DE69819354T2

DE69819354T2 - Zusammensetzung zur gestaltung veränderbarer frisuren

Info

Publication number: DE69819354T2
Application number: DE69819354T
Authority: DE
Inventors: Isabelle Rollat; Christine Dupuis; Henri Samain
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1997-03-04
Filing date: 1998-03-02
Publication date: 2004-07-22
Anticipated expiration: 2018-03-03
Also published as: US6346234B1; EP1023033B1; AU6736198A; ATE252882T1; DE69819354D1; JP3654911B2; PT1023033E; AU729706B2; CN1264282A; BR9808304A; WO1998038969A3; CA2281641C; RU2195924C2; CA2281641A1; EP1023033A2; ES2210732T3; FR2760360B1; HUP0003130A2; CN1263444C; PL335407A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur veränderbaren Frisurgestaltung, mit der die Frisur verändert werden kann, ohne dass sie ihren Halt verliert und ohne dass das Haar wieder nass gemacht oder sehr stark erwärmt werden muss. Sie betrifft ferner eine spezielle Vorrichtung, die für die Verteilung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung geeignet ist. Sie betrifft schließlich ein Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern und insbesondere der Haare, wobei die erfindungsgemäße Zusammensetzung auf die Fasern aufgebracht wird.
Die Festigung der Frisur ist ein wesentliches Element der Frisurengestaltung; sie besteht darin, eine bereits erzielte Form der Frisur zu erhalten oder das Haar in Form zu bringen und zugleich zu fixieren.
Die auf dem Kosmetikmarkt am weitesten verbreiteten haarkosmetischen Produkte zur Frisurgestaltung und/oder Frisurerhaltung sind Zusammensetzungen zum Sprühen, die im wesentlichen aus einer meist alkoholischen oder wässerigen Lösung und einem oder mehreren Materialien, die auch als festigende Materialien bezeichnet werden und bei denen es sich gewöhnlich um Polymerharze handelt, deren Funktion darin besteht, Verbindungsstellen zwischen den Haaren zu bilden, im Gemisch mit verschiedenen kosmetischen Hilfsstoffen bestehen. Diese Lösung ist im allgemeinen in einem geeigneten Aerosolbehälter, der mit einem Treibmittel unter Druck gesetzt ist, oder in einem Pumpfläschchen konfektioniert.
Es sind ferner Frisiergele oder Frisierschäume bekannt, die gewöhnlich vor der Durchführung einer Fönwelle oder einer Wasserwelle auf das feuchte Haar aufgebracht werden. Im Unterschied zu den herkömmli chen Aerosollacken weisen diese Zusammensetzungen den Nachteil auf, dass es mit ihnen nicht möglich ist, das Haar in einer bereits gestylten Form zu fixieren. Die Zusammensetzungen sind nämlich im wesentlichen wässerig, so dass das Haar bei ihrer Anwendung feucht wird und eine Erhaltung der Frisur in der am Anfang vorliegenden Form nicht möglich ist. Zur Gestaltung und Festigung der Frisur muss daher anschließend eine Fönwellbehandlung oder eine Trocknungsbehandlung durchgeführt werden.
Die Zusammensetzungen des Standes der Technik weisen sämtlich den gleichen Nachteil auf, dass die Frisur nicht in eine von der ursprünglich gestylten Frisur abweichende Form gebracht werden kann, wenn sie nicht nochmals neu gestaltet und fixiert wird. Außerdem neigt die Frisur, wenn sie äußeren Einwirkungen ausgesetzt wird, dazu, eine unerwünschte bleibende Form anzunehmen, die nicht leicht wieder verändert werden kann.
Aus der Patentanmeldung EP 524 346 ist eine Zusammensetzung bekannt, mit der eine Frisur gestaltet werden kann, die nach dem Fixieren veränderbar ist. Damit die Frisur verändert werden kann, muss sie jedoch mit einer Temperatur behandelt werden, die über der Glasübergangstemperatur (Tg) des festigenden Materials, die bis zu 120°C betragen kann, liegt.
Die Anmelderin hat nun festgestellt, dass es durch die Wahl bestimmter geeigneter Polymere, die allein oder in Kombination mit verschiedenen Zusatzstoffen in einem kosmetisch akzeptablen, geeigneten Träger vorliegen, möglich ist, eine veränderbare Frisurgestaltung zu erzielen, d. h. dass ein spezielles Material zur Frisurgestaltung erhalten werden kann, mit dem die Frisur verändert werden kann, ohne dass sie ihren Halt ver liert und ohne dass das Haar wieder nass gemacht oder sehr stark erwärmt werden muss.
Die Materialien zur Frisurgestaltung, die geeignet sind, um diese wieder veränderbare Formgebung zu erzielen, sollen erfindungsgemäß zum einen nach dem Aufbringen auf den Träger und dem Trocknen eine Glasübergangstemperatur (Tg) von kleiner +10°C aufweisen.
Zum anderen sollen sie nach dem Auftragen auf den Träger und dem Trocknen Ablöseeigenschaften aufweisen, die zumindest durch die folgenden Parameter definiert sind:

(a) eine maximale Ablösekraft F_max > 1 Newton und
(b) eine Trennungsenergie E_S(M/V) des mit einer Glasoberfläche in Kontakt gebrachten Materials von kleiner 300 μJ, wenn die Glasübergangstemperatur (Tg) kleiner –15°C ist.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist unter F_max: die maximale mit einem Extensometer bestimmte Zugkraft zu verstehen, die erforderlich ist, um die Oberflächen von zwei festen, inerten und nicht absorbierenden Trägern (A) bzw. (B) mit einer Abmessung von 38 mm², die einander gegenüber angeordnet sind, voneinander zu lösen, wobei die Oberflächen zuvor in einer Menge von 53/c μg/mm² mit der Zusammensetzung beschichtet werden, wobei c die Konzentration der Trockensubstanz in der Zusammensetzung (in Gramm pro Gramm Zusammensetzung), d. h. das Verhältnis der Trockensubstanz in der Zusammensetzung zur Gesamtmasse der Zusammensetzung, bedeutet, anschließend während 24 Stunden bei 22°C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet und dann während 20 Sekunden einer Druckbeanspruchung von 3 Newton sowie schließlich während 30 Sekunden einer Zugbeanspruchung mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/Minute unterzogen werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird unter „E_S(M/V)": die Energie verstanden, die von dem Extensometer für die „Trennung" der Oberflächen von zwei festen, inerten und nicht absorbierenden Trägern (C) bzw. (D) mit einer Abmessung von 38 mm², die einander gegenüber angeordnet sind, geliefert wird, wobei einer der Träger aus poliertem Glas besteht und der andere Träger in seiner Art den oben definierten Trägern (A) und (B) entspricht und auf der Oberfläche in einer Menge von 53/c μg/mm² mit der Zusammensetzung beschichtet wird, wobei c die Konzentration der Trockensubstanz in der Zusammensetzung (in Gramm pro Gramm Zusammensetzung), d. h. das Verhältnis der Trockensubstanz in der Zusammensetzung zur Gesamtmasse der Zusammensetzung, bedeutet, und dann während 24 Stunden bei 22°C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet wird, wobei die beiden Oberflächen der Träger (C) und (D) anschließend während 20 Sekunden einer Druckbeanspruchung von 3 Newton sowie schließlich während 30 Sekunden einer Zugbeanspruchung mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/Minute unterzogen werden.
Die von dem Extensometer gelieferte Energie entspricht der nach der folenden Formel errechneten Arbeit:
worin bedeuten:

– F(x) die Kraft, die erforderlich ist, um eine Verschiebung (x) zu bewirken,
– x_S1 die (in Millimeter ausgedrückte) Verschiebung, die durch die maximale Zugkraft hervorgerufen wird, und
– x_S2 die (in Millimeter ausgedrückte) Verschiebung, die durch die Zugkraft hervorgerufen wird, mit der die beiden Oberflächen der oben definierten Träger (C) und (D) vollständig voneinander getrennt werden können.

Die vorliegende Erfindung betrifft daher eine Zusammensetzung, mit der veränderbare Frisuren gestaltet werden können und die in einem für Keratinfasern und insbesondere für das Haar geeigneten kosmetischen Träger mindestens ein Polymer enthält, das so ausgewählt ist, dass es nach dem Auftragen auf die Fasern und dem Trocknen ein wie oben definiertes Material zur Frisurgestaltung ergibt.
Unter der Glasübergangstemperatur (Tg) wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Tg des Materials zur Frisurgestaltung verstanden, das nach dem Auftragen der Zusammensetzung auf den Träger und nach dem Trocknen erhalten wird, abgesehen von gegebenenfalls vorliegenden flüchtigen Materialien. Die Glasübergangstemperatur wird durch DDK ermittelt (kalorimetrisches Verfahren).
Unter einem Material zur Frisurgestaltung wird in der gesamten Beschreibung ein beliebiges Material verstanden, mit dem der gewünschte Effekt einer veränderbaren Frisurgestaltung erzielt werden kann.
Das Material zur Frisurgestaltung besteht vorzugsweise im wesentlichen aus mindestens einem festigenden Polymer, das allein oder in Kombination mit gebräuchlichen kosmetischen Zusatzstoffen, beispielsweise Weichmachern oder Neutralisationsmitteln, verwendet wird.
Gemäß der Erfindung können beliebige an sich bekannte festigende Polymere verwendet werden, mit der Maßgabe, dass die Tg des erhaltenen Materials zur Frisurgestaltung kleiner +10°C ist und die oben angegebenen Hafteigenschaften erfüllt.
Wenn das Material zur Frisurgestaltung aus einem Gemisch von Polymeren und weiteren Komponenten besteht, ist es nicht nötig, dass die Tg jedes einzelnen polymeren Bestandteils kleiner +10°C ist, da zahlreiche Möglichkeiten bestehen, die Tg durch Mischen einzustellen (Gemische von Polymeren, Weichmacher).
Es können insbesondere festigende Polymere verwendet werden, die unter anionischen, kationischen, amphoteren und nichtionischen Polymeren und deren Gemischen ausgewählt sind. Bei dem festigenden Polymer kann es sich außerdem um ein halogeniertes und insbesondere um ein fluoriertes Polymer handeln.
Die festigenden Polymere können in solubilisierter Form oder auch in Form von Dispersionen fester Polymerpartikel (Latex oder Pseudolatex) verwendet werden.
Die kationischen festigenden Polymere, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind vorzugsweise unter Polymeren ausgewählt, die in der Polymerkette oder direkt an die Polymerkette gebunden primäre, sekundäre, tertiäre und/oder quartäre Aminogruppen aufweisen und deren Molekulargewicht im Bereich von 500 bis etwa 5 000 000 und vorzugsweise von 1 000 bis 3 000 000 liegt.
Bei den im allgemeinen verwendeten anionischen festigenden Polymeren handelt es sich um Polymere mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von etwa 500 bis 5 000 000, die von einer Carbonsäure, einer Sulfonsäure oder einer Phosphorsäure abgeleitete Gruppen aufweisen.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte anionische festigende Polymere sind Sulfonsäuregruppen-haltige Polyester mit wiederkehrenden Einheiten, die der folgenden allgemeinen Formel entsprechen können:
worin A und G zweiwertige Gruppen und X ein Alkalimetall und insbesondere Natrium oder Kalium bedeuten. Von den erfindungsgemäß bevorzugten Polyestern mit Sulfonsäuregruppen bedeuten A eine Arylengruppe, insbesondere Phenylen, und G eine geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls von einem oder mehreren Sauerstoffatomen unterbrochene Alkylengruppe oder eine Cycloalkylengruppe. Wenn G eine geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls von einem oder mehreren Sauerstoffatomen unterbrochene Alkylengruppe bedeutet, ist die Gruppe -O-G -O- vorzugsweise ein (Poly)alkylenglykol mit 1 bis 20 Alkylenglykol-Einheiten. Die Alkylengruppe ist erfindungsgemäß vorzugsweise eine geradkettige oder verzweigte niedere Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und noch bevorzugter Ethylen. Derartige Polymere sind insbesondere in den Patenten US 3 546 008 , US 4 340 519 , US 3 734 874 , US 3 779 993 , US 4 233 196 und US 5 386 003 sowie in der Patentanmeldung WO 95/32997 beschrieben. Von diesen Polymeren werden die Produkte bevorzugt, die unter den Bezeichnungen AQ 1045, AQ 1350 und AQ 14000 von der Firma EASTMAN CHEMICAL im Handel sind, insbesondere AQ 1350.
Die gemäß der Erfindung verwendbaren amphoteren festigenden Polymere können unter Polymeren ausgewählt sein, die in der Polymerkette Einheiten B und C in statistischer Verteilung aufweisen, wobei B eine von einem Monomer mit mindestens einer basischen Gruppe und insbesondere einem basischen Stickstoffatom abgeleitete Einheit bedeutet und C eine von einem sauren Monomer mit einer oder mehreren Carbonsäure-Gruppert oder Sulfonsäure-Gruppen abgeleitete Einheit bezeichnet oder auch B und C Gruppen bedeuten können, die von zwitterionischen Car boxybetain-Monomeren oder Sulfobetain-Monomeren abgeleitet sind; B und C können auch eine kationische Polymerkette mit primären, sekundären, tertiären oder quartären Aminogruppen bedeuten, wobei mindestens eine Aminogruppe eine Carbonsäure-Gruppe oder Sulfonsäure-Gruppe aufweist, die über eine Kohlenwasserstoffgruppe gebunden ist, oder B und C liegen in einer Kette eines Polymers mit einer α,β-Dicarboxyethylen-Einheit vor, wobei eine der Carboxygruppen mit einem Polyamin umgesetzt wurde, das eine oder mehrere primäre oder sekundäre Aminogruppen aufweist. Derartige amphotere Polymere sind insbesondere in den Patenten und Patentanmeldungen US 3 836 537 und FR 1 400 366 beschrieben.
Die anionischen oder amphoteren festigenden Polymere können erforderlichenfalls teilweise oder vollständig neutralisiert sein. Bei den Neutralisationsmitteln handelt es sich beispielsweise um Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, 2-Amino-2-methyl-1-propanol, Monoethanolamin, Triethanolamin oder Triisopropanolamin und anorganische oder organische Säuren, wie Salzsäure oder Citronensäure.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzten nichtionischen festigenden Polymere sind insbesondere Polyurethane.
Die Ablöseeigenschaften des erfindungsgemäßen Materials zur Frisurgestaltung können wie folgt bestimmt und berechnet werden:
Vorgehensweise zur Bestimmung von F_max
Es wird die maximale Zugkraft F_max bestimmt, die erforderlich ist, um die Oberflächen der beiden festen, inerten und nicht absorbierenden Träger voneinander zu trennen, die einander gegenüber angeordnet sind und mit dem Material zur Frisurgestaltung beschichtet sind, das mit einem Extensometer, beispielsweise einem Gerät vom Typ LLOYD, Modell LR5K, bewertet werden soll.
Die festen, starren, inerten und nicht absorbierenden Träger können unter Trägern ausgewählt sein, die aus Polyethylen, Polypropylen, einer Metalllegierung und vorzugsweise aus Glas bestehen.
Es werden vorzugsweise zwei Halterungen als Träger verwendet, die jeweils mit einer auf einer Stange angebrachten Glasscheibe ausgestattet sind, wobei die Stange zum Einspannen in die Backen des Extensometers benötigt wird. Die Scheibe ist vorzugsweise so groß wie die Halterung und an dieser mit einem Kleber vom Typ ARALDITE^® befestigt. Die zu testende Zusammensetzung zur Frisurgestaltung wird möglichst gleichmäßig auf der Oberfläche der einzelnen Glasscheiben verteilt und so trocknen gelassen, dass die Oberfläche plan bleibt.
Es werden Scheiben mit einer Fläche von 38 mm² verwendet. Die Menge der aufgebrachten Zusammensetzung beträgt 53/c μg/mm², wobei c die Konzentration der Trockensubstanz in der Zusammensetzung (in Gramm pro Gramm Zusammensetzung) bedeutet. Die Trocknungszeit beträgt 24 Stunden bei 22°C und einer relativen Feuchtigkeit von 50%. Die Stangen der beiden Halterungen werden in die Klemmbacken des Extensometers gesteckt. Die beschichteten Oberflächen der Scheiben werden anschließend während einer Phase von 20 Sekunden durch das Extensometer einer Druckbeanspruchung von 3 Newton ausgesetzt. Die Zugbeanspruchung erfolgt während 30 Sekunden mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/Minute.
Es wird das Trennprofil bestimmt, wobei F_max gemessen wird, das der mit dem Extensometer gemessenen maximalen Zugkraft entspricht, die erforderlich ist, um die Oberflächen der beiden Scheiben voneinander zu lösen. Es wird vorzugsweise wie folgt vorgegangen:
Es werden 6 Paar Halterungen vorbereitet. Dann wird für die einzelnen Halterungspaare nach der oben für Test 1 angegebenen Vorgehensweise ein Test zu den Ablöseeigenschaften durchgeführt. Es werden die für die 6 Trennprofile erhaltenen Ergebnisse ausgewählt, wobei für die einzelnen Halterungspaare die Fälle ausgeschlossen werden, in denen sich die Materialien zur Frisurengestaltung von einer der beiden Halterungen abgelöst haben. Für die restlichen Trennprofile wird dann F_max bestimmt. Anschließend wird der Mittelwert dieser Messungen gebildet.
Vorgehensweise zur Bestimmung von E_S(M/V)
Es wird die von dem Extensometer gelieferte Energie zur Durchführung der „Trennung" der Oberflächen der beiden festen, inerten und nicht-absorbierenden Träger mit einer Abmessung von 38 mm² bestimmt, die einander gegenüber angeordnet sind, wobei einer der Träger aus poliertem Glas besteht und seine Oberfläche nicht mit der Zusammensetzung zur Frisurengestaltung beschichtet ist, und der andere Träger in seiner Art den oben definierten Trägern entspricht und auf seiner Oberfläche mit der Zusammensetzung zur Frisurgestaltung beschichtet ist; die beiden Oberflächen der Träger werden anschließend unter Verwendung eines Extensometers des oben angegebenen Typs unter den gleichen Bedingungen behandelt wie die Oberflächen bei der oben beschriebenen ersten Vorgehensweise. Dann wird vorzugsweise wie folgt vorgegangen:
Es werden 6 Paar Halterungen vorbereitet. Dann wird für die einzelnen Halterungspaare nach der oben angegebenen Vorgehensweise ein Test zu den Ablöseeigenschaften durchgeführt. Es werden die für die 6 Trennprofile erhaltenen Ergebnisse ausgewählt, wobei für die einzelnen Halterungspaare die Fälle ausgeschlossen werden, in denen sich die Materia lien zur Frisurengestaltung von einer der beiden Halterungen abgelöst haben. Für die restlichen Trennprofile wird dann E_S(M/V) bestimmt. Anschließend wird der Mittelwert dieser Messungen gebildet.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann weitere in der Kosmetik gebräuchliche Bestandteile enthalten, insbesondere Konservierungsstoffe, Parfums, UV-Filter, Wirkstoffe zur Haarpflege und dergleichen. Der Fachmann wird die Komponenten und ihre Menge in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung selbstverständlich so auswählen, dass die Eigenschaften in Bezug auf die Gestaltung veränderbarer Frisuren nicht verändert werden.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in beliebigen im Stand der Technik bekannten Formen vorliegen, die für eine Anwendung auf das Haar geeignet sind, und insbesondere in Form einer zerstäubbaren Zusammensetzung, als Schaum, Gel, Lotion und dergleichen.
Der kosmetisch akzeptable, geeignete Träger ist an die gewählte Anwendungsform angepasst. Der Träger besteht vorzugsweise aus einem geeigneten Lösemittel, zu dem Zusatzstoffe, wie Gelbildner, Schaumbildner, Silicone und dergleichen gegeben werden können.
Der Fachmann wird die zusätzlichen Bestandteile und ihre Menge in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wie auch die Bestandteile des Trägers selbstverständlich so auswählen, dass die Eigenschaften der Zusammensetzung in Hinblick auf die veränderbare Frisurgestaltung nicht verändert werden. Er wird insbesondere darauf achten, dass die Tg des Materials zur Frisurgestaltung kleiner +10°C ist und dass die oben angegebenen Ablöseeigenschaften eingehalten werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Zusammensetzung um eine Zusammensetzung, die entweder mit einer Pumpe zerstäubt werden kann, oder um eine Aerosolzusammensetzung unter Druck, die mit Hilfe eines Verteilerventils zerstäubt werden kann, das durch einen Verteilerkopf gesteuert wird, der wiederum eine Düse aufweist, durch die die Aerosolzusammensetzung zerstäubt wird.
Die erfindungsgemäße zerstäubbare Zusammensetzung ist eine Lösung oder eine Dispersion, die mindestens ein erfindungsgemäßes festigendes Polymer und ein geeignetes Lösemittel enthält.
Das geeignete Lösemittel ist vorteilhaft Wasser, ein Alkohol oder ein wässerig-alkoholisches Gemisch. Unter einem Alkohol wird gemäß der Erfindung ein aliphatischer Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise Ethanol verstanden.
Wenn es sich bei der erfindungsgemäßen zerstäubbaren Zusammensetzung um eine Aerosolzusammensetzung handelt, enthält sie ferner eine geeignete Menge eines Treibmittels.
Das Treibmittel besteht aus komprimierten oder verflüssigten Gasen, die herkömmlich zur Herstellung von Aerosolzusammensetzungen verwendet werden. Es werden vorzugsweise Druckluft, komprimiertes Kohlendioxid oder komprimierter Stickstoff oder auch in der Zusammensetzung lösliche oder nicht lösliche Gase, wie Dimethylether, fluorierte oder nicht fluorierte Kohlenwasserstoffe und die Gemische dieser Verbindungen verwendet.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Aerosolvorrichtung, die aus einem Behälter, der eine Aerosolzusammensetzung enthält, und aus einer Vorrichtung zur Verteilung dieser Aerosolzusammensetzung besteht, wobei die Aerosolzusammensetzung zum einen aus einer flüssigen Phase (oder Flüssigkeit), die mindestens ein wie oben definiertes Material zur Frisurgestaltung in einem geeigneten Lösemittel enthält, und zum anderen aus einem Treibmittel besteht.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern und insbesondere der Haare, wobei die wie oben definierte erfindungsgemäße Zusammensetzung vor oder nach der Gestaltung der Frisur auf die Fasern aufgebracht wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer wie oben definierten Zusammensetzung in einer kosmetischen Formulierung zur veränderbaren Frisurgestaltung oder zur Herstellung einer solchen Formulierung.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem die Verwendung eines wie vorstehend definierten Polymers als Material zur Frisurgestaltung oder zur Herstellung eines Materials zur Frisurgestaltung in einer Formulierung zur Gestaltung veränderbarer Frisuren.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele, die in keiner Weise einschränkend sind, erläutert.
Es werden mehrere Zusammensetzungen in Form von Lotionen hergestellt.
Die Zusammensetzungen werden mit verschiedenen festigenden Polymeren hergestellt. Nach der Applikation auf das Haar und dem Trocknen wird die Tg des erhaltenen Materials zur Frisurgestaltung (ausgedrückt in °C) bestimmt.
Der Effekt einer veränderbaren Frisurgestaltung wird mit den in einem geeigneten Lösemittel in einer Konzentration von 4,5% Trockensubstanz (Gewicht/Gewicht) vorliegenden Zusammensetzungen am Kopf bewertet. Mit den verschiedenen Zusammensetzungen werden die Tests zum Ablöseverhalten durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen dargestellt.
Beispiel 1: Bedeutung von Tg
Beispiel 2: Bedeutung von F_max
Beispiel 3: Bedeutung von E_S(M/V)

Claims

Zusammensetzung, mit der veränderbare Frisuren gestaltet werden können, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem für Keratinfasern geeigneten kosmetischen Träger mindestens ein Polymer enthält, das so ausgewählt ist, dass die Zusammensetzung nach dem Auftragen auf die Fasern und dem Trocknen ein Material zur Frisurgestaltung ergibt, das eine Glasübergangstemperatur (Tg) von kleiner +10°C hat und Ablöseeigenschaften aufweist, die zumindest: (a) durch eine maximale Ablösekraft F_max > 1 Newton und (b) wenn die Temperatur Tg kleiner –15°C ist, durch eine Trennungsenergie E_S(M/V) des mit einer Glasoberfläche in Kontakt gebrachten Materials von kleiner 300 μJ definiert sind, und dadurch, dass sie in Form einer zerstäubbaren Zusammensetzung, als Schaum, Gel oder Lotion vorliegt.
Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass F_max die maximale mit einem Extensometer bestimmte Zugkraft ist, die erforderlich ist, um die Oberflächen von zwei festen, inerten, nicht absorbierenden Trägern (A) bzw. (B) mit einer Abmessung von 38 mm², die einander gegenüber angeordnet sind, voneinander zu lösen, wobei die Oberflächen zuvor in einer Menge von 53/c μg/mm₂ mit der Zusammensetzung beschichtet werden, wobei c die Konzentration der Trockensubstanz in der Zusammensetzung (in Gramm pro Gramm Zusammensetzung), d. h, das Verhältnis der Trockensubstanz in der Zusammensetzung zur Gesamtmasse der Zusammensetzung, bedeutet, anschließend während 24 Stunden bei 22°C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet und dann während 20 Sekunden einer Druckbeanspruchung von 3 Newton sowie schließlich während 30 Sekunden einer Zugbeanspruchung mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/Minute unterzogen werden.
Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (A) und (B) aus Polyethylen, Polypropylen, einer Metalllegierung oder aus Glas bestehen.
Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass E_S(M/V) die Energie ist, die von dem Extensometer für die Trennung der Oberflächen von zwei festen, inerten und nicht absorbierenden Trägern (C) bzw. (D) mit einer Abmessung von 38 mm², die einander gegenüber angeordnet sind, geliefert wird, wobei einer der Träger aus poliertem Glas besteht und der andere Träger in seiner Art den in Anspruch 2 oder 3 definierten Trägern (A) und (B) entspricht, auf der Oberfläche in einer Menge von 53/c μg/mm² mit der Zusammensetzung beschichtet wird, wobei c die Konzentration der Trockensubstanz in der Zusammensetzung (in Gramm pro Gramm Zusammensetzung), d. h. das Verhältnis der Trockensubstanz in der Zusammensetzung zur Gesamtmasse der Zusammensetzung, bedeutet, und dann während 24 Stunden bei 22°C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet wird, wobei die beiden Oberflächen der Träger (C) und (D) anschließend während 20 Sekunden einer Druckbeanspruchung von 3 Newton sowie schließlich während 30 Sekunden einer Zugbeanspruchung mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/Minute unterzogen werden.
Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass E_S(M/V) der nach der folgenden Formel berechneten Arbeit entspricht:
worin bedeuten: – F(x) die Kraft, die erforderlich ist, um eine Verschiebung (x) zu bewirken, – x_S1 die (in Millimeter ausgedrückte) Verschiebung, die durch die maximale Zugkraft hervorgerufen wird, und – x_S2 die (in Millimeter ausgedrückte) Verschiebung, die durch die Zugkraft hervorgerufen wird, mit der die beiden Oberflächen der Träger (C) und (D) vollständig voneinander getrennt werden können.
Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer unter anionischen, kationischen, amphoteren und nichtionischen festigenden Polymeren sowie deren Gemischen ausgewählt ist.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer oder die Polymere in solubilisierter Form oder in Form einer Dispersion fester Polymerpartikel vorliegen.
Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die kationischen festigenden Polymere unter Polymeren ausgewählt sind, die in der Polymerkette oder direkt an die Polymerkette gebunden primäre, sekundäre, tertiäre und/oder quartäre Aminogruppen aufweisen und deren Molekulargewicht im Bereich von 500 bis etwa 5 000 000 und vorzugsweise von 1 000 bis 3 000 000 liegt.
Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den anionischen festigenden Polymeren um Polymere mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von etwa 500 bis 5 000 000 handelt, die von einer Carbonsäure, Sulfonsäure oder Phosphorsäure abgeleitete Gruppen aufweisen.
Zusammensetzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die anionischen festigenden Polymere Sulfonsäuregruppen-haltige Polyester mit wiederkehrenden Einheiten sind, die der folgenden allgemeinen Formel entsprechen können:
worin A und G zweiwertige Gruppen und X ein Alkalimetall und insbesondere Natrium oder Kalium bedeuten.
Zusammensetzung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass A eine Arylengruppe, insbesondere Phenylen, und G eine geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Sauerstoffatomen unterbrochene Alkylengruppe oder eine Cycloalkylengruppe bedeuten.
Zusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass G eine geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Sauerstoffatomen unterbrochene Alkylengruppe bedeutet und die Gruppe -O-G-O- ein (Poly)alkylenglykol mit 1 bis 20 Alkylenglykol-Einheiten ist, wobei die Alkylengruppe vorzugsweise eine geradkettige oder verzweigte niedere Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und noch bevorzugter Ethylen ist.
Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den festigenden Polymeren um amphotere Polymere handelt, die unter Polymeren ausgewählt sind, die in der Polymerkette Einheiten B und C in statistischer Verteilung aufweisen, wobei B eine von einem Monomer mit mindestens einer basischen Gruppe und insbesondere einem basischen Stickstoffatom abgeleitete Einheit bedeutet und C eine von einem sauren Monomer mit einer oder mehreren Carbonsäure-Gruppen oder Sulfonsäure-Gruppen abgeleitete Einheit bezeichnet oder auch B und C Gruppen bedeuten können, die von zwitterionischen Carboxybetain-Monomeren oder Sulfobetain-Monomeren abgeleitet sind; B und C können auch eine kationische Polymerkette mit primären, sekundären, tertiären oder quartären Aminogruppen bedeuten, wobei mindestens eine Aminogruppe eine Carbonsäure-Gruppe oder Sulfonsäure-Gruppe aufweist, die über eine Kohlenwasserstoff-Gruppe gebunden ist, oder B und C liegen in einer Kette eines Polymers mit einer α,β-Dicarboxyethylen-Einheit vor, wobei eine der Carboxygruppen mit einem Polyamin umgesetzt wurde, das eine oder mehrere primäre oder sekundäre Aminogruppen aufweist.
Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtionischen festigenden Polymere Polyurethane sind.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer oder die Polymere allein oder in Kombination mit gebräuchlichen kosmetischen Zusatzstoffen, wie Weichmachern oder Neutralisationsmitteln, verwendet werden.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der kosmetisch akzeptable Träger aus einem geeigneten Lösemittel besteht, zu dem Zusatzstoffe, wie Gelbildner oder Schaumbildner gegeben werden können.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Lösemittel enthält, das unter Wasser, einem Alkohol oder einem wässerig-alkoholischen Gemisch ausgewählt ist.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner eine geeignete Menge eines Treibmittels enthält.
Zusammensetzung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel aus gebräuchlichen komprimierten oder verflüssigten Gasen, vorzugsweise Druckluft, komprimiertem Kohlendioxid oder komprimiertem Stickstoff, oder auch aus in der Zusammensetzung löslichen oder nicht löslichen Gasen, wie Dimethylether, fluorierten oder nicht fluorierten Kohlenwasserstoffen und den Gemischen dieser Verbindungen besteht.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass sie in Form eines Produkts vorliegt, das ausgespült wird, wie als Haarshampoo oder als Produkt zur Anwendung nach der Haarwäsche, wobei das Produkt nach dem Auftragen auf die Keratinfasern, dem Ausspülen und dem Trocknen zu einer Abscheidung des Materials zur Frisurgestaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in hinreichender Menge führt.
Aerosolvorrichtung, die aus einem Behälter, der eine Aerosolzusammensetzung enthält, und einer Vorrichtung zur Verteilung dieser Aerosolzusammensetzung besteht, wobei die Aerosolzusammensetzung zum einen aus einer flüssigen Phase (oder Flüssigkeit), die mindestens ein Material zur Frisurgestaltung in einem geeigneten Lösemittel enthält, und zum anderen aus einem Treibmittel nach Anspruch 18 oder 19 besteht.
Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern und insbesondere der Haare, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Ansprüchen 1 bis 20 definierte Zusammensetzung vor oder nach der Gestaltung der Frisur auf die Fasern aufgetragen wird.
Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 20 in einer kosmetischen Formulierung zur veränderbaren Frisurgestaltung oder zu deren Herstellung.
Verwendung eines in einem der Ansprüche 1 bis 15 definierten Polymers als Material zur Frisurgestaltung oder zur Herstellung eines Materials zur Frisurgestaltung in einer Zusammensetzung zur Gestaltung veränderbarer Frisuren.