DE69919893T2 - Vorrichtung zur behandlung der weitsichtigkeit oder anderer augenbeschwerden - Google Patents
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Description
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, welche dazu bestimmt ist, in das Auge eingesetzt zu werden, um die Weitsichtigkeit oder andere Augenleiden, die mit einem Akkomodationsfehler des Auges zusammenhängen, zu behandeln.
- Das Dokument
EP0732090A beschreibt ein Intraokularimplantat gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. - Um zu ermöglichen, das zu lösende Problem besser zu verstehen, ist in der beiliegenden
1 eine Halbansicht im Vertikalschnitt eines Auges dargestellt. In dieser Figur sind die Hornhaut2 , die Innenwand des Auges4 mit seinem Ziliarkörper6 und die Iris8 , welche die Pupille9 des Auges definiert, dargestellt. In dieser Figur sind auch der Sulcus, der eine Furche zwischen dem Ziliarkörper6 und der Iris8 bildet, sowie die Linse14 mit ihrem Kapselsack16 dargestellt. Die Linse14 oder genauer gesagt deren Kapselsack16 ist mit der Wand4 des Auges über eine Einheit aus als Zonulae18 bezeichneten Muskeln verbunden, die aus Fibrillen bestehen. Diese Fibrillen haben ein Ende18a , das mit dem Umfang des Kapselsacks16 verbunden ist, sowie ein weiteres Ende, das in den Ziliarkörper6 eingebettet ist. Befindet sich das Auge in einem normalen Zustand, bewirken die gesteuerten Kontraktionen der Zonulae18 die Änderung der Krümmungsradien der Linse14 , wodurch die Akkomodation des Auges in Abhängigkeit von dem Abstand, in dem sich der zu betrachtende Gegenstand befindet, ermöglicht wird. - Es ist nachgewiesen worden, dass das Altern des Auges eine Vergrößerung des Außendurchmessers der Linse hervorruft. Hieraus ergibt sich, dass die Zonulae „zu lang" und „entspannt" werden und dass die den Fibrillen der Zonulae verliehenen Impulse diesen nicht mehr ermöglichen, auf die Linse zu wirken, um die Akkomodation zu bewirken.
- Es ist auch nachgewiesen worden, dass der über die Zonulae auf den Kapselsack ausgeübte Zug ermöglicht, die Sehleistung der Linse dadurch zu erhöhen, dass eine Reduzierung des Krümmungsradius ihrer hinteren Seite bewirkt wird.
- Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine in das Auge implantierbare Vorrichtung zu liefern, die ermöglicht, die Zonulae wieder zu aktivieren, um die Akkomodation trotz der Vergrößerung des Durchmessers der Linse zu ermöglichen.
- Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Vorrichtung zur Behandlung der Weitsichtigkeit oder eines anderen Augenleidens, das mit einem Akkomodationsfehler des Auges zusammenhängt, gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Teil aufweist, das im Wesentlichen die Form wenigstens eines Ringteils hat, das eine Umdrehungsachse und einen ersten Rand, der auf einem Kreis mit dem Durchmesser D1 zwischen 12,5 und 13,5 mm angeordnet ist, sowie einen zweiten Rand, welcher auf einem Kreis mit dem Durchmesser D2 zwischen 9,5 und 10,5 mm angeordnet ist, aufweist, wobei die genannten Ränder entlang der Richtung der Umdrehungsachse um eine Länge h zwischen 0,5 und 2,5 mm versetzt sind, wobei der erste Rand dazu bestimmt ist, durch wenigstens einen Teil seiner Länge auf einem Teil der inneren Wand des Auges aufzuliegen, und wobei der zweite Rand geeignet ist, an einem mittleren Bereich der Zonulae der Augenlinse angelegt zu werden, wodurch ein Verschieben des mittleren Bereichs der Zonulae erzielt wird, was bewirkt, dass sie unter Spannung gebracht und geeignet gemacht werden, die Verformung der Linse unter der Wirkung von den genannten Zonulae verliehenen Stimulationen zu bewirken.
- Man versteht, dass der Ring oder das Ringteil, der bzw. das in das Innere des Auges eingesetzt wird, über seinen Außenrand im Bereich des Sulcus ciliaris aufliegt, während sein anderer Innenrand, welcher am mittleren Bereich der Zonulae anliegt, bewirkt, das dieser mittlere Bereich der Zonulae sowie die Linse nach hinten verschoben werden. Diese Verschiebung ermöglicht, eine erneute Spannung der Zonulae zu erzielen, die somit wieder aktiv gemacht werden, wenn die sie bildenden Fibrillen erregt werden.
- Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist der Ring geschlossen, und er ist dann aus einem nachgiebigen, biokompatiblen Material gefertigt, um das Einfügen des Rings in das Innere des Auges zu ermöglichen. Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist der Ring offen und kann in diesem Fall aus einem starren, biokompatiblen Material, wie zum Beispiel PMMA, gefertigt sein.
- In dem vorliegenden Text muss präzisiert werden, dass unter „nachgiebigem Material" Materialien verstanden werden, die gewöhnlicherweise verwendet werden, um insbesondere Intraokularimplantate herzustellen und die typischerweise von PolyHEMA oder Silikongelen gebildet sind. Unter dem Begriff „starres Material" sollen lichtdurchlässige, biokompatible Materialien verstanden werden, die einen geringen Elastizitätskoeffizienten aufweisen und deren bekanntester Vertreter PMMA ist.
- Weitere Merkmale sowie Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung, die als nicht einschränkende Beispiele gegeben sind, besser hervortreten. Die Beschreibung bezieht sich auf die beiliegenden Figuren, in denen:
-
1 , welche bereits beschrieben ist, die Hälfte eines Auges im vertikalen Schnitt zeigt; -
2 das Einsetzen der Vorrichtung zur Behandlung der Weitsichtigkeit in das Auge zeigt; -
3 ein Schema zeigt, welches die Wirkungsweise der Vorrichtung zur Behandlung der Weitsichtigkeit veranschaulicht; -
4 eine Vorderansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Behandlung der Weitsichtigkeit zeigt; -
5 eine Seitenansicht im Schnitt entlang der Linie V-V der Vorrichtung der4 zeigt, und -
5a eine Ansicht im Teilschnitt der Linie A-A der4 zeigt. - Zunächst wird unter Bezugnahme auf die
4 und5 eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Behandlung der Weitsichtigkeit beschrieben. Diese Vorrichtung mit dem Bezugszeichen20 hat die allgemeine Form eines Rings oder eines Ringteils22 mit einem Außenrand22a und einem Innenrand22b . Der Ring22 kann geschlossen sein oder eine Öffnung aufweisen, wie dies aus4 hervorgeht. Die Ränder22a und22b können eine abgerundete Form aufweisen und sind durch einen ebenen Abschnitt22c untereinander verbunden. - In
2 ist eine in das Auge eingesetzte Behandlungsvorrichtung20 dargestellt. Wie diese Figur zeigt, stützt sich der äußere Rand22a an der Wand des Auges im Bereich des Sulcus ciliaris10 ab, während der innere Rand22b an dem mittleren Bereich18 der Zonulae18c derart anliegt, dass die Verschiebung dieses mittleren Bereichs bewirkt wird, wie später erläutert wird. - Der Zwischenbereich
22c des Rings oder des Ringteils22 muss Abmessungen aufweisen, die ausreichend sind, damit der Innenrand22b die Verschiebung des mittleren Bereichs der Zonulae wirksam ermöglicht. Das heißt, dass der Zwischenteil22c einen mechanischen Widerstand aufweisen muss, welcher ausreichend ist, damit der Abstand zwischen dem Außenrand und dem Innenrand konstant bleibt, wenn der Ring eingesetzt wird. Diese Abmessungen hängen natürlich von dem Material ab, das verwendet wird, um den gewünschten mechanischen Widerstand zu erhalten. Wie2 oder5a zeigt, hat der Ring22 die allgemeine Form eines Kegelstumpfabschnitts, so dass der äußere Rand22a auf einem Kreis mit einem Durchmesser D1 angeordnet ist, dass der innere Rand22b auf einem Kreis mit einem Durchmesser D2, welcher kleiner ist als D1, angeordnet ist und dass zwischen dem Außenrand22a und dem Innenrand22b ein Versatz h entlang der Richtung der Sehachse X-X' besteht. - Wenn die Behandlungsvorrichtung in das Auge eingesetzt ist, bildet der Rand
22a einen vorderen Rand und der Rand22b einen hinteren Rand. - In
3 ist die durch das Einsetzen der Behandlungsvorrichtung20 in das Auge hervorgerufene Wirkung schematisch dargestellt. In dieser Figur ist durch B ein fiktiver Verankerungspunkt der Zonulae in dem Ziliarkörper und durch A1 der Verankerungspunkt der Zonulae an dem Umfang des Kapselsacks symbolisiert, wobei13 den Abstand zwischen den Punkten B und A1 in Abwesenheit der Behandlungsvorrichtung darstellt. Durch die Wirkung des inneren Rands22b auf den mittleren Bereich der Zonulae, wird der mittlere Teil C der die Zonulae bildenden Fibrillen um einen Abstand d zur Rückseite des Auges hin verschoben. Diese Verschiebung des mittleren Bereichs C bewirkt auch ein Verschieben des Punktes A1, der nun als A', bezeichnet wird. Das Verschieben entlang der Richtung der Sehachse ist gleich d, und es wird auch ein Verschieben entlang zu der Sehachse orthogonalen Richtungen, d.h. entlang der radialen Richtungen der Linse, mit dem Wert e erzielt. Man versteht, dass diese anteroposterioren Verschiebungen eine gewisse Bewegung der gesamten Linse nach hinten bewirken und ermöglichen, die Zonulae dank der Verschiebung des mittleren Bereichs unter Spannung zu setzen. All dies geschieht in Bezug auf die Linse, als wenn die Länge der Zonulae um die Länge e reduziert worden wäre. Auf diese Weise wird die Vergrößerung des Durchmessers der Linse kompensiert. - Unter erneuter Bezugnahme auf die
4 und5 wird eine bevorzugte Ausführungsform der Behandlungsvorrichtung20 detaillierter beschrieben. Der mit22c bezeichnete mittlere Teil des Rings20 ist vorzugsweise mit Öffnungen24 versehen, die winkelig gleichmäßig beabstandet sind und die das freie Zirkulieren der wässrigen Augenflüssigkeit auf beiden Seiten der Vorrichtung in der vorderen Kammer ermöglichen. Ebenso ist der äußere Rand22a vorzugsweise von Kreisbögen, wie beispielsweise26 , gebildet, die durch rückspringende Bereiche28 getrennt sind. Die Kreisbögen26 sind winkelig gleichmäßig verteilt. Demzufolge erfolgt die Abstützung an der Innenwand des Auges lediglich über die Sektoren, die den Kreisbögen26 entsprechen, wobei die rückspringenden Abschnitte28 auch den freien Durchgang der wässrigen Augenflüssigkeit ermöglichen. - Im Fall der Ausführungsform der
4 ist die Behandlungsvorrichtung22 einfach von einem Ringteil gebildet, das durch eine Öffnung34 lassende Enden30 und32 begrenzt ist. Um das Einfügen des Rings in das Auge über den in dessen Wand ausgebildeten Einschnitt zu erleichtern, kann das Ende30 vorzugsweise mit einer sich verjüngenden Verlängerung35 versehen sein. - In dem Fall, in dem die Behandlungsvorrichtung
20 nur von einem die Öffnung34 aufweisenden Ringteil gebildet ist, ist es möglich, diesen Ring aus einem starren Material, wie beispielsweise PMMA zu fertigen. Die Öffnung34 kann vorzugsweise zwischen 30 und 120 Grad betragen, wodurch eine ausreichende Wirkung auf die Zonulae sichergestellt wird. - Es ist auch möglich, eine Behandlungsvorrichtung zu verwenden, die von einem geschlossenen Ring gebildet ist und folglich keine Öffnung
34 aufweist. Selbstverständlich ist es in diesem Fall erforderlich, dass dieser Ring aus einem nachgiebigen Material der Art wie es unter der Marke Hydrogel auf den Markt gebracht wird gefertigt ist, um im Hinblick auf das Einführen der Vorrichtung20 in das Auge durch einen Einschnitt von relativ geringer Abmessung das Falten des Rings um einen Durchmesser zu gestatten. - Bei der als Beispiel beschriebenen Ausführungsform beträgt der Außendurchmesser D1 13,1 mm und der Innendurchmesser D2 9,9 mm. Allgemeiner liegt der Durchmesser D1 vorzugsweise zwischen 12,5 und 13,5 mm und der Durchmesser D2 zwischen 9,5 und 10,5 mm.
- Der Versatz h zwischen den zwei Rändern entlang der Richtung der Sehachse beträgt 1,25 mm, um eine ausreichende Verschiebung des mittleren Bereichs der Zonulae zu erzielen. Allgemeiner liegt dieser Versatz h zwischen 0,5 und 2,5 mm und vorzugsweise zwischen 1 und 1,5 mm.
- Der Öffnungswinkel
34 zwischen den zwei Enden des Rings beträgt 35 Grad. Allgemeiner liegt er zwischen 30 und 120 Grad. - Schließlich haben der Außenrand und der Innenrand des Rings
20 – wie die5 und5a zeigen – vorzugsweise eine abgerundete Form. Der entsprechende Krümmungsradius liegt vorzugsweise zwischen 0,20 und 0,35 mm, um jegliche Läsion der Zonulae oder der Innenwand des Auges zu vermeiden.
Claims (12)
- Vorrichtung zur Behandlung der Weitsichtigkeit oder anderer Augenbeschwerden, die mit einem Akkommodationsfehler des Auges verbunden sind, die ein im Wesentlichen die Form mindestens eines Ringteils besitzendes und eine Umdrehungsachse aufweisendes Teil (
22 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Ringteil die allgemeine Form eines Kegelstumpfteils hat und einen auf einem Kreis mit Durchmesser D1 zwischen 12,5 und 13,5 mm angeordneten ersten Rand (22a ) und einen auf einem Kreis mit Durchmesser D2 zwischen 9,5 und 10,5 mm angeordneten zweiten Rand (22b ) besitzt, wobei die Ränder in eine Richtung der Umdrehungsachse um eine Länge h zwischen 0,5 und 2,5 mm versetzt sind, wobei der erste Rand (22a ) dazu bestimmt ist, mit mindestens einem Teil seiner Länge auf einem Teil der inneren Wand des Auges aufzuliegen, und der zweite Rand (22b ) gegen eine mittlere Zone (18c ) der Zonulae (18 ) der Augenlinse angelegt werden kann, wobei der erste und der zweite Rand untereinander über ein zentrales Teil verbunden sind, das einen mechanischen Widerstand aufweist, der ausreicht, dass der zweite Rand ein Verschieben der mittleren Zone der Zonulae bewirkt, was ihr Anspannen verursacht und sie geeignet macht, die Verformung der Augenlinse (14 ) unter der Einwirkung von Stimulationen zu bewirken, die auf die Zonulae angewandt werden. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschieben entlang der Umdrehungsachse zwischen dem ersten Rand (
22a ) und dem zweiten Rand (22b ) zwischen 1,0 mm und 1,5 mm liegt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rand (
22a ) aus Kreisbögen (26 ) besteht, die durch rückspringende Teile (28 ) getrennt werden. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreisbögen (
26 ), die den ersten Rand (22a ) bilden, winkelig regelmäßig zu der Umdrehungsachse verteilt sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (
22 ) die Form eines offenen Rings hat, der von zwei Enden (30 ,32 ) abgeschlossen wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (
22 ) die Form eines geschlossenen Rings hat. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (
22 ) die Form eines Ringteils hat, das von zwei Enden (30 ,32 ) abgeschlossen wird, wobei der Winkel in der Mitte zwischen diesen Enden zwischen 30 und 120 Grad liegt. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eines (
30 ) der zwei Enden (30 ,32 ) des Teils (22 ) in Ringteilform von einem zugespitzten Teil (35 ) verlängert wird, um das Anbringen des Rings im Auge zu erleichtern. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem starren, biokompatiblen Werkstoff hergestellt ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus PMMA besteht.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem geschmeidigen biokompatiblen Werkstoff hergestellt ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder (
22a ,22b ) des Rings abgerundet sind.
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