Beschreibung
Haar- und Korperreinigungsinittel
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Haar- und Körperreinigungsmittel auf der Basis einer Kombination eines bestimmten Tensidgemisches mit bestimmten stick- stoffreien Verdickern, das sich durch eine besonders gute Hautverträglichkeit auszeichnet.
Haar- und Körperreinigungsmittel enthalten als Haupt¬ bestandteil Tenside. An diese Tenside werden eine Viel¬ zahl von Anforderungen gestellt. So sollen diese Tenside einerseits ein hohes Schaumbildungsvermögen und eine gute Reinigungswirkung besitzen und andererseits eine gute Augen-, Haut- und Schleimhautverträglichkeit aufweisen sowie biologisch abbaubar sein.
Es wurden bereits eine Vielzahl von Versuchen unter¬ nommen, Haar- und Körperreinigungsmittel zur Verfügung zu stellen, die sowohl eine gute Reinigungswirkung besitzen als auch hervorragend hautverträglich sind.
Kein bisher zur Verfügung gestelltes Haar- und Körper¬ reinigungsmittel konnte die vorstehend genannten Anforde¬ rungen voll befriedigen.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Haar- und Körperreini¬ gungsmittel zur Verfügung zustellen, das eine gute Rei¬ nigungswirkung mit einer ausgezeichneten Hautverträglich¬ keit verbindet.
Hierzu wurde nunmehr gefunden, das die vorstehende Auf¬ gabe in hervorragender Weise mit einem Mittel gelöst wird, welches eine Kombination eines Alkylethersulfats
mit einem ethoxylierten Sulfobernsteinsäurehalbesters und einem dritten Tensid, das ausgewählt ist aus Alkylether- carboxylaten und Alkylpolyglycosiden, und einem Stick¬ stoffreien Verdicker enthält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Haar- und Körperreinigungsmittel, welches dadurch gekennzeich¬ net ist, daß es
(A) 1 bis 28 Gewichtsprozent mindestens eines Alkali-oder Erdalkalisalzes eines mit 1 bis 10 Ethylenoxid- einheiten ethoxylierten Cio- bis Ciß-Alkylethersui- fats,
(B) 1 bis 28 Gewichtsprozent mindestens eines ethoxy¬ lierten Sulfobernsteinsäurehalbesters der allgemeinen Formel
Rl(OCH2CH2)mO-C-CH2-CH-C00M (I),
0 SO3M
wobei Rl einen Cio- b s Ci8-Alkylrest bedeutet, M ein Alkali- oder Erdalkalikation darstellt und eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet,
(C) 1 bis 28 Gewichtsprozent mindestens eines Tensids, welches ausgewählt ist aus
- einem Alkylethercarboxylat der allgemeinen Formel
R2(OCH2CH2)nOCH2COOM (II) r
wobei R2 einen Cio- -°is Ciß-Alkylrest bedeutet, M ein Alkali- oder Erdalkalikation darstellt und n eine ganze Zahl von 1 bis 20 bedeutet,
und
einem Alkylpolyglucosid der allgemeinen Formel
wobei R3 einen linearen oder verzweigten, gesät¬ tigten oder ungesättigten Cs- bis Ciß-Alkylrest, vorzugsweise einen Cio-Alkylrest, darstellt und o eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise von 1 bis 3, bedeutet sowie
(D) 0,1 bis 5 Gewichtsprozent mindestens eines Stick¬ stoffreien Verdickers, der ausgewählt ist aus
- ethoxylierten Methylglucosediestern von Cn- bis C20~Fettsäuren der allgemeinen Formel
wobei R4 einen Cn- bis C20
-Alkylrest, bevorzugt einen Ci7-Alkylrest, darstellt und die Summe von x und y 50 bis 200, vorzugsweise 120, ergibt,
- Polyethylenglykoldiestern der allgemeinen Formel
0 0
R5-CO(CH2CH2θ)z-C-R5 (V)
wobei R5 einen Cn- bis C20-Alkylrest, vorzugsweise einen Ci7-Alkylrest, bedeutet und z eine ganze Zahl zwischen 70 und 200 darstellt und
Gemischen aus a) mindestens einem Polyethylen- glykolether von Fettsaurepartialglyceriden der allgemeinen Formel
0 R6_C-0-CH2-CH-CH2(OCH2CH2)pOH (VI) OH
wobei R6 einen Cn- bis C20-Aikylrest bedeutet und p eine ganze Zahl von 100 bis 300 darstellt und b) mindestens einem Polyethylenglykolether eines Fett- säurepartialglycerids der allgemeinen Formel (VI), wobei Rδ einen Cn- bis C20-Alkylrest bedeutet und p eine ganze Zahl von 5 bis 10 darstellt,
enthält, wobei das Mittel außer den Komponenten (A) , (B) und (C) keine weiteren Tenside enthält.
Unter einem Alkylrest werden in der vorliegenden Anmel¬ dung lineare oder verzweigte, gesättigte oder unge¬ sättigte Alkylreste verstanden.
Das erfindungsgemäße Haar- und Körperreinigungsmittel weist, bei vergleichbaren Wasch- und Reinigungseigen¬ schaften, eine deutlich bessere Hautverträglichkeit auf als bekannte Haar- und Körperwaschmittel.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält vorzugsweise 4 bis 10 Gewichtsprozent der Komponente (A) , 2 bis 8 Gewichtspro¬ zent der Komponente (B) und 1 bis 6 Gewichtsprozent der Komponente (C) . Das Gewichtsverhältnis der Komponente (A) zur Komponente (B) sowie der Komponente (A) zur Kompo¬ nente (C) beträgt in dem erfindungsgemäßen Mittel vor¬ zugsweise jeweils 1:0,1 bis 1:1. Das Gewichtsverhältnis der Komponente (A) zur Komponente (D) beträgt in dem erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise 1:0,1 bis 1:0,8.
Das Tensidgemisch aus den Komponenten (A), (B) und (C) ist in dem erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise in einer Menge von 12 bis 30 Gewichtsprozent enthalten.
Das Alkylethersulfat der Komponente (A) ist bevorzugt mit 5 Ethylenoxideinheiten ethoxyliert. Der Alkylrest des Al- kylethersulfats weist vorzugsweise 12 Kohlenstoffatome auf. Der ethoxylierte Sulfobemsteinsäurehalbester der Komponente (B) ist bevorzugt mit 3 Ethylenoxideinheiten ethoxyliert. Der Alkylrest des Sulfobernsteinsäurehalb¬ esters weist bevorzugt 12 Kohlenstoff tome auf.
Als Komponente (C) enthält das erfindungsgemäße Haar- und Körperreinigungsmittel vorzugsweise ein Alkylethercar- boxylat der allgemeinen Formel (II). Das Alkylethercarbo- xylat der Komponente (C) ist bevorzugt mit 10 Ethylen¬ oxideinheiten ethoxyliert. Der Alkylrest des Alkylether-
carboxylats weist bevorzugt 12 Kohlenstoffatome auf. Von den Alkylethercarboxylaten, die als Komponente (C) in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein können, ist ein mit 10 Ethylenoxideinheiten ethoxyliertes Laurylalkohol- polyethylenglykolethercarboxylat, das beispielsweise von der Firma Hüls AG, Marl/BRD unter der Handelsbezeichnung Marlinat® CM 105/80 vertrieben wird, besonders bevorzugt.
Von den Alkylpolyglucosiden, die als Komponente (C) in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein können, ist Decylglucosid bevorzugt, das beispielsweise in Form einer 55 prozentigen wäßrigen Lösung von der Firma Seppic, Paris/FR unter der Handelsbezeichnung Oramixtfl' NS 10 vertrieben wird.
Von den stickstoffreien Verdickern, die als Komponente (D) in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein kön¬ nen, sind Gemische bestehend aus mindestens zwei Poly- ethylenglykolethern von Fettsäurepartialglyceriden a) und b) der allgemeinen Formel (VI) bevorzugt.
Als Gemisch von mindestens zwei Polyethylenglykolethern von Fettsäurepartialglyceriden a) und b) enthält das er¬ findungsgemäße Mittel besonders bevorzugt ein Gemisch aus den a) mit 200 Ethylenoxideinheiten ethoxylierten Poly¬ ethylenglykolethern der Mono- und Diglyceride des hy¬ drierten Palmkernöls und b) den mit 7 Ethylenoxideinhei¬ ten ethoxylierten Polyethylenglykolethern der Kokosfett- säuremono- und -diglyceride (CTFA-Bezeichnung: PEG-200 Glyceryl Hydrogenated Palmitate and PEG-7 Glyceryl Coco- ate), das beispielsweise von der Firma Rewo Chemische Werke GmbH, Steinau/BRD unter der Handelsbezeichnung Re- woderm® LI S 80 vertrieben wird.
Von den Methylglucosediestern, die als Komponente (D) in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein können, ist das mit 120 Einheiten Ethylenoxid ethoxylierte Methyl- glucosiddioleat, das beispielsweise von der Firma A er- chol, Edison/USA unter der Handelsbezeichnung Glucamate ' DOE-120 vertrieben wird, bevorzugt.
Der Polyethylenglykoldiester der Komponente (D) ist be¬ vorzugt mit 150 Ethylenoxideinheiten ethoxyliert. Von den Polyethylenglykoldiestern, die als Komponente (D) in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein können, ist das mit 150 Ethylenoxideinheiten ethoxylierte Polyethylengly- koldistearat besonders bevorzugt, das beispielsweise von der Firma Rewo Chemische GmbH, Steinau/BRD unter der Handelsbezeichnung Rewopal PEG 6000 DS vertrieben wird.
Der Wassergehalt des erfindungsgemäßen Mittels liegt vor¬ zugsweise zwischen 65 und 85 Gewichtsprozent. Der pH-Wert des erfindungsgemäßen Mittels beträgt vorzugsweise 4 bis 7, besonders bevorzugt 5 bis 6, wobei die Einstellung des Mittels auf den gewünschten pH-Wert beispielsweise mit Zitronensäure, Phosphorsäure oder Natriumhydroxid erfol¬ gen kann.
Im übrigen bestehen die hier beschriebenen Haar- und Körperreinigungsmittel aus einer Mischung der vorstehend genannten Komponenten (A) , (B), (C) und (D) mit Wasser und den für kosmetische Reinigungsmittel üblichen Zusatz¬ stoffen. Sie können dabei als klare oder getrübte Lösun¬ gen, als Emulsionen oder als Gele vorliegen. Bevorzugte Zubereitungsform ist die einer Lösung.
Als für kosmetische Reinigungsmittel übliche Zusatzstoffe kann das erfindungsgemäße Mittel beispielsweise Parfümöle in einer Menge von etwa 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent, Trübungsmittel, wie zum Beispiel Ethylenglykoldistearat,
in einer Menge von etwa 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent, Perlglanzmittel, wie zum Beispiel ein Gemisch aus Fett- säuremonoalkyloamid/Ethylenglykoldistearat, in einer Menge von etwa 1,0 bis 10,0 Gewichtsprozent, bakterizide oder fungizide Wirkstoffe, wie zum Beispiel 2,4,4- Trichlor-2-hydroxy-diphenylether oder Methylchlorisothia- zolinon, in einer Menge von etwa 0,01 bis 1,0 Gewichts¬ prozent, haar- und hautpflegende Wirkstoffe, wie zum Beispiel Fettsäureester, Fettalkohole, Chitosanderivate, Lanolinderivate und Proteinderivate, in einer Menge von 0,01 bis 3 Gewichtsprozent, Verdünnungsmittel, wie zum Beispiel 1,2-Propylenglykol oder ethoxyliertes Sorbitan- monolaurat, in einer Menge von etwa 0,5 bis 5,0 Ge¬ wichtsprozent, Puffersubstanzen, wie beispielsweise Na- triumcitrat oder Natriumphosphat, in einer Menge von etwa 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, Lösungsvermittler, wie zum Beispiel ethoxyliertes, gegebenenfalls hydriertes Rizi¬ nusöl, in einer Menge von etwa 0,1 bis 1,0 Gewichtspro¬ zent sowie Anfärbestoffe, wie zum Beispiel Fluorescein- Natriumsalz, in einer Menge von etwa 0,1 bis 1,0 Ge¬ wichtsprozent, enthalten.
Das erfindungsgemäße Haar- und Körperreinigungsmittel enthält bevorzugt 2 bis 20 Gewichtsprozent für kosmeti¬ sche Reinigungsmittel übliche kosmetische Zusatzstoffe.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung näher erläutern.
Beispiele
Beispiel 1: Mildes Haar- und Körperreinigungsmittel
7,00 g mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten ethoxylier¬ tes Natriumlaurylethersulfat
4,20 g mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten ethoxylier¬ tes Dinatriumsalz des Laurylalkoholhalbesters der Sulfobernsteinsäure
1,00 g mit 10 Ethylenoxideinheiten ethoxyliertes Laurylalkoholpolyethylenglykolether- carboxylats
1,00 g mit 120 Einheiten Ethylenoxid ethoxyliertes
Methylglucosiddioleat (Glucamate* DOE-120 der Firma Amercol, Edison/USA)
2,00 g Lauryldimethylammoniumhydroxypropylderivat des hydrolysierten Kollagens (Lamequat® L der Firma Henkel KGaA, Düsseldorf/BRD)
0,60 g Triethylenglykoldistearat
0,20 g Milchsäure
0,40 g Parfü öl
83,60 q Wasser 100,00 g
Beispiel 2: Mildes Haar- und Körperreinigungsmittel
7,00 g mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten ethoxyliertes Natriumlaurylethersulfat
4,20 g mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten ethoxy¬ liertes Dinatriumsalz des Laurylalkoholhalb- esters der Sulfobernsteinsäure
1,00 g mit 10 Ethylenoxideinheiten ethoxyliertes Natriumsalz des Laurylalkoholpolyethylen- glykolethercarboxylats
2,00 g eines Gemischs aus den mit 200 Ethylenoxid¬ einheiten ethoxylierten Polyethylenglykol¬ ethern der Mono- und Diglyceride des Palm¬ kernöls und den mit 7 Ethylenoxideinheiten ethoxylierten Polyethylenglykolethern der Kokosfettsäuremono- und -diglyceride (Rewo- derm® LI S 80 der Firma Rewo Chemische Werke GmbH, Steinau/BRD)
2,00 g Lauryldimethylammoniumhydroxypropylderivat des hydrolysierten Kollagens (Lamequat 'L der Firma Henkel KGaA/Düsseldorf/ BRD)
0,60 g Triethylenglykoldistearat
0,20 g Milchsäure
0,30 g Parfümöl
82,70 q Wasser 100,00 g
Vergleichsversuche zur Hautverträglichkeit
Als Vergleichsversuch zur Hautverträglichkeit des er¬ findungsgemäßen Mittels wurde ein Test in Analogie zu der in der Literatur von P. J. Frosch, A. M. Kligman, The soap chamber test, Am. Acad. Dermatol. _1_ (1979), Seiten 35 bis 41 beschriebenen Methode mit 12 Versuchspersonen über einen Zeitraum von 5 Tagen durchgeführt.
Die erfindungsgemäßen Beispiele 3 und 4 wurden hinsicht¬ lich ihrer Hautverträglichkeit mit den nicht-erfindungs¬ gemäßen Haar- und Körperreinigungsmitteln gemäß den Beispielen I und II, die keinen Stickstoffreien Verdicker enthalten, verglichen. Die Zusammensetzungen der erfin¬ dungsgemäßen Beispiele 3 und 4 sowie der nicht-erfin¬ dungsgemäßen Beispiel I und II sind in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
Tabelle 1:
Beispiel 3 4 I II
mit 1 bis 4 Ethylen- 7,00 g 7,00 g 7,00 g 7,00g oxideinheiten ethoxy¬ liertes Natriumlauryl- ethersulfat
Beispiel I I
mit 1 bis 4 Ethylen¬ 4,20 g 4,20 g 4,20 g 4,20 g oxideinheiten ethoxy¬ liertes Dinatriumsalz des Laurylalkoholhalb- esters der Sulfobern- steinsäure
mit 10 Ethylenoxidein¬ 2,80 g 2,80 g heiten ethoxyliertes Laurylalkoholpolyethy- lenglykolethercarboxylat
Decylglucosid
(Oramix® NS 10 der Firma
Seppic, Paris/Frankreich) 2,80 g 2,80
Gemisch aus mit 200 2,00 g 2,00 g Ethylenoxideinheiten ethoxylierten Polyethylen¬ glykolethern der Mono- und Diglyceride des hydrierten Palmkernöls und den mit 7 Ethylenoxideinheiten ethoxy¬ lierten Polyethylenglykol¬ ethern der Kokosfettsäure- mono- und diglyceride (Rewoderm® LI S 80 der Firma Rewo Chem. Werke GmbH, Steinau/BRD)
Beispiel 3 4 I II
Lauryldimethylammonium- 2,00 g 2,00 g 2,00 g 2,00 g hydroxypropylderivat des Kollagens
(Lamequat® L der Firma
Henkel KGaA, Düsseldorf/
BRD)
Triethylenglykol- 0,60 g 0,60 g 0,60 g 0,60 g distearat
Milchsäure 0,20 g 0,20 g 0,20 g 0,20 g
Parfümöl 0,30 g 0,30 g 0,30 g 0,30 g
Wasser 80,90 g 80,90 g 82,90 g 82,90 g
100,00 g 100,00 g 100,00 g 100,00 g
Der Vergleichsversuch zur Hautverträglichkeit wurde mit Finn-Kammern, Aluminiumkammern mit 12 mm Durchmesser, durchgeführt. In die Finn-Kammern wurde zunächst jeweils ein handelsübliches Filterpapier von 11 mm Durchmesser eingelegt. Sodann wurden jeweils auf ein Filterpapier 0,05 ml jeweils einer der folgenden wäßrigen Testlösungen aufgebracht.
Als Testlösungen wurden verwendet:
(1) 8 %ige wäßrige Lösung des Haar- und Körperreini¬ gungsmittels gemäß Beispiel 3
(2) 8 %ige wäßrige Lösung des Haar- und Körperreini¬ gungsmittels gemäß Beispiel 4
(I) 8 %ige wäßrige Lösung des nicht-erfindungsgemäßen Haar- und Körperreinigungsmittels gemäß Beispiel I
(II) 8 %ige wäßrige Lösung des nicht-erfindungsgemäßen Haar- und Körperreinigungsmittels gemäß Beispiel II
(III) 0,2 %ige wäßrige Natriumlaurylsulfatlösung als Standardlösung
Pro Unterarm der 12 Versuchspersonen wurde jeweils 5 Finn-Kammern - pro Testlösung (1), (2), (I), (II) und (III) jeweils eine Kammer - aufgesetzt und mit handels¬ üblichen Heftpflaster befestigt.
Am ersten Versuchstag betrug die Kontaktzeit der Finn-Kammern auf der Haut 18 Stunden. An den folgenden vier Tagen wurden jeweils frische Testlösungen in gleicher Menge und Konzentration wie am ersten Versuchs¬ tag auf die Filterpapiere aufgebracht. Die Kontaktzeit der Finn-Kammern auf der Haut betrug am 2 bis 5 Tag des Versuchs jeweils 6 Stunden.
Die Hautreaktionen auf die Testlösungen wurde zunächt getrennt für die Erythem-, die Fissurenbildung und die Schuppung nach folgenden Bewertungssystem beurteilt:
Erythem: 0 negativ
1 sehr leichtes punktförmiges oder diffuses Erythem
2 gut erkennbares scharf begrenztes Erythem
3 mittelstarkes Erythem
Schuppung : 0 negativ
1 Trockenheit
2 feine Schuppung
3 mäßige Schuppung
4 starke Schuppung mit großen Flecken
Fissuren: 0 negativ
1 sehr oberflächliche epidermale Separation feine Risse
2 einzelne oder mehrere weite Fissuren
3 tiefe Fissuren mit Blutungen oder Exsudation
Bei den Testlösungen (I) und (II), die den nicht-erfin¬ dungsgemäßen Beispielen I und II entsprechen, traten zusätzlich zur Schuppung leichte Erytheme (< 1) und oberflächliche Fissuren (< 1) auf, die bei den Test¬ lösungen 1 und 2, die den erfindungsgemäßen Beispielen 3 und 4 entsprechen, nicht beobachtet wurden.
Da die Schuppung in stärkerem Maße als die Erythem- oder Fissurenbildung auftrat, wurden nur Werte für die Schuppung berücksichtigt.
Die an beiden Unterarmen der 12 Versuchspersonen nach dem vorstehend beschriebenen Bewertungssystem erhaltenen absoluten Werte für die Schuppung durch die jeweilige Testlösung wurde zur Schuppung durch die Standardlösung (III) gemäß der folgenden Formel in Relation gesetzt:
Schuppung Testlösung
Schuppung, relativ
Schuppung Standardlösung (III)
Bei den in der folgenden Tabelle 2 angegebenen Zahlen¬ werten handelt es sich jeweils um die Mittelwerte der nach der vorstehenden Formel mit 12 Versuchspersonen ermittelten Werte für die relative Schuppung.
Tabelle 2:
Testlösung gemäß Beispiel 3 4 I II
Schuppung, relativ 0,33 0,41 0,45 0,62
Die ermittelten relativen Werte für die Schuppung zeigen, daß die erfindungsgemäßen Beispiele 3 und 4 deutlich besser hautverträglich sind, als die nicht-erfindungs¬ gemäßen Beispiele I und II. An den mit den erfindungsge¬ mäßen Beispielen 3 und 4 behandelten Hautpartien wurden zudem, im Gegensatz zu den mit den nicht-erfindungsge¬ mäßen Beispielen behandelten Partien, keine Erytheme und keine Fissuren festgestellt.
Darüberhinaus wird durch den Vergleich der relativen Werte für die Schuppung der erfindungsgemäßen Beispiele 3 und 4 mit den nicht-erfindungsgemäßen Beispielen I beziehungsweise II, die sich von den erfindungsgemäßen Beispielen 3 und 4 nur durch das Fehlen des stickstoff¬ freien Verdickers unterscheiden, der Synergistische Effekt der erfindungsgemäßen Kombination des Tensid- gemisches aus den Komponenten (A) , (B) und (C) mit dem stickstoffreien Verdicker der Komponente (D) auf die Hautverträglichkeit deutlich.
Der Vergleichsversuch zeigt daher, daß sich die erfin¬ dungsgemäßen Haar- und Körperreinigungsmittel durch eine hervorragende Hautverträglichkeit auszeichnen.
Alle Prozentangaben dieser Anmeldung stellen, soweit nicht anders angegeben, Gewichtsprozent dar.