Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zur Verbesserung einer Lastverteilung in einem Signalisierungsnetz
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verbesserung einer Lastverteilung in einem Signalisierungsnetz und insbesondere auf ein sogenanntes „load sharing* -Verfahren, mit dem eine gleichmäßige Ver- teilung von Signalisierungs-Daten in einem digitalen Signalisierungsnetz erzielt wird.
Kommunikationsnetze bzw. -netzwerke verbinden für den Nachrichtenaustausch (z. B. Sprache, Daten, Text und/oder Bilder) in der Regel zwei Teilnehmerendeinrichtungen über mehrere
Leitungsabschnitte und Vermittlungseinrichtungen miteinander. Bei der Verbindungssteuerung und bei der Anwendung von Dienstmerkmalen sind dabei zwischen den Vermittlungsstellen Steuerinformationen bzw. Signalisierungs-Nachrichten zu über- tragen. Insbesondere digitale, rechnergesteuerte Kommunikationsnetzwerke bieten gegenüber analogen Kommunikationsnetzwerken einen wesentlich höheren Leistungsumfang, weshalb in digitalen, rechnergesteuerten Kommunikationsnetzwerken ein neues leistungsfähiges Zeichengabesystem eingeführt wurde.
Die ITU (International Telecommunication Union) hat daher das zentrale Zeichengabesystem Nr. 7 (CCS7) spezifiziert, welches für den Einsatz in digitalen Netzen bzw. Netzwerken optimiert ist.
Im Gegensatz zu der bisher üblichen kanalgebundenen Zeichengabe bzw. Signalisierung werden beim CCS7 die Signalisierungs-Nachrichten über separate Zeichengabestrecken bzw. Signalisierungs-Kanäle (links) geführt. Eine Vielzahl von der- artigen Signalisierungs-Kanälen (links) bilden hierbei ein sogenanntes Signalisierungs-Bündel (link set) , wobei ein Si- gnalisierungs-Bündel (link set) maximal 16 Signalisierungs-
Kanäle (links) aufweist. Ein Signalisierungs-Kanal transprortiert die Zeichengabe- bzw. Signalisierungs- Nachrichten für mehrere Nutzkanäle (trunks) .
Die Signalisierungs-Kanäle bzw. Signalisierungs-Bündel (links bzw. link sets) des CCS7 verbinden in einem Kommunikationsnetzwerk sogenannte Nachrichtentransferteile (message trans- fer parts, MTP) miteinander. Die Nachrichtentransferteile und die Signalisierungs-Kanäle bilden so ein eigenständiges Zei- chengabenetz bzw. Signalisierungsnetz, das einem Nutzkanalnetz überlagert ist.
Die Zeichengabe-Endpunkte sind hierbei die Quellen und Senken des Zeichengabeverkehrs und werden in einem Kommunikations- netzwerk in erster Linie durch Vermittlungsstellen bzw. Signalisierungs-Knoten realisiert. Hierbei vermitteln die Nachrichtentransferteile (MTP) empfangene Signalisierungs-Nach- richten anhand einer Zieladresse (destination point code, DPC) zu einem anderen Nachrichtentransferteil (message trans- fer point, MTP) . In einem Nachrichtentransferteil (MTP) findet in der Regel keine vermittlungstechnische Bearbeitung der Signalisierungs-Nachrichten statt. Ein Nachrichtentransferteil kann in einem Zeichengabe-Endpunkt (z. B. einer Vermittlungsstelle) integriert sein oder einen eigenen Signalisie- rungs-Knoten im Signalisierungsnetz bilden. Je nach Größe des Signalisierungsnetzes sind eine oder mehrere Ebenen von Nachrichtentransferteilen (MTP) möglich.
Alle Zeichengabepunkte in einem vorgegebenen Signalisierungs- netz sind im Rahmen eines durch die ITU festgelegten Numerierungsplanes durch beispielsweise einen 14-Punkt-Code (point code, PC) gekennzeichnet und können so in einer Signalisie- rungs-Nachricht gezielt adressiert werden. Im CCS7 ist eine derartige Signalisierungs-Nachricht durch die Nachrichtenzei- cheneinheit (message signal unit, MSU) realisiert.
In diesen im Signalisierungsnetz übertragenen Signalisierungs-Nachrichten bzw. Nachrichtenzeicheneinheiten (MSU) werden im wesentlichen neben einer Zieladresse (destination point code, DPC) , einer Ursprungsadresse (origin point code, OPC) auch eine Sprechkreisadresse (circuit identification code, CIC) abgelegt. Diese Sprechkreisadresse (CIC) besitzt gemäß ITU-Standard 12 Bit, wobei die 4 niederwertigsten Bits als Zeichengabestrecken-Auswahlfeld (signalling link selec- tion field, SLS) bezeichnet werden. Gemäß ITU werden den ver- schiedenen Signalisierungs-Nachrichten (MSU) vorbestimmte Si- gnalisierungswege über dieses Zeichengabestrecken-Auswahlfeld (ΞLS-Werte) zugewiesen.
In einem herkömmlichen Signalisierungsnetz werden die zu übertragenden Signalisierungs-Nachrichten (MSU) gleichmäßig auf die zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanäle bzw. aktiven links in einem Signalisierungs-Bündel (link set) verteilt, wodurch sich eine gleichmäßige Lastverteilung im Signalisierungsnetz realisieren läßt.
Insbesondere durch die Verwendung neuartiger Übertragungstechniken wie z. B. Paketvermittlung, ATM, IP u.s.w. sowie durch den Einsatz neuer Übertragungsmedien, wie z.B. Glasfaserkabel, ergeben sich zunehmend Signalisierungs- Konfigurationen, bei denen Signalisierungs-Kanäle mit unterschiedlichen Bandbreiten, d.h. Ubertragungsraten für die Signalisierungs-Nachrichten (MSU) , auftreten. Bei Verwendung von herkömmlichen Verfahren und Vorrichtungen zur Lastverteilung im Signalisierungsnetz bedeutet dies, daß der Ξignali- sierungs-Kanal mit der kleinsten Bandbreite die maximal nutzbare Ubertragungsrate pro Signalisierungs-Bündel bestimmt. Wird demzufolge eine Ubertragungsrate der zu übertragenden Signalisierungs-Nachrichten weiter erhöht, so tritt bei einer herkömmlichen Lastverteilung an dem Signalisierungs-Kanal mit der kleinsten Bandbreite bereits Überlast auf, während die Signalisierungs-Kanäle mit höherer Bandbreite kaum belastet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verbesserung einer Lastverteilung in einem Signalisierungsnetz zu schaffen, bei der eine Über- last von Signalisierungs-Kanälen zuverlässig vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens mit den Maßnahmen des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 ge- löst.
Vorzugsweise wird für jeden an einem Signalisierungs-Knoten zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanal eine jeweilige Einzelbandbreite ermittelt und anschließend ausgewertet. In Abhängigkeit vom jeweiligen Auswerteergebnis werden schließlich die zu verteilenden Signalisierungs-Nachrichten auf die zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanäle verteilt. Dadurch erhält man auch bei Signalisierungsnetzen, die Signalisierungs-Kanäle mit unterschiedlichen Bandbreiten verwenden, eine optimale Auslastung der jeweiligen Signalisierungspfade. Eine Überlast von Signalisierungs-Kanälen oder Signalisie- rungs-Bündeln ist dadurch zuverlässig verhindert.
Vorzugsweise wird beim Auswerten ein relativer Bandbreite- Wert für jeden zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanal in Bezug zu den Bandbreiten der zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanäle ermittelt und die Verteilung der zu übertragenden Signalisierungs-Nachrichten derart durchgeführt, daß ein Signalisierungs-Kanal mit hoher Einzelband- breite zumindest die gleiche Anzahl von Signalisierungs- Nachrichten überträgt wie ein Signalisierungs-Kanal mit niedriger Einzelbandbreite. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten Berechnungsformen für die Ermittlung des relativen Bandbreite-Wertes verwenden, wobei immer ein rich- tiges bzw. optimales Zuweisen von Signalisierungs-Nachrichten zu den jeweils noch nicht ausgelasteten Signalisierungs- Kanälen realisiert werden kann.
Ferner kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung zur Verbesserung einer Lastverteilung in einem Signalisierungsnetz jedem Signalisierungs-Kanal zumindest eine zu übertragende Signalisierungs-Nachricht zugewiesen werden, wodurch sich zu Lasten einer optimalen Lastverteilung eine verbesserte Wartung des Signalisierungsnetzes durch den Netzbetreiber realisieren läßt. Die Prüfbarkeit der somit zu jedem Zeitpunkt zumindest teilweise ausgelasteten Signalisie- rungs-Kanäle wird dadurch wesentlich vereinfacht.
In den weiteren Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht von zwei Signalisierungs- Knoten mit Signalisierungs-Kanälen unterschiedlicher Bandbreite; und
Figur 2 eine schematische Ansicht eines Teils eines Signa- lisierungsnetzes mit einer Vielzahl von Signalisierungs- Bündeln.
Die Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht von zwei Signalisierungs-Knoten A und B, die über ein Signalisierungs-Bündel LS (link set) miteinander in Verbindung stehen. Die Signalisierungs-Knoten A und B stellen beispielsweise jeweils eine Vermittlungsstelle dar, die zur Übertragung von Signalisierungs-Nachrichten in Form von Nachrichtenzeicheneinheiten (MSU, message signalling unit) einen Nachrichtentransferteil MTPl und MTP2 (message transfer point) aufweisen. Gemäß Figur 1 besteht das Signalisierungs-Bündel LS aus einem Signalisierungs-Kanal L0 mit einer Einzelbandbreite EBB0 von 64 Kilobit
pro Sekunde. In gleicher Weise besitzen auch die weiteren Signalisierungs-Kanäle Ll und L2 eine Einzelbandbreite mit EBBi = EBB2 = 64 Kilobit pro Sekunde. Demgegenüber besitzt ein Signalisierungs-Kanal L3 eine hohe Ubertragungsrate mit einer Einzelbandbreite EBB3 von 2 Megabit pro Sekunde. Ein derartiges Signalisierungs-Bündel LS erhält man beispielsweise, wenn zu einer bereits existierenden Signalisierungslei- tung eine weitere Signalisierungsleitung mit hoher Datenrate (z. B. Glasfaserkabel) hinzugefügt wird.
Auf der Grundlage des eingangs beschriebenen Zeichengabestrecken-Auswahlfeldes (SLS-Feldes) in einer Nachrichtenzeicheneinheit (MSU) der Signalisierungs-Nachricht kann eine eindeutige Zuordnung bzw. Auswahl der Signalisierungs-Kanäle LO bis L3 durchgeführt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Auswahlverfahren, bei denen lediglich eine quantitative Auswahl der Signalisierungs-Kanäle erfolgt, wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren eine qualitative Auswahl bzw. Zuordnung von Signalisierungs- Kanälen für zu übertragende Signalisierungs-Nachrichten in Abhängigkeit von einer jeweiligen Einzelbandbreite EBBX der verschiedenen Signalisierungs-Kanäle durchgeführt.
Nachfolgend wird das Verfahren und die Vorrichtung zur Ver- besserung einer Lastverteilung in einem Signalisierungsnetz und insbesondere einer Lastverteilung im Signalisierungs- Bündel LS im einzelnen beschrieben.
Erstes Ausführungsbeispiel
Zum Zuweisen der zu übertragenden Signalisierungs-Nachrichten auf die jeweils zur Verfügung stehenden Signalisierungs- Kanäle L0, Ll, L2 und L3 besitzt der Nachrichtentransferteil MTPl einen sogenannten Lastverteilungs-Schlüssel (load sha- ring key) , der im wesentlichen aus einer Tabelle von Zeichengabestrecken-Auswahlfeldwerten (SLS-Werten) und zugeordneten Signalisierungs-Kanälen (links) besteht. Beim bisherigen Ver-
fahren erfolgt die Verteilung derart, daß jedem zur Verfügung stehenden Signalisierungskanal möglichst gleich viele SLS- Werte zugeordnet sind. Betrachtet man diese Tabelle bzw. diesen Lastverteilungs-Schlüssel, so erhält man eine Aussage über die Lastverteilung in den einzelnen Signalisierungs- Kanälen bzw. den übergeordneten Signalisierungs-Bündeln LS, die auf einer rein quantitativen Betrachtung der Signalisie- rungskanäle basiert. Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist jedoch die Tatsache, daß neben dieser quantitativen Zu- Ordnung von SLS-Werten und Signalisierungs-Kanälen darüber hinaus eine qualitative Zuordnung stattfindet. Genauer gesagt besitzt der Nachrichtentransferteil MTPl ferner eine Ermittlungseinrichtung zum Ermitteln einer jeweiligen Einzelbandbreite EBBX der zur Verfügung stehenden Signalisierungs- Kanäle Lx, mit x = 0 bis 3. Diese nicht dargestellte Emitt- lungseinrichtung erfaßt demzufolge für die Signalisierungs- Kanäle LO, Ll und L2 eine jeweilige Einzelbandbreite EBBo, EBBi, und EBB2 von 64 Kilobit pro Sekunde. Demgegenüber erfaßt diese Ermittlungseinrichtung für den Signalisierungs- Kanal L3 eine Einzelbandbreite EBB3 von 2 Megabit pro Sekunde. Diese ermittelten Einzelbandbreiten werden in einer Datenbasis abgelegt und mit dem Lastverteilungs-Schlüssel (load sharing key) verknüpft. Genauer gesagt erfolgt eine qualitative Bewertung der einzelnen Signalisierungs-Kanäle in Abhän- gigkeit von den jeweils ermittelten Einzelbandbreiten EBBo bis EBB3. Bei geschickter Auswertung dieser jeweiligen Einzelbandbreiten kann die Lastverteilung auf die einzelnen Signalisierungs-Kanäle derart optimiert werden, daß eine Überlast in einzelnen Signalisierungs-Kanälen zuverlässig verhin- dert wird.
Vorzugsweise wird eine Anzahl Z (x) von Zeichgabestrecken- Auswahlwerten (SLS-Werten) , die über einen Signalisierungs- Kanal x (mit x = 0 bis 3) übertragen werden, folgendermaßen ermittelt:
Z (x) = 16 x EBBX/GBB (1)
wobei Z (x) die Anzahl der SLS-Werte darstellt, die über den Signalisierungs-Kanal x übertragen werden, EBBX die Einzel- bandbreite des jeweiligen Signalisierungs-Kanals x und GBB die Summe der Einzelbandbreiten für alle zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanäle im Signalisierungs-Bündel LS darstellt.
Die Multiplikation des Quotienten EBBX/GBB in vorstehend ge- nannter Gleichung (1) mit dem Wert 16 ergibt sich aus der im ITU-Standard für den Weltmarkt fest vorgegebenen Anzahl von 4 Bits für den SLS-Wert im CCS7-Signalisierungsnetz, wodurch maximal 16 verschiedene SLS-Werte dargestellt werden können. Bei einem anderen Wertebereich der SLS-Werte ergibt sich ent- sprechend ein anderer Multiplikator als 16. Bei Auswertung der Einzelbandbreiten gemäß vorstehend beschriebener Gleichung ergibt sich somit für die gesamte Bandbreite GBB ein Wert von 3 x 64 Kilobit + 2 Megabit pro Sekunde = 35 x 64 Kilobit pro Sekunde. Für die Anzahl der SLS-Werte ergeben sich damit die Werte
Z(0) = 16 x 1/35,
Z(l) = 16 x 1/35,
Z(2) = 16 x 1/35, und Z(3) = 16 x 32/35.
Da für die Anzahl der SLS-Werte nur gerundete ganze Zahlen verwendet werden können, würde dies eine Verteilung aller 16 SLS-Werte auf den Signalisierungs-Kanal L3 ergeben. Die opti- male Lastverteilung würde bei diesem ersten Ausführungsbei- spiel demzufolge zu einer Übertragung aller Signalisierungs- Nachrichten im Signalisierungs-Kanal L3 führen.
Dies kann jedoch in bestimmten Fällen einen Nachteil für das Signalisierungsnetz bedeuten, da beispielsweise redundante
Signalisierungsleitungen nicht genutzt werden . Vorzugsweise wird daher jedem Signalisierungs-Kanal L0 bis L3 zumindest
eine zu übertragende Signalisierungs-Nachricht zugewiesen, wodurch sich ferner eine Wartung und Prüfbarkeit der Signali- sierungs-Strecken verbessern läßt. Darüber hinaus kann bei Ausfall eines Signalisierungs-Kanals (z. B. L3) auf besonders einfache und schnelle Weise auf die noch zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanäle LO bis L2 umgeschaltet werden.
Zweites Ausführungsbeispiel
Gemäß einem nicht dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel besteht das Signalisierungs-Bündel LS aus lediglich zwei Signalisierungs-Kanälen mit einer Einzelbandbreite von 64 Kilobit pro Sekunde und 256 Kilobit pro Sekunde. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn im Breitband CCS7 bereits eine El- Übertragungsstrecke mit 64 Kilobit pro Sekunde vorhanden ist und aufgrund höheren Verkehrsaufkommens nun vom Netzbetreiber eine zusätzliche STMl-optisch-Ubertragungsstrecke vom Signalisierungs-Knoten A zum Signalisierungs-Knoten B eingerichtet wird, die beispielsweise einen Signalisierungskanal mit einer Bandbreite von 256 Kilobit pro Sekunde enthält. Auf den bestehenden CCS7-Signalisierungs-Kanal mit 64 Kilobit pro Sekunde soll hierbei aus Redundanzgründen nicht verzichtet werden. Bei Verwendung eines derartigen Signalisierungs-Bündels ergibt sich unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Gleichung die nachfolgend beschriebene Lastverteilung für die Anzhal der SLS-Werte.
Z(0) = 16 x 64/320 = 3
-» z. B. SLS = 0, 1, 2
Z(l) = 16 x 256/320 = 13
→ z. B. SLS = 3, 4, 5, 6 , 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15.
Dies bedeutet, daß der Signalisierungs-Kanal L0 3/16 der Last und der Signalisierungs-Kanal Ll 13/16 der Last überträgt.
Der Signalisierungs-Kanal Ll wird folglich relativ zu seiner maximalen Bandbreite um 1/16 mehr belastet. Im Gegensatz zur
herkömmlichen quantitativen Zuweisung der zu übertragenden Signalisierungs-Nachrichten kann bei der erfindungsgemäßen qualitativen Zuweisung bei einer installierten Gesamt- Bandbreite GBB von 320 Kilobit pro Sekunde mit diesem Verfahren 16/13 x 256 Kilobit pro Sekunde, also 315 Kilobit pro Sekunde genutzt werden, was einer Steigerung von 146 Prozent entspricht.
Drittes Ausführungsbeispiel
Im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel wurde die Verbesserung einer Lastverteilung auf der Grundlage einer Gesamt- Bandbreite GBB und einer nachfolgenden Verhältnisbildung zu den jeweiligen Einzelbandbreiten bestimmt. Die Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt und erfaßt beispielsweise auch eine direkte Verhältnisbildung der jeweiligen Einzelbandbreiten zueinander. Demzufolge kann beispielsweise eine niedrigste oder höchste Einzelbandbreite EBBmin/EBBmax im Nachrichtentransferteil MTPl ermittelt und anschließend der Quo- tient zwischen dieser niedrigsten und höchsten Einzelbandbreite mit der jeweils zu betrachtenden Einzelbandbreite gebildet werden.
Wird gemäß Figur 1 beispielsweise der Signalisierungs-Kanal L0 als Referenzwert für die niedrigste Einzelbandbreite
EBBmin (64 Kilobit pro Sekunde) verwendet, so ergibt sich für die Quotienten der j eiligen Signalisierungs-Kanäle:
L0 = 1 Ll = 1
L2 = 1
L3 = 32.
Wird andererseits als Referenzwert die höchste Einzelband- breite EBBmax des Signalisierungs-Kanals L3 verwendet (2 Megabit pro Sekunde) , so ergeben sich die nachfolgenden Werte für den Quotienten der jeweiligen Einzelbandbreiten:
LO = 1/32,
Ll = 1/32,
L2 = 1/32, L3 = 1.
Auch in diesem Fall läßt sich eine Verbesserung einer Lastverteilung in einem Signalisierungsnetz durch Auswertung der jeweiligen Einzelbandbreiten zueinander (Quotienten) rea- lisieren.
Gemäß einer Modifikation dieses Ausführungsbeispiels kann alternativ auch eine Multiplikation der ermittelten Einzelbandbreiten der zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanäle LO bis L3 durchgeführt werden, wobei in einem nachfolgenden
Schritt zum Erzeugen eines Verhältnisses dieser Einzelbandbreiten zueinander eine Wurzelbildung durchgeführt werden kann. Vorzugsweise wird die Multiplikation nur für die Einzelbandbreiten von zwei Signalisierungs-Kanälen ausgeführt, da sich andererseits außerordentlich hohe Zahlenwerte ergeben.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die vorstehend beschriebenen Auswerteverfahren beschränkt, sondern umfaßt vielmehr al- le weiteren Auswerteverfahren, bei denen die Einzelbandbreiten der Signalisierungs-Kanäle zueinander ins Verhältnis gebracht werden können.
Viertes Ausführungsbeispiel
Die Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Teils eines Signalisierungsnetzes gemäß einem vierten Ausführungsbei- spiel, wobei eine Vielzahl von Signalisierungs-Bündeln LSI, LS2 und LS3 zwischen den Signalisierungs-Knoten A und B ange- ordnet sind. Eine derartige Konfiguration tritt beispielsweise dann auf, wenn Hauptverkehrsknoten in einem Signalisierungsnetz miteinander verbunden werden müssen und ein außer-
ordentlich hohes Signalisierungs-Aufkommen verarbeitet werden muß.
Da, wie bereits vorstehend beschrieben wurde, die Zeichenga- bestrecken-Auswahlfelder (SLS-Felder) nur 4 Bit aufweisen und folglich lediglich 16 SLS-Werte darstellen können, besitzt ein Signalisierungs-Bündel LS maximal 16 Signalisierungs- Kanäle. Zur eindeutigen Zuordnung werden daher weitere Signalisierungs-Bündel LS2 und LS3 festgelegt, wodurch sich die Kapazität zur Übertragung von Signalisierungs-Nachrichten vervielfachen läßt. Gleichwohl ergibt sich dadurch eine wesentlich komplexere Darstellung für den Lastverteilungs- Schlüssel (load sharing key) , der demzufolge aus einer Vielzahl von Tabellen für die einzelnen Signalisierungs-Bündel LSI, LS2 und LS3 besteht, wobei die Tabelle für ein Signalisierungs-Bündel LS eine Zuordnung der Anzahl der SLS-Werte zu den jeweils im Signalisierungs-Bündel zur Verfügung stehenden Signalisierungs-Kanälen aufweist. Diese Tabelle besitzt in gleicher Weise wie vorstehend beschrieben wurde eine Zuord- nung zu einer Datenbasis, in der die jeweiligen Einzelbandbreiten der zur Verfügung stehenden bzw. aktiven Signalisierungs-Kanäle dargestellt sind. Auf diese Weise ergibt sich auch für ein Signalisierungsnetz mit mehreren Signalisie- rungs-Bündeln LSI, LS2 und LS3 eine qualitative Zuordnung für die jeweiligen Signalisierungs-Kanäle, wodurch auch bei Verwendung von Signalisierungs-Kanälen mit unterschiedlichen Bandbreiten eine optimale Lastverteilung gewährleistet ist und eine Überlast von einzelnen Signalisierungs-Kanälen oder Signalisierungs-Bündeln zuverlässig verhindert wird.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines CCS7-Signalisie- rungsnetzes beschrieben. Sie ist jedoch nicht darauf beschränkt und kann auch auf andere Signalisierungsnetze angewendet werden, bei denen jeweilige Signalisierungs-Kanäle un- terschiedliche Bandbreiten aufweisen.