DE69828605T2

DE69828605T2 - Chirurgisches implantat

Info

Publication number: DE69828605T2
Application number: DE69828605T
Authority: DE
Inventors: Rory Alan Taunton McLEOD; Andre Northfield JACKOWSKI
Original assignee: Pearsalls Ltd
Current assignee: Nuvasive Inc
Priority date: 1997-06-25
Filing date: 1998-06-25
Publication date: 2006-01-26
Anticipated expiration: 2018-06-26
Also published as: JP4361141B2; AU743650B2; DE69828605D1; KR20010020519A; JP2002506373A; WO1999000074A1; ES2236914T3; ATE286697T1; ZA985547B; EP0991379B1; JP2009000541A; US6093205A; EP0991379A1; GB9713330D0; AU8115498A

Description

Die Erfindung betrifft chirurgische Implantate, insbesondere, aber nicht ausschließlich, für das Ersetzen einer Bandscheibe der Wirbelsäule, aber auch einsetzbar bei anderen Indikationen, wie das Ersetzen eines Gelenkes in einem Finger oder Zeh.
Unterschiedliche Arten des Bandscheibenaustausches sind in Benutzung, obwohl historisch, ist die bevorzugte Behandlung insbesondere für eine defekte Halswirbel-Bandscheibe die Entfernung gewesen, gefolgt von der Verbindung unter Benutzung eines Knochenblocks oder -steckers, der in den Vorderteil des Scheibenraums eingesetzt wird und sich in dem darüberliegenden und darunterliegenden Wirbel abstützt. Dieses Knochentransplantat kann oder kann nicht unter Benutzung einer Platte, die über dem Vorderteil des Scheibenraumes befestigt wird, stabilisiert werden. Obwohl die Verbindung die Symptome, wegen denen die Operation indiziert war, erleichtern kann, ist der Verlust an Mobilität des speziellen Wirbelsäulensegments unerwünscht, insbesondere in der Halswirbelsäule. Die Verbindung des Bandscheibensegments resultiert zudem in einer Hypermobilität der Bewegungssegmente über und unter der Verbindung mit einer erhöhten Belastung der benachbarten Scheiben, was zu deren beschleunigten Degenera tion führen kann, was dann wiederum einen chirurgischen Eingriff nötig macht. Die Verbindung unter Benutzung eines Knochentransplantats hat eine damit verbundene Morbidität des Spenderortes, wenn der Knochen ein Eigentransplantat ist, oder damit verbundene Infektionsrisiken, wenn der Knochen ein Fremdtransplantat ist.
Alternativ kann der Scheibenraum leer gelassen werden, aber dies führt zu Hypermobilitätsproblemen auf der Funktionsebene, Kyphose, spontaner Verbindung und einem Verlust an foraminaler Höhe.
Bandscheibenprothesen, basierend entweder auf gelenkig gelagerten Metallplatten oder auf metallischen Endplatten, die einen Polyethylen-Abstandhalter tragen, sind in klinischem Einsatz. Gelenkig gelagerte Vorrichtungen vermindern den Verlust an wirbelsäulenmobilität und an Degeneration der angrenzenden Scheiben. Allerdings ist die Positionierung der gelenkig gelagerten Scheibenprothese kritisch, wobei ein kompletter Fehlschlag bereits von einem kleinen Fehler bei der Positionierung herrühren kann. Die gelenkige Lagerung neigt außerdem dazu, nicht-viscoelastisch zu sein, eine feste Rotationsachse zu benutzen, Beschränkungen in axialer Rotation und Verschiebungen zu unterliegen und ist deshalb unphysiologisch, nicht gänzlich die normale Bewegung imitierend. Genauso wie die generelle Geometrie-Fehlanpassung, können solche Prothesen ebenfalls ungünstig durch das Einwachsen von Narbengewebe beeinflußt werden. Die Langzeitfolgen der Abnutzung der Gelenkflächen können ebenfalls schädlich sein und es gibt ein hohes Risiko, daß die Vorrichtung als Resultat des Versagens, sich präzise an die physiologische Bewegung der Wirbelsäule anzugleichen, aus dem Scheibenraum herausgedrückt wird.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine künstliche Scheibe zur Verfügung zu stellen, die versucht, die physiologische Bewegung der Wirbelsäule nachzubilden und außerdem Mittel zur Verfügung stellt, um die künstliche Scheibe vor Ort zu sichern, beides unmittelbar postoperativ und auf lange Sicht.
Die US-3867728 sieht ein elastisches Polymerkernelement verstärkt mit einem Ring aus faserförmigem Material vor. Die WO-A-9210982 stellt ein Hydrogel innerhalb einer Membran zur Verfügung.
Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung, ist eine Bandscheibenprothese vorgesehen mit einem Block aus einem elastomerischen oder visco-elastomerischen Material, der von einem Textilgewebe umhüllt ist und bei welchem ein Flansch, geeignet zur Befestigung an Wirbelkörpern, als eine Fortsetzung des umhüllenden Gewebes bereitgestellt wird.
Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Bandscheibenprothese mit einem Block aus einem elastomerischen oder visco-elastomerischen Material vorgesehen, der von einem Textilgewebe umhüllt ist, wobei das textile Gewebe eine Tasche, die den Block aufnimmt, definiert, wobei das Gewebe mit einem oder mehreren weiteren Teilen ausgerüstet ist, um den Verschluß für die Tasche, die den Block aufnimmt, vorzusehen, wobei die ersten und die zweiten weiteren Teile von dem Gewebe abstehen, um Gewebeflansche zu bilden, wobei die Flansche an den Wirbeln befestigt sind, die der Prothese beim Gebrauch benachbart sind.
Der Block könnte genauso so gut als ein Kern oder Einsatz innerhalb des Textilgewebes der Prothese bereitgestellt werden. Block, Kern und Einsatz werden in einer austauschbaren Weise innerhalb dieses Dokumentes benutzt.
Vorzugsweise wird der Block aus Silikongummi hergestellt. Vorzugsweise besitzt der Block eine Shore-A-Skalen Härte von 35 bis 80°.
Der Block wird vorzugsweise aus einem biokompatiblen Material hergestellt. Der Block kann aus einem reabsorbierbarem Material hergestellt werden.
Vorzugsweise weist der Block im wesentlichen äquivalente Ei genschaften und/oder Verhaltensweisen zu der Nucleus Pulposis einer natürlichen Bandscheibe auf, beispielsweise während der Kompression und/oder der Verschiebung und/oder dem horizontalen Gleiten und/oder der axialen Rotation und/oder der Flexion und/oder Extension.
Der Block kann mit einer flachen oberen Oberfläche und/oder einer flachen unteren Oberfläche ausgerüstet sein. Der Block kann mit oberen und/oder unteren Oberflächen ausgerüstet sein, die in einer konvexen Art und Weise gekrümmt sind. Die maximale Dicke solcher Blöcke kann im Zentrum vorliegen. Die Bereitstellung von beiden flachen oberen und unteren Oberflächen ist bevorzugt. Die Fläche der oberen Oberfläche ist vorzugsweise größer als die Fläche der unteren Oberfläche. Die maximale Breite der oberen Oberfläche ist vorzugsweise größer, als die maximale Breite der unteren Oberfläche. Die minimale Breite der oberen Oberfläche ist vorzugsweise größer, als die minimale Breite der unteren Oberfläche.
Der Block kann mit Seiten, die sich zwischen die oberen und unteren Oberflächen erstrecken, ausgestattet sein. Die Seiten können flach oder gekrümmt sein, höchst vorzugsweise in einer konvexen Art und Weise.
Obwohl die vordere Dicke des Blocks geringer sein kann, als die hintere Dicke des Blocks, ist vorzugsweise die vordere Dicke des Blocks größer als die hintere Dicke des Blocks. Die Vorderseite ist dabei der Teil des Blockes, der näher an der Vorderseite der Wirbelsäule bei Benutzung liegt. Die Dicke der Vorder- und Rückseite des Blocks können gleich oder geringer als die Dicke an einem Punkt dazwischen, beispielsweise auf der Hälfte, zwischen der Vorder- und der Rückseite des Blocks sein.
Der Block kann breiter in Richtung der hinteren Seite werden, als in Richtung der vorderen Seite, aber der Block ist vorzugsweise breiter in Richtung der vorderen Seite als in Richtung der hinteren Seite. Die Breite kann in einer linearen Art von einem Bereich in der Nähe der Vorderseite zu einem Bereich in der Nähe der Rückseite des Blocks abnehmen.
Der Übergang zwischen den Seiten und oberen und/oder unteren Oberflächen kann abgerundet sein. Der Übergang zwischen den Seiten und den vorderen und/oder den rückwärtigen Flächen des Blocks kann abgerundet sein. Der Übergang zwischen den Seiten und der vorderen und/oder der rückwärtigen und der oberen und/oder unteren Flächen des Blocks kann abgerundet sein.
Vorzugsweise beträgt die maximale Länge, 1, von der vorderen Fläche des Blocks zu der hinteren Fläche des Blocks zwischen 8 und 18 mm, bevorzugter noch zwischen 10 und 15 mm. Vor zugsweise beträgt die maximale Breite der oberen Fläche zwischen 10 und 18 mm, bevorzugter noch zwischen 12.5 und 16.5 mm. Vorzugsweise beträgt die minimale obere Breite zwischen 8 und 15 mm, bevorzugter noch zwischen 9.5 und 13.5 mm. Vorzugsweise beträgt die maximale untere Breite zwischen 9 und 16 mm, bevorzugter noch zwischen 10.5 und 14.5 mm. Vorzugsweise beträgt die minimale untere Breite zwischen 7.5 und 13.5 mm, bevorzugter noch zwischen 8.5 und 12.5 mm.
Vorzugsweise beträgt die maximale Dicke des Blocks zwischen 2 und 6 mm, bevorzugter noch zwischen 2.5 und 5.5 mm. Vorzugsweise beträgt die minimale Dicke des Blocks zwischen 1.25 und 4.75 mm, bevorzugter noch zwischen 1.75 und 4.25 mm.
Der Block kann entsprechend zu jeden vier Abmessungsdimensionen, bevorzugter zu jeden fünf oder jeden sechs oder jeden sieben oder acht oder neun Dimensionen von jedem einzelnen der Blöcke, die in der beigefügten Tabelle 1 dargestellt sind, ausgebildet werden, die Dimensionen enthalten dabei Abmessungsgrößen von +/–0.25 mm der aufgeführten Werte.
Eine besonders bevorzugte Art des Blocks besitzt flache obere und untere Oberflächen, die obere Oberfläche hat eine größere Breite als die untere Oberfläche, der Block hat eine größere Dicke in Richtung der Vorderseite als in Richtung der Rückseite. Die Vorderseite kann flach sein und/oder die Rückseite kann gekrümmt sein.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die umhüllte Bandscheibenprothese vorzugsweise ein rechteckiger Block (auch wenn er einen runden oder ovalen Querschnitt haben kann). Typische Dimensionen für eine Bandscheibenprothese für die Halswirbelsäule wären 13 mm breit zu 12 mm tief zu 4 mm hoch.
Das Gewebe kann aus Polyester oder jedem anderen geeignet starken, flexiblen und biokompatiblen Material bestehen. Das Gewebe kann aus den Materialien bestehen oder sie enthalten einschließlich Polyester, Polypropylen, Polyethylen, Karbonfasern, Glas, Glasfasern, Polyamid, Metall, Copolymeren, Polylactatsäure, Polyglycolsäure, Biodegenerierbare Fasern, Seide, Cellulose und Polycaprolactone einschließlich Mischungen von einem oder mehreren dieser Materialien und einschließlich hieraus hergestellter Fasern.
Die textilen Gewebe können unter Benutzung von Weben, Stricken, Umspinnen oder Sticken hergestellt sein.
Das Gewebe kann in dem erforderlichen Profil hergestellt werden oder kann auf das gewünschte Profil von einer größeren Menge Gewebe, beispielsweise durch Schneiden oder Pressen, reduziert werden. Das Gewebe kann oder kann auch aus einem resorbierbaren Material hergestellt sein.
Die Struktur und/oder Eigenschaften des Gewebes können ausgewählt sein, das Einwachsen von Gewebe zu fördern.
Die Gewebekomponente kann aus einem flachen Gewebeelement gebildet sein. Die Gewebekomponente kann aus einem Stück Gewebe gebildet werden, das einen ersten Teil und einen zweiten Teil aufweist, wobei die ersten und zweiten Teile durch einen gemeinsamen Teil des Gewebes verbunden werden oder durch eine Verbindungstechnik, wie beispielsweise Nähen.
Vorzugsweise sind die ersten und zweiten Teile gefaltet oder sonstwie in eine Gegenüberstellung zueinander gebracht, um den den Block einhüllenden Teil der Gewebekomponente zu bilden. Die Kanten der ersten und zweiten Teile können vernäht oder sonstwie miteinander verbunden sein, um den einhüllenden Teil der Gewebekomponente zu bilden. Auf diese Weise kann eine an einem Ende offene Tasche gebildet werden.
Die Gewebekomponente kann mit einer oder mehreren weiteren Teilen, vorzugsweise mit dem ersten und/oder zweiten Teil verbunden sein, um einen Verschluß für die den Block aufnehmende Tasche zu bieten.
Ein einzelner weiterer Teil, der sich über die Öffnung erstreckt, kann vorgesehen sein.
Der erste weitere Teil, verbunden mit dem ersten Teil, und ein zweiter weiterer Teil, verbunden mit dem zweiten Teil, kann bereitgestellt werden, wobei die ersten und zweiten weiteren Teile miteinander verbunden sind, um einen Verschluß für die Tasche bereitzustellen.
Die ersten und zweiten weiteren Teile können von den ersten und zweiten Teilen abstehen, beispielsweise um Flansche zu bilden. Diese weiteren Teile/Flansche können an den Wirbeln befestigt werden, die der Prothese beim Gebrauch benachbart sind. In diesen Fällen kann der erste weitere Teil an dem Wirbel befestigt werden, der dem ersten Teil des einhüllenden Materials benachbart ist, und der zweite weitere Teil kann, zusätzlich oder alternativ, an dem Wirbel befestigt werden, der dem zweiten Teil des einhüllenden Materials benachbart ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die ersten und zweiten weiteren Teile mit einer Öffnung ausgestattet. Der andere weitere Teil kann mit einer Einschnürung mit reduzierter Ausdehnung bereitgestellt werden. Vorzugsweise sind die ersten und zweiten Teile ineinander greifend in der zusammengebauten Form. Das Ineinandergreifen kann erreicht werden, indem eines der weiteren Teile durch eine Öffnung in dem anderen weiteren Teil durchgeführt wird. Der erste weitere Teil kann an dem Wirbel, der dem zweiten Teil des einhüllenden Materials benachbart ist und/oder der zweite weitere Teil an dem Wirbel, der dem ersten Teil des einhüllenden Materials benachbart ist, befestigt werden.
Der Spalt zwischen den wirbeln kann durch ein separates Gewebeelement der Prothese überspannt und an den der Prothese benachbarten Wirbeln befestigt werden. Dieses Element kann einen Verschluß der Prothese bereitstellen. In einer alternativen Ausgestaltung kann das Element als eine Fortsetzung der ersten oder zweiten weiteren Teile des Prothesentextilmaterials ausgebildet sein.
Der erste und/oder zweite weitere Teil und/oder das separate Element können mit Öffnungen ausgestattet sein, um Befestigungen aufzunehmen.
Befestigungen, wie beispielsweise Knochenschrauben, Klammern oder ähnliches können eingesetzt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, tritt ein Teil von einem der weiteren Teile durch eine Öffnung oder einen Spalt in dem anderen weiteren Teil hindurch und ein Element ist in der Tasche zwischen dem Block und dem Ort, wo der eine weitere Teil durch den anderen hindurchtritt, angeordnet. Das Element ist vorzugsweise ein Polster oder Kissen aus einem elastischen, aber verformbaren Materi al, beispielsweise dem Gewebe, das für das umhüllende Gewebe benutzt wird. Das Element kann selbständig von dem umhüllenden Gewebe sein. Es ist allerdings bevorzugt, daß das Element aus dem Gewebematerial gebildet wird und daß es einstückig mit dem umhüllenden Gewebematerial ist. Das Element kann durch Falten eines Teiles des Gewebematerials gebildet sein. Mehrfache Faltungen können benutzt werden, um das Element zu bilden. Das Gewebe, das das Element bildet, kann auf einem oder beiden der weiteren Teile und/oder auf einem oder beiden Teilen des Gewebematerials und/oder an der Verbindung zwischen einem Teil und seinem weiteren Teil, bereitgestellt sein. Vorzugsweise wird der Block von dem Gewebe fixiert und/oder zurückgehalten, ist selbst aber nicht mit dem Gewebe verbunden.
Umhüllung kann durch vollkommenen Einschluß des Blocks in das Gewebe erfolgen. Umhüllung kann durch eine Ausstattung des Blocks mit einer Gewebefixierung erfolgen. Die Gewebefixierung kann beispielsweise einige oder alle Ecken und/oder einige oder alle Kanten des Blocks umfassen, aber an einer oder mehreren der Flächen fehlen.
Die Umhüllung des elastomerischen Blocks kann durch Einfügung eines festen Blocks oder Injektion einer Flüssigkeit in eine textile Aufnahme erfolgen. Die textile Aufnahme kann durch Nähen oder Versiegeln der Enden eines schlauchförmigen Gewebes oder durch Falten eines Gewebes auf sich selber und Nähen oder Versiegeln der freien Kanten erzeugt werden.
Vorzugsweise komprimiert das Gewebe den Block.
Vorzugsweise bieten eine oder mehrere Prothesen, wie hier beschrieben, einen kompletten Bandscheibenersatz, höchst vorzugsweise in dem Halswirbelbereich der Wirbelsäule.
Vorzugsweise wird eine einzelne Bandscheibenprothese, beispielsweise mit einem elastomerischen Block, der von einem umhüllenden Textilgewebe unter Kompression gehalten wird, in den Bandscheibenraum von der Vorderseite der Wirbelsäule eingesetzt. Alternativ kann ein Paar von Bandscheibenprothesen in den Scheibenraum von der Rückseite der Wirbelsäule eingesetzt werden.
Vorzugsweise liegt die Prothese zwischen zwei benachbarten Wirbeln, mit der Vorderkante des Textilgewebes plan mit der Vorderkante der Wirbel und dem elastomerischen Block relativ zu der Vorderkante der Wirbel zurückspringend. Ein Rücksprung des Blocks zwischen 1 und 4 mm wird bevorzugt.
Vorzugsweise fungiert die Block-Komponente der Prothese als Ersatz für den Nucleus Pulposis, das Gewebe bietet einen Ersatz für den Annulus und optional bieten die Flansch-Elemen te einen Ersatz für das vordere, längslaufenden Ligament, welches das Ligament ist, das entlang dieses Teils der Wirbelsäule verläuft.
Die Erfindung kann in einem Verfahren benutzt werden, eine Bandscheibenprothese herzustellen, wobei das Verfahren es enthält einen Block aus einem elastomerischen oder visco-elastomerischen Material zur Verfügung zu stellen und ein umhüllendes Textilgewebe zu formen, wobei der Block im Inneren des Gewebeteils angeordnet wird.
Die Erfindung kann einen Satz von zwei oder mehr Prothesen enthalten nach dem ersten und/oder zweiten Aspekt der Erfindung zur Verfügung zu stellen und Blöcke unterschiedlicher Größe zu vereinigen.
Die Erfindung kann in einer chirurgischen Technik zur Bereitstellung von Bandscheibenprothesen verwendet werden, wobei die Technik die Entfernung der natürlichen Bandscheibe umfaßt und das Ersetzen der Bandscheibe durch eine Prothese nach dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung und ihre Benutzung wird nun durch Beispiele unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben werden, in welchen:
1 eine Ansicht der grundlegenden prothetischen Bandscheibe ist, mit einem Textilgewebe, das einen Block aus visco-elastischen Gummi einschließt;
2 eine Ansicht des bevorzugten Querschnitts in der vorderen Fläche für eine Halswirbel-Bandscheibe ist;
3a eine obere Aufsicht eines Blocks zur Benutzung in einer Wirbelsäulen Prothese zeigt;
3b einen maximalen Querschnitt des Blocks nach 3a zeigt;
3c einen minimalen Querschnitt des Blocks nach 3a zeigt;
3d eine Seitenansicht des Blocks nach 3a zeigt;
3e eine Seitenansicht einer alternativen Ausgestaltung des Blocks nach 3a zeigt;
4 eine Ansicht der grundlegenden prothetischen Bandscheibe lokal zwischen benachbarten Wirbelsäulenkörpern ist;
5 eine ähnliche Ansicht wie 4 für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung mit dem Zusatz eines "Fadenspiels" von Strukturfäden ist, welche dazu dienen, die Bandscheibenprothese lokal innerhalb des Scheibenraumes zu sichern und welche zur Stabilität der Bandscheibenrekonstruktion beitragen, indem der vordere Annulus ersetzt wird, welcher die gewebeartige Struktur über die Vorderseite des Scheibenraumes ist;
6 eine ähnliche Ansicht zu 4 für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist, wobei aber das "Fadenspiel" durch ein Textilgewebe ersetzt ist, welches entweder ein separates Textilgewebe, das über der Öffnung des Scheibenraumes plaziert wurde, sein kann oder ein Textilgewebe, das mit der Bandscheibenprothese verbunden ist;
7 eine ähnliche Ansicht wie 6 für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist, wobei aber das erfindungsgemäße Element über die Vorderseite des Scheibenraumes von einer Verlängerung des umhüllenden Gewebes gebildet wird;
8 eine ähnliche Ansicht wie 7 für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist, wobei aber die Verlängerung des umhüllenden Gewebes und die Verlängerung des oberen Gewebes ineinander greifen, indem es durch ein Loch in dem unteren Gewebe tritt und an dem unteren Wirbelkörper befestigt ist und die Verlängerung des unteren Gewebes hin zu seiner Befestigungsstelle auf dem oberen Wirbelkörper kreuzt;
9 eine Aufsicht auf das Gewebeprofil ist, das in der in 8 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung Verwendung findet;
10 eine ähnliche Ansicht wie 6 für eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist, aber mit weiterem Gewebe über der Vorderseite der Vorrichtung, welches entweder ein separates Gewebe oder eine Fortsetzung des unhüllenden Gewebes sein kann;
11 eine Aufsicht auf das Gewebeprofil ist, das in der in 10 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung Verwendung findet;
12 und 13 perspektivische Darstellungen einer abgewandelten Version der in 8 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung sind;
14 die Prothese im Querschnitt nach 12 und 13 vor Ort in einer Wirbelsäule zeigt;
15 eine Aufsicht auf das Gewebeprofil einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung darstellt;
16 das Gewebeprofil nach 15 in einem teilzusammengebauten Zustand zeigt vor dem Einsetzen des Kerns;
17 die Ausgestaltung nach 16 in dem endgültig zusammengebauten Zustand zeigt;
18 das Moment gegenüber den Rotationswinkelresultaten für einen sagittalen Rotationstest auf einem Monosegment C4/5 darstellt; und
19 das Moment über den Rotationswinkelresultaten für einen lateralen Rotationstest auf einem C4/5 Monosegment darstellt.
In 1 wird ein elastomerischer Gummiblock, beispielswei se Silastic, von einem Textilgewebe 2 eingehüllt und unter Kompression gehalten.
Der elastomerische Block kann ein Silikongummi sein, z.B. mit einer Shore-A-Skala Härte von 35–80°.
Das in der Erfindung benutzte Gewebe kann durch flaches oder ringförmiges Weben, Stricken, Umspinnen oder bevorzugt Sticken hergestellt sein. Eine große Vielzahl von Fasermaterialien können für das Gewebe verwandt werden einschließlich Polyester, Polypropylen, Polyethylen, Karbonfasern, Glas, Glasfasern, Polyamid, Metall, Copolymeren, Polylactatsäure, Polyglycolsäure, biodegenerierbare Fasern, Seide, Cellulose und Polycaprolactone-Fasern.
Die Struktur des Gewebes wird so ausgewählt, daß faseriges Gewebe zwischen den Fasern oder Strängen, die das Gewebe bilden, hindurch treten kann. Gewebeeinwachsung ist sehr wünschenswert und kann sogar bis zu einem Ausmaß möglich sein, bei dem die Einwachsung ein oder mehrere Komponenten der Prothese ersetzt. In solchen Fällen kann die Biodegeneration der Prothese gefördert werden, beispielsweise um den Ersatz des Gewebes zu ermöglichen und/oder sogar ein Bandscheibenneuwachstum.
In 2 wurde der Querschnitt geändert, um dem einer na türlichen Bandscheibe zu entsprechen, wobei die obere Fläche 4 der Scheibe 6 eine größere Oberfläche hat, als die untere Fläche 8 der Scheibe. Das Textilgewebe 2 paßt zum Profil der Scheibe 6.
Um die Prothese geeignet zur Benutzung im Ersatz der unterschiedlichen Bandscheiben der Wirbelsäule (mit ihren resultierenden Variationen der Größe) zu machen und um die Prothese geeignet zur Behandlung einer Vielzahl von Patientengrößen (mit den resultierenden Variationen in der Größe der zu ersetzenden Scheiben) zu machen, wird der Kern der Prothese in einer Vielzahl von Größen bereitgestellt.
Wie in den 3a, 3b, 3c und 3d gezeigt ist, sind eine Vielzahl von Dimensionen relevant, wenn die Größe des zur Verfügung gestellten Prothesenkerns bestimmt werden soll.
In 3a ist die maximale Länge 1 von der Vorderseite 10 der Scheibe zu der Rückseite 12 der Scheibe dargestellt zusammen mit der tatsächlichen Länge s der geneigten Seite 14, die die Vorderseite 10 des Kerns mit der Verbindungsstelle mit der Rückseite 12 des Kerns verbindet. Die Länge der Rückseite, f, zwischen den Verbindungsstellen mit der ersten Seite 14 und der zweiten Seite 14 ist ebenfalls dargestellt.
3b zeigt den maximalen Querschnitt des Kerns, normal parallel zur Vorderseite 10 aufgenommen, und allgemein verläuft der Querschnitt zwischen einer Verbindungsstelle der Rückseite 12 mit der Seite 14 und der anderen Verbindungsstelle Rückseite 12 mit der Seite 14. Der Querschnitt zeigt die maximale obere Breite uw und die maximale untere Breite lw.
3c zeigt den Querschnitt minimaler Breite, im allgemeinen an oder in der Nähe der Vorderseite 12 verlaufend. Diese Figur zeigt die minimale obere Breite und und die minimale untere Breite ln.
3d zeigt von der Seite die Variation der Dicke des Kerns zwischen der Vorderseite 10 und der Rückseite 12. Die maximale Dicke mt ist im allgemeinen an oder in der Nähe der Rückseite 12 vorhanden, die geringste Dicke lt ist im allgemeinen an oder in der Nähe der Vorderseite 10 vorhanden.
Die Ecken des Kerns sind im allgemeinen abgerundet, wie dargestellt.
Typische Größen für die oben beschriebenen Dimensionen können nach der folgenden Tabelle vorgesehen werden.
Sätze von Prothesen unterschiedlicher Größe können für eine bestimmte Bandscheibe in der Wirbelsäule angeboten werden. Die korrekte Größe kann bestimmt werden, indem metallische Lehren, jede an einem Stab und in ihren Dimensionen mit dem Profil einer Prothese korrespondierend, in den freien Scheibenraum eingesetzt werden.
4 ist eine perspektivische Darstellung von der Vorderseite der Wirbelsäule von zwei benachbarten Wirbelkörpern 20, 22 mit der prothetischen Scheibe 24 zwischen ihnen im Scheibenraum 26.
Prothesen des zur Verfügung gestellten Typs nach der vorliegenden Erfindung werden im Anschluß an eine Disektomie eingesetzt. Dies beinhaltet die Entfernung eines Teils des vorderen, längslaufenden Ligaments, das den fraglichen Wirbelraum überspannt, die Entfernung der Bandscheibe (beides, Annulus und Nucleus Pulposis) und die Einsetzung der Prothese in den freien Scheibenraum. Wo anwendbar, wird die Prothese dann an ihrem Platz befestigt, wie detaillierter unten beschrieben wird. Die Vorderkante des festen Kerns wird auf einer Ebene oder bevorzugter zurückgezogen im Vergleich zur Vorderkante der Wirbel, beispielsweise um 2 bis 4 mm, plaziert.
Diese Technik ist chirurgisch attraktiv, da die Vorbereitung des Scheibenraums, um die Scheibenprothese aufzunehmen, Schritte beinhaltet, die bereits für die Standard-Scheibenentfernungsoperation vorgenommen wurden. Der Operateur muß so seine Technik nicht ändern.
In 5 ist eine äquivalente Scheibenprothese 24 zu der in 4 eingesetzten bereitgestellt, zusammen mit einer zur Vorderseite 30 der Wirbelsäule hinzugefügten "Fadenspiel"-Konstruktion 28.
Die Konstruktion 28 ist an den Wirbelkörpern 20, 22 an jeder Seite des Scheibenraumes 26 befestigt unter Benutzung von Fixiervorrichtungen 32, die in die Wirbel eingebettet sind und den Scheitelpunkt jedes Elementes des Fadenspiels definieren. Alternativ kann das Fadenspiel 28 gebildet werden, indem die Elemente des Spiels wie eine chirurgische Naht um den Kopf einer in dem Wirbelkörper befestigten Schraube geführt werden, um den Scheitelpunkt jedes Fadenspielelementes zu definieren.
Andere Befestigungen, wie beispielsweise Klammern, können in dieser und anderen Ausgestaltungen der Erfindung verwandt werden.
Die Konstruktion 28 kann aus entweder einzelnen oder mehrfachen Fäden, chirurgischen Nähten, Spinnfäden oder anderen flexiblen textilen Elementen, die in eine Schleife entweder vor oder während der Operation gebracht wurden, gebildet werden.
Das Fadenspiel 28 dient dazu, um die prothetische Bandscheibe 24 innerhalb des Scheibenraumes 26 zu sichern, während die Wirbelsäule gespannt, ausgedehnt oder rotiert wird. Das Fadenspiel 28 dient ebenfalls dazu, das Bewegungssegment der Wirbelsäule zu unterstützen, indem es textile Fasern bereitstellt, die der Orientierung der Fasern innerhalb des natürlichen Annulus entsprechen, was die faserige Struktur über die Vorderseite des Scheibenraumes ist.
Die Konstruktion oder das Fadenspiel 28 kann zu jeder der in 6 bis 9 gezeigten Anwendungen hinzugefügt werden.
6 zeigt den Austausch des Fadenspiels durch ein vorgefertigtes Gewebeelement 40, in dem Fasen derartig angeordnet sind, daß sie der Orientierung des oben beschriebenen Fadenspiels entsprechen. Dieses Gewebeelement 40 kann entweder, wie gezeigt, ein separates, nach dem Einfügen der prothetischen Bandscheibe 24 über der Vorderseite des Scheibenraumes 26 angeordnetes Element sein oder es kann mit der Scheibe 24 verbunden sein. Das Element 40 kann mit den Wirbelkörpern 20, 22 an beiden Seiten des Scheibenraumes mittels in Knochenanker (nicht gezeigt), die in die Wirbelkörper implan tiert sind, eingreifenden Nähten befestigt werden. Alternativ kann das Gewebeelement 40 mittels Knochenschrauben (nicht gezeigt) gesichert werden, die entweder direkt durch das Gewebeelement 40 hindurchtreten oder die durch Fixierlöcher eingesetzt werden mit oder ohne Verwendung eines Verstärkungselementes, wie einer Unterlegscheibe oder Niete. Alternativ kann das Gewebeelement 40 durch ein Paar metallischer Platten (nicht gezeigt) gesichert werden, von denen jeweils eines an jedem Wirbelkörper 20, 22 über dem Gewebeelement 40 befestigt wird.
In 7 ist das Gewebe, das die Flansche 52, 54 bildet, jedes für eine Verbindung mit einem Wirbelkörper 20,22, eine Verlängerung des umhüllenden Gewebes 56. Das Gewebe 56 auf der oberen Oberfläche 58 der prothetischen Bandscheibe verläuft auf der Vorderseite des oberen Wirbelkörpers 20 und das Gewebe 56 auf der unteren Oberfläche 60 der prothetischen Bandscheibe verläuft auf der Vorderseite des unteren Wirbelkörpers 22. Der elastomerische Block innerhalb des Gewebes 56 wird durch die oberen 52 und unteren 54 Gewebeelemente, die miteinander entlang der Vorderkante der prothetischen Bandscheibe verbunden sind, in Position gehalten.
8 zeigt eine bevorzugte Version der Erfindung in ihrer Benutzungslage. 9 zeigt ein flaches Profil des Gewebeelementes der in 8 gezeigten Konstruktion bevor die Seiten des umhüllenden Elementes miteinander verbunden wurden. Die Ansicht zeigt die inneren Oberflächen der unteren Fläche 70 und der oberen Fläche 72 des umhüllenden Gewebes, wobei die Flächen 70, 72 in der montierten Gestaltung einander gegenüberliegen und der Kern zwischen diesen Flächen eingelegt wird. Die Verlängerungen 74, 76 des umhüllenden Gewebes 56 greifen im zusammengebauten Zustand ineinander ein.
Um das Gewebe zusammenzufügen werden die Flächen 70, 72 entlang der Kanten 77 miteinander vernäht, um eine Tasche zu bilden, die an den Kanten 77 durch die Nähte und an der Rückseite durch die Kreuzung 79 der beiden Flächen 70, 72 verschlossen wird. Die Verlängerung 74 des oberen Gewebes 72 wird durch ein Loch 80 in der Verlängerung des unteren Gewebes 76 hindurchgeführt und mit dem unteren Wirbelkörper 22 verbunden. Die Verlängerung 76 des unteren Gewebes kreuzt als Ergebnis herüber zu seinem Befestigungsplatz am oberen Wirbelkörper 20.
Zu Illustrationszwecken ist der Flansch 76 mit dem oberen Wirbelkörper 20 verbunden unter Benutzung von Knochenschrauben (nicht gezeigt), die in Öffnungen 78 im Flansch 76 aufgenommen werden, und der Flansch 74 ist mit dem unteren Wirbelkörper 22 verbunden unter Benutzung von Wundnähten 82, welche selbst wieder mit Knochenankern (nicht gezeigt) ver bunden sind, die in den Wirbelkörper eingebettet sind.
Die durch die Streckung der Wirbelsäule erzeugte Spannung auf die Flansche wird dazu neigen, die Scheibe noch sicherer in den Scheibenraum zurückzuziehen. Dies ist das Gegenteil zu einigen Prothesen im Stand der Technik, bei denen insbesondere die Streckung der Wirbelsäule den Auswurf des Scheibenelementes aus dem Scheibenraum unterstützen kann.
Die visco-elastischen Eigenschaften der prothetischen Bandscheibe sind eine ideale Übereinstimmung mit den visco-elastischen Eigenschaften der natürlichen Bandscheibe, wenn die umhüllten textilen/elastomerischen Einsätze Kompressionen/Entspannungen ausgesetzt sind, wie in den 8 und 9 dargestellt. Eine Anspannung der Wirbelsäule wird eine direkte komprimierende Last auf die prothetische Bandscheibe einwirken lassen und eine Streckung der Wirbelsäule wird Spannung in den Flanschen 74, 76 erzeugen, welche durch die Ineinandergreifung eine komprimierende Last auf die prothetische Bandscheibe einwirken lassen.
Viele der Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich daraus, daß die Eigenschaften der Prothese direkt den Eigenschaften der ersetzten natürlichen Bandscheibe entsprechen. Die Prothese simuliert in gewisser weise eine natürliche Bandscheibe bis zu einem großen Maß. Der deformierbare Kern, Einsatz oder Block leistet eine sehr ähnliche Funktion, wie der Nucleus Pulposis. Die Gewebeumhüllung leistet eine sehr ähnliche Funktion, wie der Annulus. Die Flansche leisten eine sehr ähnliche Funktion, wie die Längs-Ligamente, die an der Vorderseite der Wirbelsäule nach unten verlaufen.
Das Muster in 9 kann aus vorgefertigtem Gewebe ausgeschnitten werden, aber es wird vorzugsweise unter Benutzung von Sticken hergestellt, womit optimal die Fasern innerhalb des Gewebes positioniert werden können und das Lastaufnahmepotential der Konstruktion maximiert werden kann.
12 und 13 sind weitere Darstellungen der in den 8 und 9 gezeigten Ausgestaltung der Erfindung. Die Prothese besteht aus einer Gewebehülle für einen inneren Kern aus elastischem, aber hinreichend verformbaren Material. Die Flansche 74, 76 erstrecken sich von der Hülle 56 nach außen und greifen in einer Weise, wie oben beschrieben, ineinander, indem der Flansch 74 durch eine Öffnung 80 in den Flansch 76 hindurchtritt. In der Darstellung verbreitern sich die Flansche 74, 76 je nach außen von einer verminderten Breite, wo sie ineinander greifen, zu einer erhöhten Breite hin zu den ankeraufnehmenden Öffnungen 78.
In 10 ist der Typ der in 8 gezeigten Konstruktion durch ein weiteres Gewebeelement 100 über die Vorderseite der Vorrichtung in einer ähnlichen Art und Weise ergänzt, wie in 6 gezeigt wird. Dieses Element 100 kann entweder eine Verlängerung des oberen 76 oder, wie gezeigt, des unteren Flansches 74 oder ein separates Gewebeelement sein. Das weitere Gewebeelement 100 dient zur Erhöhung des Torsionswiderstandes der Konstruktion. Es begrenzt die Kompression des Silikoneinsatzes als Resultat der Spannung in den Flanschen, wenn die Wirbelsäule unter Streckung gesetzt wird und es ist ebenso eine Barriere, um das Herausdrehen der Knochenschrauben, die zur Sicherung der Flansche an den Wirbelkörpern 20, 22 dienen, zu verhindern.
11 zeigt eine ähnliche Aufsicht, wie die in 9 gezeigte, aber mit der Ergänzung des Gewebes 100, das am Einsatzort über der Vorderseite der Konstruktion befestigt wird.
Die Prothese 210 in 14 ersetzt die natürliche Bandscheibe zwischen den Wirbeln 200 und 202.
Wie dargestellt ist die Prothese 210 in der in 10 und 11 dargestellten Form bereitgestellt und weist einen visco-elastischen Block, Einsatz oder Kern von größerer Dicke nahe der Einsatzseite 214 als entfernt von der Einsatzseite 214 auf. Dies entspricht der natürlichen Form des Platzes zwischen den Wirbeln 200 und 202. Der Einsatz 212 ist in das Gewebe 216 in der oben beschriebenen Art und Weise eingehüllt. Die sich von dem Scheibenraum weg erstreckenden Flansche 218 und 220 greifen an der Position 222 ineinander und sind durch Knochenanker 224 befestigt. Die Prothese ist mit einem Gewebekissen 226 zwischen dem Eingriffsplatz 222 und dem Kern 212 ausgestattet. Dies sorgt für eine korrekte Positionierung des Kerns 212 relativ zu den Wirbeln und der gesamten Prothese, wenn sich die Wirbelsäule sowohl in Anspannung wie in Streckung befindet. Durch die Bereitstellung des Kissens 226 sorgt die Streckung der Wirbelsäule dafür, die Flansche 218, 220 auseinanderzuziehen und so das Kissen 226 in Richtung des Inneren des Scheibenraumes zu quetschen, den Einsatz 212 in Position haltend.
Wenn die Wirbelsäule angespannt ist, hält das Kissen 226 den Einsatz 212 weg von der Vorderseite des Scheibenraumes, wo die durch die Wirbel 200 und 202 ausgeübte Kompressionskraft am größten ist.
Das Kissen 226 kann, wie gezeigt, als getrenntes Element zur Verfügung gestellt werden, welches während des Zusammenbaus eingebracht wird oder bevorzugter wird die Art der Konstruktion, wie sie in 15, 16 und 17 gezeigt ist, benutzt.
15 stellt eine Aufsicht der Gewebekomponente vor dem Zusammenbau dar. Die Flächen 300 und 302 liegen bei Benut zung einander gegenüber und berühren den Kern. Der Flansch 302 ist mit einer Öffnung 306 versehen, durch die der gegenüberliegende Flansch 308 während der Benutzung hindurchtritt. Die Öffnungen 310 sind in den Flanschen 304, 308 angebracht, um die Anker aufzunehmen.
Diese Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet außerdem aus Gewebematerial bestehende, sich lateral erstreckende Armteile 312. Diese Armteile werden bei Benutzung in mehrfachen Faltungen eingefaltet, um das Kissen zwischen der Ineinandereingriffsstelle und dem Kern bereitzustellen.
16 zeigt die Gewebeeinhüllung von 15 in ihrem zusammengebauten Zustand vor dem Einsatz des Kerns. Die Arme 312 sind aufeinander gefaltet, um ein auf dem unteren Flansch angebrachtes Kissen bereitzustellen. Nachdem diese Konfiguration zusammengebaut ist, wird der nicht gezeigte Kern in den inneren Raum 320 eingesetzt. Nach dem Kerneinsatz wird der untere Flansch 308 durch die Öffnung 306 in dem oberen Flansch 308 hindurchgeführt. Dies drückt das gefaltete Kissen über die zum Kern führende Öffnung und bietet ein Polster für den Kern. Einmal vollständig ineinandereingreifend, bleibt die Struktur in der in 17 gezeigten Form.
In Benutzung bietet das Kissen 312 die oben beschriebenen Vorteile in Relation zu 14, indem die Rückhaltung des Kerns innerhalb des Scheibenraumes gefördert wird. Das Kissen sorgt für die komplette Umhüllung des Kerns und sorgt außerdem dafür, daß die Kante des Kerns von der vorderen Kante des Scheibenraumes zurückgehalten wird. Diese Zurückhaltung ist vorteilhaft, da sie dafür sorgt, daß keine Blockade bei voller Spannung der an den Scheibenraum angrenzenden Wirbel auftritt. Das Risiko, daß die Vorderkante der Prothese, von der Vorderkante der Scheibe eingekniffen wird, wird ebenfalls reduziert.
Die bereitgestellten prothetischen Strukturen nach der vorliegenden Erfindung ermöglichen, daß eine natürlichere Bewegung in Wirbelsäulen erzeugt werden kann, bei denen Bandscheibenschäden normalerweise die Fusion mit keiner Beweglichkeit an der Position notwendig machen oder den Erhalt eines leeren Scheibenraumes mit Hypermobilität an dieser Position. Die Prothese ist eng an die natürliche Bandscheibe angepaßt im Hinblick auf die Scheibenhöhe, Steifigkeit bei Kompression und drei Ebenen der Rotation, dem visco-elastischen Verhalten und der Übertragung von physiologischen Belastungen an angrenzende Wirbel.
Die Prothesen der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls vorteilhaft im Vergleich zu denen des Standes der Technik in bezug auf die Einfachheit ihrer Positionierung, die Toleranz der Positionierung und auf die physiologische Natur und dem Ausmaß der möglichen Beweglichkeit. Ein stärker die natürlichen Bandscheiben nachmachendes Verhalten wird ermöglicht.
Ein besonders wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß die Effekte, die das Einbringen einer Prothese nach der Erfindung auf die angrenzenden Bewegungssegemente der Wirbelsäule hat, viel weniger ausgeprägt sind. Probleme mit einer Erhöhung der Schadensrate oder Problemformationen in den angrenzenden Bandscheiben werden so ebenfalls vermieden.
Unter Ermöglichung physiologischer axialer Rotation bietet die Struktur der Prothese horizontalem Gleiten und vertikaler Ablenkung geeignete Begrenzungen zu starken Bewegungen.
Diese Vorteile werden mit einer Prothese aus Materialien erreicht, die sich als biokompatibel in anderen Anwendungen, ausreichend mechanisch, ausdauernd und Abnutzungsteilchen vermeidend, erwiesen haben.
Ganz-Halswirbelsäulen- und einzelne Bewegungssegment-Kadavertests haben die erreichte natürlichere Bewegung bestätigt, beides in der Wirbelsäule als ganzes und in einem einzelnem Gelenk. Ermüdungstests von über eine Million Zyklen haben keinen Schaden an der Gewebeumhüllung oder dem Einsatz selbst aufgezeigt.
18 zeigt die Hystereseschleife für die sagittale Rotation eines C4/C5 Gelenks mit einer natürlichen Bandscheibe, Kurve A (die Pfeile zeigen die Richtung der Anspannung, links nach rechts für vorwärts, rechts nach links für zurück) und für die Scheibe nach der vorliegenden Erfindung, Kurve B. Wie klar erkennbar, gleichen sich die Kurven sehr stark, was die Nahezu-Äquivalenz der Prothese mit der natürlichen Bandscheibe während einer solchen Bewegung zeigt. Die Abweichung zwischen den Kurven ist innerhalb der auftretenden Variation zweier natürlicher Bandscheiben.
19 zeigt einen ähnlichen Satz von Hysteresekurven für eine natürliche Scheibe, Kurve A, und einer Prothese nach der Erfindung, Kurve B, während eines lateralen Rotationstests, wiederum die nahezu-Äquivalenz in ihrer Leistung zeigend.
Multisegment-Untersuchungen der Prothese deuteten ebenfalls darauf hin, daß die Position des Zentrums der Rotation sehr ähnlich war, wenn eine Prothese nach der vorliegenden Erfindung eingesetzt wurde im Vergleich mit einem Multisegment-Test mit einer vollkommen natürlichen Bandscheibe.
Vergleichbar zeigte der prozentuale Beitrag zu der Bewegung eine viel engere Übereinstimmung zwischen der Prothese nach der vorliegenden Erfindung und einer natürlichen Bandschei be, als zwischen jeder der Prothesen im Stand der Technik oder Operationstechniken und einem Multisegment mit einer natürlichen Bandscheibe.
Über diese Vorzüge hinaus ist es, sollte die Prothese aus irgendeinem Grund nicht mehr funktionieren, viel einfacher, sie zu entfernen, um die Durchführung einer Fusion zu ermöglichen (der anerkannten Nachfolgebehandlung bei einer defekten Prothese). Bei der vorliegenden Erfindung muß nur das Gewebe etwas eingeschnitten werden, um den Kern zu entfernen. Die Gewebeflansche können im Körper belassen werden, was Probleme vermeidet, wo beispielsweise signifikante Gewebeeinwachsung aufgetreten ist. Gewebeeinwachsung an den Flanschen kann vermieden werden, indem eine die Einwachsung abhaltende Beschichtung auf diese Teile aufgebracht wird.

Claims

Bandscheibenprothese (24) mit einem Block (6) aus einem elastomerischen oder visco-elastomerischen Material, der von einem Textilgewebe (2) umhüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flansch (40; 52, 54; 74, 76) geeignet zur Befestigung an Wirbelkörpern (20, 22) als eine Fortsetzung des umhüllenden Gewebes (2) vorgesehen ist.
Bandscheibenprothese (24) mit einem Block (6) aus einem elastomerischen oder visco-elastomerischen Material (24), der von einem Textilgewebe (2) umhüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Gewebe (2) eine Tasche, die den Block (6) aufnimmt, definiert, wobei das Gewebe (2) mit einem oder mehreren weiteren Teilen (40; 52, 54; 74, 76) ausgerüstet ist, um den Verschluß für die Tasche, die den Block (6) aufnimmt, vorzusehen, wobei die ersten und die zweiten weiteren Teile (40; 52, 54; 74, 76) von dem Gewebe abstehen, um Gewebeflansche zu bilden, wobei die Flansche an den Wirbeln (20, 22) befestigt sind, die der Prothese beim Gebrauch benachbart sind.
Prothese nach Anspruch 1 oder 2, bei der einer der Flansche (76) mit einer Öffnung (80) ausgerüstet ist.
Prothese nach Anspruch 3, bei der der andere Flansch (74) mit einer in der Ausdehnung reduzierten Einschnürung ausgerüstet ist.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der ein Flansch oder eine Verlängerung (76) des Gewebes in den anderen Flansch oder Verlängerung (74) des Gewebes durch Hindurchtreten durch die Öffnung (80) in der Verlängerung des Gewebes eingreift.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der der Block (6) aus elastomerischem oder visco-elastischem Material unter Kompression durch das umhüllende textile Gewebe (2) gehalten wird.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der das Gewebe (2) durch Weben, Stricken, Umspinnen oder Sticken gebildet wurde.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in der der Block (6) durch das Einführen des Blockes (6) in eine textile Aufnahme eingekapselt ist, die durch Falten des Gewebes auf sich selber gebildet ist und durch Zusammennähen oder Verschmelzen der freien Ränder (70, 72) geschlossen ist.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die obere Fläche (4) des Blockes (6) eine größere Oberfläche aufweist, als die untere Fläche (8) des Blockes (6).
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der ein zusätzliches Gewebeelement (40) über der Front der Prothese vorgesehen ist.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die größte Breite der oberen Fläche (4) größer ist als die größte Breite der unteren Fläche (8).
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die kleinste Breite der oberen Fläche (4) größer ist als die kleinste Breite der unteren Fläche (8) des Blockes (6).
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die Frontdicke (mt) des Blockes (6) größer ist als die rückwärtige Dicke (lt) des Blockes (6), wobei die Front der Teil des Blockes (6) ist, der näher an der Front der Wirbelsäule bei der Benutzung liegt.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der der Block (6) in Richtung auf die Frontfläche (12) breiter wird als in Richtung der rückwärtigen Fläche (10).
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die kleinste Länge von der Frontfläche (12) des Blockes (6) zur rückwärtigen Fläche (10) des Blockes (6) zwischen 10 und 15 mm beträgt.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die maximale Breite (uw) der oberen Fläche (4) des Blockes (6) zwischen 12,5 und 16,5 mm beträgt.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die kleinste untere Breite (ln) des Blockes (6) zwischen 8,5 und 12,5 mm beträgt.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die maximale Dicke (mt) des Blockes (6) zwischen 2,5 und 5,5 mm beträgt.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der der Block (6) ebene obere (4) und untere (8) Flächen aufweist, wobei die obere Fläche (4) eine größere Breite aufweist als die untere Fläche (8), wobei der Block (6) eine größere Dicke in Richtung auf die Frontfläche (12) als in Richtung auf die rückwärtige Fläche (10) aufweist.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der das Gewebe (2) aus einem Stück von Gewebe gebildet ist, welches einen ersten Bereich (70) und einen zweiten Bereich (72) aufweist, wobei der erste und der zweite Bereich (70, 72) dadurch verbunden sind, daß sie einen integralen Teil eines Gewebes darstellen, wobei der erste und der zweite Bereich entgegengesetzt zueinander vorgesehen ist, wobei die Ränder (77) des ersten und des zweiten Bereiches (70, 72) miteinander vernäht sind, um einen einkapselnden Bereich des Gewebes (2) für den Block (6) zu bilden.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der das Gewebe (2) mit einem oder mehreren weiteren Bereichen (100) ausgerüstet ist, wobei der eine oder mehrere weitere Bereich (100) mit einem oder beiden der ersten und zweiten Bereiche (70, 72) verbunden sind, wobei die weiteren Teile (100) Verschlüsse für die den Block aufnehmende Tasche bilden.
Prothese nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der eine oder mehrere weitere Teile einen ersten weiteren Bereich (74) und einen zweiten weiteren Bereich (76) bilden, bei denen einer der ersten oder zweiten weiteren Bereiche mit einer Öffnung (80) versehen ist und der erste und zweite weitere Bereich (74, 76) durch das Hindurchdringen des anderen der ersten oder zweiten weiteren Bereiche (74, 76) durch die Öffnung (80) in den genannten ersten oder zweiten weiteren Bereiche (74, 76) ineinandergreifen.
Prothese nach Anspruch 22, bei der der erste und der zweite Teil eine Tasche zur Aufnahme des Blockes (212) bilden, wobei ein Teil des einen der weiteren Teile (216) durch eine Öffnung oder einen Spalt in einem der anderen weiteren Teile (218) hindurchtritt und dadurch einen Verschluß für die den Block (212) aufnehmende Tasche bildet, wobei ein Kissen (226) innerhalb der Tasche zwischen dem Block (212) und dem Verschluß der Tasche, die den Block (212) aufnimmt, vorgesehen ist.
Prothese nach Anspruch 23, bei der das Kissen (226) aus einem zurückstellenden Gewebematerial gebildet ist und einen integralen Bestandteil mit dem zurückstellenden Gewebematerial darstellt.
Prothese nach Anspruch 23, bei der der Kissenblock durch Falten eines Teiles (312) des zurückstellenden Gewebemateriales gebildet wird.