Hierarchi sches Mobi l fun system und Verfahren zum Weiterreichen
Die Erfindung betrifft ein Mobilfunksystem, eine Feststation und eine Steuereinrichtung für ein derartiges Mobilfunksystem sowie ein Verfahren zum Weiterreichen einer Verbindung.
Moderne zellulare Mobilfunksysteme werden in der Regel aus mehreren Funkfeststationen gebildet, wobei jede Funkfeststation mit einer bestimmten Anzahl von ortveränderlichen Teilnehmerstationen (= Mobilstationen) innerhalb eines bestimmten geografischen Bereichs in Verbindung stehen kann. Ein derartiger geografischer Bereich wird im folgenden auch als Funkversorgungsbereich oder Funkzelle bezeichnet. Die Funkversorgungsbereiche einzelner Funkfeststationen in dem Mobilfunksystem können dabei so groß sein, daß sie mehrere Funkversorgungsbereiche anderer Funkfeststationen überdecken. Dadurch können die betreffenden geografischen Bereiche von Funkzellen unterschiedlicher Größe mehrfach versorgt werden. Die Funkzellen oder Funkversorgungsbereiche können dabei entsprechend ihrer Größe der geografischen Bereiche zu einzelnen hierarchischen Zellebenen zusammengefaßt werden. Sobald sich eine bewegliche Teilnehmerstation aus dem Funkversorgungsbereich einer Funkfeststation, mit der sie gerade eine Gesprächsverbindung hat, entfernt, muß dafür Sorge getragen werden, daß die Funkverbindung zu der beweglichen Teilnehmerstation von einer anderen Funkzelle, d.h. von einer anderen Feststation übernommnen wird. Das Vorliegen eines solchen Funkzellenwechsels kann beispielsweise durch Messungen der Signalfeldstärke, des Signalrauschabstandes, der Bitfehlerrate, der Entfernung zwischen Feststation und beweglichen Teilnehmerstation usw. festgestellt werden. Wird eine derartige Situation erkannt, so ist eine Gesprächsübergabe, d.h. ein sogenannter "Handover" oder "HandofP erforderlich.
Aus EP 526 436 AI ist ein Verfahren zur Gespächsübergabe für ein Mobilfunksystem mit verschiedenen Zellebenen vorgeschlagen. Hierbei wird als Kriterium für ein Weiterreichen einer Verbindung die Geschwindigkeit der betreffenden ortsveränderlichen Teilnehmerstation herangezogen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mobilfunksystem der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine verbesserte Auslastung der einzelnen
Funkversorgungsbereiche möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Mobilfunkübertragungssystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Mobil funksystem Mittel zum Weiterreichen einer zwischen einer Feststation einer beweglichen Funkstation bestehenden Verbindung in Abhängigkeit der Aufenthaltsdauer der beweglichen Funkstation in einem
Funkversorgungsbereich und/oder in Abhängigkeit der Verbindungsdauer aufweist.
Das Weiterreichen einer Verbindung vom Versorgungsbereich einer Funkfeststation in den Versorgungsbereich der weiteren Funkfeststation ist ohne großen zusätzlichen Aufwand dadurch möglich, daß die Aufenthaltsdauer bzw. die Verbindungsdauer einer beweglichen Funkstation beispielsweise durch einen Zähler in einfacher Weise bestimmt werden kann, ohne daß eine aufwendige Bestimmung beispielsweise der Geschwindigkeit der beweglichen Funkstation erforderlich ist. Alle Funkzellen, d.h. alle Funkversorgungsbereiche des Mobilfunkübertragungssystems sind dabei entsprechend ihrer jeweiligen Zellebene gekennzeichnet und somit einer bestimmten Zellhierarchie zuordenbar. In Abhängigkeit des Zelltyps, d.h. entsprechend der jeweiligen Hierarchie der Ursprungszelle und der
Aufenthaltsdauer einer Verbindung im Versorgungsbereich der betreffenden Zielzelle sowie unter Berücksichtigung der Kennzeichnung der Zielzellen der entsprechenden Zellebenen erfolgt somit die Auslösung, d.h. die Triggerung des Weiterreichens der Vewrbindung. Darüberhinaus kann in Abhängigkeit des Zelltyps, d.h. entsprechend der jeweiligen Hierarchie der Ursprungszelle und der Verbindungsdauer einer Mobilstation mit der Feststation der Ursprungszelle sowie unter Berücksichtigung der Kennzeichnung der Zielzellen der entsprechenden Zellebenen das Weiterreichen einer Verbindung zu den Funkversorgungsbereich ebenfalls versorgenden weiteren Feststaionen erfolgen. Durch die Berücksichtigung der Verbindungsdauer in einer Ursprungs- zelle kann in Abhängigkeit des Zelltyps der betreffenden Zelle das Weiterreichen der Verbindung dann unterdrückt werden, wenn noch andere Mittel im System genutzt werden können, um den Grund für die Auslösung des Weiterreichens zu beseitigen. Insgesamt wird durch die Berücksichtigung der Aufenthaltsdauer und/oder der Verbindungsdauer somit ein Weiterreichen einer Verbindung schnell durchgeführt, es erfolgt eine zuverlässige Auswahl der Zielzellen und auch es wird eine effiziente Auslastung der einzelnen Funkversorgungsbereiche ermöglicht.
Eine effektive Steuerung der Gesprächübergabe für den Fall, daß die Mobilstation mit der Funkfeststation einer übergeordneten Zellebene, d.h. einer Makrozelle oder Schirmzelle verbunden ist, wird dadurch sichergestellt, daß das Mobilfunksystem mindestens zwei Ebenen einer Zellhierarchie aufweist und daß die Mittel zum Weiterreichen
einer zwischen einer Feststation und einer beweglichen Funkstation bestehenden Verbindung in Abhängigkeit der Aufenthaltsdauer der beweglichen Funkstation in einem Funkversorgungsbereich dann vorgesehen sind, wenn ein Weiterreichen an eine Funkstation einer niedrigeren Ebene der Zellhierarchie vorgesehen ist. Die Steuerung des Weiterreichens einer Verbindung in Abhängigkeit der
Aufenthaltsdauer kann dabei derart erfolgen, daß die Mittel zum Weiterreichen einer zwischen einer Feststation und einer beweglichen Funkstation bestehenden Verbindung in Abhängigkeit der Verbindungsdauer dann vorgesehen sind, wenn die Verbindungsdauer einen vorgebbaren ersten Wert überschreitet. Entsprechend wird eine effektive Steuerung der Gesprächübergabe für den Fall, daß die Mobilstation mit der Funkfeststation einer untergeordneten Zellebene, d.h. Mikrozelle oder Makrozelle verbunden ist dadurch sichergestellt, daß daß das Mobilfunksystem mindestens zwei Ebenen einer Zellhierarchie aufweist und daß die Mittel zum Weiterreichen einer zwischen einer Feststation und einer beweglichen Funkstation bestehenden Verbindung in Abhängigkeit der Verbindungsdauer dann vorgesehen sind, wenn ein Weiterreichen an eine Funkstation einer höheren Ebene der Zellhierarchie vorgesehen ist.
Die Steuerung des Weiterreichens einer Verbindung in Abhängigkeit der Verbindungsdauer kann in diesem Fall derart erfolgen, daß die Mittel zum Weiterreichen einer zwischen einer Feststation und einer beweglichen Funkstation bestehenden Verbindung in Abhängigkeit der Verbindungsdauer dann vorgesehen sind, wenn die Verbindungsdauer einen vorgebbaren ersten Wert unterschreitet.
Eine möglichst zuverlässige Steuerung der Gesprächübergabe erfolgt dadurch, daß das Mobilfunksystem weitere Mittel zur Weitergabe einer Verbindung in Abhängigkeit von vorgebbaren Kriterien, insbesondere Pegel-, Entfernungs-, und/oder Qualitätskriterien aufweist.
Für eine wirkungsvolle Durchführung des Weiterreichens einer Verbindung ist es vorteilhaft, daß das Mobilfunksystem Mittel zur Kennzeichnung einer Zuordnung der Feststationen des Mobilfunksystems zu mindestens zwei hierarchischen Ebenen aufweist. Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Funkübertragungssystems mit zentralen Mitteln zur Übergabe einer Verbindung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Funkübertragungssystems mit
dezentralen Mitteln zur Übergabe einer Verbindung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild zum Ablauf einer Gesprächsübergabe, Fig. 4 ein Flußablaufdiagramm für das zeitgesteuerte Weiterreichen einer mit einer Funkfeststation einer unteren Ebene der Zellhierarchie bestehenden Verbindung und Fig. 5 ein Rußablaufdiagramm für das zeitgetriggerte Weiterreichen einer mit einer Funkfeststation einer oberen Ebene der Zellhierarchie bestehenden Verbindung.
Fig. 1 zeigt ein Mobilfunkübertragungssystem, welches aus drei hierarchischen Ebenen aufgebaut ist. So sind Funkfeststationen FSll, FS12, FS13, FS14, die jeweils Funkversorgungsbereiche ZU, Z12, Z13, Z14, sogenannte Mikrozellen versorgen, einer unteren Ebene der Zellhierarchie zugeordnet. Die Funkfeststationen FS21, FS22, die
Funkversorgungsbereiche Z21, Z22, sogenannte Makrozellen versorgen, sind einer mittleren Ebene der Zellhierarchie zugeordnet, während die Funkfeststation FS31 mit einem zugeordneten Funkversorgungsbereich Z31 (= sogenannte Schirmzelle) Teil einer oberen Ebene der Zellhierarchie ist. Die Funkfeststationen FSll, FS12, FS13, FS14, FS21, FS22, FS31 sind mit einer Steuereinrichtung S verbunden, die Gesprächsübergabeeinrichtungen G .Gm sowie weitere Mittel M .Mk zur Übergabe einer Verbindung aufweist. Bei einem GSM-Mobilfunkübertragungssystem entspricht die Steuereinrichtung S dem sogenannten Base Station Controller BSC. Die Steuereinrichtung S ist darüber hinaus an ein Festnetz FN eines Telefon Syste s angeschlossen. In dem Mobilfunkübertragungssystem bewegen sich Mobilstationen MSI, MS2..MSn.
Durch den hierarchischen Aufbau des Mobilfunkübertragungssystems kommt es zu einer Mehrfachüberdeckung der Funkversorgungsbereiche. Eine Mobilstation MSI.. MSn, die sich im in Fig. 1 dargestellten Mobilfunkübertragungssystem bewegt, hat somit je nach ihrem Standort die Möglichkeit mit Funkfeststationen verschiedener Zellhierarchien eine Verbindung aufzunehmen. Damit das Mobilfunksystem eine hohe Verkehrslast bei unterschiedlichem Bewegungsprofil der Mobilfunkteilnehmer im Zusammenhang mit unterschiedlichen, im betreffenden Mobilfunknetz realisierten Versorgungsbereichen einzelner Funkfeststationen effizient verarbeiten kann, sollen die sich langsam bewegenden Mobilfunkstationen, beispielsweise Handfunktelefone im Stadtbereich, eher den Funkzellen ZU, Z12, Z13, Z14 der unteren Zellhierarchie zugeordnet werden, während die
Funkfeststationen FS21, FS22 der mittleren Hierarchie sowie die Funkfeststation FS31 der oberen Hierarchie mehr für die Versorgung der sich schnell bzw. sehr schnell bewegenden Mobilfunkstationen, beispielsweise zur Versorgung von Funkzellen im Bereich von Autobahnen oder Hochgeschwindigkeitszügen verwendet werden sollen, Hierdurch soll
erreicht werden, daß bei sich schnell bewegenden Mobilstationen häufige Handover, die in der unteren Zellhierarchie bei sich schnell bewegenden Mobilstationen notwendig wären, vermieden werden. Dies soll im folgenden anhand eines Beispiels näher erläutert werden. Befindet sich die Mobilstation MS2, wie in Fig. 1 dargestellt ist, beispielsweise im Funkversorgungsbereich ZU der Funkfeststation FSll und besteht eine Verbindung VI zwischen der Mobilstation MS2 und der Funkfeststation FSll, so wird mit Hilfe der in der Systemsteuerung S vorgesehenen Mittel ML.Mk die Zeit bestimmt, die sich die Mobilstation MS2 im Funkversorgungsbereich der Mikrozelle FSl l, mit der sie momentan Verbindung hat, aufhält. Kommt es während der Zeitmessung zu einer Anforderung zum Weiterreichen der Verbindung, was beispielsweise durch ein Nachlassen der Signalfeldstärke hervorgerufen werden kann, so wird in der Steuereinrichtung S mit Hilfe der Mittel ML.Mk festgestellt, ob die Verbindungsdauer zwischen der Mobilstation MS2 und der Funkfeststation FS 11 einen vorgebbaren Wert überschreitet. Ist dies der Fall, so gibt zunächst beispielsweise durch entsprechendes Leistungsmanagement der Sendeleistung der betreffenden Mobilstation und Funkfeststation die Möglichkeit, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Gelingt dies nicht, so wird in diesem Fall, d.h. wenn die anhand der Zeitmessung festgestellte Verbindungsdauer den vorgegebenen Wert überschreitet, die Verbindung von der Funkfeststation FSl l an eine Zielzelle der gleichen Zellhierarchie weitergereicht, soweit diese verfügbar ist.
Ergibt der Vergleich der festgestellten Verbindungsdauer mit der vorgebbaren Zeitdauer daß die Verbindungsdauer mit der Funkfeststation FSl l nicht ausreichend war, d.h. die gemessene Zeit den vorgebbaren Wert unterschreitet, so erfolgt ein Weiterreichen der Verbindung an eine Zielzelle einer höheren Hierarchie, beispielsweise im vorliegenden Fall an die Funkfeststation FS21 des Funkversorgungsbereichs Z21. Hierdurch wird ein einfaches und wirkungsvolles Kriterium geschaffen für das Weiterreichen einer Verbindung aus dem Funkversorgungsbereich Zlj einer Funkfeststation FSlj, d.h. einer Funkfeststation der untersten Ebene der Zellhierarchie.
Eine ähnliche Vorgehensweise kann durch ein zeitgetriggertes Weiterreichen einer Verbindung auch in umgekehrter hierarchischer Reihenfolge erfolgen, d.h. wenn eine Verbindung mit einer Funkfeststation FS der obersten Zellhierarchie besteht. Dies soll im folgenden am Beispiel einer zwischen der Mobilstation MS5 und der Funkfeststation FS31 bestehenden Funkverbindung näher erläutert werden. Hierzu wird zunächst festgestellt, ob sich die Mobilstation MS5 im Funkversorgungsbereich einer Funkfeststation einer niedrigeren Zellebene als der aktuellen Zelle Z31 befindet. Dies ist im vorliegenden Beispiel die Zelle Z22 der Funkfeststation FS22. Ab diesem Zeitpunkt wird eine Zeitmessung gestartet, mit
dem Ziel festzustellen, ob die Aufenthaltsdauer der Mobilstation MS5 in der Zelle Z22 ausreichend ist, d.h. ob die Aufenthaltsdauer einen vorgebbaren Wert übersteigt. Ist dies der Fall, so erfolgt ein Weiterreichen der Verbindung in die Zielzelle Z22, d.h. in eine Zielzelle einer niedrigeren Zellhierarchie. Bewegt sich die Mobilstation MS5 beispielsweise in Richtung des
Funkversorgungsbereichs Z13 der Funkfeststation FSB, so wird auch in diesem Fall wiederum festgestellt, wie lange die Aufenthaltsdauer der Mobilstation MS5 im Funkversorgungsbereich Z13 ist und falls die Aufenthaltsdauer den vorgegebenen Wert übersteigt, erfolgt wiederum auch ein Weiterreichen der Verbindung in die Zelle Z13, anderenfalls bleibt die Verbindung zur aktuellen Zelle bestehen oder es erfolgt ein
Weiterreichen des Verbindung an eine Zelle der selben Zellhierarchie, beispielsweise an den Funkversorgungsbereich Z21 der Funkfeststation FS21.
Das in Fig. 1 dargestellte Mobilfunkübertragungssystem weist beispielhaft drei Zellhierarchieebenen auf, jedoch ist die Erfindung grundsätzlich auch bei Mobilfunübertragungssystemen mit zwei oder einer beliebigen Anzahl von Zellhierarchieebenen anwendbar.
Fig. 2 zeigt ein Funkübertragungssystem, daß im wesentlichen dem in Fig. 1 dargestellten Funkübertragungssystem entspricht. Lediglich die Mittel ML.Mk zur Übergabe einer Verbindung VL.Vn in Abhängigkeit der Aufenthaltsdauer oder der Verbindungsdauer sind bei dem in Fig. 2 dargestellen Ausführungsbeispiel nicht in der Systemsteuerung S angeordnet, sondern dezentral bei den Funkfeststationen FS, in einem GSM-Mobilfunksystem beispielsweise beim oder im sogenannten Base Station Transceiver BTS. Ansonsten arbeitet das in Fig. 2 dargestellte Mobilfunkübertragungssystem in gleicher Weise wie das in Fig. 1 beschriebene Funkübertragungssystem. Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild, mit dem die Entscheidungsfmdung zum
Weiterreichen einer Verbindung verdeutlicht werden soll. Das Blockschaltbild soll beispielhaft anhand der Funkverbindung VI beschrieben werden. Während einer bestehenden Funkverbindung werden in der Funkfeststaion (z.B. im Base Station Transceiver BTS einer GSM-Feststation) im Block 20 gesammelte Eingangsparameter, beispielsweise Empfangspegel der Funkfeststaionen der bedienenden Zelle und der Nachbarzellen, Qualitäts- und
Entfernungsparameter der Verbindung zwischen Mobilstation und Feststation der bedienenden Zelle in einem Signalvorverarbeitungsblock 21 aufbereitet. Die so aufbereiteten Eingangsparameter dienen als Eingangswerte für die weiteren Verarbeitungsblöcke 22, 23, 24, die die Entscheidungsalgorithen zum Weiterreichen der Funkverbindung VI enthalten.
Diese Verarbeitungsblöcke 22, 23, 24 sind bei zentraler Anordnung der Mittel ML.Mk in der Steuereinrichtung S, beispielsweise im Base Station Controller BSC (vgl. Fig.l) und bei dezentraler Anordnung in oder bei den Funkfeststationen FS, beispielsweise im Base Station Transceiver angeordnet. In Abhängigkeit der im Block 22 ermittelten Aufenthaltsdauer und/oder Verbindungsdauer erfolgt im Block 23 eine Auswahl der Vergleichs- und
Entscheidungsalgorithmen zum Weiterreichen der Verbindung und/oder sonstige hiermit im Zusammenhang stehende Maßnahmen zur Steuerung der Funkverbindung, wie beispielsweise ein entsprechendes Leistungsregelungskonzept (Power Control Management). Die Ergebnisse von Block 23 und 22 dienen dann als Grundlage für die im Block 24 erfolgende Auswahl der Algorithmen für die Aufstellung und Abarbeitung der sogenannten Zielzellenliste, d.h. die Reihenfolge der Zellhierarchien bei der Abarbeitung der Zielzellenliste.
Fig. 4 zeigt ein Flußablaufdiagramm für das zeitgesteuerte Weiterreichen einer Verbindung aus dem Funkversorgungsbereich Zlj einer Funkfeststation FS lj, die der untersten Ebene der Zellhierarchie angehört. Bei den Funkfeststationen FS lj handelt es sich beispielsweise um die Funkfeststationen FSl l , FS 12, FS 13, FS 14 der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Mobilfunkübertragungssysteme mit den entsprechenden Funkversorgungsbereichen Zlj = ZU, Z12, Z13, Z14. Nach einem in einem Block 10 vorgebenen Start, der beispielsweise durch die Aufnahme einer Funkverbindung zwischen einer Mobilstation und einer Funkfeststation der untersten Zellhierarchie erfolgt, wird mit Hilfe der Mittel ML.Mk zunächst festgestellt, ob sich die Mobilstation im
Funkversorgungsbereich Zlj befindet und Verbindung mit einer Funkfeststation FSlj der untersten Zellhierarchie besteht. Ist dies der Fall, so wird im Block 12 eine Zeitmessung gestartet. Kommt es während dieser Zeitmessung zu einer Anforderung zum Weiterreichen der Verbindung, beispielsweise in Folge von vorgebbaren Kriterien, beispielsweise Pegel-, Entfernungs- oder Qualitätskriterien, so wird im Block 14 weiter geprüft, ob die
Verbindungsdauer, d.h. die Zeit seit dem Start der Zeitmessung und bis zur Anforderung zum Weiterreichen der Verbindung einen bestimmten Grenzwert (= vorgebbarer zweiter Wert), beispielsweise 15 bis 30 Sekunden übersteigt. Ist dies der Fall, so wird im Block 15 zunächst geprüft, ob sich der Grund für das Weiterreichen der Verbindung beseitigen läßt. Dies kann beispielsweise durch eine Erhöhung der Sendeleistung erreicht werden. Ist ein derartiges "Powermanagement" noch möglich, so wird die Zeitmessohleife nochmals durchlaufen. Besteht keine Möglichkeit mehr, das Weiterreichen der Verbindung sonstwie zu beseitigen, so erfolgt ein Weiterreichen der Verbindung im Block 16 an eine Zielzelle der gleichen Zielhierarchie wie der Ursprungszielzelle, soweit diese verfügbar ist. Ergibt die
Prüfung der Verbindungsdauer mit der Funkfeststation FSlj im Block 14, daß die Verbindungsdauer geringer als ein vorgebbarer Vergleichswert ist, so erfolgt ein Weiterreichen der Verbindung in eine Zielzelle einer höheren Zellhierarchie, soweit diese verfügbar ist. Mit Hilfe des vorgeschlagenen Kriteriums der Bestimmung der Verbindungsdauer kann auf einfache Weise ein Kriterium geschaffen werden, mit dem eine möglichst sinnvolle und effektive Zuordnung der Mobilstationen zu den einzelnen Funkzellenhierarchien erfolgen kann. Aufwendige Messeinrichtungen zur Bestimmung der Geschwindigkeit sind nicht erforderlich. Die Mittel zur Übergabe einer Verbindung ML.Mk können dabei wie bereits in Fig. 1 und 2 dargestellt ist sowohl zentral in der Systemsteuerung, als auch dezentral in der Funkfeststation angeordnet sein. Bei
Mobilfunksystemen mit mehr als zwei hierarchischen Ebenen kann der vorgebbare (zweite) Wert, d.h. der im Block 14 abzugfragende Grenzwert für versiedenen Zellhierarchien auch verschieden vorgegeben werden.
Fig. 5 zeigt ein Flußablaufdiagramm für ein zeitgetriggertes Weiterreichen einer Verbindung aus dem Versorgungsbereich ZKj einer Funkfeststation FSKj, der obersten Ebene der Zellhierarchie angehört. Im Falle des in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Mobilfunkübertragungssystems ist dies die Funkfeststation FS31, die den Funkversorgungsbereich Z31 versorgt. Bei einem Mobilfunksystem, in dem nur zwei hierarchische Ebenen vorhanden sind, können dies jedoch ebenso die Funkfeststationen FS21 und FS22 der Zellzellen Z21 und Z22 (vergleiche Fig. 1, Fig. 2) sein. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Flußablaufdiagramm erfolgt nachdem in Block 1 dargestellten Start, der beispielsweise wiederum durch die Aufnahme einer Verbindung zwischen einer Mobilstation und einer Feststation festgelegt wird, im Block 2 die Überprüfung, ob die Mobilstation sich im Funkversorgungsbereich einer Funkfeststation der obersten Zellebene befindet und auch mit dieser eine Verbindung unterhält. Ist dies der Fall, wird im Block 3 überprüft, ob sich die Mobilstation auch im Versorgungsbereich einer Funkfeststation einer niedrigeren Zellebene als der aktuellen Zelle befindet. Ist dies der Fall, so wird im Block 4 eine Zeitmessung gestartet und im Block 5 überprüft, ob sich die Mobilstation auch nach Ablauf der Zeitmessung noch im Funkversorgungsbereich der niedrigeren Zellebene befindet, d.h. die Aufenthaltsdauer ausreichend ist (= ob der vorgebbare erste Grenzwert überschritten wird). Ist dies der Fall, so erfolgt ein Weiterreichen der Verbindung in eine Zielzelle einer niedrigeren Zellhierarchie als der aktuellen Zelle (vergleiche Block 6). Ist die Aufenthaltsdauer im Funkversorgungsbereich der niedrigeren Zellebene nicht ausreichend, so erfolgt im Block 7 die Überprüfung, ob sich die Mobilstation weiterhin im
Funkversorgungsbereich der Funkfeststation der niedrigeren Zellebene befindet. Ist dies der Fall, so wird überprüft, ob nach Start einer Zeitmessung im Block 4 die Aufenthaltsdauer weiterhin ausreichend ist (vergleiche Block 5). Befindet sich die Mobilstation nicht mehr im Versorgungsbereich der Funkstation der niedrigeren Zellebene, so erfolgt im Block 8 ein Rücksetzen der Zeitmessung und ein Rücksprung an den Anfang des Blocks 3, d.h. es wird erneut überprüft, ob sich die Mobilstation im Funkversorgungsbereich einer Funkfeststation einer niedrigeren Zellebene als der aktuellen Zelle befindet. Bei Mobilfunksystemen mit mehr als zwei hierarchischen Ebenen kann auch der vorgebbare (erste) Wert, d.h.der im Block 5 abzugfragende Grenzwert für versiedenene Zellhierarchien auch verschieden vorgegeben werden.
Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Mobilfunkübertragungssystem, in dem mehr als zwei hierarchische Ebenen vorhanden sind, ist neben den in den Fig. 4 und 5 beschriebenen Flußablaufdiagrammen, d.h. neben dem Übergang einer Verbindung von einer Feststation, die der obersten Ebene der Zellhierarchie angehört auf eine darunterliegende Zellhierarchieebene und umgekehrt auch eine Steuerung möglich, die eine Kombination, d.h. eine Vermischung der beiden Flußablaufdiagramme der Fig. 4 und 5 beinhaltet, möglich. Hierzu ist ein Flußablaufdiagramm denkbar, das sowohl das zeitgesteuerte als auch das zeitgetriggerte Weiterreichen einer Verbindung aus dem Versorgungsbereich Zij einer Funkfeststation FSij, die weder der untersten, noch der obersten Ebene der Zellhierarchie angehört denkbar mit 1 kleiner i kleiner k, wobei 1 die unterste Ebene und k die oberste Zellhierarchieebene kennzeichnet. Das Weiterreichen einer Verbindung aus dem Versorgungsbereich Zij einer Funkfeststation FSij, die weder der untersten, noch der obersten Ebene der Zellhierarchie angehört, kann hierbei durch eine gemischte komplexe Anwendung der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Flußablaufdiagramme realisiert werden.