DE977724C - Feststofftreibsatz - Google Patents
FeststofftreibsatzInfo
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- DE977724C DE977724C DEI27754A DEI0027754A DE977724C DE 977724 C DE977724 C DE 977724C DE I27754 A DEI27754 A DE I27754A DE I0027754 A DEI0027754 A DE I0027754A DE 977724 C DE977724 C DE 977724C
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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- C06B45/04—Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising solid particles dispersed in solid solution or matrix not used for explosives where the matrix consists essentially of nitrated carbohydrates or a low molecular organic explosive
- C06B45/06—Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising solid particles dispersed in solid solution or matrix not used for explosives where the matrix consists essentially of nitrated carbohydrates or a low molecular organic explosive the solid solution or matrix containing an organic component
- C06B45/10—Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising solid particles dispersed in solid solution or matrix not used for explosives where the matrix consists essentially of nitrated carbohydrates or a low molecular organic explosive the solid solution or matrix containing an organic component the organic component containing a resin
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Feststofftreibsatz zur Druckgas-Erzeugung auf der Basis
von anorganischen Oxydatoren im Gemisch mit härtbaren Organopolysiloxanen.
Feststofftreibsätze bestehen im allgemeinen aus einem Oxydationsmittel, wie einem anorganischen
Perchlorat oder Nitrat, das in einem Bindemittel dispergiert ist, wobei dieses Bindemittel ebenfalls
Brennstoff zur Umsetzung mit dem Oxydationsmittel liefert. In der USA.-Patentschrift 2 949 352
ist die Verwendung von Siliconkautschuk als Bindemittel für Raketenantriebsmittel vorgeschlagen
worden, um hierdurch die Kohäsionsqualität während des Abbrennens und die Haftung an dem
Motorgehäuse während des Abbrennens zu verbessern. Die vorgeschlagenen Siliconkautschuke waren
solche, in denen R1- und R2-Substituentengruppen
direkt an die Stickstoffatome gemäß der allgemeinen Formel
R1 —Si —R2
O
O
gebunden waren und diese ausgewählt wurden aus der Gruppe, bestehend aus Alkylresten mit ι bis
3 Kohlenstoffatomen und monocyclischen Arylresten mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Beim Verfahren zur Herstellung der Feststofftreibsätze nach dem USA.-Patent 2 949 352 werden
ein Silicongummiharz, hergestellt durch Hydrolysieren und Erwärmen eines geeigneten mit einem
Dikohlenwasserstoff substituierten Dihalogensilans,
809 634/1305
ein Oxydationsmittel und ein Vulkanisationskatalysator miteinander vermischt, und die Mischung
wird erwärmt, um das Gummiharz zu einem Kautschuk zu vulkanisieren.
Es wurde gefunden, daß, wenn diese Feststofftreibsätze zu frei tragenden Körpern (d. h. solchen,
die nicht in einem Gehäuse gebunden sind) verformt werden, wie sie für gewisse Gaserzeugerzwecke
erforderlich sein können, eine Tendenz besteht, daß gewisse Oxydationsmittel sich abscheiden,
wenn die Oberfläche der vulkanisierten Antriebsladung einer milden Abriebsbehandlung unterworfen
wird. Es wurde nun gefunden, daß der Feststofftreibsatz in dieser Hinsicht verbessert werden
kann, wenn das Siliconbindemittel aus einer PoIysiloxanmasse hergestellt wird, welche einen Anteil
an acyclischen Alkylenresten enthält. Die Herstellung solcher Polysiloxanmassen und die Vulkanisation
derselben zu Kautschuken und Harzen ist von
ao C. Eaborn in »Organosilicon Compounds« (Butterworths,
i960) beschrieben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten die zur Herstellung der Feststofftreibsätze verwendeten Organopolysiloxane neben den Alkyl- und/oder
Arylgruppen und gegebenenfalls auch Wasserstoffatomen noch zusätzlich acyclische Alkenylgruppen,
besonders in einem Anteil von 0,1 bis 25% der Substituentengruppen, an das Siliciumatom gebunden.
Es wird gewöhnlich vorgezogen, daß die acyclischen Alkenylgruppen von 0,1 bis 25 Gewichtsprozent
der Substituentengruppen in der Siloxankette betragen sollen. Weiterhin bestehen diese Gruppen
vorzugsweise aus Vinylgruppen. Andere Substituentengruppen in der Polysiloxankette können vorzugsweise
aus Methyl-, Äthyl- oder Phenylgruppen bestehen. Die Polysiloxanmasse kann auch noch
einen gewissen Anteil an an die Silicmmatome gebundene
Wasserstoffatome enthalten.
Das Oxydationsmittel kann zweckmäßig von 50 bis 90 Gewichtsprozent des Feststofftreibsatzes betragen,
und vorzugsweise enthält dieser etwa 8o°/o Oxydationsmittel. Die Teilchengröße des Oxydationsmittels
kann 10 bis 750 μ im Durchmesser betragen.
Das Oxydationsmittel kann zweckmäßig aus Perchloraten und Nitraten von Alkalimetallen oder
Ammonium bestehen. Die Ammoniumsalze sind jedoch weniger wärmestabil als die entsprechenden
Metallsalze, und sie sind bei Temperaturen über 220° C nicht lagerstabil.
Die Feststofftreibsätze gemäß der Erfindung können durch Vermischen eines zu einem Kautschuk
oder Harz vulkanisierbaren Polysiloxans, eines Oxydationsmittels und eines Vulkanisationskatalysators hergestellt werden, worauf die Mischung
erhitzt wird, um das Polysiloxan zu vulkanisieren. Es wird vorgezogen, ein Polysiloxan mit
4000 bis 15000 Siliciumatomen in der Molekülkette zu verwenden und dieses bei einer Temperatur
nicht über 1500 C zu einem Kautschuk oder Harz
zu vulkanisieren. Geeignete Vulkanisationskatalysatoren sind unter anderem Benzoylperoxyd und
ditertiäres Butylperoxyd. Die Platinmetalle, wie Rhutenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium
und Platin, und Platinmetallkomplexe sind besonders wirksame Vulkanisationskatalysatoren,
wenn sie in Verbindung mit einem Vernetzungsmittel verwendet werden, wie beispielsweise einem
Polysiloxan, das an den Siliciumatomen gebundene Wasserstoffatome enthält. Vorzugsweise wird ein
Komplex von Platin (II)-chlorid und Cyclohexen verwendet.
Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen näher erläutert, worin sich die Teile auf das Gewicht
beziehen.
Die in diesem Beispiel verwendete Siliconmasse wurde durch Vermischen folgender Bestandteile
hergestellt:
100 Teile eines Organopolysiloxangummis mit einer Viskosität von 1 · io6 cSt, wobei 0,2%
der Polysiloxaneinheiten Methylvinylsiloxaneinheiten und 99,8% der Polysiloxaneinheiten
Dimethylsiloxaneinheiten waren; ,
15 Teile sehr fein verteilte Kieselsäure mit einer Oberfläche von 175 m2/g und einer mittleren go
Teilchengröße von 3 bis 40 ηιμ;
2 Teile Dimethylpinacoxylsilan;
30 Teile dieser Siloxanmasse, 70 Teile Kaliumperchlorat
(gesiebt durch ein Sieb einer Maschenweite von 0,076 mm) und r,ο Teil 2,4-Dichlorbenzylperoxyd
wurden in einer Mischmaschine innig miteinander vermischt. Die Mischung wurde durch eine Düse mit
einem Durchmesser von 25 mm ausgepreßt, ioo in geeignete Längen geschnitten und 30 Minuten
auf 1200C erwärmt, um die Masse zu
einem Kautschuk zu vulkanisieren.
Die vulkanisierte Masse besaß eine Abbrenngeschwindigkeit von etwa 200 mm/Sek. unter einem
Druck von 787 kg/cm2 bei Raumtemperatur und war beim Erhitzen auf 2500 C stabil. Die Masse
war gut brauchbar als Feststofftreibsatz für Gaserzeuger und für durch Kartuschen betätigte Vorrichtungen.
Es zeigte sich keine Absonderung von Bestandteilen, wenn die Masse kräftig mit der
Hand gerieben wurde.
Das in diesem Beispiel verwendete Silicon bestand aus einer Organopolysiloxanflüssigkeit mit
20% der Polysiloxaneinheiten an Methylvinylsiloxaneinheiten und 80% der Polysiloxaneinheiten
an Dimethylsiloxaneinheiten. Die Endglieder der iao
Polysiloxankette bestanden aus Trimethylsilylgruppen. Die Polysiloxanflüssigkeit besaß eine mittlere
Viskosität von 3000 cSt.
8oTeileKaliumperchlorat (gesiebt durch ein Sieb
einer Maschenweite von 0,076 mm), 20 Teile des las
obigen Silicons, 0,2 Teile Cyclohexen-platin(II)-
chloridlösung (0,35 g Cyclohexan-platin(II)-chlorid in 100 g Benzol) und 5 Teile Trimethylsilyl-Endgruppen
aufweisendes Methylhydrogenpolysiloxan (mittleres Molekulargewicht 3000) wurden innig miteinander vermischt. Die Mischung
wurde in eine Form ausgegossen und 30 Minuten auf ioo° C erhitzt, um sie zu vulkanisieren.
Der vulkanisierte Feststofftreibsatz besaß eine Abbrenngeschwindigkeit von 12 mm/Sek. unter
einem Druck von 35 kg/cm2 bei Raumtemperatur und war geeignet für die Verwendung in Gaserzeugern
und Vorrichtungen, die durch Kartuschen betätigt werden. Es traten keine Abscheidungen auf
der Oberfläche auf, wenn diese kräftig mit der Hand gerieben wurde.
Als acyclische Alkenylgruppen in den Organopolysiloxanen können auch solche mit höherem
Molekulargewicht zugegen sein, wie die Allyl-(prop-2-enyl)-(CH2
= CH · CH2)-, Prop-i-enyl-
ao (CH2 · CH = CH)- und But-2-enyl-(CH3 · CH
= CH · CH2)-Gruppen, an Stelle der Vinylgruppen des in den Beispielen verwendeten einfachen
Methylvinylsiloxans.
Claims (3)
1. Feststofftreibsatz zur Druckgas-Erzeugung auf der Basis von anorganischen Oxydatoren
im Gemisch mit härtbaren Organopolysiloxanen, dadurch gekennzeichnet, daß die benutzten
Organopolysiloxane neben den üblichen Alkyl- und/oder Arylgruppen und gegebenenfalls auch
Wasserstoffatomen noch zusätzlich acyclische Alkenylgruppen, besonders in einem Anteil von
0,1 bis 25% der Substituentengruppen, an das Siliciumatom gebunden, enthalten.
2. Feststofftreibsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die acyclischen Alkenylgruppen
Vinylgruppen sind.
3. Feststofftreibsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Organopolysiloxan
4000 bis 15 000 Siliciumatome im Molekül enthält.
© 809 634/1305 11.68
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