Verwendung von wasserlöslichen, N-Vinylimidazol-Einheiten ent¬ haltenden Copolymerisaten als Farbübertragungsinhibitoren in Waschmitteln
Beschreibung
Die Erfindung betrifft die Verwendung von wasserlöslichen Copoly¬ merisaten auf Basis von N-Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon als Farbübertragungsinhibitoren in Waschmitteln.
Aus der DE-A-2 814 287 sind Waschmittel bekannt, die 0,1 bis 10 Gew. -% an einem in Wasser löslichen bzw. dispergierbaren Homo- oder Copolymeren des N-Vinylimidazols als verfärbungsinhibieren- den Zusatz enthalten. Die Copolymerisate enthalten mindestens 25 Mol-% N-Vinylimidazol einpolymerisiert.
Aus der EP-A-0 635 565 sind Waschmittelformulierungen bekannt, die Copolymerisate aus N-Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon mit einem mittleren Molekulargewicht von 5000 bis 50000 enthalten. Der Gehalt an N-Vinylimidazol in den Copolymerisaten beträgt min¬ destens 20 Mol-%. Gemäß der Lehre der EP-A-0 635 566 werden die vorstehend genannten Copolymerisate als Farbübertragungsinhibitor in Waschmitteln verwendet, deren Tensidsystem frei von Alkylben- zolsulfonaten ist. Die Waschmittel können gegebenenfalls Cellula- sen oder Peroxidasen als Enzym enthalten.
Die bekannten niedermolekularen Farbübertragungsinhibitoren mit Vinylimidazolgehalten über 20 % zeigen beim Waschen von gefärbten Textilien neben dem gewünschten Effekt der Farbübertragungsinhi- bierung eine störende farbablösende Wirkung. Außerdem beeinträch¬ tigen hohe Anteile an anionischen Tensiden und an Polycarboxyla- ten in Waschmitteln die Wirksamkeit der bekannten Farbübertra¬ gungsinhibitoren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für den Einsatz in Waschmitteln Farbübertragungsinhibitoren zur Verfügung zu stel¬ len, die beim Waschen von gefärbtem Textilgut gegenüber den be¬ kannten Farbübertragungsinhibitoren eine geringere farbablösende Wirkung auf die gefärbten Textilien haben und deren Wirksamkeit von anionischen Tensiden und Polycarboxylaten nicht in dem Maße herabgesetzt wird, wie dies bei den bekannten Farbübertragungsin¬ hibitoren der Fall ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit der Verwendung von wasserlöslichen Copolymerisaten, die
(a) 5 bis 20 mol-% N-Vinylimidazol oder 4 -Vinylpyridin-N-oxid,
(b) 95 bis 50 Mol-% N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyloxazolidon, Methyl - N-vinylimidazol oder deren Mischungen und
(c) 0 bis 30 Mol-% andere monoethylenisch ungesättigte Monomere
einpolymerisiert enthalten, wobei die Summe von a) , b) und c) in Mol-% immer 100 beträgt, und die eine mittlere Molmasse Mw von mehr als 50000 haben, als Farbübertragungsinhibitor in Waschmit¬ teln.
Die in Betracht kommenden Copolymerisate werden mit Ausnahme der 4 -Vinylpyridin-N-oxid enthaltenden Polymeren durch Copoly- merisieren der diesen Copolymerisaten zugrunde liegenden Monome- ren hergestellt. Verfahren dieser Art sind bekannt, vgl. beispielsweise WO-A-94/26796. Copolymerisate von 4 -Vinylpyridin- N-oxid sind dadurch erhältlich, daß man 4 -Vinylpyridin mit den Monomeren der Gruppen (b) und (c) copolymerisiert und anschlie- ßend das einpolymerisierte Vinylpyridin zu Vinylpyridin-N-oxid -Einheiten oxidiert. Vinylpyridin-N-oxid-Einheiten enthaltende Polymerisate werden beispielsweise in der WO-A-94/2578 als Farb¬ übertragungsinhibitor in Waschmitteln beschrieben.
Der Gehalt der Copolymerisate an einpolymerisierten N-Vinylimida¬ zol oder 4 -Vinylpyridin-N-oxid-Einheiten beträgt 5 bis 20, vor¬ zugsweise 5 bis 17, 5 Mol-%. Besonders bevorzugt sind 8 bis 15 Mol-% N-Vinylimidazol einpolymerisiert enthaltende Copolymeri¬ sate.
Die Copolymerisate enthalten als Komponente (b) 95 bis 50 Mol-% N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyloxazolidon, Methyl-N-vinylimidazol oder Mischungen der genannten Verbindungen in einpolymerisierter Form. Man kann sowohl 2 -Methyl -N-vinylimidazol als auch 4 -Methyl -N-vi - nylimidazol oder deren Mischungen in die Copolymerisate einpoly- merisieren. Die Copolymerisate enthalten 95 bis 50, vorzugsweise 62, 5 bis 95 Mol-% mindestens einer Verbindung der Komponente (b) einpolymerisiert. Besonders bevorzugt sind Copolymerisate, die
(a) 8 bis 15 Mol-% N-Vinylimidazol und
(b) 85 bis 92 Mol-% N-Vinylpyrrolidon
einpolymerisiert enthalten, wobei die Summe von (a) und (b) in Mol-% immer 100 beträgt.
Die Copolymerisate können gegebenenfalls bis zu 30 Mol-% andere monoethylenisch ungesättigte Monomere einpolymerisiert enthalten, wobei die Summe von (a) , (b) und (c) in Mol-% immer 100 beträgt.
Die Monomeren der Gruppe (c) werden zur Modifizierung der Copoly¬ merisate aus den Komponenten (a) und (b) eingesetzt. Geeignete Monomere der Gruppe (c) sind beispielsweise Vinylester gesättig¬ ter Carbonsäuren, z.B. Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat oder Vinylbutyrat, Ester der Acrylsäure und Methacrylsäure, die sich jeweils von Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen ableiten, ins¬ besondere Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acrylsäu- reisopropylester, Acrylsäure-n-propylester, Methacrylsäure- methylester und Methacrylsäureethylester, Acrylnitril, Methacryl- nitril, Acrylamid und Methacrylamid. Auch Ester von anderen mono- ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren sind als Monomere der Gruppe (c) geeignet, beispielsweise Maleinsäuredimethylester.
Die mittlere Molmasse Mw der wasserlöslichen Copolymerisate be¬ trägt mehr als 50000, beispielsweise 55000 bis 2 Mio. Bevorzugt werden erfindungsgemäß Copolymerisate einer mittleren Molmasse Mw von 75000 bis 500000 eingesetzt. Die bevorzugt verwendeten Copolymerisate enthalten
(a) 5 bis 17,5 Mol-% N-Vinylimidazol oder 4-Vinylpyridin-N-oxid,
(b) 62,5 bis 95 Mol-% N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyloxazolidon, Me¬ thyl-N-vinylimidazol oder deren Mischungen und
(c) 0 bis 20 Mol-% andere monoethylenisch ungesättigte Monomere
einpolymerisiert, wobei die Summe aus (a) , (b) und (c) immer 100 beträgt. Die oben beschriebenen Copolymerisate sind in Mengen von 0,05 bis 5,0, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 Gew. -% in Waschmittel¬ formulierungen enthalten. Sie wirken beim Waschen von farbigen Textilien in der Waschflotte als Farbübertragungsinhibitor. Sie werden sowohl in Vollwaschmitteln als auch in Colorwaschmitteln eingesetzt. In farbschonenden Colorwaschmitteln sind die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate meistens in Mengen von 0,1 bis 1,5, vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew.-% enthalten.
Die Waschmittel, die die erfindungsgemäß zu verwendenden Copoly¬ merisate enthalten, können pulverförmig sein oder auch in flüssi¬ ger Einstellung vorliegen. Sie enthalten die üblicherweise ver¬ wendeten anionischen und/oder nichtionischen Tenside in Mengen von 2 bis 50, vorzugsweise 8 bis 30 Gew.-%. Besonders bevorzugt werden phosphatfreie oder phosphatreduzierte Waschmittel herge¬ stellt, die einen Phosphatgehalt von höchstens 25 Gew.-%, berech-
net als Pentanatriumtriphosphat, enthalten. Die Waschmittel kön¬ nen auch in Granulatform vorliegen oder als sogenannte Kompakt- Waschmittel vorliegen, die eine Dichte von 500 bis 950 g/1 haben.
Bei den Waschmitteln kann es sich um Vollwaschmittel oder um Spe- zialwaschmittel handeln. Als Tenside kommen sowohl anionische als auch nichtionische oder Mischungen aus anionischen und nicht- ionischen Tensiden in Betracht. Der Tensidgehalt der Waschmittel beträgt vorzugsweise 8 bis 30 Gew.-%.
Geeignete anionische Tenside sind beispielsweise Fettalkohol- sulfate von Fettalkoholen mit 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, z.B. C9- bis Cn-Alkoholsulfate, Cι2- bis C13-Alkoholsulfate, Cetylsulfat, Myristylsulfat, Palmitylsulfat, Stearylsulfat und Talgfettalkoholsulfat.
Weitere geeignete anionische Tenside sind sulfatierte, ethoxy- lierte Cg- bis C22-Alkohole bzw. deren lösliche Salze. Verbindungen dieser Art werden beispielsweise dadurch herge- stellt, daß man zunächst einen Cβ- bis C22-, vorzugsweise einen Cio" bis Cis-Alkohol alkoxyliert und das Alkoxylierungsprodukt an¬ schließend sulfatiert. Für die Alkoxylierung verwendet man vor¬ zugsweise Ethylenoxid, wobei man pro Mol Fettalkohol 2 bis 50, vorzugsweise 3 bis 20 Mol, Ethylenoxid einsetzt. Die Alkoxy- lierung der Alkohole kann jedoch auch mit Propylenoxid allein und gegebenenfalls Butylenoxid durchgeführt werden. Geeignet sind au¬ ßerdem solche alkoxylierte Cβ- bis C22-Alkohole, die Ethylenoxid und Propylenoxid oder Ethylenoxid und Butylenoxid enthalten. Die alkoxylierten Cβ- bis C22-Alkohole können die Ethylenoxid-, Propylenoxid- und Butylenoxideinheiten in Form von Blöcken oder in statistischer Verteilung enthalten.
Weitere geeignete anionische Tenside sind Alkylsulfonate wie Cβ- bis C24-, vorzugsweise Cio-Ciβ"Alkansulfonate sowie Seifen wie bei- spielsweise die Salze von CB- bis C24-Carbonsäuren.
Weitere geeignete anionische Tenside sind C-g- bis C2o-linear-AI- kylbenzolsulfonate (LAS) . Vorzugsweise werden die erfindungs¬ gemäßen Polymeren in LAS-armen Waschmittelformulierungen mit we- niger als 4 %, besonders bevorzugt in LAS-freien Formulierungen eingesetzt.
Die anionischen Tenside werden dem Waschmittel vorzugsweise in Form von Salzen zugegeben. Geeignete Kationen in diesen Salzen sind Alkalimetallionen wie Natrium-, Kalium-, Lithium- und
Ammoniumionen wie z.B. Hydroxyethylammonium- , Di (hydroxy- ethyl)ammonium- und Tri (hydroxyethyl)ammoniumionen.
Als nichtionische Tenside eignen sich beispielsweise alkoxylierte C8- bis C22-Alkohole. Die Alkoxylierung kann mit Ethylenoxid,
Propylenoxid und/oder Butylenoxid durchgeführt werden. Als Tensid einsetzbar sind hierbei sämtliche alkoxylierten Alkohole, die mindestens zwei Moleküle eines vorstehend genannten Alkylenoxids addiert enthalten. Auch hierbei kommen Blockpolymerisate von Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid in Betracht oder Anlagerungsprodukte, die die genannten Alkylenoxide in statisti¬ scher Verteilung enthalten. Pro Mol Alkohol verwendet man 2 bis 5, vorzugsweise 3 bis 20 Mol mindestens eines Alkylenoxids. Vor¬ zugsweise setzt man als Alkylenoxid Ethylenoxid ein. Die Alkohole haben vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Eine andere Klasse nichtionischer Tenside sind Alkylpolyglucoside mit 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Diese Verbindungen enthalten 1 bis 20, vorzugsweise 1,1 bis 5 Glucosideinheiten.
Eine andere Klasse nichtionischer Tenside sind N-Alkylglucamide der allgemeinen Struktur II bzw. III
wobei A ein C
6- bis C
22-Alkyl, B ein H oder Ci- bis C
4-Alkyl und C ein Polyhydroxyalkyl-Rest mit 5 bis 12 C-Atomen und mindestens 3 Hydroxygruppen ist. Vorzugsweise steht A für Cin- bis Ciβ-Alkyl-, B für CH
3- und C für einen C5- oder Cβ-Rest. Beispielsweise erhält man derartige Verbindungen durch die Acylierung von reduzierend aminierten Zuckern mit Säurechloriden von Cirj-Ciβ-Carbonsäuren. Die Waschmittelformulierungen enthalten vorzugsweise mit 3-12 Mol Ethylenoxid ethoxylierte C
10-C
16-Alkohole, besonders bevorzugt ethoxylierte Fettalkohole als nichtionische Tenside.
Die pulver- oder granulatförmigen Waschmittel sowie gegebenen¬ falls auch strukturierte Flüssigwaschmittel enthalten außerdem einen oder mehrere anorganische Builder. Als anorganische Buildersubstanzen eignen sich alle üblichen anorganischen Builder wie Alumosilikate, Silikate, Carbonate und Phosphate.
Geeignete anorganische Builder sind z.B. Alumosilikate mit ionen¬ austauschenden Eigenschaften wie z.B. Zeolithe. Verschiedene Ty¬ pen von Zeolithen sind geeignet, insbesondere Zeolith A, X, B, P, MAP und HS in ihrer Na-Form oder in Formen, in denen Na teilweise gegen andere Kationen wie Li, K, Ca, Mg oder Ammonium ausge¬ tauscht sind. Geeignete Zeolithe sind beispielsweise beschrieben in EP-A-0 038 591, EP-A-0 021 491, EP-A-0 087 035, US-A-4 604 224, GB-A-2 013 259, EP-A-0 522 726, EP-A-0 384 070A und WO-A-94/24251.
Weitere geeignete anorganische Builder sind z.B. amorphe oder kristalline Silikate wie z.B. amorphe Disilikate, kristalline Di- Silikate wie das Schichtsilikat SKS-6 (Hersteller Hoechst AG) . Die Silikate können in Form ihrer Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Na-, Li- und Mg-Silikate eingesetzt.
Weitere geeignete anorganische Buildersubstanzen sind Carbonate und Hydrogencarbonate. Diese können in Form ihrer Alkali-, Erd- alkali- oder Ammoniumsalze eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Na-, Li- und Mg-Carbonate bzw. Hydrogencarbonate, insbesondere Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat eingesetzt.
Die anorganischen Builder können in den Waschmitteln in Mengen von 5 bis 60 Gew. -% zusammen mit den organischen Cobuildern ent¬ halten sein. Die anorganischen Builder können entweder allein oder in beliebigen Kombinationen miteinander in das Waschmittel eingearbeitet werden. In pulver- oder granulatförmigen Waschmit¬ teln werden sie in Mengen von 10 bis 60 Gew. -%, vorzugsweise in Mengen von 20 bis 50 Gew. -% zugesetzt. In strukturierten (mehr¬ phasigen) Flüssigwaschmitteln werden anorganische Builder in Men¬ gen bis zu 40 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 20 Gew. -% eingesetzt. Sie werden in den flüssigen Formulierungsbestandteilen suspen¬ diert.
Die Waschmittel enthalten zusätzlich einen oder mehrere organische Cobuilder. Dabei handelt es sich um niedrigmolekulare polymere Polycarboxylate.
Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise
(1) Polymaleinsäuren, die durch Polymerisieren von Maleinsäure¬ anhydrid in aromatischen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von Radikale bildenden Initiatoren und anschließende Hydrolyse der Anhydridgruppen des Polymerisats erhältlich sind, vgl.
beispielsweise EP-A-0 451 508, EP-A-0 396 303. Die Molmasse der Polymaleinsäuren beträgt vorzugsweise 800 bis 5000.
(2) Copolymere ungesättigter C4- bis Cβ-Dicarbonsäuren, wobei als Comonomere
i) monoethylenisch ungesättigte C3- bis Cβ-Monocarbonsäuren wie z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure und Vinylessigsäure, bevorzugt Acrylsäure und Methacrylsäure,
ii) C2- bis C22-Monoolefine, Vinylalkylether mit Ci- bis CB-Alkylgruppen, Styrol, Vinylester von Ci-Cβ-Carbon- säuren, (Meth) acrylamid und Vinylpyrrolidon, bevorzugt C2- bis C6-α-Olefine, Vinylalkylether mit Ci- bis C4-Alkylgruppen, Vinylacetat und Vinylpropionat,Hydro- xyalkylacrylate, wie Hydroxyethylacrylat, Hydroxy-n-pro- pylacrylat, Hydroxybutylacrylat, Hydroxyisobutylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat oder Hydroxyisopropylacrylat,
iii) (Meth)acrylester von einwertigen Ci- bis Cβ-Alkoholen, (Meth)acrylnitril, (Meth)acrylamide von Ci-Ca-Aminen, N- Vinylformamid und N-Vinylimidazol
in Betracht kommen. Als ungesättigte C4- bis Cβ-Dicarbonsäuren sind beispielsweise Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure und Citraconsäure geeignet. Bevorzugt ist Maleinsäure. Die Copolymerisate können die Monomeren der Gruppe
i) in Mengen bis zu 95 %,
ii) in Mengen bis zu 60 % und
iii) in Mengen bis zu 20 %
einpolymerisiert enthalten. Die Copolymeren können Einheiten von 2, 3, 4 oder gegebenenfalls auch 5 verschiedenen Monome- ren enthalten.
Falls die Polymeren der Gruppe ii) Vinylester einpolymeri¬ siert enthalten, können diese auch teilweise oder vollständig zu Vinylalkoholeinheiten hydrolysiert vorliegen. Geeignete Co- und Terpolymere sind beispielsweise aus US-A-3 887 806 sowie DE-A-4 313 909 bekannt.
Als Copolymere von Dicarbonsäuren eignen sich vorzugsweise
Copolymere aus Maleinsäure und Acrylsäure im Gewichts- Verhältnis 10:90 bis 95:5, besonders bevorzugt solche im Gewichtsverhältnis 30:70 bis 90:10 und Molmassen von vor¬ zugsweise bis zu 10 000. Besonders bevorzugt sind solche Copolymerisate, die Molmassen Mw von 1000 bis 6000 haben.
Terpolymere aus Maleinsäure, Acrylsäure und einem Vinyl¬ ester einer Ci- bis C3-Carbonsäure im Gewichtsverhältnis 10 (Maleinsäure) : 90 (Acrylsäure + Vinylester) bis 95 (Maleinsäure) : 10 (Acrylsäure + Vinylester) , wobei das Gewichtsverhältnis von Acrylsäure zu Vinylester im Be¬ reich von 20:80 bis 80:20 variieren kann, und - besonders bevorzugt -
- Terpolymere aus Maleinsäure, Acrylsäure und Vinylformiat, Vinylacetat oder Vinylpropionat im Gewichtsverhältnis 20 (Maleinsäure) : 80 (Acrylsäure + Vinylester) bis 90 (Ma¬ leinsäure : 10 (Acrylsäure + Vinylester) , wobei das Gewichtsverhältnis von Acrylsäure zu Vinylester im Be- reich von 30:70 bis 70:30 variieren kann. Die Mol¬ massen Mw der Terpolymerisate betragen vorzugsweise bis zu 10.000, insbesondere 1000 bis 7000.
Copolymere von Maleinsäure mit C2- bis Cs-α-Olefinen im Molverhältnis 40:60 bis 80:20, wobei Copolymere aus Ma¬ leinsäure und Ethylen, Propylen, Isobuten oder Diisobuten im Molverhältnis 50:50 besonders bevorzugt sind. Die Mol- massen Mw dieser Polymerisate liegen vorzugsweise in dem Bereich von 1000 bis 7000.
(3) Pfropfpolymere ungesättigter Carbonsäuren auf niedrigmoleku¬ lare Kohlehydrate bzw. hydrierte Kohlehydrate, vgl. ÜS-A-5 227 446, DE-A-4 415 623, und DE-A-4 313 909.
Geeignete ungesättigte Carbonsäuren sind beispielsweise Ma¬ leinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Acryl¬ säure, Methacrylsäure, Crotonsäure und Vinylessigsäure sowie Mischungen aus Acrylsäure und Maleinsäure, die beispielsweise in Mengen von 40 bis 95 Gew. -%, bezogen auf die zu pfropfende Komponente, aufgepfropft werden. Zur Modifizierung können zu¬ sätzlich bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf die zu pfropfende Kom¬ ponente, weitere monoethylenisch ungesättigte Monomere ein¬ polymerisiert vorliegen. Geeignete modifizierende Monomere sind die oben genannten Monomeren der Gruppen ii) und iii) sowie Acrylamido-2-methylpropansulfonεäure oder Natriumvinyl- sulfonat.
Als Pfropfgrundlage sind abgebaute Polysaccharide wie z.B. saure oder enzymatisch abgebaute Stärken, Inuline oder Zellu¬ lose, reduzierte (hydrierte oder hydrierend aminierte) abge¬ baute Polysaccharide wie z.B. Mannit, Sorbit, Aminosorbit und Glucamin sowie Zucker, z.B. Glucose, geeignet sowie Polyalky- lenglycole mit Molmassen bis zu Mw = 5000 wie z.B. Poly- ethylenglykole, Ethylenoxid/Propylenoxid- bzw. Ethylenoxid/ Butylenoxid-Blockcopolymere, statistische Ethylenoxid/Propy¬ lenoxid- bzw. Ethylenoxid/Butylenoxid-Copolymere, alkoxylierte ein- oder mehrwertige Ci - bis C22"Alkohole, vgl. US-A-4,746,456.
Bevorzugt werden aus dieser Gruppe gepfropfte abgebaute bzw. abgebaute reduzierte Stärken und gepfropfte Polyethylenoxide eingesetzt, wobei 20 bis 80 Gew. -% Monomere, bezogen auf die Pfropfkomponente bei der PfropfPolymerisation eingesetzt wer¬ den. Zur Pfropfung wird vorzugsweise eine Mischung von Ma¬ leinsäure und Acrylsäure im Verhältnis von 90:10 bis 10:90 eingesetzt. Die Molmassen Mw der PfropfPolymerisate betragen vorzugsweise bis zu 10.000 und insbesondere 1000 bis 7000.
(4) Polyglyoxylsäure vgl. beispielsweise EP-B-0 001 004, US-A-5,399,286, DE-A-4 106 355 und EP-A-0 656 914. Die End¬ gruppen der Polyglyoxylsäuren können unterschiedliche Struk- turen aufweisen. Die Polymeren haben vorzugsweise Molmassen Mw bis zu 10.000, insbesondere von 1000 bis 7000.
(5) Polyamidocarbonsäuren und modifizierte Polyamidocarbonsäuren vgl. beispielsweise EP-A-0 454 126, EP-B-0 511 037, WO-A-94/01486 und EP-A-0 581 452.
Vorzugsweise verwendet man Polyasparaginsäure bzw. Cokon- densate der Asparaginsäure mit weiteren Aminosäuren, C4- bis C25-Mono- oder Dicarbonsäuren, C4 - bis C25-Mono- oder Di- aminen. Besonders bevorzugt werden in phosphorhaltigen Säuren hergestellte mit C6- bis C22-Mono- oder Dicarbonsäuren bzw. mit C6- bis C22-Mono- oder Diaminen modifizierte Poly- asparaginsäuren eingesetzt. Besonders bevorzugt sind solche modifizierten Polyasparaginsäuren, die durch Kondensieren von Asparaginsäure mit 5 bis 25 Mol-%, bezogen auf Asparagin¬ säure, Tridecylamin oder Oleylamin und mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf Asparaginsäure, Phosphorsäure oder phosphorige Säure bei Temperaturen von 150 bis 230°C und Hydrolysieren und Neutralisieren der Cokondensate erhältlich sind. Die Mol- massen Mw der Polykondensate betragen vorzugsweise bis zu 10.000 und insbesondere 1000 bis 7000.
(6) Kondensationsprodukte der Zitronensäure mit Hydroxycarbon- säuren oder Polyhydroxyverbindungen vgl. z.B. WO-A-93/22362 und WO-A-92/16493. Solche Carboxylgruppen enthaltenden Kon¬ densate haben Molmassen Mw bis zu 10000, vorzugsweise bis zu 5000.
Die organischen Cobuilder sind in den pulver- oder granulat- förmigen sowie in den strukturierten flüssigen Waschmittelformu¬ lierungen in Mengen von 0,5 bis 15 Gew. -%, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 8 Gew. -% zusammen mit anorganischen Buildern enthalten. In flussigen Waschmittelformulierungen sind organische Cobuilder in Mengen von 0,5 bis 20 Gew. -%, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 10 Gew. -%, besonders bevorzugt in Mengen von 1,5 bis 7,5 Gew. -% enthalten.
Die pulver- oder granulatfόrmigen Vollwaschmittel enthalten außerdem ein Bleichsystem bestehend aus mindestens einem Bleich¬ mittel, gegebenenfalls in Kombination mit einem Bleichaktivator und/oder einem Bleichkatalysator.
Geeignete Bleichmittel sind Perborate und Percarbonate in Form ihrer Alkali- insbesondere ihrer Na-Salze. Sie sind in Mengen von 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% in den Formulie¬ rungen enthalten. Weitere geeignete Bleichmittel sind anorgani- sehe und organische Persäuren in Form ihrer Alkali- oder Magnesi¬ umsalze oder teilweise auch in Form der freien Säuren. Beispiele für geeignete organische Percarbonsäuren bzw. -Salze sind z.B. Mg-Monoperphthalat, Phthalimidopercapronsäure und Dodecan-1, 10-dipersaure. Beispiel für ein anorganisches Persäure- salz ist Kaliumperoxomonosulfat (Oxon) .
Geeignete Bleichaktivatoren sind z.B.
Acylamine wie Tetraacetylethylendiamin, Tetraacetylglycol- uril, N,N' -Diacetyl-N,N' -dimethylharnstoff und 1, 5-Diacetyl-2,4 -dioxohexahydro-1,3,5-triazin
aeylierte Lactame wie beispielsweise Acetylcaprolactam, Octa- noylcaprolactam und Benzoylcaprolactam
substituierte Phenolester von Carbonsäuren wie z.B. Na-acet- oxybenzolsulfonat, Na-octanoyloxybenzolsulfonat und Na-nona- noyloxybenzolsulfonat
- aeylierte Zucker wie z.B. Pentaacetylglucose
Anthranilderivate wie z.B. 2-Methylanthranil oder 2-Phenyl- anthranil
Enolester wie z.B. Isopropenylacetat
Oximester wie z.B. O-Acetylacetonoxim
Carbonsäureanhydride, wie z.B. Phthalsäureanhydrid oder Essigsäureanhydrid.
Vorzugsweise werden Tetraacetylethylendiamin und Na-nonanoyloxy- benzolsulfonate als Bleichaktivatoren eingesetzt. Die Bleichakti¬ vatoren werden Vollwaschmitteln in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 1,0 bis 8,0 Gew. -%, besonders bevor- zugt in Mengen von 1,5 bis 6,0 Gew.-% zugesetzt.
Geeignete Bleichkatalysatoren sind quaternisierte Imine und Sul- fonimine wie sie in US-A-5 360 568, US-A-5 360 569 und EP-A-0 453 003 beschrieben sind und Mn-Komplexe, vgl. z.B. WO-A-94/21777. Falls Bleichkatalysatoren in den Waschmittelformu¬ lierungen eingesetzt werden, sind sie darin in Mengen bis zu 1,5 Gew. -%, vorzugsweise bis zu 0,5 Gew. -%, im Falle der sehr ak¬ tiven Mangankomplexe in Mengen bis zu 0,1 Gew.% enthalten.
Die Waschmittel enthalten vorzugsweise ein Enzymsystem. Dabei handelt es sich um üblicherweise in Waschmitteln eingesetzte Proteasen, Lipasen, Amylasen sowie Cellulasen. Das Enzymsystem kann auf ein einzelnes Enzym beschränkt sein oder eine Kombina¬ tion verschiedener Enzyme beinhalten. Von den handelsüblichen En- zymen werden den Waschmitteln in der Regel Mengen von 0,1 bis 1,5 Gew. -%, vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew. -% des konfektionierten Enzyms zugesetzt. Geeignete Proteasen sind z.B. Savinase und Es¬ perase (Hersteller Novo Nordisk) . Eine geeignete Lipase ist z.B. Lipolase (Hersteller Novo Nordisk) . Eine geeignete Cellulase ist z.B. Celluzym (Hersteller Novo Nordisk).
Die Waschmittel enthalten außerdem vorzugsweise Soil-release Polymere und/oder Vergrauungsinhibitoren. Dabei handelt es sich z.B. um
Polyester aus Polyethylenoxiden mit Ethylenglykol und/oder Propylenglykol und aromatischen Dicarbonsäuren oder aromati¬ schen und aliphatischen Dicarbonsäuren. Polyester aus einsei¬ tig endgruppenverschlossenen Polyethylenoxiden mit zwei- und/ oder mehrwertigen Alkoholen und Dicarbonsäuren. Derartige Po¬ lyester sind bekannt, vgl. beispielsweise US-A-3 557 039,
GB-A-1 154 730, EP-A-0 185 427, EP-A-0 241 984, EP-A-0 241 985, EP-A-0 272 033 und US-A-5 142 020.
Weitere geeignete Soil-release Polymere sind amphiphile Pfropf- oder Copolymere von Vinyl- und/oder Acrylester auf Polyalkylen- oxiden, vgl. US-A-4 746 456, US-A-4 846 995, DE-A-3 711 299, US-A-4 904 408, US-A-4 846 994 und US-A-4 849 126 oder modifi¬ zierte Cellulosen wie z.B. Methylcellulose, Hydroxypropyl- cellulose oder Carboxymethylcellulose.
Vergrauungsinhibitoren und Soil-release Polymere sind in den Waschmittelformulierungen zu 0 bis 2,5 Gew. -%, vorzugsweise zu 0,2 bis 1,5 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 0,3 bis 1,2 Gew. -% enthalten. Bevorzugt eingesetzte Soil-release Polymere sind die aus der US-A-4 746 456 bekannten Pfropfpolymeren von Vinylacetat auf Polyethylenoxid der Molmasse 2500 - 8000 im Gewichts¬ verhältnis 1,2:1 bis 3,0:1, sowie handelsübliche Polyethylen- terephthalat/polyoxyethylenterephthalate der Molmasse 3000 bis 25000 aus Polyethylenoxiden der Molmasse 750 bis 5000 mit Terephthalsäure und Ethylenoxid und einem Molverhältnis von Poly- ethylenterephthalat zu Polyoxyethylenterephthalat von 8:1 bis 1:1 und die aus der DE-A-4 403 866 bekannten Blockpolykondensate, die Blöcke aus (a) Ester-Einheiten aus Polyalkylenglykolen einer Mol- masse von 500 bis 7500 und aliphatischen Dicarbonsäuren und/oder Monohydroxymonocarbonsäuren und (b) Ester-Einheiten aus aromati¬ schen Dicarbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen enthalten. Diese amphiphilen Blockcopolymerisate haben Molmassen von 1500 bis 25000.
Die erfindungsgemäß als Farbübertragungsinhibitor in Waschmitteln zu verwendenden Copolymerisate werden vorzugsweise in solchen Waschmitteln eingesetzt, deren Tensidsystem frei von Alkylbenzol- sulfonaten ist. Im Gegensatz zu den aus der EP-A-635 565 bekann¬ ten Copolymerisaten aus N-Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon mit einem Gehalt an einpolymerisiertem N-Vinylimidazol von mindestens 20 % ist die Wirkung von Enzymen, insbesondere Proteasen und Cel¬ lulosen, in Waschmitteln, die die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate enthalten, überraschenderweise verbessert. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate werden daher mit Vorteil in Waschmittel eingesetzt, die Enzyme enthalten. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate haben überraschen¬ derweise trotz der niedrigeren Anteile an Vinylimidazol oder 4-Vinylpyridin-N-oxid-Einheiten eine sehr gute Farbübertragungs- inhibierende Wirkung, die diejenige von Homopolymerisäten aus Vinylpyrrolidon oder Vinyloxazolidon deutlich übertrifft. Es war ferner nicht vorher zu sehen, daß hohe Anteile an anionischen Tensiden und Polycarboxylaten in Waschmitteln die Wirksamkeit der
erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate nicht oder nicht so stark beeinträchtigen, wie die Wirksamkeit der bekannten Copolymerisate aus Vinylimidazol und Vinylpyrrolidon. Ein weite¬ rer überraschender Vorteil der erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate ist ihre geringere farbablösende Wirkung im Ver¬ gleich zu den bekannten Copolymerisaten aus N-Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon mit einem höheren Gehalt an N-Vinylimidazol, insbesondere solchen mit Molmassen unter 50.000.
Die Molmassen Mw wurden bestimmt durch Lichtstreuung. Die Prozent- angaben in den Beispielen bedeuten Gew. -%, sofern aus dem Zusam¬ menhang nichts anderes hervorgeht.
Herstellung der Polymeren
Polymer 1
360 g N-Vinylpyrrolidon (VP) , 40 g N-Vinylimidazol (VI) werden in 930 g Wasser gelöst. Durch diese Mischung leitet man Stickstoff, um sie weitgehend von Sauerstoff zu befreien. Unter Stickstoff- atmosphäre wird auf 85°C geheizt. Zu dieser Mischung gibt man in¬ nerhalb von zwei Stunden eine Lösung von 8 g 2, 2' -Azobis (2 -me- thylbutyronitril) in 50 ml i-Propanol zu. Im gleichen Zeitraum wird parallel eine 4 gew. -%ige wäßrige Lösung von 2-Mercapto- ethanol zugetropft. Anschließend wird eine Stunde bei 85°C ge¬ rührt. Danach senkt man die Temperatur auf 60°C und gibt gleich¬ zeitig 4 g einer 70 gew.-%igen wäßrigen Lösung von t-Butylhydro- peroxid und eine Lösung von 2,8 g Natriumbisulfit in 50 g Wasser hinzu. Jetzt wird eine weitere Stunde bei 60°C gerührt. Abschließend wird durch Wasserdampfdestillation desodoriert. Nach Gefriertrocknung erhält man 395,7 g eines farblosen Pulvers. Die mittlere Molmasse Mw des Copolymerisats beträgt 84.000.
Polymer 2
340 g N-Vinylpyrrolidon, 60 g N-Vinylimidazol werden in 930 g Wasser gelöst. Durch diese Mischung leitet man Stickstoff, um sie weitgehend von Sauerstoff zu befreien. Unter Stickstoffatmosphäre wird auf 85°C geheizt. Zu dieser Mischung gibt man innerhalb von zwei Stunden eine Lösung von 2 g 2,2' -Azobis (2-methylbutyroni- tril) in 50 ml i-Propanol zu. Anschließend wird eine Stunde bei 85°C gerührt. Danach senkt man die Temperatur auf 60°C und gibt gleichzeitig 4 g einer 70 gew.-%igen wäßrigen Lösung von t-Butyl- hydroperoxid und eine Lösung von 2,8 g Natriumbisulfit in 50 g Wasser hinzu. Jetzt wird eine weitere Stunde bei 60°C gerührt.
Abschließend wird durch Wasserdampfdestillation desodoriert. Nach
Gefriertrocknung erhält man 392,5 g eines farblosen Pulvers. Die mittlere Molmasse Mw des Copolymerisats beträgt 900.000.
Polymer 3
In einem 4 1 fassenden Kolben, der mit einem Rührer, Rückfluß- kühler und Thermometer ausgestattet war, wurden 3600 g Wasser und 30 g Vinylpyrrolidon vorgelegt. Durch diese Mischung leitet man Stickstoff, um Sauerstoff zu entfernen. Es wird auf 73°C aufge- heizt und innerhalb von drei Stunden gibt man zwei getrennte Zu¬ läufe zu der gerührten Reaktionsmischung.
Zulauf 1 besteht aus 24 g N-Vinylimidazol (VI) und 486 g N-Vinyl¬ pyrrolidon (VP) . Zulauf 2 ist eine Lösung von 2 g 2,2' -Azo- bis (2-amidinopropan) dihydrochlorid in 25 g Wasser. Nach Zulau¬ fende wird 2 Stunden nachpolymerisiert.
Abschließend wird wasserdampfdestilliert. Nach Gefriertrocknung erhält man 539 g eines farblosen Pulvers. Die mittlere Molmasse Mw des Copolymerisats beträgt 1,5 Millionen.
Polymer 4 (Vergleich nach dem Stand der Technik)
Copolymer N-Vinylimidazol N-Vinylpyrrolidon (Gewichtsverhältnis
1:1) der Molmasse 15.000
Zu einer Monomerenmischung von 30 g Vinylimidazol und 30 g Vinyl¬ pyrrolidon gibt man 150 g Wasser. Unter Stickstoffatmosphäre wird die Mischung unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Jetzt tropft man gleichzeitig eine 5 gew. , -%ige i-propanolische Lösung von 1 g 2, 2' -Azobis (2-methylbutyronitril) und 2,2 g 2-Mercaptoethanol, in 5o g Wasser gelöst, zu. Nach beendeter Zugabe wird zwei Stunden bei 85°C gerührt.
Danach senkt man die Temperatur auf 60°C und gibt gleichzeitig 0,6 g einer 70 gew. -%igen wäßrigen Lösung von t-Butylhydroperoxid und eine Lösung von 0,4 g Natriumbisulfit in 8 g Wasser hinzu. Jetzt wird eine weitere Stunde bei 60°C gerührt. Abschließend wird durch Wasserdampfdestillation desodoriert. Nach Gefriertrocknung erhält man 58,6 g eines farblosen Pulvers.
Polymer 5 (Vergleich nach dem Stand der Technik) Polyvinylpyrrolidon-Homopolymer der Molmasse 40.000.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate wurden als Zu- satz zu den in Tabelle 1 angegebenen Vollwaschmitteln eingesetzt.
Tabelle 1
TAED Tetraacetylethylendiamin NOBS Nonanoyl-oxy-benzolsulfonsäure-Na-Salz SKS - 6 Schichtsilikat-Na-Salz (Hersteller Fa. Hoechst) EO Ethylenoxid AS/MS ( 70000 ) = Acrylsäure/Maleinsäure-Copolymer im Gewichts- Verhältnis 70:30 Molmasse Mw = 70.000
AS/MS/VAc ( 40000 = Acrylsäure/Maleinsäure/Vinylacetat-Terpolymere im Molverhältnis 40:10:50 mit Molmasse Mw = 40.000
Sokalan® HP 22 handelsübliches Pfropfpolymerisat von Vinyl- acetat auf Polyethylenglykol (Soil-release Poly¬ mer)
In Tabelle 2 ist die Zusammensetzung von Colorwaschmitteln ange¬ geben, die erfindungsgemäß zu verwendende Copolymerisate enthal¬ ten.
Tabelle 2
Abkürzungen vgl. Legende zu Tabelle 1
Anwendungstechnische Prüfungen
Zur Prüfung der farbübertragungsinhibierenden Wirkung wurden die Polymeren 1-3 in Waschmittel VIII im Vergleich zu einem Vl/VP-Co- polymer nach dem Stand der Technik als Farbübertragungsinhibito¬ ren geprüft. In Tabelle 3 sind die Waschbedingungen und in Ta¬ belle 4 die Ergebnisse angegeben.
Weißes Baumwoll-Prüfgewebe wurde unter den in Tabelle 3 genannten Waschbedingungen und unter Zusatz des Waschmittels VIII gemäß Ta¬ belle 2 in Gegenwart von Farbstoff gewaschen. Der Farbstoff wurde als verdünnte Lösung der fertigen Waschflotte zugesetzt.
Tabelle 3: Waschbedingungen (Farbübertragungsinhibierung)
Die Messung der Anfärbung des Prüfgewebes erfolgte photometrisch. Aus den an den einzelnen Prüfgeweben gemessenen Remissionswerten wurden nach dem in A. Kud, Seifen, Öle, Fette, Wachse, Band 119, 590-594 (1993) beschriebenen Verfahren die jeweiligen Farbstärken der Anfärbungen bestimmt.
Tabelle 4: Farbübertragungsinhibierung (Zahlenwerte sind Farbstär¬ keeinheiten)
Die Ergebnisse mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren zeigen, daß im Falle der erfindungsgemäß zu verwendenden Farb¬ übertragungsinhibitoren ausgezeichnete Ergebnisse bei der farb- übertragungsinhibierenden Wirkung beobachtet werden.
Die Wirkung dieser Polymere ist deutlich höher als diejenige von reinem Polyvinylpyrrolidon (Polymer 5, Vergleichsbeispiel 3) und ist vergleichbar der Wirkung von Copolymeren mit hohen Vinylimi- dazolgehalten (Polymer 4, Vergleichsbeispiel 2) .