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Gebiet der
Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung ist die Behandlung von durch Neurome bedingten
Schmerzen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Neurome,
d. h. konzentrierte, abnorme Nervenknäuel unter der Haut, können zu
chronischen Schmerzen führen.
Neurome können
aufgrund wiederholter stumpfer Verletzungen eines Nervs, wie dies
beispielsweise beim Morton-Neurom, das durch häufiges Laufen oder Tanzen verursacht
wird, der Fall ist, sowie aufgrund direkter Durchtrennung eines Sinnesnervs,
wie beispielsweise bei Neuromen aufgrund einer Amputation und darauffolgender
Entstehung von "Neuromstumpf"-Schmerzen, entstehen.
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Derzeitige
medizinische Behandlungsmöglichkeiten
von Neuromschmerzen sind begrenzt. Ein zur Behandlung von Neuromschmerzen
eingesetztes Verfahren umfasst die direkte Injektion eines Steroids – mit oder
ohne Lokalanästhetikum – in das
Neurom, um so eine invasive Nervenblockierung zu erzielen. Derartige
Nervenblockierungen neigen jedoch dazu, nur vorübergehend Erleichterung zu
verschaffen. Zudem bedarf es für
die Nervenblockierung eines Arztbesuchs, sie ist invasiv und kann
schmerzhaft sein. Auch kann es durch die Langzeitverwendung von Steroiden
zu mit derartigen Verfahren in Verbindung stehenden Komplikationen
kommen. Andere Behandlungsmöglichkeiten
umfassen eine operative Durchtrennung und Entfernung des Neuroms.
Dies ist zwar zur Entfernung des schmerzhaften Neuroms wirksam,
es kommt jedoch innerhalb von kurzer Zeit nach dem Eingriff häufig zur
Bildung neuer Neurome an der operierten Stelle. Zudem ist eine Operation aufgrund
ihrer invasiven Natur, des Komplikationsrisikos und der Kosten nicht
immer wünschenswert. Andere
Behandlungsverfahren umfassen die Verwendung von orthostatischen
Vorrichtun gen. Derartige Vorrichtungen sorgen aber nur selten für langfristige
Schmerzlinde rung.
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Deshalb
besteht fortgesetzter Bedarf an der Identifizierung neuer Verfahren
zur Behandlung von Neuromschmerzen. Idealerweise sollten derartige Verfahren
einfach genug sein, um eine Selbstbehandlung zu ermöglichen,
für eine
kontinuierliche Verwendung geeignet sein und wirksam Neuromschmerzen
lindern.
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Relevante
Literatur
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Literaturverweise,
die einen Rückblick
auf Neurome und Verfahren zur Behandlung derselben, insbesondere
von Morton-Neuromen, bieten, sind unter anderem: Nunan & Giesy, Clinics
in Podiatric Medecine and Surgery 14, 489–501 (Juli 1997); Mendicino & Rockett, Clinics
in Podiatric Medecine and Surgery 14, 303–311 (April 1997); Wu, J. Foot
Ankle Surg. 35, 112–119
(März 1996);
und Alexander et al., Orthopedics 10, 103–106 (Jänner 1987). Weitere, als für die Anwendung
relevant erachtete Literaturverweise umfassen: Devor et al., Pain
48(2), 261–268 (1992),
und die US-A-5.667.799.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist auf die Verwendung einer topischen lokalanästhetischen
Zusammensetzung zur Behandlung eines unter Neuromschmerzen leidenden
Patienten ausgerichtet. Eine topische lokalanästhetische Zusammensetzung
wird auf eine keratinisierte Hautstelle des Patienten proximal zu
dem darunterliegenden, die Neuromschmerzen auslösenden Neurom aufgebracht.
Die Zusammensetzung umfasst, zusätzlich
zu einer wirksamen Menge eines Lokalanästhetikums, vorzugsweise Eucalyptol.
Speziell werden die Zusammensetzungen bei der Behandlung von mit
Morten-Neuromen in Zusammenhang stehenden Schmerzen angewendet.
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BESCHREIBUNG
DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung ist auf die Verwendung einer topischen lokalanästhetischen
Zusammensetzung ausgerichtet, um die Schmerzen eines Patienten mit einem
Neurom zumindest zu reduzieren. Eine topische lokalanästhetische
Zusammensetzung, umfassend eine wirksame Menge eines Lokalanästhetikums,
wird auf eine keratinisierte Hautstelle des Patienten in einem Bereich
nahe dem Neurom aufgebracht. Insbesondere werden die Zusammensetzungen
bei der Behandlung von mit Morten-Neuromen in Zusammenhang stehenden
Schmerzen eingesetzt.
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Bevor
auf den Gegenstand der Erfindung näher eingegangen wird, sei angemerkt,
dass die Erfindung nicht auf die in Folge beschriebenen speziellen Ausführungsformen
der Erfindung beschränkt
ist, da Variationen an den einzelnen Ausführungsformen vorgenommen werden
können,
die weiterhin in den Schutzumfang der beiliegenden Ansprüche fallen.
Es versteht es sich außerdem,
dass die verwendete Terminologie dem Zweck der Beschreibung der
einzelnen Ausführungsformen
dient und nicht einschränkend
ist. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die
beiliegenden Ansprüche
bestimmt.
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In
der vorliegenden Beschreibung und in den beiliegenden Ansprüchen schließen die
Singularformen der bestimmten und unbestimmten Artikel Pluralreferenzen
ein, sofern nichts Gegenteiliges aus dem Kontext hervorgeht. Sofern
nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
dieselbe, gemeinhin von Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung
verstandene Bedeutung.
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Im
vorliegenden Verfahren verwendete topische Zusammensetzungen umfassen
ein Lokalanästhetikum
als Wirkstoff. Obwohl zwei oder mehr Lokalanästhetika in den vorliegenden
Zusammensetzungen enthalten sein können, umfassen die vorliegenden
Zusammensetzungen im Allgemeinen nur ein einziges Lokalanästhetikum.
Das in den vorliegenden Verfahren eingesetzte Lokalanästhetikum
ist eine Anästhetikum,
das, in topischen Formulierungen verabreicht, schnell eine keratinisierte
Hautoberflä che
durchdringt, um abnorme ektopische Nervenentladungen der Nerven
des unter der Hautoberfläche liegenden
Neuroms zu reduzieren. Das Lokalanästhetikum verfügt über ein
mit dem Transport durch die verhornte Hautoberfläche hindurch kompatibles Molekulargewicht
und Schmelzpunkt. Im Allgemeinen liegt das Molekulargewicht des
Lokalanästhetikums nicht über ca.
300 Dalton, noch üblicher
bei nicht mehr als ca. 250 Dalton. Der Schmelzpunkt des Lokalanästhetikums
liegt unter ca. 100°C.
In zahlreichen Ausführungsformen
ist das Lokalanästhetikum eine
Verbindung, bestehend aus einem sekundären oder tertiären Amin,
das durch eine Bindung oder eine verbindende Gruppe an eine aromatische
Gruppe gebunden ist. In einer Ausführungsform umfasst das Lokalanästhetikum
etwa 9 bis 20 Kohlenstoffatome. Das Lokalanästhetikum ist im Allgemeinen
eine Alkanylverbindung mit ca. 9 bis 20 Kohlenstoffatomen. Da sie
Zusammensetzung topisch aufgetragen wird, wird das Lokalanästhetikum
zur Förderung
der Penetration der Hautoberfläche
durch den Wirkstoff im Allgemeinen als freie Base bereitgestellt.
Zahlreiche Lokalanästhetika
sind nach dem Stand der Technik bekannt, und viele davon sind für eine topische Anwendung
geeignet. Geeignete Lokalanästhetika umfassen
Lidocain, Butamben, Butanilicain, Ethylaminobenzoat, Fornocain,
Hydroxyprocain, Isobutyl-p-aminobenzoat, Naepain, Octacain, Parethoxycain,
Piridocain, Prilocain, Procain, Risocain, Tolycain, Trimecain, insbesondere
Ethylaminobenzoat (Benzocain). Die Menge des in den vorliegenden
Zusammensetzungen vorhandenen Lokalanästhetikums reicht aus, um eine
wirksame Menge des Wirkstoffs bei der topischen Verabreichung gemäß den vorliegenden
Verfahren bereitzustellen. Die genaue Menge des in der topischen
Formulierung gegenwärtigen
anästhetischen
Mittels hängt
vom jeweils verwendeten Mittel ab, liegt aber im Allgemeinen in
einem Bereich von etwa 5 bis 50 Gew.-%, üblicherweise von etwa 10 bis
40 Gew.-%.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten die topischen Anwendungen,
die in den vorliegenden Verfahren eingesetzt werden, Eucalyptol,
das als penetrationsförderndes
Mittel für
das Lokalanästhetikum
dient. Eucalyptol (1,3,3-Trimethyl-2-oxabicyclo[2,2,2-]octan) ist
der Hauptbestandteil von Eukalyptusöl und ist auch als Cineol und
Cajeputol bekannt. Die Menge an in der Zusam mensetzung enthaltenem
Eucalyptol beträgt
ca. 10 bis 80 Gew.-%, üblicherweise
ca. 10 bis 50 Gew.-%, noch üblicher
ca. 20 bis 40 Gew.-% der Zusammensetzung.
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Optional
können
die in den vorliegenden Verfahren eingesetzten topischen Zusammensetzungen ein
oder mehrere zusätzliche
penetrationsfördernde Mittel
umfassen, die in Kombination mit dem Eucalyptol zur raschen Gewährleistung
der Penetration des Lokalanästhetikums
wirken. Zusätzliche
penetrationsfördernde
Mittel sind zum schnellen Durchdringen der Haut fähig und
pharmazeutisch annehmbar, d. h. für den Patienten in der Menge,
in der sie in der Zusammensetzung enthalten sind, nicht toxisch.
Beispiele für
zusätzliche
penetrationsfördernde
Mittel, die in den vorliegenden Zusammensetzungen einsetzbar sind,
umfassen: Propylenglykol und N-Methyl-2-pyrrolidon. Ein zusätzliches penetrationsförderndes
Mittel, das insbesondere in Kombination mit Eucalyptol in den vorliegenden
Zusammensetzungen Anwendung finden kann, ist N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET).
Falls enthalten, variiert die Menge des zusätzlichen penetrationsfördernden
Mittels in den vorliegenden Zusammensetzungen abhängig vom
eingesetzten Mittel sowie vom in der Zusammensetzung enthaltenen
Lokalanästhetikum.
Die Menge des oder der zusätzlichen
penetrationsfördernden
Mittels) in den vorliegenden Zusammensetzungen beträgt 10 bis
80 Gew.-%, üblicherweise
ca. 30 bis 60 Gew.-%. Im Allgemeinen beträgt das Verhältnis von Eucalyptol zum zusätzlichen
penetrationsfördernden
Mittel in den vorliegenden Zusammensetzungen 0,25 : 1 bis 2 : 1, üblicherweise
ca. 1 : 2 bis 1 : 1.
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Die
das Lokalanästhetikum,
Eucalyptol und ein beliebiges zusätzliches penetrationsförderndes Mittel
beinhaltenden Zusammensetzungen, die in den vorliegenden Verfahren
eingesetzt werden, werden in einer für die topische Anwendung geeigneten Weise
formuliert. So können
die vorliegenden Zusammensetzungen als stabile Lösungen oder Suspensionen des
Lokalanästhetikums
in Eucalyptol formuliert werden. Alternativ dazu können das
Lokalanästhetikum
und Eucalyptol mit einer oder mehreren Trägersubstanzen zur Bildung einer
Lösung,
Suspension, Gel, Lotion, Creme, Salbe, Aerosolspray oder dergleichen,
wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, kombiniert werden.
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Gel-Vehikel,
in denen das vorliegende Lokalanästhetikum
und Eucalyptol zum Erhalt einer für die vorliegenden Verfahren
nützlichen
Anwendung formuliert werden können,
sind physiologisch annehmbar und umfassen im Allgemeinen ein Lösungsmittel in
Kombination mit einem Verdickungsmittel. Das Lösungsmittel ist im Allgemeinen
ein Alkanol, wie beispielsweise ein Alkohol oder ein Polyol, einschließlich: Ethanol,
Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin und dergleichen. Das Lösungsmittel
ist im Gel-Vehikel
im Allgemeinen mit ca. 1 bis 80 Gew.-%, noch üblicher mit 10 bis 40 Gew.-%, der topischen
Zusammensetzung enthalten.
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Herkömmliche
Gelbildungs- oder Verdickungsmittel können zur Bereitstellung einer
Formulierung, die auf praktische Weise auf die Haut aufgebracht
werden kann, verwendet werden. Gelbildungsmittel, die sich als wirksam
herausstellten und die zur Illustration für herkömmlich verwendete Gelbildungsmittel
zum Auftragen auf die Haut dienen, schließen Carbomer 940 (mit Diisopropanolamin
neutralisiert), neutralisierte Polyacrylsäure usw. ein. Das Gelbildungsmittel
wird in einer zur Bereitstellung einer angemessenen Viskosität ausreichenden Menge
eingesetzt, die im Allgemeinen in einem Bereich von ca. 0,1–5 Gew.-%
der Formulierung liegt.
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Nichtionische
Tenside können
in den Zusammensetzungen enthalten sein, wobei die nichtionischen
Tenside als Verschnittmittel und hautpenetrationsfördernde
Mittel dienen können,
zusätzlich
zu Eucalyptol und jeglichem oben beschriebenen, optional einsetzbaren
penetrationsfördernden
Mittel. Herkömmliche,
physiologisch annehmbare Tenside könne eingesetzt werden, wie
beispielsweise Sorbitanester usw. Falls vorhanden ist das anionische
Tensid im Allgemeinen in einer Menge von etwa 2–20 Gew.-% der Formulierung
enthalten.
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Die
topische Zusammensetzung kann auch andere physiologisch annehmbare
Träger
oder geringere Mengen von Additiven, die insbesondere mit organoleptischen
Eigenschaften assoziiert werden, enthalten, wie beispielsweise Duftstoffe,
Farbstoffe, Emulgatoren, Puffer, Kühlmittel (z. B. Methanol),
Antibiotika, Stabilisatoren und dergleichen. Die Trägerstoffe
und die geringeren Mengen an Additiven sind in her kömmlichen
Mengen von ca. 0,001 bis 5 Gew.-%, noch üblicher von 0,001 bis 2 Gew.-%,
vorhanden und überschreiten üblicherweise
insgesamt nicht 10 Gew.-%.
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Wird
dies als praktisch erachtet, so kann, z. B. bei einer Gel-Formulierung,
die topische Anwendung durch einen porösen oder nichtporösen Okklusivverband
umhüllt
werden, um das Gel vor mechanischer Entfernung während des Behandlungszeitraums
zu schützen.
Verschiedene inerte Verbände können eingesetzt
werden, einschließlich
der verschiedenen für
Pflaster verwendbaren Materialien, die in der Folge beschrieben
werden. Alternativ dazu können
Vlies- oder Webstoffverbände,
insbesondere Elastomerverbände,
eingesetzt werden, die einen Wärme-
und Dampftransport ermöglichen.
Diese Verbände
ermöglichen
ein Kühlen
der Stelle des Schmerzes, was angenehmer ist, und schützen gleichzeitig
das Gel vor mechanischer Entfernung.
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Anstelle
eines Gels kann auch ein Pflaster eingesetzt werden, wobei die das
Lokalanästhetikum und
Eukalyptol sowie jegliches zusätzliche
penetrationsfördernde
Mittel umfassende Zusammensetzung in den Klebstoff des Pflasters
formuliert wird. Im Falle von Pflastern umfassen die Verbände gegebenenfalls
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid (SARAN®), Polyethylen,
Synthesekautschuk, Webstoff- oder Vliespolyesterstoffe usw. Das
Lokalanästhetikum und
Eucalyptol können
mit dem Klebemittel mithilfe eines Verschnittmittels oder einer
Kombination aus Verschnittmitteln kombiniert werden, wie beispielsweise
Propylenglykol, Glycerin, Methylsalicylat oder dergleichen. Die
Wahl des Klebemittels ist nicht entscheidend, es gibt eine Vielzahl
an physiologisch annehmbaren Klebemitteln, die zum Aufrechterhalten des
Kontakts von Lokalanästhetikum,
Eucalyptol und jeglichem zusätzlichem
penetrationsförderndem
Mittel zur Haut fähig
sind.
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Von
besonderer Bedeutung sind die im U.S.-Pat. Nr. 4.440.777 beschriebenen
topischen Lokalanästhetika.
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In
den vorliegenden Verfahren wird die das Lokalanästhetikum umfassende topische
Zusammensetzung auf eine keratinisierte, proximal zum Neurom liegende
Hautstelle des Patienten aufgetragen, wobei der Terminus Neurom
zur Bezeichnung eines schmerzhaften konzentrierten Nervenknäuels und/oder
Nervenschwellung verwendet wird. Das Neurom kann sich an vielen
Stellen des Körpers
bilden, einschließlich
von Stellen zwischen den Zehen, wie dies beim Morton-Neurom der
Fall ist, an einer proximal zu einer amputierten Bereich liegenden Stelle
und dergleichen. Die Haustelle, auf die die Zusammensetzung aufgebracht
wird, liegt ausreichend proximal zu den Zielnerven des Neuroms d.
h. die Hautstelle liegt über
der durch Neurom-Zielnerven innervierten Region, sodass beim Kontakt
der Zusammensetzung mit der Hautoberfläche das Lokalanästhetikum
schnell die Zielnerven des Neuroms erreichen und dort aktiv werden
kann. Auf welcher Hautstelle die topische Zusammensetzung aufgetragen wird,
hängt von
der Lage des Neuroms ab. Bei der Behandlung von Neuromen zwischen
den Zehen, beispielsweise, wird die topische Zusammensetzung auf
der direkt über
oder unter, üblicherweise über, der Stelle
des Neuroms liegenden Region zwischen des Zehen des Fußes aufgebracht.
Der Abstand zwischen Neurom und Stelle der Behandlung sollte nicht größer als
ca. 3 cm, vorzugsweise nicht größer als ca.
1 cm, sein.
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Die
vorliegenden Zusammensetzungen werden auf der Stelle für einen
Zeitraum von 0,25 bis 6 Stunden, üblicherweise von 0,5 bis 5
Stunden, aufgebracht, während
dem der Patient eine Linderung der Schmerzen aufgrund der Wirkung
des Lokalanästhetikums
auf die Zielnerven des Neuroms verspürt. Kehrt der Neuromschmerz
nach der Entfernung der topischen Zusammensetzung zurück, kann
eine neue topische Zusammensetzung aufgetragen werden. Dieser Vorgang
kann so oft wie gewünscht
und zur Schmerzstillung nötig
wiederholt werden. Aufgrund der Natur des in den vorliegenden Verfahren verwendeten
Lokalanästhetikums
vollzieht sich die Penetration des Lokalanästhetikums rasch. Deshalb erfährt der
Patient eine schnell nach dem Auftragen eintretende Schmerzstillung. Üblicherweise
lässt der Schmerz
des Patienten ca. 25 bis 30 min, üblicherweise ca. 5 bis 30 min,
nach dem Auftragen der topischen Zusammensetzung zumindest ein wenig
nach.
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Die
Menge der aufzutragenden Zusammensetzung ist üblicherweise ausreichend, um
einen Großteil
der Hautregion, die sich über
dem Zielnerven des Neuroms befindet, zu bedecken, um die Blockierung
der Leitung bei einem ausreichenden Prozentsatz an Neurom-Zielnerven
zu gewährleisten, sodass
der Patient Schmerzlinderung verspürt. Die genaue Menge der aufgetragenen
topischen Zusammensetzung kann empirisch bestimmt werden. Wird beispielsweise
die topische Zusammensetzung in der Region zwischen den Zehen des
Fußes
aufgetragen, so reicht die aufgetragene Menge zum Bedecken von zumindest
ca. 50%, noch üblicher
von zumindest ca. 75%, der Region aus. Handelt es sich um Lösungen,
Dispersionen, Gele, Lotionen, Cremen und dergleichen, wird die Zusammensetzung
auf der Region verteilt und gegebenenfalls ein Verband darüber angebracht.
Im Falle von Pflastern wird ein angemessen großes Pflaster auf der die Hautstelle
umfassenden Region aufgebracht.
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Aus
praktischen Gründen
können
die Zusammensetzungen als Einzeldosierungen bereitgestellt werden,
wobei derartige Dosierungsformate auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind.
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Nach
dem Auftragen der topischen Zusammensetzung tritt das Lokalanästhetikum
rasch durch die Hautoberfläche
hindurch und reduziert die abnormen ektopischen Entladungen der
Zielnerven des Neuroms, die proximal zur Hautstelle liegen. Das
Ergebnis ist zumindest ein teilweises Abklingen der vom Patienten
verspürten
Schmerzintensität,
und in einigen Fällen
sogar eine völlige
Schmerzstillung. Die Anwendung der topischen lokalanästhetischen Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Verfahren führt
also zur Behandlung des unter Schmerzen leidenden Patienten.
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Verschiedenste
Patienten können
durch die vorliegenden Verfahren behandelt werden. Üblicherweise
sind derartige Patienten "Säugetiere" oder "Säuger", wobei diese Bezeichnungen allgemein
zur Beschreibung eines zur Klasse Mammalia gehörigen Organismus verwendet
wird. Von besonderer Bedeutung ist die Behandlung von Primaten mit
den vorliegenden Verfahren (z. B. Menschen, Schimpansen und Affen), wobei
die vorliegenden Verfahren besonders zur Behandlung von an Neuromschmerzen
leidenden Menschen geeignet ist.
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Es
werden Sets mit Einzeldosen der in den vorliegenden Verfahren eingesetzten
topischen Formulierung bereitgestellt. Zusätzlich zu den die Einzeldosen
enthaltenden Behältnissen
verfügt
das Set über
eine informative Packungsbeilage, die die Verwendung und die bei
der Behandlung der bestimmtem Erkrankung zu Tage tretenden vorteilhaften
Wirkungen der Medikamente beschreibt.
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Die
folgenden Beispiele werden zum Zwecke der Illustration angeführt.
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EXPERIMENTELLER
TEIL
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Beim
Patienten handelt es sich um eine 32 Jahre alte Frau, bei der 10
Jahre zuvor ein Morton-Neurom diagnostiziert wurde. Nach Jahren
des Tanzens stellte sich bei ihr nach Aktivitäten, bei denen sie über einen
längeren
Zeitraum hinweg auf ihren Füßen sein
musste, oder Aktivitäten,
die schnelle, rasche Bewegungen ihrer Füße erforderten, ein bewegungshemmender
Schmerz an der plantaren Oberfläche
des Fußes
ein. Sie wurde zuvor von 3 Fachärzten
für Fußleiden
und einem Orthopäden
untersucht, und alle diagnostizierten ein "Morton-Neurom". Vorherige Behandlungen umfassten:
3 Cortison/Lokalanästhetikum-Injektionen,
die bei der Verabreichung schmerzhaft waren und nur teilweise vorübergehend
schmerzlindernd wirkten. Sie erhielt Orthesen, die bei Tragen teilweise
für Erleichterung sorgten;
sie konnte diese Orthesen jedoch weder beim Tanzen noch beim Ausüben bestimmter
sportlicher Aktivitäten
tragen, da sie nicht in die für
diese Aktivitäten
getragenen Schuhe passten.
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Nachdem
die Patientin einige Stunden lang Fußball gespielt hatte, traten
die typischen Symptome des Morton-Neuroms auf, ein starker, stechender, brennender
Schmerz in ihrem Fuß,
sodass sie nicht mehr auf ihren Füßen stehen konnte. Daraufhin
trug sie eine topische lokalanästhetische
Zusammensetzung (33% Benzocain, 44% DEET, 23% Eucalyptol) direkt
auf die schmerzende, über
dem Neurom liegende Haut auf. Innerhalb von 10 Minuten war sie völlig schmerzfrei.
Die Schmerzstillung hielt einige Stunden lang an, und sie konnte
auf ihren Fuß laufen, ohne
dass Schmerzen auftraten. Am nächsten
Tag trug sie erneut das topische Medikament auf die über dem
Neurom liegende Haut auf, bevor sie einige Stunden lang Fußball spielte.
Erneut berichtete sie von einer völligen Schmerzstillung, die
10 Minuten nach dem Auftragen einsetzte und einige Stunden andauerte,
wodurch sie imstande war, schmerzfrei auf ihrem Fuß zu laufen.
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Die
obigen Ergebnisse und Diskussion zeigen deutlich, dass die Zusammensetzungen
ein relativ schnelles, vollständiges
und einfaches Mittel zur Behandlung von Neurom-bedingten Schmerzen
bereitstellen. Aufgrund des so einfachen Verfahrens können sie
selbst verabreicht werden und stellen die deutlich erkennbaren Vorteile
von Verfahren bereit, die Fachkräfte
des Gesundheitssektors mit einbeziehen. Zudem gibt es keine systemischen
Nebenwirkungen, da äußerst geringe
(klinisch unwirksame) Dosen des Medikaments in den Blutkreislauf
eintreten.
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Obwohl
die obige Erfindung anhand von Illustration und Beispiel zum Zwecke
eines klaren Verständnisses
recht detailliert beschrieben wurde, ist für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung im Lichte der Lehren dieser Erfindung klar ersichtlich,
dass bestimmte Änderungen
und Modifikationen daran vorgenommen werden können.