DE69908967T2 - Computer-unterstützer fabrikationsprozess zur schnellen konzeption, prototypenerstellung und herstellung mannigfaltiger medizinischer muster - Google Patents

Computer-unterstützer fabrikationsprozess zur schnellen konzeption, prototypenerstellung und herstellung mannigfaltiger medizinischer muster Download PDF

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C64/00Additive manufacturing, i.e. manufacturing of three-dimensional [3D] objects by additive deposition, additive agglomeration or additive layering, e.g. by 3D printing, stereolithography or selective laser sintering
    • B29C64/10Processes of additive manufacturing
    • B29C64/165Processes of additive manufacturing using a combination of solid and fluid materials, e.g. a powder selectively bound by a liquid binder, catalyst, inhibitor or energy absorber
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29LINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASS B29C, RELATING TO PARTICULAR ARTICLES
    • B29L2031/00Other particular articles
    • B29L2031/753Medical equipment; Accessories therefor
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B33ADDITIVE MANUFACTURING TECHNOLOGY
    • B33YADDITIVE MANUFACTURING, i.e. MANUFACTURING OF THREE-DIMENSIONAL [3-D] OBJECTS BY ADDITIVE DEPOSITION, ADDITIVE AGGLOMERATION OR ADDITIVE LAYERING, e.g. BY 3-D PRINTING, STEREOLITHOGRAPHY OR SELECTIVE LASER SINTERING
    • B33Y80/00Products made by additive manufacturing

Description

  • 1. Anwendungsgebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Herstellung von Prototypen und zur Fertigung zahlreicher medizinischer Mittel mit unterschiedlichen Parametern entsprechend der Präambel des Anspruchs 1, und ein Computer geführtes System zur Herstellung zahlreicher pharmazeutischer Dosierungsformen. Ein Verfahren und ein System dieser Art sind z. B. aus WO-A-98/41189 bekannt.
  • 2. Stand der Technik
  • Dem Stand der Technik gemässe Verfahren zur Entwicklung von Medikamenten nutzen mindestens drei Kerntechnologien zur Erhöhung der Effizienz zum Auffinden neuer Medikamentenlinien aus: Genomik, Hochgeschwindigkeits-Sichtung und kombinatorische Chemie. Die Erforschung des menschlichen Genom vervielfacht rapide die Anzahl der Zielkrankheiten. Sichtungsmethoden nutzen biologische Analysen und können sehr schnell zeigen, ob ein Mittel ein „Treffer" ist, d. h., ob es Wirksamkeit gegen ein Ziel besitzt. Kombinatorische Chemiemethoden können die in der Sichtung verwendeten Mittel hervorbringen und können helfen sie zu optimieren. Viele Pharmafirmen betrachten diese dem Stand der Technik gemässe Technologie als notwendig, um im Markt konkurrenzfähig zu sein.
  • Andererseits schloss das bisherige oder „klassische" Vorgehen zur Medikamentenentwicklung auch ein:
    • A) Synthetische Herstellung von Molekülen, die natürlichen oder anderen synthetischen Strukturen entsprechen und von denen bekannt ist, dass sie einige oder alle der gewünschten pharmazeutischen Wirkungen besitzen;
    • B) Testen kleiner Mengen gereinigter oder auf andere Weise definierter chemischer Zusammensetzungen in biologischen Analysen;
    • C) Auswahl einer „Führungs-Zusammensetzung" um die Versuche fortzusetzen, die klinische Tests am Menschen einschliessen können; und
    • D) Umgestalten der Zusammensetzung und Entwicklung einer „zweiten Führungskomponente".
  • Der klassische Prozess neigte dazu, mehrere Dekaden Entwicklungszeit zu beanspruchen um herauszufinden, ob das ausgewählte Molekül oder die Substanz erfolgreich sein könnten oder ausfallen würden. Firmen mit einer grösseren Sammlung von Zusammensetzungen oder Archiven von Zusammensetzungen hatten einen empirischen Vorteil.
  • Der nächste Schritt der Innovationen beinhaltete die Miniaturisierung sowohl der Wirkungsanalysen als auch des Synthetikprozesses zur Generierung einer grossen Anzahl von Testkandidaten. Die kombinatorische Chemie, umfassend definiert als die Erzeugung zahlreicher organischer Zusammensetzungen durch schnelle, gleichzeitige, parallele oder automatisierte Synthesen, ändert sich in dem Masse, in dem Chemiker chemische Bibliotheksprogramme erzeugen und es ist zu erwarten, dass sie die Geschwindigkeit mit der Medikamente gefunden werden erhöht. Die kombinatorischen Chemietechniken beruhen auf der Änderung einfacher Schritte oder Bestandteile in einer Folge von Schritten nach dem Zufallsprinzip, eine Reihe verwandter Testkandidaten oder Prototypen zu erzeugen. Diese Kandidaten werden dann auf die gewünschte biologische Wirksamkeit hin überprüft. Die sogenannten „Hochgeschwindigkeits-Sichtungen" beruhen auf halb-automatisierten und üblicherweise miniaturisierten Versionen traditioneller kolometrischer, potentiometrischer, fluorometrischer, radiometrischer oder andere Signale erzeugender Systeme in Zusammensetzung mit einem gewünschten biologischen Indikator oder einer gewünschten biologischen Wirksamkeit. Die Verwendung biologischer Systeme, z. B. „Phasendisplay-Bibliotheksprogramme" gestattet es, andere Systeme als die mechanisierte Synthese zur Erzeugung von zu überprüfenden Rohmaterialien zu verwenden.
  • Die Einführung der kombinatorischen Chemie und der schnellen In-Vitro-Überprüfung haben dramatisch die Effektivität der Chemiker zur Entdeckung neuer Medikamenten-Linien erhöht. Gegenwärtig sind für die Überfülle neuer Zusammensetzungen jedoch keine Techniken zur Erfüllung der rationalen und rigorosen Entwicklung der Anforderungen an Medikamenten-Abfüllsysteme bekannt, ausser einer wesentlichen Erhöhung der Stückzahl und der notwendigen Ausrüstung. Die traditionelle Verarbeitung oraler Dosierungsformen erfordert mehrere aufeinander folgende Schritte, die einschliessen können: Mischen und Verschneiden des Pulvers, nasse Granulierung und Trocknung, Einfettung, Verdichtung und Beschichtung. Diese Vorgehensweise in der Formulierungs-Entwicklung kann als ein lineares Verfahren charakterisiert werden. Konsequenterweise ist die Entwicklung erfolgreicher Formulierungen sehr zeitaufwendig; sie begrenzt sehr stark die Fähigkeit pharmazeutischer Firmen neue Medikamente schnell auf den Markt zu bringen.
  • Der Formulierungs-Wissenschaftler hat sich traditionell auf Training und Erfahrung zur Formulierung eines neuen aktiven Mittels bekannter chemischer und physikalischer Eigenschaften verlassen. Der Wissenschaftler hat viele Charakteristiken des aktiven Mittels bei dem Entwurf einer Dosierungsform in Betracht zu ziehen, einschl. des geeigneten Verwaltungsweges, der Medikamentenfreigabe, der Verteilung, des Stoffwechsels, der Ausscheidung, der Stabilität und der Verträglichkeit mit anderen Arzneistoffträgern. Daraus ist ersichtlich, dass der Formulierungs-Wissenschaftler eine grosse Zahl von Kriterien zu erfüllen und zu optimieren hat. Darüber hinaus muss die Formulierung stabil und zur Produzierung kommerzieller Mengen geeignet sein.
  • Ein Problem mit dem Formulierungs-Wissenschaftler konfrontiert sind ist, dass die Produktion und das Testen kleiner Medikamenten-Formulierungsmengen wie z. B. Tabletten die gleiche Zeit beansprucht wie die Produktion grosser Mengen. Um eine Menge von Tabletten, z. B. in einer ausreichenden Menge für eine Klinische und Stabilitäts-Prüfung herzustellen, muss daher eine einzige limitierte Produktionsmenge hergestellt werden.
  • Ein anderes Problem des Standes der Technik besteht bei der Fertigung von Strukturen mit vorgegebenen Poren- oder Kanal-Strukturen. Dies war selbst bei additiven Fertigungsprozessen, wie z. B. 3DP eine herausfordernde Aufgabe. Es wurden Strukturen mit radialen oder vertikalen Kanälen mit einem Durchmesser von einigen hundert micro meter hergestellt; jedoch wurde die Bildung engerer und gewundener Strukturen am besten durch die Verwendung eines Opfermaterials erzielt. Eine übliche Praxis bei der Herstellung gewebeartiger Matrizen war die Verwendung von Mischungen aus wasserlöslichen Partikeln (Sodiumchlorid) mit nicht wasserlöslichen Polymeren, die in einer Lösung gelöst sind, um Proben herzustellen. Die Salzpartikel wurden aus dem Mittel mit Wasser ausgelaugt, um eine poröse Struktur offen zu legen. Während diese Technik bei der Herstellung eines Netzwerkes von Poren verwendet wurde, ging die Kontrolle über die Porenarchitektur verloren.
  • 3. Aufgabe der Erfindung
  • Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren vorzuschlagen, das die Probleme der dem Stand der Technik gemässen Verfahren eliminiert.
  • 4. Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe
  • Die erfindungsgemässe Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren und durch das in Anspruch 18 definierte Computer geführte System gelöst. Spezielle Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Ansprüche.
  • Es wird ein fachkundiges System vorgeschlagen, das die verschiedenen Zusammensetzungen und Ausführungsformen pharmazeutischer Formulierungen oder medizinischer Mittel empfiehlt. Die Erfindung gestattet ferner die Formulierung aktiver Dosierungsformen in kleinen Mengen, die unterschiedliche Freigaberaten des aktiven Agens enthalten.
  • Das erfindungsgemässe System gestattet es dem Formulierungs-Experten nur die erforderliche Anzahl eines Prototyps herzustellen, die für die gewünschten Tests erforderlich ist. Dies wird durch die Nutzung Computer gesteuerter Prozesse wie z. B. „Solid Free-Form Fabrication" (SFF) Techniken erreicht. Die Nutzung Rechner gestützter Fertigungstechniken gestattet es, in jeder Chargen-Grösse den gleichen Prototyp zum weiteren Testen oder zur Kommerzialisierung zu reproduzieren, vorausgesetzt, dass die gleiche Sequenz der Maschineninstruktionen benutzt wird. Darüber hinaus gestatten solche Verfahren die Herstellung mehrerer verschiedener Prototypen in kurzer Zeit. Dadurch wird die Entwicklungszeit für neue Produkte im Vergleich zu konventionellen Technologien beträchtlich verkürzt, wie z. B. bei Tablettenkompression, woraus den Firmen hohe Kosteneinsparungen resultieren.
  • Das System gestattet ferner extrem kleine Chargen, selbst Einzelstücke, mit einer bekannten Zusammensetzung in einem einzigen Fertigungsgang zu fertigen. Dadurch können biologische und Stabilitäts-Tests parallel ökonomisch und beschleunigt durchgeführt werden, was gleichzeitig eine schnelle Überprüfung der Prototypen zur Eignung der schnellen Auswahl von Prototyp-Agens für weitere Entwicklungsarbeit gestattet.
  • Die Erfindung nutzt den Vorteil eines schnellen Fertigungsprozesses, der die Möglichkeit der schnellen Herstellung von Prototypen für diesen Fertigungsprozess gewährleistet. Das Prinzip das diesem Prozess zugrunde liegt ist, dass ein Formulator eine Dosierungsform oder ein medizinisches Mittel auf einer Computer Arbeitsstation mittels einer Computer-Edit-Design Software (CAD) entwirft. Die Arbeitsstation übersetzt dann die Information in Maschineninstruktionen, die die Fertigung des CAD erzeugten 3-D Objektes unter Verwendung geeigneter Materialien generell durch den schichtweisen Aufbau des Objektes gestattet.
  • SFF ist ein Beispiel für einen Computer gestützten Fertigungsprozess, der für die Anwendung der Erfindung geeignet ist. Dieser Prozess gestattet eine hochgradige Design Flexibilität, nicht nur in bezug auf macroscopische Architektur, sondern weit wichtiger in bezug auf Aufbau, Microstruktur und Oberflächentextur des zu fertigenden Teiles. Der Prozess ist leicht skalierbar; er gestattet Herstellungsmengen im Bereich von Vorproduktions-Prototyp-Mengen bis zu Fertigungsmengen unter Verwendung eines einzigen Prozesses. Diese Faktoren unterscheiden den erfindungsgemässen Prozess von anderen Fabrikationslösungen und machen ihn ideal geeignet zur Herstellung von Medikamenten zur klinischen Versorgung, bei denen Materialien und Auslegung eine kritische Rolle bei der Produktdifferenzierung (Übereinstimmung mit Placebos) spielen, wobei verkürzte Produkt Vorlaufzeiten ein kritischer strategischer Vorteil sind, wobei traditionell grosse Mengen wertvollen GMP Materials streng begrenzt sind, und wobei die Produkt-/Prozess-Bewertung von der Fähigkeit abhängig ist, die Marktzulassung zu erhalten und die Patientensicherheit sicher zu stellen. Ein spezifisches Beispiel eines SFF-Prozesses ist das dreidimensionale Drucken (3DP), bei dem Medikamente durch einen Druckkopf in ein Bett einer pulverisierten Arzneiträgermischung ausgegeben werden, und die Partikel mittels eines geeigneten Polymers oder Binders in dreidimensionalen Formen miteinander verklebt werden. Eine unbegrenzte Architekturenvielfalt kann durch die Nutzung dieser Technik erzielt werden im Bereich von einfachen Tabletten, Kapseln, Cablets und Stabformen als Dosierungsformen bis zu komplizierten Makro- und Mikroarchitekturen medizinischer Mittel. Darüber hinaus können die prototypischen Dosierungsformen und medizinischen Mittel, die für die klinische Versorgung benötigt werden, auch in den jeweils erforderlichen Mengen produziert werden, ohne den Prozess zu ändern. Dies vereinfacht den Übergang von der Formulations-Entwicklung zur Fertigung mit einer schnelleren, kostengünstigeren Aufrüstung und vorgeschriebenen Zulassung der Produktion. Ferner sind zahlreiche Fertigungsschritte in einer Maschine konsolidiert; daraus resultieren Einsparungen in der Anlagenauslegung, Kapitalkosten und Raumanforderungen. Diese Eigenschaften minimieren auslegungsbezogene Kompromisse und reduzieren die Kosten und die Zeit, die normalerweise mit einem traditionellen Prozess verbunden sind.
  • Die FDA fordert eine Bio-Equivalenz-Studie für eine Medikamenten Verkaufsform bei einer Änderung der Zusammensetzung des Herstellungsprozesses, der Skalierung oder des Fertigungsortes. Während der Produktentwicklung oder Aufrüstung pharmazeutischer Dosierungsformen mittels konventioneller Fertigungstechnologien werden üblicherweise mehrere bio-equivalente Studien durchgeführt. Bei der Anwendung der erfindungsgemässen Methoden können die Zusammensetzung und die Prozessparameter beibehalten werden; da jede Einheit reproduzierbar hergestellt wird, ist die Skalierung inkonsequent. Daher ist zu erwarten, dass durch die Anwendung der erfindungsgemässen Methoden die Anzahl der während eines Produktentwicklungs-Programmes durchzuführenden Bio-Equivalenz-Studien signifikant reduziert werden können, wodurch die Bearbeitungszeit und die Kosten reduziert werden.
  • Ein anderer bedeutender Vorteil, der sich aus der Anwendung der „Solid Free Form Fabrication" (SFF) Techniken ergibt ist, dass toxische oder andere belastende Zusammensetzungen sicher in einen (Excipient Envelope) Arzneiträgereinschluss eingeschlossen werden können, wodurch die Gefährdung der Arbeiter minimiert wird. Alternierende Freigaberaten oder sequentielle Freigaben von Kombinationsproduktion lassen sich ebenfalls leicht durch die Verwendung von geeigneten Polymeren durchführen. Alle diese einstellbaren Parameter können für zukünftige Abfragen und Führungen durch die Einführung und Unterhaltung eines „Experten Systems" gespeichert werden, in welchem durch die Nutzung künstlicher Intelligenz die Auswahl von Arzneistoffträgern und Bindemittel als auch Aufbaustrategien, einschliesslich Geometrie, Textur, Form, und Binderzugaberaten beschleunigt werden können. In der einfachsten Form besitzt das Expertensystem eine geeignete Datenbank von Formulierungen und einem Überwachungsprogramm (Influence Engine), das in der Lage ist, aufgrund vorgegebener Regeln neue Formulierungen vorzugeben.
  • 5. Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen beispielhaft für bevorzugte Ausführungsformen beschrieben. Es zeigt:
  • 1 eine schematische Ansicht des dreidimensionalen Druckprozesses einer erfindungsgemässen Ausführungsform;
  • 2 ein Flussdiagramm des erfindungsgemässen schnellen Prototyp-Erstellungsprozesses zur Entwicklung pharmazeutischer Formulierungen in Zusammensetzung mit einer erfindungsgemässen Ausführungsform;
  • 3 eine schematische perspektivische Ansicht eines Pulverbettes, in dem ein aktives Medikament und ein Placebo Medikament gemäss einer erfindungsgemässen Ausführungsform gleichzeitig hergestellt werden;
  • 4 ein Flussdiagramm einer erfindungsgemässen Ausführungsform eines Experten-System-Prozesses;
  • 5 ein Diagramm, das die Auslegungswerte im Vergleich zu den gemessenen Salicylsäurewerten in mehrfach gesättigten Dosierungsformen zeigt, die gleichzeitig in einem Pulverbett unter Verwendung des 3DP-Prozesses gemäss einer erfindungsgemässen Ausführungsform hergestellt wurden;
  • 6 ein Diagramm, dass die Auslegungswerte im Vergleich zu den gemessenen Pseudoephedrin Hydrochlorid Werten in Dosierungsformen verschiedener Stärke zeigt, die gleichzeitig in einem Pulverbett unter Verwendung des 3D-Prozesses gemäss einer erfindungsgemässen Ausführungsform hergestellt wurden;
  • 7 ein Diagramm der Abhängigkeit der Spülzeit von der Durchflussmenge für Formulierungen mit drei verschiedenen PVP-Anteilen;
  • 8 ein Diagramm der zeitlichen Abhängigkeit der kulmitativen Medikamentenfreigabe in Prozent in „Camptothecin" oralen Dosierungsformen unter Verwendung verschiedener Pulverformen gemäss einer erfindungsgemässen Ausführungsform.
  • Die Erfindung schlägt ein Computer gestütztes Fertigungsverfahren zum schnellen Durchführen von Entwürfen, Prototypherstellung und Fertigung vor. Eine Art solcher Computer gestützten Fertigungstechniken ist die Technik der Festkörper Freiform Herstellung (solid free-form fabrication) (SFF), die in der Lage ist, mittels eines Schichtprozesses komplexe Strukturen zu erzeugen. Mit SFF ist hier jede Fertigungstechnik gemeint, die ein komplexes dreidimensionales Objekt aus einer Serie von Punkten oder zweidimensionalen Schichten aufbaut. Solid free form fabrication Verfahren bieten verschiedene einzigartige Gelegenheiten zur Herstellung von Dosierungsformen. Solid free form fabrication (SFF) Verfahren werden auch zur Herstellung von Mitteln zur Gewebe-Regeneration und zum Säen und Implantieren von Zellen zur Bildung von Organen und Strukturkomponenten verwendet; diese Mittel gestatten zusätzlich die kontrollierte Freisetzung aktiver Agents.
  • Die SFF Methoden können angepasst werden für die Verwendung einer Vielzahl von polymerischen, anorganischen und Verbundmaterialien zur Erzeugung von Strukturen definierter Zusammensetzungen, Festigkeiten und Dichten mittels Computer Aided Design (CAD). Das bedeutet, dass unkonventionelle Mikrostrukturen, wie z. B. solche mit komplizierten porösen Netzwerken oder ungewöhnlichen Zusammensetzungs-Gradienten an einem CAD-Terminal entworfen und durch einen SFF-Prozess hergestellt werden können.
  • Beispiele für brauchbare SFF schliessen ein, sind jedoch nicht beschränkt auf ballistische Partikelfertigung beschrieben von Brown et al. In U.S. Patent No. 5.633.021, Schmelzauftragsmodellierung beschrieben von Penn und Crump et al. In U.S. Patent Nos. 5.260.009 und 5.503.785 und dreidimensionales Drucken (3DP) beschrieben von Sachs, et al. in „CAD-Casting: Direct Fabrication of Ceramaic Shells and Cores by Three Dimensional Printing", Manufacturing Review 5 (2), 117–126 (1992) und U.S. Patent No. 5.204.055 und auch von Cima et al. in U.S. Patent No. 5.490.962.
  • 5.1 Dreidimensionaler Druckprozess (3DP) für Medikamenten-Abfüllsysteme oder Medizinische Mittel
  • Der 3DP Prozess wird zur Herstellung fester Objekte verwendet, wobei Flüssigkeitstropfen in ausgewählte Bereiche sequentiell angeordneter Pulverschichten gedruckt werden; was unter Benutzung Computer Aided Design (CAD) Programmen durchgeführt werden kann. Geeignete Geräte zur Prototypherstellung und zur Fertigung schliessen sowohl Geräte mit kontinuierlichem Jet-Druckkopf als auch Geräte mit einem „drop-on-demand" Druckkopf ein.
  • Der erfindungsgemässe 3DP-Prozess wurde speziell für die Anwendung für pharmazeutische und biokompatible Aufnahmematerialien angepasst. Verbesserungen und Ertüchtigungen gegenüber dem Stand der Technik sind in der gleichzeitig anhängigen Patentanmeldung U.S Serial No. 09/052.179 beschrieben. Neuartige Verwendungen der 3DP Vorrichtung zur Fertigung von Medikamenten-Abfüllsystemen und medizinischen Mitteln sind in U.S. Serial Nos. 09/027.183; 09/27.290; 09/045.661 und 60/103.853 beschrieben. Der momentane 3DP Prozess gestattet sowohl die Kontrolle der Struktur als auch der Zusammensetzung von Medikamenten-Abfüllsystemen und medizinischen Mitteln. Dies wird auf drei Ebenen erreicht:
    • (1) Macroskopische Formen (im cm-Bereich);
    • (2) Dazwischen liegende Formen mit Eigenschaften, wie z. B. Grösse, Orientierung und Oberflächenchemie der Poren und Kanäle (im 100 μm Bereich); und
    • (3) Mikroskopische Formen mit Eigenschaften, einschl. der Porosität der strukturellen Wände eines Medikamenten-Abfüllsystems oder eines medizinischen Mittels (im 10 μm Bereich)
  • In dem dreidimensionalen Druckprozess kann ein breites Spektrum von Materialien verwendet werden. Tatsächlich ist jedes Material, das pulverisiert werden oder mit einer Flüssigkeit durchtränkt werden kann ein Kandidat als Matrix-Material für diese Fabrikationstechnik. Es sind bereits Komponenten hergestellt worden aus Metallen, Keramik, Polymeren und Hydrogelen. Zusätzlich können verschiedene Materialien durch separate Düsen ausgegeben werden, dieses Konzept entspricht dem Farbtintenstrahldrucken. Die Materialien können als Schwebeteilchen in einem flüssigen Träger aufgeschwemmt sein, in einem flüssigen Träger gelöst sein, oder als geschmolzenes Material vorliegen. Die exakte Plazierung der Tropfen kann verwendet werden, um die lokale Zusammensetzung zu steuern und um Komponenten mit genauen dreidimensionalen Zusammensetzungs-Gradienten zu fabrizieren. Der Prozess kann eine Vielfalt von Fluids verarbeiten einschliesslich biologisch kompatibler organischer und wässriger Lösungen.
  • 5.2 Fertigungsschritte
  • Ein kontinuierlicher Jetkopf erzeugt einen Fluidstrom, der durch eine kleine Düse gedrückt wird. Naturgemäss brechen Tropfen mit einer Frequenz aus, die abhängig ist von den Fluideigenschaften und dem Düsendurchmesser; oder abhängig ist von dem Antriebsimpuls in der Fluidausgabeleitung. Anfängliche Prototyp-Dosierungsformen wurden mit einem einzigen Jetkopf ausgerüstet. Mehrfach Jetköpfe werden bevorzugt. Ein Beispiel eines DOD-Druckkopfes nutzt individuelle Magnetventile, die mit Frequenzen bis zu 1,2 kHz betrieben werden. Das Fluid wird durch diese Ventile gedrückt; stromabwärts von diesen Ventilen ist eine kleine Düse angeordnet, die eine akkurate und wiederholbare Tropfengrösse sicherstellt, wenn das Ventil geöffnet und geschlossen wird.
  • 3DP wird zur Erzeugung eines festen Objektes durch Drucken eines Binders auf ausgewählte Bereiche sequentiell angeordneter Pulver oder Partikelschichten verwendet. In der nachfolgenden Beschreibung sind die Begriffe „Pulver" und „Partikel" untereinander austauschbar. Die Information die benötigt wird, um diese zweidimensionalen Segmente zu bilden, wird durch die Berechnung der Schnittlinien einer Serie von Ebenen mittels der Computer Aided Design (CAD) Wiedergabe des Objektes ermittelt. Jede Schicht wird durch das Ausbreiten einer dünnen Pulverschicht über die Oberfläche eines Pulverbettes erzeugt. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist ein beweglicher Pulverkolben innerhalb eines aufgetragenen Bettes angeordnet, der eine angetriebene Rolle zur Lieferung ausgegebenen Pulvers auf eine neben der Pulverspeise Mechanik angeordnete Aufnahmeplattform besitzt.
  • 1 zeigt eine schematische Ansicht eines typischen dreidimensionalen Druckprozesses. Im Betrieb wird der Pulverspeisekolben für jede Pulverauslieferungs-Stufe um einen vorgegebenen Betrag angehoben. Die Rolle streicht dann über die Oberfläche des Pulverspeisebettes und deponiert eine dünne Schicht auf der Aufnahmeplattform, unmittelbar neben dem Pulverspeiser. Der Pulverspeisekolben wird dann abgesenkt, während die Rolle in ihre Ruheposition zurückgefahren wird, um jede Pulver-Rückführung zu verhindern.
  • Die Anordnung des Pulverkolbens und des aufgetragenen Pulverbettes kann auch aus mehreren Kolben/Bett-Anordnungen bestehen, die in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind; und die für die Ausgabe verschiedener Pulver in der folgenden Sequenz verwendet werden können:
    • 1. Ausrichtung des ersten gewünschten Pulverbettes mit der Ausroll/Ausgabemechanik.
    • 2. Stufenweise Bewegung des Kolbens in eine Position zur Auslieferung einer anteiligen Pulvermenge.
    • 3. Aktivierung der Rolle, um Pulver auf die Aufnahmeplattform zu schieben.
    • 4. Absenken der Antriebsmechanik des Pulverkolbens.
    • 5. Seitliche Verschiebung des Pulverspeisegehäuses, so dass das nächste gewünschte Pulverbett mit der Ausgabemechanik ausgerichtet ist.
    • 6. Wiederholung der Schritte 2, 3, 4 und 5
    • 7. Wiederholung der o. g. Schritte für so viele verschiedene Pulver und/oder Pulverschichten wie gewünscht.
  • Dieses Verfahren der Pulverzuführung kann manuell oder voll automatisch gesteuert werden. Quer-Kontamination der verschiedenen Pulver ist minimiert, da jedes Pulver in seinem eigenen separaten Bett enthalten ist. Einer der Vorteile dieses Verfahrens ist, dass nur eine Kolben-Anhebe/Absenk-Mechanik zum Betrieb erforderlich ist, unabhängig von der Anzahl der Pulverbetten. Dadurch, dass das Pulver zur Auslieferung angehoben wird, anstatt dass es von oben fallen gelassen wird, sind Probleme der auf der Schwerkraft beruhenden Ausgabesysteme eliminiert, wie z. B. „Rattenlochbildung", unvollständige Füllung oder Entleerung der Speiseschnecke; das „Stauben" bei der Verwendung feinen Pulvers wird eliminiert oder minimiert, da nur genug Energie eingebracht wird, um das Pulver um einen inkrementalen Betrag anzuheben. Das Pulverspeise-Gehäuse mit seinen verschiedenen Betten und Kolben kann auch als austauschbare Einheit ausgelegt sein, wodurch Umrüstzeiten von einem Pulversystem auf ein anderes Pulversystem minimiert werden.
  • Das Pulverbett wird von einem Kolben getragen, der nach dem Auftragen und Drucken jeder Pulverschicht abgesenkt wird (oder umgekehrt, der Jetdruckkopf und die Auftragemechanik werden nach dem Drucken jeder Schicht angehoben, während das Bett stationär verbleibt). Instruktionen für jede Schicht werden direkt aus einer Computer Aided Design (CAD) Repräsentation für jede Komponente abgefragt. Der zu druckende Bereich wird ermittelt, durch die Berechnung des Schnittbereiches zwischen der gewünschten Ebene und der CAD Repräsentation des Objektes. Die einzelnen geschnittenen Segmente oder Schichten sind miteinander verbunden, um die dreidimensionale Struktur zu formen. Das ungebundene Pulver dient während des Aufbaus der Komponente zur temporären Unterstützung der unverbundenen Teile, es wird jedoch nach der Beendung des Druckens entfernt.
  • Der 3DP Prozess ist schematisch in 1 dargestellt, wobei eine 3DP Vorrichtung durch die Bezugszahl 10 gekennzeichnet ist. Pulver 12 wird von einer Speisequelle (nicht dargestellt) im ersten Schritt mit einem Pulververteiler 14 auf eine Fläche 16 eines Auftragebettes 18 ausgerollt. Die Dicke der aufgetragenen Schicht ist abhängig von der Art der zu produzierenden Dosisform. Generell kann die Schichtdicke zwischen ungefähr 50 und ungefähr 500 μm liegen. Der Druckkopf 22 bringt dann den Binder (Fluid) 24 auf die Pulverschicht auf; danach wird der Kolben 26 um einen Schichtabstand abgesenkt. Danach wird wieder Pulver auf das Auftragebett 18 aufgegeben und der Prozess wird wiederholt, bis die Dosierungsformen komplettiert sind (Stufe 2 und 3 gemäss 1). Der Tropfendurchmesser des Fluids liegt zwischen ungefähr 20 bis ungefähr 500 μm. Servoantriebe (nicht dargestellt) steuern die verschiedenen Aktionen der Vorrichtung 10.
  • 5.2.2 Produktion des Gerätes und Charakteristiken
  • Die Schichten härten oder härten mindestens teilweise, wenn jede gedruckt ist. Wenn die gewünschte endgültige Teilkonfiguration erreicht und der Schichtungsprozess beendet ist, kann die endgültige Härtung einfach durch Lufttrocknen oder andere akzeptable Mittel erreicht werden. Z. B. kann es bei einigen Anwendungsformen wünschenswert sein, dass die Form und ihr Inhalt aufgeheizt oder bei einer geeigneten ausgewählten Temperatur ausgehärtet werden, um die Bindung der Pulverpartikel weiter zu fördern.
  • Unabhängig davon ob eine weitere Aushärtung erforderlich ist oder nicht, können die losen ungebundenen Pulverpartikel durch eine geeignete Technik entfernt werden, z. B. Ultraschallreinigung, um ein fertiges Produkt zu hinterlassen. Bei Medikamenten-Ausgabegeräten ist eine Entfernung des losen Pulvers innerhalb des Endproduktes üblicherweise nicht notwendig oder wird nicht praktiziert.
  • Als Alternative zum Ultraschallreinigen können wasserlösliche Partikel benutzt werden. Die Fabrikation von Strukturen mit vorgegebenen Porenstrukturen ist eine herausfordernde Aufgabe, selbst mit zusätzlichen Fertigungsprozessen wie z. B. 3DP. Zylindrische Strukturen mit radialen Poren von einigen hundert um im Durchmesser können hergestellt werden; jedoch ist die Entfernung loser Pulverpartikel aus den engen Kanälen ein zeitraubender manueller Reinigungsprozess. Eine Lösung ist der Einsatz von Mixturen wasserlöslicher Partikel (Soliumchlorid) mit Polymeren um Formstücke zu fertigen. Die kleinen Partikel werden dann ausgelaugt, um eine poröse Struktur zu hinterlassen. Obwohl diese Technik zur Herstellung eines Netzwerkes von Poren brauchbar ist, geht dabei die Kontrolle über die Porenarchitektur verloren. Eine Verbesserung dieser Technik ist, selektiv lösliche Phasen zu positionieren, um vor dem Aufbau aller externen Eigenschaften intern lösliche Muster zu bilden.
  • Die Fertigung einer 3DP Komponente kann betrachtet werden als das Zusammenbinden von Strukturelementen, die aus den Drucken individueller Bindertropfen in ein Pulverbett resultieren. Diese Elemente werden mikrostrukturelles Rohmaterial genannt. Die Dimensionen des Rohmaterials geben die Längenskala vor, über welche die Mikrostruktur geändert werden kann. D. h. der kleinste Bereich über den die Konzentration des aktiven Agents variiert werden kann, liegt in der Grössenordnung der individuellen Rohmaterialtropfen. Rohmaterialtropfen haben Dimensionen, die sehr ähnlich sind der Breite von Linienrohmaterial, das durch nacheinander folgendes Drucken von Tropfen entlang einer einfachen Linie in einem Pulverbett geformt worden sind. Die Dimensionen des Linien-Rohmaterials hängen von den Pulverpartikeldimensionen und der pro Linieneinheitslänge gedruckten Bindermenge ab. Eine Rohlinie von 500 μm Breite wird erzeugt, wenn eine Düse 1,1 qcm/min Methylenchlorid auf einem Weg von 8 inch/sec auf der Oberfläche eines Polycaprolacton (PCL) Pulverbettes mit einer Partikelgrösse von 45 bis 75 μm ablagert. Höhere Druckkopfgeschwindigkeiten und kleinere Partikelgrössen erzeugen feinere Linien. Die Dimensionen des Rohmaterials haben eine Skalierung, die der Skalierung entspricht, die berechnet worden ist, unter der Annahme, dass das von dem Druckkopf ausgegebene Flüssigkeitsvolumen die Poren des das Rohmaterial formenden Bereiches des Pulvers ausfüllt.
  • Feinere Eigenschaften-Grössen können durch das Drucken polymerer Lösungen anstatt reiner Lösungen erreicht werden. Z. B. eine 10 Gew.% PCL Lösung in Chloroform erzeugt 200 μm Linien unter den gleichen o. g. Bedingungen. Eine höhere Viskosität der Lösung verlangsamt die Migration des Lösungsmittels weg vom Zentrum des Rohmaterials.
  • 5.2.3 Einbindung von Aktiva
  • Es gibt zwei Hauptverfahren zur Einbindung von Aktiva (z. B. einem Medikament). Bei dem ersten Verfahren wird eine Schicht eines verteilten Polymer Pulvers selektiv durch das Drucken einer Lösung auf die Polymer Partikel, die das Polymer löst, gebunden. Dieser Prozess wird für nachfolgende Schichten wiederholt, um die gewünschte Form aufzubauen, indem direkt auf die Oberfläche der vorhergehenden Schicht gedruckt wird, bis die gewünschte Form erreicht ist. Falls gewünscht wird, eine Matrix mit konstanter Freigaberate zu erzeugen, wird das Aktiva in Lösung gelöst oder dispergiert (z. B. Micellar), wodurch das Medikament gleichmässig in der Matrix dispergiert ist. Für diesen Fall wird der Druckprozess dann Schicht für Schicht fortgesetzt, bis die gewünschte Form erzielt worden ist. Bei dem zweiten Verfahren werden Mittel für eine gepulste Freigabe von Medikamenten durch die Bildung aktiv reicher Bereiche innerhalb der Polymer Matrix vorbereitet. In diesem Fall werden Mehrfach-Druckköpfe verwendet, um Aktiva enthaltene Lösung in ausgewählten Bereichen des Pulverbettes zu deponieren. Das restliche Volumen des gewünschten Mittels wird mit einem Placebobinder gebunden, der durch einen separaten Druckkopf deponiert wird.
  • Signifikante Materialmengen können in ausgewählten Bereichen einer Komponente in einem 100 μm Maßstab durch das Drucken fester Dispersionen oder durch feste Vorläufer durch einen Druckkopf deponiert werden. Darüber hinaus ist die Verwendung einiger hundert Düsen möglich. Die grosse Anzahl individuell geregelter Düsen ermöglicht durch den 3DP Prozess eine hohe Herstellungsrate.
  • Die Oberflächenbeschaffenheit der erfindungsgemässen Dosierungsform wird sowohl durch die physikalischen Eigenschaften der Materialien als auch der Auftrageparameter bestimmt. Diese Faktoren schliessen ein: Partikelgrösse, Pulverpackung, Oberflächeneigenschaften der Partikel und des gedruckten Binders (d. h. Kontaktwinkel), Ausströmgeschwindigkeit des Binders aus der Düse, Bindersättigung, Schichthöhe und Zeilenabstand. Insbesondere kann die Zusammenwirkung der Binderflüssigkeit mit der Pulveroberfläche sorgfältig gesteuert werden, um die Oberflächenrauhigkeit zu minimieren. In den Fällen, in denen der Binder in einem grossen Bereich ausfällt, kann die Kontrolle der Grösseneigenschaft schwierig werden, woraus rauhe Oberflächen resultieren.
  • Zahlreiche Materialien werden üblicherweise verwendet, um, eine Matrix zur Freisetzung von aktiven Agenzien zu erzeugen. Wenn es nicht anders spezifiziert ist, wird der Begriff „Biomaterial" benutzt, um alle Materialien einzuschliessen, die verwendet werden, die Matrix aktiven Agens zu bilden, einschliesslich Polymeren und Monomeren, die polymerisiert oder verklebt werden können, um eine integrale Einheit zu bilden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Partikel aus einem Polymer geformt, z. B. einem synthetischen thermoplastischen Polymer, z. B. Äthylen-Vinyl-Acetat, Poly (Anhydriden), Polyorthoester, Polymeren der Milchsäure und Glycolsäure und anderen Hydroxysäuren und Polyphosphazenen, einem Eiweispolymer, z. B. Albumin oder Collagen oder einem Polysaccharid, das Zuckereinheiten wie z. B. Lactose enthält.
  • Das Biomaterial kann biologisch abbaubar oder biologisch nicht abbaubar sein, üblicherweise durch Hydrolyse oder Enzymspaltung. Zur Bildung der Matrix können auch nicht-polymerische Materialien verwendet werden; sie werden in den Begriff „Biomaterial" eingeschlossen, wenn es nicht anders spezifiziert ist. Beispiele schliessen organische und anorganische Materialien wie z. B. Hydroxyapatit, Calcium-Carbonat, Puffer-Agens und auch andere Formulierungen ein, die durch die Anwendung eines Klebers anstelle eines Lösungsmittels verfestigt sind.
  • 5.2.4 Medikamenten-Ausgabemittel
  • Erodierende Ausgabemittel sind eine der üblichsten Ausgabeformen medizinischer Mittel. Erodierende Ausgabeformen können in einer oralen Ausgabeform (z. B. pharmazeutische Tabletten oder Kapseln) oder in einer implantablen Form (z. B. Mikropartikeln) verwendet werden, abhängig von der gewünschten Art der Freisetzung des spezifischen aktiven Agens. Sie unterscheiden sich in der Rate und der Zeit in der das aktive Agents ausgeliefert wird und die bei der Mittelherstellung verwendeten Arzneistoffträger.
  • In gleicher Weise kann bei der Anwendung eines SFF Prozesses z. B. eines 3DP Prozesses, der Binder ein Lösungsmittel für Polymere und/oder bioaktive Agens oder ein Kleber sein, das die Polymerpartikel bindet. Lösungsmittel für die meisten thermoplastischen Polymere sind dem Stand der Technik bekannt, z. B. Methylen Chlorid oder andere organische Lösungsmittel. Der Stand der Technik kennt auch organische und wässrige Lösungsmittel für die Protein und Polysaccharid Polymere, obwohl eine wässrige Lösung bevorzugt wird, wenn es erforderlich ist eine Denaturierung des Proteins zu vermeiden. In einigen Fällen wird jedoch die Bindung am besten durch Denaturierung des Proteins erreicht.
  • In dem 3DP Prozess kann als Binder das gleiche Material verwendet werden, dass in konventionellen Pulver-Verarbeitungsverfahren verwendet wird; oder der 3PD Prozess kann so ausgelegt werden, dass bis zum Ende der gleiche Binder ausgebracht wird, bedingt durch chemische oder physikalische Änderungen, die nach dem Drucken in dem Pulverbett stattfinden, z. B. als Ergebnis von Heizung, Photopolymerisation oder Katalyse.
  • Die Auswahl der Lösungsmittel für die aktiven Agens hängt von dem gewünschten Ausgabeverfahren ab. Im Falle eines erodierbaren Mittels wird entweder ein Lösungsmittel ausgewählt, das die Matrix auflöst, oder es wird ein Lösungsmittel ausgewählt, das ein zweites Biomaterial enthält, das zusammen mit dem Medikament deponiert wird. Im ersten Fall löst der gedruckte Tropfen das Polymerpulver und beginnt zu verdampfen. Das Medikament wird nach der Verdampfung effektiv in dem Polymerpulver abgelagert, da das gelöste Biomaterial zusammen mit dem Medikament abgelagert wird. Der Fall in dem sowohl das Medikament und ein Biomaterial in der gedruckten Lösung gelöst sind, ist nützlich in den Fällen, bei denen die Pulverschicht nicht in dem Lösungsmittel lösbar ist. In diesem Fall wird die Bindung durch die Ablagerung des Medikament-Biomaterial-Verbundes in den Kehlen zwischen den Pulverpartikeln erreicht, so dass sie effektiv miteinander verbunden werden.
  • Aggressive Lösungsmittel neigen dazu nahezu alle Partikel zu lösen und nach dem Trocknen dichtes Biomaterial abzusetzen. Die Trocknungszeit ist primär abhängig von dem Dampfdruck des Lösungsmittels. Der Biomaterial Lösungsbereich, z. B. über 30 Gew.% Löslichkeit gestattet eine sehr schnelle Lösung des Biomaterials innerhalb der Zeit die erforderlich ist, eine Schicht zu drucken, im Vergleich zu einem Biomaterial mit einer niedrigeren Löslichkeit. Der Grad, mit dem die Partikel angeheftet werden, hängt von der Partikelgrösse und der Löslichkeit des Biomaterials in dem Lösungsmittel ab.
  • Es gibt im wesentlichen keine Einschränkungen für die Aktiva, die in die Mittel eingeschlossen werden können, obwohl diejenigen Materialien, die durch Sprühtrocknung, Zerstäubung, Malen, oder andere Standardverfahren zu Partikeln verarbeitet werden können, oder andere Materialien, die zu Emulsionen, Mikropartikeln, Liposomen, oder anderen kleinen Partikeln geformt werden können, und die in einer Polymer-Matrix chemisch stabil bleiben und biologische Aktivität behalten, bevorzugt werden.
  • Diejenigen Aktiva, die direkt in einem biokompatiblen Lösungsmittel gelöst werden können, werden besonders bevorzugt. Die Aktiva können sein, sind jedoch nicht darauf beschränkt: Proteine und Peptide, Polysaccharide, Nukleinsäuren, Lipide, und nicht-protein organische und inorganische Zusammensetzungen, die hier als „bioaktive Agens" bezeichnet werden, wenn es nicht anders spezifiziert ist. Die Aktiva schliessen ein, aber sind nicht beschränkt auf: Neuropharmazeutika, gefässaktive Agens, Entzündungshemmer, Antimikroben-Mittel, Antikrebs-Mittel, Antiviren-Mittel, Hormone, Antioxidations-Mittel, Kanalblocker (channel blocker), Wachstumshormone, „cytokines", „lymphokines", und Impfstoffe. Diese Materialien haben biologische Wirkung einschliesslich auf, aber nicht begrenzt auf: Wachstumsfaktoren, Differenzierungsfaktoren (differentiation factors), Steroid Hormone, Immunomodulation, und Angiogenese Förderung oder Verhinderung. Es ist auch möglich Materialien einzulagern, die keine biologische Wirkung zeigen, wie z. B. Luft, Röntgenstrahlen undurchlässige Materialien, z. B. Barium, oder andere abbildende Agents.
  • Eine Verbesserung des dem Stand der Technik gemässen dreidimensionalen Druckens ist es, die lösbare Phase selektiv abzulagern, um interne lösbare Muster vor dem Aufbau aller externen Eigenschaften zu bilden. Wasserlösliche Materialien, wie z. B. Polyethylen Glykol, können auf einer ebenen Oberfläche vor dem Aufbringen einer neuen Pulverschicht abgelagert werden. Dies ermöglicht es, Wände lösbaren Materials aufzubauen. Loses Pulver kann nach der Komplettierung des Musters ausgebreitet werden. Die externen oder unlöslichen Charakteristika des Musters können durch Drucken mit einem Binderlösungsmittel geformt werden. Den erforderlichen Iterationen des Musterbildungs- und Druckprozesses folgend wird ein Mittel produziert, das komplizierte interne Eigenschaften besitzt und das leicht gelöst werden kann, wenn es in ein geeignetes Lösungsmittel eingetaucht wird. Dieses Konzept kann verwendet werden, um Komponenten mit kontrollierten internen Poren oder Kanälen herzustellen. Mittel, die in physiologischen Fluids relativ unlösbar sind, können mit internen lösbaren Poren oder Kanälen entworfen und kontrolliert hergestellt werden.
  • Durch Wände begrenzte Kanäle, die aus weitgehend geraden Durchgangswegen einer definierten Breite, Länge und Orientierung bestehen, sind mikroarchitektonische Eigenschaften der Erfindung. Gestaffelt angeordnete Kanäle, die sich durch das Mittel erstrecken und in verschiedenen Schichten des Mittels um 90° versetzt sind, sind eine besondere erfindungsgemässe Ausführungsform. Staffelung der Kanäle und Wände erhöht die Festigkeit des Mittels relativ zu einem direkten Durchgangskanal Design. Die Breite der Kanäle kann im Bereich von ungefähr 150 bis 500 μm liegen, wobei 200 μm bevorzugt werden, um die Oberfläche zu maximieren, die zur Zellenimpfung zur Verfügung steht, ohne die strukturelle Integrität oder Homogenität der Gewebebildung zu gefährden.
  • Die Lösungsmittel-Trocknungsrate ist eine bedeutende Variable bei der Produktion von Polymer-Teilen durch 3DP. Sehr schnelles Trocknen des Lösungsmittels kann zur Verformung der gedruckten Komponente führen. Viele der Verformungen, aber nicht alle, können durch die Wahl eines Lösungsmittels mit niedrigem Dampfdruck eliminiert werden. D. h. PCL-Teile, die durch Chloroform-Drucken vorbereitet werden, weisen eine nahezu undetektierbare Verformung auf, während grosse Teile die mit Methylen-Chlorid hergestellt wurden signifikante Verformungen zeigen. Es hat sich gezeigt, dass es oft von Vorteil ist, Lösungsmittel zu kombinieren, um eine minimale Verformung und eine adäquate Bindung zwischen den Partikeln zu erzielen. D. h. ein aggressives Lösungsmittel kann in kleinen Anteilen mit einem Lösungsmittel eines niedrigeren Dampfdruckes gemischt werden.
  • Synthetische Polymere, die besonders geeignet für die Produktion medizinischer Mittel für Gewebe-Chirurgie (engineering) und gleichzeitige aktive Freigabe befunden wurden, schliessen ein: Poly(Alpha)Ester, wie z. B.: Poly(Tactic Säure) (PLA) and Poly (DL-Lactic-co-Glycol Säure) (PLGA). Andere geeignete Materialien schliessen ein: Poly (ε-Caprolacton) (PDL). Polyanhydride, Polyarylate und Polyphosphazene. Natürliche Polymere, die geeignet sind, schliessen ein: Polysaccharide; Cellulose-Dextrans, Chitin, Chitosan, Glycosaminoglycan; Hyaluronic-Säure, oder Ester, Chondroitin-Sulfat und Heparin; und natürliche und syntetische Proteine oder Proteinoide: Elastin, Collagen, Agarose, Calcium-Alginat, Fibronectin, Fibrin, Laminin, Gelatin, Albumin, Casein, Silk-Protein, Proteoglycan, Prolastin, Pronectin oder BetaSilk. Mischungen jeder Kombination von Polymeren können auch verwendet werden. Andere, die geeignet sind schliessen ein: Poly (Hydroxy Alkanoate), Polydioxanon, Polyamino-Säuren Poly (Gammaglutamin-Säure), Poly (Vinyl-Acetat), Poly (Vinyl-Alkohol), Poly (Äthylene-Imine), Poly (Orthoester), Polypohosphoester, Poly (Tyrosinecarbonat), Poly (Ethylene-Glycol), Poly (Trimethlene-Carbonat), Polyiminocarbonat, Poly (Oxyethylene-Polyoxypropylen), Poly (Alpha-Hydroxy-Carboxylic-Säure/Polyoxyalkylen), Polyacetal, Poly (Propylene fumarates) und Carboxymethylcellulose.
  • Die Gewebe aufbauenden Mittel können Aktiva enthalten, die während des Fabrikationsprozesses oder im Nach-Fabrikationsprozess eingelagert werden. Die Aktiva können bioaktive Agens der o. g. Definition oder Zusammensetzungen, die prinzipiell eine strukturelle Funktion haben, einschliessen. Bioaktive Komponenten die prinzipiell eine strukturelle Funktion haben sind z. B. Hydroxyapatit Kristalle in einer Matrix zur Knochenregeneration. Die Partikel können eine Grösse besitzen, die grösser ist oder kleiner ist als die Partikelgrösse oder der Polymer Partikel, die zur Herstellung der Matrix verwendet werden. Es ist auch möglich, Materialien einzubinden, die keine biologische Wirkung ausüben, wie z. B. Luft, Röntgenstrahlen undurchlässige Materialien, z. B. Barium oder andere abbildende Agens, um das Mittel in vivo zu überwachen.
  • 5.2.6 Verwendung der „Solid Free Form Fabrication" zur Herstellung von Prototypen und zur Fertigung
  • Die erfindungsgemässen Verfahren bieten eine Gelegenheit zur wesentlichen Erhöhung des Wirkungsgrades bei der Entwicklung von Formulierungen und damit zu einer erhöhten Geschwindigkeit bei dem Übergang zur Fertigung und damit einer evtl. schnellen Einführung des Produktes in den Markt. Es ist möglich, Prototypen für Stabilitätsstudien innerhalb einiger Arbeitstage nach Erhalt der Medikamenten Substanz zu liefern. Wenn dann die Stabilitätsproben bewertet sind, ist es vorstellbar, innerhalb kurzer Zeit die Dosierungsformulierungen mit unterschiedlichen Stärken und Medikamenten Freisetzungsprofilen unter GMP Bedingungen herzustellen. Dadurch wird die Formulierungsentwicklung stark beschleunigt und mit einer erhöhten Wirksamkeit erreicht. Die Grundschritte des Verfahrens werden nachstehend anhand 2 schematisch beschrieben:
    • 1. Die zu formulierende Zusammensetzung wird ausgewählt und verschiedene Prototyp-Auslegungen werden entwickelt, um die gewünschte Medikamenten-Feisetzungscharakteristiken zu erreichen. Die chemische Struktur und die Eigenschaften der Zusammensetzung sind nicht wesentlich, aber wenn sie verfügbar sind, helfen sie den Gesamtprozess zu beschleunigen. Physico-chemische Parameter, die bei dem Formulierungs-Entscheidungs-Prozess nützlich sein können, sind: Löslichkeit, Stabilität, Reaktivitätsgruppen, pKa und Flüchtigkeit.
    • 2. Bei Verwendung eines multifaktorialen Designs auf statistischer Basis werden mehrere Kopien verschiedener Stärken und Kompositionen hergestellt. Diese verschiedenen Formulierungen können in dem gleichen Pulverbett entweder sequentiell oder gleichzeitig hergestellt werden; das erste Verfahren liefert eine grosse Probenzahl für jede Formulierung, während das zweite Verfahren weniger Proben, diese aber in einer wesentlichen kürzeren Zeit liefert. Diese Prototyp-Formulierungen werden dann auf Löslichkeit und Physico-mechanische Eigenschaften getestet. Die Anzahl der besten Kandidaten wird dann auf einige tausend (oder mehr) Einheiten für den Stabilitätstest erhöht.
    • 3. Zusätzlich zur Durchführung der von der FDA geforderten Langzeitstabilitäts-Studien unter kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeits-Bedingungen, die oft einige Jahre dauern, können hochsensitive Instrumente, wie z. B. isothermische Mikrocalorimeter eingesetzt werden, um innerhalb von Wochen frühe Voraussagen über die Produktstabilität zu erhalten.
    • 4. Nach der Stabilitätsbewertung der Prototypen wird die beste Formulierung für klinische Versuche ausgewählt; sie kann unter Verwendung des gleichen Programms der Maschineninstruktionen reproduktiv hergestellt werden.
    • 5. Die Herstellung einer klinischen Charge des endgültigen Produktes kann innerhalb weniger Tage komplettiert werden.
  • Die Fähigkeiten des Computer geführten Fertigungsprozesses zur schnellen Herstellung von Prototypen reduzieren die erforderliche Zeit zur Formulierungs-Entwicklung und Fertigung um mehrere Wochen oder Monate im Vergleich zu dem Stand der Technik gemässen Verfahren wie z. B. Tablettenkompression. Das gilt insbesondere für die Entwicklung von Dosierungsformen der gleichen Aktiva in verschiedenen Stärken, z. B. Dosierungsformen, die 0,5; 1,0; 1,5; 2,0; und 2,5 mg eines aktiven Agens für ein Dosierungsband für klinische Studien enthalten. Die Zeitersparnis und die Kostenersparnis können weiter verstärkt werden, wenn weitere Informationen von den Operateuren gesammelt und in das Expertensystem eingegeben werden.
  • 5.2.7 Anwendung eines Exgertensystems in Verbindung mit dem schnellen Prototypen-Herstellungsverfahren
  • Expertensysteme sind Computer Programme die darauf abzielen, die Informationen und die Erfahrung eines „Experten" in einem speziellen technischen Gebiet oder Beruf zu sammeln. Das Expertensystem besteht daher aus Daten, die generell bekannt sind oder in einem Kontext bekannt sind, und kann Regeln verwenden oder Regeln ableiten, die diese Daten nutzen können. Damit ist das Expertensystem ein Wissenssammel- und Anwendungs- Werkzeug. Das Expertensystem nutzt sein Wissen um Schlussfolgerungen durchzuführen; der Schlussfolgerungs-Prozess kann als automatisiert, fallbezogen, regelbezogen oder modellbezogen charakterisiert werden.
  • 4 zeigt ein Flussdiagramm eines Expertensystem-Prozesses. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wirkt das Expertensystem mit dem Prototypenentwurf zusammen, um die Ausgangsmaterialien auszuwählen. Als besonders nützlich hat sich in diesem Hinblick ein Expertensystem erwiesen, dass regelbezogene Schlussfolgerungen mit einer „Fuzzy-Logik" durchführt. Auf diese Weise müssen die mit dem Materialverhalten verbundenen Eigenschaftsbereiche im Zusammenhang mit dem 3DP Prozess nicht absolut spezifiziert werden; das System kann aus der Erfahrung lernen und darüber hinaus kann es qualitative Messungen nutzen. D. h., dass regelbezogene Schlussfolgerungssystem besitzt Fähigkeiten Vorwärts- und Rückwärts-Verknüpfungen durchzuführen.
  • Eine Ausführungsform des Expertensystems kann aus den folgenden sechs Datenbanken bestehen:
    • 1. Benutzer
    • 2. Maschine
    • 3. Inaktive, d. h. Arzneistoffträger, Geschmacksstoffe, Farbstoffe o. dgl.
    • 4. Aktive
    • 5. Lösungsmittel
    • 6. Prozess Parameter und Performance Parameter.
  • Das System besitzt einen gewissen Interaktivitätsgrad, insofern als der Wissenschaftler einige der Parameter eingeben kann. Darüber hinaus erfolgt die Datensammlung für die Datenbanken des Expertensystems in einem strukturierten Näherungsverfahren und sie erzeugt Informationen, die mit den einzigartigen Eigenschaften der SFF-Technik kompatibel sind. Für den 3DP Prozess, dessen Ziel die Produktion oraler Dosierungsformen und anderer medizinischer Mittel, die biokompatibel sind, ist, schliesst die Liste der zu untersuchenden Pulver diejenigen Materialien ein, die pharmazeutisch akzeptabel sind, sie ist jedoch nicht darauf beschränkt.
  • Wenn ein neues Material mit dem Pulvertestprotokoll getestet oder in einer 3DP Maschine verwendet wird, wird ein Berichtsblatt ausgefüllt mit allen zu diesem Zeitpunkt verfügbaren wichtigen Informationen. Das Berichtsblatt ist so ausgelegt, dass ein einzelner Bericht für ein mit mehreren Bindern getestetes Pulver ausgegeben werden kann. Wenn mit dem Material nachfolgende Experimente ausgeführt werden und neue Informationen gesammelt werden oder bereits vorhandene Informationen revidiert werden, kann ein neues Berichtsblatt erstellt werden, dass das Material zusammen mit den zusätzlichen oder geänderten Daten identifiziert. Ein System Manager speichert die Daten des Datenblattes in die Datenbank des Expertensystems.
  • Die gesammelten Daten können die folgende Form haben:
  • 1. Materialidentifikation und Beschreibung
    • a. Der Name des Materials kann ein Polymer-Gattungsname (oder Anfangsbuchstabe) sein, wie z. B. Polycaprolacton oder PLGA: Wenn das Material einen Handelsnamen besitzt, sollte dieser Name ebenfalls angegeben werden. Für Polymer Materialien sollte das Molekulargewicht angegeben sein, als auch das Komponentenverhältnis für Co-Polymere. Der Hersteller und seine Chargennummer sollten ebenfalls angegeben sein. Falls die Materialien nach dem Empfang weiter verarbeitet wurden, sollte dies unter Nennung der Berichte, die die Weiterverarbeitung beschreiben, angegeben werden.
    • b. Daten über die Zusammensetzung des Pulverbettes und des Binders werden in die entsprechenden Felder eingegeben. Wenn das Pulver oder der Binder eine Materialmischung ist, wird das Mischungsverhältnis angegeben.
    • c. Für Materialien, die als Pulver verwendet werden, werden die folgenden Informationen gesammelt: Dichte, Abstichdichte, obere und untere Partikelgrösse, Farbe, Oberfläche (falls verfügbar), Vorsichtsmassregeln für die Lagerung (hygroskopisch, toxisch usw.) und Lösbarkeit in üblichen Lösungsmitteln (Wasser, Äthanol, Aceton, Chloroform). Für Materialien die für den Binder benutzt werden, werden die folgenden Informationen gesammelt: Dichte, Farbe, Lösbarkeit in üblichen Lösungsmitteln, Vorsichtsmassnahmen für die Lagerung, Viskosität der Lösung (sowohl die Viskosität als auch die Konzentration der Lösung sollten eingetragen werden), Durchflussmenge durch eine Düse, Behälterdruck, Strömungsstabilität und Filtrieranforderungen.
  • 2. Materialtests
    • a. Streutest. Die Dicke der dünnsten gestreuten Schicht, eine qualitative Beurteilung der Streuung (gut, durchschnittlich, schlecht, unbrauchbar), welche Oberfläche wurde zum Streuen des Pulvers benutzt (Edelstahlplatte, Aluminiumplatte, doppelseitiges Klebeband (double stick tape) usw.), jedes Problem mit elektrostatischen Effekten und die relative Luftfeuchte im Labor während des Streutests.
    • b. Tropftest. Die verwendeten Binder, Tropfenvolumen, Benetzungs- und Einsickerungszeit (>1 sec, 1–10 sec, <10 sec) der Abblutegrad und der Durchmesser des durch den Tropfen veränderten Bereiches des Pulverbettes. Das Ausgangsmaterial wird wiedergewonnen; seine Festigkeit, Härte und Grösse werden bewertet und berichtet.
    • c. Linientest (line test). Die Tiefe des Pulverbettes für den Test, die verwendeten Binder, der Mengenstrom des Binders, die Druckkopfgeschwindigkeit der Maschine, eine Bewertung des Ausblutens und der Umfang des ballistischen Ausstosses. Nachdem die Linien getrocknet sind, wird das Ausgangsmaterial der Linien aus dem Pulverbett zurückgewonnen. Die Linienfestigkeit wird qualitativ berichtet und der Durchmesser wird unter Verwendung von SEM (falls verfügbar gemessen). Der Grad der Verwerfung des Linienausgangsmaterials wird angezeigt und auch wann die Verwerfung aufgetreten ist (während des Druckens oder beim Trocknen).
    • d. Bandtest (ribbon test). Die Tiefe des Pulverbettes für den Test, die verwendeten Binder, der Mengenstrom des Binders, die Druckkopfgeschwindigkeit der Maschine, der Zeilenabstand, eine Bewertung des Ausblutens und des Umfanges der Zeilenpaarbildung. Nachdem das Band getrocknet ist, werden die Bandausgangs-Materialien aus dem Pulverbett wieder gewonnen. Es wird sowohl die Banddicke als auch eine qualitative Bewertung der Bandfestigkeit registriert. Der Verwerfungsgrad der Bandausgangsmaterialien wird angezeigt und auch wann die Verwerfung aufgetreten ist (während des Druckens oder beim Trocknen).
    • e. Wandtest (wall test). Die Tiefe des Pulverbettes für den Test, die verwendeten Binder, der Mengenstrom des Binders, die Druckkopfgeschwindigkeit der Maschine, der Zeilenabstand in dem Basisband und die Schichtdicke jeder Wandschicht. Nachdem die Wände getrocknet sind, wird das Ausgangsmaterial der Wände wieder gewonnen. Die Wanddicke wird registriert. Die Wandfestigkeit wird qualitativ registriert unter der Bewertung der Schichtung. Der Grad der Verwerfung des Wandrohmaterials wird angezeigt und auch die aufgetretene Verwerfung (während des Druckens oder beim Trocknen).
    • f. Zersetzung/Auflösung. Wenn ein Mittel aus identifizierten neuen oder bekannten Materialien aufgebaut worden ist und geprüft worden ist, in bezug auf die Auflösungseigenschaften (für orale Doesierungsformen) oder in Bezug auf die Zersetzung (orale Dosierungsformulierungen, implantierbare Dosierungsformulierungen oder Gewebegerüste), sollten die folgenden Informationen gesammelt und in ein neues Berichtformular eingetragen werden: Zeit in der das Mittel in kleine Stücke zerbricht, Zeit bis das Mittel vollständig zersetzt oder aufgelöst ist. Die vollständigen detaillierten Daten der Mittelkonstruktion sollten eingegeben werden, als auch: Grösse, Pulverbett, Binder, Durchflussmenge, Druckergeschwindigkeit, Schichtdicke und Linienabstand
  • Alternativ ist die Verwendung der Material-Testergebnisse und der Erfahrungen nicht darauf beschränkt, Daten für die Verwendung in dem Expertensystem zu generieren; sie können auch von einem menschlichen Experten, einem Wissenschaftler oder einer Gruppe von Wissenschaftlern angewendet werden, um Materialien auszuwählen, die in dem ersten Prototypen Durchlauf verwendet werden sollen. Der erste Prototypen Durchlauf besteht typischerweise aus einer Reihe von Prototypen (1–9.000, abhängig von der Grösse jeden Prototyps und der Anzahl der benötigten Muster) auf einem einzelnen 6 inch mal 12 inch Pulverbett (Entwicklung auf einer 3DP Maschine). Zusätzlich wird die gewünschte Variation zwischen den Prototyp-Zusammensetzungen typischerweise durch eine Änderung der Fluid-Niederschlags-Parameter erreicht. Üblicherweise werden mehr Pulvermaterialien variiert, um von einem Fabrikationslauf auf einen anderen zu wechseln. D. h. es kann vorkommen, dass eine ungewöhnlich grosse Anzahl verschiedener Prototypen in einem einzigen Fabrikationsschritt hergestellt wird.
  • Ferner ist das Hochfahren der Produktion kein Problem, da die Prototypen unabhängig von der Anzahl in der gleichen Weise hergestellt werden. Hochfahrprobleme können auftreten, wenn die gleichen Materialien oder Mischungen von Materialien, die in Kleinmengen-Herstellungsprozessen verwendet wurden, in ähnlichen Prozessen aber in grösseren Mengen und unter der Verwendung grösserer Maschinen verarbeitet werden, die andere Kräfte, Mischungseigenschaften und Wärmeleitungs-Effekte aufbringen. Bei SSF Techniken insbesondere bei der 3DP Fertigung ändern Hochfahrprozesse jedoch nicht die Art und Weise in der Materialien in dem Prozess zur Erzeugung eines Prototyps zusammenwirken, wenn der erfindungsgemässe Prozess verwendet wird.
  • Die obige Beschreibung dargestellter Ausführungsformen der Erfindung ist nicht als erschöpfend zu betrachten; sie beschränkt die Erfindung nicht auf die präzise beschriebene Ausführungsform. Obwohl spezifische Ausführungsformen und Beispiele der Erfindung hier zu Veranschaulichungszwecken beschrieben wurden, sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche gleichwertige Modifikationen möglich, wie die mit dem Stand der Technik Vertrauten erkennen werden. Hier beschriebene erfindungsgemässe Prinzipien können auf andere Fabrikations- Prozesse angewendet werden, wobei der oben beschriebene exemplarische Computer geführte Fabrikationsprozess nicht unbedingt notwendig ist.
  • Die verschiedenen oben beschriebenen Ausführungsformen können kombiniert werden, um zusätzliche Ausführungsformen zu schaffen. Alle o. g. U.S. Patente und Patentanmeldungen werden durch den Bezug hiermit eingeschlossen. Aspekte der Erfindung können, falls erforderlich, modifiziert werden, um Komponenten und Mittel der o. g. verschiedenen Patente und Patentanmeldungen zu verwenden, um weitere Ausführungsformen der Erfindung zu schaffen.
  • 5.2.8 Beispiele
  • Beispiel 1:
  • Entwicklung der Basis Formulierung für schnell-lösbare Dosierungsformen
  • Die Aufgabe dieses Experimentes war es, eine Basisformulierung für orale schnell-auflösbare Dosierungsformen zu entwickeln. Bei der Entwicklung der Basisformulierung können verschiedene Aktiva eingeschlossen und optimiert werden, um verschiedene Produkte herzustellen. Diese Dosisformen müssen zur Entfaltung ihrer therapeutischen Wirkung nicht geschluckt werden; sie benötigen daher kein Wasser oder andere Flüssigkeiten für ihre Anwendung. Diese Dosierungsformen sollen sich innerhalb von Sekunden im Mund auflösen, nachdem sie auf der Zunge plaziert worden sind. Da die Zugabe von Aktiva zu der Basisformulierung die Zerlegungszeit erhöhen könnte war es nicht wünschenswert, dass die Basisformulierung eine Zerlegungszeit von mehr als fünf Sekunden hatte.
  • Unter Benutzung der gleichen Pulvermischung wurden fünf verschiedene Formulierungen hergestellt, es wurden jedoch verschiedene Mengen des bindenden Agens durch das Druckfluid deponiert. Bei diesem Experiment wurden zwanzig Dosierungsformen jeder der fünf Formulierungen gleichzeitig auf dem selben Pulverbett hergestellt. Die Zusammensetzung wurde bei konstanter Fluid Durchflussmenge variiert; es wurden bei der Überquerung des Druckkopfes über die verschiedenen Sätze der Dosierungsformen verschiedene Druckkopfgeschwindigkeiten von 1,00; 1,25; 1,50; 1,75 und 2,00 m/s benutzt.
  • Die Fabrikations-Parameter und die Eigenschaften der fertigen Dosierungsform sind nachstehend aufgelistet und mit einer U.S Patent Application Serial No. 09/027.183 eingereicht Februar 20, 1998 genannt, die hierin eingeschlossen ist:
  • Figure 00290001
  • Tabelle 1 Physikalische Eigenschaften der Dosierungsformen (Durchschnitt aus 5 Dosierungsformen)
    Figure 00290002
  • Eine Erhöhung der Druckgeschwindigkeit von 1,0 m/s auf 2,0 m/s reduziert das Gesamtvolumen des durch den Druckkopf in die Dosierungsformen deponierten Fluids um die Hälfte. Aus Tab. 1 ist ersichtlich, dass, wenn die Druckkopf-Geschwindigkeit erhöht wird, das Schüttgewicht (theoretisch, aus dem Gewicht und den Dimensionen der Dosierungsform berechnet) abnimmt. Es ist eine gleichzeitige Abnahme der Dimensionen und des Gewichtes der Dosierungsform zu erkennen. Dies ist durch die Tatsache zu erklären, dass eine Abnahme des Gesamtvolumens der auf dem Pulver deponierten Tropfen in einer Abnahme des in das Pulver verteilten, Binder enthaltenden Lösungsmittels resultiert. Vorhersage gemäss wird durch eine Erhöhung der Druckgeschwindigkeit auch die Dispersionszeit und die Härte der Dosierungsform reduziert, während die Sprödigkeit erhöht wird. Der Anteil von Kollidon 25 in der Dosierungsform nimmt mit einer Erhöhung der Druckgeschwindigkeit ab, da die Anzahl der Fluid Tropfen, die das Pulverbett pro Flächeneinheit berühren, entsprechend abnimmt, wie aus den Daten aus Tabelle 2 ersichtlich ist.
  • Tabelle 2 Zusammensetzung der Dosierungsformen
    Figure 00300001
  • Dieses Beispiel demonstriert deutlich die Fähigkeit des 3DP Prozesses Prototypen verschiedener Zusammensetzungen zur schnellen Optimierung im gleichen Pulverbett herzustellen. Ein kritischer Parameter, die Druckgeschwindigkeit konnte variiert werden, um Formulierungen mit der gewünschten Charakteristik, einer Dispersionszeit von weniger als 5 sec herzustellen.
  • Beispiel 2
  • Pseudoephedrin HCL und Chlorpheniramin Maletat Entwicklung einer schnell-löslichen Dosierungsform
  • Aufgabe dieses Experimentes war es, eine Formulierung einer schnell-löslichen Dosierungsform, die 30 mg Pseudoephedrin HCL und 2 mg Chlorpheniramin Maletat enthält, mit einer Härte grösser als 3,0 kp und einer Sprödigkeit von weniger als 10% zu entwickeln, die sich innerhalb von 10 sec (vorzugsweise 3 sec) lösen sollte.
  • Formulierungen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen und/oder Dimensionen wurden schnell mittels des 3DP Prozesses entworfen und gefertigt; diese Formulierungen sind nachstehend und in U.S. Patent Anmeldung Serien No. 09/027,183 eingereicht am 20. Februar 1989, die hierin eingeschlossen wird, beschrieben:
    Figure 00310001
  • Tabelle 3 Druckgeschwindigkeit/Bestandteile in Di-Wasser zur Preparation verschiedener Lösungen für Fluid 2
    Figure 00310002
  • In all diesen Entwürfen wurde durch Doppeldrucken der zwei obersten und der zwei untersten Schichten mit Fluid Nr. 1 mehr Binder Agens (Polyvenyl Porolidon) eingebettet als in die Mittelschichten. Durch diese Strategie erhielten die Dosierungsformen stärkere obere und untere Schichten mit einer erhöhten Härte und einer reduzierten Sprödigkeit und einen grossen Mittelteil mit geringerer Härte, wodurch die Dosierungsform schnell lösbar ist. Tabelle 4 zeigt die physikalischen Eigenschaften der Dosierungsformen. Unter den getesteten, Aktiva enthaltenden Prototypen enthält die Formulierung Nr. 5 Dosierungsformen grösserer Dimensionen; sie wurde daher mit einer niedriger konzentrierten Medikamentenlösung gefertigt, um die gleiche Medikamentenmenge zu enthalten; sie zeigt eine signifikant geringere Dispersionszeit und einen geringeren Sprödigkeitsverlust. Diese Formulierung wurde als eine optimierte Formulierung akzeptiert; es wurde eine Stabilitäts-Charge mit 2400 Dosierungsformen unter Verwendung des gleichen Computer Programmes gefertigt. Stichprobentests der Dosierungsformen zeigten, dass die experimentiellen Chargen und die Stabilitäts-Chargen reproduzierbare Eigenschaften und Medikamenteninhalte zeigten, wodurch die problemlose Erhöhung der Fertigungsstückzahl des 3DP Prozesses demonstriert wurde.
  • Tabelle 4 Eigenschaften der verschiedenen Formeln
    Figure 00320001
  • Beispiel 3:
  • Gleichzeitige Fertigung unterschiedlicher Implantat Prototypen
  • Es wurden mehrere Prototypen biologisch abbaubarer Implantate für die ungedämpfte Freigabe von Äthynil Estradiol zur Hormonersatz-Therapie hergestellt. Der 3DP gestattete ein schnelles Entwickeln und eine schnelle Fertigung dieser Implantate aus unterschiedlichen Polymer Zusammensetzungen, Medikamenten Plazierung und Dimensionen. Jede der unterschiedlichen Prototypen hat unterschiedliche Medikamentenfreigabe und Polymer Resorptionsraten gezeigt. Ferner wurden für jeden der Prototypen das Placebo (Kontrollmittel) und die das Medikament enthaltenden Implantate gleichzeitig in dem gleichen Pulverbett hergestellt. Diese gleichzeitige Fabrikation hat die Entwicklungszeit signifikant reduziert und ermöglichte eine schnelle Auswahl und Optimierung des Endproduktes. 3 zeigt die gleichzeitige Fertigung eines Aktiva enthaltenden Mittels und eines Placebo Mittels in einem Fertigungs Zyklus.
  • Beispiel 4
  • Prototypherstellung von Dosierungsformen mit Multianreicherung unter Verwendung einer einzigen Düse
  • Aufgabe des Experimentes war es, Prototyp Dosierungsformen zu entwickeln, die unterschiedliche Aktiva Mengen enthalten. Fünf unterschiedliche Anreicherungsgrade des aktiven Inhalts wurden gleichzeitig in einem einzelnen Fertigungsprozess getestet. Eine Modell Aktiva Zusammensetzung, in der Drucklösung gelöste Salycilsäure, wurde im Epizentrum der Dosierungseinheit deponiert; dabei wurde der Fluid Mengenstrom konstant gehalten, während die Geschwindigkeit und das Bewegungsmuster des Druckkopfes variiert wurden, so dass die deponierte Aktiva Menge in jeder Prototyp Dosierungsform geändert wurde. Z. B. verdoppelte sich die per Flächeneinheit deponierte Aktiva Menge, wenn die Druckkopf Geschwindigkeit auf die Hälfte reduziert wurde. Tabelle 5 zeigt eine Zusammenfassung des Vergleichs der aus den Fabrikations Parametern vorher berechneten Aktiva Inhalte mit den in jeder der fünf Prototyp Dosierungsformen gemessenen Werten, die gleichzeitig hergestellt wurden. Die Korrelation zwischen den vorher berechneten und den gemessenen Durchschnitts Inhalten betrug 96,5% über alles mit einem R2 Wert von 0,997. Die relative Standardabweichung der Messungen der Dosierungsformen von jedem Prototyp war kleiner als 2% (5).
  • Tabelle 5 Vergleich des geplanten und des gemessenen μ = 20) aktiven Anteiles in mehrschichtigen aktiven Dosierungs-Beispielen
    Figure 00340001
  • Beispiel 5
  • Prototypherstellung von Dosierungsformen mit Multianreicherung unter Benutzung von Mehrfachdüsen
  • Mehrere Sätze von Prototyp Formulierungen für schnell dispergierende, Pseudo-Ephedrin Hydrochlorid (PEH) entnaltende, orale Dosierungsformen wurden unter Verwendung eines Mehrdüsen Druckkopfes gleichzeitig auf dem selben Pulverbett hergestellt. Die Zusammensetzungen des Pulvers und der Drucklösung wurden konstant gehalten, während die Durchflussmenge der Drucklösung durch jede der Düsen variiert wurde. Es wurden acht verschiedene Düsen verwendet, um die Aktiva enthaltende Drucklösung mit unterschiedlichen Durchflussraten auszubringen, so dass Dosierungsformen mit acht ausgeprägten Aktiva Inhalten und physikalischen Eigenschaften erzeugt wurden. Dieses ist Vorgehen bei der Prototyp Entwicklung nützlich zur schnellen Bestimmung des optimale Verhältnisses Pulver zu Fluid und Binder, um beste physikalische Eigenschaften zu erreichen. Tabelle 6 zeigt die Mengenströme, die auf der Basis der Mengenströme berechnete Dosis und die in den Proben der Prototyp Dosierungsformen gemessenen Dosen. Die durchschnittlich gemessene Dosis pro Dosierungsform (n = 3) enthielt 101,2% der berechneten Dosis (6). Die lineare Übereinstimmung zwischen den beiden Zahlensätzen hat einen R2 Wert von 0,8725.
  • Tabelle 6 Vergleich des Mengenstromes, berechneten und gemessenen aktiven Anteiles in mehrfach starken Dosierungsform-Beispielen
    Figure 00350001
  • Beispiel 6:
  • Nutzung des Experten Systems
  • Das Experten System wurde verwendet, um ein schnelles Prototypen Herstellungsexperiment für ein Aktiva, das bis dahin noch nicht unter Verwendung des erfindungsgemässen 3DP Prozesses hergestellt wurde, zu entwerfen und durchzuführen.
  • Diphenhydramin wurde in die Datenbank des Experten Systems aufgenommen, zusammen mit seinen physikalischen Eigenschaften einschliesslich Dichte, Lösbarkeit und Dosierung. Das Experten System Programm wurde betrieben; es empfahl eine Formulierung auf der Basis vorheriger Formulierungen, die für andere ähnliche Aktiva entwickelt wurden. Die vorgeschlagene Formulierung war:
  • Figure 00360001
  • Die empfohlenen Fertigungsbedingungen waren die folgenden: 700 μm Tropfenabstand, 250 μm Schichtdicke, 1,16 g/min Mengenstrom, 800 Hz Tropfenfrequenz und 200 μs Pulsbreite.
  • Es wurde ein schnelles Prototyp Herstellungsexperiment unter Verwendung systematischer Variationen der Pulver-Zusammensetzung und des Mengenstromes entworfen. Andere Prozess Parameter und Zusammensetzungen wurden konstant gehalten. Es wurden die folgenden drei Pulver-Zusammensetzungen gewählt:
  • Figure 00360002
  • Es wurden vier Mengenströme gewählt: 1,12 g/min, 1,16 g/min, 1,24 g/min und 1,30 g/min. Jedes der drei Pulver wurde mit den vier Mengenströmen gedruckt. Die gefertigten Tabletten wurden entstaubt, von den Fertigungsplatten abgenommen und auf Verdampfungs-(„Flashing") oder Dispersions-Zeit getestet.
  • Die Ergebnisse dieses Experiments können in die Datenbank des Experten Systems rückgeführt werden, um zukünftige Vorhersagen für Formulierungen zu verbessern. 7 zeigt ein Diagramm der gemessenen Parameter: der Verdampfungs- bzw. Dispersions- Zeit in Abhängigkeit von dem Mengenstrom der Drucklösung, die in Pulverbetten mit zwei verschiedenen PVP K25 (Poly Vinyl Pyrollidon) Konzentrationen und keinem PVP gedruckt wurden. Die Resultate demonstrieren, dass das Experten System eine PVP Konzentration ausgewählt hat, bei dem die Dispersionszeit über einen Mengenstrom Bereich weitgehend konstant war.
  • Beispiel 7
  • Entwicklung einer schnell-lösbaren „Captopril" Dosierungsform Es wurden schnell-lösbare Formulierungen für Captopril unter Verwendung der 3DP Technologie entwickelt und getestet. Es wurde ein schnelles Prototyp Experiment entwickelt unter Verwendung systematischer Variation der Pulver-Zusammensetzung und des Mengenstromes. Diese Experimente waren darauf ausgerichtet, die optimalen Bedingungen der Pulverzusammensetzung und der Druck Parameter zu identifizieren. Tabelle 9 zeigt eine Teilmenge der Experimente, die Mannitol und Maltitol als Hauptpulver Bestandteile einschlossen. Es wurden Mengenströme gewählt, um verschiedene Sättigungsstufen des Pulvers für das Drucken mit dem Binder Fluid auszuliefern. Andere Druck Parameter, wie z. B. Düsenfrequenz, Abstand zwischen den Tropfen und Schichtdicke wurden während des Experimentes konstant gehalten. Diese Formulierungen wurden nach der Fabrikation einer Platte von Dosierungsformen innerhalb von einigen Stunden gesichtet. Danach wurde die Pulvermischung ausgetauscht, um für die nächste Formulierung bereit zu sein.
  • Tabelle 9 Unterschiede der Formulierungen und der resultierenden Eigenschaften
    Figure 00380001
  • Die o. g. Dosierungsform Dimensionen wurden variiert, um das Gesamtdosierungs Niveau konstant zu halten (bei 25 mg/Dosierungsform) unabhängig von dem Mengenstrom. Dies wurde durch die Verwendung verschiedener „print jobs" erreicht. Ein Print Job ist ein Satz von Maschineninstruktionen, der in einer Serie von „print parts" kumuliert. Die Praxis der Verwendung verschiedener Print Jobs um verschiedene Prototypen herzustellen entspricht dem Öffnen verschiedener Bilddateien und dem Senden der Print Jobs an den gleichen Drucker.
  • Beispiel 8:
  • Optimierung der Medikamentenfreisetzung durch Prototyp Herstellung von oralen Dosierungsformen mit einer Antikrebs-Verbindung.
  • Es wurden zylindrische Tabletten zur Lieferung einer Antikrebs-Verbindung hergestellt: Camptothecin mit einer Einheitsdosis von 0,5 mg. Wegen der hohen Toxicität der Verbindung waren die Tabletten so ausgelegt, dass sie zwei Bereiche enthielten. Das Medikament ist in einem Kernbereich eingebettet, der von einem Placebo Mantelbereich umgeben ist. Die Dosierungsform war so ausgelegt, um das Gefährdungspotential für medizinisches Personal und Patienten durch die Verhinderung einer direkten Aktiva Aussetzung zu reduzieren. Die Tabletten können ferner in harten Kapseln eingeschlossen sein, um den Formverschleiss zu verhindern. Durch die Konstanthaltung der Fabrikations Parameter und der flüssigen Formulierungen kann die Medikamenten Freisetzung durch Änderung der Pulverzusammensetzungen kontrolliert werden. Es wurden Proben unter Verwendung unterschiedlicher Pulver Formulierungen hergestellt (siehe Tab. 10) und die Medikamentenfreisetzung jeder Formulierung wurde evaluiert unter der Verwendung von 0,1 N Hydrochloric Säure mit 1% Sodium Lauryl Sulfat als Lösungsmedium. Die Herstellung der fünf Pulver Formulierungen kann in einem Tag durchgeführt werden. Die in 8 gezeigten Resultate demonstrieren die Änderungen der Lösungseigenschaften, wenn die Menge und die Art der Excipients variiert werden. Z. B. bewirkte die Hinzufügung von mehr HPMC eine signifikante Reduktion der Freisetzungsrate, wie aus den Unterschieden zwischen den Formulierungen A und B und C und D ersichtlich ist. Wenn ein Teil (20%) der sprühgetrockneten Lactose durch Avicel PH 301 (Microcrystalline Cellulose) (Formulierung E) ersetzt wurde, wurde die Medikamentenfreisetzung durch die langsamere Erosion der Matrix, einem Netzwerk aus microkristalliner Zellulose, auch effektiv zurückgehalten. In der Formulierung C wurde Laktose der Formulierung A durch 20% Avicel CL-611 ersetzt; die Medikamentenfreisetzung wurde auch durch die Anwesenheit von in dem Avicel CL-611 enthaltener Carboxymethyl Cellulose gebremst, die als eine Art Binderfreigabe-Regelung für andere Excipients in dem Pulverbett funktioniert. Die Formulierungen für ein spezifisches Medikamenten-Freigabeprofil können durch diese Prototyp Strategie schnell identifiziert werden. Darüber hinaus kann die Freisetzungsrate für eine bestimmt Pulverformulierung weiter durch Variierung des Sättigungs-Niveaus des Pulverbettes während der Fabrikation oder Änderung der Binder Formulierungen beeinflusst werden.
  • Tabelle 10 Pulver-Formel für Orale- Dosierungsformen mit 0,5 mg Camptothecin
    Figure 00390001

Claims (18)

  1. Ein Verfahren zur schnellen Prototypenerstellung und Herstellung mannigfaltiger medizinischer Einrichtungen mit unterschiedlichen Parametern, mit: Auswählen der Parameter jeder herzustellenden medizinischen Einrichtung, und Entwerfen eines Prototyps von jeder der ausgewählten medizinischen Einrichtungen unter Verwendung eines computergeführten Herstellprozesses, gekennzeichnet durch den Schritt: Herstellen der mannigfaltigen medizinischen Einrichtungen entsprechend den ausgewählten Entwürfen in einem einzigen Herstelldurchlauf.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Entwerfens eines Prototyps von jeder Einrichtung die Verwendung eines auf statistischen Prinzipien basierten multifaktoriellen Entwurfs mittels eines computergeführten Systems zum Variieren der Zusammensetzung und Struktur jeder medizinischen Einrichtung entsprechend den Parametern umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das computergeführte System mit einer Entscheidungsfindungsdatenbank wechselwirkt, die die multifaktoriellen Entwurfsfaktoren enthält.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entscheidungsfindungsdatenbank Benutzer, Maschinen, Inaktive, Aktive, Lösungsmittel oder Prozess- und Leistungsparameter umfasst.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Entscheidungsfindungsdatenbank interaktiv ist.
  6. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der medizinischen Einrichtungen unter Verwendung von Techniken für freigestaltete feste Strukturen durchgeführt wird.
  7. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der medizinischen Einrichtungen unter Verwendung von dreidimensionalem Drucken durchgeführt wird.
  8. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, ferner enthaltend die Durchführung von Langzeitstabilitätsbewertungen unter gesteuerten Bedingungen.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Langzeitstabilitätsbewertungen die Verwendung wenigstens eines Empfindlichkeitsinstruments zum Erhalten von frühen Vorhersagen über Verbundstabilität einschließen.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Empfindlichkeitsinstrument ein isothermisches Mikrokalorimeter ist.
  11. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der computergeführte Herstellprozess automatisiert, fallbasiert, regelbasiert oder modellbasiert ist.
  12. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der computergeführte Herstellprozess mannigfaltige Datenbanken enthält.
  13. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, worin die medizinischen Einrichtungen Gewebegerüste mit unterschiedlichen Parametern sind, ferner umfassend die Schritte: Auswählen von physiochemischen Parametern und physiomechanischen Eigenschaften jedes Gewebegerüstes, Prüfen der physiomechanischen Eigenschaften jedes Prototyps, und Reproduzieren von mannigfaltigen Prototypen zur Stabilitätsprüfung.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die physiochemischen Parameter Löslichkeit, Dauerhaftigkeit, reaktive Gruppen, pKa und Flüchtigkeit einschließen.
  15. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jede medizinische Einrichtung eine pharmazeutische Verabreichungsform ist.
  16. Verfahren nach irgendeinem vorangehenden Anspruch, ferner enthaltend die Herstellung einer klinischen Charge der Verbindung.
  17. Ein computergeführtes System zur Herstellung von mannigfaltigen pharmazeutischen Verabreichungsformen, mit: einer Eingabeeinrichtung, die Parameter annimmt, die gewünschte pharmazeutische Verabreichungsformen definierten, einem Prozessor, der die Parameter von der Eingabeeinrichtung annimmt und einen optimalen Formulierungsentwurf für die pharmazeutischen Verabreichungsformen bestimmt, einem Herstellsystem, das den Formulierungsentwurf zum Erzeugen eines Prototypen von jeder pharmazeutischen Verabreichungsform in einem einzigen Herstelldurchlauf implementiert, und einem Ausgabespeicherbereich zum Speichern des optimalen Formulierungsentwurfs.
  18. Computergeführtes System nach Anspruch 17, ferner enthaltend eine Entscheidungsfindungsdatenbank, die mit der Eingabeeinrichtung koppelt.
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