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Die
Erfindung bezieht sich auf Hefestämme, die mit wenigstens einer
Kopie eines Gens, welches für Milchsäuredehydrogenase
(LDH) codiert, transformiert sind und die ferner für die Produktion
von Milchsäure mit
einer hohen Ausbeute und Produktivität modifiziert sind.
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Die
Verwendungen für
Milchsäure
und von Derivaten davon umfassen viele Felder von industriellen Aktivitäten (d.h.
Chemie, Kosmetik und Pharmazie) sowie bedeutende Aspekte der Nahrungsmittelherstellung und
Verwendung. Es besteht heute ein wachsendes Interesse an der Produktion
von solch einer organischen Säure,
die direkt für
die Synthese von bioabbaubaren Polymermaterialien verwendet werden.
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Milchsäure kann
durch chemische Synthese oder durch Fermentation von Kohlenhydraten
unter Verwendung von Mikroorganismen hergestellt werden. Das letztere
Verfahren wird heute kommerziell bevorzugt, da Mikroorganismen entwickelt
worden sind, die exklusiv ein Isomer herstellen im Gegensatz zu
einem racemischen Gemisch, das durch die chemische Synthese erzielt
wird. Die bedeutendsten industriellen Mikroorganismen, wie die Arten
der Gattung Lactobacillus, Bacillus und Rhizobus, stellen L(+)-Milchsäure her.
Die Produktion von D(–)-Milchsäure oder
Mischungen von L(+)- und D(–)-Milchsäure durch
Fermentation sind auch bekannt.
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Während einer
typischen Milchsäurefermentation
entsteht ein hemmender Effekt, der durch Milchsäure hervorgerufen wird, die
durch die metabolischen Aktivitäten
des produzierenden Mikroorganismus hergestellt wird. Neben der Gegenwart
von Milchsäure
führt auch
die Absenkung des pH-Wertes zu einer Hemmung des Zellwachstums und
der metabolischen Aktivität.
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Im
Ergebnis wird das Maß der
Milchsäureproduktion
deutlich reduziert.
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Die
Zugabe von Ca(OH)2, CaCO3,
NaOH oder NH4OH, um die Milchsäure zu neutralisieren
und um so einen pH-Abfall zu verhindern, ist eine bekannte Maßnahme bei
industriellen Verfahren, um den negativen Wirkungen der freien Milchsäureakkumulation
entgegenzuwirken.
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Diese
Verfahren erlauben die Produktion von Lactat(en) durch die Aufrechterhaltung
des pH's auf einem
konstanten Wert in dem Bereich von etwa 5 bis 7. Dies ist deutlich über dem
pKa der Milchsäure von 3,86.
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Die
Hauptnachteile sind mit der Neutralisation der Milchsäure während der
Fermentation verbunden. Zusätzliche
Maßnahmen
sind erforderlich, um die freie Milchsäure aus ihren Salzen zu regenerieren
und um das neutralisierende Kation zu verwerfen oder wieder zu verwerten.
Dies ist ein teuerer Vorgang. All diese Extramaßnahmen und Ausgaben könnten eliminiert
werden, wenn freie Milchsäure
durch Mikroorganismen, die bei niedrigen pH-Werten wachsen, akkumuliert
werden könnte,
wodurch so die Produktion von Lactat(en) minimiert würde.
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Es
wurde die Verwendung von rekombinanten Hefen, welche das Lactatdehydrogenase-Gen
exprimieren, vorgeschlagen, um so den glycolytischen Fluss in Richtung
der Herstellung von Milchsäure
zu verändern.
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Die
FR-A-2 692 591 (Institut Nationale Ia Recherche Agronomique) offenbart
Hefestämme,
insbesondere Saccharomyces-Stämme,
die wenigstens eine Kopie eines Gens, welches für eine Milchsäuredehydrogenase
aus einem Milchsäurebakterium
codiert, enthalten, wobei dieses Gen unter der Kontrolle von Sequenzen
steht, die seine Expression in den Hefen reguliert.
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Diese
Stämme
können
sowohl eine alkoholische als auch eine Milchsäurefermentation durchführen. Diese
so genannte „intermediäre" oder „balancierte" Fermentation kann
in Bereichen, wie dem Brauwesen, Enologie und dem Backwesen, ausgenutzt
werden.
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Porro
et al. (Biotechnol. Prog. 11, 294–298, 1995) haben auch die
Transformation von S. cerevisiae mit einem Gen berichtet, das für Rinder-Milchsäuredehydrogenase
codiert.
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Aufgrund
der hohen Produktion von Ethanol war jedoch die Ausbeute bei der
Herstellung von Milchsäure
für beide
beschriebenen Verfahren als nicht kompetitiv im Vergleich zu der
Herstellung unter Verwendung von Milchsäurebakterien betrachtet worden.
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In
der vergangenen Dekade erzielten „nicht konventionelle Hefen", die nicht S. cerevisiae
waren, ein bemerkenswertes industrielles Interesse als Wirt für die Expression
von heterologen Proteinen. Beispiele sind die Methanol verwertenden
Hefen, wie Hansenula polimorpha und Pichia pastoris, sowie die Lactose
verwertenden Hefen, wie Kluyveromyces lactis. Zusätzlich zur
Befähigung
der Verwendung eines größeren Bereiches von
Substraten wie Kohlenstoff und Energiequellen, haben andere Argumente
die industrielle Verwendung von „nicht konventionellen Hefen" vorwärts getrieben.
Im Allgemeinen sind die Biomasse und die Produktausbeute in einigen
von diesen Hefen durch extreme Bedingungen der zellulären Umgebung
weniger beeinträchtigt. Hoch
Zucker-tolerante (d.h. 50–80%
Gew./Vol. Glucosemedium; sind Torulaspora syn. Zygosaccharomyces delbrueckii,
Zygosaccharomyces rouxii und Zygosaccharomyces bailii; Ok T und
Hashinaga F., Journal of General & Applied
Microbiology 43(1); 39–47,
1997) und Säure-
und Milchsäure-tolerante
(Zygosaccharomyces rouxii und Zygosaccharomyces bailii; Houtsma
PC, et al., Journal of Food Protection 59(12), 1300–1304, 1996) „nicht
konventionelle Hefen" sind
verfügbar.
Wie bereits erwähnt,
konnten die Kosten der nachgeordneten Verarbeitung stark reduziert
werden, wenn das Fermentationsverfahren unter einer oder mehreren
der oben erwähnten „extremen
Bedingungen" durchgeführt wird.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
stellt die Erfindung Hefestämme
bereit, die mit wenigsten einer Kopie eines Gens transformiert sind, welches
für Milchsäuredehydrogenase
(LDH) codiert und das funktional mit Promotersequenzen verbunden
ist, welche die Expression dieses Gens in Hefen erlauben.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung Hefestämme
von Kluyveromyces-, Torulaspora- und Zygosaccharomyces-Arten bereit, die
mit wenigstens einer Kopie eines Gens transformiert sind, welches
für Milchsäuredehydrogenase
(LDH) codiert und das mit Promotersequenzen funktional verbunden ist,
welche die Expression des Gens in diesen Hefen erlauben.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung auch Hefezellen bereit, die mit einem heterologen
LDH-Gen transformiert sind und einen Lactattransporter überexprimieren.
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Andere
Ausführungsformen
sind Expressionsvektoren, die eine DNA-Sequenz umfassen, welche für eine Milchsäuredehydrogenase
codieren, die mit einer Hefepromotersequenz funktional verbunden
ist, und ein Verfahren für
die Herstellung von DL-, D- oder L- Milchsäure durch die Kultivierung
der oben beschriebenen, metabolisch hergestellten Hefestämme in einem
Fermentationsmedium, das eine Kohlenstoffquelle enthält, und
durch die Gewinnung der Milchsäure
aus dem Fermentationsmedium.
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Ferner
stellt die Erfindung Verfahren zur Verbesserung der Produktivität (g/l/Std.),
Produktion (g/l) und der Ausbeute (g/g) auf der Kohlenstoffquelle
für die
Milchsäure
bereit, wobei Hefestämme
in einem manipulierten Fermentationsmedium kultiviert werden und
die Milchsäure
aus dem Fermentationsmedium gewonnen wird.
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Es
wurde gefunden, dass die Herstellung von Milchsäure durch metabolisch modifizierte
Hefen erzielt werden kann, die zu der Gattung Kluyveromyces, Saccharomyces,
Torulaspora und Zygosaccharomyces gehören.
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Es
wurde insbesondere herausgefunden, dass sehr hohe Ausbeuten bei
der Herstellung von Milchsäure
durch veränderte
Hefestämme
erzielt werden können,
wenn zumindest die ethanolische Fermentation durch die Milchsäurefermentation
ersetzt wird.
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Noch
höhere
Ausbeuten (> 80% g/g)
bei der Herstellung von Milchsäure
können
durch veränderte
Hefestämme
erzielt werden, bei denen sowohl die Ethanolfermentation und die
Verwendung von Pyruvat durch die Mitochondrien durch die Milchsäurefermentation
ersetzt sind.
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Zu
diesem Zweck stellt die Erfindung auch transformierte Hefezellen
mit einer erhöhten
LDH-Aktivität bereit,
zum Beispiel als eine Konsequenz einer erhöhten LDH-Kopienzahl pro Zelle
oder aufgrund der Verwendung von stärkeren Promotoren, welche die
LDH-Expression kontrollieren.
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Eine
erhöhte
LDH-Kopienzahl pro Zelle bedeutet wenigstens eine Kopie einer Nukleinsäuresequenz, die
für das
Milchsäuredehydrogenase-Protein codiert,
vorzugsweise wenigstens zwei Kopien, mehr bevorzugt sind vier Kopien
oder noch weiter bevorzugt sind wenigstens 10–50 Kopien dieser Nukleinsäuresequenz.
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Um
die höchste
Produktion an Milchsäure
zu erzielen, überexprimieren
die gemäß der Erfindung transformierten
Hefezellen vorzugsweise einen Lactattransporter. Dies kann erzielt
werden durch die Transformation von Hefezellen mit einer oder mehreren
Kopien eines Gens, das für
den Lactattransport erforderlich ist.
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Die
Stämme
gemäß der Erfindung
können
durch verschiedene Verfahren erzielt werden, zum Beispiel durch
gentechnologische Verfahren, welche auf die Expression einer Milchsäuredehydrogenase-Aktivität abzielen,
und durch Inaktivierung oder Unterdrückung der Pyruvatdecarboxylase-
und Alkoholdehydrogenase-Aktivitäten,
sowie durch Inaktivierung oder Unterdrückung der enzymatischen Aktivitäten, die
bei der Verwendung von Pyruvat durch die Mitochondrien beteiligt
sind.
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Da
die Pyruvatdecarboxylase den ersten Schritt des Alkoholstoffwechsels
katalysiert, sind Hefestämme
bevorzugt, die keine oder eine im Wesentlichen reduzierte Pyruvatdecarboxylase
(PDC)-Aktivität haben, und
ein heterologes Milchsäuredehydrogenase-Gen
exprimieren.
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Da
die Pyruvatdehydrogenase den ersten Schritt in der Verwendung von
Pyruvat durch die Mitochondrien katalysiert, sind auch Hefestämme bevorzugt,
die keine oder eine im Wesentlichen reduzierte Pyruvatdehydrogenase
(PDH)-Aktivität
haben, und ein heterologes Milchsäuredehydrogenase-Gen exprimieren.
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Da
Lactat in dem Medium über
einen Lactattransporter ausgeschieden wird, sind auch Zellen bevorzugt,
welche Milchsäure
herstellen und den Lactattransporter überexprimieren.
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Die
Expression eines LDH-Gens in Hefestämmen erlaubt die Herstellung
von Milchsäure
bei sauren pH-Werten, so dass die freie Säure direkt erzielt wird und
die beschwerliche Umwandlung und Gewinnung der Lactatsalze minimiert
wird. Bei dieser Erfindung kann der pH des Fermentationsmediums
zu Beginn größer als 4,5
sein, wobei er aber auf einen pH von 4,5 oder weniger absinken wird,
vorzugsweise auf einen pH von 3 oder weniger, bei der Beendigung
der Fermentation.
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Jede
Art von Hefestamm kann gemäß der Erfindung
verwendet werden, wobei aber Kluyveromyces-, Saccharomyces-, Torulaspora-
und Zygosaccharomyces-Arten bevorzugt sind, da diese Stämme bei
einem sehr niedrigen pH wachsen und/oder metabolisieren können, insbesondere
in dem Bereich von pH 4,5 oder weniger. Die gentechnologischen Verfahren
für diese
Stämme
sind gut entwickelt und diese Stämme
sind zur Verwendung in nahrungsmittelverwandten Anwendungen breit
akzeptiert.
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Große Ausbeuten
an Milchsäure
können
darüber
hinaus erzielt werden mit Kluyveromyces-, Torulaspora- und Zygosaccharomyces-Stämmen, die
mit einem Gen transformiert sind, welches für Milchsäuredehydrogenase mit einer „Wildtyp"-Pyruvatdecarboxylase- und/oder einer Pyruvatdehydrogenase-Aktivität codiert.
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Der
Ausdruck „reduzierte
Pyruvatdecarboxylase-Aktivität" bedeutet entweder
eine reduzierte Konzentration des Enzyms in der Zelle oder eine
reduzierte oder keine spezifisch katalytische Aktivität des Enzyms.
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Der
Ausdruck „reduzierte
Pyruvatdehydrogenase-Aktivität" bedeutet entweder
eine reduzierte Konzentration des Enzyms in der Zelle oder eine
reduzierte oder keine spezifisch katalytische Aktivität des Enzyms.
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Gemäß der Erfindung
ist die Verwendung von Stämmen
bevorzugt, bei denen die Ethanolproduktion null oder fast null ist,
wobei aber eine reduzierte Produktion zum Beispiel niedriger als
60%, vorzugsweise niedriger als 80%, und weiter bevorzugt von niedriger
als 90% als die normale Produktion der Wildtypstämme akzeptabel ist.
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Gemäß der Erfindung
ist die Verwendung von Stämmen
bevorzugt, worin die Pyruvatdecarboxylase- und/oder die Pyruvatdehydrogenase-Aktivitäten null
oder annährend
null sind, wobei aber eine reduzierte Aktivität um wenigstens 60%, vorzugsweise
um wenigstens 80% und weiter bevorzugt um wenigstens 90% im Vergleich
zu der normalen Produktion der Wildtypstämme akzeptabel ist.
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Ein
Beispiel für
K. lactis mit keiner PDC-Aktivität
wurde offenbart in Mol. Microbiol. 19(1), 27–36, 1996.
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Beispiele
für Saccharomyces-Stämme mit
einer reduzierten PDC-Aktivität sind verfügbar von
ATCC unter den Hinterlegungsnummern 200027 und 200028. Ein weiteres
Beispiel für
einen Saccharomyces-Stamm mit einer reduzierten PDC-Aktivität als Konsequenz
der Deletion des regulatorischen PDC2-Gens ist beschrieben in Hohmann,
S (1993) (Mol. Gen. Genet. 241: 657–666).
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Ein
Beispiel für
einen Saccharomyces-Stamm mit keiner PDC-Aktivität ist beschrieben in Flikweert
M. T. et al. (Yeast, 12: 247–257,
1996). In S. cerevisiae kann eine Reduktion der PDC-Aktivität entweder
durch Deletion der Strukturgene (PDC1, PDC5, PDC6) oder durch Deletion
des regulatorischen Gens (PDC2) erzielt werden.
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Ein
Beispiel für
einen Kluyveromyces-Stamm mit keiner PDH-Aktivität ist beschrieben in Zeeman
et al. (Genes involved in pyruvate metabolism in K. lactis; Yeast,
Bd. 13, Special Issue April 1997, Eighteenth International Conference
on Yeast Genetics and Molecular Biology, S. 143).
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Ein
Beispiel für
einen Saccharomyces-Stamm mit keiner PDH-Aktivität ist beschrieben in Pronk
JT. et al. (Microbiology. 140 (Pt 3): 601–10, 1994.
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Die
PDC-Gene sind hoch konserviert unter den verschiedenen Hefegattungen
(Bianchi et al., Molecular Microbiology, 19(1): 27–36, 1996;
Lu P. et al., Applied & Environmental
Microbiology, 64(1): 94–7,
1998). Es kann somit leicht angenommen werden, dass mit klassischen
molekularen Schritten, wie dies berichtet wurde von Lu P. et al.
(supra), es möglich
ist, das oder die Gene zu identifizieren, zu klonieren und zu unterbrechen, die
für eine
Pyruvatdecarboxylase-Aktivität
aus den Hefearten Torulaspora und Zygosaccharomyces notwendig sind.
Es ist ferner zu erwarten, dass mit den gleichen klassischen Schritten,
wie berichtet von Neveling U. et al. (1998, Journal of Bacteriology,
180(6): 1540–8,
1998), es möglich
ist, das oder die Gene zu isolieren, klonieren und zu unterbrechen,
welche für
die PDH-Aktivität
in den beiden Hefearten Torulaspora und Zygosaccharomyces erforderlich
sind.
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Die
Pyruvatdecarboxylase-Aktivität
kann durch bekannte Verfahren gemessen werden, zum Beispiel gemäß Ulbrich
J., Methods in Enzymology, Bd. 18, Seiten 109–115, 1970, Academic Press,
New York.
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Die
Pyruvatdehydrogenase-Aktivität
kann durch bekannte Verfahren gemessen werden, zum Beispiel gemäß Neveling
U. et al. (supra).
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Geeignete
Stämme
können
durch die Selektion von Mutationen und/oder durch Modifikation des
Wildtyps oder durch Stämme
aus Sammlungen erzielt werden. Hunderte von Mutanten können durch „High Throughput
Screen"-Schritte
ausgewählt
werden. Die Modulation der Pyruvatdecarboxylase-Aktivität durch
Verwendung von Nahrungsstoffen, die unterschiedliche glycolytische
Fließraten
unterstützen
(Biotechnol. Prog. 11, 294–298,
1995) haben sich als nicht zufrieden stellend herausgestellt.
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Ein
bevorzugtes Verfahren für
die Reduktion oder die Zerstörung
der Pyruvatdecarboxylase-Aktivität und/oder
der Pyruvatdehydronase-Aktivität in einem
Hefestamm gemäß der vorliegenden
Erfindung besteht in der Deletion des entsprechenden Gens oder der
Gene.
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Diese
Deletionen können
durch bekannte Verfahren durchgeführt werden, wie solche, die
offenbart sind in Bianchi et al., (Molecular Microbiol. 19(1), 27–36, 1996;
Flikweert M. T. et al., Yeast, 12: 247–257, 1996 und Pronk JT. et
al., Microbiology. 140 (Pt 3): 601–10, 1994), oder durch Deletion
oder Insertion von selektierbaren Markern, zum Beispiel von dem
URA3-Marker, vorzugsweise dem URA3-Marker aus Saccharomyces cerevisiae.
Alternativ können
Deletionen, Punktmutationen und/oder Leserastermutationen in funktionelle
Promotoren und Gene eingeführt
werden, welche für
die PDC- und/oder die PDH-Aktivitäten notwendig sind. Diese Techniken
sind zum Beispiel offenbart in Nature, 305, 391–397, 1983. Ein zusätzliches
Verfahren zur Reduktion von diesen Aktivitäten kann in der Einführung eines
Stopp-Codons in die Gensequenzen oder in der Expression von Antisense-mRNAs
liegen, um die Translation von PDC und PDH mRNAs zu hemmen.
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Ein
Kluyveromyces lactis-Stamm, bei dem das PDC-Gen durch das URA3-Gen
von S. cerevisiae ersetzt worden ist, ist bereits beschrieben worden
in Molecular Microbiology 19(1), 27–36, 1996.
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Das
für Milchsäuredehydrogenase
codierende Gen kann von jeder Spezies abstammen (zum Beispiel Säugetier,
wie Rind, oder Bakterien) und es kann für L(+)-LDH oder für D(–)-LDH codieren.
Alternativ können beide
Typen an LDH-Genen simultan exprimiert werden. Ferner kann jede
natürliche
oder synthetische Variante der LDH DNA-Sequenzen, jede DNA- Sequenz mit hoher
Identität
zu einem Wildtyp LDH-Gen und jede DNA-Sequenz, welche die normale LDH-Aktivitiät ergänzt, verwendet
werden.
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Als
Transportergen kann zum Beispiel das JEN1-Gen, welches für den Lactattransporter
von S. cerevisiae codiert, verwendet werden.
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Die
Transformation der Hefestämme
kann entweder mit integrativen oder replikativen Vektoren, linear oder
plasmidiär,
durchgeführt
werden.
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Die
rekombinanten Zellen nach der Erfindung können durch jedes Verfahren
erzielt werden, welches die Einführung
einer fremden DNA in eine Zelle erlaubt (Spencer Jf, et al., Journal
of Basic Microbiology 28(5): 321–333, 1988), zum Beispiel Transformation,
Elektroporation, Konjugation, Fusion von Protoplasten oder jede
andere bekannte Technik. Hinsichtlich der Transformation sind verschiedene
Protokolle beschrieben: Insbesondere kann die Transformation durchgeführt werden
durch die Behandlung von ganzen Zellen in Gegenwart von Lithiumacetat
und von Polyethylenglycol gemäß Ito H.
et al. (J. Bacteriol., 153: 163, 1983), oder in Gegenwart von Ethylenglycol
und Dimethylsulfoxid gemäß Durrens
P. et al. (Curr. Genet., 18: 7, 1990). Ein alternatives Protokoll
ist beschrieben in der
EP 361
991 . Die Elektroporation kann durchgeführt werden gemäß Becker
D. M. und Guarente L. (Methods in Enzymology, 194: 18, 1991).
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Die
Verwendung von nicht-bakteriellen integrativen Vektoren kann bevorzugt
sein, wenn am Ende des Fermentationsverfahrens die Hefebiomasse
als Futterhefe oder für
andere Züchtungszwecke,
landwirtschaftliche Zwecke oder Ernährungszwecke verwendet wird.
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Nach
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung ist die rekombinante DNA Teil eines Expressionsplasmides,
das autonom oder integrativ replizieren kann.
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Insbesondere
für S.
cerevisiae und K. lactis können
autonome Replikationsvektoren unter Verwendung von autonomen Replikationssequenzen
in dem ausgewählten
Wirt erzielt werden. Insbesondere in Hefen können sie Replikationsstartpunkte
sein, die von Plasmiden (2 μ,
pKD1, etc.) oder sogar von chromosomalen Sequenzen (ARS) abstammen.
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Die
integrativen Vektoren können
unter Verwendung von homologen DNA-Sequenzen in bestimmten Regionen
des Wirtgenoms erzielt werden, was eine Integration des Vektors
durch homologe Rekombination erlaubt.
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Genetische
Werkzeuge für
die Genexpression sind für
S. cerevisiae gut entwickelt und beschrieben in Romanos, M. A. et
al., Yeast, 8: 423, 1992. Genetische Werkzeuge sind auch entwickelt
worden, um die Verwendung der Hefearten Kluyveromyces und Torulaspora
als Wirtszellen für
die Herstellung von rekombinanten Proteinen zu ermöglichen
(Spencer Jf, et al., supra; Reiser J. et al., Advances in Biochemical
Engineering-Biotechnology.
43, 75–102,
1990). Einige Beispiele für
autonom in K. lactis replizierende Vektoren wurden berichtet, entweder
auf Basis des linearen Plasmides pKG1 von K. lactis (de Lovencourt
L. et al., J. Bacteriol., 154: 737, 1982), oder eine chromosomale
Sequenz von K. lactis selbst (KARS) enthaltend, was dem Vektor die
Fähigkeit
zur Selbstreplikation und korrekten Segregation verleiht (Das S.,
Hollenberg C. P., Curr. Genet., 6: 123, 1982). Ferner erlaubt die
Erkennung eines 2 μ-ähnlichen
Plasmides nativ zu K. drosophilarum (Plasmid pKD1 –
US 5 166 070 ) ein sehr effizientes
Wirts/Vektor-System für
die Herstellung von herzustellenden, rekombinanten Proteinen (EP-A-361991).
Rekombinante Vektoren auf Basis von pKD1 enthalten die gesamte Originalsequenz,
die mit geeigneten Hefe- und Bakterienmarkern fusioniert ist. Alternativ
ist es möglich,
einen Teil von pKD1 mit bekannten S. cerevisiae Expressionsvektoren
(Romanos M. A. et al. Yeast, 8: 423, 1992) (Chen et al., Curr. Genet.
16: 95, 1989) zu kombinieren.
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Es
ist bekannt, dass das 2 μ Plasmid
von S. cerevisiae in Torulaspora repliziert und stabil erhalten
werden kann. In dieser Hefe wurde die Expression von heterologen
Proteinen durch ein Co-Transformationsverfahren
erzielt, d.h., die gleichzeitige Anwesenheit eines Expressionsvektors
für S.
cerevisiae und das gesamte 2 μ Plasmid
(Compagno C. et al., Mol. Microb., 3: 1003–1010, 1989). Als Ergebnis
der inter- und intramolekularen Rekombinationen ist es möglich, ein Hybridplasmid
zu isolieren, welches die komplette 2 μ Sequenz und das heterologe
Gen trägt.
Solch ein Plasmid ist im Prinzip in der Lage, Torulaspora direkt
zu transformieren.
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Ferner
wurde auch ein episomales Plasmid auf Basis einer S. cerevisiae
ARS1 Sequenz beschrieben, wobei aber die Stabilität dieses
Plasmides sehr klein ist, Compagno et al. (supra).
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Vor
kurzem wurde ein endogenes, 2 μ ähnliches
Plasmid mit dem Namen pTD1 in Torulaspora (Blaisonneau J. et al.,
Plasmid, 38: 202–209,
1997) isoliert. Die für
S. cerevisiae verfügbaren
genetischen Werkzeuge können
auf das neue Plasmid transferiert werden, wodurch Expressionsvektoren
erzielt werden, die Torulaspora-Hefearten zugeordnet sind.
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Genetische
Marker für
die Hefetorulaspora umfassen zum Beispiel URA3 (Watanabe Y. et al.,
FEMS Microb. Letters, 145: 415–420,
1996), G418 Resistenz (Compagno C. et al., Mol. Microb., 3: 1003–1010, 1989) und
Cicloheximid-Resistenz (Nakata K. et Okamura K., Biosc. Biotechnol.
Biochem., 60: 1686–1689,
1996).
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2 μ ähnliche
Plasmide von Zygosaccharomyces-Arten sind bekannt und wurden isoliert
in Z. rouxii (pSR1), in Z. bisporus (pSB3), in Z. fermentati (pSM1)
und in Z. bailii (pSB2) (Spencer JF. et al., supra).
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Das
Plasmid pSR1 ist das am besten bekannte Plasmid: Es repliziert in
S. cerevisiae, aber 2 μ ARS wird
nicht erkannt in Z. rouxii (Araki H. und Hoshima Y., J. Mol. Biol.,
207: 757–769,
1989).
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Episomale
Vektoren auf Basis von S. cerevisiae ARS1 sind beschrieben für Z. rouxii
(Araki et al., Mol Gen. Genet., 238: 120–128, 1993).
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Ein
selektiver Marker für
Zygosaccharomyces ist das Gen APT1, was das Wachstum in Medien erlaubt,
die G418 enthalten (Ogawa et al., Agric. Biol. Chem., 54: 2521–2529, 1990).
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Jeder
Hefepromoter, induzierbar oder konstitutiv, kann gemäß der Erfindung
verwendet werden. Promotoren, die für die Expression von Proteinen
in S. cerevisiae verwendet werden, sind gut beschrieben von Romanos
et al. (supra). Promotoren, die im Allgemeinen bei Fremdproteinexpression
in K. lactis verwendet werden, sind S. cerevisiae PGK und PH05 (Romanos
et al., supra), oder homologe Promotoren, wie LAC4 (van den Berg
J. A. et al., BioTechnology, 8: 135, 1990) und K1DC (
US 5 631 143 ). Der Promoter von den
Pyrovatdecarboxylase-Genen von K. lactis (K1PDC) ist besonders bevorzugt.
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Vektoren
für die
Expression von heterologen Genen, die besonders effizient für die Transformation
von Kluyveromyces lactis-Stämmen
sind, sind offenbart in
US 5
166 070 , die hier durch Verweis eingeführt ist.
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Pyruvatdecarboxylase-Genpromotoren,
vorzugsweise von Kluyveromyces-Arten und mehr bevorzugt von Kluyveromyces
lactis, offenbart in Molecular Microbiol. 19(1), 27–36, 1996,
sind besonders bevorzugt. Triosephosphatisomerase- und Alkoholdehydrogenase-Promotoren, vorzugsweise
von Saccharomyces-Arten und mehr bevorzugt von Saccharomyces cerevisiae,
sind auch bevorzugt (Romanos et al, supra).
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Für die Herstellung
von Milchsäure
werden die Hefestämme
gemäß der Erfindung
in einem Medium kultiviert, das eine Kohlenstoffquelle und andere
essentielle Nährstoffe
enthält.
Die Milchsäure
wird bei einem pH von 7 oder weniger, vorzugsweise bei einem pH
von 4,5 oder weniger, wobei ein pH von 3 oder weniger noch mehr
bevorzugt ist, gewonnen. Da der pH des Kulturmediums reduziert wird,
ist eine geringe Menge eines Neutralisationsmittels notwendig. Die
Bildung des Lactatsalzes wird entsprechend reduziert und es ist
somit anteilsmäßig eine
geringere Regeneration der freien Säure notwendig, um die Milchsäure zu gewinnen. Der
Gewinnungsprozess kann nach einem der bekannten Verfahren durchgeführt werden
(T. B. Vickroy, Band 3, Abschnitt 38 in „Comprehensive Biotechnology", (Hrsg: M. Moo-Young),
Pergamon, Oxford, 1985) (R. Datta et al., FEMS Microbriology Reviews
16, 221–231,
1995). Die Mikroorganismen werden in typischer Weise durch Filtration oder
Zentrifugation vor der Milchsäuregewinnung
entfernt. Bekannte Verfahren für
die Gewinnung der Milchsäure
umfassen zum Beispiel die Extraktion der Milchsäure in eine nicht-lösliche Lösungsmittelphase
oder die Destillation der Milchsäure
oder eines Esters davon. Höhere
Ausbeuten hinsichtlich der Kohlenstoffquelle (g Milchsäure/g Glucoseverbrauch)
und höhere
Produktivitäten
(g Milchsäure/L/Std.)
werden durch das Wachstum von Hefestämmen, insbesondere Saccharomyces-Stämmen, in
Medien erzielt, denen Mg++ und Zn++-Ionen fehlen oder eine reduzierte Verfügbarkeit
an diesen Ionen besitzen. Die Kulturmedien werden vorzugsweise weniger
als 5 mM von Mg++ und/oder weniger als 0,02
mM von Zn++ enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung bietet die folgenden Vorteile bei der Produktion
von Milchsäure:
- 1. Wenn die Fermentation bei einem pH von 4,5
oder weniger durchgeführt
wird, ist die Gefahr einer Kontamination durch fremde Mikroorganismen
im Vergleich zu einem konventionellen Verfahren geringer. Ferner
kann die Fermentationsvorrichtung vereinfacht und die Fermentationskontrolle
erleichtert werden.
- 2. Da weniger Neutralisationsmittel dem Kulturmedium für die Neutralisation
zugesetzt wird, gibt es eine entsprechend geringere Notwendigkeit,
mineralische Säuren
oder andere regenerierende Mittel für die Umwandlung des Lactatsalzes
in die freie Milchsäure
zu verwenden. Somit können
die Produktionskosten reduziert werden.
- 3. Da weniger Neutralisationsmittel dem Kulturmedium zugesetzt
wird, ist die Viskosität
des Kulturmediums reduziert. Somit kann das Kulturmedium einfacher
verarbeitet werden.
- 4. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung abgetrennten Zellen können
als Samen-Mikroorganismen für eine
frische Milchsäurefermentation
wieder benutzt werden.
- 5. Die Zellen können
während
der Milchsäurefermentation
gemäß de vorliegenden
Erfindung kontinuierlich abgetrennt und gewonnen werden, wodurch
die Fermentation kontinuierlich durchgeführt werden kann.
- 6. Da den rekombinanten Hefestämmen ein Ethanolherstellungsvermögen und
eine Pyruvatdehyrogenase-Aktivität
fehlt oder jeweils eine reduzierte Ethanolproduktion und eine reduzierte
Pyruvatdehydrogenase-Aktivität besitzen,
kann die Herstellung der Milchsäure
mit einer höheren
Ausbeute durchgeführt
werden im Vergleich zu Hefestämmen,
die beide Wildtypeigenschaften zur Herstellung von Ethanol und für die Verwendung
von Pyruvat durch die Mitochondrien aufweisen.
- 7. Die Herstellung von Milchsäure durch metabolisch modifizierte,
nicht-konventionelle Hefen, die zu den Kluyveromyces-, Torulaspora-
und Zygosaccharomyces-Arten gehören,
kann mit nicht-konventionellen Kohlenstoffquellen (d.h., Galactose,
Lactose, Saccharose, Raffinose, Maltose, Cellobiose, Arabinose,
Xylose, um einige Beispiele zu nennen) erzielt werden, wobei die
Zellen in einem Hochzuckermedium wachsen und die Zellen in Gegenwart
einer hohen Konzentration von Milchsäure wachsen.
-
1.
Die Klonierung des Milchsäuredehydrogenase-Gens
verändert
den glycolytischen Fluss in Richtung zur Herstellung von Milchsäure.
-
Die
wichtigsten enzymatischen Reaktionen an dem Pyruvat-Verzweigungspunkt
werden durch die folgenden Enzyme katalysiert: (1): Pyruvatdecarboxylase;
(2): Alkoholdehydrogenase; (3): Acetaldehyddehydrogenase; (4): Acetyl-CoA-Synthetase;
(5): Acetyl-CoA Shuttle von dem Cytosol zu den Mitochondrien; (6):
Acetyl-CoA Shuttle von den Mitochondrien zu dem Cytosol; (7): heterologe
Milchsäuredehydrogenase;
(8): Pyruvatdehydrogenase. Die enzymatischen Reaktionen, die bei
anaplerotischen Synthesen beteiligt sind, wurden weggelassen.
-
2.
Diagramm des Plasmides pVC1.
-
3A, 3B.
Diagramm der Plasmide pKSMD8/7 und pKSEXH/16.
-
4.
Diagramm des Plasmides pEPL2.
-
5.
Diagramm des Plasmides pLC5.
-
6.
Diagramm des Plasmides pLAT-ADH.
-
7A.
L(+)-Milchsäure-Produktion
von dem transformierten Kluyveromyces lactis PM6-7a(pEPL2) während des
Wachstums auf Medien mit Glu-YNB Basis. Die restliche Glucosekonzentration
bei T = 49 war nicht nachweisbar. Die Herstellung von D(–)-Milchsäure war
ebenfalls nicht nachweisbar. Die spezifische LDH-Aktivität war größer als
3 U/mg des Gesamtzellproteins während
des gesamten Experimentes.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung des bakteriellen L. casei
LDH (Daten nicht gezeigt).
(Δ)
Zellen/ml; (–)
pH-Wert; (o) Ethanolproduktion, g/l
(☐) L(+)-Milchsäureproduktion,
g/l
-
7B.
L(+)-Milchsäure-Produktion
von dem transformierten Kluyveromyces lactis PM6-7a(pEPL2) während dem
Wachstum auf Medien, die auf Glu-YNB basierten. Das Medium war zum
Zeitpunkt T = 0 (pH = 5,6) unter Verwendung von 200 mM Phosphatpuffer
gepuffert. In dieser Charge nahm der pH-Wert viel später ab als
während
der Charge, die in der 7A gezeigt ist. Die restliche
Glucosekonzentration zum Zeitpunkt T = 49 war nicht nachweisbar.
Die spezifische LDH-Aktivität
war größer als
3 U/mg des Gesamtzellproteins während
des gesamten Experimentes.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung der bakteriellen L. casei
LDH (Daten nicht gezeigt).
(Δ)
Zellen/ml; (–)
pH-Wert; (o) Ethanolproduktion, g/l
(☐) L(+)-Milchsäureproduktion,
g/l
-
8A.
L(+)-Milchsäure-Produktion
von dem transformierten Kluyveromyces lactis PM1/C1 (pEPL2) während dem
Wachstum auf Medien, die auf Glu-YNB basierten. Die restliche Glucosekonzentration
zum Zeitpunkt T = 60 war 12,01 g/l. Längere Inkubationszeiten führten nicht
zu erhöhten
Produktionen der Biomasse und der L(+)-Milchsäure. Die spezifische LDH-Aktivität war über das
gesamte Experiment größer als
3 U/mg Gesamtzellprotein.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung der bakteriellen L. casei
LDH (Daten nicht gezeigt).
(Δ)
Zellen/ml; (–)
pH-Wert; (o) Ethanolproduktion, g/l
(☐) L(+)-Milchsäureherstellung,
g/l
-
8B.
L(+)-Milchsäure-Produktion
von dem transformierten Kluyveromyces lactis PM1/C1(pEPL2) während des
Wachstums auf Medien, die auf Glu-YNB basierten. Das Medium war
zum Zeitpunkt T = 0 (pH = 5,6) unter Verwendung von 200 mM Phosphatpuffer
gepuffert. Bei dieser Charge nahm der pH-Wert später ab als während der
Charge, die in 8A gezeigt ist. Die restliche
Glucosekonzentration zum Zeitpunkt T = 87 war Null. Die spezifische
LDH-Aktivität
war über
das Experiment größer als
3 U/mg Gesamtzellprotein.
(Δ)
Zellen/ml; (–)
pH-Wert; (o) Ethanolproduktion, g/l
(☐) L(+)-Milchsäureherstellung,
g/l
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung der bakteriellen L. casei
LDH (Daten nicht gezeigt).
-
9A.
L(+)-Milchsäure-Produktion
von transformierten Kluyveromyces BM3-12D[pLAZ10] Zellen in einem
gerührten
Bioreaktortank (siehe auch Text).
(Δ) Zellen/ml; (o) Glucosekonzentration
g/l
(☐) L(+)-Milchsäureproduktion, g/l
-
9B.
L(+)-Milchsäure-Ausbeute
von transformierten Kluyveromyces BM3-12D[pLAZ10] Zellen in einem
gerührten
Bioreaktortank.
-
Glucose
versus Milchsäure-Produktion.
Die Ausbeute (g/g) betrug 85,46%.
-
10.
L(+)-Milchsäureproduktion
von transformierten Torulaspora (syn. Zygosaccharomyces) delbrueckii
CBS817[pLAT-ADH] während
des Wachstums auf Medien, die auf Glu-YNB basierten. Die Restglucosekonzentration
zum Zeitpunkt T = 130 betrug 3 g/L. Längere Inkubationszeiten führten zu
keiner höheren
Produktion an Biomasse und der L(+)-Milchsäure. Die spezifische LDH-Aktivität war über das
gesamte Experiment größer als
0,5 U/mg Gesamtzellprotein.
(Δ) Zellen/ml; (–) pH-Wert;
(o) Ethanolproduktion, g/l
(☐) L(+)-Milchsäureproduktion,
g/l
-
11.
L(+)-Milchsäure-Produktion
von dem transformierten Zygosaccharomyces bailii ATCC60463[pLAT-ADH]
während
des Wachstums auf Medien, die auf Glu-YNB basierten. Die restliche
Glucosekonzentration zum Zeitpunkt T = 60 betrug 8 g/L. Längere Inkubationszeiten
führten
nicht zu höheren
Produktionen an Biomasse und L(+)-Milchsäure. Die spezifische LDH-Aktivität war über das
gesamte Experiment größer als
0,5 U/mg Gesamtzellprotein. Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung eines anderen Stammes
(ATCC36947, Daten nicht gezeigt).
(Δ) Zellen/ml; (–) pH-Wert;
(o) Ethanolproduktion, g/l
(☐) L(+)Milchsäureproduktion,
g/l
-
Definitionen
-
Die
folgenden Definitionen werden mit dem Ziel bereitgestellt, damit
die Fachleute die detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung
verstehen können.
-
„Amplifikation" bezieht sich auf
das Ansteigen der Zahl an Kopien eines gewünschten Nukleinsäuremoleküls.
-
„Codon" bezieht sich auf
eine Sequenz von drei Nukleotiden, die eine bestimmte Aminosäure spezifizieren.
-
„Deletion" bezieht sich auf
eine Mutation, wo ein oder mehrere Nukleotide aus einer Nukleinsäuresequenz
entfernt sind.
-
„DNA-Ligase" bezieht sich auf
ein Enzym, das zwei Stücke
einer doppelsträngigen
DNA kovalent miteinander verbindet.
-
„Elektroporation" bezieht sich auf
ein Verfahren zur Einführung
von Fremd-DNA in Zellen, wobei eine kurze Hochvolt-Gleichstromentladung
verwendet wird, um die Wirtszellen zu permeabilisieren, wodurch
diese extra chromosomale DNA aufnehmen können.
-
Der
Ausdruck „endogen" bezieht sich auf
Materialien, die vom Innern eines Organismus oder einer Zelle abstammen.
-
„Endonuklease" bezieht sich auf
ein Enzym, das doppelsträngige
DNA an internen Stellen hydrolysiert.
-
Der
Ausdruck „Expression" bezieht sich auf
die Transkription eines Gens zur Herstellung der entsprechenden
mRNA und die Translation dieser mRNA zur Herstellung des entsprechenden
Genproduktes, d.h. ein Peptid, Polypeptid oder Protein.
-
Der
Ausdruck „Expression
von Antisens-RNA" bezieht
sich auf die Transkription einer DNA zur Herstellung eines ersten
RNA-Moleküls,
das mit einem zweiten RNA-Molekül
hybridisieren kann, welches für
ein Genprodukt, zum Beispiel ein Protein, codiert. Die Bildung des
RNA-RNA Hybrids hemmt die Translation des zweiten RNA-Moleküls zur Herstellung
des Genproduktes.
-
Der
Ausdruck „funktional
verbunden" bezieht
sich auf einen Promoter oder eine Promoterregion und eine codierende
oder strukturelle Sequenz in solch einer Anordnung und Entfernung,
dass die Transkription der codierenden oder strukturellen Sequenz
direkt durch den Promoter oder die Promoterregion gesteuert wird.
-
Der
Ausdruck „Gen" bezieht sich auf
chromosomale DNA, Plasmid-DNA,
cDNA, synthetische DNA oder andere DNA, die für ein Peptid, Polypeptid, Protein
oder RNA-Molekül
codiert, sowie auf Regionen, welche die codierende Sequenz flankieren
und bei der Regulation der Expression eine Rolle spielen.
-
Der
Ausdruck „Genom" umfasst sowohl das
Chromosom wie auch die Plasmide innerhalb einer Wirtszelle. Codierende
DNAs gemäß der vorliegenden
Erfindung, die in Wirtszellen eingeführt ist, kann somit chromosomal-integriert
oder plasmid-lokalisiert sein.
-
„Heterologe
DNA" bezieht sich
auf DNA von einer Quelle, die von der einer Empfangszelle verschieden
ist.
-
„Homologe
DNA" bezieht sich
auf DNA aus der gleichen Quelle wie die der Empfangszelle.
-
„Hybridisierung" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines Stranges von Nukleinsäure
sich mit einem komplementären
Strang über
Basenpaarung miteinander zu verbinden. Die Hybridisierung geschieht,
wenn komplementäre
Sequenzen in den zwei Nukleinsäuresträngen aneinander
binden.
-
„Milchsäuredehydrogenase" (LDH) bezieht sich
auf ein Protein, welches die Umwandlung von Pyruvat und NADH zu
Milchsäure
und NAD+ katalysiert. L(+)-LDH produziert
L(+)-Milchsäure
und D(–)-LDH
produziert D(–)-Milchsäure.
-
Der
Ausdruck „Lactattransporter" bezieht sich auf
ein Protein, welches den Transport von Lactat von innen nach außen einer
Zelle ermöglicht.
-
„Mutation" bezieht sich auf
jede Veränderung
oder Wechsel in einer Nukleinsäuresequenz.
Es existieren verschiedene Typen, einschließlich der Punktmutation, Leserahmenmutation
und Splicing. Die Mutation kann spezifisch durchgeführt werden
(zum Beispiel ortsgerichtete Mutagenese) oder zufällig (zum
Beispiel mit chemischen Mitteln, Passage durch bakterielle Stämme ohne
Reparatur).
-
Nukleinsäure-Bezeichnungen:
A = Adenosin; C = Cytosin; G = Guanosin; T = Thymidin; N = äquimolar A,
C, G und T; I = Deoxyinosin; K = äquimolar G und T; R = äquimolar
A und G; S = äquimolar
C und G; W = äquimolar
A und T; Y = äquimolar
C und T.
-
„Offenes
Leseraster (ORF)" bezieht
sich auf eine Region der DNA oder der RNA, die für ein Peptid, Polypeptid oder
Protein codiert.
-
„Pyruvatdecarboxylase" (PDC) bezieht sich
auf ein Protein, das die Umwandlung von Pyruvat zu Acetaldehyd katalysiert.
-
„Pyruvatdehydrogenase" (PDH) bezieht sich
auf einen Proteinkomplex, der die Umwandlung von Pyruvat zu Acetyl-CoA
katalysiert.
-
„Plasmid" bezieht sich auf
ein zirkuläres,
extrachromosomales, selbstreplizierendes Stück von DNA.
-
„Punktmutation" bezieht sich auf
eine Veränderung
eines einzelnen Nukleotides in einer Nukleinsäuresequenz.
-
„Polymerase-Kettenreaktion
(PCR)" bezieht sich
auf eine enzymatische Technik zur Erzeugung von mehreren Kopien
einer Sequenz einer Nukleinsäure.
Die Kopien der DNA-Sequenz werden hergestellt durch Pendeln einer
DNA-Polymerase zwischen zwei Amplimern. Die Basis von dieser Amplifizierungsmethode
sind mehrere Kreisläufe
mit Temperaturwechsel für
die Denaturierung und anschließendes
Wiederverbinden der Amplimeren, gefolgt von einer Verlängerung
zur Synthese von neuen DNA-Strängen
in der Region, die zwischen den flankierenden Amplimeren angeordnet
sind.
-
Der
Ausdruck „Promoter" oder „Promoterregion" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die Elemente umfasst, welche die Herstellung von
Boten-RNA (mRNA)
steuert, in dem die Erkennungsstellen für die RNA-Polymerase und/oder
andere Faktoren, die für
den Start der Transkription an der korrekten Stelle notwendig sind,
bereitgestellt werden.
-
Eine „rekombinante
Zelle" oder „transformierte
Zelle" ist eine
Zelle, deren DNA durch die Einführung eines
exogenen Nukleinsäuremoleküls in diese
Zelle verändert
worden ist.
-
Der
Ausdruck „rekombinantes
DNA-Konstrukt" oder „rekombinanter
Vektor" bezieht
sich auf jedes Mittel, wie ein Plasmid, Cosmid, Virus, autonom replizierende
Sequenz, Phage oder lineare oder zirkuläre, einzelsträngige oder
doppelsträngige
DNA-oder RNA-Nukleotidsequenz, die von jeder Quelle abstammt und
die zur genomischen Integration oder autonomen Replikation in der
Lage ist und die ein DNA-Molekül
umfasst, in dem eine oder mehrere DNA-Sequenzen in einer funktional
operativen Weise miteinander verbunden sind. Solche rekombinanten
DNA-Konstrukte oder Vektoren sind fähig zur Einführung einer
5' regulatorischen
Sequenz oder Promotorregion und einer DNA-Sequenz für ein ausgewähltes Genprodukt
in eine Zelle und zwar in solch einer Weise, dass die DNA-Sequenz in eine funktionale
mRNA transkribiert wird, die dann ihrerseits translatiert und somit
exprimiert wird. Rekombinante DNA-Konstrukte oder rekombinante Vektoren
können
alternativ hergestellt sein, um Antisense RNAs zu exprimieren für die Hemmung
der Translation einer spezifischen RNA von Interesse.
-
„Reduzierte
(enzymatische) Aktivität" bezieht sich auf
eine geringere gemessene enzymatische Aktivität, isoliert aus einem transformierten
oder mutagenisierten Stamm, im Vergleich zu der gemessenen enzymatischen
Aktivität,
die aus einem Wildtypstamm der gleichen Spezies isoliert wurde.
Reduzierte enzymatische Aktivität
kann das Ergebnis einer reduzierten Konzentration des Enzyms, einer
reduzierten spezifischen Aktivität
des Enzyms oder einer Kombination davon sein.
-
„Reparatur-
Minus" oder „reparaturdefiziente" Stämme beziehen
sich auf Organismen, die reduzierte oder eliminierte DNA-Reparaturstoffwechselwege
besitzen. Solche Stämme
zeigen erhöhte
Mutationsraten im Vergleich zu den Raten der Wildtypstämme der
gleichen Spezies. Eine Vermehrung der Nukleinsäuresequenz über einen Reparatur-Minus-Stamm
führt zur
Einlagerung von zufälligen
Mutationen über
die Nukleinsäuresequenz.
-
„Restriktionsenzym" bezieht sich auf
ein Enzym, das eine spezifische palindromische Sequenz an Nukleotiden
in doppelsträngiger
DNA erkennt und beide Stränge
schneidet, auch Restriktionsendonuklease genannt. Das Schneiden
passiert typischerweise innerhalb der Restriktionsstelle.
-
„Selektierbare
Marker" bezieht
sich auf eine Nukleinsäuresequenz,
deren Expression zu einem Genotyp führt, was die Identifikation
von Zellen mit der Nukleinsäuresequenz
erleichtert. Selektierbare Marker umfassen solche, die eine Resistenz
gegenüber
toxischen Chemikalien verleihen (zum Beispiel Ampicillinresistenz,
Kanamycinresistenz), ein Nährstoffdefizit
komplementieren (zum Beispiel Uracil, Histidin, Leucin) oder eine
visuell unterscheidbare Eigenschaft verleihen (zum Beispiel Farbwechsel,
Fluoreszenz).
-
„Transkription" bezieht sich auf
ein Verfahren der Herstellung einer RNA-Kopie von einem DNA-Template.
-
„Transformation" bezieht sich auf
ein Verfahren zur Einführung
einer exogenen Nukleinsäuresequenz (zum
Beispiel ein Vektor, ein Plasmid, ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül) in eine
Zelle, in der diese exogene Nukleinsäure in das Chromosom eingelagert
wird oder zur autonomen Replikation in der Lage ist.
-
„Translation" bezieht sich auf
die Herstellung von Protein aus Boten-RNA.
-
Der
Ausdruck „Ausbeute" bezieht sich auf
die Menge an hergestellter Milchsäure (g/L) dividiert durch die
Menge der verbrauchten Glucose (g/L).
-
„Einheit" eines Enzyms bezieht
sich auf die enzymatische Aktivität und zeigt die Menge an Mikromolen des
umgewandelten Substrates pro mg Gesamtzellprotein pro Minute an.
-
„Vektor" bezieht sich auf
ein Plasmid, Cosmid, einen Bakteriophagen oder ein Virus, welches
eine Nukleinsäuresequenz
in einen Wirtsorganismus einbringt.
-
Ortsgerichtete
Mutagenese des Rind-Milchsäuredehydrogenase-Gens
LDH-A
-
Um
von der vollständigen
cDNA die codierende Sequenz des Rinderenzyms LDH-A (EC 1.1.1.27)
zu isolieren, wurde eine klassische ortsgerichtete Mutagenese durchgeführt (J.
Biol. Chem. 253: 6551, 1978, Meth. Enzymol. 154: 329, 1987). Eine
ortsgerichtete Mutagenese auf Oligonukleotidbasis basiert auf der
in vitro Hybridisierung eines einzelsträngigen DNA-Fragmentes mit einem
synthetischen Oligonukleotid, das komplementär zu dem DNA-Fragment ist mit
Ausnahme einer zentralen fehlpaarenden Region gemäß der DNA-Sequenz,
die mutagenisiert werden soll.
-
Um
eine XbaI Restriktionsenzym-Stelle 11 Basenpaare vor das ATG Codon
einzuführen,
wurde 1743 Basenpaare Rinder-LDH cDNA kloniert aus dem Plasmid pLDH12
(Ishiguro et al., Gene, 91 281–285,
1991) durch Verdau mit EcoRI und HindIII Restriktionsenzymen (New
England Biolabs, Beverly, MA). Das isolierte DNA-Fragment wurde
dann isoliert in dem pALTER-1 (Promega, Cat # 96210; lot # 48645,
1996)-Expressionsvektor.
-
Dieser
Vektor enthält
M13 und R408 Bakteriophagen-Replikationsstartpunkte
und zwei Gene für
Antibiotikaresistenz. Eines von diesen Genen für die Tetracyclinresistenz
ist funktional. Das andere Gen (d.h., Ampicillinresistenz) wurde
inaktiviert. Ein Oligonukleotid wird bereitgestellt, welches die
Ampicillinresistenz auf dem Mutantenstrang während der Mutagenesereaktion
(oligoAMP; Promega, Madison,. WI Tab. 1) wiederherstellt. Dieses
Oligonukleotid wird mit dem einzelsträngigen DNA (ssDNA) Template
verschmolzen. Zur gleichen Zeit wird das mutagene Oligonukleotid
(oligoLDH, Madison WI) auch verbunden. Nach DNA-Synthese und Ligation wird die DNA in
einen Reparatur-Minus-Stamm von E. coli (BMH 71–18 mutS; Kit Promega) transformiert.
Die Selektion wurde durchgeführt
auf LB + Ampicillin (Molecular Cloning, A laboratory manual, herausgegeben
von Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laboratory Press). Eine
zweite Runde der Transformation in JM 109 (Kit Promega) E. coli
Stamm stellte eine geeignete Segregation der Mutanten- und Wildtyp-Plasmide
sicher.
OLIGONUKLEOTIDE | SEQUENZ |
OligoAMP
(Sequenz Id. Nr. 1) | 5'-GTTGCCATTGCTGCAGGCATCGTGGTG-3' |
OligoLDH
(Sequenz Id. Nr. 2) | 5'-CCTTTAGGGTCTAGATCCAAGATGGCAAC-3' |
-
Tabelle
1: Nukleotidsequenz der für
die ortsgerichtete Mutagenese verwendeteten, synthetischen Oligonukleotide.
Die unterstrichene Sequenz in Oligo LDH zeigt die XbaI Restriktionsstelle,
die durch Mutagenese eingeführt
wurde.
-
Weitere
Details der Technik und der verwendeten Materialien (mit Ausnahme
von oligoLDH) sind in dem Datenblatt des Kits dargestellt.
-
Das
erzielte Plasmid, das die mutierte cDNA für die Rinder-LDH enthielt,
wurde als pVC1 (2) bezeichnet.
-
PCR-Mutagenese des bakteriellen
Milchsäuredehydroaenase-Gens
(LDH) aus Lactobacillus casei, Bacillus megaterium und Bacillus
stearothermophylus.
-
Das
ursprüngliche
Startcodon (GTG) von Lactobacillus casei LDH Gens (GTG) (die LDH
Sequenz ist verfügbar
unter der Hinterlegungsnummer M76708 bei „Gen Bank Sequence Database", bereitgestellt
von National Center of Biotechnology-NCBI-, Web site: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/)
wird von S. cerevisiae nicht korrekt erkannt. Wir erhielten das
Plasmid pST2 und die LDH-Sequenz von Hutkins Robert, University
of Nebraska, USA). PST2 basiert auf dem pUC19 Vektor (Boehringer
Mannheim GmbH, Mannheim, Germany, Cat. 885827) und enthält ein BamHI-SphI
LDH-cDNA Fragment, amplifiziert mit L. casei 686 (Kultursammlung
der University of Nebraska).
-
Um
eine codierende Sequenz zu erzielen, die mit dem normalen eukaryontischen
ersten Codon (d.h., ATG) beginnt, wurde die LDH-Sequenz über PCR mutagenisiert.
-
Die
Einführung
einer NcoI Restriktionsenzymstelle an der Position 163 der LDH-Sequenz
(Hinterlegungsnummer M76708 der GenBAnk Sequence Database, supra)
erlaubt die gleichzeitige Veränderung
des ursprünglichen
GTG Codons in ATG. PCR Reaktion (Mastercycler 5330, Eppendorf, Hamburg,
Germany) wurde durchgeführt
durch Start mit dem Plasmid pLC1, basierend auf pGEM7Z f(+) (Promega
Corporation, Madison WI, USA, Cat. P2251) Vektor, welcher das L.
casei Gen enthält
(Fragment BamHI-SphI, ausgeschnitten von pST2). Die Sequenzen der
als Primer für
die Reaktion verwendeten Oligonukleotide sind in der Tabelle 2 dargestellt.
-
Amplifizierungskreislauf:
-
Am
Ende der Reaktion wurde ein einzelnes Band entsprechend dem amplifizierten
und mutierten Gen isoliert. Das DNA-Fragment wurde dann inseriert
an der EcoRV Stelle von pMOSBlue (Amersham Life Science, Buckingamshire,
England; cod. RPN5110) Klonierungsvektor mit einer Blunt-end-Ligation,
was zu dem pLC3 Plasmid führte.
-
Jedes
andere Mutageneseprotokoll kann analog verwendet werden. Tabelle
2
OLIGONUKLEOTIDE | SEQUENZ |
Oligo
ATG (Sequenz Id. Nr. 3) | 5'-CCATGGCAAGTATTACGGATAAGGATC-3' |
Oligo
ANTISENSE (Sequenz Id. Nr. 4) | 5'-CTATCACTGCAGGGTTTCGATGTC-3' |
-
Tabelle
2: Nukleotidsequenz der synthetischen Oligonukleotide, die für die PCR-Amplifikation
verwendet wurden. Die unterstrichenen Sequenzen in dem oligoATG
zeigt die NcoI Restriktionsstelle, die durch Mutagenese eingeführt wurde,
und das erzielte ATG Startcodon.
-
Gemäß einem
klassischen PCR-Verfahren klonierten wir auch die L(+) LDH-Gene
der Bakterien Bacillus megaterium und Bacillus stearothermophylus
(Biol. Chem. Hoppe-Seyler, 1987, 368: 1391) (Biol. Chem. Hoppe-Seyler,
1987, 368: 1167) (die DNA-Sequenz ist auch verfügbar unter den Hinterlegungsnummern M22305
und M19396 von der Genbank Sequence Database, bereitgestellt durch
das National Center of Biotechnology-NCBI-Web site: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/)
in die Expressionsvektoren für
die Hefe S. cerevisiae (d.h., pBME2 beziehungsweise pBST2, siehe
unten).
-
Konstruktion des replikativen
pEPL2 Vektors, der den K1PDCA Promotor und Rinder-LDH cDNA enthält.
-
Der
K1PDCA Promotor und die codierende Sequenz wurden subkloniert als
ein 4 Kbp HindIII Fragment aus einem K. lactis genomischen Bibliotheksklon,
der die rag 6 Mutation von K. lactis (Bianchi et al., Mol. Microbiol.,
19: 27–36,
1996) komplementiert. Die Promotorregion wurde in SalI und XbaI
Stellen des Vektors pBleuscript II KS (Stratagene, LaJolla, Ca #
212205) mit T4 DNA Lipase unter Verwendung von molekularen Standardklonierungsverfahren
(Sambrook et al., Molecular Cloning, supra) subkloniert. Die Rinder-LDH-Sequenz,
die als ein XbaI-HindIII Fragment von 1675 Basenpaaren aus dem pVC1
Vektor isoliert wurde, wurde in die entsprechenden Klonierungsstellen
des Vektors pBleuscript II KS. GM82 E. coli Stamm (dam– dcm–)
(verfügbar
von ATCC- oder CGSC-Sammlungen) kloniert und mit zwei neuen Vektoren
transformiert, die pKSMD8/7 bzw. pKSEXH/16 (3A und 3B)
genannt wurden.
-
Der
K1PDCA Promotor und die Rinder-LDH-Sequenz, isoliert als SalI-XbaI Fragmente von
pKSMD8/7 bzw. pKSEXH/16, wurden in vitro mit T4 DNA Lipase bei Raumtemperatur
in Gegenwart von SalI Endonuklease ligiert, um die Ligation an den
XbaI Enden zu ermöglichen.
Das Ligationsprodukt wurde in die SalI Klonierungsstellen des pE1
Vektors kloniert (Bianchi M. et al., Curr. Genet. 12: 185–192, 1987;
Chen X. J. et al., Curr. Genet. 16: 95–98, 1989 und US # 5166070).
Dieses Plasmid basiert auf dem integrativen Ylp5 Plasmid, welches
den Saccharomyces cerevisiae genetischen Marker URA3 enthält, und
auf dem pKD1 Plasmid (US # 5166070), das aus Kluyveromyces drosophilarum
isoliert wurde. Das Plasmid pE1 hat eine funktionale Organisation,
die ähnlich
zu der S. cerevisiae 2 μ DNA
ist, und ist in der Lage stabil in Kluyveromyces lactis Zellen (Chen
X. J. et al., supra) zu replizieren. Der URA3 Marker auf dem Plasmid
erlaubt die Komplementation der K. lactis uraA1-1 Mutation (de Louvencourt
et al., J. Bacteriol. 154: 737–742
(1982)) und somit das Wachstum der transformierten Zellen in einem
selektiven Medium ohne Uracil.
-
Der
erzielte Vektor wurde pEPL2 (4) genannt
und wurde verwendet, um E. coli DH5-alfa Stamm (Life Technologies
Inc., Gaitherburg, MA) zu transformieren.
-
Konstruktion des replikativen
pEPL4 Vektors, der den K1PDCA Promotor und das bakterielle LDH-Gen
enthält.
-
Das
für das
pEPL2 Plasmid beschriebene LDH Gen vom Rind wurde mit der LDH DNA-Sequenz
von dem bakteriellen Lactobacillus-Gen (siehe oben) substituiert
gemäß den hier
im Text beschriebenen, klassischen moleklaren Verfahren, was zu
dem Plasmid pEPL4 führte.
Transformierte K. lactis Hefezellen, welche die Rind- oder bakterielle
LDH trugen, ergaben ähnliche
Egebnisse
-
Konstruktion des replikativen
pLAZ10 Vektors, der den K1PDCA Promotor und die Rinder-LDH cDNA
enthält.
-
Der
Vektor pLAZ10 wurde erzielt durch Klonierung des SalI Fragmentes
von pEPL2, welches den K1PDC1 Promotor und die codierende Sequenz
von Rinder-LDH trägt,
in die einzelne SalI Stelle des Vektors p3K31. Der Vektor p3K31
besteht aus dem kommerziellen Vektor pUC19 und der G418 Resistenzkassette
des Vektors pKan707 (Fleer et al. Bio/technology 9: 968–974, 1991),
eingesetzt in die einzelne Stelle von Plasmid pKD1.
-
Konstruktion der integrativen
pLC5, pLC7, pB1, pBM2, pBST2, pLC5-KanMX und pJEN1 Vektoren.
-
Das
L. casei LDH-Gen wurde mit einem NcoI-SalI Schnitt aus pLC3 (oben
beschrieben) geschnitten und in die integrativen pYX012 oder pYX022
Vektoren ligiert (R&D
System Europe Ltd, Abingdon, England).
-
Die
zwei erzielten Plasmide enthielten die mutierte DNA für das bakterielle
LDH-Gen unter der Kontrolle des TPI Promotors und trugen die auxotrophen
Marker URA3 oder HIS3. Diese zwei Plasmide wurden als pLC5 (5)
und pLC7 bezeichnet. Für
die Konstruktion von pB1, pBM2 und pBST2 wurde ein ähnliches Verfahren,
wie jenes verwendet, das für
die Konstruktion von pLC5 beschrieben ist. Wir verwendeten jedoch die
Rinder-LDH, die B. megaterium LDH bzw. die B. stearothermophylus
LDH (Biol. Chem. Hoppe-Seyler, 1987, 368: 1391) (Biol. Chem. Hoppe-Seyler,
1987, 368: 1167). Das Plasmid pFA6a-KanMX (Wach et al, Yeast, 1994,
10: 1793–1808)
wurde mit SacI und SmaI geschnitten und das erzielte Fragment wurde
in einem pLC5 Schnitt mit den gleichen Enzymen ligiert, wobei sich
das Plasmid pLC5-kanMX ergab. Auf dem Plasmid ist das LDH-Gen unter der Kontrolle
des TPI Promotors.
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Die
DNA-Sequenz von JEN1 (die DNA-Sequenz ist verfügbar unter der Hinterlegungsnummer
U24155 der Genbank Sequence Database, erhältlich von dem National Center
of Biotechnology-NCBI-Web site: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/), die
für den
Lactattransporter von S. cerevisiae (Davis E. S., Thesis, 1994,
Laboratory of Eukaryotic Gene Expression, Advanced Bioscience Laboratories)
(Davis, E. S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 89 (23), 11169,
1992) (Andre, B. Yeast (11), 1575, 1995), codiert, wurde von E.
S. Davis (University of Maryland, USA) erhalten. Die JEN1 codierende
Sequenz wurde mit einem klassischen PCR-Verfahren, das im Text beschrieben ist,
amplifiziert und in das Plasmid PYX022 (siehe oben) cloniert. Auf
dem integrativen Plasmid ist die JEN1 Überexpression unter der Kontrolle
des TPI Promotors.
-
Konstruktion des replikativen
pLAT-ADH Vektors, der den ADH1 Promotor und die cDNA von Rinder-LDH
enthält.
-
Zunächst wurde
das pLDH-Kan Plasmid hergestellt durch Klonieren des APT1 Gens,
welches Geneticin (G418) Resistenz vermittelt, an der EcoRV Stelle
von dem pBluescript II KS (Promega corporation, Madison WI, USA,
Cat. 212208) Klonierungsvektor. Das Plasmid stammte von einem SmaI/EcoRV
Verdau des pFA6-KanMX4 Vektors (Wach et al. Yeast 10: 1793–1808 (1994)).
-
Zweitens
wurde die codierende Region des LDH-Gens vom Rind unter die Kontrolle
des S. cerevisiae's
ADH1 Promotor und Terminatorsequenzen kloniert durch Subklonierung
eines XbaI/HindIII Fragmentes von dem zuvor beschriebenen pVC1 Plasmid
in den pVT102-U Vektor (Vernet et al. Gene 52: 225–233 (1987)).
-
Schließlich wurde
die gesamte Expressionskassette (ADH1 Promotor – LDH-Gen – ADH1 Terminator) mit einem
SphI Verdau geschnitten und mit pLDH-Kan ligiert, linearisiert mit
SphI, wodurch der pLAT-ADH Vektor (6) erzielt
wurde.
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Isolierung des K. lactis
PMI/C1 Stammes
-
Die
Deletion des K1PDCA Gens in dem PM6-7A Hefestamm (MAT a, adeT-600,
uraA1-1) (Wesolowski et al., Yeast 1992, 8: 711) ergab den Stamm
PMI. Die Deletion wurde durch Insertion des URA3 Markers von S.
cerevisiae durchgeführt.
Der Stamm PMI wuchs auf Glucoseenthaltendem Medium. Die PDC-Aktivität war nicht
nachweisbar und der Stamm produzierte kein Ethanol (Bianchi M. M.,
et al., (1996), supra). Es ist wichtig hervorzuheben, dass die S.
cerevisiae Zellen ohne jegliche nachweisbare PDC-Aktivität nicht
auf Glucosemineralmedien wuchsen (Flikweert M. T. et al. Yeast,
12: 247–257,
1996).
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1 × 107–3 × 107 Zellen von einer stationären Kultur
von PMI Hefezellen wurden auf einem synthetischen Medium angeordnet,
das 5-Fluororotsäure enthielt.
Das Wachstum der Hefezellen in dem Medium mit 5-Fluorotsäure erlaubt
die Selektion von Zellen mit beschädigter Uracilsynthese (McCusker
und Davis, Yeast 7: 607–608
(1991)). Nach 5-tägiger Inkubation
bei 28°C
wurden einige ura- Mutanten isoliert. Eine der erzielten Mutanten,
PMI/CI genannt, war in dem URA3 Gen mutiert, das zuvor durch integrative
Transformation eingeführt
worden war, wie es sich aus einem Komplementationstest durch Transformation
ergab mit einem URA3 Gen enthaltenden Plasmid (Kep6 Vektor; Chen
et al., J. Basic Microbiol. 28: 211–220 (1988)). Der Genotyp von
PMI/C1 ist der folgende: MATa, adeT-600, uraA1-1, pdcA::ura3.
-
Isolierung von dem CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6, CENPK113ΔPDC2 und
GRF18UΔPDC2
Stamm.
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Die
allgemeine Strategie war zunächst
Einzeldeletions-Mutanten von jedem der PDC-Gene zu erzeugen (PDC1,
PDC2, PDC5 und PDC6). Die Gendeletionen wurden durchgeführt durch
Integration einer loxP-KanSRD-loxP Kassette durch
homologe Rekombination an der Stelle des entsprechenden PDC-Gens
unter Verwendung des PCR-Verfahrens mit kurzer flankierender Homologie
(SFH), beschrieben von Wach et al. (1994; Yeast 10, 1793–1808) und
Güldener
et al. (1996; Nucleic Acids Res. 24, 2519–2524). Anschließend wurde
die Deletionskassette durch Expression der cre-Rekombinase entfernt,
wodurch eine einzelne Kopie der loxP Stelle an den Deletionsplatz
erzielt wurde. Die pdc1 pdc5 pdc6 Dreifach-Deletionsmutante wurde geschaffen durch
aufeinanderfolgendes Kreuzen der einzelnen haploiden Deletionsstämme.
-
Die
PCR-Reaktion wurde auf einem DNA-Template durchgeführt, dass
das Gen für
die Kanamycinresistenz enthielt (offener Leserahmen des E. coli
Transposon Tn903), welches mit den Kontrollsequenzen (Promotor/Terminator)
eines bestimmten Schwanniomyces occidentalis Gens (vertraulich)
fusioniert war. Diese Selektionskassette wurde an beiden Enden flankiert
von einer loxP Sequenz (loxP-KanSRD-loxP)
und wurde entwickelt mit SRD (Scientific Research and Development
GmbH). Der verwendete Primer zur Amplifikation der loxP-KanSRD-loxP Kassette war so aufgebaut, dass
die DNA-Sequenz des Sense-Primers homolog zu dem 5'-Ende der Selektionskassettensequenz
war und das der Primer zusätzlich
an seinem 5'-Ende
eine Region mit 40 Nukleotiden aufwies, die mit der 5'-terminalen Sequenz des bestimmten Saccharomyces
cerevisiae PDC-Gens korrespondierte. Der Antisense-Primer wurde
in einer analogen Weise hergestellt. Er ist komplementär zu dem
3'-Ende der Selektionskassette,
wobei dieser Primer an seinem 5'-Ende
eine Region von auch vorzugsweise 40 Nukleotiden enthält, die
mit der 3'-terminalen
Sequenz des bestimmten Saccharomyces cerevisiae PDC-Gens korrespondiert.
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Die
folgende Tabelle zeigt die verwendeten Primer für die Gendeletion der entsprechenden
PDC-Gene unter Verwendung des SFH PCR Verfahrens. Die unterstrichenen
Sequenzen sind homolog zu dem korrespondierenden PDC-Gen, und die
Sequenzen, die komplementär
zu der loxP-KanSRD-loxP Kassette sind, sind im
Fettdruck dargestellt.
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-
Die
PCR amplifizierte Deletionskassette wurde für die Transformation des prototrophen,
diploiden Saccharomyces cerevisiae Stammes CEN.PK 122, entwickelt
durch SRD, verwendet.
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CEN.PK 122 (Mata, alpha,
URA3, URA3, HIS3, HIS3, LEU2, LEU2, TRP1, TRP1, MAL2-8C,
MAL2-8C, SUC2, SUC2)
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Für die Selektion
der Transformanten wurde Geneticin (G-418 Sulfat, Life Technologies)
mit einer Endkonzentration von 200 mg/L zugesetzt. Nach Tetradenanalyse
wurden die G418 resistenten Sporen anschließend durch diagnostische PCR
analysiert, um die korrekte Deletion des entsprechenden PDC-Gens
zu bestätigen
und um den Paarungstyp des haploiden Stammes zu bestimmen.
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Um
einen Stamm zu erzielen, der für
die drei PDC-Gene PDC1, PDC5 und PDC6 deletiert war, wurden die
haploiden Deletionsstämme
nacheinander gekreuzt. Um die zwei doppelten Deletionsstämme, pdc1::KanSRD pdcb::KanSRD und
pdc5::KanSRD pdcb::KanSRD,
zu gewinnen, wurden die entsprechenden haploiden Stämme miteinander
gekreuzt. Nach Tetradenanalyse wurden die Sporen, welche den nicht-parenteralen
Dityp für
den KanSRD Marker zeigten, nacheinander
durch diagnostische PCR analysiert, um die korrekte Deletion der
beiden Gene zu bestätigen
und den Kreuzungstyp zu bestimmen. Die erzielten Doppeldeletionsstämme wurden
gekreuzt, um den dreifachen Deletionsstamm zu gewinnen. Nach Tetradenanalyse
wurde eine diagnostische PCR für
die Sporen durchgeführt,
welche die drei PDC-Gene verloren hatten.
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Um
den KanSRD Marker von dem erfolgreich unterbrochenen
Gen zu eliminieren, wurden die haploiden Deletionsstämme (Einfach-,
Doppel- und Dreifachmutanten)
mit dem cre-Rekombinase-Plasmid, pPK-ILV2SMR (entwickelt
durch SRD) transformiert. Das Plasmid pPK-ILV2SMR enthält die cre-Rekombinase
unter der Kontrolle des GAL1 Promotors und als dominanter Selektionsmarker
das ILV2 Resistenzgen, das mit dem Plasmid pPK-ILV2SMR transformierten
Hefezellen erlaubt, in Gegenwart von Sulfomethuronmethyl (30 mg/L)
zu wachsen. Das korrekte Ausschneiden des KanSRD Markers
wurde anschließend
durch diagnostische PCR mit ganzen Hefezellen analysiert. Um das
Plasmid pPK-ILV2SMR zu entfernen, wurden
die Hefezellen über
einen geeigneten Zeitraum ohne Sulfomethuronmethyl im Medium inkubiert
und anschließend
wurde nach Sulfomethuronmethyl-sensitiven Zellen geforscht.
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Die
folgende Tabelle zeigt die erzielten Hefestämme. Die Zahlen in Klammern
zeigen die deletierten Nukleotide (ATG = 1) der entsprechenden Gene
an. Im Falle von negativen Zahlen bedeutet die erste Zahl die deletierten
Nukleotide vor dem ATG und die zweite Zahl bezeichnet die deletierten
Nukleotide nach dem Stopp-Codon.
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-
Es
wurden hauptsächlich
die Stämme
CEN.PK211 und CEN.PK182 verwendet, die auch bezeichnet wurden als
CENPK113ΔPDC2
und CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6. Die
erzielten Daten sind in den Tabellen zusammengefasst.
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Mit
einem ähnlichen
Ansatz wurde ein S. cerevisiae GRF18U Stamm (Mat alpha, his3, leu2,
ura3), der eine Deletion in dem PDC2-Gen trug, konstruiert (GRF18UΔPDC2; Mat
alpha, his3, leu2, ura3, pdc2::APT1). Es wurde das APT1 Gen, welches
G418 Resistenz verleiht, als Marker für die Integration verwendet.
Das Gen wurde aus dem Plasmid pFA6a-KanMX (Wach et al. supra) isoliert.
Die PDC-Aktivität
war Null für
den Stamm, der die Deletionen in den PDC1, PDC5 und PDC6 Genen trug.
Für die
Stämme
mit einer Deletion in dem PDC2 Gen betrug die PDC-Aktivität etwa 20
bis 40% des Niveaus in den Wildtypstämmen.
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Isolierung von K. lactis
BM3-12D [pLAZ10].
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Ein
doppelter Deletationsstamm K1pdc1Δ/K1pda1Δ wurde aus
der haploiden Segregationspopulation eines diploiden Stammes selektiert,
der durch Kreuzung des Stammes MW341-5/K1pdc1Δ (MATa, lac4-8, leu2, lysA1-1, uraA1-1, Klpdc1::URA3;
erzielt wie oben beschrieben in Bianchi et. al, 1996, Mol. Microbiol. 19(1),
27–36;
Destruelle et al., eingereicht) mit dem Stamm CBS2359/Klpda1Δ (MATa, URA3-48, Klpda1::Tn5BLE)
erzielt wurde. Die Deletion des PDA1 Gens, das für den Pyruvatdehydrogenase-Komplex E1-alpha
Untereinheit (EC.1.2.4.1) (die DNA-Sequenz wurde erzielt von Steensma
H. Y.; Faculty of Mathematics and Natural Sciences, Clusius Laboratory,
Leiden, The Netherland; die DNA Sequenz ist ebenfalls verfügbar unter
der Hinterlegungsnummer AF023920 der Genbank Sequence Database,
erhältlich
von dem National Center of Biotechnology-NCBI-Web site: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/),
codiert, in dem Hefestamm CBS2359 wurde erzielt gemäß dem klassischen
PCR Verfahren und der Hefetransformation, die hier im Text beschrieben
ist. Es wurde der Marker Tn5Ble (Gatignol et al., Gene, 91: 35,
1990) verwendet, der Phleomycinresistenz vermittelt, als Marker
der Integration.
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Der
doppelte Deletionsstamm, genannt BM1-3C (MATa, leu2, Klpdc1::URA3;
Klpda1::Tn5BLE), wurde als ein phleomycinresistenter/antimycinsensitiver
Segregationsstamm selektiert. Der Vektor pLAZ10 wurde dann wie folgt
zu dem doppelten Deletionsstamm genetisch transferiert.
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Ein
pLAZ10 Tranformant des Klpdc1::URA3 Stammes PMI/8 (MATa, adeT-600,
uraA1-1, Klpdc1::URA3; Bianchi et al., Mol. Michrobiol. 19: 27–36. 1996)
wurde gekreuzt mit dem Stamm MW109-BC (MATa, lysA1-1, trpA1-1).
Nach Sporulation des erzielten diploiden Stammes wurde ein geneticinresistenter/antimycinsensitiver
Stamm, genannt Stamm 7C (MATa, adeT-600, lysA1-1, Klpdc1::URA3,
pLAZ10+), selektiert.
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Die
Stämme
BM1-3C und 7C wurden gekreuzt und phleomycinresistente/geneticinresistente,
haploide Segregationsstämme
wurden nach Sporulation des erzielten diploiden Stammes selektiert.
Alle haploiden Segreganten waren antimycinsensitiv. Der prototrophe
Stamm BM3-12D (Klpdc1::URA3; Klpda1::Tn5BLE, pLAZ10+)
wurde für
weitere Experimente ausgewählt.
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Transformation von Kluyveromyces
Hefe PM6-7A und PMI/C1 mit den Vektoren pEPL2 und pEPL4.
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PM6-7A
und PMI/C1 Zellen wuchsen in einem YPD-Medium bis zu einer Konzentration
von 0,5 × 108 Zellen/ml. Die Zellen wurden geerntet,
einmal in Wasser gewaschen, zweimal in 1 M Sorbitol und dann in
1 M Sorbitol mit einer Konzentration von 2 × 109 Zellen/ml
resuspendiert. Die Zellen wurden elektroporiert (7,5 KV/cm, 25 μF, 200 Ω: GenePulser,
Biorad, Hercules, Ca) in Gegenwart von 5–10 Mikrogramm von pEPL2 oder pEPL4.
Die Selektion der URA+ Transformanten wurde
in Gegenwart von synthetischem Festmedium ohne Uracil durchgeführt (0,7%
Gew./Vol. Hefe-Stickstoffbase,
2 Gew./Vol.% Glucose, 200 mg/L Adenin, 2 Gew./Vol.% Agar).
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Transformation von Torulaspora-Hefe
mit dem Vektor pLAT-ADH.
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CBS817-Zellen
wuchsen in YPD-Medium bis zu einer Konzentration von 6 × 107 Zellen/ml. Die Zellen wurden geerntet,
einmal in Wasser und zweimal in 1 M Sorbitol gewaschen und dann
in 1 M Sorbitol mit einer Konzentration von 2 × 109 Zellen/ml
resuspendiert. Die Zellen wurden elektroporiert (1,5 kV, 7,5 KV/cm,
25 μF, 200 Ω: GenePulser,
Biorad, Hercules, Ca) in Gegenwart von 1 μg pLAT-ADH.
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Die
Zellen wuchsen über
Nacht in sterilen mikrobiologischen Röhrchen, die 5 ml YEPD, 1 M
Sorbitol enthielten. Die Selektion der G418R Transformanten
wurde in Festmedium durchgeführt
(2 Gew./Vol.% Glucose, 2 Gew./Vol.% Pepton, 1 Gew./Vol.% Hefeextrakt,
2 Gew./Vol.% Agar, 200 μg/ml
G418 (Gibco BRL, Cat. 11811–031).
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Transformation von Zygaosaccharomyces-Hefen
mit dem Vektor pLAT-ADH.
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ATTC36947-Zellen
und ATTC60483-Zellen wuchsen in YPD-Medium bis zu einer Konzentration
von 2 × 108 Zellen/ml. Die Zellen wurden geerntet und
in 0,1 M Lithiumacetat, 10 mM Dithiothreitol, 10 mM Tris-HCL, pH
7,5 mit einer Konzentration von 4 × 108 Zellen/ml
bei Raumtemperatur für
1 Stunde resuspendiert. Die Zellen wurden einmal in Wasser und zweimal
in 1 M Sorbitol gewaschen und in 1 M Sorbitol bei einer Konzentration
von 5 × 109 Zellen/ml resuspendiert. Die Zellen wurden
elektroporiert (1,5 kV, 7,5 KV/cm, 25 μF, 200 Ω: GenePulser, Biorad, Hercules,
Ca) in Gegenwart von 3 μg
pLAT-ADH.
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Die
Zellen wuchsen über
Nacht in sterilen mikrobiologischen Röhrchen, die 5 ml YEPD und 1
M Sorbitol enthielten. Die Selektion der G418R Transformanten
wurde in Festmedium durchgeführt
(2 Gew./Vol.% Glucose, 2 Gew./Vol.% Pepton, 1 Gew./Vol.% Hefeextrakt,
2 Gew./Vol.% Agar, 200 μg/ml
G418 (Gibco BRL, Cat. 11811–031).
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Transformation von Saccharomyces-Hefezellen
mit den Vektoren pLC5, pLC7, pB1, pBST2, pBME2, pLAT-ADH, pLC5-kanMX
und pJEN1.
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GRF18U
(oben beschrieben), GRF18UΔPDC2
(oben beschrieben), GRF18U[pLC5] (Mat alpha, his3, leu2, ura3::TP1-LDH),
CENPK113 (Mat a; CBS8340), CENPK-1 (Mat a, ura3), CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6 (oben
beschrieben) und CENPK113ΔPDC2
(oben beschrieben) Hefezellen wachsen in reichem YPD Komplettmedium
(2% Gew./Vol. Hefeextrakt, 1% Gew./Vol. Pepton, 2% Gew./Vol. Glucose)
bis zu einer Konzentration von 2 × 107 Zellen/ml.
Die Zellen wurden einmal in 0,1 M Lithiumacetat, 1 mM EDTA, 10 mM
Tris-HCL, pH 8, gewaschen, geerntet und in 0,1 M Lithiumacetat,
1 mM EDTA, 10 mM Tris-HCL, pH 8, mit einer Konzentration von 2 × 109 Zellen/ml resuspendiert. 100 μL der zellulären Suspension wurde
5 Minuten mit 5–10 μg des Vektors
inkubiert (d.h., zuvor linearisiert in dem auxotrophen Marker im
Falle von pLC5, pLC7, pB1, pBST2, pBME2, pLC5-kanMX, pJEN1). Nach Zugabe von 280 μL von PEG
4000 wurden die Zellen für
wenigstens 45 Minuten bei 30° inkubiert.
43 μL von
DMSO wurden zugesetzt und die Suspension wurde für 5 Minuten bei 42°C inkubiert.
Die Zellen wurden zweimal mit Wasser gewaschen und auf selektives
Medium ausgestrichen. Für
die Isolierung des CENPK-1 Stammes (ura3) Wuchse aus CENPK113 Zellen
in Medien, die 5-Fluororotsäure
(siehe auch oben) enthielten.
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Einzelne
transformierte Klone wurden mit 0,7% Gew./Vol. Hefestickstoffbase,
2% Gew./Vol. Glucose, 2% Gew./Vol. Agar sowie die entsprechenden
Ergänzungen
oder G418, wie angezeigt, erzielt. Für die Selektion der G418R Transformanten wurden die Zellen auch auf
2 Gew./Vol.% Glucose, 2 Gew./Vol.% Pepton, 1 Gew./Vol.% Hefeextrakt,
2 Gew./Vol.% Agar, 200 μg/ml
G418 (Gibco BRL, Cat. 11811–031
bestimmt.
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Transformierter Stamm:
Ergänzungen
-
- GRF18U[pLAT-ADH]: 200 mg/L Uracil, 200 mg/L Leucin, 200
mg/L Histidin, 200 mg/L G418.
- GRF18U[pB1]: 200 mg/L Leucin, 200 mg/L Histidin.
- GRF18U[pLC5]: 200 mg/L Leucin, 200 mg/L Histidin.
- GRF18U[pLC5][pLC7]: 200 mg/L Leucin.
- GRF18U[pBM2]: 200 mg/L Leucin, 200 mg/L Histidin.
- GRF18U[pBST2]: 200 mg/L Leucin, 200 mg/L Histidin.
- GRF18U[pLC5][pJENI]: 200 mg/L Leucin.
- GRF18UΔPDC2[pLC5]:
200 mg/L Leucin, 200 mg/L Histidin.
- CENPK-1[pLC5]: keine Ergänzungen
- CENPK113[pLC5-KanMX]: 200 mg/L G418
- CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6[pLC5-KanMX]:
200 mg/L G418
- CENPK113ΔPDC2[pLC5-KanMX]:
200 mg/L G418
-
Liste
der verwendeten Expressionsvektoren:
-
- KL
- = K. lactis's Promoter
- SC
- = S. cerevisiae's Promoter
- B. Ste.
- = Bacillus stearothermophylus
-
pJEN1
wurde verwendet für
die Überexpression
des JEN1 Gens.
-
BATCH-TESTS
-
Batch-Analyse von Kluyveromyces
PM6-7A[pEPL2]. PMI/C1[pEPL2], PM6-7A[pEPL4] und PMI/C1[pEPL41 transformierten
Zellen.
-
Die
durch das oben beschriebene Transformationsverfahren erzielten Klone
wurden in Batch-Kultur während
des Wachstums auf minimalem Synthesemedium getestet (1,3% Gew./Vol.
Hefestickstoffbase – aa (Difco,
Detroit, MI), 200 mg/L Adenin, 50 g/L Glucose). Die verwendeten
Medien waren mit 200 mM Phosphatpuffer auf einen pH von 5,6 gepuffert
oder nicht.
-
Die
Zellen wurden in dem gleichen Testmedium vorinokuliert. Exponentiell
wachsende Zellen wurden in Flaschen (300 ml Volumen), die 100 ml
frisches Medium enthielten, gebracht. Die Flaschen wurden bei 30°C in einem
Schüttelbad
(Dubnoff, 150 Umdrehungen pro Minute) inkubiert und die Fermentation
wurde an bestimmten Zeitpunkten erfasst. Die Zellzahlkonzentration
wurde bestimmt mit einem elektronischen Coulter-Counter (Coulter Counter ZBI Coulter
Electronics Harpenden, GB; Porro et al., Res. Microbiol. (1991)
142, 535–539),
nach dem die Proben beschallt worden waren, um zelluläre Aggregate
zu vermeiden (Sonicator Fisher 300, mittlerer Punkt, Einstellung
35%, 10 Sekunden) (7 und 8 und Tabelle 3).
-
Batch-Analyse von Kluyveromyces
BM3-12D[pLAZ10] transformierten Zellen.
-
Die
durch das oben beschriebene Verfahren erzielten Klone wurden in
Batch-Kultur während
des Wachstums auf minimalem synthetischen Gewebe getestet (1,3%
Gew./Vol. Hefestickstoffbase – aa
(Difco, Detroit, MI), 50 g/L Glucose, 20 g/L Ethanol, 200 mg/L G418).
Die verwendeten Medien waren mit 200 mM Phosphatpuffer auf einen
pH von 5,6 gepuffert.
-
Die
Zellen wurden in das gleiche Testmedium vorinokuliert. Exponentiell
wachsende Zellen wurden in einem Kolben (300 ml Volumen), der 100
ml frisches Medium enthielt, inokuliert. Die Kolben wurden bei 30°C in einem
Schüttelbad
(Dubnoff, 150 Umdrehungen pro Minute) inkubiert und die Fermentation
wurde an bestimmten Zeitpunkten überprüft. Die
Zellzahlkonzentration wurde bestimmt mit einem elektronischen Coulter-Counter (Coulter
Counter ZBI Coulter Electronics Harpenden, GB, Porro et al., Res.
Microbiol. (1991) 142, 535–539),
nach dem die Proben beschallt worden waren, um zelluläre Aggregate
zu vermeiden (Sonicator Fisher 300, mittlerer Punkt, Einstellung
35%, 10 Sekunden). Zu Beginn verwendeten die Zellen Ethanol und
transformierten dann Glucose zu Milchsäure in einer sehr hohen Ausbeute
(> 0,75; g Milchsäure/g verbrauchte
Glucose) (Tabelle 3).
-
Batch-Analyse von Torulaspora
CBS817[pLAT-ADH] transformierten Zellen.
-
Die
durch das oben beschriebene Transformationsverfahren erzielten Klone
wurden in Batch-Kultur während
des Wachstums auf minimalem sythetischen Medium getestet (1,3% Gew./Vol.
Hefestickstoffbase – aa
(Difco, Detroit, MI), 20 g/L Glucose, 200 mg/L G418). Die Medien
waren nicht gepuffert.
-
Die
Zellen wurden in dem gleichen Testmedium vorinokuliert. Exponentiell
wachsende Zellen wurden in einem Kolben (300 ml Volumen), der 100
ml frisches Medium enthielt, inokuliert. Die Kolben wurden bei 30°C in einem
Schüttelbad
(Dubnoff, 150 Umdrehungen pro Minute) inkubiert und die Fermentation
wurde zu bestimmten Zeitpunkten überwacht.
Die Zellzahlkonzentration wurde bestimmt mit einem elektronischen
Coulter-Counter
(Coulter Counter ZBI Counter Electronics Harpenden, GB, Porro et
al., Res. Microbiol. (1991) 142, 535–539), nach dem die Proben
beschallt worden waren, um zelluläre Aggregate zu vermeiden (Sonicator
Fisher 300, mittlerer Punkt, Einstellung 35%, 10 Sekunden) (10 und
Tabelle 3).
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Batch-Analyse von Zygosaccharomyces
ATCC36947[pLAT-ADH] und ATCC60483[pLAT-ADH] transformierten Zellen.
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Die
durch das oben beschriebene Transformationsverfahren erzielten Klone
wurden in Batch-Kultur während
des Wachstums auf minimalem sythetischen Medium getestet (1,3% Gew./Vol.
Hefestickstoffbase – aa
(Difco, Detroit, MI), 50 g/L Glucose, 200 mg/L G418). Die verwendeten
Medien waren nicht gepuffert.
-
Die
Zellen wurden in das gleiche Testmedium vorinokuliert. Exponentiell
wachsende Zellen wurden in einem Kolben (300 ml Volumen), der 100
ml frisches Medium enthielt inokuliert. Die Kolben wurden bei 30°C in einem
Schüttelbad
(Dubnoff, 150 Umdrehungen pro Minute) inkubiert und die Fermentation
wurde zu bestimmten Zeitpunkten überwacht.
Die Zellzahlkonzentration wurde bestimmt mit einem elektronischen
Coulter-Counter
(Coulter Counter ZBI Coulter Electronics Harpenden, GB, Porro et
al., Res. Microbiol. (1991) 142, 535–539), nach dem die Proben
beschallt worden waren, um zelluläre Aggregate zu vermeiden (Sonicator
Fisher 300, mittlerer Punkt, Einstellung 35%, 10 Sekunden) (11 und
Tabelle 3).
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Batch-Analyse von Saccharomyces
GRF18U[pLAT-ADH], GRF18U[pB1], GRF18U[pLC5], GRF18U[pLC5][pLC7],
GRF18U[pBM2], GRF18U[pBST2], CENPK-1[pLC5] transformierten Zellen.
-
Die
durch das oben beschriebene Transformationsverfahren erzielten Klone
wurden in Batch-Kultur während
des Wachstums auf einem minimalem sythetischen Medium getestet (1,3%
Gew./Vol. Hefestickstoffbase – aa
(Difco, Detroit, MI), 50 g/L Glucose und geeignete Ergänzungen
(siehe oben). Die verwendeten Medien waren nicht gepuffert.
-
Die
Zellen wurden in dem gleichen Testmedium vorinokuliert. Exponentiell
wachsende Zellen wurden in einem Kolben (300 ml Volumen), der 100
ml frisches Medium enthielt inokuliert. Die Kolben wurden bei 30°C in einem
Schüttelbad
(Dubnoff, 150 Umdrehungen pro Minute) inkubiert und die Fermentation
wurde zu bestimmten Zeitpunkten überwacht.
Die Zellzahlkonzentration wurde bestimmt mit einem elektronischen
Coulter-Counter
(Coulter Counter ZBI Coulter Electronics Harpenden, GB, Porro et
al., Res. Microbiol. (1991) 142, 535–539), nach dem die Proben
beschallt worden waren, um zelluläre Aggregate zu vermeiden (Sonicator
Fisher 300, mittlerer Punkt, Einstellung 35%, 10 Sekunden) (Tabelle
3).
-
Batch-Analyse-Spinnerkolben-
von Saccharomvces, GRF18UΔPDC2[pLC5],
CENPK113[plC5-kanMX], CENPK113ΔPDC2[plC5-kanMX] und CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6[plC5-kanMX]
transformierten Zellen.
-
Die
durch die oben beschriebenen Verfahren erzielten Klone wurden in
Batch-Kultur während
des Wachstums auf einem reichen Medium getestet (1% Gew./Vol. Hefeextrakt,
2% Gew./Vol. Pepton, 100 g/L Glucose). Die Medien waren nicht gepuffert.
-
Die
Zellen wurden vorinokuliert auf Hefeextrakt-Pepton + Ethanol (5
g/L) Medien. 100 ml wurden in Spinnerkolben (1,5 L Arbeitsvolumen;
anfänglicher
pH = 5,7) inokuliert. Die Spinnerkolben wurden bei 30°C mit Rühren bei
55 Umdrehungen pro Minute inkubiert. Die Fermentation wurde an bestimmten
Zeitpunkten erfasst (Tabellen A, B, C und Tabelle 3).
-
Die
spezifische LDH-Aktivität
von den verschiedenen transformierten Stämmen war größer als 5 U/mg Gesamtzellprotein.
-
LDH-Aktivitätsdosierung
-
Rind-LDH.
Etwa 108 Zellen wurden geerntet, in 50 mM
Phosphatpuffer, pH 7,5, gewaschen und in dem gleichen Puffer resuspendiert.
Die Zellen wurden in 5 Kreisläufen
mit heftigem Schütteln
(Vortex) in Gegenwart von Glasmikrokügelchen (Durchmesser 400 μm, SIGMA,
G-8772) bei 4°C
lysiert. Die zellulären
Reste wurden durch Zentrifugation entfernt (Eppendorf, Hamburg,
D-5415 C, 13600 RCF, 10 Min.). Die Konzentration der Proteinextrakte
wurde bestimmt mit Micro Assay, Biorad, Hercules, Ca (Cat. 500-0006).
-
Etwa
0,2 mg des Extraktes wurde auf seine LDH-Aktivität getestet unter Verwendung
des SIGMA (St. Louis, MO) Kits DG1340-UV und gemäß den Anweisungen des Herstellers.
-
Bakterielle
LDHs. Etwa 108 Zellen wurden geerntet, in
50 mM Phosphatpuffer, pH 7,5, gewaschen und in dem gleichen Puffer
resuspendiert. Die Zellen wurden in 5 Kreisläufen heftig geschüttelt (Vortex)
in Gegenwart von Glasmikrokügelchen
(Durchmesser 400 μm, SIGMA,
G-8772) bei 4°C
lysiert. Die zellulären
Reste wurden mit Zentrifugation entfernt (Eppendorf, Hamburg, D-5415
C, 13600 RCF, 10 Min.). Die Konzentration der Proteinextrakte wurde
bestimmt mit Micro Assay, Biorad, Hercules, Ca (Cat. 500-0006).
-
Der
zelluläre
Extrakt wurde auf seine LDH-Aktivitiät getestet unter Verwendung
von:
0,01 ml von 12,8 mM NADH
0,1 ml von 2 mM Fructose-1,6-diphosphat
0,74
ml von 50 mM Acetatpuffer (pH = 5,6)
0,05 ml von einem geeignet
verdünnten
Zellextrakt und
0,1 ml Natriumpyruvat, 100 mM.
-
Die
LDH-Aktivität
wurde bestimmt als pro Minute oxidierten Mikromole NADH pro Milligramm
Gesamtzellextrakt bei 340 nm, 25°C.
-
Metabolitendosierung in
dem Wachstumsmedium.
-
Proben
des Wachstumsmediums, die nach Entfernung der Zellen mittels Zentrifugation
erzielt wurden, wurden auf die Gegenwart von Glucose, Ethanol, L(+)-
und D(–)-
Milchsäure
analysiert unter Verwendung der Kits von Boehringer Mannheim, Mannheim
DE, (Katalog Nr. 716251, 176290 bzw. 1112821) und gemäß den Vorschriften
des Herstellers.
-
Die
experimentellen Batch-Tests bezüglich
den Kluyveromyces PM6-7A[pEPL2]
und PMI/C1[pEPL2] transformierten Hefen sind in den 7A, 7B und
in den 8A und 8B gezeigt.
-
Die
experimentellen Daten bezüglich
den Torulaspora CBS817[pLAT-ADH]
transformierten Hefen sind in der 10 dargestellt.
-
Die
experimentellen Daten bezüglich
den Zygosaccharomyces ATCC60483[pLAT-ADH] transformierten Hefen
sind in der 11 gezeigt.
-
Die
experimentellen Daten bezüglich
den Saccharomyces CENPK113[pLC5-KanMX], CENPK113ΔPDC2[pLC5-kanMX] und CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6[pLC5-kanMX]
transformierten Hefen, die in Spinnerkolben wuchsen, sind in den
Tabellen A, B und C dargestellt.
-
Tabelle
A Übersicht
der Kultur mit S. cerevisiae (CENPK113[pLC5-KanMX])
-
Tabelle
B Übersicht
der Anzucht von S. cerevisae (CEN.PK113Δpdc2[pLC5-KanMX])
-
Tabelle
C Übersicht
der Anzucht von S. cerevisiae (CENPK113Δpdc1Δpdc5Δpdcb [pLC5-KanMX])
-
Die
mit den transformierten Kluyveromyces-, Torulaspora-, Zygosaccharomyces-
und Saccharomyces-Hefen erzielten Ergebnisse sind in der Tabelle
3 zusammengefasst und verglichen. Die Ausbeute ist die Menge an
hergestellter Milchsäure
(g/L) geteilt durch die Menge an verbrauchter Glucose (g/L). Der
Prozentsatz der freien Milchsäure
wird erzielt durch die Henderson-Hasselbalch-Gleichung: pH = pKa + log[(% Lactat)/(% freie Milchsäure)], wobei
der pKa für Milchsäure 3,86 ist.
-
Ein
Vergleich der in den Tabellen 3A und 3B gezeigten Daten zeigt deutlich,
dass in verschiedenen Hefegattungen die Produktion der Milchsäure mit
einem hohen Ertrag auf Basis von Glucose durch Veränderung
des relativen Verhältnisses – auf zellulärem Niveau – der LDH-
und PDC- Aktivitäten
erzielt werden können.
Dieses Ziel kann wenigstens durch die zwei folgenden unterschiedlichen
Schritte erreicht werden:
- (1) Durch Reduktion
der PDC-Aktivität
(vergleiche Daten von transformierten K. lactis Wirten: PM6-7A vs PMI/C1;
vergleiche Daten von transformierten S. cerevisiae Wirten GRF18U
vs GRF18ΔPDC2
und CENPK113 vs CENPK113ΔPDC2
und CENPK113ΔPDC1ΔPDC5ΔPDC6).
- (2) Durch Erhöhung
der LDH-Genkopienzahl und damit der LDH-Aktivität (vergleiche Daten vom S.
cerevisiae Wirt: GRF18U[pLC5] vs GRF18U[pLCS] [pLC7]; die heterologe
LDH-Aktivität
in den zwei Stämmen
ist 5–6
bzw. 7–8
U/mg Gesamtzellprotein).
-
Ferner
können
hohe Erträge
durch Manipulation der 5 Zusammensetzung des Wachstumsmediums erzielt
werden. Auch in diesem Fall wird eine reduzierte Ethanolproduktion
beobachtet (siehe auch Tabelle 4). Tabelle
3A: Batch-Tests Milchsäureproduktion
von transformierten Kluyveromyces lactis –, Torulaspora delbrueckii –, Zygosaccharomyces
bailii – und
Saccharomyces cerevisiae-Hefen, die ein heterologes LDH-Gen tragen.
Tabelle
3B: Batch-Tests Der
Milchsäureertrag
kann durch genetische und physiologische Schritte verbessert werden
(vergleiche mit Tabelle 3A).
- (§ :
siehe auch Tabelle 4 für
mehr Details über
diese letzten Daten)
- ** im Spinnerkolben erzielte Daten unter teilweise anaeroben
Bedingungen (siehe auch die Tabellen A, B und C).
-
Experimentelle Daten zu
Saccharomyces GRF18[pLC5][pLC7], gewachsen in einem manipulierten
Mineralmedium (Tabelle 41.
-
Milchsäureproduktion
von Saccharomyces GRF18U[pLC5][pLC7] transformierten Zellen wurde
auch durchgeführt
durch Wachstum der Zellen in einem synthetischen Medium (D. Porro
et al., Development of a pH controlled fed-batch system for budding
yeast. Res. In Microbiol., 142, 535–539, 1991). In dem verwendeten
synthetischen Medium sind MgSO
4 (5 mM) und
ZnSO
4 × 7H
2O (0,02 mM) die Quellen für die Mg-
und Zn-Salze. Die Produktion wurde in aerober Batch-Kultur (Glucosekonzentration
50 g/L) getestet, wie oben für die
anderen transformierten Saccharomyces Zellen beschrieben. Es wurde
gefunden, dass die Verminderung von MgSO
4 und
ZnSO
4 × 7H
2O höhere
Erträge
und höhere
Milchsäureproduktionen
ergab. Diese Mineralien können
tatsächlich
als Cofaktor für
die enzymatischen Aktivitäten
erforderlich sein, die zu einer Ethanolproduktion führen. Die
Daten sind in der Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4 L(+)
L-Milchsäureproduktion
von Saccharomyces GRF18[pLC5][pLC7] transformierten Zellen während Batch-Wachstum
in manipulierten Mineralmedien.
- Kontrolle:
- vollständig sythetisches
Medium (Res. in Microbiol., 142, 535–539, 1991; beigefügt)
- -Mg:
- identisch zur Kontrolle,
aber ohne MgSO4.
- -Zn:
- identisch zu der Kontrolle,
aber ohne ZnSO4 × 7H2O.
-
Bei
allen Tests war der End-pH-Wert niedriger als 3,0 und somit war
der Prozentsatz an freier Milchsäure
größer als
88%.
-
Milchsäureproduktion durch Hefezellen
die das JEN1-Gen überexprimieren.
-
Eine
bessere Milchsäureproduktion
und eine niedrigere Ethanolproduktion wurde erzielt durch Überexpression
des JEN1-Gens, das für
den Lactattransporter codiert.
-
GRF18U[pLC5]
(d.h. negative Kontrolle) und GRF18U[pLCS][pJEN1] wuchsen in Medien,
die 2% Glucose, 0,67% YNB Gew./Vol. und Ergänzungen (d.h. 100 mg/L Leucin-Histidin
bzw. 100 mg/L Leucin) enthielten.
-
Die
Zellen wurden in dem gleichen Testmedium vorinokuliert. Exponentiell
wachsende Zellen wurden in einem Kolben (300 ml Volumen), der 100
ml frisches Medium enthielt, inokuliert. Die Kolben wurden bei 30°C in einem
Schüttelbad
(Dubnoff, 150 Umdrehungen pro Minute) inkubiert und die Fermentation
wurde zu bestimmten Zeitpunkten überwacht.
Die Zellzahlkonzentration wurde bestimmt mit einem elektronischen
Coulter-Counter
(Coulter Counter ZBI Coulter Electronics Harpenden, GB, Porro et
al., Res. Microbiol. (1991) 142, 535–539), nachdem die Proben beschallt
worden waren, um zelluläre
Aggregate zu vermeiden (Sonicator Fisher 300, mittlerer Punkt, Einstellung
35%, 10 Sekunden).
-
Tabelle
5 Vergleich
von Lactat- und Ethanolproduktion während Batch-Kultur
-
Kontinuierliche Milchsäureproduktion.
-
Eine
kontinuierliche und stabile Produktion von Milchsäure wurde über einen
Zeitraum von mehr als zwei Wochen erzielt mit klassischen Chemostat-Kulturen
(kontinuierlicher Fluss von frischem Medium zu dem Bioreaktor unterstützte die
spezifische Wachstumsrate in dem Bereich von 0,01 bis 0,3 Std.–1)
unter Verwendung der beiden transformierten K. lactis PM6-7A[pEPL2],
PMI/C1[pEPL2] und die transformierten S. cerevisiae GRF18U[pLC5][pLC7]
Stämme.
-
FED-Batch-Tests
-
Milchsäureproduktion durch PMI/C1[pEPL2]
in einem gerührten
Tankfermenter.
-
Die
Milchsäureproduktion
von PMI/C1[pEPL2] wurde ferner getestet durch Kultivierung in einem
14 Liter gerührten
Tankfermenter, der 8 Liter Nährmedium
enthielt (30 g Trockenfeststoff/L leichtes Maisquellwasser, A. E.
Staley Manufacturing Co., Decatur, IL; 10 g/L Difco-Hefeextrakt,
Difco, Detroit, MI; 200 mg/L Adenin, 50 g/L Glucose). Der Fermenter
wurde bei 30°C
gehalten, bei 400 Umdrehungen pro Minute gerührt und belüftet mit 2 Liter/Min. Antischaummittel
(Antifoam 1520, Dow Corning Corp., Midland, MI) wurde zugesetzt
nach Bedarf, um das Schäumen
zu kontrollieren. Glucose wurde nach Bedarf zugeführt, um
die Restkonzentration in dem Fermentationsmedium auf etwa 25–50 g/L
zu halten. Der pH wurde durch automatische Zugabe von 14,8 M Ammoniumhydroxid
in Wasser aufrechterhalten, wenn er kontrolliert wurde. Die Milchsäureproduktion bei
einem sauren pH wurde wie folgt getestet: (1) Der Fermentations-pH
wurde während
der Fermentation auf 4,5 gehalten. (2) Der Anfangsfermentations-pH
wurde auf 4,0 gehalten, bis 80 ml an 14,8 M Ammoniumhydroxid zugegeben
waren. Dann erfolgte die pH-Kontrolle diskontinuirlich. (3) Der
anfängliche
Fermentations-pH war 5,0 und während
der Fermentation wurde kein Neutralisierungsmittel zugesetzt. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 6 gezeigt. Die vergangene Zeit ab
Inokulationszeitpunkt wurde gemessen. Die Proben von der Fermentation,
die nach Entfernung der Zellen durch Filtration erzielt wurden,
wurden auf Anwesenheit von Glucose und L(+)-Milchsäure analysiert
unter Verwendung von YSI Modell 2700 Select Biochemistry Analyzer
(Yellow Springs Instrument Co., Inc., Yellow Springs, OH). Mittels
Gaschromatographie gemessenes Ethanol konnte bei keiner Fermentation
nachgewiesen werden. Ertrag und der Prozentsatz an freier Milchsäure wurden
wie oben beschrieben berechnet. Die Animpfungen für die Fermentationen
wurden hergestellt durch Vorkultur von PMI(C1[pEPL2] in 50 ml synthetischem
Minimalmedium (1,3% Gew./Vol. Hefestickstoffbase – aa (Difco,
Detroit, MI), 200 mg/L Adenin, 5 g/L Ammoniumsulfat, 50 g/L Glucose)
in einem 250 mL abgeschirmten Erlenmeyerkolben für 30 Std. bei 30°C und bei
300 Umdrehungen pro Minute in einem Inkubationsschüttler (Modell
G-24, New Brunswick Scientific Co., Inc., Edison, NJ).
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung des bakteriellen LDH-Gens
(Plasmid pEPL4; Daten nicht gezeigt).
-
Tabelle
6 Milchsäureproduktion
von Kluyveromyces PMI/C1[pEPL2] Zellen in einem Fermenter.
-
Milchsäureproduktion durch BM3-12D[pLAZ10]
in einem gerührten
Tankfermenter.
-
Die
Milchsäureproduktion
von BM3-12D[pLAZ10] wurde ferner getestet durch Kultivierung in
einem 1 Liter gerührten
Tankfermenter, der 0,8 Liter Nährmedium
enthielt (6,7 g/YNB/Hefstickstoffbase-Difco, Detroit, MI, 45 g/L
Glucose, 2% Vol./Vol. Ethanol, G418 200 mg/L). Der Fermenter wurde bei
30°C gehalten,
mit 400 Umdrehungen pro Minute gerührt und mit 0,8 Liter/Min.
belüftet.
Antischaummittel (Antifoam 1520, Dow Corning Corp., Midland, MI)
wurde bei Bedarf zugesetzt, um das Schäumen zu kontrollieren. Die
transformierten Zellen verwendeten zuerst Ethanol für die Produktion
von Biomasse (die ersten fünfzig
Stunden des Wachstums) und wandelten dann Glucose zu L(+) Milchsäure um.
Der pH wurde durch automatische Zugabe von 2 M KOH auf 4,5 gehalten.
Bei Bedarf wurde Glucose zugegeben, um eine Restkonzentration in
dem Fermentationsmedium von etwa 35–45 g/L aufrecht zu erhalten.
-
Die
Ergebnisse sind in der 9 und in der
Tabelle 7 (Fall 1) gezeigt. Die vom Zeitpunkt der Inokulation vergangene
Zeit wurde erfasst. Proben von der Fermentation, die nach Entfernung
der Zellen durch Filtration erzielt worden waren, wurden auf die
Gegenwart von Glucose, Ethanol und L(+)-Milchsäure analysiert unter Verwendung
einer Standardenzymanalyse gemäß der Beschreibung
in Porro et al. 1995 (supra). Nach T = 50 Std. war kein Ethanol
in einem Probentest nachzuweisen. Der Ertrag und der Prozentsatz
an freier Milchsäure
wurde wie oben beschrieben berechnet.
-
Die
Animpfungen für
die Fermentationen wurden hergestellt durch Vorkultur von BM3-12D[pLAZ10]
in 50 ml minimalem synthetischen Medium (1,3% Gew./Vol. Hefestickstoffbase – aa (Difco,
Detroit, MI), 2% v/v Ethanol, G418 200 mg/L) in einem 250 ml abgeschirmten
Erlenmeyerkolben für
40 Std. bei 30°C
und bei 300 Umdrehungen pro Minute in einem Inkubationsschüttler (Modell
G-24, New Brunswick Scientific Co., Inc., Edison, NJ).
-
In
einem anderen Experiment (Tabelle 7, Fall 2) betrug der anfängliche
Fermentations-pH 5,4 und während
der Fermentation wurde kein Neutralisierungsmittel zugesetzt.
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Tabelle
7 Milchsäureproduktion
von Kluyveromyces BM3-12D[pLAZ10] Zellen in einem Fermenter.
-
-