkstücks 2 muß der Innendorn
so weit zurückgezogen werden,
daß das
bewegte Schnittmesser der Trenneinrichtung 8 nicht mit
dem Dornelement 15 kollidieren kann.
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Das
Dornelement 15 kann das rohrförmige Werkstück 2 im
Gegenmesser beim Schnitt von innen abstützen, um die Verformung gering
zu halten.
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Als
besonders günstig
zeigt es sich aber, wenn der Innendorn während des Biegevorgangs nicht
an einer bestimmten Stelle im Biegebereich positioniert ist und
verbleibt, sondern sich reversierend (oszillierend, pendelnd, schwingend)
im Biegebereich bewegt und/oder sich um seine Längsachse dreht. Diese schwingende
Bewegung kann mit langsamer Frequenz (etwa um die Biegung mit einem Gliederdorn
nachzuformen) oder mit einer hohen Frequenz (z. B. zum Reduzieren
der Reibung zwischen Innendorn und Rohr, zum hämmernden Einwirken auf den
Biegebereich oder zur Beeinflussung des Fließverhaltens des Rohrwerkstoffes)
betrieben werden. Durch das Drehen läßt sich ein besonders gleichmäßiger Verschleiß am Innendorn
erreichen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Anordnung
ist nun ein Biegen langer und endloser Rohre mit Innendorn ohne
weiteres möglich,
wodurch sich der biegbare Bereich für endlose Rohre erweitert.
Dabei wird der Einsatz der Innendorneinrichtung weder durch die
Werkstücklänge, noch
durch die Maschinenlänge beschränkt. Dabei
liegt zwischen Innendorn und Magneteinrichtung keinerlei mechanische
Verbindung vor, was den Gesamtaufbau sehr vereinfacht und auch zu
einer großen
funktionellen Zuverlässigkeit beiträgt.