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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Apparate zur spezifischen
Isolierung von Tumorzellen aus einer Population von Nicht-Tumorzellen. Insbesondere
bezieht sich diese Erfindung auf Verfahren und Apparate zur spezifischen
Markierung und anschließender
individueller Tötung
von Tumorzellen mit einem fokussierten Hochenergiestrahl wie zum
Beispiel einem Laserstrahl.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Die
hematopoietische Stammzell-Transplantation ist eine schnell wachsende
Therapie auf der ganzen Welt. Hematopoietische Stammzellen sind Zellen,
die sich im Knochenmark befinden und zur Produktion von all den
im Körper
vorhandenen Blutzellen führen.
In 1995 wurden in den Vereinigten Staaten über zwanzigtausend hämatopoetische Stammzell-Transplantationen
durchgeführt.
Insbesondere ist die Behandlung von Brustkrebs mit autologen hematopoietischen
Stammzell-Transplantationen eine verbreitet angewandte Krebstherapie
geworden.
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Die
Metastasenbildung von Tumoren ist ein bekannter Prozess, bei dem
Tumorzellen ihren ursprünglichen
Platz verlassen und sich auf andere Teile des Körpers ausbreiten. Einmal zu
einer neuen Stelle transportiert, beginnt die Tumorzelle zu wachsen
und die neue Stelle zu besiedeln und somit einen neuen Tumor zu
erzeugen. Eine Behandlung für
Patienten mit metastatischen Tumoren beinhaltet das Sammeln ihrer
hematopoietischen Stammzellen und dann das Behandeln des Patienten
mit hohen Dosen von Strahlentherapie oder Chemotherapie. Diese Behandlung
ist angelegt, alle Tumor zellen des Patienten zu zerstören, hat
aber die Nebenwirkung, auch alle ihre hematopoietischen Zellen zu
zerstören.
Daher werden, sobald der Patient behandelt worden ist, die autologen
Stammzellen wieder in den Körper
zurückgebracht.
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Wenn
jedoch die Tumorzellen von der primären Tumorstelle aus metastasiert
haben, besteht eine große
Wahrscheinlichkeit, dass einige Tumorzellen die gesammelte hematopoietische
Zellpopulation kontaminieren werden. In einem solchen Fall beinhalten
die gesammelten hematopoietischen Stammzellen kontaminierende Tumorzellen.
Es ist von Bedeutung einen Mechanismus zur Abtötung von allen metastasierenden
Tumorzellen vor der Rückführung der
Stammzellen in den Patienten zu finden. Falls irgendeine lebende
tumorigene Zelle in den Patienten zurückgeführt wird, können sie zu einem Rezidiv führen.
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Das
Problem des Entfernens von Tumorzellen aus hematopoietischen Zellen
während
traditioneller Prozeduren des Sammelns von Knochenmark ist berichtet
worden (Campana, D. et al., Detection of minimal residual disease
in acute leukemia: methodological advances and clinical significance,
Blood, 1995 März
15, 85(6): 1416–1434). Ähnliche
Probleme wurden auch gefunden, wenn andere versuchten, die Tumorzellen
mit der neueren Methode der Leukophorese von mobilisierten peripheren
Blutzellen zu entfernen (Brugger, W. et al., Mobilization of tumor cells
and hematopoietic progenitor cells into peripheral blood of patients
with solid tumors, Blood, 83(3): 636–640, 1994).
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In
jeder dieser Prozeduren bewegte sich die Anzahl der kontaminierenden
Tumorzellen von etwa 10 bis 5.000 Tumorzellen pro vier Millionen
gesammelter mononukleärer
Zellen, abhängig
von dem zur Mobilisierung verwendeten chemotherapeutischen Arzneimittel-Regime.
Mononukleäre
Zellen wurden durch diskontinuierliche Dichtegradienten-Zentrifugation
der gesamten hematopoietischen Zellsammlung erhalten. Die gesamte
Zahl der von einem Patienten gesammelten Zellen ist normalerweise
in der Größenordnung
von 10 Milliarden Zellen. Somit variiert die totale Tumorbelastung
in einer Ernte von der unteren Grenze von etwa 25 Tausend Zellen
bis zu der oberen Grenze von etwa 12 Millionen Zellen.
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Es
konnte durch genetische Markierung gezeigt werden, dass diese kontaminierenden
Tumorzellen zum Tumorrezidiv beitragen (Rill, ER et al., Direct
Demonstration That Analogous Bone Marrow Transplantation für Solid
Tumors Can Return a Multiplicity of Tumorigenic Cells, Blood, 84(2):
380–383, 1994).
Somit existiert ein großer
Bedarf an effizienten Methoden zum Entfernen aller Tumorzellen von
einem hematopoietischen Zelltransplantat (Gulati, SC et al., Rationale
for purging in autologous stem cell transplantation. Journal of
Hematotherapy, 2(4): 467–471,
1993). Eine schnelle und zuverlässige
Methode zum Entfernen aller kontaminierender Tumorzellen würde die
Wirksamkeit der hematopoietischen Stammzell-Transplantation für eine wachsende
Zahl an Patienten verbessern.
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Andere
haben versucht, die kontaminierenden Tumorzellen von Sammlungen
hematopoietischer Stammzellen zu entfernen, aber haben das nur mit
limitiertem Erfolg bewältigt.
Mehrere Verfahren zum Purging der Tumorzellpopulationen aus den
gesammelten Stammzellen sind vorgeschlagen und getestet worden (A.
Gee, Editor Bone Marrow Processing and Purging, Teil 5, CRC Press,
Boca Raton, Florida, 1991). Somit ist die alle diesen Purgingverfahren
zugrunde liegende Idee, die malignen Zellen abzutrennen oder zu
zerstören,
während
gleichzeitig die hematopoietischen Stammzellen, die zur hematopoietischen
Rekonstitution in die Transplantationspatienten benötigt werden,
bewahrt werden.
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Einige
Firmen und Ärzte
haben versucht, unter Verwendung von Immunoaffinitäts-Beads-basierender
Selektion, die malignen Zellen aus den Populationen der Nicht-Tumorzellen zu
reinigen. In diesem Verfahren wird die gesamte Zellpopulation mit
den Immunoaffinitäts-Beads
in Kontakt gebracht. Zum Beispiel, um Tumorzellen aus hematopoietischen Zellen
zu isolieren, trennt eine erste (positive) CD34-Selektion hematopoietische
Zellen von Tumorzellen. Die Bindung von für hematopoietische Zellen spezifischer
Anti-CD34-Antikörper
an die Immunoaffinitäts-Beads
erlaubt dem Arzt diese Zellen spezifisch aus Populationen von Nicht-hematopoietischen Zellen
zu entfernen. In einigen Fällen
wird auch eine negative Immunoaffinitäts-Beads-basierende Selektion
an Tumor- oder Epithelzell-Markern durch Konjugation Tumor-spezifischer Antikörper an
die Beads ausgeführt.
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Eine
weitere Methode, die für
das Entfernen von Tumorzellen aus Nicht-Tumorzellpopulationen ausprobiert
wurde, beinhaltete die Immunokonjugation eines toxischen Wirkstoffes
an einen Antikörper, der
nur für
die Tumorzellen eine Spezifität
besitzt. In diesem System wurden Antikörper an chemotoxische Wirkstoffe,
Toxine oder Radionuklide gebunden und dann mit der gesammelten Zellpopulation
in Kontakt gebracht. Unglücklicherweise
wurden durch diese Behandlung nicht alle Tumorzellen abgetötet.
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Andere
Systeme zur Isolierung von Tumorzellen aus Nicht-Tumorzellpopulationen haben die unspezifischen
Bindungseigenschaften von hematopoietischen Zellen als Grundlage
der Abtrennung verwendet. Zum Beispiel verwendeten Dooley et al. diese
adhesiven Eigenschaften, um hematopoietische Zellen durch Tiefbett-Filtration
anzureichern (Dooley DC et al., A novel inexpensive technique for the
removal of breast cancer cells from mobilized peripheral blood stem
cell products, Blood, 88(10) Suppl 1: 252a, 1996). Es wurde jedoch
gefunden, dass einige der Tumorzellen mit den hematopoietischen Zellen
zusammen isolierten und somit die Tür für ein potentielles Rezidiv
bei dem Patienten öffneten.
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Weiterhin
wurden zytotoxische Wirkstoffe, wie 4-Hydroxyperoxy-cyclophosphamid
(4HC), verwendet, um selektiv Tumorzellen abzutöten, ohne die hematopoietischen
Stammzellen zu schädigen.
Unglücklicherweise
führte
dieses System auch zu geringeren Ernten an hematopoietischen Zellen,
da die zytotoxischen Wirkstoffe einige der Nicht-Tumorzellen schwächten oder
zerstörten.
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In
anderen Verfahren wurden sensibilisierende Wirkstoffe, wie Merocyanin,
mit den Zellpopulationen gemischt, die anschließend belichtet wurden, um spezifisch
die Tumorzellen abzutöten
(Lydaki et al., Merocyanine 540 mediated photoirradiation of leukemic
cells. Journal of Photochemistry and Photobiology 32(1–2): 27–32, 1996).
Auch Gazitt et al. verwendeten Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung
(FACS), um hematopoietische Stammzellen von Tumorzellen zu trennen
(Gazitt et al., Purified CD34+ Lin –Thy+ stem cells do not contain
clonal myeloma cells, Blood, 86(1): 381–389, 1995). Wie bekannt ist,
sortiert die Durchflusszytometrie eine Zelle nach der anderen und
trennt physikalisch ein Set markierter Zellen von einem weiteren
zweiten Set Zellen. Jedoch ist gezeigt worden, dass individuelle
Neurone nach ihrer Beladung mit den in der Durchflusszytometrie
verwendeten adsorbierenden Farbstoffen abgetötet werden können (Miller,
J. P. und Selverston A. I. Rapid Killing of Single Neurons by irradiation
of Intracellularly injected dye Science, 206: 702–702, 1979). Somit
ist die Verwendung von FACS, um Zellpopulationen zu trennen, nicht
vorteilhaft, da die Zellausbeuten sehr gering sein können.
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In
einem weiteren Protokoll offenbarten Clarke et al. die Verwendung
von Adenovirus-vermitteltem Transfer von Suizid-Genen zur selektiven Abtötung von
Tumorzellen (Clarke et al., A recombinant bcl-xs adenovirus selectively
induces apoptosis in cancer cells but not in normal bone marrow
cells. Proc. Natl. Acad. Sci. 92(24): 11024–11028, 1995).
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Jedoch
basieren die meisten der oben angeführten Verfahren auf der Verabreichung
einer Gesamtpopulations basierenden Tumorzellabtrennungs- oder Abtötungs-Strategie.
Unglücklicherweise
töten oder
entfernen die oben angeführten
Tumorpurging-Verfahren der Gesamtpopulationen nicht alle der kontaminierenden
Tumorzellen aus der gesammelten Zellpopulation. Im besten Fall verbleibt
die restliche Tumorbelastung bei 1 bis 10 Tumorzellen pro 100.000
der in der anfänglichen
Sammlung vorhandenen Zellen (Lazarus et al., Does in vitro bone marrow
purging improve the outcome after autologous bone marrow transplantation?
Journal of Hematotherapy, 2(4): 457–466, 1993).
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Deshalb
ist, sogar unter Verwendung der besten vorhandenen Techniken, die
Zahl der restlichen Tumorzellen, die in den Patienten während der autologen
Stammzell-Transplantation zurückgeführt werden,
in der Größenordnung
von 10 bis 2.000 Zellen. Angesichts des schnellen exponentiellen
Wachstums von Tumorzellen, können
solche in dem Transplantat verbleibenden Tumorzellen schnell zu
einem Rezidivl des Patienten führen.
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Noch
eine weitere Methode, die Lasertechnologie verwendet, ist in U.S.
Patentschrift Nummer 4,395,397 von Shapiro beschrieben. In der Shapiro-Methode
werden markierte Zellen in ein Durchflusszytometer gestellt, das
einen Fluoreszenzdetektor zur Identifikation der markierten Tumorzellen
besitzt. Ein Laserstrahl wird zum Abtöten der markierten Zellen benutzt,
wenn diese den Detektor passieren. Diese Methode leidet unter einer
Anzahl von Nachteilen. Erstens, sobald eine ungewollte Zelle den
Detektor/Laser-Bereich passiert hat, gibt es keinen Weg zu kontrollieren,
ob die Zerstörung
erfolgreich beendet wurde. Falls eine Tumorzelle der Zerstörung entgeht, wird
sie unweigerlich dem Patienten wieder zugeführt. Zweitens, der Brennfleckdurchmesser
des Laserstrahls ist notwendigerweise größer als der Querschnitt des
Flüssigkeitsstromes.
Dementsprechend werden viele Zellen in dem Bereich einer ungewollten Zelle
durch den Laserstrahl zerstört,
einschließlich gesunder
Zellen.
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Eine
weitere Methode, die Laserstrahltechnologie benutzt, ist in U.S.-Patentschrift
Nummer 5,035,693 bei Kratzer beschrieben. In diesem Verfahren werden
markierte Zellpopulationen auf ein sich bewegendes Band gestellt.
Die markierten Zellen werden nachfolgend durch einen Detektor identifiziert
und über
einen Laserstrahl zerstört.
Jedoch hat dieses System viele der selben Nachteile wie das Shapiro-Verfahren.
Zum Beispiel, da die Zellen auf dem Band nach dem Detektor nur in
eine Richtung sich bewegen ist das Verfahren nicht reversibel. Somit,
falls eine einzelne Tumorzelle der Feststellung entgeht, wird sie
in den Patienten zurückgeführt.
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Somit,
trotz ausführlicher
Bemühungen
und vieler innovativer Vorgehensweisen, besteht ein großer und
wachsender Bedarf für
Verfahren und Systeme zur Auslöschung
geradezu jeder Tumorzelle aus einer gesammelten Zellpopulation.
Das hierin beschriebene System und das Verfahren erfüllen diesen
Bedarf.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt ein gerichtetes System und ein Verfahren zur individuellen
Identifizierung und Zerstörung
von kontaminierenden Tumorzellen in einer Zellpopulation bereit.
Durch Verwenden des Systems der vorliegenden Erfindung kann praktisch jede
Tumorzelle identifiziert und individuell zerstört werden. Somit können autologe
hematopoietische Zelltransplantationen und ähnliche medizinische Techniken
ohne Rückführung irgendwelcher
kontaminierender Tumorzellen ausgeführt werden.
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Tumorzellen
können
mit der offenbarten Erfindung unter Verwendung mehrerer Vorgehensweisen
identifiziert werden. Eine Ausführungsform schließt eine
zerstörungsfreie
Markierungsmethode ein, so dass alle lebensfähigen Tumorzellen unter einem
Mikroskop von den Nicht-Tumorzellen zu unterscheiden sind. In dieser
Ausführungsform
kann ein tumorspezifischer Fluorochrom-konjugierter Antikörper verwendet
werden, um spezifisch jede der Tumorzellen, jedoch nicht eine der
hematopoietischen Zellen zu markieren. Die markierten Tumorzellen werden
dann mikroskopisch innerhalb der Population der Nicht-Tumorzellen
identifiziert. Ein schmaler Hochleistungslaserstrahl wird danach
auf jede der identifizierten Tumorzellen fokussiert und ein kurzer, tödlicher
Lichtpuls abgegeben. Die nächste
Tumorzelle wird dann identifiziert und abgetötet und so weiter, bis jede
markierte Tumorzelle zerstört
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Antikörper,
der selektiv an hematopoietische Zellen bindet, aber nicht an Tumorzellen,
verwendet, um hematopoietische Stammzellen zu identifizieren. Alle von
den Tumorzellen (z. B. solche, die keinen Marker aufnehmen) werden
so identifiziert und danach mit einem schmalen Hochleistungslaserstrahl
abgetötet.
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Noch
ein weiteres Beispiel ist ein Verfahren zur Eliminierung von Tumorzellen
innerhalb einer Population von Zellen, die Nicht-Tumorzellen einschließen. Solche
Verfahren schließen
ein: a) Markieren der Zellpopulation, so dass die Tumorzellen von
den Nicht-Tumorzellen unterschieden werden können; b) Lokalisieren von einer
der Tumorzellen unter Bezug auf die Markierung, und c) Abtöten der
Tumorzelle durch Anwenden eines Pulses von einer kontrollierten
Energiequelle auf die lokalisierte Tumorzelle.
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Ein
zusätzliches
Beispiel ist ein Verfahren zur Anreicherung der Anzahl der Stammzellen
in einer hematopoietischen Zellpopulation. Ein solches Verfahren
schließt
ein: a) Markieren der hematopoietischen Zellpopulation mit einem
Stammzell-spezifischen Marker, und b) Anwenden eines Hochenergielaser-Lichtpulses
auf mindestens eine der nicht markierten Zellen in der Population.
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Noch
ein weiteres Beispiel ist ein Verfahren zur Herstellung isolierter
hematopoietischer Zellen zur Rückführung in
einen Patienten. Ein solches Verfahren schließt ein: a) Markieren der Tumorzellen
innerhalb der isolierten hematopoietischen Zellen mit einem Tumorzell-spezifischen
Marker; und b) Anwenden eines Hochenergielaser-Lichtpulses auf mindestens
eine der markierten Zellen in der Population.
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Ein
weiteres Beispiel ist ein in vitro Verfahren zur Sicherstellung,
dass eine erste Population von Zellen aus einer zweiten Population
von Zellen eliminiert worden ist. Ein solches Verfahren schließt ein: Markieren
der ersten Zellpopulation, so dass die erste Zellpopulation von
der zweiten Population an Zellen unterschieden werden kann; Platzieren
der ersten Population der Zellen und der zweiten Population der
Zellen in eine stationäre
Position auf einer Fläche;
Lokalisieren einer Zelle in der ersten Population der Zellen unter
Bezug auf den Marker; Anwenden eines ersten Pulses von einer kontrollierten
Energiequelle auf die eine Zelle, Bestimmen, ob die eine Zelle durch
den ersten Puls abgetötet
wurde; und Anwenden eines zweiten Pulses von einer kontrollierten Energiequelle,
falls die eine Zelle nicht abgetötet
wurde.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Diagramm einer Ausführungsform
eines automatisierten Systems zur spezifischen zielgerichteten Erfassung
markierter Zellen. Dieses System beinhaltet einen Computer, eine
Kamera, eine Breitband-Lichtquelle und einen Laser.
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2 zeigt
ein Diagramm einer weiteren Ausführungsform
eines automatisierten Systems zur spezifischen zielgerichteten Erfassung
und Abtötung markierter
Zellen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Ein
zielgerichtetes Verfahren zum Entfernen kontaminierender Tumorzellen
aus einer Population von Nicht-Tumorzellen
wird bereitgestellt. Wie oben diskutiert, bezieht sich dieses Verfahren
auf medizinische Prozeduren, wodurch Zellpopulationen entfernt werden
und dann in Patienten als Teil eines therapeutischen Regimes zurückgeführt werden.
Allgemein wendet das zielgerichtete Verfahren zuerst eine Markierung
an, die als ein Marker zur mikroskopischen Identifizierung und Lokalisierung
der kontaminierenden Tumorzellen fungiert.
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Der
gewählte
zelluläre
Marker kann jede Markierung sein, die eine kontaminierende Tumorzelle,
die sich innerhalb einer Population von Nicht-Tumorzellen befindet,
identifiziert und unterscheidet. Zum Beispiel können Anti-Tumor Antikörper, die
an ein Fluorochrom konjugiert sind, als spezifische Markierungen
benutzt werden (Siehe Kapitel 10 in A. Gee, Editor, Bone Marrow
Processing and Purging, Teil 5, CRC Press, Boca Raton, Florida,
1991). Zahllose Tumorspezifische Marker sind auf einer großen Auswahl
an tumorigenen Zellen gefunden worden. Zum Beispiel sind viele Oberflächenmarker,
die spezifisch für
epitheliale Zellen sind, an kontaminierenden Brustkrebszellen in
gesammelten hematopoietischen Zellpopulationen gefunden worden.
Solche Antikörper
können
verwendet werden, um Brustkrebszellen innerhalb hematopoietischer
Zellpopulationen zu identifizieren und machen sie somit zum Ziel
für die
Abgabe eines tödlichen
Energiepulses. Ähnlich
können
andere Tumorspezifische Fluorochrom-konjugierte Antikörper verwendet
werden, um andere Typen an kontaminierenden Tumorzellen zu identifizieren.
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Es
sollte beachtet werden, dass, falls kein spezifischer Marker für die Tumorzellpopulation
erhältlich
ist, das Verfahren in einer „inversen" Art und Weise ausgeführt werden
kann. Spezifische Marker für
Nicht-Tumorzellpopulationen können
zum Identifizieren solcher Zellen, die nicht tumorigen sind, verwendet
werden. Zum Beispiel, in hematopoietischen Zellpopulationen kann
der CD34-Zellmarker verwendet werden, um nur die hematopoietischen
Zellen anzufärben,
aber nicht die nicht-hematopoietischen Tumorzellen. Jede Zelle,
die nicht den Marker aufweist, wird dann durch die Abgabe eines
fokussierten Energiepulses abgetötet.
Die verbleibende lebensfähige Zellpopulation
wird nur die Zellen enthalten, die den Zellmarker besaßen (z.
B. CD34).
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Nachdem
die Tumorzellen identifiziert sind, wird eine kontrollierte Energiequelle,
wie ein Laser, kollimiertes oder fokussiertes Nicht-Laserlicht,
Hochfrequenz-Energie, beschleunigtes Teilchen, fokussierte Ultraschallenergie,
Elektronenstrahl oder eine andere Strahlung verwendet, um einen
zielgerichteten tödlichen
Energiepuls abzugeben, der individuell jede der Tumorzellen abtötet. Da
die Tumorzellen spezifisch und eindeutig innerhalb einer Population von
Nicht-Tumorzellen identifiziert werden können, kann das Verfahren verwendet
werden, um gerade nur die kontaminierenden Tumorzellen auszulöschen.
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In
einer Ausführungsform
des zielgerichteten Verfahrens, werden die Tumorzellen durch simultane Fluoreszenz-
und Laser-Belichtung abgetötet.
In einem ersten Schritt wird die Zellpopulation mit einem Fluoreszenzfarbstoff
angefärbt,
der spezifisch für
Tumorzellen ist. Zum Beispiel könnten
Antikörper,
die spezifisch für
Tumorzellen sind und an ein fluoreszierendes Molekül gekoppelt,
in dieser Ausführungsform
verwendet werden. Die Zellpopulation wird dann durch ein entsprechendes
Licht (z. B. ultraviolettes Licht) belichtet, so dass die fluoreszierenden
Tumorzellen innerhalb der Population der Nicht-Tumorzellen identifiziert
werden können.
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Die
markierten Zellen werden dann in eine Petri-Schale eingebracht und
innerhalb des Systems gestellt. Wenn das System in einem automatischen Modus
ist, leuchtet ein Fluoreszenzlicht und eine CCD-Kamera fängt an,
Videobilder der Zellen in der Schale aufzunehmen. Ein auf einem
angeschlossenen Computer laufendes Programm beginnt die Bildaufnahmen
zu analysieren und jede einzelne der fluoreszierenden Zellen zu
identifizieren. Jede Zelle wird zielgerichtet erkannt und mit einem
Laserstrahl zerstört.
Der Computer bestätigt,
dass jede Zelle abgetötet
ist durch Aufzeichnen der Änderung
der Fluoreszenz bevor und nachdem der Laser aktiviert worden ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden kontaminierende Zellen in Biopsien von Krebspatienten entfernt.
Die in vitro Etablierung von primären menschlichen Tumorzelllinien
aus vielen Tumortypen wird erschwert durch die Anwesenheit von kontaminierenden
primären
Zellpopulationen, die überlegene in
vitro Wachstumseigenschaften gegenüber Tumorzellen haben. Zum
Beispiel repräsentieren
kontaminierende Fibroblasten eine größere Herausforderung in der
Etablierung vieler Krebszelllinien. Das offenbarte System könnte verwendet
werden, um besonders die kontaminierenden Zellen zu markieren und zu
zerstören,
während
die aus der Biopsie stammenden Tumorzellen intakt zurückbleiben.
Entsprechend werden die eher aggressiven primären Zellen nicht überhand
nehmen und die Krebszelllinie zerstören.
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In
einer verwandten Einsatzmöglichkeit könnte das
vorliegende System verwendet werden, um kontaminierende Zellen in
Inokulationen zur Gewebezüchtung
und für
Zelltherapie-Anwendungen
zu entfernen. Zellkontaminationsprobleme existieren in der Etablierung
von Primärzellkulturen
für Anwendungen
in der Gewebezüchtung
und in der Durchführung
von zellulären
Therapien. Insbesondere sind Chondrozyten-Therapien für Knorpelschäden erschwert
durch Verunreinigungen in den Zellpopulationen, die aus Knorpelbiopsien
erhalten wurden. Entsprechend könnte
das vorliegende System verwendet werden, um spezifisch diese Zelltypen
aus den Inokulaten zu entfernen. Zum Beispiel kann eine Knorpelbiopsie
entnommen werden und die Probe unter herkömmlichen Bedingungen angezogen
werden. Die wachsende Kultur wird dann mit einem spezifischen Marker
für die
kontaminierenden Zellen angefärbt.
Die gesamte Zellpopulation wird dann in das nachfolgend beschriebene
System gestellt und die markierten, kontaminierenden Zellen werden
zerstört.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das signifikante Risiko und der Schweregrad des Graft-versus-Host-Disease
(„Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion") (GvHD) im Rahmen
der allogenen Humanen Stammzell-(HSC)Transplantation bekämpft werden.
Durch Verwendung des hierin beschriebenen Systems ist es möglich, den
T-Zellgehalt eines Patienten zu definieren und zu kontrollieren.
Dieser Typ der Kontrolle ist besonders kompliziert mit der existierenden
Technologie, da die Überdepletion
der T-Zellen in einem Verlust des bekannten „Graft-versus-Leukemia"-Effektes resultiert,
der in allogenen Transplantationen beobachtet wird. Somit ist ein
gewisser Spiegel an T-Zellen vorteilhaft für den Patienten, um, zum Beispiel,
Leukämiezellen
anzugreifen. Jedoch führt
ein zu hoher T-Zellspiegel zu allgemeinen Angriffen des Immunsystems
auf die Gewebe des Empfängers.
Das vorliegende System und die Verfahren sind fähig zur präzisen Kontrolle der Zahl der
T-Zellen in jeder allogenen Transplantation.
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Eine
Ausführungsform
eines automatisierten zielgerichteten Systems 10 ist in 1 veranschaulicht.
Ein Computersystem 12 kommuniziert durch ein Kabel 14 mit
einer Kamera 16. Das Computersystem kann jeder kommerziell
erhältliche
Computer sein, der Videodaten empfangen und analysieren kann. Ein
Beispiel eines solchen Computersystems ist ein Intel Pentium Pro
Computer der mit der Software Microsoft Windows 95 läuft.
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Obwohl
eine Videokamera in der in 1 offenbarten
Ausführungsform
dargestellt ist, kann die Kamera 16 jeder Typ von Bilderfassungsausrüstung sein,
die dem Fachmann bekannt ist. Die Kamera 16 ist auf eine
Halterung 20 montiert, so dass sie in einer allgemein vertikalen
Orientierung in Bezug zum Boden gehalten wird.
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Die
Linse 22 von Kamera 16 ist so entworfen, dass
sie mit einem Mikroskop 24, durch ein Augenteil 26 zusammen
passt. Somit wird jede Bildaufnahme, die in das Mikroskop 24 übertragen
wird, durch das Augenteil 26 zu der Linse 22 der
Kamera 16 gesendet.
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Die
Kamera 16 überträgt die Bildaufnahmen, die
sie aufnimmt zu dem Computer 12 durch das Kabel 14.
Auf diese Weise erfasst und analysiert der Computer 12 jegliche
Bildaufnahmen, die dem Mikroskop präsentiert werden. Zum Beispiel,
kann das Mikroskop 24 auf Zellen in einer Schale 30 fokussiert sein.
Die Bildaufnahmen der Zellen werden von dem Mikroskop 24 auf
die Kamera 16 übertragen
und letztendlich zu dem Computer 12 gesendet. Der Computer 12 kann
dann die Software ausführen,
um die Bildaufnahmen, die aufgenommen wurden, zu analysieren.
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Der
Computer 12 steht auch durch ein zweites Kabel 32 mit
einem Laser 34 in Datenübertragung.
Der Laser ist an einem elektronisch gesteuerten Drehteil 36 befestigt,
so dass seine Position relativ zu der Auflage 20 durch
von dem Computer 12 erhaltene Signale geändert werden
kann. Wie gezeigt, kann der Laser 34 justiert werden, um
einen Lichtstrahl durch das Mikroskop 24 zu richten, während die
Zielzelle dauerhaft ortsfest ist. Zusätzlich kann der Laser 34 gedreht
werden, um einen Lichtstrahl direkt zu Schale 30 zu senden.
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In
dem Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung hat der Begriff „Schale" eine breite Bedeutung.
Er ist vorgesehen, jede Fläche
zu umfassen, die fähig
ist, eine dünne
Schicht Flüssigkeit,
wie zelluläres
Medium, zurückzuhalten.
Die Schale kann in einer Kühlvorrichtung
enthalten oder daran angeschlossen sein, um die Flüssigkeit
in der Schale unterhalb der Umgebungstemperatur während dem
Ablauf der hierin beschriebenen Verfahren zu halten. Es kann auch
wünschenswert,
aber nicht essentiell, sein, die Oberfläche der Flüssigkeit mit einer inerten Atmosphäre, wie
Stickstoff oder Argon zu bedecken.
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Obwohl
die in 1 dargestellte Ausführungsform zum Ausrichten des
Lasers ein elektronisch gesteuertes Drehteil 36 enthält, werden
andere Verfahren erahnt. Zum Beispiel könnte ein elektronisch gesteuerter
Spiegel zwischen dem Laser und seinem Ziel platziert werden, so
dass die Rotation des Spiegels verwendet wird, um den Laser auszurichten.
Andere Mechanismen zum Ausrichten des Lasers, wie Strahlteiler,
Spiegel oder Prismen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, sind
ausersehen, innerhalb des Bereiches der Erfindung eingeschlossen zu
werden.
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Eine
Breitband-Lichtquelle 40 ist durch einen Adapter 42 auch
mit dem Mikroskop 24 in Verbindung. Der Adapter 42 gestattet
den Lichtemissionen von der Breitband-Lichtquelle die Belichtung
der Zellen, die in der Schale 30 platziert sind. Breitband-Lichtquellen
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und viele unterschiedliche Typen
könnten
innerhalb des automatischen zielgerichteten Systems 10 untergebracht
werden, um markierte Zellen, die auf der Schale 30 platziert
sind, zu belichten.
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Unterhalb,
und die Schale 30 tragend, ist eine Computergesteuerte,
verstellbare Ablage 48. Der Computer 12 kann Signale
entlang eines Datenübertragungskabels 49 senden,
welche die Ablage 48 veranlassen, ihre Position relativ
zu Laser 34 und Mikroskop 24 zu ändern. Somit
kann, um spezifisch Zellen zielgerichtet zu erfassen, der Computer 12 Signale
entlang Kabel 49 zu der Ablage 48 senden, die veranlassen,
dass die Schale 30 in eine bestimmte Position gerollt wird.
Durch Kalkulation der korrekten Position kann der Laser auf eine
bestimmte Zelle durch Bewegen von Schale 30 in eine gewählte Position
ausgerichtet werden. Die Koordinaten der ausgewählten Position können durch
den Computer 12 aus der Analyse der Zellbilder, die von
der Kamera 16 erfasst wurden, bestimmt werden.
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Die
auf dem Computer 12 laufende Software erfasst die Bildaufnahmen,
die durch das Kabel 14 von der Kamera 16 übertragen
werden. Falls ein Set markierter Zellen in die Schale 30 platziert
wird, dann wird die Kamera 16 ein Bild der markierten Zellen aufnehmen.
Wie oben diskutiert, können
die Zellen mit der Breitband-Lichtquelle 40 belichtet werden. Durch Überlagerung
eines zweidimensionalen Gitters über
das durch den Computer gesammelte Bild, kann die Software die X/Y-Koordinaten
der Zellen, die markiert sind, durch Suchen nach dunklen Flecken,
die den Durchmesser eines Zellquerschnittes haben, bestimmen. Die
Software kalkuliert dann die kartesischen Koordinaten der markierten
Zellen und richtet den Laser 34 spezifisch auf diese Koordinaten aus.
Durch Ausstrahlen eines kurzen Hochenergieimpulses kann der Laser
selektiv jede der markierten Zellen töten und nicht eine der nicht
markierten Zellen beschädigen.
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Das
Computersystem 12 kann auch Sensoren besitzen, die fluoreszierende
Signale von gefärbten
Tumorzellen detektieren und dann die Koordinaten der Position der
ersten zu zerstörenden
Tumorzelle kalkulieren. Das Computersystem richtet dann eine fokussierte
Energiequelle, wie einen Laser- oder Elektronenstrahl, auf die kalkulierte
Position der ersten Tumorzelle aus. Die angepeilte Tumorzelle wird dadurch
spezifisch innerhalb der Population der Nicht-Tumorzellen zerstört. Dies wird durch die Tatsache
erleichtert, dass die Zielzelle während des Verfahrens dauerhaft
ortsfest ist.
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In
einem weiteren beispielhaften System, werden die Zellen zum Verschieben
auf einem computergesteuerten X-Y-Tisch unter einem Mikroskop mit
einer angeschlossenen CCD-Digitalkamera
befestigt. Der Laser ist an dem Mikroskop so befestigt, dass er
auf eine spezifische fixierte Stelle innerhalb des Betrachtungsfeldes
ausgerichtet ist. Der Computer scannt dann kontinuierlich über die
erste Reihe der Zellen in der X-Richtung, bis eine gefärbte Tumorzelle
sichtbar ist.
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Der
Computer bewegt dann den X-Y-Tisch, bis die Tumorzelle in dem Zielgebiet
des Lasers ist, der Laser wird gepulst, um die Zelle zu zerstören, dann
wird der X-Y-Tisch auf seine vorherige Position zurückgefahren
und entlang der X-Richtung
bewegt, bis eine erste Reihe der Zellen gescannt ist und alle Tumorzellen
innerhalb dieser Reihe zerstört
sind.
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Der
X-Y-Tisch wird dann in der Y-Richtung bewegt, bis eine zweite Reihe
sichtbar ist, die die erste Reihe für einige Zellen überlappt.
Der Tisch wird dann in der X-Richtung bewegt, die Tumorzellen, wie oben
beschrieben, zerstört
und die Prozedur wiederholt, bis die gesamte Zellpopulation gescannt
worden ist. Bevorzugt identifiziert und erfasst die Computer-Software
die Zellen automatisch. Jedoch ist auch in Erwägung gezogen, dass ein Anwender-gesteuertes
Zeigegerät
(z. B., Rollkugel, Steuerhebel oder Maus) verwendet werden könnte, um
die Tumorzellen auf einem Bildschirm zu lokalisieren und zu markieren
und/oder die Bewegung des X-Y-Tisches zu steuern. Natürlich sind
viele Variationen des Computerkontrollsystems möglich, einschließlich alternativer
Verfahren zum Scannen der Zellen und dem Bewegen des Lasers relativ
zu dem Mikroskop (z. B., nur in der Y-Richtung oder irgendwo innerhalb
des Feldes). Es ist auch ins Auge gefasst, dass die Schale/der Tisch
dauerhaft ortsfest verbleiben könnte
und die Mikroskop/Laser-Kombination sich bewegt, um die markierten
Zellen gezielt zu erfassen.
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Zum
Beispiel kann der Mikroskopkopf und das Laser-Zielsystem bewegt
werden, während
die Flasche oder Petri-Schale, die die Zellen enthält, ortsfest
auf einer Fläche
ist. Zusätzlich
kann das Lasersystem entweder von oder oberhalb der Zellpopulation
feuern. Da das Laser-Zielsystem durch ein Mikroskop fokussiert ist,
kann der Laserstrahl auf unterschiedliche fokale Ebenen gerichtet
werden. Somit können
Zellen, die bei unterschiedlichen senkrechten Höhen liegen, spezifisch durch
Zielen des Laserstrahls auf unterschiedliche fokale Ebenen abgetötet werden.
Zum Beispiel kann, sobald der Computer mittels eines Detektors eine
Zelle bei einer bestimmten X- und Y-Koordinate identifiziert hat,
der Laser in verschiedene fokale Ebenen bei diesen Koordinaten abgefeuert
werden. Dies stellt sicher, dass die Zelle, ganz gleich, wo sie
in der senkrechten Ebene lokalisiert ist, durch den Laser abgetötet wird.
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Die
gesamte Population der Tumorzellen kann automatisch zerstört werden
durch die Wiederholung der zielgerichteten Prozedur für jede Tumorzelle
in der Population. Die Prozedur des Markierens, des Identifizierens
und des Tötens
jeder Tumorzelle kann auch manuell ausgeführt werden, wobei jede markierte
Tumorzelle mikroskopisch durch einen Anwen der identifiziert wird
und der Laserstrahl dann durch den Anwender auf die belichteten
Tumorzellen fokussiert wird. Ein kombiniertes Laser/Mikroskop-System,
dass das manuelle zielgerichtete Erfassen der Zellen gestattet,
ist von Photonic Instruments (Arlington Heights, IL) erhältlich.
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Zum
Beispiel kann ein Nikon7 Diaphot-300 Mikroskop, dass die Visualisierung
von aufeinanderfolgenden benachbarten Feldern gestattet, verwendet
werden, um die gesamte Zellpopulation in einer vernünftigen
Zeit anzusehen. Eine beispielhafte Zellpopulation von 1,5 × 108 Zellen, bei Konfluenz, wird eine Fläche von
300 cm2 besetzen. Unter der Annahme eines
Beobachtungsfeldes von 2 × 1,5
mm bei einer Vergrößerung von
4×, müßte das
Mikroskop eine 100×100-Matrix oder 10.000
Felder insgesamt scannen. Ein manueller Anwender kann vielleicht 500–1.000 Felder
pro Stunde scannen, somit würde die
gesamte manuelle Prozedur ungefähr
10–20 Stunden
dauern. Die automatisierte Prozedur würde viel schneller sein.
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Sobald
die gesamte Population der Zellen mit einem Identifizierungsagens,
wie einem Fluoreszenz-markierten Antikörper, behandelt worden ist und
dann durch einen Energieimpuls getötet, wird die Zellpopulation
entsprechend den individuellen klinischen Anforderungen des Patienten
gewaschen. Die Population der behandelten Zellen ist danach fertig, um
in den ausgewählten
Patienten transplantiert zu werden. Wie oben diskutiert, ist der
Patient normalerweise dieselbe Person, wie der Originalspender der Zellpopulation.
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Eine
bevorzugte fokussierte Energiequelle für die zielgerichtete Methode
ist ein Laser, der Lichtwellenlängen
im Bereich von 375 bis 900 Nanometer aussendet. Ein solcher Laser
wird bei Photonic Instruments (Arlington Heights, IL) hergestellt.
Wie bekannt ist, stellen Laser eine monochromatische Lichtquelle
mit hoher spezifischer Bündelung bereit,
was es möglich
macht, einen mikroskopisch fokussierten Energiestrahl auszurichten,
der nur einen Durchmesser von 0,5 Mikrometer hat.
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Hohe
Präzision,
sowohl hinsichtlich der räumlichen
und zeitlichen Auflösung,
in der Lieferung von Lichtenergie kann bei vorgegebenen Wellenlängen erreicht
werden. Die vorteilhafteste Wellenlänge, die eine bestimmte Tumorzelle
abtöten
wird, kann experimentell bestimmt werden und für die vorteilhaftesten Ergebnisse
angewandt werden. Zusätzlich können die
Impulslängen
von ungefähr
10–100
Nanosekunden verwendet werden, um spezifisch nur eine einzelne Zelle
in der Population zu töten.
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Als
eine Alternative können
Breitband-Lichtquellen (z. B. wie von einer Xenonlampe erhalten) durch
die Anwendung einer automatischen Blende schmal fokussiert werden,
um eine kontrollierte Energiequelle bereitzustellen. Eine Hochleistungs-Breitband-Lichtquelle
kann auf Bereiche so schmal wie ein Quadratmikrometer fokussiert
werden und somit selektiv verwendet werden, um eine einzelne Tumorzelle
innerhalb einer Population von Nicht-Tumorzellen zu töten.
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Die
Leistung der Lichtquelle, und die Dauer des Lichtimpulses, kann
abgeglichen werden, um das gewünschte
Ergebnis des spezifischen Tötens einer
bestimmten Tumorzelle zu erreichen. Die Laserimpulsdauer kann so
kurz wie 2 bis 6 Nanosekunden sein und die Lichtenergie kann mit
bis zu 50 Mikrojoule und mehr abgegeben werden. Jedoch wird die gesamte
Menge der Lichtenergie, die für
die vorgesehene Zielzelle bereitgestellt wird, bevorzugt so gewählt, dass
kein wesentliches Sieden des angepeilten zellulären Materials oder des umgebenden
Mediums verursacht wird.
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Lokales
Erhitzen des Zellmediums bis zum Siedepunkt kann verursachen, dass
das Beobachtungsfeld trübe
wird und somit ein automatisches Zielerfassungssystem unterbrechen.
Zusätzlich
besteht das Risiko, dass Nicht-Tumorzellen, die neben der angepeilten
Zelle lokalisiert sind, beschädigt
werden. In einer Ausführungsform
wird die gesamte abgegebene Lichtstärke minimal die Zellmembran
aufbrechen, was eventuell zum Zelltod durch den Verlust an cytoplasmatischen
Verbindungen führt.
Alternativ kann die gesamte Lichtstärke so gewählt werden, dass sie irreversibel
zelluläre
Verbindungen beschädigt
und somit zum Zelltod ohne Zerstörung
von der Zellmembran führt.
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Um
mikroskopisch die Zellen zu beobachten, kann die gesamte Zellpopulation
zweckmäßigerweise
auf eine nominell flache Fläche
platziert werden, so dass eine große Zahl der Zellen in einer
einzelnen fokalen Ebene erscheint. Die Dichte der Zellen auf dieser
Fläche
kann im Prinzip bei jedem Wert sein. Jedoch sollte die Zelldichte
so hoch wie möglich
sein, um die gesamte Flächenausdehnung,
die für
das Verfahren benötigt
wird, zu minimieren. Falls die kontaminierenden Zellen deutlich
identifizierbar sind, kann die gesamte Zellpopulation bei Konfluenz
auf der Fläche
untergebracht werden (etwa 500.000 Zellen pro Quadratzentimeter).
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Wenn
die Population der gesammelten Zellen hematopoietische Zellen sind,
die als Teil einer Knochenmarktransplantation entfernt wurden, dann gestattet
die Anreicherung nur der gewünschten Stammzellen
die Beobachtung in einer kleineren Gesamtfläche. Zum Beispiel, um eine
CD34-angereicherte Population von 350 Millionen (5 Millionen pro Kilogramm
eines 70-kg Patienten) hematopoietischen Zellen zu beobachten, beträgt die benötigte Gesamtfläche ungefähr 700 Quadratzentimeter. Wenn
jedoch die Anreicherungsprozeduren der hematopoietischen Stammzellen
das Screenen auf multiple Stammzell-spezifische Marker einschließt, würde die
Gesamtzahl der Zielzellen abnehmen und dadurch eine kleinere Gesamtfläche für die zielgerichtete
Prozedur benötigen.
Wie bekannt ist, können hematopoietische
Populationen für Stammzellen
basierend auf der Expression der Stammzellmarker Thy-1, CD38, CD15,
CD11b, Gly-A, CD3 oder CD19 angereichert werden. Zusätzlich können die
Zellen durch die gut bekannten Techniken der Tiefbett-Filtration
oder Gegenstrom-Schlämmung
angereichert werden.
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Falls
die Erkennung der Tumorzellen bei Zellkonfluenz nicht behindert
ist, kann es wünschenswert
sein, die Zielzellpopulation bei Subkonfluenz zu halten, um so Kollateralschaden
an benachbarten Zellen zu minimieren. Da jedoch die Gesamtzahl der
Zellen groß ist,
verglichen mit der Zahl der Tumorzellen, kann geringer Kollateralschaden
an umgebenden Zellen toleriert werden. Erkennung und Lokalisierung
der markierten Tumorzellen in einem dreidimensionalen Raum unter
Verwendung der konfokalen Mikroskopie würde die Notwendigkeit einer ebenen
Fläche
aufheben und die Identifizierung und Fokussierung der tödlichen
Lichtquelle kann in einem Volumen, in dem die Zellen platziert sind,
stattfinden.
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Nachdem
die Tumorzellen spezifisch zerstört worden
sind, kann die Zelldebris durch Waschen der Zellen bei tiefer Temperatur
entfernt werden. Abhängig
von der vorausberechneten Länge
der Prozedur, kann die Zielzellpopulation auf 4°C gekühlt werden, so dass der Vorgang
der Entfernung der Kontaminanten nur mit einer minimalen Verminderung
in den physiologischen Funktionen der Nicht-Tumorzellpopulation
stattfindet. Dies kann besonders wichtig sein, wenn Nicht-Tumorzellen hematopoietische
Zellen sind, da sie bei Raumtemperatur einem Abbau unterliegen.
Eine thermoelektrische Kühlvorrichtung
kann während
dieser Prozedur verwendet werden, um die Zellpopulation zu kühlen.
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Wie
bekannt ist, eliminiert das Abkühlen
der Zellpopulation auf 4°C
alle Zellbewegung. Die Fläche,
auf der die Zellen platziert sind, kann auch mit polykationischen
Verbindungen wie Poly-L-Lysin überzogen
sein, so dass die Zellen fest anhaften.
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Das
nachfolgende Beispiel veranschaulicht eine Ausführungsform des zielgerichteten
Verfahrens zum Entfernen von Tumorzellen aus einer Population hematopoietischer
Zellen.
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BEISPIEL 1
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HEMATOPOIETISCHE
STAMMZELL-TRANSPLANTATION
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Ein
Patient mit einem metastasenbildenden Tumor und der eine autologe
Knochenmarktransplantation benötigt,
ist durch einen Arzt ermittelt worden. Als ein erster Schritt in
der Behandlung, wird der Patient einer Prozedur zur Knochenmarksammlung unterzogen.
In dieser Prozedur liegt der Patient unter Vollnarkose in einem
Operationsraum. Der posteriore Beckenkamm des Patienten wird dann
durch den Chirurgen mehrfach punktiert und das Knochenmark abgesaugt.
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Die
Sammlungsprozedur resultiert in der Rückgewinnung von ungefähr 1 × 109 hematopoietischen Zellen. Die gesammelten
Zellen werden auf hematopoietische Zellen angereichert, indem sie
zuerst über
eine Immunoaffinitäts-Säule geleitet
werden, die auf Zellen selektiert, die das für hematopoietische Zellen spezifische
CD34-Oberflächenantigen besitzen.
Um die gesammelte Zellpopulation noch weiter auf Stammzellen anzureichern,
wird eine zweite Selektion durchgeführt mittels Durchfluss der
gesammelten Zellen über
eine Immunoaffinitäts-Säule, die
den Anti-Stammzell-Antikörper
Thy-1 gebunden enthält.
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Nach
herkömmlicher
Elution von der Säule, wird
die angereicherte hematopoietische Zellpopulation danach mit CD34-Antikörper in
Kontakt gebracht, die mit einem Fluorochrom konjugiert worden sind.
Die markierten Antikörper
binden spezifisch an die hematopoietischen Zellen, aber nicht die
Tumorzellen. Die Zellpopulation wird bei Konfluenz dann auf eine
nominal ebene Fläche
platziert. Die Zelldichte beträgt
bei einer monomolekularen Schicht ungefähr 500.000 Zellen pro Quadratzentimeter.
Ein ultraviolettes Licht, das den Fluorochrom-konjugierten CD34-Antikörper beleuchtet,
wird angeschaltet, um die hematopoietischen Zellen zu identifizieren.
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Ein
Anwender zielt dann mit einem Laserlicht von einem Stickstoff-Laser.
Ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 375 Nanometer und einer
Impulsdauer von fünf
Nanosekunden wird verwendet, um manuell jede Tumorzelle, die dadurch
identifiziert wurde, dass sie nicht fluoreszierte, zielgerichtet
zu erfassen und zu töten.
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Sobald
die nicht fluoreszierenden Tumorzellen zerstört worden sind, wird die verbleibende
Population gefrierkonserviert. Bevor die Zellen zurückgeführt werden,
bekommt der Patient eine chemotherapeutische Behandlung, um die
Tumorzellen zu zerstören,
die sich metastasierend im gesamten Körper des Patienten gebildet
haben. Dieser Behandlung folgend, werden die isolierten Zellen für die Rückführung durch
schnelles Auftauen bei 37°C
vorbereitet. Die Tumorzell-freien hematopoietischen Stammzellen
werden dann in den Patienten transplantiert. Der Patient erholt
sich anschließend
ohne Remission des ursprünglichen
Krebses.
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Obwohl
die Prozeduren der Knochenmarksammlung und Rückführung gewöhnlich durch einen Arzt ausgeführt werden,
benötigt
der Anwender des Verfahrens der vorliegenden Erfindung keine medizinische
Ausbildung.
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BEISPIEL 2
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Ein
Experiment wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob Propidiumiodid (PI) zur Bestätigung, dass eine Zielzelle,
in einer Population von Zellen, durch Laserbehandlung abgetötet wurde,
benutzt werden könnte.
Wie dem Fachmann bekannt ist, ist Propidiumiodid spezifisch für doppelsträngige Nukleinsäuren. Da
PI in den Kern von toten Zellen diffundieren kann, aber nicht die
Membran von lebenden Zellen durchdringen kann, haben wir untersucht,
ob die Lebensfähigkeit
der Zielzellen durch den Aufbau der PI Färbung in ihren Kernen bestätigt werden kann.
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Weiterhin
hat PI ein Absorptionsmaximum bei 493 nm, welches nahe dem Absorptionsmaximum
des Markers Phycoerythrin (PE) bei 480 nm liegt. Somit könnten PI
und PE durch die selbe Wellenlänge
des Lichtes aktiviert werden. Darüber hinaus hat PI ein Emissionsmaximum
von 617 nm, das weit genug entfernt liegt, um es von dem von PE
bei 578 nm zu unterscheiden. Somit könnte ein positiver PE-Messwert
unterschieden werden, sogar wenn PE-markierte Antikörper an
die Zelle gebunden wären.
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ZELLLINIE
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Die
humane hematopoietische Zelllinie KG1a wurde von der American Type
Culture Collection (Rockville, MD) erhalten. Die Zellen wurden gefrierkonserviert
entgegengenommen und dann schnell aufgetaut und in IMDM (Life Technologies, Grand
Island, NY) suspendiert, das 4 mM L-Glutamin, 3,024 g/L Natriumbicarbonat
und 20% fötales Kälberserum
enthält.
Die Zelllinie wurde alle 3 bis 4 Tage passagiert und in einem Inkubator
bei 37°C, 95%
Luftfeuchtigkeit und 5% CO2 gehalten (wie durch
die ATCC Richtlinien empfohlen).
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ZELLFÄRBUNG
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Die
KG1a-Zellen wurden durch direkte Immunofluoreszenz-Färbung von Oberflächenantigenen
unter Verwendung eines Phycoerythrin-(PE)konjugierten monoklonalen
Antikörpers
gegen das humane CD34 Membranantigen gefärbt, wie in den Richtlinien
des Herstellers empfohlen (Becton Dickinson Immunocytometry Systems,
San Jose, CA). Die markierten KG1a-Zellen (Ziele) wurden mit nicht
markierten KG1a-Zellen (Kontrollpopulation) in einem Verhältnis von
1:100 gemischt.
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Propidiumiodid
(Sigma Chemical Company, St. Louis, MO) wurde auf eine Endkonzentration
von 5 μg/ml
in eine Zellsuspension von 1 × 106 Zellen/ml hinzugegeben. Jeweils ein 20-μl Aliquot
einer gemischten Zellsuspension von 1 × 106 Zellen/ml
wurde in die Vertiefungen von einer 384-Well Platte (Nalgen Nunc
International, Naperville, IL) gegeben und, nach 30 Minuten zum
Absetzen der Zellen, Bilderfassung und Laser-Ablation durchgeführt.
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BILDAUFNAHME
DER ZELLEN
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2 veranschaulicht
ein schematisches Diagramm von einer Ausführungsform eines Laser-Ablations-Systems 75.
Das System schließt
eine Ladungskopplungsspeicher-(CCD)Kamera 77 ein, die mit
einem Personal-Computer 80 verbunden ist. Der Personal-Computer 80 war
eine SGI D2 Workstation (Silicon Graphics,
Mountain View, CA). Digitalisierte Bildaufnahmen wurden eingefangen
mit der gekühlten
CCD-Kamera 77 (Photometrics Inc., Tucson, AZ), die in einem
inverten Diaphot 300 Fluoreszenz-Mikroskop (Nikon Inc., Melville,
NY) mit einem 20×-Objektiv 84 installiert
worden ist.
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Ein
selektiver Fluoreszenzfilter 86 (Set B2A; Chroma Technologie
Corp., Brattleboro, VT) wurde verwendet, um ein klares PE-Emissionsbild
zu erfassen. Die erfassten Bildauf nahmen wurden dargestellt und
prozessiert mit der auf dem Personal-Computer 80 laufenden
iseeTM Software (IOnvision Corp., Durham,
NC).
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Die
Software stellte eine komplette Automatisierung für das System
bereit, einschließlich
Folgewekzeug-Bedienung, Z-Richtungsfokus,
Koordination der Regionen von Interesse z. B. Ziele) und Lasersteuerung.
Es waren 63 Bildbetrachtungfelder für jede Vertiefung der 384-Well
Platte und die schrittweise Bewegung zwischen den Feldern wurde
korrekt durch die Folgewerkzeug-Softwareroutine innerhalb iseeTM gesteuert. Jede Zielzelle 90 in
dem Betrachtungsfeld wurde unter vorgegebenen Parametern wie Helligkeit,
Größe und Form,
identifiziert und ihre Standorte wurden koordiniert und durch eine Merkmal-Extraktionsfunktion
in der iseeTM Software markiert. Während der
Prozedur verblieben die Zielzellen stationär auf der Fläche 92 ihrer
Flaschen.
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Laser-Ablation
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Ein
zertifizierter Klasse-IIb Stickstofflaser 94, Gerätetyp VSL-337
(The Laser Science Inc., Newton, MA), ausgestattet mit einem Strahlteiler 96 und
einer Coumarin 440 Farbstoff-Zelleneinheit 98 (Photonic Instruments,
Arlington Heights, IL) wurde zum Abtöten der einzelnen Zellen verwendet.
Der Strahlteiler 96 liess das Licht von Laser 94 passieren,
aber reflektierte das blaue Licht, das von einer Quecksilberdampflampe 99 abgestrahlt
wurde. Somit wurde Licht von der Quecksilberdampflampe 99 und
Laser 94 entlang des selben Weges zu den Zielzellen 90 gesendet.
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Das
von der Quecksilberdampflampe abgestrahlte Licht hat einen Wellenlängenbereich
zwischen 450 nm und 490 nm. Jedoch wurde, wie in 2 dargestellt,
das blaue Licht der Quecksilberdampflampe 99 durch ein
D470/40-Exzitationsfilter 100 (Chroma Technology Corp.,
Brattleboro, VT) geführt,
um die PE-Konjugate, die an dem CD34-Oberflächenan tigen der KG1a-Zellen
hängen,
zu aktivieren. Entsprechend transportiert derselbe Weg auch das
Anregungslicht und das Laserlicht.
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Die
Kombination von Laserlicht und Anregungslicht der Quecksilberdampflampe
wurde dann in einen zweiten Strahlteiler 102 geleitet.
Der Strahlteiler 102 lenkt das Licht von dem Laser 94 und der
Quecksilberdampflampe 99 durch das Mikroskop-Objektiv 84 auf
die Zielzelle 90. Der Strahlteiler 102 leitet
auch das Licht, das durch die markierte Zielzelle ausgestrahlt wird
durch einen Filter 104 und in die CCD-Kamera 77.
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Es
sollte beachtet werden, dass während
einer normalen Prozedur das Laserlicht nur für kurze Zeitpunkte ausgesendet
wird. Im Gegensatz dazu wird normalerweise das Licht der Quecksilberdampflampe
konstant ausgestrahlt, so dass jede der markierten Zellen Licht
reflektieren wird durch den Strahlteiler 102, Filter 104 und
in die CCD-Kamera 77.
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Ein
Impulsgenerator 105 ist mit dem Laser 94 verbunden,
um den kürzesten
Ladungsimpuls des Laserlichtes bereitzustellen, der notwendig ist,
um die Zielzelle 90 zu töten. Kürzere Impulslängen sind eher
wünschenswert,
da hier eine geringere Chance besteht, dass umgebende Zellen durch
lokale Erhitzung des Zellmediums geschädigt werden.
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Digitale
Bildaufnahmen von einem Feld der gefärbten Zielzellen wurden erfasst
und ihre Standorte wurden durch das iseeTM-Softwaresystem
koordiniert und markiert. Da die Quecksilberdampflampe 99 ein
Breitbandlicht produziert, dass jede markierte Zelle in der Schale
zur Fluoreszenz anregt, war das Computersystem in der Lage, ein
gesamtes Bildfeld zu einem Zeitpunkt zu erfassen und zu prozessieren.
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Während die
Zellen durch kurze Lichtimpulse von dem Laser beschossen werden,
stellte ein senkrecht beweglicher Z-Motor 110 einen Mechanismus
zur spezifischen Fokussierung des Laserlichtes auf unterschiedliche
Fokusebenen in der Schale bereit. Der Z-Motor 110 ist ein
elektronisch gesteuerter Motor, angebaut an Objektiv 84.
Der Z-Motor ist so verbunden, dass das Objektiv 84 in der
senkrechten Richtung auf und ab bewegt werden kann, um den Laser
genau in die verschiedenen Fokusebenen zu fokussieren. Weiterhin
kann der Z-Motor durch das Computersystem 80 gesteuert
werden, um den Laserlichtimpuls von dem unteren Ende der Zielzelle 90 bis
zum oberen Ende der Zielzelle zu fokussieren. Das Fokussieren des
Laserimpulses mit dem Z-Motor gleicht die Variationen der Zellposition
in der senkrechten Richtung aus, die durch unvollkommen ebene Flächen der
Gewebekulturplatten verursacht wurden.
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BESTIMMUNG
DER ERFOLGREICHEN ZELLZERSTÖRUNG
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Nachdem
jede Zelle mit dem Laser gepulst wurde, analysierte der Computer
das Spektrum bei dem PI-Emissionsmaximum von 617 nm. Falls die Zelle
durch den Laser getötet
wurde, würde
ein Emissionspeak bei 617 nm an dem ursprünglichen Sandort der Zelle
gefunden werden. Wenn ein PI-Emissionspeak nicht gefunden wurde,
würde der
Laser einen weiteren Impuls von Lichtenergie auf den Zellstandort
senden. Auf diese Weise wurde abgesichert, dass jede Tumorzelle
in der Population getötet
worden ist.
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SCHLUSSFOLGERUNG
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Diese
Erfindung gestattet Ärzten
ein effektives Behandeln von Patienten, die hematopoietische Zelltransplantationen
benötigen,
ohne das Risiko eines Rezidivs aufgrund der Rückführung von krebsartigen Zellen.
Das hierin beschrie bene zielgerichtete Verfahren stellt eine Methode
für das
komplette oder nahezu komplette Entfernen von kontaminierenden Tumorzellen
aus einer hematopoietischen Stammzell- oder anderen Zellpopulation
bereit.
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Die
Erfindung kann in anderen spezifischen Formen ausgeführt werden,
ohne von ihrem Wesen oder den essentiellen Eigenschaften abzuweichen. Die
beschriebenen Ausführungsformen
werden in jeder Hinsicht nur als veranschaulichend und nicht als restriktiv
angesehen. Der Bereich der Erfindung ist deshalb eher durch die
angefügten
Ansprüche
als durch die vorangehenden Beschreibungen angezeigt. Alle Forderungen,
die unter die Bedeutung und den Bereich der Equivalenz der Ansprüche fallen, sind
in ihrem Geltungsbereich einzuschließen.