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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Zusammensetzungen
zur Herstellung einer wasserdampfdurchlässigen, flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
durch Auftragen der Zusammensetzung auf ein Substrat. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
eine Vielfalt an Anwendungen finden, wobei Wasserdampfdurchlässigkeit zum
Beispiel in Absorptionsartikeln, wie Windeln, Damenbinden, Slipeinlagen
und Inkontinenzprodukten, Schutzbettbezügen, Schutzkleidung und dergleichen,
wünschenswert
ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Thermoplastische
Folien, die zusätzlich
zu der Bereitstellung von Wasserdampfdurchlässigkeit eine Flüssigkeitsbarriere
bereitstellen, entsprechen dem Stand der Technik. Besonders bevorzugt
sind hydrophile, kontinuierliche Folien, die den Strom von Wasserdampf
durch offene Poren oder Öffnungen
in dem Material nicht zulassen, jedoch beträchtliche Mengen von Wasserdampf
durch die Folie übertragen,
indem sie Wasser auf einer Seite der Folie, auf der die Wasserdampfkonzentration
höher ist,
absorbieren und es auf der gegenüberliegenden
Seite der Folie, auf der die Wasserdampfkonzentration niedriger
ist, desorbieren oder verdampfen.
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Beispielsweise
offenbart WO 95/16746 Folien, die aus Mischungen aus a) Blockcopolyetherester,
Blockcopolyetheramiden (z. B. PebaxTM) und oder
Polyurethan und b) thermoplastischem Polymer, welches inkompatibel
mit a ist, und c) einem Kompatibilisierer hergestellt werden. Die
Folien sind flüssigkeitsundurchlässig und
weisen eine Wasserdampfdurchlässigkeit
von etwa 700 g/m2·Tag auf.
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US 5,447,783 offenbart ebenfalls
eine dampfdurchlässige,
wasserfeste Mehrkomponenten-Folienstruktur mit mindestens drei Schichten.
Die äußeren Schichten sind
hydrophobe Copolyetherester-Elastomere mit einer Dicke von 1,3–7,6 Mikrometern
und einer Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
von 400-2 500 g/m
2·24 h, und die innere Schicht
ist ein hydrophiles Copolyetherester-Elastomer mit einer Dicke von
7,6–152
Mikrometern und einer Wasserdampfdurchlässigkeitsrate von mindestens
3 500 g/m
2·24 h.
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US 5,445,875 offenbart ein
wasserdichtes, blutundurchlässiges
und virenundurchlässiges,
atmungsaktives Laminat. Das Laminat umfasst einen Gewebe-/Vliesstoff
und eine stranggepresste Folie wie Hytrel
TM mit
einer Dicke von etwa 1 Milli-Zoll (25,4 Mikrometer).
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Andere
Verbundlaminate sind zum Beispiel in
US
5,599,610 beschrieben, welches einen dreifach laminierten
Stoff für
Operationskittel offenbart, der Außenschichten aus Gewebe und
eine Innenschicht aus einer mikroporösen Polyurethanmembran umfasst.
Die mikroporöse
Folie weist eine Dicke von 12–55
Mikrometern und eine Wasserdampfdurchlässigkeitsrate von 1 100 g/m
2·24
h aufrecht und 5 500 g/m
2·24 h invertiert
(ASTM E96-B) auf. Zum Verbinden der Schichten wird Polyether-Polyurethan-Klebstoff
verwendet.
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In ähnlicher
Weise offenbart
US 5,532,053 eine
medizinische Folie mit hoher Feuchtigkeitsübertragung, welche auf ein
Vliesmaterial laminiert werden kann. Die Laminatfolie umfasst eine
erste Schicht Polyetherester-Copolymer und eine zweite und dritte
Schicht, die aus einer bestimmten Gruppe von Polymeren ausgewählt sind.
Die Folie weist eine Wasserdampfdurchlässigkeitsrate von mehr als
750 g/m
2·24 h (ASTM F 1249) und eine
Dicke von weniger als 1 Milli-Zoll (25,4 Mikrometer), vorzugsweise 0,6
Milli-Zoll bis 0,75 Milli-Zoll (15–19 Mikrometer) auf.
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US 4,938,752 offenbart Absorptionsartikel, umfassend
Folien aus Copolyetherestern, welche eine verringerte Wasserdurchlässigkeit,
eine Wasserdampfdurchlässigkeit
von 500 g/m
2·24 h (gemäß Messung in einer bestimmten
beschriebenen Prüfung)
und eine Dicke von 5–35
Mikrometern aufweisen. Ein Trägermaterial
ist nicht offenbart.
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US 4,493,870 offenbart ein
flexibles, geschichtetes, wasserdichtes Produkt, umfassend ein Textilmaterial,
das mit einer Folie aus einem Copolyetherester mit einer Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
von mindestens 1 000 g/m
2·24 h (ASTM
E96-66) und einer Dicke von 5 bis 35 Mikrometern bedeckt ist.
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GB 2024100 offenbart einen
flexiblen, geschichteten, wasserdichten Artikel, umfassend eine mikroporöse, hydrophobe
Außenschicht,
die wasserdampfdurchlässig
ist, jedoch beständig
gegen Flüssigkeiten
ist, und eine hydrophile Innenschicht aus Polyetherpolyurethan mit
einer Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
von mehr als 1 000 g/m
2·24 h.
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Zusammensetzungen,
die bekanntermaßen hydrophile,
kontinuierliche, wasserdampfdurchlässige, flüssigkeitsundurchlässige Folien
oder Schichten bereitstellen, umfassen thermoplastische Polymere, wie
Polyurethane, Polyetheramid-Blockcopolymere, Polyethylen-Acrylsäure-Copolymere,
Polyethylenoxid und seine Copolymere, Polylactid und Copolymere,
Polyamide, Polyester-Blockcopolymere, sulfonierte Polyester, Polyetherester-Blockcopolymere,
Polyetheresteramid-Blockcopolymere, Polyacrylate, Polyacrylsäuren und
Derivate, Ionomere, Polyethylen-Vinylacetat mit einem Vinylacetatgehalt
von mehr als 28 Gew.-%, Polyvinylalkohol und seine Copolymere, Polyvinylether
und deren Copolymere, Poly-2-ethyl-oxazolin und Derivate, Polyvinylpyrrolidon und
seine Copolymere, thermoplastische Cellulosederivate oder Mischungen
davon. Solche Zusammensetzungen können zum Herstellen von Schichten
und Folien verwendet werden, die hohe Wasserdampfdurchlässigkeitswerte
aufweisen und gleichzeitig flüssigkeitsundurchlässig sind
und die daher besonders zur Einbeziehung in Einweg-Absorptionsartikel
bevorzugt sind.
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Ein
Problem im Zusammenhang mit Folien und Schichten, die aus den oben
erwähnten
thermoplastischen Zusammensetzungen hergestellt sind, besteht jedoch darin,
dass solche Zusammensetzungen in der Regel im plastischen Zustand
bei den Verfahrensbedingungen hochviskos sind und nur mittels Extrudierverfahren
verarbeitbar sind. Extrudierverfahren zum Herstellen von Folien
und Schichten aus thermoplastischen Polymeren sind wohl bekannt, weisen
jedoch den Nachteil auf, ziemlich komplex zu sein; tatsächlich erfordern
sie eine teure Ausrüstung, die
in der Regel einen Hochleistungs-Schneckenextruder umfasst, um das
Material im plastischen Zustand durch eine Schlitzform zu drücken, um
die Folie oder Schicht zu bilden. Bedingungen von Extrudierverfahren
schließen
außerdem
in der Regel ziemlich hohe Temperaturen und Drücke ein. Darüber hinaus kann
eine Extrudiervorrichtung zur Bildung einer Folie oder Schicht nicht
leicht in eine Fertigungsstraße, z.
B. für
Einweg-Absorptionsprodukte, einbezogen werden. Zudem sind Extrudierverfahren
nicht für
die Herstellung von Folien mit einer besonders geringen Dicke, z.
B. im Bereich von 5–10 μm, geeignet.
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Außerdem ist
im Falle von laminierten Verbundstrukturen, d. h. bei denen eine
Schicht der bevorzugten wasserdampfdurchlässigen, flüssigkeitsundurchlässigen Zusammensetzung
auf ein Substrat, z. B. eine faserige Schicht, laminiert wird, oftmals
die Zugabe eines Klebstoffs erforderlich, um eine dauerhafte Fixierung
der Folie auf dem Substrat sicherzustellen. Dies wirkt sich jedoch
wiederum nachteilig auf die Gesamtwasserdampfdurchlässigkeit
des resultierenden Verbundstoffs aus und fügt dem Herstellungsverfahren
Komplexität
hinzu.
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Somit
besteht eine Notwendigkeit, Zusammensetzungen zur Herstellung einer
hydrophilen, kontinuierlichen, wasserdampfdurchlässigen, flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
mit bevorzugten Eigenschaften der Wasserdampfdurchlässigkeit
und Flüssigkeitsundurchlässigkeit
bereitzustellen, welche außerdem
leicht verarbeitbar sind, um für
einen vorzugsweise dünnen
Folienauftrag auf ein Substrat zu sorgen und so die Notwendigkeit
von komplexen herkömmlichen
Extrudiervorrichtungen zu vermeiden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine thermoplastische Zusammensetzung,
umfassend:
ein thermoplastisches Polymer oder eine Mischung von
Polymeren mit einer Viskosität
von mehr als 500 Pa.s (5 000 Poise) bei einer Temperatur von 20 °C über dem
DSC-Schmelzpunkt des Polymers oder der Mischung von Polymeren, bewertet
gemäß Beschreibung
im Text, und bei einer Frequenz von 1 rad/s, wobei die thermoplastischen
Polymere ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Polyurethanen, Polyetheramid-Blockcopolymeren,
Polyethylen-Acrylsäure-Copolymeren,
Polyethylenoxid und seinen Copolymeren, Polylactid und Copolymeren,
Polyamiden, Polyester-Blockcopolymeren, sulfonierten Polyestern,
Polyetherester-Blockcopolymeren,
Polyetheresteramid-Blockcopolymeren, Polyacrylaten, Polyacrylsäuren und
Derivaten, Ionomeren, Polyethylen-Vinylacetat mit einem Vinylacetatgehalt
von mehr als 28 Gew.-%, Polyvinylalkohol und seinen Copolymeren,
Polyvinylethern und deren Copolymeren, Poly-2-ethyl-oxazolin und
Derivaten, Polyvinylpyrrolidon und seinen Copolymeren, thermoplastischen
Cellulosederivaten oder Mischungen davon.
einen geeigneten
kompatiblen Weichmacher oder eine kompatible Mischung von Weichmachern
zur Einstellung der Viskosität,
wobei
die thermoplastische Zusammensetzung eine Viskosität von 5
Pa.s bis 400 Pa.s (50 Poise bis 4 000 Poise) bei einer Frequenz
von 1 rad/s bei einer Temperatur von 210 °C oder weniger und eine Viskosität von weniger
als 200 Pa.s (2 000 Poise) bei einer Frequenz von 1 000 rad/s bei
einer Temperatur von 210 °C
oder weniger aufweist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bevorzugte
thermoplastische Polymere zum Bereitstellen von hydrophilen, kontinuierlichen,
wasserdampfdurchlässigen,
flüssigkeitsundurchlässigen Folien
oder Schichten sind Polyurethane, Polyetheramid-Blockcopolymere,
Polyethylen-Acrylsäure-Copolymere,
Polyethylenoxid und seine Copolymere, Polylactid und Copolymere,
Polyamide, Polyester-Blockcopolymere, sulfonierte Polyester, Polyetherester-Blockcopolymere,
Polyetheresteramid-Blockcopolymere, Polyacrylate, Polyacrylsäuren und
Derivate, Ionomere, Polyethylen-Vinylacetat mit einem Vinylacetatgehalt
von mehr als 28 Gew.-%, Polyvinylalkohol und seine Copolymere, Polyvinylether
und deren Copolymere, Poly-2-ethyl-oxazolin und Derivate, Polyvinylpyrrolidon
und seine Copolymere, thermoplastische Cellulosederivate und Mischungen
davon. Besonders bevorzugt unter den vorstehend erwähnten thermoplastischen
Polymeren sind thermoplastische Polyetheramid-Blockcopolymere (z.
B. PebaxTM), thermoplastische Polyetheresteramid-Blockcopolymere,
thermoplastische Polyester-Blockcopolymere
(z. B. HytrelTM), thermoplastische Polyurethane
(z. B. EstaneTM) oder Mischungen davon.
Solche thermoplastischen Polymere oder Mischungen von Polymeren
sind in der Regel im geschmolzenen Zustand bei den Verfahrensbedingungen,
die für
die bekannten Verfahren der Folien- oder Schichtbildung, z. B. ein
Extrudierverfahren einschließlich
eines Hochleistungs-Schneckenextruders, typisch sind, hochviskos.
Genauer besitzt das thermoplastische Polymer oder die Mischung von
Polymeren in der Regel eine Viskosität von mehr als 500 Pa.s (5
000 Poise) bei einer Temperatur von 20 °C über dem DSC-Schmelzpunkt (differenzielle Scanningkalorimetrie),
welche die Temperatur ist, welche als diejenige bestimmt ist, die
dem DSC-Peak oder, im Falle einer Mischung von Polymeren, die mehr
als einen Peak zeigt, dem höchsten
DSC-Peak entspricht, und bei einer Frequenz von 1 rad/s.
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Die
Viskosität
der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Zusammensetzungen wird eingestellt, indem die thermoplastische Zusammensetzung,
die das thermoplastische Polymer oder die thermoplastische Mischung
von Polymeren umfasst, mit einem geeigneten Weichmacher oder einer
Mischung von Weichmachern versehen wird, der bzw. die mit den thermoplastischen
Polymeren kompatibel ist und die Viskosität der thermoplastischen Zusammensetzung im
geschmolzenen Zustand verringert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen die thermoplastischen Zusammensetzungen die folgenden
komplexen Viskositäten
(η*) auf:
5
Pa.s < η* < 400 Pa.s (50 Poise < η* < 4 000 Poise), vorzugsweise
10 Pa.s < η* < 200 Pa.s (100 Poise < η* < 2 000 Poise), mehr
bevorzugt 10 Pa.s < η* < 100 Pa.s (100 Poise < η* < 1 000 Poise) bei
einer Frequenz von 1 rad/s bei einer Temperatur von 210 °C oder weniger
und η* < 200 Pa.s (2 000
Poise), vorzugsweise η* < 100 Pa.s (1 000
Poise), mehr bevorzugt η* < 50 Pa.s (500 Poise)
bei einer Frequenz von 1 000 rad/s bei einer Verfahrenstemperatur
(T) von 210 °C
oder weniger, wobei η*
die komplexe Viskosität
der thermoplastischen Polymerzusammensetzung darstellt. Vorzugsweise
beträgt
die Temperatur T 200 °C
oder weniger und mehr bevorzugt 180 °C oder weniger und am meisten
bevorzugt von 200 °C bis
50 °C.
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Es
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass thermoplastische Zusammensetzungen mit der
beschriebenen komplexen Viskosität
das Beschichten eines Substrats mit einer Folie oder Schicht unter
Anwendung typischer Beschichtungsbedingungen und -vorrichtungen
ermöglichen,
die im Stand der Technik dafür
bekannt sind, dass Hotmelt-Zusammensetzungen mit niedrigen Viskositäten in einer
Schicht mit einer benötigten
Dicke auf ein Substrat aufgetragen werden, während gleichzeitig die vorteilhaften
Eigenschaften der bevorzugten thermoplastischen Polymere bei der
Bereitstellung von hydrophilen, kontinuierlichen, wasserdampfdurchlässigen,
flüssigkeitsundurchlässigen Schichten
oder Folien beibehalten werden.
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Es
hat sich außerdem
herausgestellt, dass thermoplastische Zusammensetzungen mit solchen Viskositäten sehr
dünne Folien
oder Schichten bereitstellen können.
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Geeignete
Weichmacher zur Verwendung in den erfindungsgemäßen thermoplastischen Zusammensetzungen
umfassen Citronensäureester,
Weinsäureester,
Glycerin und seine Ester, Adipate, Sebacate, Sorbit, epoxidierte
Pflanzenöle,
polymerisierte Pflanzenöle,
Polyole, Phthalate, flüssige
Polyester, Glycolate, p-Toluolsulfonamid
und Derivate, Glycole und Polyglycole, Sorbitanester, Phosphate,
Monocarbonfettsäuren
(C8-C22) und deren
Derivate und Mischungen davon.
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Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße thermoplastische
Zusammensetzung zu 10 Gew.-% bis 80 Gew.-%, mehr bevorzugt zu 25 Gew.-%
bis 70 Gew.-% der
thermoplastischen Zusammensetzung das thermoplastische Polymer oder die
thermoplastische Mischung von Polymeren und zu 20 Gew.-% bis 90
Gew.-%, vorzugsweise
zu 30 Gew.-% bis 75 Gew.-% der thermoplastischen Zusammensetzung
den geeigneten Weichmacher oder die geeignete Mischung von Weichmachern.
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Die
erfindungsgemäßen thermoplastischen Zusammensetzungen
können
darüber
hinaus zusätzliche
fakultative Bestandteile umfassen, um die Verarbeitbarkeit der Zusammensetzungen
und ebenso die mechanischen Eigenschaften sowie andere Eigenschaften
wie Klebrigkeit, Beständigkeit
gegen Alterung durch Licht und Sauerstoff, optisches Erscheinungsbild
usw. der aus solchen thermoplastischen Zusammensetzungen gebildeten
Folien oder Schichten weiter zu verbessern.
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Solche
fakultativen Bestandteile schließen Klebrigmacherharze oder
Mischungen von Klebrigmacherharzen mit einem Erweichungspunkt von
125 °C oder
weniger ein. Bevorzugte Harze, die zu bis zu 50 Gew.-% der thermoplastischen
Zusammensetzung vorhanden sein können,
können
ausgewählt sein
aus Terpentinharzen und Terpentinharzestern, Kohlenwasserstoffharzen,
aliphatischen Harzen, Terpen- und Terpenphenolharzen, aromatischen
Harzen, synthetischen C5-Harzen, Mischungen
von synthetischen C5-C9-Harzen
und Mischungen davon. Andere fakultative Bestandteile der thermoplastischen Zusammensetzungen
umfassen Antioxidationsmittel, UV-Schutzmittel, Pigmente und Mischungen
davon, welche in der Zusammensetzung in einer Konzentration von
bis zu 10 Gew.-% der Zusammensetzung vorhanden sein können.
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Eine
erfindungsgemäße thermoplastische Zusammensetzung
kann mit einem Verfahren hergestellt werden, das in der Regel die
Schritte des Bereitstellens des thermoplastischen Polymers oder
der thermoplastischen Mischung von Polymeren und des geeigneten
Weichmachers oder der geeigneten Mischung von Weichmachern, das
Erhitzen der Bestandteile und ihre Mischung, z. B. mit einem bekannten
geeigneten Mischer, zur Bildung der thermoplastischen Zusammensetzung
im geschmolzenen Zustand mit der gewünschten komplexen Viskosität η* umfasst.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine wasserdampfdurchlässige, flüssigkeitsundurchlässige Schicht
aus der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Zusammensetzung gebildet werden, indem die thermoplastische Zusammensetzung
auf ein Substrat aufgetragen wird. Die aus den erfindungsgemäßen thermoplastischen
Zusammensetzungen gebildeten Folien oder Schichten weisen vorzugsweise
eine Wasserdampftransportrate von mindestens 100 g/m2·24 h,
vorzugsweise mindestens 300 g/m2·24 h,
am meisten bevorzugt mindestens 500 g/m2·24 h mit
einer Dicke von mindestens 0,5 μm
auf.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer Schicht oder Folie aus einer erfindungsgemäßen thermoplastischen
Zusammensetzung umfasst in der Regel die Schritte des Bereitstellens
der Zusammensetzung, deren Erhitzung, um sie fließfähig zu machen,
und das Auftragen der Zusammensetzung im geschmolzenen Zustand auf
ein Substrat in einer Schicht mit der gewünschten Dicke. Obwohl das Substrat
einfach ein Bildungssubstrat sein kann, auf das die thermoplastische
Zusammensetzung aufgetragen wird, um eine Folie oder Schicht der
gewünschten
Dicke zu bilden, die anschließend
von dem Substrat getrennt und als solche verwendet wird, kann in
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
auch ein Verbundstoff gebildet werden, der die thermoplastische Zusammensetzung
und ein Substrat umfasst, auf das die thermoplastische Zusammensetzung
aufgetragen wird, wobei das Substrat vorzugsweise ebenfalls wasserdampfdurchlässig ist.
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Eine
solche erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt einen Verbundstoff bereit, wobei der Beitrag der aus der
erfindungsgemäßen thermoplastischen
Zusammensetzung gebildeten Schicht zu der Leistung des Verbundstoffs
nur in der Bereitstellung einer Flüssigkeitsbarriere liegt, und
kann somit vorteilhaft so dünn
wie möglich
bereitgestellt werden. Das verbleibende physische Leistungskriterium
wird vorzugsweise durch das bereitgestellte Substrat bereitgestellt,
welches daher vorzugsweise außerdem als
eine Trägerschicht
fungiert.
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Das
Substrat oder die Trägerschicht
kann eine beliebige geeignete Schicht sein, die vorzugsweise außerdem wasserdampfdurchlässig ist
und vorzugsweise eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 100
g/m2·24
h, mehr bevorzugt mindestens 300 g/m2·24 h und
am meisten bevorzugt mindestens 500 g/m2·24 h aufweist.
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Geeignete
Substrate zum diesbezüglichen Gebrauch
als Trägerschichten
umfassen zweidimensionale, ebenflächige, mikro- und makroporöse Folien,
makroskopisch aufgeschäumte
Folien, mit Öffnungen
versehene geformte Folien, Vlies- und Gewebeschichten. Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
die Öffnungen
in der Schicht eine beliebige Konfiguration aufweisen, sind jedoch
vorzugsweise kugelförmig
oder länglich
und können
auch unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Die Öffnungen sind
vorzugsweise gleichmäßig über die
gesamte Oberfläche
der Schicht verteilt, jedoch sind Schichten, bei denen nur bestimmte
Bereiche der Oberfläche
mit Öffnungen
versehen sind, ebenfalls vorgesehen.
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Geeignete
zweidimensionale, poröse,
ebenflächige
Schichten der Unterschicht können
aus einem beliebigen dem Stand der Technik entsprechenden Material
hergestellt sein, sind jedoch vorzugsweise aus allgemein erhältlichen
Polymermaterialien hergestellt. Geeignete Materialien sind zum Beispiel Materialien
wie GoretexTM oder SympatexTM,
die im Stand der Technik für
ihre Anwendung in so genannter atmungsaktiver Kleidung wohl bekannt
sind. Andere geeignete Materialien umfassen XMP-1001 von Minnesota
Mining and Manufacturing Company, St. Paul, Minnesota, USA, und
Exxaire XBF-101W, geliefert von Exxon Chemical Company. Wie hier
verwendet, bezieht sich der Ausdruck zweidimensionale, ebenflächige Schicht
auf Schichten mit einer Tiefe von weniger als 1 mm, vorzugsweise
weniger als 0,5 mm, wobei die Öffnungen
einen durchschnittlichen, einheitlichen Durchmesser entlang ihrer
Länge aufweisen
und nicht aus der Ebene der Schicht herausragen. Die mit Öffnungen
versehenen Materialien zur Verwendung als Unterschicht in der vorliegenden
Erfindung können
mit einem beliebigen der im Stand der Technik bekannten Verfahren,
wie in EPO 293 482 und den Bezugnahmen darin beschrieben, hergestellt
werden. Außerdem
können
die Abmessungen der mit diesem Verfahren hergestellten Öffnungen
erhöht
werden, indem eine Kraft auf die Fläche der Unterschicht ausgeübt wird
(d. h. Dehnen der Schicht).
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Geeignete
mit Öffnungen
versehene geformte Folien schließen Folien ein, die diskrete Öffnungen aufweisen,
die sich über
die horizontale Ebene der kleidungsseitigen Oberfläche der
Schicht zum Kern erstrecken und dadurch Vorsprünge bilden. Die Vorsprünge weisen
eine Öffnung
auf, die sich an ihrem abschließenden
Ende befindet. Vorzugsweise besitzen die Vorsprünge eine Trichterform, ähnlich denen, die
in
US 3,929,135 beschrieben
sind. Die Öffnungen,
die sich innerhalb der Ebene befinden, und die Öffnungen, die sich am abschließenden Ende
des Vorsprungs befinden, können
selbst kreisförmig
oder nicht kreisförmig
sein, mit der Maßgabe,
dass das Querschnittmaß oder
der Bereich der Öffnung
am Abschluss des Vorsprungs kleiner ist als das Querschnittmaß oder der
Bereich der Öffnung,
die sich innerhalb der kleidungsseitigen Oberfläche der Schicht befindet. Vorzugsweise
sind die mit Öffnungen
versehenen, vorgeformten Folien unidirektional, so dass sie zumindest
im Wesentlichen, wenn nicht vollständig, einen in eine Richtung
weisenden Flüssigkeitstransport
zum Kern aufweisen.
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Geeignete
makroskopisch aufgeschäumte Folien
zum diesbezüglichen
Gebrauch schließen
Folien ein, wie beispielsweise in
US
4,637,819 und
US 4,591,523 beschrieben.
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Bevorzugte
Trägerschichten
zum diesbezüglichen
Gebrauch schließen
Gewebe- und Vliesschichten,
am meisten bevorzugt hydrophobe, faserige Schichten, wie hydrophobe
Vliesstoffe, ein.
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Die
Verbundstoffe dieser bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind besonders vorteilhaft, da sie es ermöglichen,
einen Verbundstoff bereitzustellen, bei dem die thermoplastische
Zusammensetzung als eine Schicht mit der gewünschten Dicke auf das Trägersubstrat
aufgetragen werden kann. Typische Beschichtungsbedingungen und -verfahren,
die im Stand der Technik für
das direkte Auftragen von Hotmelts mit niedrigen Viskositäten bekannt
sind, können
leicht angewendet werden, um die thermoplastische Zusammensetzung
mit der gewünschten
Dicke bereitzustellen.
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Ein
mögliches
Verfahren zur Bildung eines Verbundlaminats durch Auftragen der
thermoplastischen Zusammensetzung auf ein Substrat, das als Trägerschicht
fungiert, ist in der PCT-Anmeldung WO 96/25902 beschrieben.
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Mindestens
bei der Beschichtungstemperatur zeigt die thermoplastische Zusammensetzung
in Form einer Schicht vorzugsweise Klebeeigenschaften auf dem Trägersubstrat,
um den bevorzugten Verbundstoff so zu bilden, dass kein zusätzlicher Klebstoff
benötigt
wird, um eine permanente Bindung zwischen der thermoplastischen
Zusammensetzung und dem Substrat zu erreichen. In einigen Anwendungen
kann es auch wünschenswert
sein, dass die thermoplastische Zusammensetzung bei jeder beliebigen
Temperatur klebrig bleibt, d. h., sie wird so formuliert, dass sie
die typischen Eigenschaften eines selbstklebenden Klebstoffs aufweist.
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Die
erfindungsgemäßen thermoplastischen Zusammensetzungen
und die daraus gebildeten wasserdampfdurchlässigen, flüssigkeitsundurchlässigen Schichten
und Verbundstoffe sind in einer Reihe von Anwendungen von Nutzen,
bei denen Flüssigkeitsundurchlässigkeit
und Wasserdampfdurchlässigkeit
wünschenswert
sind. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung wirksam in Absorptionsartikeln wie
Windeln, Damenbinden, Slipeinlagen und Inkontinenzprodukten; Schweißpolstern,
wie Schweißpolstern
für Achselhöhle, Handgelenk
und Kopf, Krageneinlagen, Schuheinlagen, Hutbändern und Brustpolstern; Schutzbettbezügen, Schutzkleidung
und dergleichen eingesetzt werden. Vorzugsweise weisen die aus den
erfindungsgemäßen thermoplastischen Zusammensetzungen
gebildeten wasserdampfdurchlässigen,
flüssigkeitsundurchlässigen Schichten
und Verbundstoffe eine Wasserdampftransferrate von mindestens 100
g/m2·24
h, mehr bevorzugt mindestens 300 g/m2·24 h und
am meisten bevorzugt mindestens 500 g/m2·24 h auf.
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Eine
wasserdampfdurchlässige,
flüssigkeitsundurchlässige Verbundstruktur,
die durch Auftragen der erfindungsgemäßen thermoplastischen Zusammensetzung
auf ein geeignetes Substrat gebildet wird, ist von besonderem Nutzen
als Unterschicht für
Absorptionsartikel, besonders Damenbinden und Slipeinlagen. Solche
Artikel umfassen in der Regel Bestandteile, die dem Fachmann bekannt sind,
wie eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht, einen
Absorptionskern und eine Unterschicht, und können wahlweise Verschlussmittel,
Flügel
und dergleichen umfassen.
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Beispiel:
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Ein
Polyetheramid-Blockcopolymer, erhältlich von Elf Atochem (Frankreich),
kommerzialisiert unter der Handelsbezeichnung Pebax MV 1074, wurde
mit Triethylcitrat, erhältlich
von Aldrich Co., und Irganox 1010 (Antioxidationsmittel), erhältlich von
Ciba-Geigy, gemischt.
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Das
Polymer weist einen DSC-Peak-Schmelzpunkt von 158 °C auf und
zeigt bei 178 °C
und bei der Frequenz 1 rad/s eine komplexe Viskosität von 641
Pa.s (6410 Poise).
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Die
endgültige
Formulierung in Gewichtsprozent wies die folgende Zusammensetzung
auf:
30 % Pebax MV 1074
69 % Triethylcitrat
1 % Irganox
1010
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Die
Mischung wurde bei 160 °C
schmelzgesponnen, um eine Folie mit einer Dicke zu erhalten, die
gleich 5 μm
war. Für
diese wurden bei der Extrudiertemperatur komplexe Viskositäten von
51,7 Pa.s (517 Poise) bzw. 17,2 Pa.s (172 Poise) bei einer Scherrate
von 1 und 1 000 rad/s ermittelt. Anschließend wurde die Folie direkt
auf ein Substrat laminiert, welches durch einen kardierten, hydrophoben
Vliesstoff aus 100 % Polypropylen mit 34 g/m2 (Trägerschicht)
gebildet wurde, der unter der Handelsbezeichnung Sawabond 4326,
erhältlich
von Sandler (Deutschland), kommerzialisiert wird. Das Verbundsubstrat
wies eine Wasserdampftransferrate von 2 530 g/m2·24 h auf.
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Die
komplexe Viskosität
wird erfindungsgemäß mit Hilfe
eines Rheometers RDA-II, erhältlich von
Rheometrics Co., gemessen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird bei 23 °C gemäß dem ASTM-Verfahren
E-96, „Aufrechter
Becher", gemessen.