Energiesparendes Verfahren zur Sorption von organischen Verbindungen aus Gasen
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein energiesparendes Verfah¬ ren zur Abtrennung von organischen Verbindungen aus Gasen, wobei man die zu behandelnden Gase in mindestens einem Adsorber über ein Sorbens leitet, welches partikelförmige Aktivkohle in einem oxidischen Träger umfaßt.
Wie die deutsche Patentanmeldung ... (P 42 16 867.8) bzw. die äquivalente europäische Patentanmeldung mit der An-meldenum- mer 93 10 7797.8 beschreibt, kann man mittels eines Sorbens, umfassend partikelförmige Aktivkohle in einem oxidischen Träger, organische Verbindungen aus Gasen abtrennen. Aus dem beladenen Sorbens können die organischen Verbindungen, beispielsweise un¬ ter Durchleiten eines Regeneriergases unter Erwärmen desorbiert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Abtrennung von/organischen Verbindungen aus Gasen anzugeben, welches besonders energiesparend durchgeführt werden kann. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung ge¬ löst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Abtrennung von organi¬ schen Verbindungen aus Gasen sieht vor, daß man die zu behan¬ delnden Gase in mindestens einem Adsorber über ein Sorbens lei¬ tet, umfassend partikelförmige Aktivkohle in einem oxidischen Träger, wobei das Sorbens mit organischen Verbindungen beladen wird, und man das beladene Sorbens unter Durchleiten eines er¬ wärmten Regeneriergases regeneriert, das mit Desorbat beladene Regeneriergas abkühlt, so daß organische Verbindungen auskonden¬ sieren und abgetrennt werden können, mit der Maßgabe, daß sowohl das Erwärmen des Regeneriergases vor dem Durchleiten durch das
Sorbens als auch das Abkühlen des mit Desorbat beladenen Regene¬ riergases mindestens teilweise durch eine Wärmepumpe erfolgt.
Sofern Wasser im zu behandelnden Gas vorliegt, kann es ebenfalls abgetrennt werden.
Bevorzugte Sorbentien umfassen Aktivkohle und einen Träger auf Basis von Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Aluminiumphosphat oder Alumosilikat.
Das Regeneriergas wird vorzugsweise im Kreislauf geführt.
Die Erfindung wird somit darin gesehen, das oben genannte spezielle Sorbens zu verwenden und sowohl das Erwärmen des Rege¬ neriergases als auch das Abkühlen des Regeneriergases mindestens teilweise durch eine Wärmepumpe vorzunehmen. Das Prinzip der Wärmepumpe ist bekannt: Ein Wärmepumpenmedium (beispielsweise NH3, niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlen¬ wasserstoffe) wird in einer Pumpe (Kompressor) komprimiert. Das erhitzte Betriebsmedium dient dazu, in einem Wärmetauscher das Regeneriergas zu erhitzen. Das beim Wärmeaustausch abgekühlte Wärmepumpenbetriebsmedium wird über eine Drossel entspannt und kühlt sich dabei noch stärker ab. Das derart abgekühlte Kühlme¬ dium wird zur Kühlung der mit dem Desorbat aus dem zu regenerie¬ renden Adsorber belandenen Regeneriergas in einem Wärmetauscher kontaktiert. Das Betriebsmedium wird dabei aufgeheizt und in der Pumpe (Kompressor) weiter komprimiert. Dabei heizt es sich noch stärker auf, durchfließt wiederum den Wärmetauscher zwecks Auf- heizung des desorbatfreien Regeneriergases, wird dabei abge¬ kühlt, über die Drossel entspannt und noch weiter abgekühlt, kühlt im Wärmetauscher dann das mit Desorbat beladene Regene¬ riergas etc.
Dabei kann man das Regeneriergas zusätzlich zur Aufheizung durch das Wärmepumpenbetriebsmedium mit einer externen Heizung
weiter aufheizen, man kann auch das mit Desorbat beladene Rege¬ neriergas zusätzlich zur Kühlung durch das Wärmepumpenbetriebs¬ medium mit anderen Kühlmedien zusätzlich abkühlen. Dabei kann man die Erhitzung des Regeneriergases auf einen Temperaturbe¬ reich von 60 bis etwa 250 °C oder noch höher vornehmen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch die gesamte Ener¬ gie zum Aufheizen des Regeneriergases vor dem Durchleiten durch den zu regenerierenden Adsorber durch die Wärmeenergie des Wär¬ mepumpenbetriebsmediums geliefert. In diesem Fall heizt man zweckmäßig bis zu einer Temperatur von etwa 80 °C, vorzugsweise etwa 60-80 °C auf. Überraschenderweise kann nämlich das speziel¬ le Sorbens umfassend Aktivkohle in einem oxidischen Träger be¬ reits bei solch niedrigen Temperaturen desorbiert werden. Bei der Kombination des Sorbens mit einer Wärmepumpe zur Vorheizung des Regeneriergases bzw. zum Abkühlen des Regeneriergases han¬ delt es sich somit nicht um eine bloße Aggregation, sondern um eine wirkliche Kombination zweier Maßnahmen, die einander gegen¬ seitig beeinflussen.
Das mit Desorbat beladene Regeneriergas wird vorteilhaft auf eine Temperatur im Bereich unterhalb 10 °C, vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich von 0 bis -50 °C abgekühlt, wobei auch das Abkühlen des Regeneriergases vollständig durch die Wär¬ mepumpe bewirkt wird.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß man beim Durch¬ leiten des zu behandelnden Gases durch das Sorbens den Druck, das Volumen (bzw. den Volumenstrom) und/oder die Temperatur des zu behandelnden Gases variiert. Beispielsweise kann man den Druck in einem Bereich von 0,5 bis 1,5 atm, den Volumenstrom in einem Bereich vom 0,5 bis 1,5-fachen des Normalluftstromes der jeweiligen Gerätegröße in einem Bereich von +/- 20° K um die berechnete Betriebstemperatur pulsierartig variieren.
Der Begriff "Aktivkohle" umfaßt im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Aktivkohle-Ruß, Aktivkohle-Koks und Graphit, nicht jedoch Aktivkohle-Molekularsieb.
Die Partikelgröße der Aktivkohle sollte zweckmäßig im Be¬ reich von 50 bis 50.000 nm liegen. Vorzugsweise liegt sie im Bereich von 50 bis 10.000 nm.
Der Gehalt an Aktivkohle im Sorbens kann in einem weiten Bereich schwanken, z.B. zwischen 0,1 und 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Sorbens. Vorzugsweise liegt der Gehalt zwischen 0,5 und 70 Gew.-%, insbesondere zwischen 5 und 40 Gew.-%.
Eine gleichförmige homogene Verteilung der Aktivkohle ist besonders vorteilhaft. Man kann aber auch mit Aktivkohle be¬ schichtete Sorbentien verwenden.
Als oxidischer Träger kann amorphes und/oder kristallines Material verwendet werden. Sehr gut geeignet sind amorphe oxi- dische Träger, die kristallines Material enthalten können. Be¬ sonders gut geeignet zur Anwendung im erfindungsgemäßen Verfah¬ ren sind amorphe oxidische Träger auf Basis von Si02 oder Alumo- silikat, insbesondere Si02.
Sofern kristalline Anteile, z.B. Zeolithe oder Aluminium- phosphat enthalten sind, liegt deren Anteil vorteilhaft im Be¬ reich von 0,5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Sorbens . Die Porenweite des amorphen oxidischen Materials liegt vorteilhaft im Bereich von 1 bis 10.000 nm.
Das Sorbens kann in beliebiger Form, z.B. als Granulat, Strangpreßling, Monolith vorliegen. Es liegt zweckmäßig in Par¬ tikeln einer Größe von mindestens 0,1 mm vor. Besonders bevor¬ zugt ist ein Sorbens, das perlförmig ist. Der Durchmesser dieser perlförmigen Partikel liegt zweckmäßig im Bereich von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise 1 bis 6 mm. Sorbentien, die anders geformt sind, können aber ebenfalls verwendet werden.
Die Temperatur, bei der die Sorption der organischen Be¬ standteile des zu behandelnden Gases durchgeführt wird, liegt zwischen -70 °C und der Desorptionstemperatur, vorteilhafterwei¬ se im Bereich zwischen 0 und 30 °C.
Man kann bei Normaldruck (Umgebungsdruck) arbeiten, aber auch bei Unterdruck, z.B. bis herab zu 0,1 mbar, oder bei Über¬ druck bis hin zu 50 bar.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können aus Gasen jene Stoffe entfernt werden, die bekanntermaßen mittels Aktivkohle sorbiert werden können. Gegebenenfalls kann durch einfaches Kon¬ taktieren eines Gases und anschließender Analyse festgestellt werden, ob eine bestimmte organische Substanz sorbiert werden kann. Es können polare und unpolare, gasförmige oder dampfförmi¬ ge organische Substanzen entfernt werden. Insbesondere kann man Gase und Dämpfe organischer Verbindungen entfernen, die als Lö¬ semittel brauchbar sind. Beispielsweise kann man Substanzen sor- bieren, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff aufgebaut sind, beispielsweise aliphatische oder zykloaliphatische Kohlenwasser¬ stoffe, beispielsweise Benzin, oder aromatische Kohlenwasser¬ stoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol. Man kann auch Verbindungs¬ klassen sorbieren, die Kohlenstoff sowie Heteroatome wie Stick¬ stoff, Sauerstoff, Halogenatome, Schwefel, Phosphor sowie gege¬ benenfalls Wasserstoff enthalten. So können Halogenkohlenstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe, beispielsweise Chlorkohlenstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Chlorfluorkohlenstoffe, Chlorfluorkoh- lenwasserstoffe, Fluorkohlenstoffe, Fluorkohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone, Carbonsäureester, Aldehyde, aliphatische, zy¬ kloaliphatische oder aromatische Ether, Alkylphosphorverbindun- gen, Alkylschwefelverbindungen entfernt werden. Aus dem vorste¬ henden ergibt sich, daß anzunehmen ist, daß jede beliebige orga¬ nische Substanz sorbiert werden kann, vorausgesetzt, sie liegt gasförmig oder dampfförmig vor.
Dabei ist es empfehlenswert, daß man nicht unter Bedingun¬ gen arbeitet, die zur Zerstörung des Trägers führen.
Insbesondere aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol werden mit hoher Wirksamkeit sorbiert.
Beispielsweise kann man Abgase aus Produktionsprozessen behandeln, in welchen solche organischen Verbindungen herge¬ stellt oder als Ausgangsverbindungen oder Lösungsmittel verwen¬ det werden, z.B. auch Abluft aus Lackierereien, Druckereien oder andere industrielle Abgase.
Im folgenden werden Verfahren zur Herstellung sehr gut an¬ wendbarer Sorbentien angegeben. Die Herstellung oxidischer Mate¬ rialien auf Basis von amorphem oder kristallinem Si02, A1203, Alu¬ miniumphosphat oder Alumosilikat ist dem Fachmann bekannt. Kri¬ stallines Alumosilikat beispielsweise kann analog dem Verfahren der DE-AS 1 038 015 hergestellt werden. Dabei wird Natriumalumi- nat-Lösung und Natriumsilicat-Lösung unter Gel-Bildung miteinan¬ der vermischt und zur Kristallisation gebracht. Je nach Molver¬ hältnis von Silicium und Aluminium können verschiedene Zeolithe erzeugt werden. Die Sorbentien kann man dann herstellen, indem Zeolith, Bindemittel und Aktivkohle gemischt und verfestigt wird, z. B. durch Granulation.
Die Herstellung amorpher Alumosilikate kann analog dem in der DE-OS 29 17 313 beschriebenen Verfahren erfolgen. Dabei wer¬ den eine Aluminat- und eine Silikat-Lösung vereinigt. Wenn das Gemisch sofort in ein Fällöl gegeben wird, bilden sich perlför- mige Körper aus amorphem Alumosilikat. Zur Herstellung des Sor¬ bens setzt man einer oder beiden Ausgangslösungen Aktivkohle zu.
Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der Sorbentien besteht darin, eine (saure) Aluminiumsulfat-Lösung und eine Si¬ likat-Lösung miteinander zu vereinigen und dabei in amorphes Alumosilikat zu überführen. Auch hier wird einer oder beiden Lösungen Aktivkohle zugesetzt. Bei sofortiger Eingabe der mit¬ einander vermischten Lösungen in ein Fällöl erhält man wiederum perlförmige Körper.
Ein Sorbens auf Basis von amorphem Si02 wird erhalten, wenn man Aktivkohle in Silikat-Lösung einmischt und mit Säurelösung vereinigt. Alternativ könnte man auch der Säurelösung Aktivkohle beimischen. Bei Eintropfen in ein Fällöl erhält man wiederum perlförmige Körper. Zusätzlich zur Aktivkohle kann man auch kri¬ stalline Komponenten wie z.B.. Zeolithe beimischen.
Alternativ kann man amorphe oxidische Materialien mit Ak¬ tivkohle, z.B. durch Besprühen mit einer Aktivkohle-Suspension in Wasser, beschichten. Selbstverständlich kann man Sorbentien auf diese Weise auch nachbehandeln.
Im Anschluß an das erfindungsgemäße Herstellverfahren kann man übliche weitere Schritte durchführen wie Altern, Basenaus¬ tausch, Waschen, En ionisieren, Trocknen bzw. Tempern.
Besonders vorteilhafte Sorbentien werden erhalten, wenn man das gefällte oxidische Material nach dem Altern, vor dem Basen¬ austausch trocknet.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, mit der das vorstehend beschriebene Verfahren durchgeführt werden- kann. Die Vorrichtung umfaßt mindestens ei¬ nen Adsorber mit einer Schüttung des Aktivkohle und einen Träger auf Basis anorganischer Oxide umfassenden Sorbens; sie weist eine absperrbare Zuleitung in den Adsorber zur Zuführung des zu behandelnden Gases und eine absperrbare Ableitung des behandel¬ ten Gases aus dem Adsorber auf; die Vorrichtung weist weiterhin eine absperrbare, den Adsorber überbrückende Bypass-Leitung auf, in welcher das Regeneriergas geführt wird, wobei die Bypass-Lei¬ tung jeweils zwischen den Adsorbern und den Absperrorganen mit der Zu- bzw. Ableitung verbunden ist; ferner weist die Vorrich¬ tung zwei Wärmetauscher und eine Pumpeinrichtung, die in der Bypass-Leitung angeordnet ist, sowie eine Wärmepumpe, die mit den zwei Wärmetauschern verbunden ist.
Eine bevorzugte Vorrichtung weist zwei oder mehr Adsorber jeweils mit absperrbaren Zu- und Ableitungen auf, die durch wechselweise absperrbare Zuleitungen und Ableitungen mit der Bypass-Leitung verbindbar sind. Das Regeneriergas wird vorzugs¬ weise im Gegenstrom durch den oder die zu regenerierenden Adsor¬ ber geführt, das heißt entgegen der Richtung, in welcher das zu behandelnde Gas durch die Adsorber geleitet wird.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, in der Zuleitung des zu behandelnden Gases vor dem Adsorber zwei weitere Wärmetau¬ scher vorzusehen. Dabei wird das zu behandelnde Gas im ersten Wärmetauscher zunächst abgekühlt und auskondensierendes Material abgetrennt. Das diesen Wärmetauscher verlassende Material wird im zweiten Wärmetauscher erwärmt und durch den Adsorber gelei¬ tet. Dabei können gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungs¬ form auch diese zwei weiteren Wärmetauscher mit der Wärmepumpe oder einer weiteren Wärmepumpe verbunden sein.
Während die Herstellung von im erfindungsgemäßen Verfahren anwendbaren Sorbentien im Beispielsteil erfolgt, wird die erfin¬ dungsgemäße Vorrichtung und ein Anwendungsverfahren der Einfach¬ heit halber bereits im folgenden geschrieben.
Verwendet wurde eine Schüttung eines Sorbens umfassend 20 Gew.-% Aktivkohle in amorphem Siliciumdioxid (das Handelsprodukt AK 20 der Solvay Catalysts GmbH, Hannover) . Dieses Sorbens wurde entsprechend dem Beispiel 7 hergestellt. Gereinigt wurde lö- sungs ittelhaltige Luft aus einer Lackiererei, Hauptbestandteil des Abgases waren aromatische Kohlenstoffe, wie Toluol, Xylol und Verbindungen wie Aceton, Methylethylketon und Benzin. Das zu behandlende Abgas wurde über die Leitung 9 zunächst im Wärmetau¬ scher 10 abgekühlt und dem Kondensator 11 zugeführt. Auskonden¬ sierende Bestandteile wurden über die Leitung 12 aus dem Konden¬ sator abgeführt. Nicht kondensierende Bestandteile des Abgas¬ stromes wurden über die Leitung 13 im Wärmetauscher 14 wieder
auf Umgebungstemperatur gebracht und durch die Leitung 15 in den Adsorber 16 mit der Sorbensschüttung geleitet. Das gereinigte Abgas wird über die Leitung 17 und den Ventilator 18 in die Um¬ welt entlassen. Die Klappen 1 und 2 sind offen, die Klappen 3 bis 8 sind geschlossen. Sobald der Adsorber 16 beladen ist, wer¬ den die Klappen 1 und 2 geschlossen, die Klappen 3 und 4 geöff¬ net, die Klappen 7 und 8 bleiben geschlossen, und zwecks Regene¬ ration des beladenen Adsorbers 16 werden die Klappen 5 und 6 geöffnet. Das zu behandelnde Gas wird also über die Klappe 3 in den Sorber 19 geführt und das behandelte Abgas wird über die Klappe 4 und den Ventilator 18 in die Umwelt entlassen. Die Re¬ generierung des beladenen Adsorbers 16 erfolgt währenddessen mit einem im Kreislauf geführten Regeneriergas. Das Regeneriergas wird im Wärmetauscher 20 erwärmt und über die Klappe 6 im Gegen¬ strom in den beladenen Adsorber 16 eingeleitet. Das mit Desorbat beladene Regeneriergas wird über die Klappe 5 über den Wärmetau¬ scher 21 geführt, in welchem es gekühlt wird. Das gekühlte, das Lösungmittel enthaltende Regeneriergas wird in den Kondensator 22 eingeführt, wo auskondensierendes Lösungsmittel über die Lei¬ tung 23 einer weiteren Verwertung zugeführt wird. Der restliche Regeneriergasstrom wird über die Leitung 24 und den Ventilator in den Wärmetauscher 20 geleitet und dort wiederum erhitzt, so daß der Regenerierkreislauf von neuem beginnen kann. Dabei wird die Kühlung des Lösungsmittel haltigen Regeneriergases im Wärme¬ tauscher 21 und die Aufheizung des vom Kondensat befreiten Rege¬ neriergases im Wärmetauscher 20 durch das Betriebsmedium einer Wärmepumpe bewirkt. Das den Wärmetauscher 21 in erwärmtem Zu¬ stand über die Leitung 28 verlassende Betriebsmedium wird im Kompressor 26 komprimiert und dadurch weiter erhitzt. Das den Wärmetauscher 20 verlassende abgekühlte Betriebsmedium wird über die Leitung 29 einer Drossel 27 zugeführt und in der Drossel 27 durch Entspannen weiter abgekühlt. Das derart abgekühlte Be¬ triebsmedium wird wiederum in den Wärmetauscher 21 zur Kühlung von Lösungsmittel haltigem Regeneriergas eingesetzt.
Sobald der Adsorber 19 beladen und der Adsorber 16 regene¬ riert ist, werden die Klappen 1 und 2 geöffnet, die Klappen 5, 3, 6 und 4 werden geschlossen, die Klappen 7 und 8 geöffnet, so daß nunmehr der Adsorber 19 regeneriert und der Adsorber 16 be¬ laden werden kann.
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfah¬ ren weiter erläutern ohne es in seinem Umfang einzuschränken.
Beispiele 1 bis 11;
Herstellung von Aktivkohle und gegebenenfalls kristallines weit¬ poriges Si02 enthaltenden Sorbentien auf Basis von amorphen Si02
Allgemeine Herstellvorschrift:
Als Quelle für das amorphe Si02 wurde eine Natriumsilikat- Lösung mit 6,30 Gew.-% Na20 und 21,16 Gew.-% Si02 und einer Dichte von d20= 1,256 eingesetzt. Aktivkohle oder Graphit sowie gegebenenfalls weitporiges Si02 (feinteilige Partikel, Poren¬ durchmesser 20 bis 30 A) wurden der Natriumsilikat-Lösung in Form einer wäßrigen Suspension (Maische) beigemischt. Die Fäl¬ lung erfolgte durch Vermischen mit einer sauren Lösung, die eine wäßrige Schwefelsäure mit einer Konzentration von 7,87 Gew.-% H2S04 und einer Dichte von d20= 1,049 war. Beim Vermischen der alkalischen und der sauren Lösung stellte sich ein pH-Wert von 6,9 ein. Das Gemisch wurde sofort in ein Fällöl eingegeben und die entstandenen Perlen, gegebenenfalls nach Altern, bis zur Sulfatfreiheit gewaschen. Dann erfolgte ein Basenaustausch, in¬ dem man die Perlen 5 mal je 3 Stunden lang mit 0,5 Gew.-% H2S04 enthaltender Schwefelsäure kontaktierte. Es wurde dann 3,5 Stun¬ den lang bei 180 °C mit Dampf in einem Umlufttrockner getrock¬ net. Anschließend wurde getempert. In Beispiel 5 wurde nach dem Altern getrocknet und die getrockneten perlförmigen Körper einem Basenaustausch unterworfen, indem sie fünfmal 3 Stunden lang mit Schwefelsäure eine Konzentration von 0,5 Gew.-% H2S04 kontaktiert wurden und dann bis zur Sulfatfreiheit gewaschen wurden. In Bei¬ spiel 1 wurde statt Schwefelsäure 0,5 Gew.-% Al2(S04)3-Lösung ver¬ wendet.
Beispiele 12 und 13:
Verwendet wurde perlförmiges amorphes Si02 in Form des Handels- produktes "AF25R" der Firma Solvay Catalysts GmbH. Es handelt sich um Perlen mit einem Durchmesser von 2 bis 6 mm. Diese Per¬ len wurden mit wäßriger Graphit-Suspension besprüht und dann 18 Stunden bei 200 °C getrocknet.
Die Verfahrensparameter und Eigenschaften der erhaltenen Sorben¬ tien sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.
Tabelle 1
|Bei— (Eingesetzte|Gehalt der(mittlere IVolumenver- | Alterung |Tempern|Rüttel-|Poren- |Oberfläche|Berst- |Gehalt an | |spieljMaische |Maische |Teilchen- jhältnis | [h] | h; °C Igewicht|volumen| [m2/g] |druck |Aktivkohle | j j j [Gew.-%] (große |Maische: j j j [g/ml] j [ml/g] j | [kg] jbzw.Graphit| I I | | [Mikron] (8) (Wasserglas | 1 1 1 1 I I [Gew.-%] j
| 1 |Aktiv- | | | | 1 1 1 1 I I 1 | Ikohle (1) | 13,8 | 4,7 | 0,438 | 2 118/200 | | 0,91 | 817 | 2,7 | 20 |
| 2 IGraphit | | | | 1 1 1 1 1 1 3 | | |Siθ2 weit- | 21,4 | 8,6 | 0,375 | 2 |18/200 | 0,53 | 0,63 | 680 | | | j Iporig | 21,4 | 4,2 j | 1 1 1 1 1 1 1
| 3 IGraphit | | j | 1 1 1 1 I I 1 | |Siθ2 weit- | 21,4 | 8,6 | 0,375 | 2 118/200 | 0, 59 | | | | 11,3 | 1 jporig | 21,4 | 1,8 | | | j j | | | I
| 4 |Aktiv- | | | | 1 1 1 1 I I 1 | Ikohle (2) | 16,1 | 4,8 | 0,411 | 18 |18/200 | 0,40 | 1,01 | 675 | 1,4 | 6,4 |
-PO | 5 |Aktiv- I I I I I 4/180+1 | | I I 1
% | Ikohle (2) | 21,4 | 5,2 | 0,411 | 18 |18/200 | 0,41 | 1,07 | 285 | 7,2 | 6,4 |
CD t
| 6 |Aktiv- | | | | 1 1 1 1 I I 1 | Ikohle (3) | 15,3 | 2,8 | 0,395 | 4 | 6/200 | | 0,79 | 758 | 3,7 | 20 |
33 | 7 |Aktiv- | | | | 1 1 1 1 I I 1 m | Ikohle (3) | 13,0 | 2,8 | 0,464 | 4 | 6/200 | 0,49 | 0,73 | 739 | 2,9 | 20 | CD rπ
| 8 |Aktiv- (4) | | | | 1 1 1 1 I I 1 ro | Ikohle (11) | 15,5 | 2,6 | 0,390 | 4 | 6/200 | 0,43 | 0,90 | 745 | 0,9 | 20 | cn
| 9 |Aktiv- (5) | | | | 1 1 1 1 I I 1 | Ikohle (12) | 10,8 | 2,8 | 0,562 | 4 | 6/200 | 0,48 | 0,76 | 719 | 3,2 | 20 |
| 10 |Aktiv- | | | | 1 1 1 1 I I 1 | Ikohle (6) | 14,3 | 0,9 | 0,423 | 4 | 6/200 | | 0, 95 | 592 | | 20 |
| 11 |Aktiv- (7) | | | | 1 1 1 1 I I 1 | Ikohle (13) | 12,1 | 1,4 | 0,500 | 4 | 6/200 | 0,52 | 0,68 | 722 | 6,9 | 20 |
| 12 IGraphit | 21,4 | 8,6 | (9) | — |18/200 | 0,48 | | | | 8,0 |
| 13 IGraphit | 21,4 | 8,6 | (10) | — |18/200 | 0,47 | | | | 4,2 |
Erläuterungen zu Tabelle 1:
(1) Produkt Lurgi AS 4/420R (8) dso, bestimmt nach
(2) A-Kohle Riedel 18003 R der Cilas Methode
(3) Norit P1R, American Norit Co. (9) Fertige Si02-Perlen besprüht
(4) Lurgi Carbopol SC 44/1R (10) Fertige Si02-Perlen besprüht
(5) Lurgi Gn-AR (11) Schüttgewicht 0,40 g/ml
(6) Degussa FlammrußR (12) Schüttgewicht 0,45 g/ml
(7) Norit SA 1R (13) Schüttgewicht 0,48 g/ml