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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf elektrostatische Betätigungsglieder
und im besonderen auf in Mikrobearbeitung hergestellte elektrostatische
Betätigungsglieder
und auf elektrostatische Mikromotoren mit einer großen innerhalb
der Ebene vorliegenden Kraft und ohne eine außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft.
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Mit
dem Aufkommen von Mikrobearbeitungstechniken erwachte auch neues
Interesse an elektrostatischen Betätigungsgliedern, die manchmal
als „Mikromotoren" bezeichnet werden.
Elektrostatische Betätigungsglieder
erreichen hohe Energiedichten und können unter Verwendung unkomplizierter
Herstellungstechniken hergestellt werden. Elektrostatische Betätigungsglieder
wurden bisher verwendet, um optische Bauelemente zu positionieren,
Schalter zu bedienen und kleine Zahnräder zu drehen. Für hochmoderne
Datenspeicherbauelemente oder andere Anwendungen werden in Mikrobearbeitung
hergestellte Betätigungsglieder
benötigt,
die einen großen
Verfahrweg aufweisen, deren Positionierung mit hoher Präzision gesteuert
werden kann, und die ansprechend auf eine niedrige Betätigungsspannung arbeiten.
Diese Erfordernisse werden durch bekannte in Mikrobearbeitung hergestellte
elektrostatische Betätigungsglieder
nicht erfüllt.
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Ein
in Mikrobearbeitung hergestelltes elektrostatisches Betätigungsglied,
das einige der obigen Anforderungen erfüllt, wurde von Trimmer und
Gabriel in Design Considerations for a Practical Electrostatic Micro-Motor,
SENSORS AND ACTUATORS, Vol. 11, Seiten 189–206 (1987) und in der US-Patentschrift Nr.
4,754,185 beschrieben. Diese Dokumente beschreiben ein elektrostatisches
Betätigungsglied, bei
dem ein geerdetes bewegliches Siliziumsubstrat oder ein „Rotor" (der manchmal als „Verschiebungsvorrichtung" bezeichnet wird)
relativ zu einem feststehenden Siliziumsubstrat oder „Stator" bewegt wird. Der
Stator weist mehrere Sätze
von Elektroden auf seiner Oberfläche
auf, von denen einer bei einer sich von Masse unterscheidenden Spannung
gehalten wird, um den Rotor zu positionieren. Eine schrittweise
Bewegung wird dadurch geliefert, daß die Abstände der Stator- und Rotorelektroden
in einer Noniusbeziehung eingestellt werden. Da die Rotorelektroden
alle dieselbe Spannung, d. h. Massepotential, aufweisen, vereinfacht
dies die Herstellung des Bauelements beträchtlich.
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Das
von Trimmer und Gabriel beschriebene elektrostatische Betätigungsglied
erfüllt
jedoch nicht alle oben dargelegten Anforderungen. Beispielsweise
ist eine Betätigungsspannung
von etwa 100 V erforderlich, um in der Richtung, die parallel zu
der Ebene der Rotoroberfläche
ist, eine Kraft (eine „auf der
Ebene vorliegende Kraft")
in der Bandbreite von Kräften
auszuüben,
die erforderlich sind, um ein hochmodernes Speicherbauelement zu
betreiben. Diese Betätigungsspannung
liegt außerhalb
der Bandbreite von Spannungen, die unter Verwendung integrierter
CMOS-Schaltungen gesteuert werden können. Ferner wird die innerhalb
der Ebene vorliegende Kraft durch eine zu der Ebene des Rotors senkrechte
außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft begleitet. Die außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft zieht den Rotor zu dem Stator hin an und ist sogar zehnmal
größer als
die innerhalb der Ebene vorliegende Kraft.
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Die
starke außerhalb
der Ebene vorliegende Anziehungskraft erlegt der Aufhängung, die
verwendet wird, um die Entfernung zwischen dem Rotor und dem Stator
aufrechtzuerhalten, beträchtliche
Einschränkungen
auf. Bei elektrostatischen Betätigungsgliedern
einer herkömmlichen
Größe können Abstandshalter,
Lager und Schmierschichten verwendet werden, um den Rotor gegen
die Anziehungskraft zu tragen. Bei Strukturen im Mikrobereich ist
es jedoch schwieriger, eine effektive Möglichkeit zu liefern, die Entfernung
zwischen dem Rotor und Stator ohne hohe Reibungskräfte, die
den Betrieb beeinträchtigen,
aufrechtzuerhalten.
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Gefaltete
Balkenbiegevorrichtungen werden sehr häufig bei in Mikrobearbeitung
hergestellten Bauelementen verwendet, um den Rotor über dem Stator
zu tragen. Hochmoderne Datenspeicheranwendungen erfordern Betätigungsglieder,
die sich 25 μm
lateral bewegen können,
während
sie die Entfernung zwischen Rotor und Stator bis zu einer Genauigkeit
von 0,1 μm
aufrechterhalten. Falls das Verhältnis
der außerhalb
der Ebene vorliegenden Kraft zu der innerhalb der Ebene vorliegenden
Kraft annähernd
10 ist, wie bei dem von Trimmer und Gabriel beschriebenen elektrostatischen
Betätigungsglied, so
müßte eine
2 μm breite
Strahlbiegeschwingung mindestens 100 μm hoch sein, um eine ausreichende außerhalb
der Ebene vorliegende Steifheit aufzuweisen. Eine derartige Struktur
ist unter Verwendung einer herkömmlichen
Verarbeitung äußerst schwierig herzustellen.
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Ein
erster Lösungsansatz,
die Auswirkungen der außerhalb
der Ebene vorliegenden Anziehungskräfte bei in Mikrobearbeitung
hergestellten Bauelementen abzumildern, besteht darin, zwei stationäre Elektrodenplatten
auf gegenüberliegenden
Seiten einer beweglichen Platte zu verwenden. Durch Auswählen der
entsprechenden Elektrodenkonfiguration ist es möglich, die sich bewegende Platte
bei einer relativ stabilen Position zwischen den beiden stationären Platten
schweben zu lassen. Dieser Lösungsansatz
erfordert jedoch während
der Herstellung und/oder Montage eine präzise Prozeßsteuerung.
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Ein
zweiter bekannter Lösungsansatz,
der auf in Mikrobearbeitung hergestellte Bauelemente angewandt werden
kann, besteht darin, das Gewicht des beweglichen Substrats zu nutzen,
um der Anziehungskraft entgegenzuwirken. Da dieser Lösungsansatz
jedoch nicht funktioniert, wenn das elektrostatische Betätigungsglied
geneigt ist, ist seine Brauchbarkeit beträchtlich eingeschränkt.
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Bei
beiden der oben erörterten
Lösungsansätze werden
die Rotorelektroden alle auf einer einzigen Spannung gehalten.
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Es
ist bekannt, daß elektrostatische
Betätigungsglieder
im Makrobereich drei oder mehr Spannungen aufweisen, die sowohl
an dem Stator als auch an dem Rotor vorliegen. Ein Lösungsansatz
unter Verwendung eines Dreiphasen-Oszillationsspannungsmusters ist in
der US-Patentschrift Nr. 5,534,740 von Higuchi et al. beschrieben.
Dieser Lösungsansatz
kann eine sehr große
innerhalb der Ebene vorliegende Kraft erzeugen. Jedoch wird die große innerhalb
der Ebene vorliegende Kraft durch eine große außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft begleitet, die etwa viermal größer ist als die innerhalb der
Ebene vorliegende Kraft. Oszillationsspannungen von ungefähr 200 Volt
sind erforderlich, um eine innerhalb der Ebene vorliegende Kraft
einer ausreichenden Höhe
zu erzeugen, um die Reibung in den Aufhängungselementen zu überwinden.
Deshalb skaliert dieser Lösungsansatz
zweckmäßigerweise nicht
zu einem in Mikrobearbeitung hergestellten Bauelement, aufgrund
der großen
außerhalb
der Ebene vorliegenden Kraft und des Erfordernisses, drei Oszillationsspannungen
mit den Rotorelektroden zu verbinden. Eine Herstellung von elektrischen
Verbindungen mit einem beweglichen Rotor ist schwierig, insbesondere
für einen
in Mikrobearbeitung hergestellten Rotor, deshalb ist es wünschenswert,
die Anzahl von Spannungen, die an den Rotorelektroden vorliegen,
zu minimieren. Ferner sollte die Art und Weise, auf die die Spannungen
mit der Zeit variieren, so einfach wie möglich gestaltet werden.
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Manche
herkömmlichen
elektrostatischen Betätigungsglieder
liefern eine präzise
Positionssteuerung und eine große
Verfahrweg-Bandbreite, können
jedoch nicht einfach zur Verwendung bei in Mikrobearbeitung hergestellten
elektrostatischen Betätigungsgliedern
skaliert werden. Der Grund dafür
ist, daß diese
Betätigungsglieder
mit Betätigungsspannungen
operieren, die größer sind
als diejenigen, die unter Verwendung integrierter CMOS-Schaltungen gesteuert
werden können,
eine außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft erzeugen, die relativ zu der innerhalb
der Ebene vorliegenden Kraft zu groß ist, und erfordern, daß zu viele
elektrische Verbindungen mit dem Rotor hergestellt werden.
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Es
besteht ein Bedarf an einem elektrostatischen Betätigungsglied
und einer Möglichkeit,
ein elektrostatisches Betätigungsglied
zu steuern, das bzw. die ein präzises
Positionieren liefert und das bzw. die unter Verwendung integrierter
CMOS-Schaltungen gesteuert werden kann. Ferner besteht ein Bedarf
an einem derartigen elektrostatischen Betätigungsglied, das unter Verwendung
von Mikrobearbeitungstechniken hergestellt werden kann, die ein ähnliches
Verarbeiten verwenden wie dasjenige, das zum Herstellen integrierter
Schaltungen eingesetzt wird.
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In
der US-Patentanmeldung 08/818,209, die am 14. März 1997 eingereicht wurde,
den Titel „Electronic
Actuator With Alternating Voltage Patterns" trägt,
deren Erfinder Storrs Hoen and Carl Taussig sind (hiernach als „frühere Erfindung" bezeichnet) und
die der gleichzeitig anhängigen
europäischen Patentanmeldung
0865151 entspricht, ist ein in der Technik bisher unbekanntes elektrostatisches
Betätigungsglied
beschrieben, das diese Erfordernisse teilweise erfüllt. Elektroden,
die auf gegenüberliegenden Elektrodenoberflächen sowohl
des Rotors als auch des Stators angeordnet sind, sind mit einem
Wechselspannungsmuster beaufschlagt. Das Betätigungsglied liefert eine beträchtlich
geringere außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft für
eine gegebene innerhalb der Ebene vorliegende Kraft. Das Betätigungsglied liefert
eine innerhalb der Ebene vorliegende Kraft im Bereich von Kräften, die
bei einem hochmodernen Speicherbauelement benötigt werden, wenn es mit Betätigungsspannungen
betrieben wird, die in dem Bereich liegen, der unter Verwendung
integrierter CMOS-Schaltungen gesteuert werden kann. Das Betätigungsglied
kann unter Verwendung von Mikrobearbeitungstechniken hergestellt
werden, die eine ähnliche
Verarbeitung verwenden wie diejenige, die zum Herstellen integrierter
Schaltungen eingesetzt wird.
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Das
elektrostatische Betätigungsglied
umfaßt
einen Stator mit einem ersten linearen Array von Elektroden, das
entlang einer gegenüberliegenden Oberfläche angeordnet
ist, und einen Rotor mit einem zweiten Linienarray von Elektroden,
das entlang einer gegenüberliegenden
Oberfläche
gegenüber der
gegenüberliegenden
Oberfläche
des Stators angeordnet ist. Die gegenüberliegenden Oberflächen des
Stators und des Rotors sind durch eine Entfernung d beabstandet.
Der Rotor ist relativ zu dem Stator getragen, um es dem Rotor zu
ermöglichen,
sich in der innerhalb der Ebene vorliegenden Richtung parallel zu
den gegenüberliegenden
Oberflächen
zu bewegen. Anfänglich
werden die Elektroden sowohl auf dem Rotor als auch dem Stator mit
einem Wechselspannungsmuster beaufschlagt. Beispielsweise wird an
jede zweite Elektrode in jedem Array ein erster Spannungspegel angelegt,
und an jede Elektrode, die zu den Elektroden auf dem ersten Spannungspegel
benachbart ist, wird ein zweiter Spannungspegel, der sich von dem
ersten Spannungspegel unterscheidet, angelegt. Durch Einbringen
einer örtlichen Störung in
das Wechselspannungsmuster an dem Stator kann der Rotor um eine
präzise
Entfernung in der innerhalb der Ebene vorliegenden Richtung bewegt
werden.
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Die
Wechselspannungsmuster verringern nicht selbst die außerhalb
der Ebene vorliegende Anziehungskraft auf einen Pegel, der mit der
großen
innerhalb der Ebene vorliegenden Kraft vergleichbar ist. Um die
außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft für eine
gegebene innerhalb der Ebene vorliegende Kraft zu verringern, muß das Verhältnis zwischen
Abstand und Entfernung, p/d, das das Verhältnis zwischen dem Elektrodenabstand
p des Rotors und der Entfernung d zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen des
Rotors und des Stators ist, in einem optimalen Bereich liegen. Eine
verwendbar geringe außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft ergibt sich, wenn das Abstand/Entfernung-Verhältnis geringer
ist als acht. Die außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft wird für eine gegebene innerhalb der
Ebene vorliegende Kraft minimiert, wenn das Abstand/Entfernung-Verhältnis geringer
ist als etwa 2,25.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
eine innerhalb der Ebene vorliegende Bewegung durch ein getriebenes
Schrittgeberarray von Elektroden, das auf der gegenüberliegenden
Oberfläche
des Rotors angeordnet ist, und ein entsprechendes Schrittgeber-Treiberarray
aus Elektroden, das auf der gegenüberliegenden Oberfläche des
Stators angeordnet ist, geliefert. Jedes getriebene Array weist
eine gerade Anzahl nr von Rotorelektroden
auf, und jedes Treiberarray weist eine ungerade Anzahl ns von Statorelektroden auf, so daß ns = nr ± 1. Das
Verhältnis
des Abstands der getriebenen Elektroden zu dem Abstand der Statorelektroden
beträgt
ns/nr.
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Die
Treiberelektroden können
alternativ auf dem Rotor angeordnet sein, wobei die getriebenen Elektroden
in diesem Fall auf dem Stator angeordnet sind. In diesem Fall weist
jedes getriebene Array eine gerade Anzahl von Statorelektroden auf,
und jedes Treiberarray weist eine ungerade Anzahl von Rotorelektroden
auf, die sich bezüglich
ihrer Anzahl von der Anzahl der Statorelektroden um Eins unterscheiden. Das
Verhältnis
des Abstands der getriebenen Elektroden zu dem Abstand der Statorelektroden
ist gleich dem Verhältnis
der Anzahl von Rotorelektroden zu der Anzahl von Statorelektroden.
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Wie
oben beschrieben wurde, herrscht an den Elektrodenarrays, die auf
sowohl dem Stator als auch dem Rotor angeordnet sind, anfänglich ein Wechselspannungsmuster
vor. Das Wechselspannungsmuster an dem Stator wechselt zwischen
der ersten Spannung und der zweiten Spannung, wobei die erste Spannung
an die erste Elektrode in dem Statorarray angelegt ist. Eine innerhalb
der Ebene vorliegende Bewegung des Rotors wird durch ein lokales
Stören
des anfänglichen
Wechselspannungsmusters induziert, indem die Spannung an der ersten Elektrode
von der ersten Spannung zu der zweiten Spannung umgeschaltet wird.
Eine weitere innerhalb der Ebene vorliegende Bewegung kann durch
ein Umschalten der zweiten Stator-elektrode zu der ersten Spannung
induziert werden, wobei die Spannung an der ersten Elektrode unverändert bei
der zweiten Spannung bleibt.
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Die
soeben beschriebene Funktionsweise unterwirft den Rotor einer auf
den Stator gerichteten Anziehungskraft. Im Gegensatz zu dem Fall,
bei dem alle Rotorelektroden auf derselben Spannung gehalten werden,
kann die Größe der außerhalb
der Ebene vorliegenden Anziehungskraft jedoch um einen Faktor von
ungefähr
zehn auf einen Pegel reduziert werden, der ungefähr gleich der an den Rotor
angelegten maximalen innerhalb der Ebene vorliegenden Kraft ist.
Falls der Rotor durch Balkenbiegevorrichtungen aufgehängt ist,
verringert diese Reduktion der außerhalb der Ebene vorliegenden
Kraft um einen Faktor von zehn das Seitenverhältnis der Balkenbiegevorrichtungen
auf eines, das ohne weiteres anhand herkömmlicher Techniken hergestellt
werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil des elektrostatischen Betätigungsgliedes gemäß dieser
früheren
Erfindung besteht darin, daß es
eine große
innerhalb der Ebene vorliegende Kraft für eine gegebene Betätigungsspannung
liefert. Die innerhalb der Ebene vorliegende Kraft kann sogar ein
Drittel der Anziehungskraft zwischen den beiden Platten eines äquivalent
dimensionierten Parallelplattenkondensators betragen.
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Das
elektrostatische Betätigungsglied
gemäß dieser
früheren
Erfindung weist insofern einen weiteren Vorteil auf, als die innerhalb
der Ebene vorliegende Position des Rotors progressiv schrittweise bewegt
werden kann, ohne das Wechselspannungsmuster, mit dem die Rotorelektroden
beaufschlagt sind, zu ändern.
Folglich ist die Schrittgebungsrate nicht durch die dynamischen
elektrischen Charakteristika des Rotors beschränkt. Überdies muß zu jeglichem Zeitpunkt lediglich
eine Statorelektrode in jedem Satz von Statorelektroden umgeschaltet
werden, um die Rotorposition schrittweise zu bewegen. Dies bedeutet
für die
Statorspannungssteuerschaltungsanordnung ein Minimum an Einschränkungen in
bezug auf die Zeit.
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Das
elektrostatische Betätigungsglied
gemäß dieser
früheren
Erfindung kann verwendet werden, um Verschiebungen sowohl in der
innerhalb der Ebene als auch in der außerhalb der Ebene vorliegenden
Richtung zu liefern, d. h. in Richtungen, die parallel bzw. senkrecht
zu den gegenüberliegenden Oberflächen des
Stators und Rotors sind. Gegenüberliegende
Elektroden, die mit einem Wechselspannungsmuster beaufschlagt sind,
können
ferner verwendet werden, um auf den Rotor eine außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft auszuüben. Eine derartige außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft kann verwendet werden, um die außerhalb
der Ebene vorliegende Anziehungskraft, die durch die Elektroden,
die die innerhalb der Ebene vorliegende Kraft erzeugen, auf den
Rotor ausgeübt
wird, auszugleichen. Zusätzlich oder
alternativ dazu kann die außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft verwendet werden, um die Position des
Rotors in der außerhalb
der Ebene vorliegenden Richtung zu steuern.
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Die
außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft wird vorzugsweise durch ein Array von
Schwebe-Treiberelektroden, das auf der gegenüberliegenden Oberfläche des
Stators angeordnet ist, und ein Array von getriebenen Schwebeelektroden,
das auf der gegenüberliegenden
Oberfläche
des Rotors angeordnet ist, geliefert. Die Arrays von Schwebe-Treiberelektroden
und getriebenen Schwebeelektroden weisen einen gleichen Abstand
auf. Die Wechselspannungsmuster werden so auferlegt, daß Schwebeelektroden
in dem Zustand der höheren
Spannung an dem Rotor mit den Schwebeelektroden in dem Zustand der
höheren
Spannung an dem Stator ausgerichtet sind. Bei dieser Anordnung wird
der Rotor von dem Stator abgestoßen. Die außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft kann durch ein Variieren der Spannungen entweder auf dem Rotor
oder Stator oder auf beiden gesteuert werden. Das Array von Schwebe-Treiberelektroden
kann alternativ auf der gegenüberliegen den
Oberfläche
des Rotors angeordnet sein, und das Array von getriebenen Schwebeelektroden
kann alternativ auf der gegenüberliegenden Oberfläche des
Stators angeordnet sein.
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Elektrodenarrays,
die vorwiegend eine innerhalb der Ebene vorliegende Kraft erzeugen
(„Schrittgeber-Elektrodenarrays"), und Elektrodenarrays,
die eine außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft erzeugen („Schwebeelektrodenarrays"), können kombiniert
werden, um eine zusätzliche
Funktionalität
zu liefern. Beispielsweise kann eine Anzahl ähnlicher Elektrodenarrays verwendet
werden, um die durch ein einzelnes Elektrodenarray ausgeübte Kraft
zu erhöhen.
Ferner kann ein erstes Schrittgeberelektrodenarray, das senkrecht
zu einem zweiten Schrittgeberelektrodenarray angeordnet ist, den
Rotor in einer von zwei senkrechten innerhalb der Ebene vorliegenden
Richtungen oder in beiden bewegen. Ein Schwebeelektrodenarray, das
senkrecht zu einem Schrittgeberelektrodenarray angeordnet ist, kann
verwendet werden, um die durch das Schrittgeberelektrodenarray erzeugte
außerhalb
der Ebene vorliegende Anziehungskraft auszugleichen. Schließlich können parallele
Schrittgeberelektrodenarrays mit unterschiedlichen Abständen verwendet
werden, um auf den Rotor eine innerhalb der Ebene vorliegende Kraft ohne
eine zugeordnete außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft auszuüben.
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Die
durch ein Schrittgeberarray ausgeübte außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft kann reduziert werden, indem der Raum zwischen dem Rotor und
dem Stator mit festen oder fluidförmigen Dielektrika gefüllt wird.
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Eine
Hälfte
der Elektroden in dem Rotorarray kann durch eine leitfähige Ebene,
die auf eine vorbestimmte Spannung, beispielsweise Massepotential, eingestellt
ist, ersetzt werden. Diese leitfähige
Ebene bildet „effektive" Elektroden zwischen
benachbarten physischen Elektroden. Beispielsweise kann eine leitfähige Ebene
gebildet werden und kann durch eine isolierende Schicht bedeckt
sein, auf der ein lineares Array von elektrisch miteinander verbundenen
physischen Elektroden angeordnet ist. Jede Region der leitfähigen Ebene
zwischen benachbarten physischen Elektroden fungiert als effektive
Elektrode. Das Wechselspannungsmuster wird hergestellt, indem die
elektrisch miteinander verbundenen physischen Elektroden auf eine
Spannung eingestellt werden, die sich von der der leitfähigen Ebene
unterscheidet.
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Die
Treiberelektroden in dem Schrittgeberarray sind vorzugsweise mit
demselben Paar von Spannungspegeln verbunden wie die entsprechenden
getriebenen Elektroden, obwohl eine zusätzliche Positionierungsgenauigkeit
geliefert werden kann, wenn die Elektrode, deren Spannung geändert wird, um
das Wechselspannungsmuster zu stören,
mit einer Spannung verbunden ist, die zwischen dem Paar von Spannungspegeln
liegt.
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Aufgrund
der Umwandlungseffizienz der hohen Spannung in die innerhalb der
Ebene vorliegende Kraft des elektrostatischen Betätigungsgliedes gemäß dieser
früheren
Erfindung kann das Paar von Spannungen, das an die Elektroden angelegt
wird, um sie mit dem Wechselspannungsmuster zu beaufschlagen, ausgewählt sein,
um eine Kompatibilität mit
CMOS-Schaltungen
zu liefern. Spannungspaare, die sich um weniger als 20 V unterscheiden,
liefern eine schnelle Bewegung des Rotors über einen Bereich von 50 μm.
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In
der gesamten vorliegenden Offenbarung werden die Begriffe „Rotor" und „Verschiebungsvorrichtung" verwendet, um den
beweglichen Teil des Betätigungsgliedes
zu beschreiben, ungeachtet dessen, ob sich der bewegliche Teil tatsächlich bewegt, und
ungeachtet dessen, ob er sich lateral bewegt oder dreht. Die unten
beschriebenen Ausführungsbeispiele
können
sowohl bei sich drehenden als auch linearen Betätigungsgliedern direkt eingesetzt
werden. Bei sich drehenden elektrostatischen Betätigungsgliedern sind die Elektroden
der Schrittgeberarrays radial um das Drehzentrum angeord net, und
die Elektroden der Schwebearrays sind konzentrisch mit dem Drehzentrum.
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Arrays
von Erfassungselektroden können zusätzlich oder
alternativ auf den gegenüberliegenden
Oberflächen
sowohl des Rotors als auch des Stators angeordnet sein, um elektrische
Signale zu erzeugen, die die Position des Rotors angeben. Entsprechende
Erfassungsarrays auf dem Rotor und dem Stator weisen einen gleichen
Abstand auf. An das Sensortreiberarray, das vorzugsweise auf dem Rotor
angeordnet ist, wird ein Wechselspannungsmuster angelegt, das Spannungsmuster,
das in dem getriebenen Sensorarray, das vorzugsweise auf dem Stator
angeordnet ist, induziert ist, wird erfaßt, und die Position des Rotors
wird aus dem Spannungsmuster ermittelt.
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Wie
oben erwähnt
wurde, kann die getriebene Rolle des Rotors für die Schrittgeber- und Schwebeelektroden
gegen die treibende Rolle des Stators ausgetauscht werden, und die
treibende Rolle des Rotors kann für die Sensorelektroden gegen
die getriebene Rolle des Stators ausgetauscht werden.
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Wie
oben erwähnt
wurde, wird eine brauchbar geringe außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft erhalten, wenn das Abstand/Entfernung-Verhältnis, p/d, geringer ist als
acht, und die außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft für
eine gegebene innerhalb der Ebene vorliegende Kraft wird minimiert,
wenn das Abstand/Entfernung-Verhältnis
geringer ist als 2,25. Wenn das Abstand/Entfernung-Verhältnis geringer ist
als 2,25, wird die innerhalb der Ebene vorliegende Kraft für eine gegebene
Betätigungsspannung
maximiert, und die außerhalb
der Ebene vorliegende Anziehungskraft wird minimiert.
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Da
sich das Wechselspannungsmuster an dem Rotor nicht mit der Zeit ändern muß, arbeitet
das elektrostatische Betätigungsglied
gemäß dieser
früheren
Erfindung auch dann, wenn das Wechselspannungsmuster auf eine andere
Weise auf der dem Rotor gegenüberliegenden
Oberfläche
hergestellt wird. Beispielsweise kann das Wechselspannungsmuster durch
eine auf der gegenüberliegenden
Oberfläche aufgebrachte
elektrostatische Ladung, durch ein auf der gegenüberliegenden Oberfläche angeordnetes gepoltes
Ferroelektrikum oder durch ein Verzerrungsfeld, das in einem auf
der gegenüberliegenden Oberfläche angeordneten
piezoelektrischen Material hergestellt ist, hergestellt werden.
Um diese Alternativen zu beschreiben, kann die Beziehung zum Maximieren
der innerhalb der Ebene vorliegenden Kraft bezüglich der Entfernung d in bezug
auf die primäre räumliche
Wellenlänge λ der Spannungsverteilungen auf
den gegenüberliegenden
Oberflächen
des Rotors und des Stators angegeben werden. Diese analytischere
Beschreibung ist ferner für
eine genaue Beschreibung des elektrostatischen Betätigungsgliedes notwendig,
wenn das den Elektroden auferlegte Spannungsmuster nicht genau ein
wechselndes Muster ist oder wenn Zwischenspannungspegel an manche
der Elektroden angelegt werden.
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Wenn
der Betrieb des elektrostatischen Betätigungsgliedes anhand der primären räumlichen Wellenlänge beschrieben
wird, kann die Beziehung zum Maximieren der innerhalb der Ebene
vorliegenden Kraft bezüglich
der Entfernung d als ein Erfordernis angegeben werden, daß das Verhältnis der
primären
räumlichen
Wellenlänge λ zu der Entfernung d,
d. h. das Verhältnis
räumliche
Wellenlänge/Entfernung,
geringer sei als 4,5. Falls das Spannungsmuster strikt wechselnd
ist und der Abstand der Elektroden gleichmäßig und gleich p ist, beträgt die primäre räumliche
Wellenlänge
einfach 2p, und die Einschränkung
bezüglich λ ist identisch
mit der Einschränkung
bezüglich
p. Falls das Spannungsmuster nicht strikt wechselnd ist, wie dies
beispielsweise auftritt, wenn das Wechselspannungsmuster an dem Stator örtlich gestört wird,
um die Position des Rotors zu ändern,
so wird die primäre
räumliche
Wellenlänge λ durch ein
Berechnen einer Fourier-Transformierten der Spannungsverteilung
ermittelt.
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Der
Hauptvorteil des elektrostatischen Betätigungsgliedes gemäß dieser
früheren
Erfindung besteht darin, daß eine
mit CMOS-Schaltungen kompatible Spannung eine innerhalb der Ebene
vorliegende Kraft erzeugt, die ausreichend groß ist, um den Rotor relativ
zu dem Stator über
Entfernungen von mehreren Dutzend Mikrometern zu bewegen, und daß die als
Nebeneffekt des Erzeugens der innerhalb der Ebene vorliegenden Kraft
erzeugte außerhalb
der Ebene vorliegende Kraft ausreichend gering ist, um zu ermöglichen,
daß herkömmlich hergestellte
gefaltete Balkenbiegevorrichtungen den Rotor tragen. Ein zweiter
Vorteil besteht darin, daß lediglich
zwei Spannungen mit dem Rotor verbunden sein müssen, was ermöglicht,
daß der
Rotor mit einer minimalen Anzahl elektrischer Verbindungen hergestellt
wird. Da die Spannungen an dem Rotor statisch sind, können diese
elektrischen Verbindungen ferner eine relativ hohe Impedanz aufweisen.
Vereinfachte elektrische Verbindungen verringern die Prozeßkomplexität und minimieren
die Auswirkungen mechanischer Restbeanspruchungen, die sich aus
der Verwendung ungleicher Materialien ergeben.
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Obwohl
die frühere
Erfindung auf dem Gebiet eines langen Weges, einer hohen Kraft und
einer zweidimensionalen in der Ebene liegenden Bewegung eines durch
Biegevorrichtungen aufgehängten monolithischen
Elementes Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik aufweist, arbeitet sie als Schrittmotor. Überdies
besteht weiterhin ein Bedarf an einer erhöhten in der Ebene liegenden
Steifheit für
dasselbe maximale in der Ebene liegende Kraftniveau, an einer größeren Auflösung für eine gegebene
minimale Größe eines
lithographischen Merkmals und an einer Beseitigung von außerhalb
der Ebene liegenden Kräften.
Wie die frühere
Erfindung sollte ein derartiges elektrostatisches Betätigungsglied
und eine Art und Weise einer Steuerung eines derartigen elektrostatischen
Betätigungsglieds
eine präzise
Positionierung liefern und unter Verwendung von integrierten CMOS-Schaltungen
gesteuert werden. Ein derartiges elektrostatisches Betätigungsglied
sollte unter Verwendung von Mikrobearbeitungs techniken hergestellt
werden, die eine ähnliche
Verarbeitung verwenden, wie sie zum Herstellen integrierter Schaltungen eingesetzt
wird.
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Die
obigen Anforderungen werden durch ein elektrostatisches Betätigungsglied
erfüllt,
das eine Struktur aufweist, die anschließend ausführlicher beschrieben wird.
Diese Erfindung weist, wie die frühere Erfindung der europäischen Patentanmeldung 0865151,
ebenfalls die Vorteile eines langen Weges, einer hohen Kraft und
einer zweidimensionalen in der Ebene liegenden Bewegung eines durch
Biegevorrichtungen aufgehängten
monolithischen Elementes auf. Sie unterscheidet sich von der früheren Erfindung
darin, dass sie nicht als Schrittmotor arbeitet. Die vorliegende
Erfindung ist in der offenen Schleife instabil und verwendet zum
Arbeiten eine Rückkopplungssteuerung.
Durch die Verwendung einer Rückkopplungssteuerung
werden die folgenden Vorteile bezüglich der früheren Erfindung
verwirklicht: erhöhte
in der Ebene liegende Steifheit für dasselbe maximale in der
Ebene liegende Kraftniveau, größere Auflösung für eine gegebene
minimale Größe eines
lithographischen Merkmals und Beseitigung von außerhalb der Ebene liegenden
Kräften.
Dieser letzte Vorteil ist besonders vom Standpunkt der Herstellung her
betrachtet von Bedeutung. Die praktische Beseitigung von außerhalb
der Ebene liegenden Kräften ermöglicht eine
Mikroherstellung unter Verwendung einfacher additiver Prozesse.
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Mechanisch
ist die Vorrichtung ähnlich
der oben unter Bezug auf die frühere
Erfindung beschriebenen. Die Länge
der Statorstreifen übertrifft
die der zugewandten Verschiebungsvorrichtungsstreifen (bzw. Rotorstreifen),
und sie sind so ausgerichtet, dass die Überlappung zwischen den einander
zugewandten Streifen über
die gesamte in der Ebene vorliegende parallele Verschiebung hinweg
gleich der Länge
des kürzeren
Streifens bleibt. Somit wirkt sich eine Bewegung in der parallelen,
in der Ebene vorliegenden Richtung nicht auf die Kapazität zwischen den
einander zugewandten Strei fen aus, und folglich ändern sich die Kräfte in den
zwei zu den Streifen senkrechten Richtungen nicht. Die Entkopplung
der durch die zwei orthogonalen Gruppen von Streifen erzeugten Kräfte von
der orthogonalen in der Ebene vorliegenden Verschiebung ermöglicht,
dass ein einzelnes starres Element in zwei senkrechte Richtungen
verschoben wird. Dies führt
zu einem kompakteren Mikromotor mit einer höheren außerhalb der Ebene vorliegenden
Steifheit und mehr Raum, der für eine
Zugkraft erzeugende Merkmale zur Verfügung steht, im Vergleich zu
Entwürfen,
die ein Verschachteln oder Stapeln erfordern, um eine zweidimensionale
Bewegung zu erzielen, z. B. zweidimensionale Kammantriebe.
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Die
Raumfrequenz und Amplitude der Statorpotenzialfunktionen sind dieselben
wie ihre jeweiligen Gegenstücke
der Verschiebungseinrichtung, jedoch kann die räumliche Phase der Potenzialverteilung
elektrisch verschoben werden. Die räumliche Periode des Statorpotenzials
geteilt durch den Abstand der Statorelektroden ergibt die Anzahl
von elektrischen Statorphasen, n. Eine Modulation der Spannungen
an den n elektrischen Statorphasen kann verwendet werden, um die
räumliche
Phase der Statorpotenzialverteilung zu verschieben.
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Wenn
die räumliche
Phase der Statorpotenzialverteilung von 0°, bezogen auf die Verteilung
der Verschiebungsvorrichtung, auf 180° verschoben wird, gelangt die
in der Ebene liegenden Kraft zwischen der Verschiebungsvorrichtung
und dem Stator durch zwei Gleichgewichtspositionen. Bei 0° befindet sich
die in der Ebene liegende Kraft in einem instabilen Gleichgewichtszustand.
An diesem Punkt erreicht die außerhalb
der Ebene liegende Kraft ein positives Maximum (maximale außerhalb
der Ebene liegende Abstoßung).
Bei 180° liegt
ein zweiter Gleichgewichtszustand vor. Die in der Ebene vorliegende
Kraft ist an diesem Punkt stabil, und die außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft befindet sich auf einem negativen Maximum (maximale Anziehung).
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Durch
Hinzufügen
einer gemeinsamen Vorspannungsspannung zu jeder der Statorelektroden, wenn
sich die Verschiebungsvorrichtung und der Stator in der Position
eines instabilen Gleichgewichts befinden, kann die Abstoßung auf
Null verringert werden, während
die in der Ebene liegende Kraft in dem instabilen Gleichgewicht
bleibt. Alternativ dazu können
diese Vorspannungsspannungen mit demselben Effekt an die Verschiebungsvorrichtungselektroden angelegt
werden.
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Ein
Stabilisieren der in der Ebene liegenden Kraft in der Position des
instabilen Gleichgewichts wird erzielt, indem die elektrische Phase
der Statorpotenzialverteilung in einer Richtung verschoben wird,
um eine in der Ebene liegende Kraft zu erzeugen, die einer Bewegung
der Verschiebungsvorrichtungen weg von der Gleichgewichtsposition
entgegengesetzt ist. Die Phase der Statorpotenzialverteilung kann
um einen Betrag, der gleich dem Abstand der Statorelektroden ist,
verschoben werden, indem einfach die Spannungen, die an die n elektrischen Statorphasen
angelegt sind, mit einer Modulo-n-Verschiebung der Größe 1, vertauscht
werden, d. h. indem die Spannung, die derzeit an die Phase „I – 1" angelegt ist, der
Phase „I" zugewiesen wird
(oder der Phase „I
+ 1", um in die
andere Richtung zu verschieben).
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Zwei
gleichermaßen
bevorzugte Techniken wurden zum Verändern der Phase um weniger
als den Statorabstand demonstriert. Die erste Technik besteht darin,
die Spannung jeder der n elektrischen Statorphasen zwischen ihrem
derzeitigen Wert und dem Wert, der aktuell an die nachfolgende (oder
vorausgehende) Elektrodenphase angelegt wird, linear zu variieren.
Die zweite Technik besteht darin, zwischen der vorliegenden Elektrodenphasenspannung und
der Spannung einer benachbarten Elektrodenphase mit einem zu der
Phasenverschiebung proportionalen Arbeitszyklus ein Zeitmultiplexieren
durchzuführen.
Die Periode der Zeit für
einen Multiplexzyklus ist so ausgewählt, dass sie weit kürzer ist
als die mechanischen Zeitkonstanten des Mikromotors. Diese Verfahren
werden als lineare Steuerung und Pulsbreitenmodu lationssteuerung
bezeichnet und wurden experimentell demonstriert.
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Positionsinformationen
sind sehr wichtig für den
Betrieb des Servo. Die Treiberelektroden der Verschiebungsvorrichtung
und des Stators können als
Positionssensoren für
relative in der Ebene und außerhalb
der Ebene liegende Verschiebungen der Verschiebungsvorrichtung und
des Stators, gleichzeitig mit dem Betrieb des Motors, verwendet
werden, wobei entweder eine Pulsbreitenmodulations- oder eine lineare
Steuerung verwendet wird. Der Lösungsansatz
besteht darin, die Gleichstromanregung, die den Verschiebungsvorrichtungselektroden bereitgestellt
wird, mit einer Wechselstromanregung zu überlagern, und, indem diese
Signale mit den Statorelektroden erfasst werden, die Phase-zu-Phase-Kapazität zu messen
und somit auf die Verschiebung zu schließen. Die Technik zum Messen
der in der Ebene liegenden Position weist folgende Charakteristika
auf: sie stört
nicht den gleichzeitigen Betrieb des Motors, ist immun gegenüber Vorspannungen, die
durch Änderungen
der Amplitude von Sensortreibersignalen erzeugt werden, sie liefert
sowohl In-Phase- als auch Quadratursignale für eine vollständige Vier-Quadranten-Positionserfassung
und wird von Änderungen
des Zwischenraums zwischen der Verschiebungsvorrichtung und dem
Stator nicht beeinflusst. Zusätzlich
können
dieselben Messungen auf unterschiedliche Weise verarbeitet werden,
um eine Messung des Zwischenraums zwischen der Verschiebungsvorrichtung
und dem Stator zu liefern, der unabhängig von der relativen in der
Ebene liegenden Position der Verschiebungsvorrichtung und des Stators
ist.
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1 ist
eine schematische Ansicht des grundlegenden Ausführungsbeispiels des elektrostatischen
Betätigungsgliedes
gemäß der Erfindung.
-
2 ist
eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
eines in 1 gezeigten elektrostatischen Betätigungsglieds.
-
3 ist
eine Schnittansicht entlang der in 2 gezeigten
Linie 3-3.
-
4 ist
eine Schnittansicht entlang der in 2 gezeigten
Linie 4-4.
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Ein
grundlegendes Ausführungsbeispiel
des elektrostatischen Betätigungsgliedes 10 gemäß der Erfindung
ist schematisch in 1 gezeigt. Die Struktur dieses
Betätigungsgliedes
ist charakteristisch für
die Ausführungsbeispiele,
die nachfolgend beschrieben werden. Das elektrostatische Betätigungsglied
umfaßt
den Stator 12 und den Rotor 14. Der Stator umfaßt die ebene
gegenüberliegende Oberfläche 13,
entlang welcher das lineare Array 11 von Statorelektroden 20, 22, 24 und 26 angeordnet ist.
Der Rotor umfaßt
die ebene gegenüberliegende Oberfläche 15,
die der gegenüberliegenden
Oberfläche 13 des
Stators gegenüberliegt.
Entlang der gegenüberliegenden
Oberfläche 15 ist
das lineare Array 17 von Rotorelektroden 30, 32, 34 und 36 angeordnet.
Die Statorelektroden und die Rotorelektroden sind jeweils länglich in
einer Ebene, die zu der Zeichnungsebene senkrecht ist.
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In
der gesamten nachfolgenden Beschreibung werden die Begriffe „Betätigungsglied" und „Mikromotor" austauschbar verwendet.
Desgleichen werden in der gesamten nachfolgenden Beschreibung auch
die Begriffe „Rotor" und „Verschiebungsvorrichtung" austauschbar verwendet.
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Eine
geringe Zitterwechselspannung 62, Vω1 sin ω1 t, und eine Anregungsgleichspannung 64, Vrotor1DC, werden kombiniert 66 und an
Rotorelektroden 30 und 32 angelegt. Desgleichen
werden eine geringe Zitterwechselspannung 72, Vω1 sin ω2 t, und eine Anregungsgleichspannung 74,
Vrotor2DC, kombiniert 76 und an
Rotorelektroden 34 und 36 angelegt.
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RC-Frequenzweichen 40, 42, 44 und 46 sind mit
Statorelektroden 20, 22, 24 bzw. 26 gekoppelt. Die
RC-Frequenzweichen 40, 42, 44 und 46 sind
ferner durch jeweilige AM-Demodulatoren 50, 52, 54 und 56 mit
einer Steuerung mit geschlossener Schleife 60 gekoppelt.
Um die Rückkopplungsschleife
zu schließen,
ist die Geschlossene-Schleife-Steuerung 60 wiederum
mit den RC-Frequenzweichen 40, 42, 44 und 46 gekoppelt.
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Bei
diesem Beispiel gibt es vier Statorphasen; d. h. Stator ϕA,
Stator ϕB, Stator ϕC und Stator ϕD, die
den Statorelektroden 20, 22, 24 bzw. 26 zugeordnet
sind. Desgleichen gibt es zwei Rotorphasen; d. h. Rotor ϕA
und Rotor ϕB. Man beachte jedoch, dass der Rotor ϕA
den Rotorelektroden 30 und 32 zugeordnet ist,
da die Rotorelektroden 30 und 32 zusammengekoppelt
sind. Desgleichen ist der Rotor ϕB den Rotorelektroden 34 und 36 zugeordnet,
da die Rotorelektroden 34 und 36 zusammengekoppelt sind.
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Der
Betrieb des elektrostatischen Betätigungsglieds der 1 wird
am besten in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel der 2 bis 4 erläutert. 2 ist
eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
eines in 1 gezeigten elektrostatischen Betätigungsglieds. 3 ist
eine Schnittansicht entlang der in 2 gezeigten
Linie 3-3. Desgleichen ist 4 ein Schnitt
entlang der in 2 gezeigten Linie 4-4.
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In 2 kann
man sehen, dass der Rotor 214 des elektrostatischen Betätigungsglieds 210 durch
Federn 213 parallel zu dem Stator 212 aufgehängt ist.
Vier Rotorelektrodenarrays 217 sind auf der Oberfläche des
Rotors 214 angeordnet, die der Oberfläche des Stators 212 zugewandt
ist, die vier entsprechende Sätze
von Statorelektrodenarrays aufweist. Man beachte, dass die Statorelektrodenarrays in 2 nicht
gezeigt sind, sondern in 3 und 4 als Statorelektrodenarrays 211 gezeigt
sind.
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Für dieses
Beispiel umfasst jedes der Rotorelektrodenarrays 217 acht
einzelne Rotorelektrodenstreifen und arbeitet auf dieselbe Weise
wie das Vier-Elektroden-Rotorarray 17 der 1.
Die Rotorelektrodenarrays 217 der 2 sind derart
ausgerichtet, dass jedes Array 217 orthogonal zu seinen nicht
diagonalen Nachbarn ist.
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Desgleichen
umfasst jedes der in 3 und 4 gezeigten
Statorelektrodenarrays 211 acht einzelne Statorelektrodenstreifen
und arbeitet auf dieselbe Weise wie das Vier-Elektroden-Statorarray 12 der 1.
Die Statorelektrodenarrays 211 sind derart ausgerichtet,
dass jedes Array 211 orthogonal zu seinen nicht diagonalen
Nachbarn ist.
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Das
bevorzugte Ausführungsbeispiel
des elektrostatischen Betätigungsglieds
wird durch eine Mikrobearbeitung unter Verwendung herkömmlicher Techniken
zur IC-Herstellung gebildet. Beispielsweise können der Rotor und der Stator
ein Halbleitersubstrat aufweisen, auf dem strukturierte dielektrische und
leitfähige
Schichten gebildet sind. Bei einem Ausführungsbeispiel wurde ein Einkristall-Siliziumsubstrat
verwendet, dessen Oberflächen
durch eine Schicht aus Siliziumnitrid geschützt waren. Eine Schicht aus
Wolfram wurde auf die Siliziumdioxidschicht aufgebracht und wurde
selektiv geätzt,
um die Elektroden und Leiter, die die Elektroden verbinden, zu bilden.
Die Verwendung von Techniken zur Herstellung von ICs, um in Mikrobearbeitung
hergestellte elektrostatische Betätigungsglieder zu bilden, ist
in der Technik bekannt. Alternativ dazu können die Substrate des Rotors
und des Stators aus Materialien gebildet werden, die herkömmlicherweise
verwendet werden, um gedruckte Schaltungsplatinen oder flexible
Schaltungen zu bilden.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung der Federn 213, die verwendet
werden, um den Rotor 214 parallel zu dem Stator 212 aufzuhängen. Jedoch kann
der Rotor auf eine Anzahl unterschiedlicher Arten und Weisen über dem
Stator getragen werden. Wie oben erörtert wurde, ist ein mechanischer
Träger,
der Biegevorrichtungen wie z. B. gefaltete Balkenbiegevorrichtungen
verwendet, bevorzugt, da eine derartige Struktur den Träger ohne
nennenswerte statische oder dynamische Reibung trägt. Die
bei dem elektrostatischen Betätigungsglied
gemäß der Erfindung
erzielte vernachlässigbare
außerhalb
der Ebene liegende Kraft ermöglicht,
dass gefaltete Balkenbiegevorrichtungen mit einem relativ kleinen
Seitenverhältnis
verwendet werden. Derartige gefaltete Balkenbiegevorrichtungen können unter
Verwendung herkömmlicher
Halbleiterherstellungstechniken relativ problemlos hergestellt werden.
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Der
Rotor kann auf andere Weise über
dem Stator aufgehängt
sein. Der Rotor kann durch eine Fluidschicht wie beispielsweise
eine Luftschicht oder eine Schicht aus dielektrischer Flüssigkeit,
durch Rollenlager oder einen anderen Rollenkontakt, durch Schiebekontakt,
durch Schiebekontakt, bei dem ein Bauglied durch Ultraschall in
Schwingungen versetzt wird, um die Reibung zu vermindern, und durch
eine Van der Waals-Abstoßung
zwischen Oberflächen, zwischen
denen ein entsprechendes dielektrisches Fluid angeordnet ist, aufgehängt sein.
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Nun
kann man also sehen, dass diese Erfindung ein Verfahren für die Verschiebung
von parallelen Oberflächen
relativ zueinander in einer von zwei orthogonalen Richtungen innerhalb
einer zu beiden Oberflächen
parallelen Ebene liefert, ohne in der zu den Oberflächen senkrechten
Richtung Kräfte
zu erzeugen. Die Kräfte
zum Betätigen
der Oberflächen werden
durch elektrostatische Felder erzeugt, die durch Strukturen von
Elektroden auf den Seiten der einander zugewandten Oberflächen erzeugt
werden. Die an die Elektroden angelegten Potenziale sind eine Funktion
der Position der Strukturen in Bezug aufeinander. Diese selben Elektrodenstrukturen
werden verwendet, um die relative Position der zwei Oberflächen über eine
kapazitive Kopplung von übereinander
liegenden Wechselstrompotenzialen zu erfassen.
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Diese
Erfindung weist, wie die frühere
Erfindung der europäischen
Patentanmeldung 0865151, ebenfalls die Vorteile eines langen Weges,
einer hohen Kraft und einer zweidimensionalen in der Ebene liegenden
Bewegung eines durch Biegevorrichtungen aufgehängten monolithischen Elementes
auf. Sie unterscheidet sich von der früheren Erfindung darin, dass
sie nicht als Schrittmotor arbeitet. Die vorliegende Erfindung ist
in der offenen Schleife instabil und verwendet zum Arbeiten eine
Rückkopplungssteuerung.
Durch die Verwendung einer Rückkopplungssteuerung
werden die folgenden Vorteile bezüglich der früheren Erfindung
verwirklicht: erhöhte
in der Ebene liegende Steifheit für dasselbe maximale in der
Ebene liegende Kraftniveau, größere Auflösung für eine gegebene
minimale Größe eines
lithographischen Merkmals und Beseitigung von außerhalb der Ebene liegenden
Kräften.
Dieser letzte Vorteil ist besonders vom Standpunkt der Herstellung her
betrachtet von Bedeutung. Frühere
Entwürfe
wiesen außerhalb
der Ebene liegende Kräfte
auf, die zumindest dieselbe Größe aufwiesen
wie die in der Ebene liegenden Kräfte, wobei dies, kombiniert
mit dem Wunsch, große
in der Ebene liegende Verschiebungen aufzuweisen und dabei einen
nahezu konstanten Zwischenraum beizubehalten, die Balken, die die
Aufhängung
umfassen, zwingt, ein großen Seitenverhältnis (Tiefe
dividiert durch Breite) aufzuweisen. Diese Anforderung schränkt die
möglichen Herstellungstechniken
ein. Im Gegensatz dazu ermöglicht
die praktische Beseitigung von außerhalb der Ebene liegenden
Kräften
eine Mikroherstellung unter Verwendung einfacher additiver Prozesse.
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Mechanisch
gesehen ist die Vorrichtung ähnlich
wie derjenige, die oben in der Zusammenfassung und ausführlicher
in der früheren
europäischen
Patentanmeldung 865151 beschrieben wurde. Sie besteht aus einem
feststehenden dielektrischen Element mit einer planaren Oberfläche, auf
der eine Struktur von Elektroden aufgebracht ist. Dieses Element
wird als Stator bezeichnet. Ein zweites, ähnliches Element ist positioniert,
dessen Elektrodenstruktur derjenigen des Stators in einer Ebene
zugewandt ist, die zu der Ebene, die die Statorelektroden enthält, parallel
ist, jedoch um einen Zwischenraum von derselben versetzt ist. Dieses
Element wird als Verschiebungsvorrichtung bezeichnet (oder manchmal
als Rotor bezeichnet). Die Verschiebungsvorrichtung ist mit einer
Biegevorrichtungsaufhängung
an dem Stator angebracht, die es ihr ermöglicht, in den zwei orthogonalen
Richtungen innerhalb der parallelen Ebene verschoben zu werden.
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Die
Elektrodenstruktur auf der Verschiebungsvorrichtung besteht aus
zwei orthogonalen Gruppen von parallelen leitfähigen Streifen einer feststehenden
Breite, die bei einer konstanten Breite beabstandet sind. Jede Gruppe
von Streifen kann zusammenhängend
sein oder kann in viele Regionen unterteilt sind, die über die
Oberfläche
der Verschiebungsvorrichtung verteilt sind. Innerhalb jeder Gruppe
ist eine periodische Sequenz von Spannungen an aufeinander folgende
benachbarte Streifen angelegt. Dies führt zu zwei Regionen, bei denen
die Raumpotenzialverteilung eine periodische Funktion des Verschiebungsvorrichtungsstreifenabstands
in einer Richtung und einer Konstante in der anderen ist. Eine einfache
Anordnung besteht darin, die Streifen abwechselnd mit Potenzialen
zu verbinden, die sich um V Volt unterscheiden.
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Die
Statorelektroden sind ebenfalls in zwei Gruppen von orthogonalen
Streifen unterteilt. Jede Gruppe ist auf dieselbe Weise wie die
entsprechende Gruppe von Verschiebungsvorrichtungselektroden unterteilt
und gegenüber
der entsprechenden Region von parallelen Streifen an der Verschiebungsvorrichtung
ausgerichtet. Die Streifenstruktur an dem Stator weist einen Abstand
auf, der ein integraler Faktor des Abstands der denselben zugewandten
Verschiebungsvorrichtungselektroden ist. Die Länge der Statorstreifen übertrifft
die der zugewandten Verschiebungsvorrichtungsstreifen, und sie sind
so ausgerichtet, dass die Überlappung
zwischen den einander zugewandten Streifen über die gesamte in der Ebene vorliegende
parallele Verschiebung hinweg gleich der Länge des kürzeren Streifens bleibt. Somit
wirkt sich eine Bewegung in der parallelen, in der Ebene vorliegenden
Richtung nicht auf die Kapazität
zwischen den einander zugewandten Streifen aus; und folglich ändern sich
die Kräfte
in den zwei zu den Streifen senkrechten Richtungen nicht. Die Entkopplung
der durch die zwei orthogonalen Gruppen von Streifen erzeugten Kräfte von
der orthogonalen in der Ebene vorliegenden Verschiebung ermöglicht,
dass ein einzelnes starres Element in zwei senkrechte Richtungen
verschoben wird. Dies führt
zu einem kompakteren Mikromotor mit einer höheren außerhalb der Ebene vorliegenden
Steifheit und mehr Raum, der für
eine Zugkraft erzeugende Merkmale zur Verfügung steht, im Vergleich zu
Entwürfen,
die ein Verschachteln oder Stapeln erfordern, um eine zweidimensionale
Bewegung zu erzielen, z. B. zweidimensionale Kammantriebe.
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Die
Raumfrequenz und Amplitude der Statorpotenzialfunktionen sind dieselben
wie ihre jeweiligen Gegenstücke
der Verschiebungseinrichtung, jedoch kann die räumliche Phase der Potenzialverteilung
elektrisch verschoben werden. Die räumliche Periode des Statorpotenzials
geteilt durch den Abstand der Statorelektroden ergibt die Anzahl
von elektrischen Statorphasen, n. Eine Modulation der Spannungen
an den n elektrischen Statorphasen kann verwendet werden, um die
räumliche
Phase der Statorpotenzialverteilung zu verschieben.
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Wenn
die räumliche
Phase der Statorpotenzialverteilung von 0°, bezogen auf die Verteilung
der Verschiebungsvorrichtung, auf 180° verschoben wird, gelangt die
in der Ebene liegenden Kraft zwischen der Verschiebungsvorrichtung
und dem Stator durch zwei Gleichgewichtspositionen. Bei 0° befindet sich
die in der Ebene liegende Kraft in einem instabilen Gleichgewichtszustand.
An diesem Punkt erreicht die außerhalb
der Ebene liegende Kraft ein positives Maximum (maximale außerhalb
der Ebene liegende Abstoßung).
Bei 180° liegt
ein zweiter Gleichgewichtszustand vor. Die in der Ebene vorliegende
Kraft ist an diesem Punkt stabil, und die außerhalb der Ebene vorliegende
Kraft befindet sich auf einem negativen Maximum (maximale Anziehung).
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Durch
Hinzufügen
einer gemeinsamen Vorspannungsspannung zu jeder der Statorelektroden, wenn
sich die Verschiebungsvorrichtung und der Stator in der Position
eines instabilen Gleichgewichts befinden, kann die Abstoßung auf
Null verringert werden, während
die in der Ebene liegende Kraft in dem instabilen Gleichgewicht
bleibt. Man beachte, dass diese Vorspannungsspannungen alternativ
dazu mit demselben Effekt an die Verschiebungsvorrichtungselektroden
angelegt werden können.
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Ein
Stabilisieren der in der Ebene liegenden Kraft in der Position des
instabilen Gleichgewichts wird erzielt, indem die elektrische Phase
der Statorpotenzialverteilung in einer Richtung verschoben wird,
um eine in der Ebene liegende Kraft zu erzeugen, die einer Bewegung
der Verschiebungsvorrichtungen weg von der Gleichgewichtsposition
entgegengesetzt ist. Die Phase der Statorpotenzialverteilung kann
um einen Betrag, der gleich dem Abstand der Statorelektroden ist,
verschoben werden, indem einfach die Spannungen, die an die n elektrischen Statorphasen
angelegt sind, mit einer Modulo-n-Verschiebung der Größe 1, vertauscht
werden, d. h. indem die Spannung, die derzeit an die Phase „I – 1" angelegt ist, der
Phase „I" zugewiesen wird
(oder der Phase „I
+ 1", um in die
andere Richtung zu verschieben).
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Zwei
gleichermaßen
bevorzugte Techniken wurden zum Verändern der Phase um weniger
als den Statorabstand demonstriert. Die erste Technik besteht darin,
die Spannung jeder der n elektrischen Statorphasen zwischen ihrem
derzeitigen Wert und dem Wert, der aktuell an die nachfolgende (oder
vorausgehende) Elektrodenphase angelegt wird, linear zu variieren.
Die zweite Technik besteht darin, zwischen der vorliegenden Elektrodenphasenspannung und
der Spannung ei ner benachbarten Elektrodenphase mit einem zu der
Phasenverschiebung proportionalen Arbeitszyklus ein Zeitmultiplexieren
durchzuführen.
Die Periode der Zeit für
einen Multiplexzyklus ist vorzugsweise so ausgewählt, dass sie weit kürzer ist
als die mechanischen Zeitkonstanten des Mikromotors. Diese Techniken
werden als lineare Steuerung und Pulsbreitenmodulationssteuerung
bezeichnet und wurden experimentell demonstriert.
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Positionsinformationen
sind sehr wichtig für den
Betrieb des Servo. Eine Technik wurde zum Verwenden der Treiberelektroden
der Verschiebungsvorrichtung und des Stators als Positionssensoren für relative
in der Ebene und außerhalb
der Ebene liegende Verschiebungen der Verschiebungsvorrichtung und
des Stators, gleichzeitig mit dem Betrieb des Motors, demonstriert,
wobei entweder eine Pulsbreitenmodulations- oder eine lineare Steuerung
verwendet wird. Der Lösungsansatz
besteht darin, die Gleichstromanregung, die den Verschiebungsvorrichtungselektroden
bereitgestellt wird, mit einer Wechselstromanregung zu überlagern,
und, indem diese Signale mit den Statorelektroden erfasst werden,
die Phase-zu-Phase-Kapazität
zu messen und somit auf die Verschiebung zu schließen. Die
Technik, die zum Messen der in der Ebene liegenden Position beschrieben
wird, weist folgende Charakteristika auf: sie stört nicht den gleichzeitigen
Betrieb des Motors, ist immun gegenüber Vorspannungen, die durch Änderungen
der Amplitude von Sensortreibersignalen erzeugt werden, sie liefert
sowohl Gleichphasen- als auch Quadratursignale für eine vollständige Vier-Quadranten-Positionserfassung
und wird von Änderungen
des Zwischenraums zwischen der Verschiebungsvorrichtung und dem
Stator nicht beeinflusst. Zusätzlich
können
dieselben Messungen auf unterschiedliche Weise verarbeitet werden,
um eine Messung des Zwischenraums zwischen der Verschiebungsvorrichtung
und dem Stator zu liefern, der unabhängig von der relativen in der
Ebene liegenden Position der Verschiebungsvorrichtung und des Stators
ist.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf 1 wird ein spezifisches Beispiel
präsentiert,
um die Erfindung zu demonstrieren. Das Beispiel veranschaulicht das
Konzept mit einer Messung einer in der Ebene liegenden Richtung
und eines Zwischenraums. Bei diesem Beispiel sind der mechanische
Abstand und die Breite der Elektroden an der Verschiebungsvorrichtung 14 und
dem Stator 12 dieselben. Die räumliche Periode der Potenzialverteilung
entspricht dem Vierfachen des Abstands. Der Stator weist dann vier elektrische
Phasen auf (Stator ϕA, ϕB, ϕC und ϕD). Man
beachte, dass die Verschiebungsvorrichtung nicht 4-phasig sein muss.
Bei diesem Beispiel sind aufeinander folgende Paare von Verschiebungsvorrichtungselektroden
mit zwei Wechselspannungsquellen verbunden, wodurch lediglich zwei
elektrische Verschiebungsvorrichtungsphasen (Rotor ϕA und ϕB)
erforderlich sind, um eine Potenzialverteilung mit einer Periode
zu erzeugen, die das Vierfache des Abstands beträgt.
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Eine
geringe Wechselspannung wird zu der Gleichstromanregung, die an
jede der zwei Verschiebungsvorrichtungsphasen angelegt ist, hinzufügt. Die Frequenz
dieser kleinen Zittersignale 62 und 72 ist für jede der
Phasen unterschiedlich. Die Frequenz liegt vorzugsweise deutlich über jeglicher
natürlichen Frequenz
des Mikromotors und der Bandbreite des Servos. Diese Signale weisen
aus zwei Gründen
einen vernachlässigbaren
Effekt auf die elektrostatischen Kräfte zwischen der Verschiebungsvorrichtung 14 und
dem Stator 12 auf. Erstens kann die Amplitude der Zittersignale
relativ zu der Gleichstromanregung sehr gering sein. Zweitens, da
die Zitterfrequenz deutlich über
die Bandbreite des Motors hinausgeht, fügt das Signal eine geringe
Gleichstromvorspannungskraft, die zu dem Quadrat der Zitteramplitude
proportional ist, hinzu. Falls die Zitteramplitude konstant ist,
kann dieser Beitrag als Bestandteil der Gleichstromanregung der
Verschiebungsvorrichtung angesehen werden.
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Die
vier Statorphasen weisen Spannungen auf, die auf der Basis der Voraussage
des Steuerungsgesetzes der Raumphase der Statorpotenzialverteilung,
die erforderlich ist, um ein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, an
dieselben angelegt sind. Die Zittersignale von den zwei Verschiebungsvorrichtungsphasen
sind durch Kapazitäten,
die von dem Zwischenraum und der in der Ebene liegenden Position
abhängen,
mit den vier Statorphasen gekoppelt. Indem jeder Statortreiber durch
ein einfaches RC-Tiefpassnetzwerk (40, 42, 44 und 46)
bei einer Grenzfrequenz, die deutlich über die Bandbreite des Servos
hinausgeht, mit seiner jeweiligen Statorphase verbunden wird, können die
erforderlichen Treiberspannungen an die Phasen angelegt werden,
während
die Zittersignale durch den Kondensator des Netzwerks erfasst werden
können.
Jede der vier Statorphasen empfängt
Signale bei beiden Zitterfrequenzen. Die Amplituden dieser acht
Signale können unabhängig voneinander
durch einfache AM-Demodulatoren (50, 52, 54 und 56)
zerlegt werden (d. h. bandpassfiltern, dann gleichrichten, dann
tiefpassfiltern).
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Diese
Amplituden hängen
von vier positionsabhängigen
Kapazitäten
ab: Statorphase A zu Rotorphase A, Statorphase A zu Rotorphase B,
Statorphase B zu Rotorphase A und Statorphase B zu Rotorphase B,
wobei die Bezeichnungen für
die Phasen auf 1 bezogen sind. Die verbleibenden
vier Kombinationen sind der Symmetrie nach gleich den vorangehenden
Kapazitäten,
z. B. Statorphase C zu Rotorphase B gleicht Statorphase A zu Rotorphase
A. Die Verwendung zweier verschiedener Zitterfrequenzen ermöglicht eine
Trennung der Beiträge
von den zwei Kapazitäten
bei jeder elektrischen Statorphase. Die Differenz der zwei Zitterfrequenzamplituden
bei der Statorphase A minus die Differenz der zwei Zitterfrequenzamplituden
bei der Statorphase C (in derselben Reihenfolge genommen) ergibt
eine Quantität, die
mit der in der Ebene liegenden Position der Verschiebungsvorrichtung/des
Stators periodisch variiert und durch Null geht, wenn die Statorphase
A zwischen den Verschiebungsvorrichtungsphasen A und B mittig angeordnet
ist. Desgleichen führt
die Differenz zwischen den Zitterfrequenzamplituden bei der Statorphase
B minus die Differenz der Zitterfre quenzamplituden bei der Statorphase
D zu einer räumlich periodischen
Quantität,
die durch Null geht, wenn die Statorphase B zwischen den zwei Verschiebungsvorrichtungsphasen
ist. Diese zwei Quantitäten
sind um 90 Raumgrade phasengetrennt und werden als E_i bzw. E_q
bezeichnet.
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Die
Bedeutung, zwei Signale in einer Quadratur zu haben, wenn periodische
Signale zum Positionserfassen verwendet werden, ist hinreichend bekannt.
Wenn sie ordnungsgemäß kombiniert
werden, können
Quadratursignale verwendet werden, um über eine 360° betragende
Bewegung hinweg ein unzweideutiges Positionssignal mit einer guten
Linearität
zu liefern.
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Die
Quantitäten
E_i und E_q hängen
ferner von dem Zwischenraum zwischen Verschiebungsvorrichtung und
Stator ab. Sie sind ungefähr
proportional zu dem reziproken Quadrat des Zwischenraums zwischen
Verschiebungsvorrichtung und Stator. Diese Abhängigkeit von dem Zwischenraum
kann beseitigt werden, indem E_i und E_q mit der Quadratwurzel der
Summe der Quadrate von E_i und E_q normiert werden. Diese Normierung
berechnet die vom Zwischenraum abhängige Amplitude von E_i und
E_q bei jeglicher Verschiebungsposition ausgehend von ihren momentanen
Werten. Dies gilt nicht nur streng für Sinusgrößen im Quadrat. Ein zweiter Vorteil
dieser Normierung besteht darin, dass sie jegliche Abhängigkeit
der Positionsfehlersignale von der Amplitude der Treiberzittersinusgrößen beseitigt,
da ihre Amplitude den Normierungsfaktor ebenfalls skaliert. Wir
haben erfolgreich Experimente durchgeführt, die die Unveränderlichkeit
von auf diese Weise berechneten Positionsfehlersignalen bei/im Falle
von Veränderungen
des Zwischenraums zwischen Verschiebungsvorrichtung und Stator und
Zittertreibersignalamplituden belegen.
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Der
Zwischenraum zwischen Verschiebungsvorrichtung und Stator kann ausgehend
von denselben fundamentalen Messungen gemessen werden. Die Summe
eines jeglichen Paares von er fassten Zittersignalamplituden, deren
translatorische Abhängigkeit
gegenphasig ist, liefert eine Zwischenraummessung, die unabhängig von
der in der Ebene liegenden Position ist. Alle acht Messungen können zusammengefasst
werden, um das Rauschen der Messung zu verringern. Da die Messung
im Wesentlichen eine Zwischenraummessung eines Parallelplattenkondensators
ist, weist sie eine Reziprokes-Quadrat-Abhängigkeit
von dem Zwischenraum auf. Wenn das Signal nicht normiert ist, variiert
es mit Veränderungen
der Amplitude der Zittertreibersignale. Das Signal enthält dann
auch einen auf Kopplungen zurückzuführenden
Versatz, wobei die Kopplungen von der relativen Position der Verschiebungsvorrichtung
und des Stators unabhängig
sind.
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Es
ist wichtig zu beachten, dass, obwohl diese Quantität einfacher
zu berechnen ist als die Wurzel der Summe der Quadrate von E_i und
E_q, sie nicht als Normierungsfaktor für E_i und E_q geeignet ist.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass
jede der erfassten Zitteramplituden teilweise auf Kopplungen zurückzuführen ist,
die sich nicht mit dem Zwischenraum oder der translatorischen Position
verändern. Diese
stationären
Kopplungen werden als Gleichtaktsignale entfernt, wenn die Differenzen
bei der Berechnung von E_i und E_q genommen werden; und somit liegen
sie in der Wurzel der Summe ihrer Quadrate nicht vor.
-
Obwohl
diese Offenbarung veranschaulichende Ausführungsbeispiele der Erfindung
ausführlich
beschreibt, versteht es sich, daß die Erfindung nicht auf die
beschriebenen präzisen
Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist und daß verschiedene
Modifikationen innerhalb des durch die beigefügten Patentansprüche definierten
Schutzbereichs der Erfindung praktiziert werden können.