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Europa Vorpommern

Castortransport nach Lubmin sorgt für volle Häuser

Der bevorstehende Castortransport nach Lubmin beschert dem Gastgewerbe kurz vor dem Weihnachtsgeschäft unerwartete Einnahmen.
Zwischenlager Lubmin Zwischenlager Lubmin
Am Horizont die Ostsee: Blick auf den Eingang zum Zwischenlager Lubmin Nord (ZLN) in der Lubminer Heide bei Greifswald
Quelle: picture alliance / dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

Noch vor Weihnachten steht die Zwischenlagerung von Atommüll aus West- und Süddeutschland in Lubmin an der Ostsee an. In Häusern wie dem "Hotel Seebrücke", Hotel am Park" oder dem "Schawi Sport- und Jugendhotel" klingelt dann noch mal die vorweihnachtliche Kasse: Vor allem in der unmittelbaren Region um Lubmin seien für den Zeitraum des Castortransports nämlich schon viele Hotels und Pensionen nahezu komplett belegt, teilte die Kurverwaltung Lubmin mit. Zimmer würden vor allem von Atomkraftgegnern, Polizeibeamten und Journalisten gebucht. Allerdings gebe es im Ort auch noch verfügbare Unterkünfte.

Auch Hoteliers in Greifswald, wo bereits am 11. Dezember tausende Atomkraftgegner zu einer Großdemonstration erwartet werden, meldeten eine gute Buchungslage. Normalerweise seien die Pensionen und Hotels in der Zeit kurz vor den Feiertagen kaum ausgelastet, sagte die Geschäftsführerin des Regionalen Fremdenverkehrsverbandes, Fanny Holzhüter.

Für die Nacht vor dem erwarteten Eintreffen des Brennelementetransports am 16. Dezember sei das komplette Haus mit über 100 Betten belegt, sagte eine Mitarbeiterin des Lubminer Sport- und Jugendhotels Schawi. Im "Hotel am Park“ seien bereits vor Wochen alle Zimmer gebucht worden, sagte eine Sprecherin. Unterkünfte organisiert auch die Anti-Atom-Bewegung. Nach Angaben der Kampagne „Lubmin nix da“ wurde inzwischen eine Bettenbörse für Zugereiste eingerichtet. Demnach würden Einheimische für bis zu drei Tage private Unterkunftsmöglichkeiten anbieten. Das Angebot reiche vom Bett oder der Couch bis zu einfachsten Schlafplätzen mit Isomatte, sagte ein Sprecher.

Nicht nur Atomkraftgegner, sondern auch Polizeibeamte, die den Transport vorbereiten und sichern sollen, sorgen für zusätzliche Umsätze in der Region. Bereits seit vergangener Woche seien etwa 65 Beamte einer technischen Sondereinheit der Bundespolizei vor Ort, sagte ein Polizeisprecher. Die Spezialisten seien derzeit mit dem Aufbau von Sicherheitszäunen und Sperren unmittelbar vor dem Kernkraftwerk Lubmin beschäftigt. Mitte Dezember sollen weitere Polizeikräfte in der Region stationiert werden.

dapd/heg

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