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Diese Erfindung ist ein Ballonangioplastie-Katheter,
der für
die Dilatation von arteriellen Stenosen in Menschen verwendet wird.
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Eine sehr wichtige Eigenschaft für einen
Ballonangioplastie-Katheter ist es, eine enge arterielle Stenose
zu durchdringen. Mit einer engen Stenose wird eine Verengung in
einer Arterie bezeichnet, bei der der minimale innere Durchmesser
weniger als ungefähr
0,7 mm beträgt.
Solche „engen
Stenosen" würden die
vollständige
Verstopfung der Arterie umfassen.
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Die gut bekannte Eigenschaft eines
Ballonangioplastie-Katheters, die die Passage durch solch eine enge
Stenose erlaubt, ist ein geringer Querschnitt, d. h. ein kleiner äußerer Durchmesser
am distalen Abschnitt des Ballonangioplastie-Katheters. Jedoch hat
ein geringer Querschnitt den Nachteil, daß er Ballons, die dickwandig
sind und welche für
die Dilatation von harten Stenosen unter Hochdruck gewünscht sind,
nicht gestattet. Darüber
hinaus führt
jeder Ballonangioplastie-Katheter, bei dem es erforderlich ist,
einen Führungsdraht
sowohl durch einen inneren Schaft als auch durch den Ballon des
Ballonangioplastie-Katheters zu führen, zu einem vergrößerten Querschnitt
im distalen Abschnitt des Katheters.
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Die Erfindung ist in den anhängenden
unabhängigen
und abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
wird ein Ballonangioplastie-Kathetersystem für die Dilatation einer arteriellen
Stenose im Menschen bereitgestellt, wobei das Ballonangioplastie-Kathetersystem
folgendes umfaßt:
einen
Ballonangioplastie-Katheter, der ein proximales Ende und einen distalen
Abschnitt aufweist,
einen an dem distalen Abschnitt des Ballonangioplastie-Katheters
angeordneten, nicht aufgeblasenen Ballon und
eine längliche,
sich allmählich
verjüngende
distale Spitze mit der allgemeinen Form eines abgestumpften Kegels
eines Konus, der eine durchgehende äußere Oberfläche mit einem durchschnittlichen
Neigungswinkel von weniger als 3 Grad bezogen auf eine Längsachse
der distalen Spitze aufweist, wobei der abgestumpfte Kegel des Konus
den geringsten Durchmesser an einem distalen Ende der distalen Spitze
aufweist, ein proximales Ende der distalen Spitze dem nicht aufgeblasenen
Ballon nahe ist, das proximale Ende der distalen Spitze unmittelbar
neben einem stumpfen, distalen Falz des nicht aufgeblasenen Ballons
angeordnet ist, und die Spitze auch unmittelbar und fest an dem
distalen Ende des nicht aufgeblasenen Ballons angebracht ist.
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Ähnliche
Ballonangioplastie-Katheter sind in der Patentschrift
EP 0 186 267 und in der früheren europäischen Patentanmeldung
EP 0 868 927 (Druckschrift
nach Artikel 54(3) EPÜ)
offenbart.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist ein Ballonangioplastie-Katheter, der einen Katheterschaft
mit erhöhter
Vorschiebbarkeit mit einer länglichen,
sich allmählich
verjüngenden,
distalen Spitze kombiniert, die insbesondere für das Durchdringen einer engen
Stenose entworfen wurde. Dies steht im Gegensatz zu bisher üblichen
Ballonangioplastie-Kathetern, die einen distalen Abschnitt aufweisen,
der keine wirkliche allmähliche
Verjüngung
aufweist. Daher entwickeln sie mehr Widerstand dagegen, durch eine
enge Stenose geschoben zu werden im Vergleich zu einer Struktur,
die eine sich allmählich
verjüngende
distale Spitze aufweist.
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Die distale Spitze ist vorzugsweise
hoch flexibel und/oder gleitbeschichtet. Das distale Ende der Spitze
ist vorzugsweise als sehr dünnwandiger,
verjüngter
Kegel eines Konus ausgebildet, der in der Lage ist, einem Führungsdraht
auch durch die am stärksten
gewundenen Koronararterien zu folgen. Das proximale Ende der Spitze
hat einen Durchmesser, der gleich oder geringfügig größer als der Durchmesser eines
Angioplastieballons ist, der um einen Katheterschaft an einem distalen
Abschnitt des Ballonangioplastie-Katheters gewickelt ist. Eine Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
eine am proximalen Ende der distalen Spitze angeordnete dünnwandige Röhre, welche
sich über
das distale Ende des Angioplastieballons erstreckt. Diese Ausgestaltung
kann vermeiden, daß das
distale Ende des aufgewickelten, nicht aufgeblasenen Ballons die
Arterienwand angreift, während
es durch eine enge Stenose geschoben wird.
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Der Ballonangioplastie-Katheter kann
eine oder zwei längliche,
koaxiale zylindrische Schäfte aufweisen,
die sich vom proximalen Ende des Ballonangioplastie-Katheters bis
zum proximalen Ende der distalen Spitze erstrecken. Durch den Einsatz
einer länglichen
Röhrenstruktur
aus gewobenem Metalldraht, auf welche ein Kunststoffmaterial extrudiert wurde,
kann der Schaft oder können
die Schäfte
des Ballonangioplastie-Katheters erhöhte Vorschiebbarkeit gewährleisten,
obwohl ein solcher Katheter, bei dem Metalldraht eingesetzt wird,
im Vergleich zu einem typischen Ballonangioplastie-Katheterschaft aus
extrudiertem Kunststoff, der überhaupt
keinen Metalldraht umfaßt,
etwas weniger flexibel wäre. Dennoch
wird aufgrund der vergleichsweise langen und extrem allmählichen
Verjüngung
der distalen Spitze des Ballonangioplastie-Katheters die Durchdringung
sogar von sehr engen Stenosen praktikabel. Tatsächlich kann eine längliche,
konisch verjüngte,
distale Spitze die stenotische Dilatation („Dottering" bezeichnet) einer engen Stenose liefern,
wenn der Schaft oder die Schäfte
des Ballonangioplastie-Katheters am proximalen Ende der distalen
Spitze eine in distale Richtung gerichtete Kraft anwenden, um die
distale Spitze durch die enge Stenose zu schieben. Der größere Durchmesser
am proximalen Ende der Spitze kann die Stenose hinreichend aufweiten,
so daß ein
unmittelbar am proximalen Ende der Spitze proximal angeordneter,
mehrfach gefalteter Ballon leicht durch eine solche aufgeweitete
Stenose geführt
werden kann. Es sollte beachtet werden, daß der äußere Durchmesser des nicht
entfalteten Ballons gleich oder geringfügig kleiner als der Durchmesser
der Spitze an dem proximalen Ende der Spitze ist.
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Bei einer Ausführungsform dieser Erfindung kann
die Spitze über
ihre Länge
ein zentrales Lumen aufweisen, was eine Ausgestaltung für einen
Ballonangioplastie-Katheter des „over-the-wire"-Typs wäre, der
dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Führungsdraht-Ausgangsöffnungen
am proximalen Ende und am distalen Ende des Ballonangioplastie-Katheters angeordnet
sind. Bei einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung kann die distale Führungsdraht-Ausgangsöffnung am
distalen Ende des Ballonangioplastie-Katheters angeordnet sein,
aber die proximale Führungsdraht-Austrittsöffnung würde an der
Seite der sich allmählich
verjüngenden
distalen Spitze nahe dem proximalen Ende der Spitze und distal zu
dem Ballon angeordnet sein. Von solch einer Ballonangioplastie-Katheterausgestaltung
sagt man, daß sie
eine „schnelle
Austauschmöglichkeit" aufweist.
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Noch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung verwendet sowohl ein durch die distale Spitze angeordnetes
Lumen als auch ein zweites Lumen, dieselbe distale Ausgangsöffnung aufweist,
das aber eine proximale Führungsdraht-Ausgangsöffnung aufweist,
die an der Seite der distalen Spitze nahe dem proximalen Ende der
Spitze angeordnet ist. Folglich würde dieser Ballonangioplastie-Katheter entweder over-the-wire
oder schnelle Austauschmöglichkeit liefern,
abhängig
davon, wie der Führungsdraht durch
die distale Spitze durchgefädelt
wurde.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die
distale Spitze des Ballonangioplastie-Katheters ein länglicher
Kegel eines Konus, der eine außergewöhnlich allmähliche Verjüngung im
Gegensatz zu herkömmlichen
Ausgestaltungen aufweist, bei denen der distale Abschnitt des Ballonangioplastie-Katheters mehrere
Abschnitte aufweist, von denen jeder ein kurzer, steil verjüngter Abschnitt
oder ein kurzer zylindrischer Abschnitt ist, der keine Verjüngung aufweist,
oder so ähnlich.
Jeder Abschnitt eines distalen Abschnitts des Ballonangioplastie-Katheters,
der einen vergleichsweise steilen Neigungswinkel aufweist, erhöht die in
die distale Richtung gerichtete Schubkraft, die erforderlich ist,
um diesen distalen Bereich des Ballonangioplastie-Katheters durch
eine enge Stenose zu schieben, verglichen zu der Kraft, die erforderlich
ist, um eine sich allmählich
verjüngende
distale Spitze hindurchzuschieben, die einen außergewöhnlich kleinen Neigungswinkel über ihre gesamte
Länge hinweg
aufweist.
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Daher ist ein Vorteil einer Ausführungsform der
Erfindung ein Ballonangioplastie-Katheter mit einer erhöhten distal
gerichteten Vorschiebbarkeit verbunden mit einer länglichen,
sich allmählich
verjüngenden
distalen Spitze mit einer durchgehenden äußeren Oberfläche, die
einen Neigungswinkel von weniger als 3 Grad aufweist, womit folglich
ein System für
die Durchdringung einer engen Stenose durch Dottering bereitgestellt
wird.
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Ein Ballonangioplastie-Katheter mit
einer sich kontinuierlich verjüngenden
distalen Spitze erfordert weniger Schubkraft für das Durchdringen einer engen
Stenose, verglichen mit einem distalen Abschnitt eines Ballonangioplastie-Katheters,
der einige wenige Abschnitte aufweist, die einen steilen Neigungswinkel
aufweisen, und andere, die zylindrische Abschnitte sind, die einen
Neigungswinkel von null aufweisen.
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Vorzugsweise verwendet die sich allmählich verjüngende distale
Spitze ein zentrales, durchgängiges
Lumen, um eine over-the-wire-Ballonangioplastie-Katheterausgestaltung
bereitzustellen.
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Vorzugsweise weist die sich allmählich verjüngende distale
Spitze eine proximale Führungsdraht-Ausgangsöffnung an
der Seite der distalen Spitze nahe dem proximalen Ende der distalen
Spitze und eine distale Führungsdraht-Ausgangsöffnung am
distalen Ende der Spitze auf, womit eine „schnelle Austauschmöglichkeit" für den Ballonangioplastie-Katheter
bereitgestellt wird.
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Vorzugsweise weist die sich allmählich verjüngende distale
Spitze für
den Ballonangioplastie-Katheter
sowohl ein zentrales Lumen als auch eine proximale Führungsdraht-Ausgangsöffnung an der
Seite der distalen Spitze nahe ihrem proximalen Ende auf, womit
entweder over-the-wire oder schnelle Austauschmöglichkeit für den Ballonangioplastie-Katheter
bereitgestellt wird.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann
die sich allmählich
verjüngende
distale Spitze die Prä-Dilatation
einer engen Stenose durch Dottering vor dem Aufblasen des Ballons
des Ballonangioplastie-Katheters gewährleisten, wobei der Ballon
zusätzliche
Aufweitung gewährleistet,
nachdem der Ballon aufgeblasen wurde.
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Bei einer Ausführungsform wird ein einzelner Schaft
für den
Ballonangioplastie-Katheter ohne einen in diesem Schaft angeordneten
Führungsdraht verwendet,
wobei der innere Durchgang des Schafts das Inflationslumen für den Ballon
ist und wobei der einzelne Schaft einen kleineren äußeren Durchmesser
für den
aufgewickelten, nicht aufgeblasenen Ballon und folglich einen kleineren
Durchmesser (d. h. einen geringeren Querschnitt) des distalen Abschnitts
des Ballonangioplastie-Katheters
ermöglicht.
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Diese und andere wichtige Aufgaben
und Vorteile dieser Erfindung werden aus der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung und den hier enthaltenen dazugehörigen Figuren
offensichtlich werden.
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Die beispielhaften Ausführungsformen
der Erfindung werden hierin folgend nur anhand von Beispielen, mit
Verweis auf die anhängenden
Figuren beschrieben.
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1 ist
ein Längsschnitt
eines distalen Abschnitts eines herkömmlichen Ballonangioplastie-Katheters aus dem
Stand der Technik.
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2A ist
ein Längsschnitt
eines distalen Abschnitts einer ersten Ausführungsform eines Ballonangioplastie-Katheters,
der eine sich allmählich verjüngende distale
Spitze mit einer proximalen Führungsdraht-Ausgangsöffnung aufweist,
die nahe dem proximalen Ende der distalen Spitze angeordnet ist, um
eine schnellen Austauschmöglichkeit
bereitzustellen.
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2B ist
ein Längsschnitt
eines distalen Abschnitts einer zweiten Ausführungsform eines Ballonangioplastie-Katheters,
der eine sich allmählich verjüngende distale
Spitze mit einer proximalen Führungsdraht-Ausgangsöffnung aufweist,
die nahe dem proximalen Ende der distalen Spitze angeordnet ist, um
eine schnelle Austauschmöglichkeit
bereitzustellen, wobei die distale Spitze an ihrem proximalen Ende
einen dünnwandigen
Zylinder aufweist, der sich über
das distale Ende des nicht aufgeblasenen Ballons erstreckt.
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3 ist
ein Längsschnitt
des Ballonangioplastie-Katheters mit schneller Austauschmöglichkeit im
Abschnitt 3-3 von 2.
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4 ist
ein Längsschnitt
einer weiteren Ausführungsform
eines distalen Abschnitts eines Ballonangioplastie-Katheters mit
einer sich allmählich
verjüngenden
distalen Spitze.
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5 ist
ein Längsschnitt
des Ballonangioplastie-Katheters im Abschnitt 5-5 von 4.
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6A ist
ein Längsschnitt
eines distalen Abschnitts eines Ballonangioplastie-Katheters, der entweder
eine over-the-wire oder eine schnelle Austauschmöglichkeit liefert, mit einem
Führungsdraht, der
für den
Ballonangioplastie-Katheter, der in seinem Schnellaustausch-Modus
verwendet wird, dargestellt ist.
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6B ist
ein Längsschnitt
eines distalen Abschnitts eines Ballonangioplastie-Katheters, der entweder
over-the-wire oder eine schnelle Austauschmöglichkeit liefert, mit einem
Führungsdraht, der
für den
Ballonangioplastie-Katheter, der im over-the-wire-Modus verwendet
wird, dargestellt ist.
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7 ist
ein Längsschnitt
der Ausführungsform
der 4 und 5, dargestellt im Abschnitt
7-7 von 5.
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1 stellt
einen distalen Abschnitt eines herkömmlichen Ballonangioplastie-Katheters 1 aus dem
Stand der Technik dar, der einen inneren Schaft 2, einen äußeren Schaft 3,
einen aufblasbaren Ballon 4, haftende Anschlußstücke 5 und 6,
ein zentrales Lumen 7 und eine Längsachse 8 aufweist.
Der innere Schaft 2 weist einen sich gewissermaßen steil
verjüngenden
distalen Abschnitt 2A auf, der mit der Längsachse 8 einen
Neigungswinkel „a" bildet. Dieser Neigungswinkel „a" ist typischer weise
größer als
20 Grad und immer größer als
5 Grad. In unmittelbarer Nähe
zu dem distalen Abschnitt 2A befindet sich ein zylindrischer
Abschnitt 2B, der einen Neigungswinkel von null aufweist.
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An den distalen und proximalen Enden
des Ballons 4 wird bei einigen Ballonangioplastie-Kathetern
ein dünner
Haftmittelkeil verwendet, um den Ballon 4 an seinem distalen
Ende mit dem inneren Schaft 2 und an dem proximalen Ende
des Ballons mit dem distalen Ende des äußeren Schafts 3 zu
verbinden. Folglich weisen die Haftmittelkeile 5 und 6 jeweils
eine Abschrägung
auf, die üblicherweise
einen Neigungswinkel aufweisen könnten,
der größer als 10
Grad ist.
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Der Ballon 4 weist einen
distalen zylindrischen Abschnitt 4A auf, der an dem inneren
Schaft 2 befestigt ist, und einen proximalen zylindrischen
Abschnitt 4B, der mit dem distalen Ende des äußeren Schafts 3 verbunden
ist. Beide zylindrischen Abschnitte 4A und 4B weisen
einen Neigungswinkel von null auf. Der Ballon 4 weist einen
vergleichsweise stumpfen distalen Falz 4C auf, der schwierig
durch eine enge arterielle Stenose zu schieben sein kann. Um die
Einbringung eines solchen Ballons 4 durch eine enge Stenose
zu erleichtern, streben die Ballonangioplastie-Katheter-Hersteller
immer einen distalen Abschnitt ihres Ballonangioplastie-Katheters
mit einem „geringem
Querschnitt" an. „Geringer
Querschnitt" bedeutet
tatsächlich
einen äußeren Durchmesser,
der so klein wie möglich
ist, so daß der stumpfe
distale Falz 4C des Ballons 4 nicht den Durchtritt
des distalen Abschnitts des Ballonangioplastie-Katheters durch eine
enge Stenose verhindern würde.
Diese Anforderung des ultimativ geringen Querschnitts schreibt üblicherweise
aufblasbare Ballons mit einer sehr dünnen Wand vor, was folglich den
Aufsprengdruck des Ballons und somit die Fähigkeit des Ballons, eine harte
(verkalkte) Stenose aufzuweiten, begrenzt.
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Die in den 2A, 2B und 3 dargestellten Ballonangioplastie-Katheter 10 und 110 sind
so ausgestaltet, daß sie
viele der Nachteile der Ballonangioplastie-Katheter aus dem Stand
der Technik überwinden.
Insbesondere verwenden die Ballonangioplastie-Katheter 10 und 110 jeweils
eine sich allmählich
verjüngende
distale Spitze (30 bzw. 130) in der Gestalt eines
Kegels eines Konus, wobei der Konus eine außergewöhnlich allmähliche Verjüngung aufweist, um sogar die
engste Stenose zu durchdringen, auch wenn Hochdruckballons verwendet
werden, die keinen sehr geringen Querschnitt aufweisen, d. h. die einen
vergleichsweise großen äußeren Durchmesser aufweisen.
Weil es keinen Abschnitt des distalen Abschnitts des Ballonangioplastie-Katheters 10 gibt,
der entweder einen steilen Neigungswinkel oder einen aufgewickelten
Ballon mit einem stumpfen distalen Falz aufweist, der in einer engen
Stenose hängenbleiben
kann, können
die Ballonangioplastie-Katheter 10 und 110 sogar
eine sehr enge Stenose leichter durchdringen.
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Die in den 2A, 2B und 3 dargestellten Ballonangioplastie-Katheter 10 und 110 weisen
jeweils einen einzelnen länglichen,
zylindrischen Schaft 12 mit einem Ballonaufblaslumen 16 auf, durch
welches Aufblasflüssigkeit
verwendet werden kann, um den Ballon 20 über die
seitliche Öffnung 15 aufzublasen
oder zu entleeren. Ein proximaler röntgenstrahlenundurchlässiger Markie rungsstreifen 13P und
ein distaler röntgenstrahlenundurchlässiger Markierungsstreifen 13D werden
verwendet, um über Röntgenschirmbildverfahren
anzuzeigen, daß der Ballon 20 in
einer arteriellen Stenose zentriert ist. Die Ballonangioplastie-Katheter 10 und 110 weisen
jeweils eine längliche,
sich allmählich
verjüngende
distale Spitze 30 oder 130 auf, deren äußere Oberfläche mit
der Längsachse 8 der
distalen Spitze 30 einen Neigungswinkel „a" bildet. Mit „sich allmählich verjüngend" ist ein durchschnittlicher
Neigungswinkel „a" über die Länge der distalen Spitze 30 oder 130 gemeint,
der üblicherweise
kleiner als 1,0 Grad und immer kleiner als 3 Grad ist. Die Länge der
distalen Spitze 30 liegt üblicherweise zwischen 1 und
5 cm.
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Der in 2B dargestellte
Ballonangioplastie-Katheter 110 weist einen dünnwandigen,
zylindrischen Abschnitt 120 auf, der sich vom proximalen Ende
der distalen Spitze 130 über den stumpfen distalen Falz 20A des
Ballons 20 erstreckt. Diese Ausgestaltung garantiert, daß der stumpfe
distale Falz 20A des Ballons 20 nicht mit der
Wand einer engen Stenose in Eingriff treten wird, was den Durchtritt
des distalen Abschnitts des Ballonangioplastie-Katheters 110 vom
Durchdringen einer solchen engen Stenose abhalten könnte.
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Entweder die distale Spitze 30 oder 130 des in
den 2A und 2B dargestellten Ballonangioplastie-Katheters 10 oder 110 ist
aufgrund des Nichtvorhandenseins jeglicher distaler Abschnitte der
Ballonangioplastie-Katheter 10 oder 110, die entweder
einen steilen Neigungswinkel oder einen gewickelten Ballon mit einer
stumpfen distalen Falz aufweisen, zum Dottering durch eine enge
Stenose fähig.
Mit Dottering ist das Schieben einer sich verjüngenden distalen Spitze eines
Katheters durch eine Stenose gemeint, wodurch die Aufweitung der
Stenose erreicht wird. Wenn die distale Spitze 30 oder 130 des Ballonangioplastie-Katheters 10 oder 110 durch
eine Stenose geschoben würde,
würde sie
eine Prä-Dilatations-Funktion
ausüben.
Die abschließende
Aufweitung der Stenose würde
durch das Aufblasen des Ballons 20 bis zu einem hohen Druck, üblicherweise größer als
15 Atmosphären,
erreicht. Da die distale Spitze 30 oder 130 die
Stenose vorweitet, kann der Querschnitt oder der äußere Durchmesser
des Ballons 20 erhöht
werden, was eine dickere Ballonwand ermöglicht und die Möglichkeit
des gewünschten
hohen Ballonaufblasdrucks liefert.
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Die 2A und 2B zeigen, daß die distale Spitze 30 oder 130 eine
distale Führungsdraht-Ausgangsöffnung 31 oder 131 und
eine proximale Führungsdraht-Ausgangsöffnung 32 oder 132 aufweist. Im
Sinne der Klarheit ist weder in den 2A, 2B noch in 3 ein Führungsdraht dargestellt. Das Vorhandensein
einer proximalen Ausgangsöffnung 32 oder 132 für den Eintritt
und den Austritt eines Führungsdrahts
bestimmt, daß der
in den 2A und 2B dargestellte Ballonangioplastie-Katheter 10 oder 110 jeweils
eine schnelle Austauschmöglichkeit aufweist.
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Da es nicht erforderlich ist, daß ein Führungsdraht
durch das zentrale Lumen 16 des Schafts 12 geführt wird,
kann der äußere Durchmesser
des Schafts 12 kleiner sein als der äußere Durchmesser des inneren
Schafts jedes herkömmlichen
Ballonangioplastie-Katheters, durch welchen ein Füh rungsdraht
geführt
ist, wie zum Beispiel bei dem 1 dargestellten
Ballonangioplastie-Katheter 1. Dieser verringerte äußere Durchmesser
für den
Schaft 12 erlaubt einen kleineren äußeren Durchmesser für den aufgewickelten
Ballon 20 im Vergleich zu einem größeren äußeren Durchmesser, der für den herkömmlichen
Ballon 4 des in 1 dargestellten
Ballonangioplastie-Katheters 1 erforderlich ist.
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Obwohl der Schaft 12 vollständig aus
Kunststoffmaterial hergestellt sein kann, kann eine verbesserte
Vorschiebbarkeit für
den Ballonangioplastie-Katheter 10 erzielt werden, indem
der Schaft 12 aus einer dünnwandigen Metallröhre oder
einem länglich
gebogenen Drahtzylinder hergestellt wird, über welchen ein flexibler Kunststoff
extrudiert wurde. Solche Röhrenstrukturen
sind auf dem Fachgebiet des Extrudierens von Röhren für intravaskuläre Katheter
wohlbekannt. Darüber
hinaus sollte die distale Spitze (wie in den 2A, 2B, 4, 6A und 6B zu sehen)
eine Form aufweisen, welche der Kegel eines Konus ist, der seinen
geringsten Durchmesser am distalen Ende der distalen Spitze aufweist,
um die Vorschiebbarkeit durch eine enge Stenose zu verbessern. Vorzugsweise
sollte die Spitze, ausgehend von dem distalen Ende der Spitze und
sich über
wenigstens 50% der Länge
der Spitze erstreckend, von konischer Form sein.
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Die 4, 5 und 7 stellen eine alternative Ausführungsform
der Erfindung dar, welche ein Ballonangioplastie-Katheter 50 ist,
der einen inneren Schaft 51, einen äußeren Schaft 52, einen
röntgenstrahlenundurchlässigen Markierungsstreifen 53,
einen aufblasbaren Ballon 54 und eine distale Spitze 55 aufweist.
Der ringförmige
Durchgang 59 steht in Flüssigkeitsverbindung mit der
inneren Kammer 49 des Ballons 54. Folglich wird
der Durchgang 59 für das
Aufblasen und das Entleeren des Ballons 54 verwendet. Ein
Führungsdraht 30 kann
durch das zentrale Lumen 57, welches sich über die
gesamte Länge
des Ballonangioplastie-Katheters 50 erstreckt, gleitbar
bewegt werden, um einen over-the-wire-Modus zu erzielen. Ein Schnellaustausch-Modus
wird erzielt, wenn der Führungsdraht 30 eine
proximale Führungsdraht-Ausgangsöffnung aufweist,
die innerhalb von ungefähr
5 bis 25 cm proximal zu dem Ballon 54 angeordnet ist.
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Die 6A und 6B stellen einen Ballonangioplastie-Katheter 60 dar,
der entweder over-the-wire oder schnelle Austauschmöglichkeit
bereitstellt. Insbesondere weist diese Ausgestaltung einen inneren Schaft 51,
einen äußeren Schaft 52,
einen röntgenstrahlenundurchlässigen Markierungsstreifen 53,
einen Ballon 54, und eine distale Spitze 65, die
eine proximale Führungsdraht-Ausgangsöffnung 62 und eine
distale Führungsdraht-Ausgangsöffnung 64 besitzt,
auf. Wie in 6A zu sehen
ist, erzielt man einen schnellen Austauschmodus, wenn der Führungsdraht 30 an
der distalen Spitze 65 an der proximalen Führungsdraht-Ausgangsöffnung 62 austritt. Wie
in 6B zu sehen ist,
erzielt man einen over-the-wire-Modus, wenn der Führungsdraht 30 am
proximalen Ende (nicht dargestellt) des Ballonangioplastie-Katheters 60,
das außerhalb
des Körpers des
Patienten liegt, austritt. Infolgedessen kann der Ballonangioplastie-Katheter 60,
abhängig
davon, welche proximale Führungs draht-Ausgangsöffnung verwendet
wird, entweder in einem over-the-wire oder Schnellaustausch-Modus verwendet werden.
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Es sollte beachtet werden, daß die sich
allmählich
verjüngenden
distalen Spitzen 30, 130, 55 und 65 der 2A, 2B, 4, 6A, 6B und 7 ein
gemeinsames Merkmal aufweisen, welches ein wichtiger Aspekt dieser
Erfindung ist, nämlich
eine sich allmählich verjüngende Form,
welche ein Kegel eines Konus ist, der eine durchgängige äußere Oberfläche aufweist. Eine „durchgängige äußere Oberfläche" wird hierin als
solche definiert, die keine plötzlichen
Wechsel in der Neigung aufweist, wie es bei dem distalen Abschnitt
des in 1 dargestellten
Ballonangioplastie-Katheters 1 aus dem Stand der Technik
festgestellt werden kann. Eine solche durchgängige äußere Oberfläche ermöglicht im Vergleich zum distalen
Abschnitt eines herkömmlichen
Ballonangioplastie-Katheters aus dem Stand der Technik eine verringerte Kraft,
um ihn durch eine enge Stenose zu schieben. Der herkömmliche
Ballonangioplastie-Katheter aus dem Stand der Technik weist einen
distalen Abschnitt auf, der einen Neigungswinkel größer als
10 Grad aufweist, gefolgt von einem zentral angeordneten zylindrischen
Abschnitt, der einen Neigungswinkel von null aufweist. Obwohl eine
durchgängige äußere Oberfläche einen
proximalen oder distalen Abschnitt aufweisen kann, der einen Neigungswinkel
von null aufweist, ist der zentrale Abschnitt der distalen Spitze gekennzeichnet
durch einen Neigungswinkel ungleich null, der immer geringer als
3 Grad und am besten geringer als 1 Grad ist.
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Es sollte beachtet werden, daß im Sinne
der Klarheit in den 1, 2A, 2B, 4, 6A, 6B und 7 die Querabmessungen
im Vergleich zu den Längsabmessungen
jeweils übertrieben
dargestellt sind. Daher wären
die Ballonangioplastie-Katheter 10, 110, 50 und 60 im
Optimalfall viel kleiner und länger
als das, was in diesen Figuren dargestellt ist.
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Verschiedenartige weitere Modifikationen, Anpassungen
und alternative Ausgestaltungen sind im Sinne der obigen Lehre selbstverständlich möglich. Es
sollte daher zur Kenntnis genommen werden, daß die Erfindung auch auf andere
Weise, als es hierin im Speziellen ausgeführt ist, angewendet werden kann.