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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung eines digitalisierten
Werkstücks,
insbesondere von dreidimensionalen Modellen von herzustellenden
Zahnersatzteilen, durch Veränderung
von Oberflächendaten
des Werkstücks
mittels eines auf einen lokalen Einflussbereich der Oberfläche einwirkenden Werkzeugs.
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Eine
Konstruktion unter Anwendung von CAD ist nicht an die Beschränkungen
durch die physikalischen Eigenschaften von Materialien und Werkzeugen
gebunden, die Funktionsweise des Werkzeugs kann sich vielmehr vollständig von
diesen physikalischen Eigenschaften lösen und deren Nachteile überwinden.
Dabei soll insbesondere die Bedienbarkeit verbessert werden.
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Bestehende
dentale CAD/CAM-Systeme stellen keine Freiform-Werkzeuge bereit, die über die in
der Zahntechnik üblichen
Techniken hinausgehen. Daher besteht bei diesen Freiform-Werkzeugen wie auch
im Bereich der manuellen Bearbeitung gegenständlicher Modelle der Nachteil,
dass Feinstrukturen der Oberfläche
beim Auftrag von Wachs zugedeckt werden.
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In
dentalen CAD/CAM-Systemen werden verschiedenartige Werkzeuge für die Gestaltung
von Modellen für
die Herstellung von Zahnersatzteilen eingesetzt. Mit diesen Werkzeugen
kann das digitale Modell des Zahnersatzteils typischer Weise Linien- oder
punktbasiert verändert
werden. Beispielsweise kann die Äquatorlinie
verändert
werden, das Modell kann insgesamt in seiner Größe angepasst werden oder verschoben
werden, weiterhin können
einzelne Höcker
höher oder
niedriger gemacht werden oder die Lage der Höckerspitze verschoben werden.
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Darüber hinaus
werden Werkzeuge eingesetzt, mit denen man die Form der Oberfläche frei verändern kann
und die aus in der Zahntechnik üblichen
Techniken abgeleitet sind, beispielsweise das Aufbringen von Wachstropfen
oder das Entfernen von Material mit einem Messer, beide natürlich in
digitaler Form umgesetzt.
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Die
Linien- oder punktbasierten Werkzeuge sind in der Regel einfach
zu bedienen, haben aber den Nachteil, dass der Benutzer die Flächen zwischen
den Linien bzw. Punkten nicht oder nur unzureichend und indirekt
beeinflussen kann.
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Die
aus der Zahntechnik abgeleiteten Werkzeuge orientieren sich typischer
Weise an den Eigenschaften der mechanischen Werkzeuge wie zum Beispiel
einem Messer oder an den Eigenschaften des Wachses, zum Beispiel
der Tropfengröße oder
der Temperatur.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, dem Benutzer von CAD/CAM-Systemen
ein Werkzeug anzubieten, welches ihm zusätzliche Möglichkeiten gibt, die Form
des Modells zu gestalten.
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Offenbarung
der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Bearbeitung eines digitalisierten Werkstücks, insbesondere von dreidimensionalen
Modellen von herzustellenden Zahnersatzteilen, durch Veränderung
von Oberflächendaten
des Werkstücks
mittels eines auf einen lokalen Einflussbereich der Oberfläche einwirkenden Werkzeugs
besteht darin, dass bei Anwendung des Werkzeugs auf die Oberfläche in dem
Einflussbereich des Werk zeugs Höhenänderung
der Oberfläche
erfolgt, wobei der Einflussbereich des Werkzeugs einen Änderungsbereich
mit einer über
den Einflussbereich im wesentlichen konstanten Höhenänderung aufweist sowie einen Übergangsbereich,
in dem eine Anpassung der Oberfläche
des Änderungsbereichs
an die Oberfläche
außerhalb
des Einflussbereichs stattfindet.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Werkzeug
erhält
der Benutzer die Möglichkeit,
an einer beliebigen Stelle der Oberfläche des Modells eine dünne Materialschicht
mit im wesentlichen konstanter Schichtdicke auf- oder abzutragen,
was hier als Höhenänderung
der Oberfläche
bezeichnet ist. Die Größe des Bereichs
ist dabei einstellbar. Durch eine Wiederholfunktion beim Bewegen
des Werkzeugs über
dieselbe Stelle der Oberfläche
kann der Benutzer in einfacher Weise Zahnstrukturen aufbauen bzw.
abtragen, ohne dabei die Feinstrukturen zuzudecken.
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Durch
die Loslösung
vom Vorbild des zahntechnischen Vorgehens entstehen neue Möglichkeiten
der Gestaltung von dentalen Zahnersatzteilen. Der Benutzer kann
die Formveränderung
besser steuern als mit den bisher verfügbaren Werkzeugen und dabei
eine vorhandene Feinstruktur beibehalten.
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Die
Höhenänderung
des Einflussbereichs weist gegenüber
der Erstreckung des Einflussbereichs ein Verhältnis von mindestens 1:50 auf,
vorzugsweise von 1:100 bis 1:200. Das Verhältnis der Erstreckung des Einflussbereichs
zu der Dicke der Höhenänderung
beträgt
vorteilhafterweise 1:140. Damit lässt sich eine hinreichend feine
Bearbeitung bewirken, ohne Feinstrukturen zu zerstören.
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Vorteilhafterweise
weist der Übergangsbereich
des Einflussbereichs eine Breite auf, die im Verhältnis zur
Höhenänderung
1:1 bis 20:1 beträgt.
Dadurch lässt
sich ein hinreichend glatter Übergang
erreichen.
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Die
Position des Werkzeugs kann vorzugsweise durch einen Positionszeiger
dargestellt werden, der über
Steuermittel über
die Darstellung der Oberfläche
des Werkstücks
bewegbar ist und einem Auswahlbereich auf der Oberfläche entspricht.
Dabei kann der Auswahlbereich von dem Einflussbereich des Werkzeugs
unabhängig
sein.
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Mit
dem Werkzeug wird die Oberfläche
des Einflussbereichs in Richtung eines Normalenvektors zu der Oberfläche verändert.
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Die
Richtung der Änderung
der Oberfläche im
Einflussbereich kann insbesondere aus einem über einen Auswertebereich des
Werkzeugs gemittelten Normalenvektor erfolgen. Der Auswertebereich
kann sich über
den Einflussbereich, den Änderungsbereich
oder über
den Auswahlbereich erstrecken oder ein Ausschnitt daraus sein.
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Vorzugsweise
wird der Normalenvektor aus einem Auswahlbereich berechnet, wobei
der Auswahlbereich ein Verhältnis
zum Gesamtbereich von 1:5 bis 1:200 aufweist.
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Die
Höhenänderung
kann einem Auftrag oder einem Abtrag von Material entsprechen und
die Auswahl der Richtung der Höhenänderung
ist über ein
Auswahlmittel ermöglicht.
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Die
Auswahl der Richtung der Höhenänderung
kann durch unterschiedliche Darstellungen des Werkzeugs angezeigt
sein. Der gerade aktivierte Modus des Werkzeugs ist dann für den Benutzer
am Bildschirm sofort erkennbar.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn der mit dem Werkzeug bereits bearbeitete
Bereich gegenüber
der Darstellung der Oberfläche
des Modells optisch unterscheidbar dargestellt ist. Damit weiß der Benutzer, welche
Bereiche der Oberfläche
bereits bearbeitet wurden. Mehrmals bearbeitete Bereiche kön nen weiterhin
anders dargestellt sein als einfach bearbeitete Bereiche, etwa durch
eine Farbschattierung.
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Vorteilhafterweise
ist die Größe des Einflussbereichs
veränderbar
ist. Dafür
sind Mittel zur Anzeige der Größe des Einflussbereichs
vorgesehen. Die Größe des Einflussbereichs
kann insbesondere durch eine farbige Markierung auf der Oberfläche des Modells
angezeigt sein. Der Benutzer kann dann den Einflussbereich vergrößern oder
verkleinern.
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Vorzugsweise
hängt der
Betrag der Höhenänderung
von der Erstreckung des Einflussbereichs ab. Insbesondere kann die
Höhenänderung mit
zunehmender Erstreckung) des Einflussbereichs abnehmen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung mit Mitteln
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der
Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
digitalisiertes Werkstück
in Form eines dreidimensionalen Modells eines Zahnersatzteils mit
einem angezeigten Bereich der Bearbeitung, die
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2 einen
Schnitt durch das Werkstück aus 2 im
Einflussbereich des Werkzeugs, die
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3A das
digitale Modell des Zahnersatzteils aus 1 mit dem
Einflussbereich 3 des Werkzeugs auf der Oberfläche 2,
die
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3B eine
Prinzipskizze des Einflussbereichs des Werkzeugs sowie weiterer
relevanter Bereiche, die
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4A einen
Ausschnitt aus einer Werkstückoberfläche mit
dem Einflussbereich des Werkzeugs, die
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4B einen
Ausschnitt aus 4A, die
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5 eine
Vergrößerung des
Einflussbereichs des Werkzeugs aus 4A zur
Bestimmung der Richtung der Änderung,
die
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6A eine Änderung
einer ersten Oberfläche
im Detail bei Anwendung des Werkzeugs, die
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6B eine Änderung
einer zweiten Oberfläche
im Detail bei Anwendung des Werkzeugs, die
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7 den
Verlauf der Änderung
in einem Übergangsbereich
im Detail, die
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8A einen
ersten Verlauf einer Änderung bei
einem Auswahlbereich mit sich verändernden Normalenvektoren,
die
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8B einen
zweiten Verlauf einer Änderung
bei einem Auswahlbereich mit sich stark verändernden Normalenvektoren,
die
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9 einen
schematischen Zusammenhang zwischen der Erstreckung des Einflussbereichs
des Werkzeugs und der Höhenänderung.
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Ausführungsform
der Erfindung
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In 1 ist
ein digitalisiertes Werkstück
in Form eines dreidimensionalen Modells eines herzustellenden Zahnersatzteils 1 gezeigt,
welches vom Benutzer verändert
werden soll. Das Modell ist auf einem Bildschirm eines Computers
dargestellt.
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Bei
der Bearbeitung wird die Oberfläche 2 des
Modells des Zahnersatzteils, welche in Form digitaler Daten vorliegt,
mittels eines die Konstruktion bzw. diese Daten beeinflus senden
Werkzeugs verändert.
Das Werkzeug wirkt auf einen lokalen Einflussbereich 3 der
Oberfläche 2 ein.
Der Einflussbereich 3 ist als Kreis gezeigt, kann jedoch
auch andere geeignete Formen aufweisen.
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Zur
Bewegung des Einflussbereichs 3 des Werkzeugs über die
Oberfläche 2 sind
nicht dargestellte Eingabemittel vorgesehen, beispielsweise eine
Computermaus oder ein digitaler Zeichenstift, welche einen Positionszeiger 11, 12 steuern.
Dabei ist zunächst
das Werkzeug frei über
die Darstellung verschiebbar und wird erst bei Bedarf aktiviert.
Dies geschieht beispielsweise durch einen Mausklick an einer bestimmten
Stelle oder durch Anklicken und Halten einer Maustaste bei gleichzeitiger
Bewegung in Form von Wischbewegungen von einem Ausgangspunkt aus.
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Die
Auswahl der Richtung der Höhenänderung
ist durch unterschiedliche Darstellungen des Positionsanzeigers 11, 12 des
Werkzeugs angezeigt, hier beim Positionsanzeiger 11 als
Hand mit einem Plus zum Materialauftrag und beim Positionsanzeiger 12 als
Hand mit einem Minus zum Materialabtrag. Der gerade aktivierte Modus
des Werkzeugs ist für den
Benutzer am Bildschirm anhand des jeweils dargestellten Positionszeigers 11, 12 sofort
erkennbar. Anders als dargestellt wird dem Benutzer nur einer der
beiden Positionsanzeiger 11, 12 gezeigt.
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Die
Auswahl der Richtung der Höhenänderung
ist über
ein Auswahlmittel möglich.
Die Umschaltung zwischen einem Auftrag und einem Abtrag von Material
in Form einer Höhenänderung
der Oberfläche
kann beispielsweise durch das Drücken
der Leertaste einer Computertastatur erfolgen.
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In 2 ist
das Zahnersatzteil 1 in einem transversalen Schnitt dargestellt,
wobei der Schnitt durch den Einflussbereich 3 aus 1 gelegt
ist. Zur erkennen ist der Ver lauf der Oberfläche 2, der aus den
Oberflächendaten
erzeugt und zur Anzeige gebracht ist, sowie die erfolgte Änderung
der Oberfläche
innerhalb des Einflussbereichs 3 mittels des durch den
Positionszeiger 11 dargestellten Werkzeugs im Auftragmodus.
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In 3A ist
das digitale Modell des Zahnersatzteils aus 1 mit dem
Einflussbereich 3 des Werkzeugs auf der Oberfläche 2 um
den Positionszeiger 11 herum dargestellt, wobei die Erstreckung des
Einflussbereichs 3 durch eine Markierung auf der Oberfläche 2 des
Modells 1 angezeigt ist, hier durch Darstellung in einer
anderen Farbe. Auch die Darstellung durch eine Textur mit einer
Struktur, etwa einer Schraffur, ist möglich. Der Benutzer kann den
Einflussbereich 3 vergrößern oder
verkleinern. Dafür sind
Mittel zur Änderung
der Größe des Einflussbereichs
vorgesehen.
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In 3B ist
eine Prinzipskizze mit dem Einflussbereich 3 des Werkzeugs
sowie weiterer relevanter Bereiche auf einem Ausschnitt auf der
Oberfläche 2 dargestellt.
Der Einflussbereich 3 ist als Kreis gezeigt, kann jedoch
auch andere geeignete Formen aufweisen. Prinzipiell sind alle glatt
berandeten Flächen
möglich,
wobei jedoch elliptischen Formen der Vorzug zu geben ist, da keine
Ecken entstehen.
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Der
Einflussbereich 3 weist eine Erstreckung D auf und außerhalb
des Einflussbereichs 3 findet keine Veränderung der Oberfläche 2 statt.
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Innerhalb
des Einflussbereichs 3 ist ein Übergangsbereich 4 mit
einer Breite b vorgesehen, der im vorliegenden Fall konzentrisch
zum Einflussbereich 3 um einen Mittelpunkt M angeordnet
ist.
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Der Übergangsbereich 4 geht über in einen Änderungsbereich 5 mit
im wesentlichen konstanter Höhenänderung.
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Die
Position des Werkzeugs wird durch einen Positionsanzeiger dargestellt,
entsprechend 3A, dem ein Auswahlbereich 6 auf
der Oberfläche 2 zugeordnet
ist. Dieser Auswahlbereich 6 mit einem Durchmesser a ist
unabhängig
von dem Einflussbereich 3 des Werkzeugs, liegt jedoch im
Ausführungsbeispiel
konzentrisch zu dem Einflussbereich 3.
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Bei
Strickstärken
und Pinseln sowie Sprays als Werkzeuge der Bildbearbeitung ist es
bekannt, dass der Durchmesser des Auswahlbereichs dem Durchmesser
des Einflussbereichs entspricht, so dass beispielsweise die Strichstärke oder
Pinselstärke
oder die Stäke
des Sprühstrahls
zu einer Veränderung
der Größe des Auswahlbereichs
des Positionsanzeigers führt.
Ein vergleichbare Voreinstellung kann daher dem Benutzer angeboten
werden mit der Möglichkeit,
diese abzuändern.
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Um
die mit dem Werkzeug bereits bearbeiteten Bereiche optisch in ihrer
flächigen
Erstreckung zu verdeutlichen, kann der Einflussbereich 3 mit
seiner Erstreckung D farblich gegenüber der Oberfläche 2 abgesetzt
sein, ohne dass die Höhenveränderung sofort
angezeigt wird.
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Es
ist aber auch möglich,
die Wirkung des Werkzeugs durch Umrechnung der bearbeiteten Bereiche
und Darstellung des neuen, veränderten
Modells anzuzeigen, da die Anzeige des Modells des Zahnersatzteils
gemäß 1 bereits
Reflexe und Schattierungen erhält
und allein durch Veränderung der
Reflexe bzw. Abschattungen als Folge der Anwendung des Werkzeugs
sich Veränderungen
feststellen lassen. Der Zwischenschritt über die zunächst flächige Darstellung ist dann
entbehrlich.
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Schließlich ist
ein Auswertebereich 7 vorgesehen, der eine Erstreckung
n aufweist und innerhalb dessen aus Normalenvektoren zur Oberfläche 2 innerhalb
des Auswertebereichs ein Normalenvektor n0 für die Bestimmung
der Richtung der Höhenänderung
gebildet wird, etwa durch Mittelung über den Auswertebereich. Auch
der Auswertebereich 7 liegt im Ausführungsbeispiel konzentrisch
zum Einflussbereich 3, ist in seiner Erstreckung n aber
unabhängig
von dem Einflussbereich 3 oder dem Auswahlbereich 6,
so dass auch bei einem Positionsanzeiger mit kleinem Auswahlbereich 6 und
einer Einstellung mit großem
Einflussbereich 3 der Auswertebereich 7 unverändert ist.
Selbstverständlich
kann der Auswertebereich auch an die Größe des Einflussbereichs angepasst
werden. Es hat sich als praktisch erwiesen, den Auswertebereich
mindestens so groß wie den
Auswahlbereich 6 und höchstens
so groß wie den
Einflussbereich 3 auszubilden.
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In 4A wird
die in 3 erläuterte Aufteilung der Oberfläche 2 in
unterschiedliche Bereiche in einer Schnittzeichnung gemäß 2 schematisch dargestellt.
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Zu
erkennen ist das Zahnersatzteil 1 mit seiner Oberfläche 2,
auf der der Einflussbereich 3 durch gedachte Begrenzungslinien
mit einem Abstand der Erstreckung D wiedergegeben ist. Die Grenzen
des Erstreckungsbereichs 3 sind festgelegt durch den Abstand
zu einem Mittelpunkt M der Teil der Oberfläche 2 ist. Im Mittelpunkt
M wird der Normalenvektor nM bestimmt, beispielsweise über die
Bestimmung der Tangente tM an die Oberfläche 2 im
Punkt M.
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Der
Betrag des Normalenvektors ist für
das vorliegende Verfahren von untergeordneter Bedeutung, da die
Höhenänderung
unabhängig
von der Krümmung
der Oberfläche
als Voreinstellung festlegbar ist und während der Bearbeitung unterschiedlicher
Stellen an der Oberfläche 2 gleich
bleibt. Auf diese Art wird eine für den Benutzer abschätzbare Höhenänderung
bei Betätigung
des Werkzeugs erzielt.
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Dargestellt
sind auch die Tangenten t1, t2 sowie
deren Normalenvektoren n1, n2 am
Rand des Einflussbereichs 3 des Werkzeugs. Damit wird verdeutlicht,
dass der Normalenvektor über
die Erstreckung D des Einflussbereichs im Falle einer gekrümmten Oberfläche 2 unterschiedliche
Richtungen aufweist. Für
die Festlegung der Richtung der Höhenänderung des Einflussbereichs 3,
also des Normalenvektors n0, wird jedoch
lediglich der Auswertebereich 7 mit einer Erstreckung n
verwendet, im Detail dargestellt in 4B mit
den Tangenten t3, t4 sowie
deren Normalenvektoren n3, n4 am
Rand des Auswertebereichs mit der Erstreckung n.
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Dies
ist in 5 weiter verdeutlicht. Zu erkennen ist hier wiederum
der Einflussbereich 3 an der Oberfläche 2 des Zahnersatzteils 1 mit
seiner Erstreckung D um den Mittelpunkt M. Über den Auswertebereich 7 mit
seiner Erstreckung n findet eine Mittelung in der Richtung der Normalenvektoren
nM, n3, n4 statt, die anhand der Tangenten tM, t3, t4 an
die Oberfläche 2 ermittelt
wurde. Der aus dieser Mittelung resultierende Normalenvektor n0 fällt
im Ausführungsbeispiel
mit dem Normalenvektor nM zusammen. Die
Bestimmung eines Normalenvektors aus einem Auswahlbereich mit einer
Erstreckung kleiner als der Erstreckung des Einflussbereichs bringt
unmittelbar verständliche
Vorteile bezüglich
des Rechenaufwands. Ist eine ausreichende Rechenleistung vorhanden,
so kann der Normalenvektor auch aus einem größeren Bereich ausgewertet werden.
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Bei
Oberflächen
mit starken lokalen Krümmungen
führt ein
großer
Bereich zu einer stärkeren Glättung des
Normalenvektors und insgesamt zu einem stabileren Verfahren. Bei
wenig gekrümmten Oberflächen führt die
Glättung
zu ähnlichen
Richtungen des Normalenvektors, obwohl unterschiedliche Oberflächenbereiche
mit unterschiedlichen Richtungen des Normalenvektors ausgewählt wurden,
so dass die Richtung der Änderung
weniger gut zu steuern ist, als bei einem kleinen Auswertebereich.
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In 6A ist
die Änderung
der Oberfläche 2 bei
Anwendung des Werkzeugs im Detail dargestellt. Innerhalb des Einflussbereichs 3 wird
mit Ausnahme des Übergangsbereichs 4 mit
einer Erstreckung b über
den gesamten Änderungsbereich 5 hinweg
in Richtung des Normalenvektors n0 eine
konstante Höhenänderung
t der Oberfläche 2 des
Zahnersatzteils 1 vorgenommen. Dies bedeutet, dass über den
gesamten Änderungsbereich 5 hinweg
an jeder Stelle der Oberfläche 2 in
Richtung des Normalenvektors n0 eine Schicht
mit einer Schichtdicke t hinzugefügt wird.
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In 6B ist
die Änderung
der Oberfläche 2 im
Bereich einer außerhalb
des Einflussbereichs 3 liegenden Fissur 2' dargestellt.
Mit Ausnahme des Übergangsbereichs 4 mit
einer Erstreckung b wird über
den gesamten Änderungsbereich 5 hinweg
in Richtung des Normalenvektors n0 eine
konstante Höhenänderung
t der Oberfläche 2 vorgenommen.
Dies bedeutet, dass über
den gesamten Änderungsbereich 5 hinweg
an jeder Stelle der Oberfläche 2 in Richtung
des Normalenvektors n0 eine Schicht mit
einer Schichtdicke t hinzugefügt
wird. Der Normalenvektor n0 wird gebildet
aus dem Auswertebereich 7 mit einer Erstreckung n.
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In 7 ist
der Übergangsbereich 4 zwischen
dem Änderungsbereich 5 und
der unveränderten
Oberfläche 2 dargestellt.
Innerhalb des Übergangsbereichs 4 mit
einer Erstreckung b wird die Oberfläche 2 so verändert, dass
sie sich an beiden Rändern
des Übergangsbereichs 4 an
die jeweils benachbarten Bereiche anschmiegt. Dazu wird die Tangente
t2 an die Oberfläche 2 am Rand des
Einflussbereichs 3 einerseits und die Tangente t5 der Oberfläche 2 am Innenrand
des Übergangsbereichs 4 ermittelt
und der Verlauf der Oberfläche 2'' wird festgelegt. Aufgrund der
Randbedingung des tangentialen Anschmiegens weist die im Schnitt
dargestellte Oberfläche 2'' einen Wendepunkt auf. Der Übergangsbereich
kann beispielsweise die Form einer Gauss-Kurve annehmen.
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Der
Vollständigkeit
halber wird darauf hingewiesen, dass die Tangente t5 in
ihrer Richtung der Richtung der Tangente t6 entspricht,
welche am inneren Rand des Übergangsbereichs 4 durch
Höhenänderung
in Richtung des Normalenvektors n0 um eine Schichtdicke
t verschoben ist.
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In 8A ist
die Auswirkung des Werkzeugs bei einem Einflussbereich mit einem
sich stark verändernden
Normalenvektor dargestellt. Solche Änderungen kommen beispielsweise
bei einer Fissur 2' eines
Zahnersatzteils vor. Ausgehend vom Mittelpunkt M wird auch hier über den
Einflussbereich 3 mit Ausnahme eines Übergangsbereichs 5 eine Änderung der
Oberfläche 2 bewirkt,
in dem in Richtung des Normalenvektors n0 eine
Höhenänderung
konstanter Dicke t durchgeführt
wird. Der Normalenvektor n0 wurde über den
Auswertebereich 7 bestimmt, wobei die Fissur 2' in dem Auswertebereich
liegt.
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In 8B ist
die Auswirkung des Werkzeugs bei einem Einflussbereich mit einem
sich stark verändernden
Normalenvektor dargestellt, wobei der Auswertebereich ausserhalb
der Fissur 2' liegt.
Ausgehend vom Mittelpunkt M wird auch hier über den Einflussbereich 3 mit
Ausnahme eines Übergangsbereichs 5 eine Änderung
der Oberfläche 2 bewirkt,
in dem in Richtung des Normalenvektors n0 eine
Höhenänderung
konstanter Dicke t durchgeführt
wird. Es sieht so aus, als ob der rechte Teil auf sich selbst abgebildet
wird, tatsächlich
erfolgt aber auch hier eine Verschiebung um die Dicke t bis zum Übergangsbereich
hin. Dort findet eine Anpassung des Änderungsbereichs 5 an
den Übergangsbereich 4 und
an die Oberfläche 2 außerhalb
des Einflussbereichs 3 statt.
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Aus
den 8A, 8B ist zu erkennen, dass die
Fissur 2' im
wesentlichen erhalten bleibt. Dies ist ein entscheidender Vorteil
dieses Werkzeugs gegenüber
bekannten Freiform-Werkzeugen.
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In 9 ein
möglicher
Zusammenhang zwischen der Erstreckung D des Einflussbereichs des Werkzeugs
und der Höhenänderung
t schematisch dargestellt, wobei stets gilt, dass die Erstreckung
Da des ausgewählten Einflussbereichs größer ist
als die ausgewählte
Dicke ta. In der Praxis hat sich gezeigt, dass
die Erstreckung D des Einflussbereichs vorteilhafterweise sehr viel
größer ist
als die Dicke t. In 9 ist zudem zu erkennen, dass
bei zunehmender Erstreckung D des Einflussbereichs der Betrag der Höhenänderung
t abnimmt, so dass dann, wenn der Benutzer eine großen Einflussbereich
auswählt,
die Höhenänderung
t geringer ausfällt
als wenn den Benutzer einen Einflussbereich mit kleiner Erstreckung D
auswählt.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass die Erstreckung
D des Einflussbereichs auf die Dicke t der Höhenänderung keinen Einfluss haben
muss, dass also die Dicke t unabhängig von der Erstreckung D
sein kann.
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Das
Ausführungsbeispiel
wird mit den folgenden Zahlenwerten erläutert. Bei einer Höhenänderung
um die Schichtdicke t von 10 × 10-6 m ergibt sich bei einem Verhältnis von
1:140 für
den Einflussbereich eine Breite von 1.400 × 10-6 m.
Der Übergangsbereich
weist in diesem Fall bei einem Verhältnis zur Schichtdicke von
10:1 eine Breite von 100 × 10-6 m auf, wodurch ein hinreichend feiner Übergang sichergestellt
ist.
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Bei
einer Vorrichtung zur Bearbeitung eines digitalisierten Werkstücks (1),
insbesondere von dreidimensionalen Modellen von herzustellenden
Zahnersatzteilen, durch Veränderung
von Oberflächendaten
des Werkstücks
mittels eines auf einen lokalen Einflussbereich (3) der
Oberfläche
(2) einwirkenden Werkzeugs, sind Mittel vorgesehen, welche
bei Anwendung des Werkzeugs auf die Oberfläche in dem Einflussbereich
(3) des Werkzeugs Höhenänderung der
Oberfläche
(2) bewirken, wobei der Einflussbereich des Werkzeugs einen Änderungsbereich
(5) mit einer über
den Einflussbereich (3) im wesentlichen konstanten Höhenänderung
(t) aufweist sowie einen Übergangsbereich
(4), in dem eine Anpassung der Oberfläche des Änderungsbereichs (5)
an die Oberfläche
außerhalb
des Einflussbereichs (3) stattfindet.
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Diese
Mittel umfassen Algorithmen zur Veränderung von Oberflächendaten
und Mittel zur Erfassung der Auswahl des Bereichs der Oberfläche, der bearbeitet
werden soll.
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Diese
Vorrichtung kann weitere die Merkmale umfassen, die zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich und dort beschrieben sind.