Hausunterricht :
Zum Lernen braucht’s die Schule nicht

Von Birgitta vom Lehn
Lesezeit: 6 Min.
Wo lernt es sich besser: Zuhause oder in der Schule?
Auch Kinder, die zuhause unterrichtet werden, entwickeln sich gut. Nicht zuletzt, weil der soziale Druck geringer ist. Doch der Staat bestraft das. Warum eigentlich?

Lernen ohne Schule ist in Deutschland verboten. Es herrscht die allgemeine Schulpflicht. Die Schul- und Jugendämter kennen kein Pardon, und die Gerichte stützen sie. Erst kürzlich hat das Bundesverfassungsgericht bestätigt: Eltern, die ihre Kinder daheim behalten, dürfen bestraft werden. Dabei ist diese Sichtweise unter Juristen durchaus umstritten. Die staatliche Schulpflicht stelle einen Grundrechtseingriff dar, der von den Gerichten nicht angemessen gewürdigt werde, kritisierte etwa der Gießener Juraprofessor Franz Reimer in einem Beitrag für diese Zeitung. Denn die intensivsten Schulerfahrungen würden oft nicht im Klassenraum, sondern auf Schulhöfen und Schulwegen gemacht - und da gehe es dann oft weniger um „gelebte Toleranz“ als etwa um unfreiwillig getauschte Handys. Der einzelne Schüler sei „weniger der Schule als den Mitschülern ausgeliefert“.

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