Beleuchtungsvorrichtung mit lichtemittierenden Dioden (LED), Beleuchtungsverfahren und Verfahren zur Bildaufzeichnung mit derartiger LED-Beleuchtungsvorrichtung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung mit lichtemit ierenden Dioden (LED) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im Vergleich zu einer Lichtquelle, bei der das Licht durch einen glühenden Körper beispielsweise eine dünne Drahtwendel erzeugt wird, hat eine LED eine Reihe von Vorteilen, wie einen besseren Wirkungsgrad, geringere Abwärmeleis- tung, höhere mechanischer Stabilität und längere Lebensdauer. Zu Beginn der technologischen Entwicklung wiesen LEDs allerdings vergleichsweise geringe Lichtleistungen auf. Insbesondere die Entwicklung leistungsstarker LEDs im kurzwelligen sichtbaren Spektralbereich des Lichtes erwies sich als problematisch. Daher war die Erzeugung vergleichsweise leistungsstarken Weißlichtes durch additive Farbmischung des Lichtes mindestens dreier LEDs, die eine rote, eine grüne und eine blaue Emissionswellenlänge aufweisen bzw. durch ein genügend breites sichtbares LED-Emissionsspektrum einer einzelnen LED nicht möglich. Aus diesen Gründen kamen LEDs für Beleuchtungszwecke, bei denen Weißlicht benötigt wird, lange Zeit nicht zum Einsatz.
Inzwischen ist es möglich, LEDs mit Emissionswellenlängen in allen Bereichen des sichtbaren Lichtspektrums mit Licht- leistungen herzustellen, die den Anforderungen einer Vielzahl konventioneller Glühwendel-Beleuchtungseinrichtungen
gerecht werden. Der Einsatz eines LED-Beleuchtungseinrichtungen ist daher oftmals nur noch eine Preisfrage.
Die WO99/31560 offenbart eine große Zahl von Vorrichtungen und Verfahren, bei denen jeweils LEDs als Lichtquellen zum Einsatz kommen. LED-Beleuchtungsvorrichtungen sind zum Beispiel in der WO 97/48134, WO 98/40665 und der WO 99/30537 offenbart. Insbesondere in der WO 98/40665 und der WO 99/30537 werden Vorrichtungen beschrieben, bei denen das Licht durch eine Vielzahl auf einem flächigen Träger angeordneter LED-Leuchtpixel erzeugt wird. Jeder Leuchtpixel umfaßt drei LEDs: eine LED mit einer Emissionswellenlängen im roten, eine im grünen und eine im blauen Spektralbereich. Durch die steuerbare additive Farbmischung des roten, grünen und blauen LED-Lichts kann die LED-Beleuchtungsvorrichtung Licht jeder gewünschten Farbtemperatur abstrahlen.
Durch Degeneration des LED-Materials, insbesondere der licht-emittierenden Schichten, ändern sich jedoch mit der Zeit Intensität und Wellenlänge des emittierten LED-Lichtes. Dies führt trotz konstant gehaltenen LED-Strömen dazu, daß das Licht der LED-Beleuchtungseinrichtung ebenfalls veränderte Intensität und Färbtemperatur aufweist. Die bekannten LED-Beleuchtungsvorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß eine derartige Änderung von Farbemperatur und Intensität des Lichtes der LED-Beleuchtungsvorrichtung hingenommen werden muß. Gerade in professionellen Anwendungsbereichen ist aber die Verläßlichkeit, daß die Beleuchtungsvorrichtung Licht der gewünschten Farbtemperatur und Intensität abstrahlt von entscheidender Bedeutung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Beleuchtungsvorrichtung mit lichtemittierenden Dioden (LED) bereitzustellen, die Licht einer Vielzahl vorgegebener Farbtemperatur- und Intensitätsparameter abstrahlen kann, wobei die Farbtemperatur- und Intensitätsparameter des
abgestrahlten Lichtes mit hoher Verläßlichkeit während der gesamten Lebensdauer der Vorrichtung den vorgegebenen Farbtemperatur- und Intensitätsparametern entsprechen sollen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst .
Danach weist die Beleuchtungsvorrichtung ein LED-Trägerelement auf, das sowohl als plane als auch als gekrümmte Fläche ausgeformt werden kann. Auf dem LED-Trägerelement sind eine Vielzahl lichtemittierender Leuchtpixel beispielsweise matrixartig angeordnet. Diese Leuchtpixel umfassen jeweils eine Mehrzahl LEDs mit Emissionswellenlängen, die zur additiven Farbmischung des vom Leuchtpixel emittierten Lichtes geeignet sind. Um sämtliche Farbtöne des sichtbaren Lichtspektrums darstellen zu können, ist die Kombination dreier LEDs mit Emissionswellenlängen im roten, im grünen und im blauen Bereich des sichtbaren LichtSpektrums notwendig.
Für ein farbechtes Erscheinen beleuchteter Gegenstände ist es jedoch weiterhin notwendig, daß die spektralen Emissions- bandbreiten der rot, grün und blau emittierenden LED den gesamten sichtbaren Spektralbereich abdecken. Besteht eine spektrale Lücke zwischen den Emissionsbandbreiten zweier LEDs, so kann zwar ein Farbton, der in dieser spektralen Lücke liegt, durch die entsprechende Mischung roten, grünen und blauen Lichts generiert werden; bei der Beleuchtung eines Gegenstandes, der eben diesen Farbton aufweist, kommt es allerdings hinsichtlich des vom Gegenstand reflektierten Lichtes zwangsläufig zu Farbfehlern. Dieser Effekt liegt darin begründet, daß der beleuchtete Gegenstand für das Licht der verschiedenen Wellenlängen unterschiedliche Reflexionskoeffizienten aufweist, so daß sich in Reflexion durch das veränderte Mischungsverhältnis der unterschiedlichen Lichtanteile ein verfälschter Farbton resultiert. Um diesen Effekt zu kompensieren, kann beispielsweise in jedem Leucht-
pixel zusätzlich zu den LEDs mit Emissionswellenlängen im roten, grünen und blauen Spektralbereich eine breitbandig emittierende Weißlicht-LED eingesetzt werden.
Weiterhin weist die Beleuchtungsvorrichtung eine Ansteuer- vorrichtung auf, mit der sich für das additiv farbgemischte Licht jedes einzelnen Leuchtpixels ein Färbtemperaturparame- ter und ein Intensitätsparameter vorgeben lassen. Die AnSteuervorrichtung ordnet diesen vorgegebenen Parametern entsprechende LED-Ströme zu und steuert die LEDs der Leuchtpixel mit den zugeordneten LED-Strömen an.
Die Beleuchtungsvorrichtung umfaßt Regelungsmittel, die die Farbtemperatur und Intensität des Lichtes mindestens eines Leuchtpixels messen, die gemessenen Farbtemperatur- und Intensitätsparameter mit den entsprechend vorgegebenen Parametern vergleichen und bei Abweichungen der gemessenen Parameter von den vorgegebenen Parametern die Ansteuervor- richtung derart regeln, daß die gemessenen Parameter mit den vorgegebenen Parametern übereinstimmen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform umfassen die Regelungsmittel eine Halbleitersensoreinheit, die zur Messung der jeweiligen roten grünen und blauen Spektralanteile des Lichtes der Leuchtpixel geeignet ist. Aus dem Verhältnis und dem Betrag der jeweiligen spektralen Meßwerte lassen sich Färbtemperatur- und Intensitätsparameter des abgestrahlten Lichtes bestimmen. Die der Halbleitersensoreinheit zugeordnete Vergleichs- und Regeleinheit vergleicht die gemessenen mit den vorgegebenen Farbtemperatur- und Intensitätsparametern. Weichen die Parameter voneinander ab, so veranlaßt die Vergleichs- und Regeleinheit, daß die AnSteuervorrichtung des LED-Trägerelementes die LED-Ströme derart nachregelt, daß keine Unterschiede mehr zwischen gemessenen und vorgegebenen Farbtemperatur- und Helligkeitsparametern bestehen.
Es ist weiterhin von Vorteil, die Regelungsmittel räumlich vom LED-Trägerelement zu beabstanden, damit beispielsweise die Abwärme des LED-Trägerelementes nicht zu einer Verfälschung der Meßwerte der Halbleitersensoreinheit führen. Bei einer derartigen Beabstandung muß das Licht des Leuchtpixels der entfernt angeordneten Halbleitersensoreinheit zugeführt werden. Dies erfolgt geeigneterweise mit Hilfe eines Lichtleiters, beispielsweise in Form einer optischen Glas- oder Kunststofffaser oder eines integriert optischen Lichtwellenleiters .
Einerseits ist es möglich, den Lichtleiter an einen einzelnen Leuchtpixel zu koppeln, der dann als Referenzlichtquelle benutzt wird, andererseits ist eine Messung des emittierten Lichtes jedes einzelnen Leuchtpixels wünschenswert. Zu diesem Zweck ist es von vorteilhaft, den Lichtleiter in einer solchen Ring- bzw. Schleifenform am LED-Trägerelement anzuordnen, daß Anteile des emittierten Lichtes jedes einzelnen Leuchtpixels in den Lichtleiter einkoppeln können.
Insbesondere bei Verwendung einer Glas- bzw. Plastikfaser als Lichtleiter kann die Faser im Bereich des LED-Trägerelementes so geformt und angeordnet werden, daß Licht, das aus Richtung der Leuchtpixel einfällt, in den Lichtleiter einkoppeln kann, während beispielsweise Fremd- und Umgebungslicht, das aus anderen Richtungen kommend auf den Lichtleiter trifft, nur zu einem sehr geringen Teil in den Lichtleiter einkoppelt.
Zur aktiven Steuerung der Farbtemperatur- und Intensitätsparameter jedes einzelnen Leuchtpixels ist es notwendig, aus dem Gemisch des Lichtes aller Leuchtpixel jeweils das Licht einzelner Leuchtpixel zu extrahieren. Dies geschieht am einfachsten, indem man die Lichtsignale der Leuchtpixel im Zeitmultiplex auswertet. Dazu steuert man die einzelnen
LEDs der Leuchtpixel geeigneterweise mit LED-Strömen an, die im MHz-Bereich getaktet sind. Kalkuliert man beispielsweise pro Leuchtpixel zur aktiv geregelten Erzeugung einer Anzahl von Lichtpulsen, die ein ausreichendes Detektorsignal liefern, ein Zeitfenster von lOμs, so können innerhalb von 1ms 100 Leuchtpixel hintereinander aktiv geregelt angesteuert werden. Daraus resultiert eine Beleuchtungsfrequenz von 1kHz, so daß störende Schwebungseffekte beispielsweise bei der Aufnahme einer beleuchteten Szene mit einer Lauf- bildkamera erst bei entsprechend hohen Laufbildfrequenzen auftreten können.
Zum Zweck der einfachen Handhabbarkeit ist es von Vorteil, das LED-Trägerelement und in einem Scheinwerfergehäuse anzuordnen.
Weiterhin kann dem Scheinwerfergehäuse eine Beobachtungskamera zur Abbildung einer mit dem Scheinwerfer beleuchteten Szene zugeordnet sein. Die Beobachtungskamera ist entweder innerhalb oder außerhalb des Scheinwerfergehäuses angeordnet und fest mit dem Scheinwerfergehäuse verbunden.
Es ist von Vorteil, als Beobachtungskamera eine Halbleiter-Kamera (CCD, CMOS) einzusetzen. Diese kann sehr klein ausgebildet sein, was dessen platzsparende Anordnung innerhalb des Scheinwerfergehäuses ermöglicht.
In einer weiteren Ausführungsform weist die Ansteuerungsvor- richtung ein Bedienungsterminal mit einem Bildschirm auf. Dieser Bildschirm erlaubt eine bequeme Benutzerführung der Beleuchtungsvorrichtung und kann darüber hinaus das mittels der Beobachtungskamera aufgezeichnete Bild der beleuchteten Szene darstellen.
Mit Hilfe der auf dem LED-Trägerelement angeordneten Leucht- pixel ist es bei allen Ausführungsformen der Beleuchtungs- vorrichtung möglich, mit Hilfe der Ansteuervorrichtung beliebige zweidimensionale Farbverlaufs- und Intensitätsprofile des von der Beleuchtungsvorrichtung emittierten Lichtes auf einfache Weise nachzubilden. Dazu müssen die LEDs der Leuchtpixel jeweils mit den entsprechenden Strömen angesteuert werden. Im Vergleich dazu ist bei Anwendung eines konventionellen Glühlampen-Scheinwerfers für jedes Farbverlaufs- und Intensitätsprofil ein individuelles Filterelement notwendig. Bei einem Einsatz der Beleuchtungsvorrichtung sind derartige Filterelemente überflüssig.
Bei einer Beleuchtungsvorrichtung mit Beobachtungskamera besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Beleuchtung einer Szene aktiv zu kontrollieren und zu steuern. Dazu läßt sich die zu beleuchtende Szene mittels der Beobachtungskamera auf dem Bildschirm der Ansteuerungsvorrichtung darstellen. Der Nutzer legt dann anhand dieses Bildes die gewünschten Beleuchtungsbedingungen der zu beleuchtenden Szene fest. Daraufhin ermittelt die Ansteuervorrichtung das zugehörige Farbverlaufs- und Intensitätsprofil und steuert die LEDs des LED-Trägerelementes mit den entsprechenden Strömen an. Das Bild der beleuchteten Szene wird anschließend mit der Beobachtungskamera aufgezeichnet, die Ansteuerungsvorrichtung wertet es aus und vergleicht es mit den vom Nutzer gewünschten Beleuchtungsbedingungen. Treten dabei beispielsweise aus Gründen besonderer Reflexionseigenschaften der beleuchteten Szene Abweichungen auf, so regelt die Ansteuerungsvorrichtung die LED-Ströme nach, bis die vom Nutzer gewünschten Beleuchtungsbedingungen eingestellt sind.
Ein weiteres vorteilhaftes Arbeitsverfahren besteht in der Nutzung der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung bei der Aufzeichnung von Bildern eines bewegten Körpers mit einer Kamera. Die Beleuchtungsvorrichtung stellt dabei
Beleuchtungslicht für den Körper zur Verfügung, der sich vor einem Hintergrund bewegt, der relativ zur Kamera ruht. Während oder zwischen der Aufzeichnung der einzelnen Bilder des bewegten Körpers mit der Kamera wird die Farbtemperatur des Beleuchtungslichtes verändert. Dabei ist die Änderung der Farbtemperatur des Beleuchtungslichtes als Funktion der Zeit vorgebbar. Dadurch ist in jedem Bild des bewegten Körpers die Information über die bereits abgelaufene Bewegungszeit anhand der Farbe codiert, in der der bewegte Körper abgebildet ist.
Je mehr Färbtemperaturen das Beleuchtungslicht während der Aufnahme eines einzelnen Bildes aufweist, desto farbloser, d.h. grau bzw. weiß, erscheint der Hintergrund, vor dem sich der bewegte Körper in den verschiedenen Farbtemperaturen an unterschiedlichen Bildpositionen deutlich abzeichnet.
Um diesen Effekt zu optimieren, ist es notwendig, daß das Beleuchtungslicht während der Aufzeichnungszeit zwischen einem StartZeitpunkt und einem Endzeitpunkt sämtliche sichtbaren Spektralfärben aufweist. Es ist vorteilhaft, die Farbtemperatur des Beleuchtungslichtes während der Aufzeichnungszeit schrittweise oder kontinuierlich vom violetten zum roten Bereich des Spektrums hin zu verändern, weil auf diese Weise die Bewegungszeit durch die bekannte Farbfolge des WeißlichtSpektrums codiert ist . Die umgekehrte Richtung, vom roten zum violetten Spektralbereich, stellt aus dem genannten Grund ebenfalls eine vorteilhafte Möglichkeit zur Änderung der Farbtemperatur des Beleuchtungslichtes dar.
Wird die Farbtemperatur zwischen der Aufnahme einzelner Bilder verändert, so ist eine nachträgliche Überlagerung der Einzelbilder notwendig, um den gleichen Darstellungseffekt zu erhalten. Für eine solche Bild-Nachbearbeitung ist es vorteilhaft, wenn die verwendete Kamera digitale Bildsi-
gnale liefert, so daß die nachträgliche Überlagerung mit Hilfe eines Computers mit entsprechender Software durchgeführt werden kann.
Die Zeitauflösung bei der Darstellung der Bewegung des Körpers ergibt sich aus dem Quotienten der Aufzeichnungszeit durch die Zahl der möglichen Farbtemperaturen des Beleuchtungslichtes. Die Zeitauflösung läßt sich jedoch noch erheblich steigern, indem die Beleuchtung des Körpers mit einer zeitlich definierten Abfolge sämtlicher erzeugbarer Farbtemperaturen in periodischen Abständen wiederholt wird. Dadurch liegt die theoretisch erreichbare Zeitauflösung in der Zeitkonstante, die die Beleuchtungsvorrichtung benötigt, zwischen zwei Farbtemperaturen umzuschalten. Den begrenzenden Faktor wird in der Praxis allerdings die minimale Bildaufnahmezeit darstellen, die die Kamera benötigt, um den mit Licht der jeweiligen Farbtemperatur beleuchteten Körper "farbecht" abbilden zu können.
Bei einer gleichförmigen Bewegung des Körpers ist es vorteilhaft, die Farbtemperatur proportional mit der Bewegungszeit zu ändern.
Werden Bilder einer räumlich und zeitlich periodischen Körperbewegung mit einer Periodizitätszeit T aufgenommen, so ist es von Vorteil, wenn die Aufzeichnungszeit der halben Periodizitätszeit T/2 entspricht, um die Überlagerung der Hin- und Rückbewegung des Körpers bei der Darstellung zu vermeiden. Insbesondere bei sehr kleinen Periodizi- tätszeiten T beleuchtet man den Körper geeigneterweise während einer Vielzahl hintereinander erfolgender Hin- oder Rückbewegungen der Dauer T/2 mit Licht identischer Farbcodierung. Auf diese Weise wird die Bewegung des Körpers in einer Art Stroboskopbetrieb der Beleuchtungsvorrichtung abgebildet .
Mehrere Ausführungsbeispiele der Beleuchtungsvorrichtung werden anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 - eine schematische Darstellung der Beleuchtungsvorrichtung;
Fig. 2 - eine erste mögliche Ausführungsform der Vorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 3 - eine weitere mögliche Ausführungsform der Beleuchtungsvorrichtung und
Fig. 4 - einen Längsschnitt durch einen mögliche Ausführungsform eines Scheinwerfers der Beleuchtungsvorrichtung.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 schematisch dargestellt. Das LED-Trägerelement 10 ist als plane oder gekrümmte Fläche ausgebildet und weist auf seiner Oberfläche eine Vielzahl von Leuchtpixeln 11 auf. Diese Leuchtpixel 11 sind in dichtem Abstand angeordnet und bilden eine auf dem LED-Trägerelement 10 eine Leuchtfläche aus. Das flächige LED-Trägerelement 10 kann beliebige geometrische Formen aufweisen. Runde bzw. rechteckige Leuchtflächen lassen sich am einfachsten auf entsprechend runden bzw. rechteckigen LED-Trägerelementen 10 realisieren.
Jeder Leuchtpixel 11 umfaßt mindestens drei LEDs. Die erste LED weist eine rote, die zweite eine grüne und die dritte eine blaue Emissionswellenlänge auf, wobei die Emissionswellenlängen zur additiven Farbmischung sämtlicher Farbtemperaturen des sichtbaren Lichtes geeignet sind und die Emissionsbandbreiten der drei LEDs den gesamten sichtbaren Spektralbereich abdecken. Wenn sich spektrale Lücken
zwischen den Emissionsbandbreiten der drei LEDs ergeben, ist die Verwendung einer zusätzlichen weißen LED notwendig, deren breites Emissionsspektrum die Lücke zwischen den farbigen LEDs schließt.
Die LEDs der Leuchtpixel werden mittels einer Ansteuerungs- vorrichtung 5 mit elektrischem Strom versorgt . Der LED-Betrieb erfolgt mit Strompulsen, so daß durch eine Modulation der Pulsweite die Intensität des emittierten LED-Lichtes beeinflußt werden kann. Auf diese Weise lassen sich die Mischungsverhältnisse der drei Farbanteile des additiv gemischten LED-Lichtes und somit die resultierende Farbtemperatur jedes einzelnen Leuchtpixels 11 ansteuern. Vorgegebenen Parametern für Farbtemperatur und Intensität der Leuchtpixel ordnet die Ansteuerungsvorrichtung 5 die entsprechenden LED-Ströme zu und steuert die LEDs mit den zugeordneten Strömen an.
Die Regelungsmittel 2 messen Farbtemperatur und Intensität des emittierten Lichtes mindestens eines Leuchtpixels 11' des LED-Trägerelementes 10, vergleichen die gemessenen Parameter mit den durch die Ansteuervorrichtung 5 vorgegebenen Parametern für Farbtemperatur und Intensität und veranlassen die Ansteuerungsvorrichtung 5, die LED-Ströme nachzure- geln, bis die gemessenen Parameter den vorgegebenen Parametern entsprechen.
Fig. 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform der schematisch in Fig. 1 dargestellten Beleuchtungsvorrichtung 1. Ein Halbleitersensoreinheit 20 mißt die Färbtemperatur und Intensität des Lichtes mindestens eines Leuchtpixels 11' des LED-Trägerelements 10, das mittels eines Lichtleiters 25 vom LED-Trägerelement 10 zur Halbleitersensoreinheit 20 geführt wird. Als Lichtleiter 25 können sowohl optische Glas- als auch Plastikfasern benutzt werden. Vorteilhaft ist auch der Einsatz eines integriert optischen Lichtleiter-Detektorsystems. Dabei handelt es sich um ein Bauele-
ent, bei dem Lichtleiter und Detektor auf einem gemeinsamen Substrat in Halbleiter-Dünnschichttechnologie hergestellt werden. Durch die Verwendung eines solchen Bauteiles entfällt die aufwendige optische Kopplung eines separaten Lichtleiters an die Halbleitersensoreinheit bei der Montage der Beleuchtungsvorrichtung 1.
Es ist vorteilhaft, wenn die Halbleitersensoreinheit 20 drei Einzeldetektoren aufweist, von denen der erste das Signal des roten, der zweite das Signal des grünen und der dritte das Signal des blauen LED-Lichtes Lichtes erzeugt. Diese Meßvorrichtung läßt sich auf einfache Weise durch den Einsatz entsprechender Transmissionsfilter vor den jeweiligen Einzeldetektoren realisieren.
Die Vergleichs- und Regeleinheit 21 vergleicht die vom Halbleitersensoreinheit 20 gemessenen Farbtemperatur- und Intensitätsparameter mit den durch die Ansteuerungsvorrichtung 5 vorgegebenen Farbtemperatur- und Intensitätsparametern. Bei einem Abweichen veranlaßt die Vergleichs- und Regeleinheit 21 die Ansteuervorrichtung 5, die LED-Ströme nachzuregeln, bis die gemessenen Parameter mit den vorgegebenen übereinstimmen.
Mit den durch die Leuchtpixel 11 auf dem LED-Trägerelement 10 ausgebildeten Leuchtflächen ist es möglich, beliebige Farbverlaufs- und Intensitätsprofile zu realisieren. Als Intensitätsprofil kann zum Beispiel das Gauß-förmige Profil eines konventionellen Glühlampenscheinwerfers simuliert werden.
Durch die Halbleitersensoreinheit 20 und die Vergleichsund Regeleinheit 21 wird dabei gewährleistet, daß die Farbtemperatur- und Intensitätsparameter des abgestrahlten Lichtes der Leuchtpixel 11' mit hoher Verläßlichkeit wäh-
rend der gesamten Lebensdauer der Beleuchtungsvorrichtung 1 den mit der Ansteuerungsvorrichtung 5 vorgegebenen Farbtemperatur- und Intensitätsparametern entsprechen.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform der Beleuchtungs- vorrichtung 1 entspricht weitgehend der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung. Für gleiche Bauelemente werden daher gleiche Bezugszeichen verwendet.
Das LED-Trägerelement 10 ist in einem Scheinwerfergehäuse 12 angeordnet. Dem Scheinwerfergehäuse ist eine Beobachtungskamera 27 zugeordnet. Die Beobachtungskamera 27 ist mit der Ansteuerungsvorrichtung 5 verbunden und bildet eine mit der Beleuchtungseinrichtung zu beleuchtende Szene auf dem Bildschirm 52 der Ansteuerungsvorrichtung 5 ab. Außerdem weist die Ansteuerungsvorrichtung 5 Eingabemittel 51, beispielsweise eine Computertastatur mit einer Maus auf. Dadurch wird eine bequeme Bedienung der Beleuchtungsanlage 1 durch einen Nutzer ermöglicht.
Damit das Scheinwerfergehäuse 12 leicht zu handhaben ist, bietet es sich an, die Beobachtungskamera 27 als Miniatur- CCD-Kamera auszulegen, so daß sie problemlos im Inneren des Scheinwerfergehäuses 12 befestigt werden kann.
Die dargestellte Ausführungsform der Beleuchtungsvorrichtung 1 bietet die Möglichkeit, daß ein Benutzer mit Hilfe der auf dem Bildschirm 52 abgebildeten zu beleuchtenden Szene über die Eingabemittel 51 gewünschte Beleuchtungsbedingungen der Szene vorgibt . Die Ansteuerungsvorrichtung 5 ermittelt daraufhin die entsprechenden LED-Ströme und steuert die Leuchtpixel 11 des LED-Trägerelementes 10 entsprechend an.
Die nun beleuchtete Szene wird wiederum mittels der Beobachtungskamera 27 auf dem Bildschirm 52 dargestellt, woraufhin die Ansteuerungsvorrichtung 5 durch eine geeignetes Softwareprogramm die Unterschiede zwischen den vom Nutzer gewünschten und den durch die Beobachtungskamera 27 abgebildeten Beleuchtungsbedingungen auswertet . Darauf in kann entweder manuell durch den Nutzer oder automatisch durch ein Softwareprogramm der Ansteuerungsvorrichtung 5 die Stromansteuerung der Leuchtpixel 11 nachgeregelt werden, bis die gewünschten Beleuchtungsbedingungen erreicht sind.
Bei Verwendung einer optischen Faser als Lichtleiter 25 ist es möglich, die Halbleitersensoreinheit 20 und die Vergleichs- und Regeleinheit 21 mit in das Gehäuse der Ansteuerungsvorrichtung 5 zu integrieren. Dadurch ergibt sich eine einzige kompakte Geräteeinheit, die lediglich über ein elektrisches Kabel und den Lichtleiter 25 mit dem Scheinwerfergehäuse 12 verbunden werden muß.
Weiterhin kann die Ansteuerungsvorrichtung 5 Schnittstellen aufweisen, die eine Vernetzung und zentrale Steuerung einer Vielzahl von Beleuchtungsvorrichtungen 1 ermöglicht.
Figur 4 zeigt eine vorteilhafte Anordnung von Lichtleiter 25 und LED-Trägerelement 10 in einem Scheinwerfergehäuse 12. Dabei verläuft der im Scheinwerfergehäuse 12 angeordnete Endabschnitt des Lichtleiters 25 in einem im Scheinwerfergehäuse 12 kehlförmig ausgebildeten Abschnitt 13 im wesentlichen parallel zum LED-Trägerelement 10. Die Öffnung dieses kehlförmig ausgebildeten Abschnittes 13 zeigt dabei in Richtung des LED-Trägerelementes 10, so daß ein Anteil des Lichtes jedes Leuchtpixels 11 auf den Lichtleiter trifft, aber kein störendes Umgebungslic t, das direkt in das Scheinwerfergehäuse 12 fällt, in den Lichtleiter 25 einkoppeln kann.
Der im kehlförmig ausgebildeten Abschnitt 13 angeordnete Bereich des Lichtleiters 25 ist derart aufgebaut, daß die lichtführende Schicht 26 eine Grenzfläche zur Luft innerhalb des Scheinwerfergehäuses 12 aufweist. Dies läßt sich beispielsweise durch das Anschleifen einer Glasfaser längs ihrer Erstreckungsrichtung realisieren. Dadurch wird sichergestellt, daß ein ausreichender Anteil des Lichts der Leuchtpixel 11 in den Lichtleiter 25 einkoppelt und zur
Detektoreinheit 20 gelangt.
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