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Bereich der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Magnetpartikel, die zur elektromagnetischen Störabschirmung
verwendet werden, und Verbundmaterialien, die diese Magnetpartikel
enthalten. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zum Erzeugen
der Magnetpartikel.
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Hintergrund der Erfindung
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Mit
Fortschritten in der Telekommunikation wie z. B. der Entwicklung
von persönlichen
mobilen Digitalgeräten
(Telefon, Pager usw.) sind neue technische Probleme in Bezug auf
die Abschirmung gegen resultierende elektromagnetische Störungen (EMI)
entstanden. Es wurde insbesondere gefunden, dass EMI von Elektronik-
und Telekommunikationsgeräten
erhebliche Fehlfunktionen z.B. bei medizinischen Geräten in Krankenhäusern sowie
bei Consumerelektronik verursachen. Außerdem sind gesundheitliche
Probleme zu Tage getreten, wenn Einzelpersonen EMI ausgesetzt waren.
Aufgrund dieser Probleme wurde es Herstellern von Elektronik- und Telekommunikationsgeräten in den
USA (FCC Regulations), in Europa (gemäß Order von 1996) und in Japan
(VCCI Guidelines) zur Auflage gemacht, ein bestimmtes Maß an EMI-Abschirmung zu gewährleisten.
Elektromagnetische Abschirmung in den Radio- und Mikrowellenfrequenzbereichen
ist besonders wünschenswert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Magnetpartikel
im Nanometerbereich sind bei der Herstellung von Materialien zur
Abschirmung elektronischer Komponenten vor EMI-Strahlung nützlich.
Partikel im Nanometerbereich sind vorzugsweise im Wesentlichen kristallin.
Die geringe Größe der Partikel
kann zu erhöhter
magnetischer Permeabilität
führen.
Im Allgemeinen werden die Partikel zu einer mit Partikeln beladenen
Folie ausgebildet, wobei die Partikel in einem Bindemittel oder
als Lage auf einem Material wie z. B. einem Polymer eingebettet sind.
Das Abschirmverbundmaterial, das die nanometergroßen Partikel
beinhaltet, hat vorzugsweise eine hohe magnetische Permeabilität, eine
hohe elektrische Leitfähigkeit
und eine hohe Dielektrizitätskonstante.
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In
einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Abschirmmaterial
für elektronische
Geräte,
umfassend eine EMI-Abschirmzusammensetzung, wobei die EMI-Abschirmzusammensetzung
Magnetpartikel und ein Bindemittel umfasst, wobei die Magnetpartikel
im Wesentlichen kristallin sind und einen durchschnittlichen Durchmesser
von weniger als etwa 1000 nm haben. Die Partikel können eine
solche Durchmesserverteilung haben, dass wenigstens etwa 95% der
Partikel einen Durchmesser von mehr als etwa 60% des durchschnittlichen
Durchmessers und weniger als etwa 140% des durchschnittlichen Durchmessers
haben. Die Partikel können
eine Zusammensetzung umfassen, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Fe2O3, Fe3O4, Fe3C
und Fe7C3. Die Magnetpartikel
können
einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 5 nm bis etwa 50 nm,
vorzugsweise von etwa 5 nm bis etwa 20 nm haben.
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In
gewählten
Ausgestaltungen beinhaltet das Bindemittel einen elektrischen Leiter.
Der elektrische Leiter kann ein Metall oder ein elektrisch leitendes
organisches Polymer umfassen, wie z. B. dotiertes Polyacetylen,
Polyanilin, Polypyrrol, Polythiophen und Polyphenylenvinylen. Die
Abschirmzusammensetzung kann zu einer Lage ausgebildet sein. Das
Abschirmmaterial kann ferner eine leitende Lage neben der durch
die Abschirmzusammensetzung gebildeten Lage aufweisen. Die leitende
Lage kann ein elektrisch leitendes organisches Polymer umfassen.
Alternativ kann die Abschirmzusammensetzung zu einem Verbundpartikel
ausgebildet sein.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abschirmen
elektromagnetischer Störungen,
umfassend den Schritt des Anordnens von Magnetpartikeln zwischen
einer abzuschirmenden elektrischen Komponente und potentiellen elektromagnetischen
Störquellen,
wobei die Magnetpartikel im Wesentlichen kristallin sind und einen durchschnittlichen
Durchmesser von weniger als etwa 1000 nm haben. Die Partikel können einen durchschnittlichen
Durchmesser von etwa 5 nm bis etwa 50 nm haben. Zusätzlich können die
Partikel eine solche Durchmesserverteilung haben, dass wenigstens
etwa 95% der Partikel einen Durchmesser von mehr als etwa 60% des
durchschnittlichen Durchmessers und weniger als etwa 140 des durchschnittlichen
Durchmessers haben. Die Partikel können eine Zusammensetzung haben,
die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Fe2O3, Fe3O4, Fe3C und Fe7C3. In einigen Ausgestaltungen werden die
Partikel in einem Bindemittel gehalten.
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Ein
mögliches
Verfahren zum Erzeugen von Eisenoxidpartikeln beinhaltet den Schritt
des Pyrolisierens eines Molekülstroms,
umfassend einen Eisenprecursor, ein Oxidationsmittel und ein Strahlung absorbierendes
Gas in einer Reaktionskammer, wobei die Pyrolyse durch von einem
Laserstrahl absorbierte Wärme
vorangetrieben wird. Der Laserstrahl wird vorzugsweise durch einen
CO2-Laser erzeugt. Das Oxidationsgas kann
ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus O2,
O3, CO, CO2 und
Gemischen davon. Der Molekülstrom
wird vorzugsweise von einer in einer Dimension langgestreckten Düse erzeugt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der ausführlichen
Beschreibung und den nachfolgend präsentierten Ansprüchen hervor.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Schnittansicht einer Ausgestaltung einer Laserpyrolysevorrichtung durch
die Mitte des Laserstrahlungsweges. Das obere Einsatzbild ist eine
Bodenansicht der Einspritzdüse,
das untere Einsatzbild eine Draufsicht auf die Sammeldüse.
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2 ist
eine schematische Perspektivansicht einer Reaktionskammer einer
alternativen Ausgestaltung der Laserpyrolysevorrichtung, wobei die Materialien
der Kammer transparent dargestellt sind, um das Innere der Vorrichtung
zu zeigen.
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3 ist
eine Schnittansicht der Reaktionskammer von 2 entlang
der Linie 3-3.
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4 ist
eine schematische Schnittansicht eines Ofens zum Erhitzen von Vanadiumoxidpartikeln,
wobei der Schnitt durch die Mitte der Quarzröhre verläuft.
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5 ist
eine fragmentarische Perspektivansicht eines Abschirmmaterials.
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6 ist
eine fragmentarische Perspektivansicht eines zweilagigen Abschirmmaterials.
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7 ist
eine Querschnittsansicht eines Verbundpartikels mit Magnetpartikeln
und einem Bindemittel.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausgestaltungen In der vorliegenden Erfindung werden
sehr kleine Magnetpartikel in die Herstellung von Abschirmmaterial
integriert, das gegen elektromagnetische Störungen wirksam ist. Ferner
haben die kleinen Partikel im Allgemeinen ein hohes Maß an Kristallinität. Die Magnetpartikel
können
ferromagnetisch oder ferrimagnetisch sein. Aufgrund ihrer geringen Größe, ihrer
Magneteigenschaften und ihrer Kristallinität sind die Partikel für die Herstellung
von Abschirmmaterialien gut geeignet. Diese Partikel können in
Verbundmaterialien eingebaut werden, die ein Abschirmmaterial mit
nützlichen
Eigenschaften ergeben.
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Abschirmung
auf der Basis von Strahlungsabsorption wird gegenüber Abschirmung
auf der Basis von Strahlungsreflexion bevorzugt, da reflektierte Strahlung
andere elektronische Schaltungen in der Nähe stören kann. Bevorzugte Abschirmmaterialien haben
eine hohe elektrische Leitfähigkeit,
eine hohe magnetische Permeabilität und eine hohe Dielektrizitätskonstante.
Diese Kombination von Eigenschaften ergibt eine hohe Absorption
von EMI-Strahlung.
Im Allgemeinen hat ein einzelnes Material nicht alle diese Eigenschaften,
daher sind Verbundstoffe verschiedener Formen wertvoll.
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Die
bevorzugten Magnetpartikel ergeben eine hohe magnetische Permeabilität für ein Verbundmaterial,
in dem sie integriert sind. Die Magnetpartikel können zur elektrischen Leitfähigkeit
beitragen, aber im Allgemeinen trägt ein anderes Element des
Verbundmaterials oder Abschirmmaterials allgemein wie nachfolgend
beschrieben zur elektrischen Leitfähigkeit bei. Das Verbundmaterial
kann allgemein für
eine bestimmte Abschirmanwendung geeignet gestaltet werden. Andere
Komponenten des Abschirmmaterials wie z. B. das Bindemittel, das
die Magnetpartikel hält,
können
elektrisch leitend sein, um dem Material zusätzliche EMI-Abschirmeigenschaften
zu verleihen.
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Die
geringe Größe und Kristallinität der Partikel,
wie nachfolgend beschrieben, führt
zu einer relativ hohen magnetischen Permeabilität. Die Magnetpartikel sind
vorzugsweise aus bekannten magnetischen Materialien gebildet, wie
z. B. aus Fe2O3, Fe3O4, Fe3C
und Fe7C3.
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Laserpyrolyse
ist ein ausgezeichneter Prozess, um auf effiziente Weise geeignete
Magnetpartikel mit einer engen Verteilung der durchschnittlichen
Partikeldurchmesser zu erzeugen. Ein Grundmerkmal der Anwendung
der Laserpyrolyse, wie nachfolgend erörtert, für die Produktion von geeigneten
kleinen Partikeln ist die Erzeugung eines Molekülstroms, der eine Metallprecursorverbindung,
einen Strahlungsabsorber und ein Reaktionsmittel enthält, das
als Sauerstoff- oder Kohlenstoffquelle dient. Der Molekülstrom wird
mit einem intensiven Laserstrahl pyrolisiert.
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Die
aus der Absorption der Laserstrahlung resultierende intensive Hitze
induziert die Reaktion der Metallprecursorverbindung in der gewählten Sauerstoff-
oder Kohlenstoffumgebung. Laserpyrolyse führt zur Bildung von Phasen
von Metallverbindungen, die sich unter thermodynamischen Gleichgewichtsbedingungen
möglicherweise
nur schwer bilden. Wenn der Molekülstrom den Laserstrahl verlässt, kühlen die
Partikel rasch ab.
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A. Partikelproduktion
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Es
wurde entdeckt, dass Laserpyrolyse ein wertvolles Instrument für die Produktion
von nanometergroßen
Metalloxid- und Metallcarbidpartikeln von Interesse sind. Darüber hinaus
sind die durch Laserpyrolyse erzeugten Partikel ein geeignetes Material
zur Weiterverarbeitung, um die Wege zur Produktion von erwünschten
Metallverbindungspartikeln zu erweitern. So kann mit Laserpyrolyse
alleine oder in Kombination mit zusätzlichen Prozessen eine Reihe verschiedener
Metalloxid- und Metallcarbidpartikeln erzeugt werden. In einigen
Fällen
können
vergleichbare Partikel über
alternative Produktionswege erzeugt werden.
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Die
Reaktionsbedingungen bestimmen die Qualitäten der durch Laserpyrolyse
erzeugten Partikel. Die Reaktionsbedingungen für Laserpyrolyse können relativ
präzise
reguliert werden, so dass Partikel mit gewünschten Eigenschaften entstehen.
Die geeigneten Reaktionsbedingungen zum Erzeugen eines bestimmten
Partikeltyps hängen
im Allgemeinen vom Aufbau der jeweiligen Vorrichtung ab. Trotzdem
können
einige allgemeine Beobachtungen über die
Beziehung zwischen Reaktionsbedingungen und den resultierenden Partikeln
gemacht werden.
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Eine
Erhöhung
der Laserleistung führt
zu erhöhten
Reaktionstemperaturen im Reaktionsbereich sowie zu einer schnelleren
Abkühlung.
Schnelles Abkühlen
neigt dazu, die Produktion von hoch energetischen Strukturen zu
favorisieren. Ebenso neigt eine Erhöhung des Kammerdrucks auch
dazu, die Produktion von höher
energetischen Strukturen wie Fe3C zu favorisieren.
Ebenso favorisiert eine Erhöhung
der Konzentration des als Sauerstoff- oder Kohlenstoffquelle im
Reaktionsmittelstrom dienenden Reaktionsmittels die Produktion von
Metalloxiden oder -carbiden mit höheren Mengen an Sauerstoff oder
Kohlenstoff relativ zum Metall in der Zusammensetzung der Partikel.
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Die
Fließgeschwindigkeit
des Reaktionsmittelgases und die Geschwindigkeit des Reaktionsmittelgasstroms
stehen in Umkehrbeziehung zur Partikelgröße, d. h. eine Erhöhung der
Fließgeschwindigkeit
des Reaktionsmittelgases oder der Geschwindigkeit des Reaktionsmittelgasstroms
neigt zu einer geringeren durchschnittlichen Partikelgröße. Ebenso hat
die Wachstumsdynamik der Partikel einen erheblichen Einfluss auf
die Größe der resultierenden
Partikel. Mit anderen Worten, unterschiedliche Kristallformen einer
Produktverbindung haben die Neigung, Partikel anderer Größen zu bilden
als andere Kristallformen unter relativ ähnlichen Bedingungen. Auch die
Laserleistung beeinflusst die Partikelgröße, wobei eine höhere Laserleistung
die Bildung größerer Partikel
für tiefer
schmelzende Materialien und die Bildung kleinerer Partikel für höher schmelzende
Materialien favorisieren.
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Geeignete
Metallprecursorverbindungen beinhalten im Allgemeinen Metallverbindungen
mit mäßigen Dampfdrücken, d.
h. Dampfdrücken,
die ausreichen, um gewünschte
Mengen an Precursordampf im Reaktionsmittelstrom zu erhalten. Das
die Precursorverbindungen aufnehmende Gefäß kann erhitzt werden, um den
Dampfdruck der Metallprecursorverbindung bei Bedarf zu erhöhen. Zu
bevorzugten Eisenprecursorn gehören
z. B. Fe(CO)5.
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Bevorzugte
Sauerstoffquellen sind beispielsweise O2,
CO, CO2, O3 und
Gemische davon. Zu bevorzugten Kohlenstoffquellen gehört z. B.
C2H4. Die Verbindung
von der Sauerstoff- oder Kohlenstoffquelle darf vor dem Eintritt
in die Reaktionszone nicht signifikant mit der Metallprecursorverbindung
reagieren, da dies im Allgemeinen zur Bildung von großen Partikeln
führen
würde.
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Laserpyrolyse
kann mit einer Reihe verschiedener optischer Laserfrequenzen durchgeführt werden.
Bevorzugte Laser arbeiten im Infrarotteil des elektromagnetischen
Spektrums. CO2-Laser sind besonders bevorzugte
Laserlichtquellen. Infrarotabsorber für den Einschluss im Molekülstrom sind
beispielsweise C2H4,
NH3, SF6, SiH4 und O3. O3 kann sowohl als Infrarotabsorber als auch
als Sauerstoffquelle dienen. Ebenso kann C2H4 sowohl als Infrarotabsorber als auch als
Kohlenstoffquelle dienen. Der Strahlungsabsorber, wie z. B. der
Infrarotabsorber, absorbiert Energie aus dem Strahlungsstrahl und verteilt
die Energie auf die anderen Reaktionsmittel zum Vorantreiben der
Pyrolyse.
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Die
aus dem Strahlungsstrahl absorbierte Energie erhöht vorzugsweise die Temperatur
mit einer ungeheuren Geschwindigkeit, einem Vielfachen der Geschwindigkeit,
mit der Energie im Allgemeinen sogar durch stark exotherme Reaktionen
unter kontrollierten Bedingungen erzeugt würde. Der Prozess läuft zwar
im Allgemeinen unter Nichtgleichgewichtsbedingungen ab, aber die
Temperatur kann etwa auf der Basis der Energie in der Absorptionsregion
beschrieben werden. Der Laserpyrolyseprozess ist qualitativ anders
als der Prozess in einem Brennreaktor, wo eine Energiequelle eine
Reaktion einleitet, aber die Reaktion wird durch Energie angetrieben, die
bei einer exothermen Reaktion abgegeben wird.
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Ein
inertes Abschirmgas kann zum Reduzieren der Menge an Reaktionsmittel-
und Produktmoleküle
verwendet werden, die mit den Reaktionsmittelkammerkomponenten in
Kontakt kommen. Geeignete Abschirmgase sind unter anderem z. B.
Ar, He und N2.
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Die
Produktion von Eisencarbiden durch Laserpyrolyse wurde von Bi et
al. in „Nanocrystalline α-Fe, Fe3C and Fe7C3 produced by CO2 laser
pyrolysis", J. Mater.
Res. 8: 1666–1674
(1993), beschrieben (hierin durch Bezugnahme eingeschlossen).
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Eine
geeignete Laserpyrolysevorrichtung beinhaltet im Allgemeinen eine
Reaktionskammer, die von der Umgebung isoliert ist. Ein Reaktionsmitteleinlass,
der mit einem Reaktionsmittelzufuhrsystem verbunden ist, erzeugt
einen Molekülstrom
durch die Reaktionskammer. Ein Laserstrahl weg schneidet den Molekülstrom in
einer Reaktionszone. Der Molekülstrom
fährt hinter
der Reaktionszone bis zu einem Auslass fort, wo der Molekülstrom die
Reaktionskammer verlässt
und in ein Sammelsystem passiert. Im Allgemeinen befindet sich der
Laser außerhalb
der Reaktionskammer, und der Laserstrahl tritt durch ein geeignetes
Fenster in die Reaktionskammer ein.
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Gemäß 1 umfasst
eine besondere Ausgestaltung 100 einer Pyrolysevorrichtung
ein Reaktionsmittelzufuhrsystem 102, eine Reaktionskammer 104,
ein Sammelsystem 106 und einen Laser 108. Das
Reaktionsmittelzufuhrsystem 102 beinhaltet eine Quelle 120 einer
Precursorverbindung. Für
flüssige
Precursor kann ein Trägergas
aus einer Trägergasquelle 122 in
die Precursorquelle 120 eingeleitet werden, die flüssigen Precursor
enthält,
um die Zufuhr des Precursors zu erleichtern. Das Trägergas aus
der Quelle 122 ist vorzugsweise entweder ein Infrarotabsorber
oder ein Inertgas und wird vorzugsweise sprudelnd durch die flüssige Precursorverbindung
geleitet. Die Menge an Precursordampf in der Reaktionszone ist grob
proportional zur Fließgeschwindigkeit
des Trägergases.
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Alternativ
kann Trägergas
direkt von der Infrarotabsorberquelle 124 oder der Inertgasquelle 126,
je nach Bedarf, zugeführt
werden. Das den Sauerstoff oder Kohlenstoff enthaltende Reaktionsmittel wird
von der Quelle 128 zugeführt, die eine Gasflasche oder
ein anderer geeigneter Container sein kann. Die Gase aus der Precursorquelle 120 werden mit
Gasen von der Reaktionsmittelquelle 128, der Infrarotabsorberquelle 124 und
der Inertgasquelle 126 durch Kombinieren der Gase in einem
einzigen Rohrleitungsabschnitt 130 gemischt. Die Gase werden
in einem ausreichenden Abstand von der Reaktionskammer 104 kombiniert,
so dass die Gase vor ihrem Eintritt in die Reaktionskammer 104 gut
gemischt werden. Das kombinierte Gas in der Rohrleitung 130 passiert
durch ein Rohr 132 in einem rechteckigen Kanal 134,
der einen Teil einer Einspritzdüse
zum Leiten von Reaktionsmittel in die Reaktionskammer bildet.
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Der
Fluss von den Quellen 122, 124, 126 und 128 wird
vorzugsweise unabhängig
von den Massenflussreglern 136 geregelt. Die Massenflussregler 136 erzeugen
vorzugsweise eine geregelte Fließgeschwindigkeit von jeder
jeweiligen Quelle. Geeignete Massenflussregler sind z. B. Edwards
Mass Flow Controller, Modell 825 Serie, von Edwards High
Vacuum International, Wilminton, MA.
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Die
Inertgasquelle 138 ist mit einem Inertgasrohr 140 verbunden,
das in einen ringförmigen Kanal 142 fließt. Ein
Massenflussregler 144 reguliert den Fluss von Inertgas
in das Inertgasrohr 140. Die Inertgasquelle 126 kann
bei Bedarf auch als Inertgasquelle für das Rohr 140 dienen.
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Die
Reaktionskammer 104 beinhaltet eine Hauptkammer 200.
Das Reaktionsmittelzufuhrsystem 102 schließt an der
Einspritzdüse 202 an
der Hauptkammer 200 an. Das Ende der Einspritzdüse 202 hat
eine ringförmige Öffnung 204 für die Passage von
Abschirminertgas und einen rechteckigen Schlitz 206 für die Passage
von Reaktionsmittelgasen zur Bildung eines Molekülstroms in der Reaktionskammer.
Die ringförmige Öffnung 204 hat
beispielsweise einen Durchmesser von etwa 1,5 Zoll und eine Breite in
radialer Richtung von etwa 1/16 Zoll. Der Fluss von Abschirmgas
durch die ringförmige Öffnung 204 hilft, die
Ausbreitung der Reaktionsmittelgase und Produktpartikel über die
Reaktionskammer 104 zu verhindern.
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Röhrenförmige Abschnitte 208, 210 befinden sich
auf jeder Seite der Einspritzdüse 202.
Die röhrenförmigen Abschnitte 208, 210 haben
jeweils ZnSe-Fenster 212, 214. Die Fenster 212, 214 haben
einen Durchmesser von etwa 1 Zoll. Die Fenster 212, 214 sind
vorzugsweise Planfokussierlinsen mit einer Fokallänge, die
dem Abstand zwischen der Mitte der Kammer und der Oberfläche der
Linse entspricht, um den Strahl auf einen Punkt unmittelbar unterhalb
der Mitte der Düsenöffnung zu
fokussieren. Die Fenster 212, 214 haben vorzugsweise
eine Antireflexionsbeschichtung. Geeignete ZnSe-Linsen sind von
Janos Technology aus Townshend in Vermont erhältlich. Röhrenförmige Abschnitte 208, 210 ermöglichen
die Verschiebung der Fenster 212, 214 von der
Hauptkammer 200 weg, so dass die Fenster 212, 214 mit geringerer
Wahrscheinlichkeit durch Reaktionsmittel oder Produkte kontaminiert
werden. Die Fenster 212, 214 werden z. B. um etwa
3 cm vom Rand der Hauptkammer 200 verschoben.
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Die
Fenster 212, 214 sind mit einer Gummiringdichtung
auf den röhrenförmigen Abschnitten 208, 210 abgedichtet,
um den Strom von Umgebungsluft in die Reaktionskammer 104 zu
verhindern. Röhrenförmige Einlässe 216, 218 ermöglichen
den Fluss von Abschirmgas in die röhrenförmigen Abschnitte 208, 210,
um die Kontamination der Fenster 212, 214 zu reduzieren.
Röhrenförmige Einlässe 216, 218 sind
mit der Inertgasquelle 138 oder mit einer separaten Inertgasquelle
verbunden. In jedem Fall wird der Strom zu den Einlässen 216, 218 vorzugsweise
von einem Massenflussregler 220 geregelt.
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Der
Laser 108 wird so ausgerichtet, dass er einen Laserstrahl 222 erzeugt,
der durch das Fenster 212 eintritt und durch das Fenster 214 austritt.
Die Fenster 212, 214 definieren einen Laserlicht
weg durch die Hauptkammer 200, der den Reaktionsmittelstrom
in der Reaktionszone 224 schneidet. Nach dem Austreten
am Fenster 214 trifft der Laserstrahl 222 auf
ein Leistungsmessgerät 226 auf,
das auch als Beam Dump dient. Ein geeignetes Leistungsmessgerät ist von
Coherent Inc., aus Santa Clara in CA erhältlich. Der Laser 108 kann
durch eine intensive konventionelle Lichtquelle wie z. B. eine Lichtbogenlampe
ersetzt werden. Der Laser 108 ist vorzugsweise ein Infrarotlaser,
insbesondere ein CW CO2-Laser wie z. B.
ein Laser mit einer maximalen Ausgangsleistung von 1800 Watt, wie
er von PRC Corp. in Landing in NJ erhältlich ist, oder ein Coherent® Modell 525 (Coherent
Inc., Santa Clara, CA) mit einer maximalen Ausgangsleistung von
375 Watt.
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Durch
den Schlitz 206 in der Einspritzdüse 202 strömende Reaktionsmittel
leiten einen Molekülstrom
ein.
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Der
Molekülstrom
passiert durch die Reaktionszone 224, wo eine Reaktion
unter Beteiligung der Precursorverbindung stattfindet. Das Erhitzen
der Gase in der Reaktionszone 224 erfolgt sehr schnell, grob
in der Größenordnung
von 105°C/sec
je nach den spezifischen Bedingungen. Die Reaktion kühlt nach
dem Verlassen der Reaktionszone 224 schnell ab, und im
Molekülstrom
bilden sich Nanopartikel 228. Die Ungleichgewichtsnatur
des Prozesses erlaubt die Produktion von Nanopartikeln mit einer äußerst gleichförmigen Größenverteilung
und strukturellen Homogenität.
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Der
Weg des Molekülstroms
geht weiter zur Sammeldüse 230.
Die Sammeldüse 230 hat
einen Abstand von etwa 2 cm von der Einspritzdüse 202. Der geringe
Abstand zwischen Einspritzdüse 202 und
Sammeldüse 230 hilft,
Kontaminationen der Reaktionskammer 104 mit Reaktionsmitteln
und Produkten zu reduzieren. Die Sammeldüse 230 hat eine kreisförmige Öffnung 232.
Die kreisförmige Öffnung 232 mündet in
das Sammelsystem 106.
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Der
Kammerdruck wird mit einem an der Hauptkammer angebrachten Druckmanometer überwacht.
Der Kammerdruck liegt im Allgemeinen im Bereich zwischen etwa 5
Torr und etwa 1000 Torr. Der bevorzugte Kammerdruck für die Produktion
der gewünschten
Oxide und Carbide liegt im Bereich zwischen etwa 80 Torr und etwa
500 Torr.
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Die
Reaktionskammer 104 hat zwei zusätzliche röhrenförmige Abschnitte (nicht dargestellt).
Einer der zusätzlichen
röhrenförmigen Abschnitte
steht in die Ebene der Schnittansicht von 1 vor, der zweite
zusätzliche
röhrenförmige Abschnitt
steht außerhalb
der Ebene der Schnittansicht in 1 vor. Von
oben betrachtet, sind die vier röhrenförmigen Abschnitte
grob symmetrisch um die Mitte der Kammer herum verteilt. Diese zusätzlichen
röhrenförmigen Abschnitte
haben Fenster, um ins Innere der Kammer zu schauen. In dieser Konfiguration
der Vorrichtung werden die beiden zusätzlichen röhrenförmigen Abschnitte nicht benutzt,
um die Produktion von Nanopartikeln zu erleichtern.
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Das
Sammelsystem 106 kann einen gekrümmten Kanal 250 beinhalten,
der von der Sammeldüse 230 führt. Aufgrund
der geringen Größe der Partikel
folgen die Produktpartikel dem Strom des Gases um Kurven. Das Sammelsystem 106 beinhaltet
einen Filter 252 im Gasstrom zum Sammeln der Produktpartikel.
Es kann eine Reihe verschiedener Materialien wie z. B. Teflon, Glasfasern
und dergleichen für
den Filter verwendet werden, solange das Material inert und die
Maschengröße klein
genug ist, um die Partikel abzufangen. Bevorzugte Materialien für den Filter
sind beispielsweise ein Glasfaserfilter von ACE Glass Inc. aus Vineland,
NJ.
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Die
Pumpe 254 hat die Aufgabe, das Sammelsystem 106 auf
einem reduzierten Druck zu halten. Es kann eine Reihe verschiedener
Pumpen zum Einsatz kommen. Beispiele für geeignete Pumpen 254 sind
eine Busch-Pumpe Modell B0024 von Busch Inc., Virginia Beach, VA,
mit einer Pumpkapazität
von etwa 25 Kubikfuß pro
Minute (cfm), und eine Leybold-Pumpe Modell SV300 von Leybold Vacuum Products,
Export, PA, mit einer Pumpkapazität von etwa 195 cfm Es kann
wünschenswert
sein, das Abgas der Pumpe durch einen Scrubber 256 zu leiten, um
eventuelle reaktive Chemikalienreste vor dem Ablassen in die Atmosphäre zu beseitigen.
Die gesamte Vorrichtung 100 kann für Ventilationszwecke und aus
Sicherheitsüberlegungen
unter einer Dampfhaube platziert werden. Im Allgemeinen bleibt der
Laser aufgrund seiner Größe außerhalb
der Dampfhaube.
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Die
Vorrichtung wird von einem Computer gesteuert. Der Computer steuert
im Allgemeinen den Laser und überwacht
den Druck in der Reaktionskammer. Der Computer kann zum Regeln des Stroms
von Reaktionsmitteln und/oder des Abschirmgases verwendet werden.
Die Pumpgeschwindigkeit wird entweder mit einem manuellen Nadelventil
oder einem automatischen Drosselventil geregelt, das zwischen Pumpe 254 und
Filter 252 geschaltet ist. Wenn der Kammerdruck aufgrund
des Ansammelns von Partikeln auf dem Filter 252 zunimmt,
dann kann das manuelle Ventil oder das Drosselventil so eingestellt
werden, dass die Pumpgeschwindigkeit und der entsprechende Kammerdruck konstant
gehalten werden.
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Die
Reaktion kann so lange fortgesetzt werden, bis sich so viele Partikel
auf dem Filter 252 angesammelt haben, dass die Pumpe den
gewünschten
Druck in der Reaktionskammer 104 gegen den Widerstand durch
den Filter 252 nicht mehr halten kann. Wenn der Druck in
der Reaktionskammer 104 nicht mehr auf dem gewünschten
Wert gehalten werden kann, dann wird die Reaktion gestoppt und der Filter 252 wird
entfernt. In dieser Ausgestaltung können etwa 3–75 Gramm Nanopartikel in einem
einzigen Durchlauf gesammelt werden, bevor der Kammerdruck nicht
mehr gehalten werden kann. Ein einzelner Durchlauf dauert im Allgemeinen
zwischen etwa 10 Minuten und etwa 3 Stunden, je nach dem Typ der
erzeugten Partikel und dem jeweiligen Filter. Es ist daher einfach,
eine makroskopische Menge an Partikeln zu erzeugen, d. h. eine Menge,
die mit dem bloßen
Auge sichtbar ist.
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Die
Reaktionsbedingungen können
relativ präzise
gesteuert werden. Die Massenflussregler sind recht genau. Der Laser
hat im Allgemeinen eine Leistungsstabilität von etwa 0, 5%. Mit manueller Steuerung
oder einem Drosselventil kann der Kammerdruck innerhalb von etwa
1% geregelt werden.
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Die
Konfiguration des Reaktionsmittelzufuhrsystems 102 und
des Sammelsystems 106 kann umgekehrt werden. In dieser
alternativen Konfiguration werden die Reaktionsmittel vom Boden
der Reaktionskammer zugeführt,
und die Produktpartikel werden am oberen Ende der Kammer gesammelt.
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Diese
alternative Konfiguration kann zu einem geringfügig höheren Sammeln von Produkt für Partikel
führen,
die in den Umgebungsgasen schwimmen. In dieser Konfiguration wird
bevorzugt, einen gekrümmten
Abschnitt im Sammelsystem zu haben, so dass der Sammelfilter nicht
direkt über
der Reaktionskammer montiert ist.
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Es
wurde ein alternativer Aufbau einer Laserpyrolysevorrichtung beschrieben.
Es wird auf die gemeinschaftlich zugewiesene U. S.-Patentanmeldung Nr.
08/808,850 mit dem Titel „Efficient
Production of Particles by Chemical Reaction" verwiesen (hierin durch Bezugnahme
eingeschlossen). Dieser alternative Aufbau soll die Produktion von
wirtschaftlichen Partikelmengen durch Laserpyrolyse erleichtern.
Es wird eine Reihe verschiedener Konfigurationen zum Einspritzen
der Reaktionsmittelstoffe in die Reaktionskammer beschrieben.
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Die
alternative Vorrichtung beinhaltet eine Reaktionskammer, die so
aufgebaut ist, dass sie Kontaminationen der Wände der Kammer mit Partikeln
minimal hält,
um die Produktionskapazität
zu erhöhen
und Ressourcen effizient zu nutzen. Um diese Ziele zu erreichen,
entspricht die Reaktionskammer allgemein der Form eines länglichen
Reaktionsmitteleinlasses, wodurch Totvolumen außerhalb des Molekülstroms
verringert werden. Gase können
sich im Totvolumen ansammeln, wodurch die Menge an Verluststrahlung
durch Streuung oder Absorption durch nicht reagierende Moleküle erhöht wird.
Ebenso können
sich aufgrund des reduzierten Gasstroms im Totvolumen Partikel im
Totvolumen ansammeln, was eine Kammerkontamination verursacht.
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Der
Aufbau der verbesserten Reaktionskammer 300 ist in den 2 und 3 schematisch
dargestellt. Ein Reaktionsmittelgaskanal 302 befindet sich
im Block 304. Die Flächen 306 des
Blocks 304 bilden einen Abschnitt der Kanäle 308.
Ein weiterer Abschnitt der Kanäle 308 verbindet
sich am Rand 310 mit einer Innenseite der Hauptkammer 312.
Die Kanäle 308 enden
an Abschirmgaseinlässen 314. Der
Block 304 kann, je nach Reaktion und gewünschten
Bedingungen, umpositioniert oder ersetzt werden, um die Beziehung
zwischen dem länglichen
Reaktionsmitteleinlass 316 und den Abschirmgaseinlässen 314 zu
variieren. Die Abschirmgase von Abschirmgaseinlässen 314 bilden Hüllen um
den Molekülstrom,
der vom Reaktionsmitteleinlass 316 kommt.
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Die
Abmessungen des länglichen
Reaktionsmitteleinlasses 316 sind vorzugsweise auf eine
hoch effiziente Partikelproduktion ausgelegt. Sinnvolle Abmessungen
für den
Reaktionsmitteleinlass zum Produzieren der relevanten Oxid-, Sulfid-
und Carbidpartikel bei Verwendung eines CO2-Lasers
von 1800 Watt liegen zwischen etwa 5 mm und etwa 1 Meter.
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Die
Hauptkammer 312 entspricht allgemein der Form des länglichen
Reaktionsmitteleinlasses 316. Die Hauptkammer 312 beinhaltet
einen Auslass 318 entlang des Molekülstroms zum Beseitigen von partikelförmigen Produkten,
eventuellen unreagierten Gasen und Inertgasen. Röhrenförmige Abschnitte 320, 322 erstrecken
sich von der Hauptkammer 312. Röhrenförmige Abschnitte 320, 322 halten
die Fenster 324, 326, um einen Laserstrahlweg 328 durch
die Reaktionskammer 300 zu definieren. Röhrenförmige Abschnitte 320, 322 können Abschirmgaseinlässe 330, 332 zum
Einleiten von Abschirmgas in röhrenförmige Abschnitte 320, 322 beinhalten.
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Die
verbesserte Vorrichtung beinhaltet ein Sammelsystem zum Beseitigen
der Partikel aus dem Molekülstrom
Das Sammelsystem kann so ausgelegt werden, dass es eine große Menge
an Partikeln sammelt, ohne die Produktion zu beenden, oder, vorzugsweise,
um in einem Dauerproduktionsbetrieb zu laufen, indem zwischen verschiedenen
Partikelsammlern im Sammelsystem umgeschaltet wird. Das Sammelsystem
kann gekrümmte
Komponenten innerhalb des Strömungspfads ähnlich dem
gekrümmten
Abschnitt des in 1 gezeigten Sammelsystems beinhalten.
Die Konfiguration der Reaktionsmitteleinspritzkomponenten und des
Sammelsystems kann umgekehrt werden, so dass sich die Partikel am
oberen Ende der Vorrichtung sammeln.
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Wie
oben erwähnt,
können
Eigenschaften der Metallverbindungspartikel durch weitere Verarbeitung
modifiziert werden. So können
beispielsweise Metalloxid- oder
Metallcarbidnanopartikel in einem Ofen in einer Sauerstoffumgebung
oder einer Inertumgebung erhitzt werden, um den Sauerstoffgehalt
und/oder die Kristallstruktur der Partikel zu ändern. Darüber hinaus kann der Erhitzungsprozess möglicherweise
zum Beseitigen von adsorbierten Verbindungen auf den Partikeln verwendet
werden, um die Qualität
der Partikel zu erhöhen.
Es wurde entdeckt, dass die Anwendung von milden Bedingungen, d.
h. Temperaturen weit unter dem Schmelzpunkt der Nanopartikel, zu
einer Modifikation der Stöchiometrie
oder Kristallstruktur von Partikeln führt, ohne dass die Nanopartikel
signifikant zu größeren Partikeln
gesintert werden. Diese Verarbeitung in einem Ofen ist ausführlicher
in der gemeinschaftlich zugewiesenen und gleichzeitig eingereichten
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 08/897,903 und dem Titel „Processing
of Vanadium Oxide Particles With Heat" erörtert,
die hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Ein
Beispiel für
eine Vorrichtung 400 zur Durchführung dieser Verarbeitung ist
in 4 dargestellt. Die Vorrichtung 400 beinhaltet
eine Röhre 402, in
der die Partikel platziert werden. Die Röhre 402 ist mit einer
Reaktionsmittelgasquelle 404 und einer Inertgasquelle 406 verbunden.
Reaktionsmittelgas, Inertgas oder eine Kombination davon zum Erzeugen der
gewünschten
Atmosphäre
werden in der Röhre 402 platziert.
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Die
gewünschten
Gase werden vorzugsweise durch die Röhre 402 geleitet.
Zu geeigneten aktiven Gasen zum Erzeugen einer Sauerstoffumgebung
(Reaktionsmittelgas) gehören
z. B. O2, O3, CO, CO2 und Kombinationen davon. Die Reaktionsmittelgase
können
mit Inertgasen wie Ar, He und N2 verdünnt werden.
Die Gase in der Röhre 402 können bei Bedarf
ausschließlich
Inertgase sein.
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Die
Röhre 402 befindet
sich im Ofen 408. Der Ofen 408 hält die relevanten
Abschnitte der Röhre
auf einer relativ konstanten Temperatur, obwohl die Temperatur bei
Bedarf auch systematisch über den
Verarbeitungsschritt variiert werden kann. Die Temperatur im Ofen 408 wird
im Allgemeinen mit einem Thermoelement 410 gemessen. Die
Partikel können
sich in der Röhre 402 in
einer Phiole 412 befinden. Die Phiole 412 verhütet Partikelverluste
aufgrund von Gasfluss. Die Phiole 412 ist im Allgemeinen
so ausgerichtet, das ihr offenes Ende auf die Quelle des Gasstroms
gerichtet ist.
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Die
genauen Bedingungen wie ggf. Reaktionsmittelgastyp, Konzentration
des Reaktionsmittelgases, Druck oder Fließgeschwindigkeit von Gas, Temperatur
und Verarbeitungszeit, können
so gewählt
werden, dass der gewünschte
Produktmaterialtyp entsteht. Die Temperaturen sind im Allgemeinen mild,
d. h. liegen weit unter dem Schmelzpunkt des Materials. Durch die
Anwendung milder Bedingungen wird ein Sintern von kleinen Partikeln
zu größeren Partikeln
vermieden. Ein gewisses Maß an
kontrolliertem Sintern der Metalloxidpartikel kann im Ofen 408 bei
etwas höheren
Temperaturen bewirkt werden, um etwas größere durchschnittliche Partikeldurchmesser
zu erhalten.
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Die
Temperaturen liegen vorzugsweise im Bereich von etwa 50°C und etwa
1000°C,
stärker
bevorzugt zwischen etwa 50°C
und etwa 400°C
und noch stärker
bevorzugt zwischen etwa 50° C
und etwa 300° C.
Die Partikel werden vorzugsweise etwa 1 Stunde bis etwa 100 Stunden
lang erhitzt. Eine gewisse empirische Justage ist möglicherweise
erforderlich, um die richtigen Bedingungen zu erzeugen, bei denen
sich ein gewünschtes
Material ergibt.
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B. Partikeleigenschaften
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Eine
Sammlung von bevorzugten Partikeln hat einen durchschnittlichen
Durchmesser von weniger als einem Mikron, vorzugsweise von etwa
5 nm bis etwa 500 nm, stärker
bevorzugt von etwa 5 nm bis etwa 100 nm, und noch stärker bevorzugt
von etwa 5 nm bis etwa 50 nm Die Partikel haben im Allgemeinen ein
grob sphärisches
Gesamtaussehen. Bei näherer
Untersuchung haben die Partikel im Allgemeinen Flächen, die
dem zu Grunde liegenden Kristallgitter entsprechen. Trotzdem neigen
die Partikel zu einem etwa gleichen Wachstum in den drei physikalischen
Dimensionen, so dass ein sphärisches
Gesamtaussehen entsteht. Durchmessermessungen an Partikeln mit Asymmetrien
basieren auf einem Durchschnitt von Längenmessungen entlang der Hauptachsen
des Partikels. Die Messwerte entlang der Hauptachsen liegen vorzugsweise
bei weniger als etwa 1 Mikron für
wenigstens etwa 95% der Nanopartikel, stärker bevorzugt für wenigstens
etwa 98% der Nanopartikel.
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Aufgrund
ihrer geringen Größe neigen
die Partikel dazu, lose Agglomerate aufgrund von Van der Waals Kräften und
magnetischen Interaktionen zwischen nahe gelegenen Partikeln zu
bilden. Trotzdem ist die Nanometergröße der Partikel (d. h. der Primärpartikel)
in Transmissionselektronenmikrogrammen der Partikel deutlich sichtbar.
Für kristalline Partikel
entspricht die Partikelgröße im Allgemeinen der
Kristallgröße. Die
Partikel haben im Allgemeinen einen Oberflächeninhalt, der nanometergroßen Partikeln
entspricht, wie in den Mikrogrammen zu sehen ist. Ferner zeigen
die Partikel aufgrund ihrer geringen Größe und ihres großen Oberflächeninhalts
pro Materialgewichtseinheit einzigartige Eigenschaften.
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Die
erzeugten Partikel haben vorzugsweise ein hohes Maß an Größengleichförmigkeit.
Wie bei einer Untersuchung von Transmissionselektronenmikrogrammen
festgestellt wird, haben die Partikel im Allgemeinen eine solche
Größenverteilung,
dass wenigstens etwa 95% der Partikel einen Durchmesser von mehr
als etwa 40% des durchschnittlichen Durchmessers und weniger als
etwa 160 des durchschnittlichen Durchmessers haben. Die Partikel
haben vorzugsweise eine solche Durchmesserverteilung, dass wenigstens
etwa 95% der Partikel einen Durchmesser von mehr als etwa 60% des
durchschnittlichen Durchmessers und weniger als etwa 140 des durchschnittlichen
Durchmessers haben. Die engen Größenverteilungen
können
in einer Reihe verschiedener Anwendungszwecke genutzt werden, wie
nachfolgend beschrieben wird. Für
einige Anwendungen ist es möglicherweise
wünschenswert,
mehrere Sammlungen von Partikeln zu mischen, die jeweils eine enge
Durchmesserverteilung haben, um eine gewünschte Verteilung von Partikeldurchmessern
zu erzeugen.
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Darüber hinaus
haben die Nanopartikel im Allgemeinen ein sehr hohes Reinheitsniveau.
Von mit den obigen Verfahren erzeugten Metalloxid- oder Metallcarbidpartikeln
wird erwartet, dass sie eine Reinheit haben, die höher ist
als die der Reaktionsgase, weil der Kristallbildungsprozess dazu
neigt, Kontaminanten aus dem Gitter auszuschließen. Ferner wurde gefunden,
dass mit Laserpyrolyse erzeugte Metallverbindungspartikel ein hohes
Maß an
Kristallinität
aufweisen. Mit stark kristallinen Partikeln ist das Gitterbild in
einem Elektronenmikrogramm mit geeigneter Vergrößerung deutlich sichtbar.
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Unter
den meisten Reaktionsbedingungen haben die Partikel im Allgemeinen
eine einzelne kristalline Phase. Die Partikel können eine einzelne kristalline
Phase haben, die wenigstens etwa 90 Gew.-% umfasst. Die Partikel
haben vorzugsweise eine einzelne kristalline Phasengleichförmigkeit
von wenigstens etwa 95 Gew.-%, stärker bevorzugt von wenigstens
etwa 99 Gew.-% und noch stärker
bevorzugt von wenigstens etwa 99,9 Gew.-%.
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Eisen
existiert bekanntlich in mehreren verschiedenen Oxidationszuständen. So
sind beispielsweise Eisenoxide mit Stöchiometrien von beispielsweise
FeO (kubisches Kristall) , Fe3O4 (kubisches Kristall,
Umkehrspinell-Struktur) und Fe2O3 (α-Trigonalkristall, γ-kubisches
Kristall, Spinellstruktur) bekannt. Ebenso wurden Eisencarbide mit
Stöchiometrien
von Fe3C (Cementit-orthorhombisch), Fe7C3 (hexagonal, pseudohexagonal
oder orthorhombisch), Fe5C2 (Hagg-Carbid – monoklinisch),
Fe2C (Cementit-orthorhombisch), Fe20C9, Fe4C
und ε-Carbid
(FexC, 2 < x < 3, hexagonal) beobachtet.
Die bei der Laserpyrolyse angewendeten Bedingungen können geändert werden,
um aus diesen verschiedenen Formen der Eisenverbindungen auszuwählen. Die
Bedingungen in einer besonderen Vorrichtung für die Auswahlproduktion zwischen
Fe3C und Fe7C3 wurden von Bi et al. (supra) beschrieben.
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C. Elektromagnetische
Abschirmung
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Abschirmmaterialien
können
verwendet werden, um empfindliche elektronische Schaltungen vor EMI
zu schützen.
Das Abschirmmaterial ist im Allgemeinen beim Abschirmen von Komponenten
vor elektromagnetischer Strahlung mit Frequenzen über etwa
1 Kilohertz und vorzugsweise mit Frequenzen über etwa 1 Megahertz effektiv.
Wenn das Abschirmmaterial eine ausreichende Stärke hat, dann kann das Abschirmmaterial
auch ein Gehäuse
für die
elektronische Vorrichtung bilden, ansonsten kann das Abschirmmaterial, z.
B. als eine Lage, mit einem anderen Material kombiniert werden,
um ein Gehäusematerial
mit ausreichender mechanischer Festigkeit zu bilden. Alternativ
kann das Abschirmmaterial die Elektronik oder einen empfindlichen
Teil der Elektronik unabhängig
von einem eventuellen sonstigen Strukturgehäuse der Elektronik umgeben.
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Das
Abschirmmaterial beinhaltet im Allgemeinen eine mit Partikeln beladene
Lage 500. Die mit Partikeln beladene Lage 500 beinhaltet
Magnetpartikel 502, die in einem Bindemittel 504 eingebettet sind,
wie in 5 schematisch dargestellt ist. Alternativ können die
Partikel als eine Lage auf einer Oberfläche des Bindemittels platziert
werden. Das Bindemittel kann elektrisch leitend oder elektrisch nichtleitend
sein.
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Die
mit Partikeln beladene Folie 500 bildet ein Abschirmmaterial
oder eine Komponente eines Abschirmmaterials. Das Abschirmmaterial
sollte die Übertragung
von elektromagnetischen Störungen wenigstens über einen
gewünschten
Frequenzbereich des elektromagnetischen Spektrums verhindern. Das
Abschirmmaterial ist vorzugsweise äußerst absorptionsfähig für elektromagnetische
Strahlung im gewählten
Teil des Frequenzspektrums.
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Bevorzugte
Magnetpartikel beinhalten die oben beschriebenen nanometergroßen Partikel
im Die Partikel können
so gewählt
werden, dass sie elektromagnetische Strahlung in einem gewünschten Frequenzbereich
absorbieren, vorzugsweise in einem relativ hohen Frequenzbereich.
Ein Partikelgemisch kann verwendet werden, wenn ein breiterer Absorptionsbereich
gewünscht
wird als der, der mit einer einzigen Partikelcharge erhalten werden
kann. Im Allgemeinen kann die Beladung von Partikeln in dem Material
so eingestellt werden, dass eine ausreichende Abschirmung für einen
bestimmten Verwendungszweck erzielt wird.
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Aufgrund
der geringen Größe von Partikeln im
Nanometerbereich können
diese nach der Zerstörung
der schwach gebundenen Aggregate in der Folie dicht gepackt werden.
Eine dichte Packung kann gute Abschirmeigenschaften ergeben, da
sich Strahlung weniger wahrscheinlich zwischen Partikeln fortpflanzt.
Dieses Packverhalten kann zur Verwendung von leichteren Abschirmmaterialien
führen,
um eine ausreichende EMI-Abschirmung zu erzielen. Ferner kann eine
Abschirmung mit Nanopartikeln eine bessere Anpassung an Strukturmerkmale
eines Gehäuses
ergeben, wie z. B. an den Ecken, ohne dass Strahlung austritt. Partikel
im Nanometerbereich erlauben die Bildung von glatten Folien von
sehr geringer Dicke.
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Das
Bindemittel 504 kann ein Polymer sein, z.B. ein beliebiges
aus einer Reihe verschiedener Polymere, die mit Partikeln gefüllt und
zu einer Folie geformt werden können.
Geeignete Polymere sind unter anderem Vinyl und Nicht-Vinyl-Polymere. Geeignete
Vinylpolymere sind beispielsweise Polyolefine wie Polyethylen und
Polypropylen, Fluopolymere wie Polytetrafluoethylen (Teflon®)
und Polyvinylidenfluorid, sowie Kopolymere und Gemische davon. Zu geeigneten
Nicht-Vinyl-Polymeren gehören
beispielsweise Polyester wie z. B. Polymethylmethacrylat und Polyurethan.
Zu nützlichen
Polymeren gehören
auch elektrisch leitende Polymere wie dotiertes Polyacetylen, Polyanilin,
Polypyrrol, Polythiophen und Polyphenylenvinylen. Mehrere leitende
Polymere haben auch eine hohe Dielektrizitätskonstante.
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Die
Polymere können
verschiedene Eigenschaftsmodifizierer beinhalten, um Verarbeitung
oder Haltbarkeit zu verbessern, wie z. B. Weichmacher und Antioxidationsmittel.
Geringe Mengen anderer partikelförmiger
Füllmaterialien
können
bei Bedarf zum Verbessern der mechanischen Eigenschaften und/oder
der elektrischen Leitfähigkeit
verwendet werden. Darüber
hinaus können
die Polymerfolien auch leitende Partikel wie Kohlenstofffasern,
Carbon Black, Graphit oder Metallpartikel beinhalten.
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Alternativ
können
Weichmetalle wie Indium und Gold als Bindemittel dienen. Die Partikel
können in
die weichen Metalle eingebettet werden. Wenn die Metalle Schmelzpunkte
unterhalb des Schmelzpunktes des Magnetpartikels haben, dann können die
magnetischen Partikel mit dem geschmolzenen Metall gemischt und
zu einer gewünschten
Gestalt geformt werden.
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In
einer alternativen Ausgestaltung 550 beinhaltet das Abschirmmaterial
zwei Lagen, wie in 6 schematisch dargestellt ist.
Eine Abschirmzusammensetzung in der ersten Lage 552 beinhaltet
Magnetpartikel 554, die in einer Polymermatrix 556 gehalten
werden. Die erste Lage 552 ist der in 5 gezeigten
Partikellage 500 ähnlich.
Die erste Lage 552 kann bei Bedarf elektrisch leitende
Komponenten enthalten. Eine zweite, leitende Lage 558 beinhaltet elektrisch
leitende Komponenten. Die zweite Lage 558 kann aus einem
leitenden Metall gebildet werden. So kann die zweite Lage 558 beispielsweise eine
Metalllage neben der ersten Magnetpartikellage sein. Alternativ
kann die zweite Lage 558 eine Polymerfolie sein. Die Polymerfolie
in der Lage 558 kann ein leitendes Polymer beinhalten.
Ob die Lage 558 ein leitendes Polymer beinhaltet oder nicht,
die leitende Lage 558 kann leitende Partikel wie z.B. Kohlenstofffasern,
Carbon Black, Metallpartikel und Graphit enthalten.
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Die
Magnetpartikel können
zu größeren Verbundpartikeln
geformt werden, um sie zu dem Abschirmmaterial zu formen. Mit Bezug
auf 7, der Verbundpartikel 600 beinhaltet
ein leitendes Bindemittel 602, das Magnetpartikel 604 enthält. Das
leitende Bindemittel 602 kann ein leitendes Polymer oder
ein Metall sein. Der Verbundpartikel ist im Allgemeinen immer noch
relativ klein, mit Durchmessern in der Größenordnung von einem Millimeter
oder weniger. Verbundpartikel 600 können mit einem Bindemittel
zum Bilden einer Lage gemischt werden. Diese Lage ist ähnlich der
in 5 gezeigten, mit Partikeln beladenen Lage, wobei
die Verbundpartikel durch die Magnetpartikel substituiert sind.
Alternativ können Verbundpartikel 600 zu
einer Flüssigkeit
gemischt werden, um eine Lösung
zu bilden, die zur Bildung eines Rbschirmmaterials auf eine Oberfläche gesprüht oder
geschleudert werden.
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Die
oben beschriebenen Ausgestaltungen sollen lediglich repräsentativ
und nicht einschränkend
sein. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung liegen im Rahmen der
Ansprüche.
Die Fachperson wird verstehen, dass zahlreiche Änderungen an den oben beschriebenen
Verfahren und Vorrichtungen von einer Fachperson vorgenommen werden
können,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, der lediglich durch die
nachfolgenden Ansprüche
begrenzt wird.