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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine transkutane Immunisierung und Adjuvantien,
die dafür
nützlich
sind, um eine Antigen-spezifische Immunantwort auszulösen.
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Die
transkutane Immunisierung erfordert sowohl einen Transport eines
Antigens durch die äußeren Schichten
der Haut, die normalerweise für
einen solchen Transport undurchlässig
sind, und eine Immunantwort auf das Antigen. In der US-Anmeldung
Nr. 08/749 164 wurde gezeigt, dass die Verwendung des Cholera-Toxins
als Antigen eine starke Antikörper-Antwort
auslöst,
die in hohem Maße
reproduzierbar ist; das Antigen konnte in einer Saline-Lösung auf
die Haut aufgetragen werden, sei es mit oder ohne Liposomen. In
der vorliegenden Anmeldung zeigen wir eine transkutane Immunisierung
unter Verwendung von Adjuvantien, wie zum Beispiel bakteriellen
Exotoxinen, ihren Untereinheiten und verwandten Toxinen.
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Es
gibt einen Bericht über
eine transdermale Immunisierung mit Transferosomen von Paul et al., (1995).
In dieser Veröffentlichung
werden die Transferosomen als ein Träger für Proteine (Rinderserumalbumin und
Gap-Junction-Proteine) verwendet, gegen welche die Komplement-vermittelte
Lyse der Antigen-sensibilisierten Liposomen gerichtet ist. Eine
Immunantwort wurde nicht herbeigeführt, wenn die das Protein enthaltende
Lösung
auf die Haut aufgetragen wurde; nur Transferosomen waren in der
Lage, das Antigen durch die Haut zu transportieren und eine Immunisierung
zu vollbringen. Wie in der US-Anmeldung Nr. 08/749 164 diskutiert,
sind Transferosomen keine Liposomen.
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Die 1 von
Paul et al., (1995), zeigt, dass nur eine Formulierung von Antigen
und Transferosomen eine Immunantwort herbeigeführt hat, die anhand der Lyse
der Antigen-sensibilisierten Liposomen durch einen Assay bestimmt
wurde. Die Formulierungen des Antigens in Lösung, des Antigens und der
gemischten Mizellen, und des Antigens und der Liposomen (d.h. smektische
Mesophasen), die auf die Haut aufgetragen wurden, führten keine
Immunantwort herbei, die derjenigen gleichwertig ist, die durch
eine subkutane Injektion herbeigeführt wird. Somit gab es eine
positive Kontrolle (d.h. Antigen und Transferosomen), um ihre negative Schlussfolgerung
zu bestätigen,
dass eine Formulierung des Antigens und der Liposomen keine transdermale Immunisierung
verursachte.
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Paul
et al., (1995), führten
auf Seite 3521 aus, dass die Haut eine wirksame Schutzschicht sei, „die für Substanzen
mit einem Molekulargewicht von höchstens
750 Da undurchdringbar sei",
so dass eine nicht-invasive Immunisierung mit einem großen Immunogen
durch die unversehrte Haut ausgeschlossen sei. Somit würde dieser
Hinweis von der Verwendung eines Moleküls, wie zum Beispiel des Cholera-Toxins
(das ein Molekulargewicht von 85.000 Dalton aufweist) wegführen, da
man von solchen Molekülen
nicht erwarten könne,
die Haut zu durchdringen, und daher würde man nicht erwarten, eine
Immunisierung zu erreichen. Somit stellt die Haut ein Hindernis
dar, deren Durchdringung durch ein Adjuvans oder Antigen, wie zum
Beispiel Cholera-Toxin, ohne die Offenbarung der vorliegenden Erfindung
nicht erwartet werden würde.
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Paul
und Cevc, (1995), führten
auf Seite 145 aus: „Große Moleküle gelangen
normalerweise nicht durch die unversehrte Haut von Säugetieren.
Es ist somit unmöglich,
mit einfachen Lösungen
eines Peptids oder Proteins epikutan zu immunisieren." Sie zogen den folgenden
Schluss: „Die
auf die Haut aufgetragenen liposomalen oder gemischt mizellaren
Immunogene sind biologisch so inaktiv wie einfache Protein-Lösungen, unabhängig davon,
ob sie mit dem als Immunoadjuvans dienenden Lipid A vereinigt werden
oder nicht."
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Wang
et al., (1996), trugen eine Lösung
von Ovalbumin (OVA) in Wasser auf die Haut von rasierten Mäusen auf,
um eine Antwort vom allergischen Typ als ein Modell für eine atopische
Dermatitis auszulösen. Die
Mäuse wurden
betäubt
und mit einem abdeckenden Pflaster bedeckt, das bis zu 10 mg OVA
enthielt, welches fortlaufend für
4 Tage auf die Haut aufgetragen wurde. Dieses Verfahren wurde nach
2 Wochen wiederholt.
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In
der 2 von Wang et al., (1996), zeigte
ein ELISA-Assay, der durchgeführt
wurde, um die Antwort des IgG2a-Antikörpers zu bestimmen, keine Antwort
des IgG2a-Antikörpers
gegenüber
OVA. Jedoch konnten IgE-Antikörper,
die mit allergischen Reaktionen in Beziehung stehen, nachgewiesen
werden. In einem weiteren Experiment wurden die Mäuse noch
ausgiebiger mit OVA in Lösung
für 4 Tage
alle 2 Wochen mit entsprechenden Pflastern versehen. Dieses Verfahren
wurde fünfmal
wiederholt, d.h., die Mäuse
trugen Pflaster für insgesamt
20 Tage. Wiederum erbrachte die hohe Dosis von OVA keine erheblichen
IgG2a-Antikörper.
Erhebliche Mengen von IgG-Antikörpern
wurden produziert.
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Die
Autoren führten
auf Seite 4079 aus, dass „wir
ein Tiermodell entwickelt haben, um zu zeigen, dass die epikutane
Exposition gegenüber
Protein-Antigen in Abwesenheit eines Adjuvans die Tiere sensibilisieren und
eine dominante, Th2-ähnliche
Antwort mit hohen Konzentrationen von IgE hervorrufen kann." Die ausgiebige epikutane
Exposition gegenüber
hohen Dosen von Protein-Antigen konnte keine wesentlichen Mengen von
IgG-Antikörpern
hervorbringen, jedoch konnte sie die Bildung von IgE-Antikörpern herbeiführen, die
das Kennzeichen einer Reaktion vom allergischen Typ darstellen.
Somit lehrt Wang et al., 1996, dass die Exposition von OVA, wie
beschrieben, ein Modell für
die atopische Dermatitis und nicht eine Art der Immunisierung darstellt.
Wenn man der Lehre dieses Hinweises folgt, würde man daher erwarten, dass
die transkutane Immunisierung mit einem Antigen hohe Konzentrationen
von IgE-Antikörpern
hervorrufen würde,
falls sie durch die Haut hindurchdringen und eine Immunantwort auslösen würden. Stattdessen
haben wir in unerwarteter Weise gefunden, dass das Antigen, das
in einer Saline-Lösung
mit einem Adjuvans auf die Haut aufgetragen wird, hohe Konzentrationen
von IgG-Antikörpern
und eine bestimmte Konzentration von IgA-Antikörpern, nicht jedoch von IgE-Antikörpern herbeiführt.
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Im
Gegensatz zu den genannten Quellen haben die Erfinder gefunden,
dass die Auftragung von Antigen und Adjuvans auf die Haut ein transkutanes
Transport-System für
das Antigen darstellt, das eine Antigen-spezifische Immunantwort
für IgG
oder IgA auslösen
kann. Das Adjuvans ist vorzugsweise ein ADP-ribosylierendes Exotoxin.
Gegebenenfalls können
Hydratations- oder Penetrations-Verstärker oder abdeckende Verbandsstoffe
in dem transkutanen Transport-System verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, ein System für die transkutane Immunisierung
bereitzustellen, das eine Immunantwort (zum Beispiel humorale und/oder
zelluläre
Effektoren) in einem Tier oder in einem Menschen herbeiführt.
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Das
System stellt eine einfache Auftragung einer Formulierung auf die
unversehrte Haut eines Organismus' dar, welche Formulierung das Antigen
und das Adjuvans umfasst, um eine spezifische Immunantwort gegenüber dem
Antigen auszulösen.
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Insbesondere
kann das Adjuvans die Antigen-präsentierenden
Zellen des Immunsystems (zum Beispiel Langerhans-Zellen in der Epidermis,
dermale dendritische Zellen, dendritische Zellen, Makrophagen, B-Lymphozyten)
aktivieren und/oder die Antigenpräsentierenden Zellen dazu veranlassen,
das Antigen durch Phagozytose aufzunehmen. Die Antigen-präsentierenden
Zellen präsentieren
anschließend
das Antigen gegenüber
T- und B-Zellen. Im Falle der Langerhans-Zellen können die
Antigen-präsentierenden
Zellen von der Haut zu den Lymphknoten wandern, und das Antigen
den Lymphozyten (zum Beispiel den B- und/oder T-Zellen) präsentieren,
um dadurch eine Antigen-spezifische Immunantwort auszulösen.
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Neben
der Auslösung
von Immunreaktionen, die zur Erzeugung von Antigen-spezifischen
B-Lymphozyten und/oder T-Lymphozyten, einschließlich eines zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL)
führen,
ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Bestandteile des
Immunsystems in positiver und/oder negativer Weise zu regulieren,
indem das transkutane Immunisierungs-System dazu verwendet wird,
Antigen-spezifische T-Heifer-Lymphozyten
(Th1, Th2 oder beide) zu erregen.
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Eine
erste Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Verwendung eines Antigens und eines Adjuvans bei
der Herstellung einer Formulierung für die transkutane Immunisierung
eines Probanden, wobei die Formulierung eine Immunantwort auslöst, die
spezifisch für
das Antigen ist, und die auf die Anwendung der Formulierung auf
der Haut des Probanden folgt, und wobei die Formulierung darüber hinaus
keinen Penetrationsverstärker
umfasst. Die Formulierung kann weitere Antigene umfassen, so dass
die transkutane Anwendung der Formulierung eine Immunantwort gegenüber vielen
verschiedenen Antigenen auslöst.
In einem solchen Fall können
die Antigene aus der gleichen Quelle stammen oder nicht, jedoch
werden die Antigene unterschiedliche chemische Strukturen aufweisen,
um damit Immunantworten auszulösen,
die spezifisch für
die unterschiedlichen Antigene sind. Antigen-spezifische Lymphozyten
können
an der Immunantwort beteiligt sein, und im Falle der Beteiligung
von B-Lymphozyten können
Antigen-spezifische Antikörper
ein Teil der Immunantwort sein.
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Das
vorstehende Verfahren wird dazu verwendet, einen Organismus zu behandeln.
Falls das Antigen von einem Pathogen stammt, immunisiert die Behandlung
den Organismus im Sinne einer Impfung gegenüber einer Infektion durch das
Pathogen oder gegenüber
seinen pathogenen Wirkungen, wie zum Beispiel jene, die durch eine
Absonderung eines Toxins verursacht werden. Eine Formulierung, die
ein Tumor-Antigen umfasst, kann eine Krebs-Behandlung bereitstellen,
eine Formulierung, die ein Autoantigen umfasst, kann eine Behandlung
für eine
Krankheit bereitstellen, die durch das eigene Immunsystem des Organismus' (zum Beispiel eine Autoimmun-Krankheit)
verursacht wird, und eine Formulierung, die ein Allergen umfasst,
kann in einer Immunotherapie verwendet werden, um eine allergische
Krankheit zu behandeln.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Pflaster für die Verwendung in den vorstehenden
Verfahren bereitgestellt. Das Pflaster umfasst einen Verbandsstoff
und wirksame Mengen eines Antigens und eines Adjuvans. Der Verbandstoff
kann abdeckend oder nicht-abdeckend sein. Das Pflaster kann weitere
Antigene umfassen, so dass die Anwendung des Pflasters eine Immunantwort
gegenüber
vielen verschiedenen Antigenen auslöst. In einem solchen Fall können die
Antigene von derselben Quelle stammen oder nicht, jedoch werden
die Antigene unterschiedliche chemische Strukturen aufweisen, um
damit eine Immunantwort auszulösen,
die spezifisch für
die unterschiedlichen Antigene ist. Für eine wirksame Behandlung
können
verschiedene Pflaster für
verschiedene Zeiträume
oder konstant über
einen bestimmten Zeitraum verwendet werden.
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Die
Formulierung wird auf die unversehrte Haut aufgetragen, so dass
sie auf mehr als einem Bereich von ableitenden Lymphknoten aufliegt,
wobei entweder eine einzelne oder mehrfache Auftragungen verwendet
werden. Die Formulierung kann weitere Antigene enthalten, so dass
die Auftragung auf die unversehrte Haut eine Immunantwort gegenüber vielen
verschiedenen Antigenen auslöst.
In einem solchen Fall kann das Antigen von derselben Quelle stammen
oder nicht, jedoch werden die Antigene unterschiedliche chemische Strukturen
aufweisen, um damit eine Immunantwort auszulösen, die spezifisch für die unterschiedlichen
Antigene ist.
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Die
Produkte und Verfahren der Erfindung können verwendet werden, um bereits
eingetretene Krankheiten zu behandeln, um Krankheiten vorzubeugen,
oder um den Schweregrad und/oder die Dauer einer Krankheit herabzusetzen.
Jedoch ist das Auslösen
einer Allergie, einer atopischen Krankheit, einer Dermatitis oder
einer Kontakt-Überempfindlichkeit
nicht bevorzugt.
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Über das
Antigen und das Adjuvans hinaus kann die Formulierung zusätzlich ein
hydratisierendes Mittel (zum Beispiel Liposome), einen Penetrations-Verstärker oder
beide umfassen. Zum Beispiel kann die Formulierung des Antigens
und des Adjuvans darüber
hinaus eine Emulsion, die mit AQUAPHOR (Mineralfett, Mineralöl, Mineralwachs,
Wollwachs, Panthenol, Bisabolol und Glycerin) hergestellt ist, Emulsionen
(zum Beispiel wässrige
Cremes), Öl-in-Wasser-Emulsionen
(zum Beispiel ölige
Cremes), wasserfreie Lipide und Öl-in-Wasser-Emulsionen,
wasserfreie Lipide und Wasser-in-Öl-Emulsionen, Fette, Wachse, Öle, Silikone, Feuchthaltemittel
(zum Beispiel Glycerin), ein Gel (zum Beispiel SURGILUBE, KY Gel),
oder eine Kombination derselben umfassen. Die Formulierung kann
als eine wässrige
Lösung
bereitgestellt werden.
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Die
Formulierung umfasst vorzugsweise kein organisches Lösungsmittel.
Die Formulierung kann auf die Haut aufgetragen werden, nachdem sie
mit Alkohol abgewischt wurde. Jedoch ist die Entfernung der Keratinozyten-Schicht
vor der Auftragung der Formulierung in dem Ausmaß, der mit einem Enthaarungsmittel
erreicht wird, nicht bevorzugt.
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Das
Antigen kann von einem Pathogen, das den Organismus infizieren kann
(zum Beispiel von einem Bakterium, Virus, Pilz oder Parasiten),
oder von einer Zelle (zum Beispiel von einer Tumorzelle oder einer
normalen Zelle) stammen. Das Antigen kann ein Tumor-Antigen oder
ein Auto-Antigen sein. In chemischer Hinsicht kann das Antigen ein
Kohlenhydrat, Glycolipid, Glycoprotein, Lipid, Lipoprotein, Phospholipid,
Polypeptid oder ein chemisches oder rekombinantes Konjugat der vorstehend
Genannten sein. Das Molekulargewicht des Antigens kann größer als
500 Da sein, vorzugsweise ist es größer als 800 Da, und stärker bevorzugt
ist es größer als
1000 Da.
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Das
Antigen kann durch rekombinante Mittel, durch chemische Synthese
oder durch Reinigung aus einer natürlichen Quelle erhalten werden.
Bevorzugt sind proteinartige Antigene oder Konjugate mit einem Polysaccharid.
Das Antigen kann zumindest teilweise in zeltfreier Form gereinigt
werden. In alternativer Weise kann das Antigen in Form eines lebenden
Virus', eines abgeschwächten lebenden
Virus' oder eines
inaktivierten Virus' bereitgestellt
werden.
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Die
Einbeziehung eines Adjuvans kann eine Verstärkung oder eine Modulation
der Immunantwort ermöglichen.
Darüber
hinaus kann die Auswahl eines geeigneten Antigens oder Adjuvans
die bevorzugte Auslösung
einer humoralen oder zellulären
Immunantwort mit spezifischen Antikörper-Isotypen (zum Beispiel
mit IgM, IgD, IgA1, IgA2, IgE, IgG1, IgG2, IgG3, IgG4 oder einer
Kombination derselben), und/oder mit spezifischen T-Zell-Untermengen
(zum Beispiel mit CTL, Th1, Th2, TDTH oder
einer Kombination derselben) ermöglichen.
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Vorzugsweise
ist das Adjuvans ein ADP-ribosylierendes Exotoxin oder eine Untereinheit
desselben. Gegebenenfalls kann ein Aktivator für die Langerhans-Zellen verwendet
werden.
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Gegebenenfalls
können
das Antigen, das Adjuvans oder beide in der Formulierung anhand
einer Nukleinsäure
(zum Beispiel DNA, RNA, cDNA, cRNA), die für das Antigen oder das Adjuvans
kodiert, bereitgestellt werden, falls dies geeignet ist. Dieses
Verfahren wird genetische Immunisierung genannt.
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Der
Ausdruck „Antigen", wie er in der Erfindung
verwendet wird, soll eine Substanz beschreiben, die eine spezifische
Immunantwort auslöst,
wenn sie den Immunzellen eines Organismus' präsentiert
wird. Ein Antigen kann ein einzelnes, immunogenes Epitop oder viele
verschiedene immunogene Epitope umfassen, die von einem B-Zell-Rezeptor (d.h. einem
Antikörper
auf der Membran einer B-Zelle) oder von einem T-Zell-Rezeptor erkannt
werden. Ein Molekül
kann sowohl ein Antigen als auch ein Adjuvans darstellen (zum Beispiel Cholera-Toxin),
und somit kann die Formulierung lediglich einen Bestandteil enthalten.
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Der
Ausdruck „Adjuvans", wie er in der Erfindung
verwendet wird, soll eine Substanz beschreiben, die der Formulierung
zugegeben wird, um die Auslösung
einer Immunantwort gegenüber
dem Antigen zu unterstützen.
Eine Substanz kann nicht nur als Adjuvans sondern auch als Antigen
wirken, indem sie sowohl eine Immunstimulation als auch eine spezifische
Antikörper-
oder T-Zell-Antwort auslöst.
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Der
Ausdruck „wirksame
Menge", wie er in
der Erfindung verwendet wird, soll eine Menge eines Antigens beschreiben,
die eine Antigen-spezifische Immunantwort auslöst. Eine solche Auslösung einer
Immunantwort kann eine Behandlung bereitstellen, wie zum Beispiel
einen immunologischen Schutz, eine Desensibilisierung, eine Immunsuppression,
die Modulation einer Autoimmunkrankheit, die Verstärkung der
Kontrolle des Immunsystems im Falle von Krebs, oder eine therapeutische
Impfung gegenüber
einer bekannten Infektionskrankheit.
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Der
Ausdruck „Bereich
von ableitenden Lymphknoten",
wie er in der Erfindung verwendet wird, bezeichnet einen atomischen
Bereich, in dem die gesammelte Lymphe durch einen definierten Satz
von Lymphknoten gefiltert wird (zum Beispiel am Hals, an den Achseln,
an der Leiste, am Ellbogen, am Knie, und jene des Bauch- und Brustraumes).
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
das Cholera-Toxin (CT), das eine gesteigerte Expression der durch
den Haupt-Histokompatibilitäts-Komplex
(MHC) kodierten Moleküle
der Klasse II auf den Langerhans-Zellen (LC), Veränderungen in
der Morphologie der Langerhans-Zellen und einen Verlust der Langerhans-Zellen
(vermutlich durch Wanderung) herbeiführt. BALB/c-Mäuse
(H-2d) wurden transkutan mit 250 μg Cholera-Toxin
(CT) oder dessen B-Untereinheit (CTB) in einer Saline-Lösung am
Ohr immunisiert. Vorausgehende Experimente haben eröffnet, dass
Mäuse leicht
immunisiert werden, wenn die Haut des Ohrs verwendet wird (7000
ELISA-Einheiten von anti-CT-Antikörpern nach einer einzigen Immunisierung).
Nach 16 Stunden wurden die epidermalen Hautschichten präpariert
und in Bezug auf die durch den MHC kodierten Klasse II-Moleküle gefärbt (der
Maßstab beträgt 50 μm). Die Felder
zeigen (A) ausschließlich
Saline als Negativkontrolle, (B) die transkutane Immunisierung mit
CT in Saline, (C) die transkutane Immunisierung mit CTB in Saline,
und (D) die intradermale Injektion mit Tumor-Nekrose-Faktor-α (10 μg) als eine
Positivkontrolle.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Ein
transkutanes Immunisierungssystem liefert Mittel für spezialisierte
Zellen (zum Beispiel Antigen-präsentierende
Zellen, Lymphozyten), die eine Immunantwort hervorbringen (Bos,
1997). Diese Mittel, als Klasse betrachtet, werden Antigene genannt.
Das Antigen kann aus Chemikalien zusammengesetzt sein, zum Beispiel
aus einem Kohlenhydrat, Glycolipid, Glycoprotein, Lipid, Lipoprotein,
Phospholipid, Polypeptid, Protein, aus Konjugaten derselben, oder
aus einem anderen Material, das für die Auslösung einer Immunantwort bekannt
ist. Das Antigen kann als ein vollständiger Organismus bereitgestellt
werden, wie zum Beispiel ein Bakterium oder ein Virion; das Antigen
kann aus einem Extrakt oder Lysat erhalten werden, entweder aus
ganzen Zellen oder ausschließlich
aus einer Membran; oder das Antigen kann chemisch synthetisiert
oder durch ein rekombinantes Verfahren oder durch Inaktivierung
eines Virus' hergestellt
werden.
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Die
Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung sind
im Stand der Technik gut bekannt, wodurch das Antigen und das Adjuvans
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
bzw. Vehikel vereinigt werden. Geeignete Vehikel und deren Herstellung
sind zum Beispiel beschrieben in: Remington's Pharmaceutical Sciences von E. W.
Martin. Solche Formulierungen werden eine wirksame Menge eines Antigens
und eines Adjuvans, zusammen mit einer geeigneten Menge eines Vehikels,
enthalten, um pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen herzustellen,
die für
die Verabreichung an einen Menschen oder an ein Tier geeignet sind.
Die Formulierung kann in Form einer Creme, einer Emulsion, eines
Gels, einer Lotion, einer Salbe, einer Paste, einer Lösung, einer
Suspension oder anderen, im Stand der Technik bekannten Formen aufgetragen
werden. Insbesondere sind jene Formulierungen bevorzugt, welche
die Hydratisierung oder die Penetration der Haut oder beides zugleich
steigern. Es können
ebenso andere, pharmazeutisch verträgliche Zusatzstoffe enthalten
sein, welche zum Beispiel Verdünnungsmittel,
Bindemittel, Stabilisatoren, Konservierungsmittel und Farbstoffe
umfassen.
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Die
zunehmende Hydratation des Stratum corneum wird die Geschwindigkeit
der perkutanen Absorption eines gegebenen, gelösten Stoffes steigern (Roberts
und Walker, 1993). Der Begriff „Penetrationsverstärker", wie er in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfasst nicht Substanzen, wie zum Beispiel
Wasser, physiologische Puffer, Saline-Lösungen und Alkohole, welche
die Haut nicht peforieren würden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Mittel zur Immunisierung
durch die unversehrte Haut bereitzustellen, ohne die Notwendigkeit,
die Haut zu perforieren. Das transkutane Immunisierungs-System stellt
ein Verfahren bereit, wobei die Antigene und das Adjuvans zu dem
Immunsystem transportiert werden können, insbesondere zu den spezialisierten
Antigen-präsentierenden
Zellen, die unterhalb der Haut liegen, wie zum Beispiel zu den Langerhans-Zellen.
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Ohne
sich auf eine besondere Theorie festzulegen, sondern lediglich,
um eine Erklärung
für unsere Beobachtungen
zu geben, nimmt man an, dass das transkutane Transport-System für die Immunisierung
ein Antigen zu den Zellen des Immunsystems trägt, wo eine Immunantwort ausgelöst wird.
Das Antigen kann die normalen, schützenden, äußeren Schichten der Haut durchdringen
(d.h. das Stratum corneum), und eine Immunantwort direkt oder durch
eine Antigen-präsentierende
Zelle (zum Beispiel Makrophage, Gewebe-Makrophage, Langerhans-Zelle,
dendritische Zelle, dermale dendritische Zelle, B-Lymphozyt oder
Kupffer-Zelle) auslösen,
die das verarbeitete Antigen einem T-Lymphozyten präsentiert.
Gegebenenfalls kann das Antigen das Stratum corneum über ein
Haarfolikel oder über
eine Haut-Organelle (zum Beispiel eine Schweißdrüse, Öldrüse) durchdringen.
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Die
transkutane Immunisierung mit bakteriellen, ADP-ribosylierenden
Exotoxinen (bAREs) kann die epidermalen Langerhans-Zellen zum Ziel
haben, die als eine der am meisten wirksamen Antigen-präsentierenden
Zellen (APCs) bekannt sind (Udey, 1997). Wir haben gefunden, dass
bAREs die Langerhans-Zellen aktivieren, wenn sie epikutan auf der
Haut in Saline-Lösung
angewendet werden. Die Langerhans-Zellen beeinflussen die spezifische
Immunantwort durch Phagozytose der Antigene, und durch Migration
zu den Lymphknoten, wo sie als Antigen-präsentierende Zellen wirken,
um das Antigen den Lymphozyten zu präsentieren (Udey, 1997), und
somit eine starke Antikörper-Antwort
auslösen.
Obwohl die Haut im Allgemeinen als ein Hindernis für das Eindringen
von Organismen angesehen wird, wird die Unvollkommenheit dieses
Hindernisses anhand der zahlreichen Langerhans-Zellen bestätigt, die über die
gesamte Epidermis verteilt sind, welche dazu bestimmt sind, die
Immunantwort gegenüber
Organismen, die über
die Haut eindringen, zu manipulieren (Udey, 1997).
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In
der Veröffentlichung
von Udey (1997) heißt
es: „Die
Langerhans-Zellen sind Zellen, die aus dem Knochenmark stammen und
in allen geschichteten, schuppenartigen Epithelien von Säugern vorkommen.
Sie umfassen die gesamte akzessorische Zellaktivität, die in
einer nicht-entzündeten
Epidermis vorliegt, und sie sind im jetzigen Modell wesentlich für den Beginn
und die Ausbreitung der Immunantworten, die gegen epikutan aufgetragene
Antigene gerichtet sind. Die Langerhans-Zellen sind Mitglieder einer
Familie von potenten akzessorischen Zellen („dendritische Zellen"), die weit verbreitet
sind, jedoch in Epithelien und festen Organen sowie in lymphartigem
Gewebe selten vertreten sind..."
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„Es wurde
nunmehr erkannt, dass die Langerhans-Zellen (und vermutlich andere
dendritische Zellen) einen Lebenszyklus mit mindestens zwei unterschiedlichen
Stadien aufweisen. Langerhans-Zellen, die in der Epidermis lokalisiert
sind, stellen ein regelmäßiges Netzwerk
von Antigen-einfangenden „Wächter"-Zellen dar. Epidermale
Langerhans-Zellen können
Teilchen aufnehmen, einschließlich
Mikroorganismen, und sind wirksame Verarbeiter von komplexen Antigenen.
Jedoch exprimieren sie lediglich geringe Mengen von Antigenen der MHC-Klassen
I und II, sowie von costimulierenden Molekülen (ICAM-1, B7-1 und B7-2),
und sie sind mangelhafte Stimulatoren von noch nicht kontaktierten
T-Zellen. Nach dem Kontakt mit dem Antigen werden manche Langerhans-Zellen
aktiviert, verlassen die Epidermis und wandern zu T-Zell-abhängigen Bereichen
von regionalen Lymphknoten, wo sie sich als reife dendritische Zellen
niederlassen. Im Verlauf des Verlassens der Epidermis und des Wanderns
der Lymphknoten zeigen Antigen-tragende, epidermale Langerhans-Zellen
(nunmehr als „Botenzellen") einschneidende
Veränderungen
in der Morphologie, des Oberflächen-Phenotyps
und der Funktion. Im Gegensatz zu epidermalen Langerhans-Zellen
sind lymphoide, dendritische Zellen im Wesentlichen nicht phagozytisch
und verarbeiten Protein-Antigene unzureichend, jedoch exprimieren
sie hohe Mengen von MHC-Klasse I und Klasse II Antigenen sowie von
verschiedenen costimulierenden Molekülen, und sie sind die wirksamsten
Stimulatoren von natürlichen
T-Zellen, die identifiziert wurden."
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Wir
stellen uns vor, dass die starke Antigen-präsentierende Fähigkeit
der epidermalen Langerhans-Zellen für transkutan zugeführte Impfstoffe
ausgenutzt werden kann. Eine transkutane Immunantwort, welche das
Immunsystem der Haut verwendet, würde lediglich den Transport
des Impf-Antigens zu den Langerhans-Zellen im Stratum corneum, (die äußerste Schicht
der Haut, die aus verhornten Zellen und Lipiden besteht), über eine
passive Diffusion und eine nachfolgende Aktivierung der Langerhans-Zellen
erfordern, um das Antigen aufzunehmen, um zu den B-Zell-Folikeln
und/oder zu den T-Zell-abhängigen Bereichen
zu wandern, und um das Antigen den B- und/oder T-Zellen zu präsentieren
(Sting) et al., 1989). Falls die Antigene, die von den bAREs verschieden
sind (zum Beispiel BSA), in einer Phagozytose durch die Langerhans-Zellen aufgenommen
werden sollen, dann könnten
diese Antigene ebenso an die Lymphknoten für die Präsentation gegenüber den
T-Zellen übergeben
werden und anschließend
eine Immunantwort auslösen,
die spezifisch für dieses
Antigen ist (zum Beispiel BSA). Somit ist die Aktivierung der Langerhans-Zellen,
vermutlich durch ein bakterielles, ADP-ribosylierendes Exotoxin,
durch ADP-ribosylierende, Exotoxin-bindende Untereinheiten (zum
Beispiel Cholera-Toxin B-Untereinheit), oder durch eine andere,
die Langerhans-Zellen aktivierende Substanz ein Merkmal der transkutanen
Immunisierung.
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Der
Mechanismus der transkutanen Immunisierung über die Aktivierung der Langerhans-Zellen,
die Wanderung und die Präsentation
des Antigens wird deutlich anhand der Steigerung der Expression
der MHC-Klasse II-Moleküle
in den epidermalen Langerhans-Zellen
aus den epidermalen Hautschichten gezeigt, die mit CT oder CTB transkutan
immunisiert wurden. Darüber
hinaus wird die Größenordnung
der Antikörper-Antwort,
welche durch die transkutane Immunisierung ausgelöst wird,
sowie der Wechsel des Isotyps auf vorwiegend IgG-Antikörper im
Allgemeinen mittels T-Helferzellen, die durch die Antigen-präsentierende
Zellen, wie zum Beispiel Langerhans-Zellen oder dendritische Zellen
(Janeway und Travers, 1996) stimuliert werden, und durch die Aktivierung
sowohl des Th1- als auch des Th2-Weges erreicht, wie es aufgrund
der Bildung von IgG1-Antikörpern
und IgG2a-Antikörpern
nahegelegt wird (Paul und Seder, 1994; Seder und Paul, 1994). Darüber hinaus
wird die Vermehrung der T-Zellen durch das Antigen OVA in Mäusen gezeigt,
die mit CT + OVA immunisiert wurden. In alternativer Weise kann
eine starke Antikörper-Antwort
durch ein Thymus-unabhängiges
Antigen vom Typ 1 (TI-1) ausgelöst
werden, welches die B-Zelle direkt aktiviert (Janeway und Travers, 1996).
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Das
Spektrum von besser bekannteren Immunantworten der Haut wird durch
Kontaktdermatitis und Atopie dargestellt. Die Kontaktdermatitis,
eine pathogene Manifestation der Aktivierung von Langerhans-Zellen,
wird durch Langerhans-Zellen gesteuert, welche das Antigen durch
Phagozytose aufnehmen, zu Lymphknoten wandern, das Antigen präsentieren,
und T-Zellen für
eine intensive, zerstörende,
zelluläre
Antwort sensibilisieren, die an der betroffenen Hautstelle auftritt
(Dahl, 1996; Leung, 1997). Im Falle der atopischen Dermatitis können die
Langerhans-Zellen in einer ähnlichen
Art beteiligt sein, jedoch wurde sie mit Th2-Zellen identifiziert,
und sie geht im Allgemeinen mit hohen Konzentrationen von IgE-Antikörpern einher
(Dahl, 1996; Leung, 1997).
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Die
transkutane Immunisierung mit Cholera-Toxin und verwandten bAREs
ist auf der anderen Seite eine neue Immunantwort, wobei oberflächliche
und mikroskopische Hautbefunde nach der Immunisierung fehlen (d.h.
nicht-entzündete
Haut), die durch das Fehlen der Lymphozyten-Infiltration 24, 48
und 120 Stunden nach der Immunisierung mit Cholera-Toxin gezeigt
wird. Dies weist darauf hin, dass die Langerhans-Zellen „die gesamte
akzessorische Zellaktivität
umfassen, die in einer nicht-entzündeten Epidermis vorhanden
ist, und die im derzeitigen Modell für den Beginn und die Ausbreitung
der Immunantworten wesentlich sind, die gegen epikutan aufgetragene
Antigene gerichtet sind" (Udey,
1997). Die Einzigartigkeit der transkutanen Immunantwort wird hier
ebenso sowohl durch die hohen Konzentrationen von Antigen-spezifischen
IgG-Antikörpern, als
auch durch den Typ der produzierten Antikörper (zum Beispiel IgM, IgG1,
IgG2a, IgG2b, IgG3 und IgA) und durch das Fehlen des anti-CT-Antikörpers von
Typ IgE gekennzeichnet.
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Somit
haben wir gefunden, dass die aus Bakterien stammenden Toxine, die
auf die Oberfläche
der Haut aufgetragen werden, die Langerhans-Zellen oder andere Antigenpräsentierende
Zellen aktivieren, und eine starke Immunantwort auslösen können, die
sich in Form hoher Konzentrationen von Antigen-spezifischen, zirkulierenden
IgG-Antikörpern äußert. Solche
Adjuvantien können
bei der transkutanen Immunisierung verwendet werden, um die Antwort
der IgG-Antikörper
auf Proteine zu steigern, die andernfalls für sich genommen nicht immunogen
sind, wenn sie auf die Haut aufgetragen werden.
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Die
transkutane Beeinflussung der als Ziel dienenden Langerhans-Zellen
kann ebenso verwendet werden, um ihre Antigen-präsentierende Funktion zu deaktivieren,
und somit eine Immunisierung oder Sensibilisierung zu verhindern.
Die Verfahren zur Deaktivierung der Langerhans-Zellen umfassen zum
Beispiel die Verwendung von Interleukin-10 (Peguet-Navarro et al.,
1995), eines monoklonalen Antikörpers
gegenüber
Interleukin-1β (Enk et
al., 1993) oder die Abreicherung über Superantigene, wie zum
Beispiel die durch das Enterotoxin A aus Staphylokokken (SEA) induzierte
Abreicherung der epidermalen Langerhans-Zellen (Shankar et al.,
1996).
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Die
transkutane Immunisierung kann über
die das Gangliosid GM1 bindende Aktivität von CT, LT oder Untereinheiten,
wie zum Beispiel CTB, ausgelöst
werden (Craig und Cuatrecasas, 1975). Das Gangliosid GM1 ist ein
ubiquitäres
Glykolipid aus der Zellmembran, das in allen Säugetierzellen gefunden wird
(Plotkin und Mortimer, 1994). Wenn die Pentamere CT-B-Untereinheit
an die Zelloberfläche
bindet, wird eine hydrophile Pore gebildet, welche der A-Untereinheit
erlaubt, die Lipid-Doppelschicht zu durchdringen (Ribi et al., 1988).
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Wir
haben gezeigt, dass die transkutane Immunisierung durch CT oder
CTB eine Aktivität
zur Bindung des Gangliosids GM1 erfordern kann. Wenn Mäuse transkutan
mit CT, CTA und CTB immunisiert wurden, führten nur CT und CTB zu einer
Immunantwort. CTA enthält
die Aktivität
des ADP-ribosylierenden Exotoxins, jedoch waren nur CT und CTB,
welche die Bindungsaktivität
enthalten, in der Lage, eine Immunantwort auszulösen, was darauf hinweist, dass
die B-Untereinheit notwendig und ausreichend war, um durch die Haut
zu immunisieren. Wir schließen
daraus, dass die Langerhans-Zellen oder eine andere Antigen-präsentierende
Zelle durch CTG-Bindung auf ihrer Zelloberfläche aktiviert werden können.
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ANTIGEN
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Das
Antigen der Erfindung kann durch rekombinante Mittel exprimiert
werden, vorzugsweise als ein Fusionsprotein mit einem Affinitäts- oder
Epitop-Anhang (Summers und Smith, 1987; Goeddel, 1990; Ausubel et
al., 1996); eine chemische Synthese eines Oligopeptids, das entweder
frei oder an Trägerproteine
konjugiert ist, kann dazu verwendet werden, um das Antigen der Erfindung
zu erhalten (Bodanszky, 1993; Wisdom, 1994). Die Oligopeptide werden
als eine Art von Polypeptiden angesehen.
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Oligopeptide
mit einer Länge
von 6 Resten bis 20 Resten sind bevorzugt. Polypeptide können ebenso als
verzweigte Strukturen synthetisiert werden, wie zum Beispiel solche,
die in den US-Patenten Nr. 5 229 490 und 5 390 111 offenbart sind.
Die antigenen Peptide umfassen zum Beispiel synthetische oder rekombinante B-Zell-
und T-Zell-Epitope, universelle T-Zell-Epitope, sowie gemischte
T-Zell-Epitope aus einem Organismus oder Krankheitserreger und B-Zell-Epitope
aus einem anderen.
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Das
Antigen, das durch rekombinante Mittel oder Peptidsynthese erhalten
wird, sowie das Antigen der Erfindung, das aus natürlichen
Quellen oder Extrakten erhalten wird, kann anhand der physikalischen
und chemischen Eigenschaften des Antigens gereinigt werden, vorzugsweise
durch Fraktionierung oder Chromatographie (Janson und Ryden, 1989;
Deutscher, 1990; Scopes, 1993).
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Eine
multivalente Antigen-Formulierung kann verwendet werden, um eine
Immunantwort gegenüber mehr
als einem Antigen zur gleichen Zeit auszulösen. Es können Konjugate verwendet werden,
um eine Immunantwort gegenüber
vielen verschiedenen Antigenen auszulösen, um die Immunantwort zu
verstärken, oder
beide können
verwendet werden. Darüber
hinaus können
Toxine in ihrer Wirkung durch den Einsatz von Toxoiden verstärkt werden,
oder Toxoide können
in ihrer Wirkung durch den Einsatz von Toxinen verstärkt werden.
Die transkutane Immunisierung kann verwendet werden, um die Immunantworten
zu verstärken,
die anfänglich
durch andere Arten der Immunisierung ausgelöst wurden, wie zum Beispiel
durch Injektion, oder auf oralem oder intranasalem Weg.
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Das
Antigen umfasst zum Beispiel Toxine, Toxoide, Untereinheiten derselben
oder Kombinationen derselben (zum Beispiel Cholera-Toxin, Tetanus-Toxoid).
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Das
Antigen kann in Wasser, in einem Lösungsmittel, wie zum Beispiel
Methanol, oder in einem Puffer löslich
gemacht werden. Geeignete Puffer umfassen Phosphat-gepufferte, Calcium-
und Magnesium-freie Saline (Ca++/Mg++-freie PBS), normale Saline (150 mM NaCl
in Wasser) und Tris-Puffer; sie sind jedoch nicht darauf beschränkt. Das
Antigen, das in einem neutralen Puffer nicht löslich ist, kann in 10 mM Essigsäure löslich gemacht
werden und anschließend
auf das gewünschte
Volumen mit einem neutralen Puffer, wie zum Beispiel PBS, verdünnt werden.
Falls das Antigen lediglich bei einem sauren pH-Wert löslich ist, kann Acetat-PBS
bei einem sauren pH-Wert als Verdünnungsmittel nach der Solubilisierung
in verdünnter
Essigsäure
verwendet werden. Glycerin kann ein geeigneter, nicht-wässriger
Puffer für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung sein.
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Falls
das Antigen, wie zum Beispiel der Hepatitis A Virus, nicht für sich betrachtet
löslich
ist, kann das Antigen in der Formulierung in einer Suspension oder
auch als Aggregat vorliegen.
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Ein
hydrophobes Antigen kann durch ein grenzflächenaktives Mittel solubilisiert
werden, zum Beispiel ein Polypeptid, das eine membranübergreifende
Domäne
enthält.
Darüber
hinaus kann im Falle von Formulierungen, die Liposomen enthalten,
ein Antigen in einer Lösung
eines grenzflächenaktiven
Mittels (zum Beispiel ein Zellmembran-Extrakt) mit Lipiden gemischt
werden, und die Liposomen können
anschließend
durch Entfernung des grenzflächenaktiven
Mittels durch Verdünnung,
Dialyse oder Säulenchromatographie
gebildet werden. Bestimmte Antigene, wie zum Beispiel jene aus einem
Virus (zum Beispiel Hepatitis A), brauchen nicht per se löslich zu
sein, sondern sie können
direkt in ein Liposom in Form eines Virosoms eingebaut werden (Morein
und Simons, 1985).
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Plotkin
und Mortimer (1994) stellen Antigene bereit, die dazu verwendet
werden können,
um Tiere und Menschen zu impfen, um eine Immunantwort auszulösen, die
für bestimmte
Pathogene spezifisch ist, sowie Verfahren zur Herstellung eines
Antigens, zur Bestimmung einer geeigneten Dosis des Antigens, zur
Bestimmung der Auslösung
einer Immunantwort mittels eines Assays, und zur Behandlung einer
Infektion durch ein Pathogen (zum Beispiel Bakterium, Virus, Pilz
oder Parasit).
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Bakterien
umfassen zum Beispiel: Anthrax, Campylobacter, Cholera, Diphtherie,
enterotoxigener E. coli, Giardia, Gonokokken, Helicobacter pylori
(Lee und Chef, 1994), Haemophilus influenzae B, nicht typisierbarer
Haemophilus influenzae, Meningokokken, Keuchhusten (Pertussis),
Pneumokokken, Salmonellen, Shigellen, Streptococcus B, Streptokokken
der Gruppe A, Tetanus, Vibrio cholerae, Yersinia, Staphylokokken, Pseudomonas-Spezies
und Clostridien-Spezies.
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Viren
umfassen zum Beispiel: Adenovirus, Dengue-Fieber-Virus Serotypen
1 bis 4 (Delenda et al., 1994; Fonseca et al., 1994; Smucny et al.,
1995), Ebola-Virus (Jahrling et al., 1996), Enteroviren, Hepatitis-Viren
Serotyp A bis E (Slum, 1995; Katkov, 1996; Lieberman und Greenberg,
1996; Mast, 1996; Shafara et al., 1995; Smedila et al., 1994; US-Patente
Nr. 5 314 808 und 5 436 126), Herpes simplex Virus 1 oder 2, humaner Immunschwäche-Virus
(Deprez et al., 1996), Influenza, japanische Pferde-Encephalitis,
Masern, das Norwalk-Agenz, Papilloma-Viren, Parvovirus B19, Polio-Virus,
Tollwut, Rota-Viren,
Röteln,
Rubeola, Kuhpocken-Viren, Konstrukte von Kuhpocken-Viren, die Gene
enthalten, welche für
andere Antigene kodieren, wie zum Beispiel Malaria-Antigene, Varicella
und Gelbfieber.
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Parasiten
umfassen zum Beispiel: Entamoeba histolytica (Zhang et al., 1995),
Plasmodium (Bathurst et al., 1993; Chang et al., 1989, 1992, 1994;
Fries et al., 1992a, 1992b; Herrington et al., 1991; Khusmith et al.,
1991; Malik et al., 1991; Migliorini et al., 1993; Pessi et al.,
1991; Tam, 1988; Vreden et al., 1991; White et al., 1993; Wiesmüller et
al., 1991), Leishmania (Frankenburg et al., 1996), Toxoplasmose
und Würmer.
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Die
Antigene können
ebenso jene umfassen, die in der biologischen Kriegsführung verwendet
werden, wie zum Beispiel Ricin, für das Schutz durch Antikörper erhalten
werden kann.
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ADJUVANS
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Die
Formulierung kann ebenso ein Adjuvans enthalten, obwohl ein einzelnes
Molekül
sowohl die Eigenschaften eines Adjuvans als auch diejenigen eines
Antigens enthalten kann (zum Beispiel das Cholera-Toxin) (Elson
und Dertzbaugh, 1994). Die Adjuvantien sind Substanzen, die verwendet
werden können,
um eine Antigen-spezifische Immunantwort spezifisch oder nichtspezifisch
zu verstärken.
In üblicher
Weise werden das Adjuvans und die Formulierungen vor der Präsentation
des Antigens gemischt, jedoch können
sie in alternativer Weise getrennt innerhalb eines kurzen Zeitintervalls
präsentiert
werden.
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Die
Adjuvantien umfassen zum Beispiel eine Öl-Emulsion (zum Beispiel vollständiges oder
unvollständiges
Freund'sches Adjuvans),
ein Chemokin (zum Beispiel Defensine 1 oder 2, RANTES, MIP1-α, MIP-2,
Interleukin-8) oder ein Zytokin (zum Beispiel Interleu kin-1β, -2, -6,
-10 oder -12; γ-Interferon;
Tumor-Nekrose-Factor-α;
oder Granulozyten-Monozyten
Kolonie-stimulierender Faktor) (Übersichtsartikel
bei Nohria und Rubin, 1994), ein Derivat eines Muramyl-Dipeptids
(zum Beispiel Murabutid, Threonyl-MDP oder Muramyl-Tripeptid), ein
Hitzeschock-Protein oder ein Derivat, ein Derivat von Leishmania
major LeIF (Skeiky et al., 1995), Cholera-Toxin oder Cholera-Toxin
B, ein Derivat eines Lipopolysaccharids (LPS) (zum Beispiel Lipid
A oder Monophosphoryl-Lipid A), oder ein Superantigen (Saloga et
al., 1996). Bei Richards et al., (1995), sind ebenfalls Adjuvantien
beschrieben, die nützlich
für die
Immunisierung sind.
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Ein
Adjuvans kann ausgewählt
werden, um vorzugsweise die Bildung von Antikörpern oder von zellulären Effektoren,
spezifischen Antikörper-Isotypen
(zum Beispiel IgM, IgD, IgA1, IgA2, sekretorisches IgA, IgE, IgG1,
IgG2, IgG3, und/oder IgG4) oder spezifischen T-Zell-Untermengen
(zum Beispiel CTL, Th1, Th2 und/oder TDTH)
auszulösen
(Glenn et al., 1995).
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Das
Cholera-Toxin ist ein bakterielles Exotoxin aus der Familie der
ADP-ribosylierenden Exotoxine (bezeichnet als bAREs). Die meisten
bAREs sind als A:B-Dimer mit einer bindenden 8-Untereinheit und
einer A-Untereinheit organisiert, welche die ADP-Ribosyltransferase
enthält.
Solche Toxine umfassen das Diphtherie-Toxin, Pseudomonas Exotoxin
A, das Cholera-Toxin (CT), das hitzelabile Enterotoxin aus E. coli
(LT), das Pertussis-Toxin, das Toxin C2 aus C. botulinum, das Toxin
C3 aus C. botulinum, das Exoenzym aus C. limosum, das Exoenzym aus
B. cereus, das Exotoxin S aus Pseudomonas, EDIN aus Staphylococcus
aureus und das Toxin aus B. sphaericus.
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Das
Cholera-Toxin ist ein Beispiel für
ein bARE, das aus A- und B-Untereinheiten organisiert ist. Die B-Untereinheit
ist die bindende Untereinheit und besteht aus einem Pentamer von
B-Untereinheiten, das nicht kovalent an die A-Untereinheit gebunden
ist. Das Pentamer der B-Untereinheit ist in einer symmetrischen Struktur
mit der Gestalt eines Krapfens angeordnet, die an das GM1-Gangliosid auf der Zielzelle bindet. Die A-Untereinheit
dient dazu, die α-Untereinheit
einer Untermenge des heterotrimeren GTP-Proteins (G-Proteins), einschließlich des
Gs-Proteins, mit ADP zu ribosylieren, was zu erhöhten intrazellulären Werten
von zyklischem AMP führt.
Dies regt die Freisetzung von Ionen und Flüssigkeit aus den Darmzellen
im Falle von Cholera an.
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Das
Cholera-Toxin (CT) und seine B-Untereinheit (CTB) besitzen Eigenschaften
eines Adjuvans, wenn sie entweder als intramuskuläres oder
als orales Immunogen verwendet werden (Elson und Dertzbaugh, 1994; Trach
et al., 1997). Ein anderes Antigen, das hitzelabile Enterotoxin
aus E. coli(LT) ist zu 80 % homolog auf dem Aminosäure-Niveau
mit CT und besitzt ähnliche
Bindungseigenschaften; es scheint ebenso an den GM1-Gangliosid-Rezeptor
im Darm zu binden, und besitzt ähnliche
ADP-ribosylierende Exotoxin-Aktivitäten. Ein anderes bARE, das
Exotoxin A aus Pseudomonas (ETA), bindet an das Protein, das mit
dem α2-Macroglobulin-Rezeptor und dem Rezeptor
für Lipoproteine
mit niedriger Dichte in Beziehung steht (Kounnas et al., 1992).
Eine Übersicht über die
bAREs geben Krueger und Barbieri, 1995.
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Die
Toxizität
von CT, das auf oralem, nasalem und intramuskulärem Weg verabreicht wird, begrenzt die
Dosis, mit der es als ein Adjuvans eingesetzt werden kann. In einem
vergleichenden Versuch, bei dem CT intramuskulär injiziert wurde, wurde eine
ausgedehnte Schwellung an der Stelle der Injektion ausgelöst. Im Gegensatz
dazu verursachten äquivalente
oder größere Dosen
von CT, die auf die Haut aufgetragen wurden, keine Toxizität.
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Die
nachfolgenden Beispiele zeigen, dass das Cholera-Toxin (CT), seine
B-Untereinheit (CTB), das hitzelabile Enterotoxin aus E. coli (LT)
und das Pertussis-Toxin starke Adjuvantien für die transkutane Immunisierung
darstellen, die zu hohen Konzentrationen von IgG-Antikörpern, jedoch
nicht von IgE-Antikörpern
führen.
Ebenso wurde gezeigt, dass CTB ohne CT ebenso hohe Konzentrationen
von IgG-Antikörpern
herbeiführen
kann. Somit können
sowohl bAREs als auch ein Derivat derselben wirksam immunisieren,
wenn sie epikutan auf die Haut in einer einfachen Lösung aufgetragen
werden. Darüber
hinaus zeigen diese Beispiele, dass CT, CTB und bAREs nicht nur
als Adjuvans sondern auch als Antigen wirken können.
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Wenn
ein Adjuvans, wie zum Beispiel CT, mit BSA gemischt wird, welches
ein Protein darstellt, das üblicherweise
nicht immunogen ist, wenn es auf die Haut aufgetragen wird, wird
die Bildung von anti-BSA-Antikörpern
ausgelöst.
Eine Immunantwort auf das Diphtherie-Toxoid wurde ausgelöst, indem
das Pertussis-Toxin als Adjuvans verwendet wurde, jedoch nicht mit
dem Diphtherie-Toxoid allein. Somit können bAREs als Adju vantien
für nicht
immunogene Proteine in einem transkutanen Immunisierungssystem wirken.
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Andere
Proteine können
ebenso nicht nur als Adjuvans sondern auch als Antigen wirken. Zum
Beispiel enthält
das Präparat
FLUZONE (Lederle), das heißt
das chemisch gespaltene Virion eines Impfstoffs, wie Influenza A
und B, die Proteine Neuraminidase und Hämagglutinin, die in hohem Maße immunogen
sind, es trägt zum
Schutz bei und kann wirksam durch die Haut immunisieren, wobei es
als sein eigenes Adjuvans und Antigen wirkt. Die Toxoide, wie zum
Beispiel das Diphtherie-Toxoid, welches unter Verwendung von Formalin
zu einem Toxoid gemacht wurde, das Pertussis-Toxoid, welches unter
Verwendung von Wasserstoffperoxid zu einem Toxoid gemacht wurde,
oder mutierte Toxine, wie zum Beispiel das Cholera-Toxin oder das
hitzelabile Enterotoxin aus E. coli; die unter Verwendung eines
genetischen Verfahrens zu einem Toxoid gemacht wurden, um die Ribosyl-Transferase-Aktivität zu zerstören, können weiterhin
Eigenschaften eines Adjuvans besitzen und nicht nur als Antigen
sondern auch als Adjuvans wirken.
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Der
Schutz gegen die lebensbedrohenden Infektionen Diphtherie, Keuchhusten
und Starrkrampf (diphtheria, Pertussis and tetanus; DPT) kann erreicht
werden, indem hohe Konzentrationen von zirkulierenden anti-Toxin-Antikörpern herbeigeführt werden.
Keuchhusten kann eine Ausnahme in dem Sinn darstellen, dass manche
Forscher glauben, für
den Schutz seien Antikörper
nötig,
die gegen andere Abschnitte des eindringenden Organismus gerichtet
sind, obwohl dies umstritten ist (siehe Schneerson et al., 1996),
und die neueste Generation der zellfreien Keuchhusten-Impfstoffe
das Pertussis-Toxin
als einen Bestandteil des Impfstoffes aufweisen (Krueger und Barbieri,
1995). Die pathologischen Erscheinungen der Krankheiten, die durch
das Pertussis-Toxin verursacht werden, stehen in unmittelbarer Beziehung
mit den Wirkungen ihrer Toxine, und die anti-Toxin-Antikörper können ganz
gewiss eine Rolle beim Schutz spielen (Schneerson et al., 1996).
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Im
Allgemeinen können
die Toxine chemisch inaktiviert werden, um Toxoide zu bilden, die
weniger toxisch sind, jedoch immunogen bleiben. Wir stellen uns
vor, dass das transkutane Immunisierungssystem, das Immunogene und
Adjuvantien auf Basis eines Toxins verwendet, anti-Toxin-Konzentrationen
erreichen kann, die für
einen Schutz gegenüber
diesen Krankheiten ausreichend sind. Die Bildung der anti-Toxin-Antikörper kann
durch Immunisierung mittels Toxinen ausgelöst werden, oder durch die Toxoide
selbst, die durch ein genetisches Verfahren weniger toxisch gemacht
wurden, oder durch Toxoide und Adjuvantien, wie zum Beispiel CT,
oder durch Toxoide allein. Die genetisch zu einem Toxoid gemachten
Toxine, welche eine veränderte ADP-ribosylierende
Exotoxin-Aktivität,
jedoch keine bindende Aktivität
aufweisen, stellt man sich so vor, als seien sie besonders nützlich als
nichttoxische Aktivatoren der Antigen-präsentierenden Zellen, die in
der transkutanen Immunisierung verwendet werden.
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Wir
stellen uns vor, dass CT ebenso als ein Adjuvans wirken kann, um
Antigen-spezifische CTLs durch transkutane Immunisierung zu induzieren
(siehe Bowen et al., 1994; Porgador et al., 1997, für die Verwendung von
CT als Adjuvans bei der oralen Immunisierung).
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Das
bARE-Adjuvans kann chemisch mit anderen Antigenen konjugiert werden,
einschließlich
zum Beispiel mit Antigenen von Kohlenhydraten, Polypeptiden, Glykolipiden
und Glykoproteinen. Von einer chemischen Konjugation mit Toxinen,
ihren Untereinheiten oder Toxoiden mit diesen Antigenen würde man
erwarten, dass die Immunantwort gegenüber diesen Antigenen gesteigert
wird, wenn sie epikutan aufgetragen werden.
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Um
das Problem der Toxizität
der Toxine zu überwinden
(zum Beispiel ist Diphtherie-Toxin
als so toxisch bekannt, dass ein Molekül eine Zelle abtöten kann),
und um die Schwierigkeit des Arbeitens mit solch starken Toxinen,
wie zum Beispiel Tetanus, zu überwinden,
haben manche Wissenschaftler eine rekombinante Vorgehensweise eingeschlagen,
um genetisch hergestellte Toxoide herzustellen. Dies beruht auf
der Inaktivierung der katalytischen Aktivität der ADP-Ribosyl-Transferase
durch genetische Deletion. Diese Toxine behalten die Bindungsfähigkeiten
des natürlichen
Toxins bei, jedoch fehlt ihnen deren Toxizität. Diese Vorgehensweise ist
beschrieben von Burnette et al. (1994), Rappuoli et al. (1995) und
Rappuoli et al. (1996). Solche Exotoxine, die genetisch zu Toxoiden
gemacht wurden, können
nützlich
für das
transkutane Immunisierungssystem sein, in dem Sinn, dass sie keine
Sicherheitsbedenken hervorrufen, da die Toxoide nicht als toxisch
angesehen werden würden.
Sie können
nicht nur als Antigene sondern auch als Adjuvantien wirken, die
die Immunantwort gegenüber
sich selbst oder zugegebenen Antigenen steigern. Darüber hinaus
existieren einige Verfahren für
Toxine, die chemisch zu Toxoiden gemacht wurden, welche sich dem
gleichen Problem widmen (Schneerson et al., 1996). In alternativer
Weise können
Fragmente des Toxins oder der Toxoide verwendet werden, wie zum
Beispiel das C-Fragment von Tetanus. Diese Verfahren könnten für bestimmte
Anwendungen, insbesondere pädiatrische
Anwendungen, wichtig sein, bei denen aufgenommene Toxine (zum Beispiel Diphtherie-Toxin)
möglicherweise
nachteilige Reaktionen hervorrufen können.
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Gegebenenfalls
kann ein Aktivator für
die Langerhans-Zellen als ein Adjuvans verwendet werden. Beispiele
für solche
Aktivatoren umfassen: Induktoren des Hitzeschock-Proteins; Kontakt-Sensibilisatoren
(zum Beispiel Trinitrochlorbenzol, Dinitrofluorbenzol, Stickstoff-Senfgas,
Pentadecylkatechin); Toxine (zum Beispiel Shiga-Toxin, Staphylokokkus-Enterotoxin
B); Lipopolysaccharide, Lipid A oder Derivate desselben; bakterielle DNA
(Stacey et al., 1996); Zytokine (zum Beispiel Tumor-Nekrose-Faktor-α, Interleukin-1β, -10, -12)
und Chemokine (zum Beispiel Defensine 1 oder 2, RANTES, MIP-1α, MIP-2,
Interleukin-8).
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Eine
Kombination von verschiedenen Adjuvantien kann in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel könnte eine bakterielle DNA,
die CpG-Nucleotid-Sequenzen
enthält,
und ein ADP-ribosylierendes Exotoxin verwendet werden, um die Antwort
der T-Helferzellen auf die transkutan verabreichten Antigene zu
steuern. Somit könnten
die Th1- oder Th2-ähnlichen
Antworten auf Antigene mit CT als Adjuvans durch die Verwendung
von bakterieller DNA, die nicht-methylierte CpG-Bereiche enthält, oder
von anderen Proteinen, wie zum Beispiel LeIF, oder Calciumkanal-Blocker,
umgeschaltet werden.
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CpG-Bereiche
gehören
zu einer Klasse von Strukturen, die Muster aufweisen, welche es
dem Immunsystem ermöglichen,
ihre pathogenen Ursprünge
zu erkennen, um das angeborene Immunsystem zu stimulieren, so dass
es zu adaptiven Immunantworten kommt (Medzhitov und Janeway, Curr.
Opin. Immunol., 9, 4 – 9,
1997). Diese Strukturen werden Pathogen-assoziierte, molekulare
Muster (pathogen-associated molecular Patterns; PAMPs) genannt,
und sie umfassen Lipopolysaccharide, Teichonsäuren, nicht-methylierte CpG-Motive, doppelsträngige RNA
und Mannine.
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PAMPs
induzieren endogene Signale, welche die entzündliche Antwort vermitteln
können,
wirken als Co-Stimulatoren der T-Zellfunktion und kontrollieren
die Effektor-Funk tion. Die Fähigkeit
der PAMPs, diese Antworten auszulösen, spielen eine Rolle in
ihrem Potential als Adjuvantien, und ihre Ziele sind APCs, wie zum Beispiel
Makrophagen und dendritische Zellen. Die Antigen-präsentierenden
Zellen der Haut könnten
in ähnlicher
Weise durch PAMPs stimuliert werden, die durch die Haut übertragen
wurden. Zum Beispiel könnten Langerhans-Zellen,
ein Typ einer dendritischen Zelle, durch ein PAMP in Lösung auf
der Haut mit einem Molekül,
das bei der transkutanen Verabreichung schwach immunogen ist, aktiviert
und zur Wanderung veranlasst werden, und sie könnten dieses schwach immunogene
Molekül
den T-Zellen in dem Lymphknoten präsentieren, und somit eine Antikörperantwort
auf das schwach immunogene Molekül
auslösen.
PAMPs könnten ebenso
in Verbindung mit anderen Haut-Adjuvantien verwendet werden, wie
zum Beispiel Cholera-Toxin, um die Bildung unterschiedlicher costimulierender
Moleküle
auszulösen,
und unterschiedliche Effektor-Funktionen zu kontrollieren, um die
Immunantwort zu steuern, zum Beispiel von einer Th2- zu einer Th1-Antwort.
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Falls
ein immunisierendes Antigen ausreichende Eigenschaften zur Aktivierung
einer Langerhans-Zelle aufweist, dann ist ein gesondertes Adjuvans
nicht erforderlich, wie im Falle von CT, das sowohl ein Antigen als
auch ein Adjuvans darstellt. Man möge sich vorstellen, dass Präparationen
aus ganzen Zellen, lebenden Viren, abgeschwächten Viren, DNA-Plasmiden
und bakterieller DNA ausreichend sein könnten, um eine transkutane
Immunisierung zu bewirken. Es kann möglich sein, geringe Konzentrationen
von Kontakt-Sensibilisatoren oder anderen Aktivatoren der Langerhans-Zellen
zu verwenden, um eine Immunantwort auszulösen, ohne Hautverletzungen
herbeizuführen.
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LIPOSOMEN UND IHRE HERSTELLUNG
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Liposomen
sind abgeschlossene Bläschen,
die einen inneren wässerigen
Raum umgeben. Die innere Abteilung ist vom äußeren Medium durch eine Lipid-Doppelschicht
getrennt, die aus einzelnen Lipidmolekülen zusammengesetzt ist. In
der vorliegenden Erfindung kann das Antigen durch die unversehrte
Haut den speziellen Zellen des Immunsystems zugeführt werden,
wobei eine Antigen-spezifische Immunantwort ausgelöst wird.
Die transkutane Immunisierung kann durch Verwendung von Liposomen
bewirkt werden; wie jedoch in den Beispielen gezeigt, sind Liposomen
nicht erforderlich, um eine Antigen-spezifische Immunantwort auszulösen.
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Die
Liposomen können
unter Verwendung einer Vielzahl von Verfahren und Membran-Lipiden hergestellt
werden (Übersichtsartikel
von Gregoriadis, 1993). Die Liposomen können im voraus gebildet und
anschließend
mit dem Antigen vermischt werden. Das Antigen kann gelöst oder
suspendiert werden und anschließend
zu den (a) vorgeformten Liposomen in einem lyophilisierten Zustand,
(b) zu den getrockneten Lipiden als eine quellende Lösung oder
Suspension oder (c) zu der Lösung
der verwendeten Lipide gegeben werden, um Liposomen zu bilden. Sie
können
ebenso aus Lipiden gebildet werden, die aus dem Stratum corneum extrahiert
wurden, einschließlich
zum Beispiel Ceramid- und Cholesterin-Derivaten (Wertz, 1992).
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Chloroform
ist ein bevorzugtes Lösungsmittel
für Lipide,
jedoch kann es sich bei der Lagerung zersetzen. Daher wird in Abständen von
1 bis 3 Monaten das Chloroform vor seiner Verwendung als Lösungsmittel zur
Bildung von Liposomen erneut destilliert. Nach der Destillation
können
0,7% Ethanol als Konservierungsmittel zugegeben werden. Ethanol
und Methanol sind andere geeignete Lösungsmittel.
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Die
Lipid-Lösung,
welche verwendet wird, um Liposomen zu bilden, wird in einen Rundkolben
gegeben. Birnenförmige
Siedegefäße sind
bevorzugt, insbesondere solche Gefäße, die von der Firma Lurex
Scientific (Vineland, NJ, Kat. Nr. JM-5490) vertrieben werden. Das
Volumen des Gefäßes sollte
mehr als das Zehnfache des Volumens der vorweggenommenen wässerigen
Suspension der Liposomen betragen, um ein geeignetes Rühren während der
Liposomenbildung zu ermöglichen.
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Unter
Verwendung eines Rotationsverdampfers wird das Lösungsmittel bei 37°C unter Unterdruck
für 10
Minuten mit einem Filter-Saugapparat entfernt, der mit einem Wasserstrahl
verbunden ist. Das Gefäß wird darüber hinaus
unter leichtem Vakuum getrocknet (d.h., weniger als 50 mm Hg) für 1 Stunde
in einem Exsikkator.
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Um
das Antigen in Liposomen zu verkapseln, kann eine wässerige
Lösung,
die das Antigen enthält, zu
den lyophilisierten Liposomen-Lipiden in einem Volumen gegeben werden,
das zu einer Konzentration von annähernd 200 mM in Bezug auf die
Liposomen-Lipide
führt,
und geschüttelt
oder verwirbelt werden, bis alle getrockneten Liposomen-Lipide befeuchtet
sind. Die Mischung aus Liposomen und Antigen kann anschließend für 18 Stunden
bis 72 Stunden bei 4°C
inkubiert werden. Die Liposomen-Antigen-Formulie rung kann unmittelbar
verwendet werden oder für
einige Jahre gelagert werden. Es ist bevorzugt, eine solche Formulierung
unmittelbar im transkutanen Immunisierungssystem zu verwenden, ohne
das nicht-verkapselte Antigen zu entfernen. Verfahren, wie zum Beispiel
die Behandlung im Ultraschallbad, können verwendet werden, um die
Größe der Liposomen
herabzusetzen, welche die transkutane Immunisierung steigern kann.
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Die
Liposomen können
wie vorstehend beschrieben gebildet werden, jedoch ohne Zugabe eines
Antigens zu der wässerigen
Lösung.
Das Antigen kann anschließend
zu den im Voraus gebildeten Liposomen gegeben werden, und daher
würde das
Antigen in Lösung
vorliegen und/oder mit den Liposomen assoziiert sein, jedoch nicht
durch diese verkapselt sein. Dieses Verfahren zur Herstellung einer
Liposomen enthaltenden Formulierung ist aufgrund seiner Einfachheit
bevorzugt. Die Verfahren, wie zum Beispiel die Behandlung in einem
Ultraschallbad, können
verwendet werden, um die Größe und/oder
den schichtartigen Aufbau der Liposomen zu verändern, und so die Immunisierung
zu steigern.
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Obwohl
die Hydratation des Stratum corneum für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung nicht erforderlich ist, kann sie durch die
Zugabe von Liposomen zu der Formulierung gesteigert werden. Die
Liposomen wurden als Träger
mit Adjuvantien verwendet, um die Immunantwort auf diejenigen Antigene
zu steigern, welche mit Liposomen gemischt, darin verkapselt, damit
verknüpft
oder mit ihnen assoziiert sind.
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TRANSKUTANER TRANSPORT
EINES ANTIGENS
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Eine
wirksame Immunisierung kann mit der vorliegenden Erfindung erreicht
werden, da der transkutane Transport des Antigens die das Ziel darstellenden
Langerhans-Zellen treffen kann. Diese Zellen werden im Überfluss
in der Haut gefunden und sind effiziente Antigen-präsentierende
Zellen, die zu einem T-Zell-Gedächtnis
und zu starken Immunantworten führen
(Udey, 1997). Aufgrund des Vorliegens einer großen Zahl von Langerhans-Zellen
in der Haut kann die Wirksamkeit des transkutanen Transports mit
der Oberfläche
in Beziehung stehen, die dem Antigen und dem Adjuvans ausgesetzt
war. Tatsächlich
kann der Grund, weshalb die transkutane Immunisierung so wirksam
ist, darin liegen, dass sie auf eine größere Zahl von diesen Zellen
trifft, welche die Antigene wirksam präsentieren, als im Falle der
intramuskulären
Immunisierung. Jedoch kann auch eine geringe Zahl von Langerhans-Zellen
oder dendritischen Zellen für
die Immunisierung ausreichend sein.
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Wir
stellen uns vor, dass die vorliegende Erfindung den Zugang zur Immunisierung
steigert, während sie
eine starke Immunantwort herbeiführt.
Da die transkutane Immunisierung keine Durchdringung der Haut und
die damit verbundenen Komplikationen und Schwierigkeiten beinhaltet,
können
die Anforderungen an das ausgebildete Personal, die sterilen Verfahren
und die sterile Ausrüstung
gesenkt werden. Somit werden die Hindernisse für eine Immunisierung an vielen
verschiedenen Stellen oder für
viele verschiedene Immunisierungen gesenkt. Die Immunisierung durch
eine einzelne Anwendung der Formulierung ist ebenso ins Auge gefasst.
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Die
Immunisierung kann erreicht werden, indem eine epikutane Anwendung
einer einfachen Lösung des
Antigens und des Adjuvans' vorgenommen
wird, die in einer Gaze unter einem abdeckenden Pflaster imprägniert sind,
oder indem andere Pflaster-Verfahren verwendet werden; Cremes, Tauch-Formulierungen,
Salben und Sprays sind andere mögliche
Verfahren der Anwendung. Die Immunisierung könnte von nicht ausgebildetem
Personal vorgenommen werden, und sie ist auch für die Selbstanwendung zugänglich.
Es könnte
sich eine Immunisierung in einem großen Maßstab ergeben, wenn die leichte
Zugänglichkeit
der Immunisierung gegeben ist. Darüber hinaus würde ein
einfaches Impfverfahren den Zugang zur Immunisierung für pädiatrische Patienten
und ältere
Personen verbessern, sowie für
Bevölkerungen
in den Ländern
der Dritten Welt.
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In ähnlicher
Weise könnten
Tiere unter Verwendung der vorliegenden Erfindung immunisiert werden. Die
Auftragung an bestimmten anatomischen Bereichen, wie zum Beispiel
dem Ohr, dem Bauch, der Pfote, der Bindehaut, der intertriginösen Bereiche
oder dem Analbereich, oder das Eintauchen oder Untertauchen könnten verwendet
werden.
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Im
Falle früherer
Impfstoffe wurden ihre Formulierungen durch die Haut mit Kanülen injiziert.
Die Injektion der Impfstoffe unter Verwendung von Kanülen bringt
gewisse Nachteile mit sich, einschließlich des Schmerzes, der mit
Injektionen einhergeht, des Bedürfnisses
nach sterilen Kanülen
und Spritzen, nach ausgebildetem medizinischen Personal, um den
Impfstoff zu verabreichen, der Unannehmlichkeit durch die Injektion
und mögliche
Komplikationen, die sich aus der Punktierung der Haut mit der Kanüle ergeben.
Die Immunisierung durch die Haut ohne die Verwendung von Kanülen (d.h.,
die transkutane Immunisierung) stellt einen großen Vorteil für den Transport
des Impfstoffes unter Vermeidung der vorstehend erwähnten Nachteile
dar.
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Das
transkutane Transport-System der Erfindung ist ebenso nicht mit
der Durchdringung der unversehrten Haut durch Ultraschall oder elektrische
Energie befasst. Ein solches System, welches ein elektrisches Feld
benutzt, um einen dielektrischen Durchschlag des Stratum corneum
herbeizuführen,
ist in US-Patent Nr. 5 464 386 offenbart.
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Darüber hinaus
kann die transkutante Immunisierung einer Immunisierung unter Verwendung
von Kanülen überlegen
sein, da durch die Verwendung von mehreren Bereichen auf mehrere
Immunzellen gezielt werden könnte,
die auf große
Oberflächenbereiche
der Haut abzielen. Eine therapeutisch wirksame Menge eines Antigens,
die ausreichend ist, um eine Immunantwort herbeizuführen, kann
transkutan entweder an einer einzelnen Stelle der Haut oder über eine
Fläche
der unversehrten Haut, die sich über
einen Bereich von mehrfachen ableitenden Lymphknoten erstreckt,
zugeführt
werden (zum Beispiel am Hals, an den Achseln, an der Leiste, am
Ellbogen, am Knie und jenen des Bauch- und Brustraums). Solche Stellen,
die in der Nähe
von zahlreichen unterschiedlichen Lymphknoten an Stellen über den
gesamten Körper
liegen, werden einen sehr weit verbreiteten Anreiz für das Immunsystem
liefern, als wenn eine geringe Menge eines Antigens an einem einzelnen
Ort durch eine intradermale subkutane oder intramuskuläre Injektion
injiziert wird.
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Das
Antigen, das durch die Haut hindurch oder in diese eintritt, kann
den Antigen-präsentierenden
Zellen begegnen, welche das Antigen auf eine Weise verarbeiten,
die eine Immunantwort hervorruft. Viele verschiedene Immunisierungsstellen
können
eine größere Zahl
von Antigen-präsentierenden
Zellen anziehen, und die größere Population
der Antigen-präsentierenden
Zellen, die angezogen wurden, würde
zu einer größeren Induktion
der Immunantwort führen.
Die transkutane Immunisierung kann die Anwendung in enger Nachbarschaft
zur Position eines ableitenden Lymphknotens ermöglichen, und dadurch die Wirksamkeit
oder die Stärke
der Immunisierung verbessern. Es ist vorstellbar, dass die Absorption
durch die Haut das Antigen zu den phagozytischen Zellen der Haut
transportieren kann, wie zum Beispiel zu den dermalen dendritischen Zellen,
zu den Makrophagen und anderen Antigen-präsentierenden Zellen der Haut;
das Antigen kann ebenso zu den phagozytischen Zellen der Leber,
der Milz und des Knochenmarks transportiert werden, die dafür bekannt
sind, als Antigen-präsentierende
Zellen über
den Kreislauf oder das lymphatische System zu dienen. Das Ergebnis
würde eine
ausgedehnte Verteilung des Antigens an die Antigen-präsentierenden
Zellen in einem Ausmaß darstellen,
welches durch herkömmliche
Immunisierungspraktiken nur selten, wenn überhaupt, erreicht würde.
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Das
transkutane Immunisierungssystem kann unmittelbar auf die Haut aufgetragen
werden, und man lässt
es an der Luft trocknen; es kann in die Haut oder die Kopfhaut eingerieben
werden, und an Ort und Stelle mit einem Verband, Pflaster oder einem
absorbierenden Material gehalten werden; es kann in anderer Weise durch
eine Vorrichtung, wie zum Beispiel durch einen Strumpf, einen Pantoffel,
einen Handschuh oder ein Hemd, gehalten werden; oder es kann auf
die Haut gesprüht
werden, um den Kontakt mit der Haut zu maximieren. Die Formulierung
kann in einem absorbierenden Verband oder in Form einer Gaze angewendet
werden. Die Formulierung kann mit einem abdeckenden Verband bedeckt
werden, wie zum Beispiel in einer Emulsion einer Antigen-Lösung und
AQUAPHOR (Mineralfett, Mineralöl,
Mineralwachs, Wollwachs, Panthenol, Bisabolol und Glycerin von der
Firma Beiersdorf), mit einem Plastikfilm, einem imprägnierten
Polymer, COMFEEL (Coloplast) oder mit Vaseline; oder mit einem nicht-abdeckenden Verband,
wie zum Beispiel DUODERM (3M) oder OPSITE (Smith & Napheu). Ein
abdeckender Verband schließt
das Eindringen von Wasser vollständig
aus. In alternativer Weise kann ein teilweise abdeckender Verband,
wie zum Beispiel TEGADERM, verwendet werden, um eine Hydratation
zu ergeben, und er kann eine längere
Anwendung des Pflasters ermöglichen,
oder er kann eine Mazeration der Haut verhindern.
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Die
Formulierung kann an einer einzelnen oder an vielen verschiedenen
Stellen, an einzelnen oder verschiedenen Gliedmaßen oder auf große Bereiche
von Hautoberfächen
durch vollständiges
Eintauchen aufgetragen werden. Die Formulierung kann unmittelbar
auf die Haut aufgetragen werden.
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Die
genetische Immunisierung wurde beschrieben in den US-Patenten Nr.
5 589 466 und 5 593 972. Die Nucleinsäure(n), die in der Formulierung
enthalten ist (sind), kann (können)
für das
Antigen, das Adjuvans oder für
beide kodieren. Die Nucleinsäure
kann zur Replikation in der Lage sein oder nicht; sie kann nicht-integrierend
und nicht-infektiös
sein. Die Nucleinsäure
kann darüber
hinaus einen regulatorischen Bereich umfassen (zum Beispiel einen
Promotor, Verstärker,
Silencer, Transkriptions-Start- und -Stopp-Stellen, Stellen für einen RNA-Splice-Akzeptor
und -Donor, ein Polyadenylierungs-Signal, eine interne Ribosomen-Bindungsstelle,
Translations-Start- und -Stopp-Stellen), der funktionell mit der
Sequenz verknüpft
ist, welche für
das Antigen oder das Adjuvans kodiert. Die Nucleinsäure kann
mit einem Mittel komplexiert sein, das die Transfektion fördert, wie
zum Beispiel ein kationisches Lipid, Calciumphosphat, DEAE-Dextran,
Polybren-DMSO oder eine Kombination derselben. Die Nucleinsäure kann
Bereiche umfassen, die von viralen Genomen stammen. Solche Materialien
und Verfahren wurden von Kriegler (1990) und Murray (1991) beschrieben.
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Eine
Immunantwort kann humorale (d.h., Antigen-spezifische Antikörper) und/oder
zelluläre
(d.h., Antigen-spezifische Lymphozyten, wie zum Beispiel B-Zellen,
CD4+-T-Zellen,
CD8+-T-Zellen, CTL, Th1-Zellen, Th2-Zellen
und/oder TDTH-Zellen) Effektor-Waffen umfassen.
Darüber
hinaus kann die Immunantwort NK-Zellen umfassen, welche die Antikörper-abhängige, zellvermittelte
Zytotoxizität
(antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity; ADCC) vermitteln.
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Die
Immunantwort, die durch die Formulierung der Erfindung ausgelöst wird,
kann die Auslösung
der Bildung von Antigen-spezifischen Antikörpern und/oder zytotoxischen
Lymphozyten umfassen (CTL, siehe den Übersichtsartikel von Alving
und Wassef, 1994). Ein Antikörper
kann mittels Immunoassay-Verfahren nachgewiesen werden, und der
Nachweis von verschiedenen Isotypen (zum Beispiel IgM, IgD, IgA1,
IgA2, sekretorisches IgA, IgE, IgG1, IgG2, IgG3 oder IgG4) kann
erwartet werden. Eine Immunantwort kann ebenso durch einen Neutralisierungs-Assay
nachgewiesen werden.
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Die
Antikörper
sind schützende
Proteine, die von B-Lymphozyten produziert werden. Sie sind in hohem
Maße spezifisch
und sind im Allgemeinen gegen ein Epitop eines Antigens gerichtet.
Häufig
spielen Antikörper
eine Rolle beim Schutz gegen eine Krankheit, indem sie mit den Antigenen
spezifisch reagieren, die aus den die Krankheit verursachenden Pathogenen
stammen. Die Immunisierung kann die Bildung von Antikörpern auslösen, die
spezifisch für
das immunisierende Antigen sind, wie zum Beispiel das Cholera-Toxin.
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Die
Bildung von Antigen-spezifischen Antikörpern wird ausgelöst, wenn
das Antigen durch die Haut mittels Liposomen transportiert wird.
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CTLs
sind besondere schützende
Immunzellen, die erzeugt werden, um gegenüber einer Infektion durch ein
Pathogen zu schützen.
Sie sind ebenso in hohem Maße
spezifisch. Die Immunisierung kann die Bildung von CTLs auslösen, die
spezifisch für
das Antigen sind, wie zum Beispiel ein synthetisches Oligopeptid, das
auf einem Malaria-Protein beruht, in Verbindung mit dem Selbst-Haupthistokompatibilitäts-Antigen.
Die CTLs, deren Bildung durch die Immunisierung mit dem transkutanen
Transport-System ausgelöst
wurde, können
die mit einem Pathogen infizierten Zellen töten. Die Immunisierung kann
ebenso eine Gedächtnis-Antwort erzeugen,
wie sie durch die Booster-Antworten bezüglich der Antikörper und
CTLs, durch die Vermehrung der Lymphozyten durch die Kultur der
mit dem Antigen stimulierten Lymphozyten, und durch die Hypersensibilisierungs-Antworten
vom verzögerten
Typ auf die intradermale Reizung der Haut nur durch das Antigen
gekennzeichnet wird.
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Man
möge sich
vergegenwärtigen,
dass die Antwort der T-Helferzellen, die durch die transkutane Immunisierung
herbeigeführt
wird, durch die Verwendung von Calcium-Kanal-Blockern manipuliert werden kann (zum
Beispiel durch Nifedipin und Verapamil), welche die Hypersensibilisierungs-Reaktion
bei Kontakt unterdrücken,
indem sie den Abbau des Antigens und die nachfolgende Präsentation
durch die epidermalen Langerhans-Zellen hemmen. In Bezug auf die
transkutane Anwendung der Calcium-Kanal-Blocker würde man
erwarten, dass die Expression von co-stimulierenden Molekülen auf
der Oberfläche
(zum Beispiel die Familie, die mit B7 in Beziehung steht), sowie
die Erzeugung einer anschließenden
T-Helfer-Antwort beeinflusst wird. Man hat sich ebenso vorgestellt,
dass die Zugabe eines Calcium-Kanal-Blockers die Hypersensibilisierungs-Antworten
vom verzögerten
Typ hemmen kann, und dazu verwendet werden könnte, um eine Immunantwort
zu selektieren, die vorwiegend eine zelluläre oder eine humorale Antwort
darstellt.
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In
einem viralen Neutralisierungs-Assay werden Reihenverdünnungen
von Seren zu Wirtszellen gegeben, die dann in Bezug auf eine Infektion
beobachtet werden, nachdem sie mit einem infektiösen Virus in Kontakt gebracht
wurden. In alternativer Weise können
Reihenverdünnungen
von Seren mit infektiösen
Titern von Viren vor der Impfung eines Tieres inkubiert werden,
und die beimpften Tiere werden dann in Bezug auf Anzeichen für eine Infektion
beobachtet.
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Das
transkutane Immunisierungssystem der Erfindung kann bewertet werden,
wobei Testmodelle entweder in Tieren oder in Menschen verwendet
werden, welche die Fähigkeit
der Immunisierung mit dem Antigen bewerten, um den Probanden vor
der Krankheit zu schützen.
Ein solcher Schutz würde
eine Antigen-spezifische Immunantwort zeigen. Anstelle des Tests
wird das Erzielen eines gegen Diphtherie gerichteten Antikörpers mit
einem Titer von 5 IU/ml oder mehr im allgemeinen als Kriterium vermutet,
das einen optimalen Schutz kennzeichnet, und es dient ersatzweise
als Kennzeichen für
einen Schutz (Plotkin und Mortimer, 1994).
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Darüber hinaus
kann das Testmodell mit Plasmodium falciparum dazu verwendet werden,
eine Antigen-spezifische Immunantwort in Menschen auszulösen. Freiwillige
Personen können
immunisiert werden, wobei das transkutane Immunisierungssystem verwendet
wird, das Oligopeptide oder Proteine (Polypeptide) enthält, die
von dem Malaria-Parasiten
stammen, und anschließend
werden sie der Malaria experimentell oder in einem natürlichen
Rahmen ausgesetzt. Das Malaria-Testmodell für Mäuse mit Plasmodium yoelii kann
verwendet werden, um den Schutz der Maus gegen Malaria zu bewerten
(Wang et al., 1995).
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Alving
et al. (1986) injizierten Liposomen in Kaninchen, die Lipid A als
ein Adjuvans für
die Induktion einer Immunantwort gegenüber Cholera-Toxin (CT), und
gegenüber
einem synthetischen Protein, das aus einem Malaria-Oligopeptid besteht,
das vier Tetra-Peptide
(Asn-Ala-Asn-Pro) enthält,
die an BSA konjugiert sind, umfassten. Die Autoren fanden, dass
die Immunantwort gegenüber
dem Cholera-Toxin oder gegenüber
dem synthetischen Malaria-Protein ausgesprochen verstärkt war,
wenn das Antigen mit den Liposomen verkapselt war, die Lipid A enthielten,
im Vergleich mit ähnlichen
Liposomen, die kein Lipid A enthielten. Einige Antigene, die entweder
von dem Circumsporozoit-Protein
(CSP) oder vom Merozoit-Oberflächenproteinen
von Plasmodium falciparum stammen, wurden in Liposomen verkapselt,
die Lipid A enthielten. Es wurde gezeigt, dass alle Malaria-Antigene,
die in Liposomen verkapselt wurden, welche Lipid A enthielten, die
Bildung humoraler Effektoren (d.h., von Antigen-spezifischen Antikörpern) auslösen, und
im Falle einiger Antigene wurde es gezeigt, dass sie ebenso Zell-vermittelte Antworten
auslösen.
Die Erzeugung einer Immunantwort und eines Immunschutzes in einem
Tier, das mit einem Malaria-Antigen geimpft wurde, kann durch Immunfluoreszenz
gegenüber
ganzen fixierten Malaria-Sporozoiten oder CTLs in einem Assay bestimmt
werden, die die Zielzellen töten, welche
mit CSP transfiziert wurden.
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Mäuse, die
transkutan mit Cholera-Toxin immunisiert wurden, können gegenüber einer
intranasalen Exposition mit einer Dosis von 20 μg Cholera-Toxin geschützt werden.
Mallet et al. (persönliche
Mitteilung) haben gefunden, dass C57Bl/6-Mäuse eine tödliche hämorrhagische Lungenentzündung als
Antwort auf eine intranasale Exposition mit CT entwickelten. In
alternativer Weise können
die Mäuse
mit einer intraperitonealen Dosis von CT auf die Probe gestellt
werden (Dragunsky et al., 1992). Ein IgG- oder ein IgA-Antikörper, der
spezifisch für
Cholera-Toxin ist, kann einen Schutz gegenüber einer Exposition von Cholera-Toxin
bereitstellen (Pierce, 1978; Pierce und Reynolds, 1974).
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Ähnliche
schützende
Wirkungen könnten
bei Menschen erwartet werden, die mit LT oder CT immunisiert wurden,
und die mit LT sezernierenden E. coli bzw. CT-sezernierenden Vibrio
cholerae auf die Probe gestellt wurden. Darüber hinaus wurde ein kreuzweiser
Schutz zwischen CT- und LT-immunen Probanden und CT- und LT-vermittelten
Krankheiten gezeigt.
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Wie
in den nachfolgenden Beispielen gezeigt, kann eine mucosale Immunität auf transkutanem
Weg erreicht werden. Mucosale IgG-Antikörper und IgA-Antikörper können in
Mäusen
nachgewiesen werden, die mit CT transkutan immunisiert wurden. Dies
ist wichtig für
den Schutz bei Krankheiten, bei denen die Pathologie an den Schleimhäuten auftritt,
wie zum Beispiel bei LT- oder CT-vermittelten Krankheiten, bei denen
das Eintreten des pathogenen Organismus' an der Schleimhaut auftritt, oder bei
dem eine Schleimhaut-Infektion für
die Pathogenese wichtig ist.
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Man
würde erwarten,
dass die transkutane Immunisierung gegenüber Krankheiten, wie zum Beispiel Influenza,
wirksam sein könnte,
entweder durch Herbeiführung
einer mucosalen Immunität
oder durch eine systemische Immunität oder durch eine Kombination
einer humoralen, zellulären
oder mucosalen Immunität.
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Die
Impfstoffe können
gegenüber
den Auswirkungen im Wirtsorganismus, wie zum Beispiel die Bindung
von Erythrozyten an das Gefäßendothel
in Malaria, durch Induktion von anti-Sequestrin-Antikörpern wirksam
sein.
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Schützende Antikörper, wie
zum Beispiel gegen Hepatitis A, B oder Hepatitis E gerichtete Antikörper, können auf
transkutanem Weg induziert werden, wobei das gesamte inaktivierte
Virus, vom Virus stammende Untereinheiten oder rekombinante Produkte
verwendet werden. Der Schutz gegenüber Wundstarrkrampf, Diphtherie
oder andere, durch ein Toxin vermittelte Krankheiten kann durch
transkutan induzierte anti-Toxin-Antikörper verliehen
werden. Ein "Booster"-Pflaster für Tetanus
könnte
man sich in dem Sinn vorstellen, dass es ein Adjuvans, wie zum Beispiel
CT, und Toxoide, wie zum Beispiel von Tetanus und Diphtherie, enthält, oder
Fragmente, wie zum Beispiel das C-Fragment von Tetanus. Eine Verstärkung könnte nach
einer ersten Immunisierung durch Injektion oder transkutane Immunisierung
mit den gleichen oder ähnlichen
Antigenen bewirkt werden. Für
injizierbare Immunisierungen, die eine Immunität herbeiführen, jedoch mögliche Nebenwirkungen
beim Bonstern aufweisen, kann ein transkutaner Boost bevorzugt sein.
Die orale oder nasale Immunisierung kann unter Verwendung des transkutanen
Weges in vorstellbarer Weise verstärkt werden. Die gleichzeitige
Verwendung von injizierbaren und transkutanten Immunisierungen kann
ebenso verwendet werden.
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Die
Impfung wurde ebenso als eine Behandlung für Krebs und Autoimmunkrankheiten
verwendet. Zum Beispiel kann die Impfung mit einem Tumor-Antigen
(zum Beispiel dem Prostata-spezifischen Antigen) eine Immunantwort
in Form von Antikörpern,
CTLs und der Vermehrung der Lymphozyten herbeiführen, welche es dem Immunsystem
des Körpers
ermöglichen,
die Tumorzellen zu erkennen und zu töten. Es wurde gezeigt, dass
das Zielen auf dendritische Zellen, von denen die Langerhans-Zellen
eine spezifische Untermenge darstellen, eine wichtige Strategie
bei der Immunotherapie von Krebs darstellt. Tumor-Antigene, die
für die Impfung
nützlich
sind, wurden für
das Melanom beschrieben (US-Patent Nr. 5 102 663, 5 141 742 und
5 262 177), für
das Prostata-Karzinom
(US-Patent Nr. 5 538 866) und für
das Lymphom (US-Patent Nr. 4 816 249, 5 068 177 und 5 227 159).
Die Impfung mit dem Oligopeptid des T-Zell-Rezeptors kann eine Immunantwort
auslösen,
die den Fortschritt der Autoimmunkrankheit aufhält (US-Patent Nr. 5 612 035 und 5 614 192;
Antel et al., 1996; Vandenbark et al., 1996). Das US-Patent Nr.
5 552 300 beschreibt ebenfalls Antigene, die für die Behandlung einer Autoimmunkrankheit
geeignet sind.
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Die
folgenden Beispiele sind so zu verstehen, als seien sie eine Erläuterung
der vorliegenden Erfindung; jedoch ist die Praxis der Erfindung
in keiner Weise durch die Beispiele begrenzt oder beschränkt.
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BEISPIELE
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Immunisierungsverfahren
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BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden mit einer Haarschneidemaschine Nr. 40
rasiert. Dieses Rasieren konnte ohne irgendwelche Anzeichen einer
Verletzung der Haut durchgeführt
werden. Die Rasur wurde vom mittleren Brustraum bis genau unterhalb
des Halsgenicks durchgeführt.
Die Mäuse
ließ man anschließend für 24 Stunden
ruhen. Vor dieser Maßnahme
wurden die Mäuse
mit einer Ohrmarke für
die Identifikation versehen, und es wurde ihnen im voraus Blut abgenommen,
um eine Probe eines Präimmunserums zu
erhalten. Die Mäuse
wurden ebenso transkutan ohne Rasur immunisiert, indem 50 μl der Immunisierungs-Lösung auf
jedes Ohr aufgetragen wurden.
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Die
Mäuse wurden
anschließend
in der folgenden Weise immunisiert. Die Mäuse wurden mit 0,03 bis 0,06
ml einer Lösung
von 20 mg/ml Xylazin und 0,5 ml einer Lösung von 100 mg/ml Ketamin
betäubt;
die Mäuse
wurden durch diese anästhetische
Dosis für
annähernd
1 Stunde immobilisiert. Die Mäuse
wurden mit der Bauchseite nach unten auf eine wärmende Decke gesetzt.
-
Die
Immunisierungs-Lösung
wurde anschließend
auf die rasierte Rückenseite
einer Maus in der folgenden Weise aufgetragen: eine 1,2 × 1,6 cm
große
Schablone aus Polystyrol wurde sanft über den Rücken gelegt, und eine mit Saline
befeuchtete sterile Gaze wurde verwendet, um die Haut teilweise
zu befeuchten (dies ermöglichte
auch die Anwendung der Immunisierungs-Lösung), die Immunisierungs-Lösung wurde
anschließend
mit einer Pipette auf eine Fläche
aufgetragen, die durch die Schablone abgegrenzt war, um ein 2 cm2 großes
Pflaster der Immunisierungs-Lösung
zu ergeben. In alternativer Weise wurde ein festgelegtes Volumen
der Immunisierungs-Lösung
gleichmäßig auf
die rasierte Fläche
des Ohres aufgetragen. Es wurde sorgfältig vorgegangen, um nicht
die Haut mit der Pipettenspitze zu kratzen oder zu reiben. Die Immunisierungs- Lösung wurde über die zu bedeckende Fläche mit
der glatten Seite der Pipettenspitze verteilt.
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Die
Immunisierungs-Lösung
(zwischen etwa 100 μl
bis etwa 200 μl)
wurde auf dem Rücken
der Maus für
60 bis 180 Minuten belassen. Nach dem Verstreichen von 60 Minuten
wurde die Maus sanft am Genick und am Schwanz gehalten, unter einen
reichlichen Strom von lauwarmem Leitungswasser gehalten und für 10 Sekunden
gewaschen. Die Maus wurde anschließend behutsam mit einem Stück steriler
Gaze trocken getupft, und ein zweites Waschen wurde für 10 Sekunden
durchgeführt;
die Maus wurde anschließend
ein zweites Mal trocken getupft und im Käfig belassen.
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Die
Mäuse scheinen
keine nachteiligen Wirkungen aufgrund der Anästhesie, der Immunisierung,
des Waschverfahrens oder der Toxizität der Exotoxine zu zeigen.
Es wurde keine Hautreizung, Schwellung oder Rötung nach der Immunisierung
beobachtet, und die Mäuse
schienen zu gedeihen. Die Immunisierung unter Verwendung des Ohrs
wurde wie vorstehend beschrieben durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
das Fell vor der Immunisierung nicht entfernt wurde.
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Antigen
-
Die
folgenden Antigene wurden für
die Immunisierung und den ELISA-Test verwendet, und sie wurden unter
Verwendung von steriler PBS oder normaler Saline vermischt. Das
Cholera-Toxin oder CT (List Biologicals, Kat. Nr. 101B, Char. Nr.
10149CB), die CT B-Untereinheit
(List Biologicals, Kat. Nr. BT01, Char. Nr. CVXG-14E), die CT A-Untereinheit
(List Biologicals, Kat. Nr. 102A, Char. Nr. CVXA-17B), die CT A-Untereinheit
(Calbiochem, Kat. Nr. 608562); das Pertussis-Toxin, salzfrei (List
Biologicals, Char. Nr. 181120a); das Tetanus-Toxoid (List Biologicals,
Char. Nr. 1913a und Char. Nr. 1915a); das Pseudomonas Exotoxin A
(List Biologicals, Char. Nr. ETA25a); das Diphtherie-Toxoid (List
Biologicals, Char. Nr. 15151); das hitzelabile Enterotoxin von E.
coli (Sigma, Char. Nr. 9640625); das Rinderserumalbumin oder BSA
(Sigma, Kat. Nr. 3A-4503, Char. Nr. 31F-0116) und das Haemophilus
influenzae B-Konjugat (Connaught, Char. Nr. 6381401).
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ELISA-Test mit IgG (H+L)
-
Die
Antikörper,
die spezifisch für
CT, LT, ETA, Pertussis-Toxin, Diphtherie-Toxoid, Tetanus-Toxoid, Haemophilus
influenzae B-Konjugat, Influenza, Sequestrin und BSA sind, wurden
unter Verwendung eines ELISA-Tests in einem Verfahren bestimmt,
das ähnlich
dem von Glenn et al. (1995) ist. Alle Antigene wurden in steriler
Saline bei einer Konzentration von 2 μg/ml gelöst. 50 μl dieser Lösung (0,1 μg) pro Vertiefung wurden in
Polystyrol-Platten IMMULON-2 (Dynatech Laborstories, Chantilly,
VA) gegeben und bei Raumtemperatur über Nacht inkubiert. Die Platten
wurden anschließend
mit einer Pufferlösung
zum Blockieren für
1 Stunde mit 0,5 % Casein und 0,05 % Tween 20 blockiert. Die Seren
wurden mit einem Verdünnungsmittel
aus 0,5 % Casein und 0,05 Tween 20 verdünnt; die Verdünnungsreihen
wurden in Spalten auf der Platte durchgeführt. Die Inkubation erfolgte
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur.
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Die
Platten wurden anschließend
mit einer Waschlösung
von PBS und 0,05 % Tween 20 viermal gewaschen, und ein Sekundär-Antikörper, der
mit Meerrettich-Peroxidase (HRP) verknüpft ist, gegen den IgG (H+L)
aus der Maus gerichtet ist, und aus der Ziege stammt (Bio-Rad Laborstories,
Richmond, CA, Kat. Nr. 170-6516), wurde im Casein enthaltenden Verdünnungsmittel
bei einer Verdünnung
von 1:500 verdünnt
und auf den Platten für
1 Stunde bei Raumtemperatur belassen. Die Platten wurden anschließend viermal
mit der Waschlösung
aus PBS und Tween gewaschen. 100 μl
eines Substrats von 2,2'-Azino-di(3-ethylbenzthiazolon)sulfonsäure wurden
zu jeder Vertiefung gegeben, und die Platten wurden bei 405 nm nach
20 bis 40 Minuten Entwicklung abgelesen. Die Ergebnisse sind als
das geometrische Mittel der einzelnen Seren und als Standardabweichung
vom Durchschnitt der ELISA-Einheiten (die Serumverdünnung, bei
der die Absorption gleich 1,0 war) oder als einzelne Antikörper-Antworten
in ELISA-Einheiten dargestellt.
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ELISA-Test mit IgG(γ), IgM(μ) und IgA(α)
-
Die
Konzentrationen der gegen Cholera-Toxin gerichteten Antikörper der
Klassen IgG(γ),
IgM(μ) und IgA(α) wurden
unter Verwendung eines ELISA-Tests mit einem Verfahren bestimmt,
das dem von Glenn et al. ähnlich
ist. Das Cholera-Toxin wurde in steriler Saline bei einer Konzentration
von 2 μg/ml
gelöst.
50 μl dieser Lösung (0,1 μg) pro Vertiefung
wurden auf Polystyrol-Platten IMMULON-2 (Dynatech Laborstories,
Chantilly, VA) gegeben und bei Raumtemperatur über Nacht inkubiert. Die Platten
wurden anschließend
mit einer Pufferlösung
zum Blockieren aus 0,5 % Casein und 0,05 % Tween 20 für 1 Stunde
blockiert. Die Seren wurden mit einem Casein enthaltenden Ver dünnungsmittel
verdünnt,
und die Verdünnungsreihen
wurden auf der Platte durchgeführt.
Diese wurden für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Die
Platten wurden anschließend
mit einer Waschlösung
von PBS und Tween viermal gewaschen, und ein Sekundär-Antikörper, der
jeweils mit Meerrettich-Peroxidase verknüpft ist, der gegen Maus-IgG(γ) gerichtet ist
(Bio-Rad-Laboratories, Richmond, CA, Kat. Nr. 172-1038), bzw. der
gegen Maus-IgM(μ)
gerichtet ist (Bio-Rad Laborstories, Richmond, CA, Kat. Nr. 172-1030)
bzw. der gegen Maus IgA(α)
gerichtet ist (Sigma, St. Louis, MO, Kat. Nr. 1158985), und der
jeweils aus der Ziege stammt, wurde in einem Casein enthaltenden
Verdünnungsmittel
in einer Verdünnung
von 1:1000 verdünnt
und auf den Platten für
1 Stunde bei Raumtemperatur belassen. Die Platten wurden anschließend viermal
mit einer Waschlösung
aus PBS und Tween gewaschen. 100 μl
eines Substrats von 2,2'-Azino-di(3-ethylbenzthiazolon)sulfonsäure (von
Kirkegaard und Perry, Gaithersburg, MD) wurden zu den Vertiefungen
gegeben, und die Platten wurden bei 405 nm abgelesen. Die Ergebnisse
sind als das geometrische Mittel einzelner Seren und als Standardabweichung
vom Durchschnitt der ELISA-Einheiten (die Serumverdünnung, bei
der die Absorption gleich 1,0 war) dargestellt.
-
ELISA-IgG-Subklassen
-
Antigen-spezifische
Antikörper
der IgG-Subklassen (IgG1, IgG2a, IgG2b und IgG3) gegen CT, LT, ETA und
BSA wurden durchgeführt,
wie von Glenn et al., (1995) beschrieben. Der Festphasen-ELISA wurde
in Polystyrol-Platten IMMULON-2 durchgeführt (Dynatech Laborstories,
Chantilly, VA). Die Vertiefungen wurden mit den jeweiligen Antigenen
in Saline über
Nacht (0,1 μg/50 μl) inkubiert,
und mit 0,5 % Casein-Tween 20 blockiert. Die einzelnen Maus-Seren
wurden in 0,5 % Casein-Losung der Reihe nach verdünnt, und
bei Raumtemperatur für
4 Stunden inkubiert. Der Sekundär-Antikörper bestand
aus einem mit Meerrettich-Peroxidase konjugiertem, aus der Ziege
stammenden, Isotyp-spezifischen anti-Maus-Antikörper (IgG1-, IgG2a-, IgG2b-, und
IgG3-Antikörper,
The Binding Site, San Diego, CA). Eine Standardkurve für jede Subklasse
wurde unter Verwendung des von IgG1-, IgG2a-, IgG2b- und IgG3-Antikörpern des
Maus-Myeloms bestimmt.
Die Standardvertiefungen wurden mit anti-Maus-IgG(H+L) aus der Ziege
(BioRad Laborstories, Richmond, Ca, Kat. Nr. 172-1054) beschichtet,
um die IgG-Subklassenstandards
des Myeloms abzufangen, die in Reihenverdünnungen zugegeben wurden. Die
Myelom-IgG-Subklassen wurden ebenso unter Verwendung der mit Peroxi dase konjugierten,
aus der Ziege stammenden, Subklasse-spezifischen anti-Maus-Antikörper nachgewiesen.
Sowohl die Testseren als auch die Myelom-Standards wurden unter
Verwendung von 2,2'-Azino-di(3-ethyl-benzthiazolon)sulfonsäure (Kirkegaard
und Perry, Gaithersburg, MD) als Substrat nachgewiesen. Die Absorptionen wurden
bei 405 nm abgelesen. Einzelne Antigen-spezifische Subklassen wurden
unter Verwendung der Werte aus der linearen Titrationskurve quantitativ
bestimmt, die gegen die Myelom-Standardkurve
aufgetragen wurde, und als μg/ml
angegeben.
-
ELISA – IgE
-
Die
quantitative Bestimmung des Antigen-spezifischen IgE-Antikörpers wurde
unter Verwendung eines Protokolls von Pharmingen Technical Protocols,
Seite 541 des Katalogs für
Forschungsprodukte 1996 – 1997
(Pharmingen, San Diego, CA) durchgeführt. 50 μl eines gereinigten anti-Maus-IgE
mAb zum Abfangen mit einer Konzentration von 2 μg/ml (Pharmingen, Kat. Nr. 02111D)
in 0,1 M NaHCO3 (pH 8,2) wurden zu IMMUNO-Platten gegeben (Nunc,
Kat. Nr. 12-565-136). Die Platten wurden über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert, dreimal mit PBS-Tween 20 gewaschen, mit 3 % BSA in PBS
für 2 Stunden
blockiert, und dreimal mit PBS-Tween gewaschen. Die Seren wurden
in 1 BSA in PBS verdünnt,
bei Verdünnungen
von 1:100 zugegeben, und der Reihe nach entlang der Spalten verdünnt (zum
Beispiel 1:100, 1:200, und dergleichen). Gereinigte IgE-Standards
aus der Maus (Pharmingen, Kat. Nr. 0312D) wurden mit einer Startlösung von
0,25 μg/ml
zugegeben und der Reihe nach entlang der Spalten verdünnt. Die
Platten wurden für
2 Stunden inkubiert und fünfmal
mit PBS-Tween gewaschen.
-
Der
biotinylierte anti-Maus-IgE mAB (Pharmingen, Kat. Nr. 02122D) wurde
bei einer Konzentration von 2 μg/ml
in 1 % BSA in PBS zugegeben, für
45 Minuten inkubiert und fünfmal
mit PBS-Tween gewaschen. Avidin-Peroxidase (Sigma Kat. Nr. A3151,
Verdünnung
1:400 von einer Lösung
mit 1 mg/ml) wurde für
30 Minuten zugegeben, und die Platten wurden sechsmal mit PBS-Tween
gewaschen. Sowohl die Testseren als auch die IgE-Standards wurden
unter Verwendung von 2,2'-Azino-di(3-ethyl-benzthiazolon)-sulfonsäure (Kirkegaard und
Perry, Gaithersburg, MD) als Substrat nachgewiesen. Die Absorptionen
wurden bei 405 nm abgelesen. Die einzelnen Antigen-spezifischen
Subklassen wurden unter Verwendung der Werte aus der linearen Titrationskurve
quantitativ bestimmt, die gegen die IgE-Standardkurve aufgetragen
wurde, und als μg/ml
angegeben.
-
Liposomen-Herstellung
-
Wenn
Liposomen bei der Formulierung für
die transkutane Immunisierung verwendet wurden, wurden vielschichtige
Liposomen, die aus Dimyristoylphosphatidylcholin, Dimyristoylphosphatidylglycerin
und Cholesterin zusammengesetzt sind, entsprechend dem Verfahren
von Alving et al., (1993), hergestellt. Dimyristoylphosphatidylcholin,
Dimyristoylphosphatidylglycerin und Cholesterin wurden von Avanti
Polar Lipids Inc. (Alabaster, AL) erworben. Stammlösungen der
Lipide in Chloroform wurden aus einem auf –20 °C gekühlten Kühlschrank entnommen, wo sie
gelagert wurden.
-
Die
Lipide wurden in einem molaren Verhältnis von 0,9 : 0,1 : 0,75
für Dimyristoylphosphatidylcholin, Dimyristoylphosphatidylglycerin
und Cholesterin in einem birnenförmigen
Gefäß gemischt.
Unter Verwendung eines Rotationsverdampfers wurde das Lösungsmittel
bei 37 °C
unter vermindertem Druck für
10 Minuten entfernt. Das Gefäß wurde
ferner unter leichtem Vakuum für
2 Stunden in einem Exsikkator getrocknet, um das restliche Lösungsmittel
zu entfernen. Die Liposomen wurden bei 37 mM Phospholipid unter
Verwendung von sterilem Wasser gequollen, lyophilisiert und bei –20 °C gelagert.
Diese Liposomen werden in ihrem lyophilisierten Zustand mit normaler
Saline (pH 7,0) gemischt, um eine bestimmte Phospholipid-Konzentration
in der Saline zu ergeben. In alternativer Weise wurden die getrockneten
Phospholipide gequollen, um Liposomen mit normaler Saline (pH 7,0)
herzustellen, und sie wurden nicht lyophilisiert.
-
Beispiel 1
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
unter Verwendung von 100 μl
Immunisierungs-Lösung
immunisiert, die wie folgt hergestellt wurde: Die Liposomen, welche
wie vorstehend unter der Überschrift "Liposomen-Herstellung" beschrieben hergestellt
wurden, wurden mit Saline gemischt, um die Liposomen zu bilden.
Die im Voraus gebildeten Liposomen wurden anschließend entweder
in Saline (für
die Gruppe, in der nur Liposomen verwendet wurden) oder mit CT in
Saline verdünnt,
um eine Immunisierungs-Lösung
zu ergeben, die Liposomen mit einer Konzentration von 10 – 150 mM
Phospholipid mit 100 μg
CT pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung
enthält.
Das Cholera-Toxin (CT) wurde mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen,
die 100 μg
CT pro 100 μg Lösung enthielt,
für die
Gruppe von Mäusen,
die ausschließlich
CT erhielt. Die Lösungen
wurden für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen transkutan immunisiert. Die Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests wie vorstehend unter der Überschrift „ELISA IgG(H+L)" beschrieben 3 Wochen
nach der Booster-Immunisierung
bestimmt, und mit den Prä-Immunseren verglichen.
Wie in Tabelle 1 gezeigt ist, war die Konzentration der anti-CT-Antikörper, deren
Bildung durch CT ohne Liposomen herbeigeführt wurde, nicht von der Konzentration
der anti-CT-Antikörper
verschieden, die unter Verwendung von Liposomen erzeugt wurden,
mit der Ausnahme derjenigen Mäuse,
bei denen 150 mM Liposomen verwendet wurden. Das Cholera-Toxin in
Saline allein war in der Lage, die Mäuse gegen CT zu immunisieren
und hohe Antikörper-Titer
zu erzeugen. Tabelle
1: anti-CT-Antikörper
- *erheblicher Unterschied von der Gruppe,
in der CT alleine verwendet wurde (P < 0,05)
-
Beispiel 2
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: BSA wurde mit Saline gemischt,
um eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 200 μg BSA
pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die ausschließlich
BSA erhielt; BSA und CT wurden mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen,
die 200 μg
BSA und 100 μg
CT pro 100 μl Saline
enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die BSA und CT erhielt. Wenn die Liposomen verwendet wurden, wurden sie
wie vorstehend unter der Überschrift „Liposomen-Herstellung" beschrieben hergestellt,
und sie wurden zunächst
mit Saline gemischt, um Liposomen zu bilden. Die Liposomen wurden
anschließend
mit BSA oder BSA und CT in Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung zu
ergeben, die Liposomen bei 50 mM Phospholipid mit 200 μg BSA pro
100 μl Immunisierungs-Lösung enthält, oder
200 μg BSA
+ 100 μg
CT pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung.
Die Lösungen
wurden für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde, mit Seren durchgeführt,
die 3 Wochen nach der zweiten Immunisierung genommen wurden. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. BSA alleine, sei es mit oder
ohne Liposomen, war nicht in der Lage, eine Antikörper-Antwort
auszulösen.
Jedoch stimulierte die Zugabe von CT eine Immunantwort gegenüber BSA.
CT wirkte als ein Adjuvans für
die Immunantwort gegenüber
BSA, und anti-BSA-Antikörper
mit hohem Titer wurden produziert. Tabelle
2: anti-BSA-Antikörper
-
Beispiel 3
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: LT wurde mit Saline gemischt, um
eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
LT pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die ausschließlich
LT erhielt. Wenn Liposomen verwendet wurden, wurden sie wie vorstehend
unter der Überschrift „Liposomen-Herstellung" beschrieben hergestellt, und
sie wurden zunächst
mit Saline gemischt, um Liposomen zu bilden. Die im Voraus gebildeten
Liposomen wurden anschließend
mit LT in Saline verdünnt,
um eine Immunisierungs-Lösung
zu ergeben, die Liposomen bei 50 mM Phospholipid mit 100 μg LT pro
100 μl Immunisierungs-Lösung enthält. Die
Lösungen
wurden für 10
Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
anti-LT-Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde, 3 Wochen nach der zweiten Immunisierung bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt. Das LT war deutlich immunogen, sowohl
mit als auch ohne Liposomen, und es konnte kein erheblicher Unterschied
zwischen den Gruppen festgestellt werden. LT und CT sind Mitglieder
der Familie von bakteriellen ADP-ribosylierenden Exotoxinen (bAREs).
Sie sind als A-B-Proenzyme
organisiert, wobei die ADP-Ribosyltransferase-Aktivität in der
A-Untereinheit enthalten ist, und die Bindung der Zielzellen eine
Funktion der B-Untereinheit darstellt. LT ist zu 80 % homolog mit
CT auf der Stufe der Aminosäuren
und besitzt eine ähnliche
Organisation von nicht-kovalent gebundenen Untereinheiten, nämlich die
Stöchiometrie (A:B5),
dasselbe Bindungsziel, das heißt
das Gangliosid GM1, und es ist ähnlich
in der Größe (MW ca.
80.000 Da). Die Ähnlichkeiten
von LT und CT scheinen ihre Immunogenität bezüglich des transkutanen Wegs
der Verabreichung zu beeinflussen, wie es die ähnliche Größenordnung der Antikörper-Antwort
sowohl auf CT als auch auf LT widerspiegelt (Tabellen 1 und 3). Tabelle
3: anti-LT-Antikörper
-
Beispiel 4
-
C57BI/6-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
einmal unter Verwendung von 100 μl
Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: LT wurde mit Saline gemischt, um
eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
LT pro 100 μl
Saline enthielt. Die Lösung
wurde für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
anti-LT-Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA-IgG(H+L)" beschrieben wurde,
3 Wochen nach der einzi gen Immunisierung bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 gezeigt. Das LT war deutlich immunogen im Falle
einer einmaligen Immunisierung, und Antikörper wurden nach 3 Wochen produziert.
Das rasche Ansteigen der Antikörper-Titer
und der -Antworten auf die einzige Immunisierung würde einen
nützlichen
Gesichtspunkt des transkutanen Immunisierungsverfahrens darstellen.
Es ist nachvollziehbar, dass eine rasche einmalige Immunisierung
bei Epidemien, für Reisende
und an Orten, an denen der Zugang zu medizinischer Versorgung mangelhaft
ist, nützlich
sein würde. Tabelle
4: anti-LT-Antikörper
-
Beispiel 5
-
C57BI/6-Mäuse im Alter
von 8 bis 12 Wochen wurden in Gruppen zu 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
einmal unter Verwendung von 100 μl
Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: CT wurde mit Saline gemischt, um
eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
CT pro 100 μl
Saline enthält.
Die Lösung
wurde für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
anti-CT-Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA-IgG(H+L)" beschrieben wurde,
3 Wochen nach der einzigen Immunisierung bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 5 gezeigt. CT war hochgradig immunogen bei einer
einmaligen Immunisierung. Das rasche Ansteigen der Antikörper-Titer
und der -Antworten auf die einzige Immunisierung würde einen
nützlichen
Gesichtspunkt des transkutanen Immunisierungsverfahrens darstellen.
Es ist nachvollziehbar, dass eine rasche einmalige Immunisierung
bei Epidemien, für
Reisende und an Orten, an denen der Zugang zu medizinischer Versorgung
mangelhaft ist, nützlich
sein würde. Tabelle
5: anti-CT-Antikörper
-
Beispiel 6
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von je 5 Mäusen transkutan immunisiert,
wie vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: ETA wurde mit Saline gemischt,
um eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg ETA
pro 100 μl
Saline enthält,
für die
Gruppe von Mäusen,
die nur ETA erhält.
Wenn Liposomen verwendet wurden, wurden sie wie vorstehend unter
der Überschrift „Liposomen-Herstellung" beschrieben hergestellt, und
sie wurden zunächst
mit Saline vermischt, um die Liposomen zu bilden. Die im Voraus
gebildeten Liposomen wurden anschließend mit ETA in Saline verdünnt, um
eine Immunisierungs-Lösung
zu ergeben, die Liposomen bei 50 mM Phospholipid mit 100 μg ETA pro
100 μl Immunisierungs-Lösung enthält. Die Lösungen wurden für 10 Sekunden
vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde, mit einem Serum bestimmt, das 3 Wochen nach der zweiten Immunisierung
genommen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. ETA war
deutlich immunogen, sowohl mit als auch ohne Liposomen, und es konnte
kein erheblicher Unterschied zwischen den Gruppen nachgewiesen werden.
ETA unterscheidet sich von CT und LT dadurch, dass es ein einzelnes
Peptid mit 613 Aminosäuren mit
A- und B-Domänen
auf demselben Peptid darstellt, und dass es an einen gänzlich verschiedenen
Rezeptor bindet, nämlich
das Protein, welches mit dem Rezeptor für α2-Makroglobulin und dem Rezeptor
für Lipoprotein von
niedriger Dichte in Beziehung steht (Kounnas et al., 1992). Trotz
der Verschiedenheiten zwischen ETA und CT bezüglich der Größe, der
Struktur und des Bindungsziels induzierte ETA ebenso eine transkutane
Antikörper-Antwort. Tabelle
6: anti-ETA-Antikörper
-
Beispiel 7
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
unter Verwendung von 100 μl
Immunisierungs-Lösung
immunisiert, die wie folgt hergestellt wurde: CT wurde mit Saline gemischt,
um 100 μg
CT pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung
herzustellen; LT wurde mit Saline gemischt, um 100 μg LT pro
100 μl Immunisierungs-Lösung herzustellen;
ETA wurde mit Saline gemischt, um 100 μg ETA pro 100 μl Immunisierungs-Lösung herzustellen;
und CT und BSA wurden mit Saline gemischt, um 100 μg CT pro
100 μl Immunisierungs-Lösung und
200 μg BSA
pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung
herzustellen. Die Lösungen
wurden für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen transkutan immunisiert, und die
Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA
IgG-Subklasse" beschrieben
wurde, 3 Wochen nach der Booster-Immunisierung bestimmt und mit
den Prä-Immunseren
verglichen. Die IgG-Subklassen-Antwort
gegenüber
CT, BSA und LT erbrachte ähnliche
Konzentrationen von IgG1 und IgG2a, was die Aktivierung der T-lielferzellen
sowohl durch die Th1- als auch durch die Th2-Lymphozyten wiederspiegelt
(Seder und Paul, 1994), während
die Antwort der IgG-Subklasse gegenüber ETA nahezu ausschließlich aus
IgG1- und IgG3-Antikörpern bestand,
in Übereinstimmung
mit einer Th2-ählichen
Antwort (Tabelle 7). Somit erscheint es, dass alle IgG-Subklassen
unter Verwendung einer transkutanen Immunisierung produziert werden
können. Tabelle
7: IgG-Subklassen von induzierten Antikörpern
-
Beispiel 8
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
mit 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: LT wurde mit Saline gemischt, um
eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
LT pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die nur LT erhielt; CT wurde mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen,
die 100 μg
CT pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die nur CT erhielt; ETA wurde mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen,
die 100 μg
ETA pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen, die
nur ETA erhielt; und BSA und CT wurden mit Saline gemischt, um eine
Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
BSA und 100 μg
CT pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die BSA und CT erhielt.
-
Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen transkutan immunisiert, und die
Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA
IgE" beschrieben
wurde, eine Woche nach der Booster-Immunisierung bestimmt und mit
den Konzentrationen der Prä-Immunseren
verglichen. Wie in Tabelle 8 gezeigt ist, wurden keine IgE-Antikörper gefunden,
obwohl die Empfindlichkeit des Nachweises 0,003 μg/ml betrug. Die IgG-Antikörper wurden
in derselben Maus mit einem Serum bestimmt, das drei Wochen nach
der zweiten Immunisierung genommen wurde, wobei der Test mit der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" verwendet
wurde. Die IgG-Antikörper-Antwort
gegenüber
LT, ETA, CT und BSA sind gezeigt, um darauf hinzuweisen, dass die
Tiere erfolgreich immunisiert wurden und mit hohen Titern von Antikörpern gegenüber den
jeweiligen Antigenen antworteten. Tabelle
8: IgE-Antikörper
gegenüber
LT, ETA, CT und BSA
-
Beispiel 9
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: CT wurde mit Saline gemischt, um
eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
CT pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung
enthielt. Die Immunisierungs-Lösung
wurde für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen transkutan immunisiert, und die
Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests bestimmt, der vorstehend
unter den Überschriften „ELISA
IgG(H+L)" bzw. „ELISA
IgG (γ)" beschrieben wurde.
Die Bestimmungen wurden zum Zeitpunkt von 1 und 4 Wochen nach der
anfänglichen
Immunisierung durchgeführt,
und mit den Prä-Immunseren verglichen.
Wie in Tabelle 9 gezeigt ist, wurden hohe Konzentrationen von anti-CT-IgG(γ)-Antikörpern durch CT
in Saline herbeigeführt.
Geringe Mengen von IgM konnten durch Verwendung eines Sekundär-Antikörpers, der
für IgM(μ) spezifisch
ist, nachgewiesen werden. Nach 4 Wochen war die Antikörper-Antwort
vorwiegend IgG. Die Daten werden in ELISA-Einheiten angegeben. Tabelle
9: IgG(γ)
und IgM(μ)
-
Beispiel 10
-
BALB/c-Mause
im Alter von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan
immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
einmal immunisiert, wobei 100 μl
Immunisierungs- Lösung verwendet
wurden, die wie folgt hergestellt wurde: CT wurde mit Saline gemischt,
um eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
CT pro 100 μl
Saline enthält. Die
Lösung
wurde für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt. Die Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen transkutan immunisiert. Die Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde, 5 Wochen nach der Booster-Immunisierung bestimmt, und mit
den Prä-Immunseren
verglichen. Wie in Tabelle 10 gezeigt ist, wurden anti-CT-IgA-Antikörper im
Serum nachgewiesen. Tabelle
10: anti-CT-IgA Antikörper
-
Beispiel 11
-
BALB/c-Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden in Gruppen von 5 Mäusen transkutan immunisiert, wie
vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
mit 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: CT wurde mit Saline gemischt, um
eine Immunisierungs-Lösung
herzustellen, die 100 μg
CT pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung
enthält.
Die Immunisierungs-Lösung
wurde für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Mäuse wurden
mit 100 μl
Immunisierungs-Lösung
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen transkutan immunisiert, und die
Antikörper-Konzentrationen
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests bestimmt, der vorstehend
unter den Überschriften „ELISA
IgG(H+L)" bzw. „ELISA
IgG(γ)" beschrieben wurde.
Die Antikörper-Bestimmungen
wurden 8 Wochen nach der anfänglichen
Immunisierung durchgeführt,
und mit den Prä-Immunseren
verglichen. Wie in Tabelle 11 gezeigt ist, wurde die Bildung von
hohen Konzentrationen von anti-CT-Antikörpern im Serum durch CT in
Saline herbeigeführt.
Aus der Lunge gewaschene IgG-Antikörper konnten durch ELISA-Tests
unter Verwendung von Antikörpern
nachgewiesen werden, die für
IgG(H+L) oder IgG(γ)
spezifisch sind. Der Antikörper,
der auf der Oberfläche
der Lungenschleimhaut gefunden wurde, wird durch das Spülverfahren
verdünnt,
das verwendet wird, um den Antikörper
der Schleimhaut zu sammeln, und somit sind die genauen Mengen des
nachgewiesenen Antikörpers
nicht so signifikant als das bloße Vorliegen eines nachweisbaren
Antikörpers.
-
Die
Waschungen der Lunge wurden durchgeführt, nachdem die Maus geopfert
wurde. Die Luftröhre und
die Lungen wurden durch sorgfältige
Sektion freigelegt, und die Luftröhre wurde oberhalb der Gabelung durchschnitten.
Eine Polypropylenröhre
mit einem Maß von
22 wurde eingesetzt und auf der Luftröhre abgebunden, um einen dichten
Verschluss an den Kanten zu bilden. 0,5 ml PBS wurden unter Verwendung
einer 1 ml Spritze infundiert, die mit der Röhre verbunden war, und die
Lungen wurden sorgfältig
mit der Flüssigkeit aufgepumpt.
Die Flüssigkeit
wurde entfernt und für
insgesamt 3 Runden der Spülung
erneut infundiert. Das Waschwasser aus der Lungenwaschung wurde
anschließend
bei –20 °C eingeforen.
-
Die
Tabelle 11 zeigt die Antikörper-Antwort
von IgG(H+L) und IgG(γ)
gegenüber
Cholera-Toxin im Serum und im Lungenwaschwasser nach 8 Wochen. Die
Daten sind in ELISA-Einheiten angegeben. Die Antikörper waren
deutlich für
alle Mäuse
im Lungen-Waschwasser
nachweisbar. Das Vorliegen der Antikörper in der Schleimhaut kann
wichtig für
den Schutz gegen Krankheiten sein, welche die Aktivität der Schleimhaut
betreffen. Tabelle
11: Mucosale Antikörper
gegenüber
CT
-
Beispiel 12
-
BALB/c-Mäuse im wurden
zum Zeitpunkt von 0 bis 3 Wochen in Gruppen von 4 Mäusen transkutan immunisiert,
wie vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Liposomen wurden wie vorstehend unter der Überschrift „Liposomen-Herstellung" beschrieben hergestellt,
und sie wurden zunächst
mit Saline gemischt, um Liposomen zu bilden. Die im Voraus gebildeten
Liposomen wurden anschließend
entweder mit CT, CTA oder CTB in Saline verdünnt, um eine Immunisierungs-Lösung zu
ergeben, die Liposomen bei 50 mM Phospholipid mit 50 μg Antigen
(CT, CTA oder CTB) pro 100 μl
Immunisierungs-Lösung enthält. Die
Lösungen
wurden für
10 Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde, 1 Woche nach der Booster-Immunisierung bestimmt, und mit
den Prä-Immunseren
verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 12 gezeigt. CT und CTB
waren deutlich immunogen, während
CTA nicht immunogen war. Somit ist die B-Untereinheit von CT notwendig
und ausreichend, um eine starke Antikörper-Antwort auszulösen. Tabelle
12: Antikörper
gegenüber
CT, CTA und CTB
-
Beispiel 13
-
BALB/c-Mäuse wurden
in Gruppen von 5 Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 3 Wochen mit 100 μg Diphtherie-Toxoid und 10 μg Pertussis-Toxin pro 100 μl Saline-Losung
immunisiert. Die Lösungen wurden
für 10
Sekunden vor der Immunisierung verwirbelt.
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests quantitativ bestimmt,
der unter der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde. Die gegen das Diptherie-Toxoid
gerichteten Antikörper
wurden nur in denjenigen Tieren nachgewiesen, die sowohl mit dem
Pertussis-Toxin als auch mit dem Diptherie-Toxoid immunisiert wurden.
-
Die
höchsten
Immun-Antworten wiesen die gegen das Diphtherie-Toxoid gerichteten
Antikörper
mit ELISA-Einheiten von 1.038 auf. Somit wirkt eine geringe Menge
des Pertussis-Toxins als ein Adjuvans für das Antigen des Diphtherie-Toxoids.
Das Toxoid alleine führte
nicht zu einer Auslösung
einer Immunantwort, was den Schluss nahelegt, dass das Verfahren,
welches das Toxoid zum Toxoid macht, den Anteil des Moleküls beeinflusst,
der für
die unterstützenden
Wirkungen verantwortlich ist, die in dem ADP-ribosylierenden Exotoxin gefunden werden. Tabelle
13: Antikörper
gegen Diphtherie
-
Beispiel 14
-
BALB/c-Mause
wurden in Gruppen von 5 Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
einmal zum Zeitpunkt von 0, 8 und 20 Wochen mit 50 μg Pertussis-Toxin
pro 100 μl
Saline-Lösung
immunisiert (List, Kat. Nr. 181, Char. Nr. 181-20a).
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests quantitativ bestimmt,
der unter der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben
wurde. Die gegen das Pertussis-Toxin
gerichteten Antikörper
wurden 1 Woche nach der letzten Booster-Immunisierung in den Tieren
nachgewiesen, die mit Pertussis immunisiert wurden. Alle 5 Tiere
zeigten nach der letzten Immunisierung erhöhte Konzentrationen von Antikörpern, die
gegen das Pertussis-Toxin gerichtet sind. Somit wirkt das Pertussis-Toxin
als ein Adjuvans für
sich selbst und induziert PT-spezifische IgG-Antikörper. Die
unterstützende
Wirkung von PT kann hilfreich bei der Kombination von Impfstoffen
sein, wie zum Beispiel Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf,
Hib, bei der Steigerung der Antikörper-Antwort auf gleichzeitig
verabreichte Antigene, sowie für
PT selbst. Tabelle
14: Antikörper-Antwort
auf das Pertussis-Toxin
-
Beispiel 15
-
BALB/c-Mause
wurden in Gruppen von 5 Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift „Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
einmal zum Zeitpunkt von 0 Wochen mit 50 μg Tetanus-Toxoid und 100 μg Cholera-Toxin pro 100 μl Saline-Lösung immunisiert.
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests quantitativ bestimmt,
wie vorstehend unter der Überschrift „ELISA
IgG(H+L)" beschrieben.
Die gegen das Tetanus-Toxoid gerichteten Antikörper wurden bei 8 Wochen im
Tier 5173 mit 443 ELISA-Einheiten
nachgewiesen.
-
Beispiel 16
-
Die
Möglichkeit,
dass durch das Putzen nach dem epikutanen Auftragen und dem anschließenden Waschen
der Stelle der Anwendung eine orale Immunisierung auftrat, wurde
unter Verwendung von 125I-markiertem CT
bewertet, um das Schicksal des Antigens und des Adjuvans zu verfolgen.
Die Mäuse
wurden betäubt,
und wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungs-Verfahren" beschrieben, mit
100 μg 125I-markiertem CT (150.000 Zerfälle pro
Minute (counts per minute; cpm)/μg
CT) transkutan immunisiert. Die Kontrollmäuse blieben für 6 Stunden
betäubt,
um deren Putzen auszuschließen,
und die Mäuse
für das
Experiment wurden für
1 Stunde betäubt,
und anschließend
ließ man
sie nach dem Waschen sich putzen. Die Mäuse wurden nach 6 Stunden geopfert,
die Organe gewogen, und die 125I-Zerfälle mit
einem γ-Zähler der
Firma Packard gezählt.
Eine Gesamtmenge von 2 bis 3 μg
CT wurde auf der rasierten Haut an der Stelle der Immunisierung nachgewiesen
(14.600 Zerfälle
pro Minute/μg Gewebe),
während
ein Maximum von 0,5 μg
CT im Magen (661 Zerfälle
pro Minute/μg
Gewebe) bzw. im Darm (9 Zerfälle
pro Minute/μg
Gewebe) nachgewiesen wurde.
-
Die
orale Immunisierung (n=5) mit 10 μg
CT, falls dieses in einer Saline vorliegt, zum Zeitpunkt von 0 und
3 Wochen (ohne NaHCO3) löste nach 6 Wochen eine durchschnittliche
Antwort von IgG-Antikörpern
von < 1.000 ELISA-Einheiten
aus, während
die transkutane Immunisierung mit 100 μg CT, wie vorstehend gezeigt, dazu
führte,
dass weniger als 5 μg
CT in der Haut nach dem Waschen verblieben, so dass sich eine anti-CT-Antwort von 42.178
ELISA-Einheiten nach 6 Wochen ergab. Das Herbeiführen einer Immunantwort von oral
zugeführtem
CT erfordert die Zugabe von NaHCO3 zu der
Immunisierungs-Lösung
(Piece, 1978; Lycke und Holmgren, 1986). Somit trägt die orale
Immunisierung nicht in erheblichem Maß zu den Antikörpern bei, die
nachgewiesen werden, wenn CT epikutan auf die Haut aufgetragen wird.
-
Beispiel 17
-
Ein
in-vivo-Nachweis der Aktivierung der Langerhans-Zellen wurde erhalten,
indem Cholera-Toxin (CT) in Saline epikutan auf die Haut aufgetragen
wurde, insbesondere auf die Ohren der Maus, wobei große Populationen
von Langerhans-Zellen leicht sichtbar gemacht werden können (Enk
et al., 1993; Bacci et al., 1997), und indem das Gewebe in Bezug
auf die durch den Haupt-Histokompatibilitäts-Komplexes (MHC) kodierten
Klasse II-Moleküle
gefärbt
wurde, die in aktivierten Langerhans-Zellen in hohem Maße exprimiert
werden (Shimada et al., 1987).
-
Die
Ohren der BALB/c-Mause wurden auf der dem Rücken zugewandten Seite entweder
mit 100 μg CT
in Saline, mit 100 μg
CTB in Saline, ausschließlich
mit Saline für
1 Stunde bestrichen, oder es wurde eine intradermale Injektion zur
Positivkontrolle mit 100 pg LPS oder 10 μg TNF-α durchgeführt, während die Maus betäubt wurde.
Die Ohren wurden anschließend
gründlich
gewaschen, und nach 24 Stunden wurden die Ohren entfernt und die
epidermalen Hautschichten wurden geerntet und in Bezug auf die Expression
der durch den MHC kodierten Klasse II-Moleküle gefärbt, wie von Caughman et al.
(1986) beschrieben. Die epidermalen Hautschichten wurden mit MKD6
(anti-I-Ad) oder der Negativkontrolle Y3P
(anti-I-Ak) gefärbt, und der gegen Maus gerichtete,
mit FITC konjugierte Antikörper
F(ab)2 aus der Ziege wurde als Reagens im
zweiten Schritt eingesetzt. Es wurde zuvor gefunden, dass die transkutan
auf dem Ohr immunisierten Mäuse
(wie vorstehend beschrieben ohne Rasur) anti-CT-Antikörper von
7.000 ELISA-Einheiten
3 Wochen nach einer einmaligen Immunisierung aufweisen.
-
Die
gesteigerte Expression der durch den MHC kodierten Klasse II-Moleküle, wie
durch die Färbungs-Intensität nachgewiesen,
die verminderte Zahl der Langerhans-Zellen (insbesondere mit Cholera-Toxin) und
die Veränderungen
der Morphologie der Langerhans-Zellen wurden in den epidermalen
Schichten derjenigen Mäuse
gefunden, die mit CT und CTB immunisiert wurden, die den Kontrollen
(1) vergleichbar sind, was den Schluss nahe legt,
dass die Langerhans-Zellen durch das epikutan aufgetragene Cholera-Toxin
aktiviert wurden (Aiba und Katz, 1990; Enk et al., 1993).
-
Beispiel 18
-
Die
Langerhans-Zellen stellen den epidermalen Anteil einer Familie von
starken akzessorischen Zellen, genannt "dendritische Zellen", dar. Man glaubt, dass die Langerhans-Zellen (und vielleicht
verwandte Zellen in der Dermis) für die Immunantworten erforderlich
sind, die gegen fremde Antigene gerichtet sind, denen sie in der
Haut begegnen. Der "Lebenszyklus" der Langerhans-Zellen
wird durch mindestens zwei unterschiedliche Stadien gekennzeichnet.
Die Langerhans-Zellen in der Epidermis (die "Wächter") können Teilchen
aufnehmen und Antigene wirksam verarbeiten, sie sind jedoch schwache
Stimulatoren von T-Zellen, die noch keinen Kontakt mit Antigenen
hatten. Im Gegensatz dazu sind Langerhans-Zellen, die induziert
wurden, um nach dem Kontakt mit dem Antigen in der Epidermis zu
den Lymphknoten zu wandern (die "Boten"), schwach phagozytisch
und besitzen begrenzte Antigen-verarbeitende Fähigkeiten, sie sind jedoch
starke Stimulatoren von natürlichen
T-Zellen. Falls die Langerhans-Zellen sowohl ihre Rollen als "Wächter" und als "Boten" verwirklichen sollen, müssen sie
in der Lage sein, in der Epidermis fortzubestehen, und ebenso in
der Lage sein, die Epidermis in einer kontrollierten Weise nach
der Exposition gegenüber
dem Antigen zu verlassen. Somit stellt die Regulation der Adhäsion der
Langerhans-Zellen an die Keratinozyten einen entscheidenden Kontrollpunkt des
Verkehrs und der Funktion der Langerhans-Zellen dar.
-
Die
Langerhans-Zellen exprimieren E-Cadherin (Blauvelt et al., 1995),
ein homophiles Adhäsionsmolekül, das in
den Epithelien in bedeutender Weise vertreten ist. Die Keratinozyten
exprimieren ebenso dieses Adhäsionsmolekül, und E-Cadherin
vermittelt klar die Adhäsion
der Langerhans-Zellen aus der Maus an die Keratinozyten in vitro.
Es ist bekannt, dass E-Cadherin an der Lokalisation der Langerhans-Zellen
in der Epidermis beteiligt ist. Siehe Stingl et al. (1989) für einen Übersichtsartikel
zur Charakterisierung und den Eigenschaften der Langerhans-Zellen
und der Keratinozyten.
-
Die
Wanderung der epidermalen Langerhans-Zellen (LC) und ihr Transport
des Antigens von der Haut zu den ableitenden Lymphknoten ist als
wichtig bei der Induktion der kutanen Immunantworten bekannt, wie zum
Beispiel der Kontakt-Sensibilisierung. Während des Überganges zu den Lymphknoten
unterliegen die Langerhans-Zellen einer Vielzahl phänotypischer
Veränderungen,
die für
ihre Bewegung von der Haut und für die
Erlangung der Fähigkeit
zur Antigen-Präsentation
erforderlich sind. Zusätzlich
zur gesteigerten Expression (upregulation) der durch den MHC kodierten
Klasse II-Moleküle
gibt es Veränderungen
in der Expression der Adhäsionsmoleküle, die
die Wechselwirkungen mit der umgebenden Gewebematrix und mit den
T-Lymphozyten regulieren. Es ist bekannt, dass die Wanderung der
Langerhans-Zellen mit einer deutlichen Herabsetzung der Expression
von E-Cadherin (Schwarzenberger und Udey, 1996) und mit einer parallalen
gesteigerten Expression von ICAM-1 (Udey, 1997) einhergeht.
-
Die
transkutane Immunisierung mit bakteriellen ADP-ribosylierenden Exotoxinen
(bARE's) zielt auf
die Langerhans-Zellen in der Epidermis. Die bAREs aktivieren die
Langerhans-Zellen und transformieren sie von ihrer Wächterrolle
zu ihrer Botenrolle. Das aufgenommene Antigen wird anschließend zu
den Lymphknoten mitgenommen, wo es den B- und T-Zellen präsentiert
wird (Streilein und Grammer, 1989; Kripke et al., 1990; Tew et al.,
1997). Bei diesem Prozess reifen die epidermalen Langerhans-Zellen
zu einer Antigen-präsentierenden
dendritischen Zelle im Lymphknoten (Schuler und Steinman, 1985);
die Lymphozyten, welche in einen Lymphknoten eintreten, trennen
sich in B-Zell-Follikel
und T-Zell-Bereiche. Es ist bekannt, dass die Aktivierung einer
Langerhans-Zelle, die zu einer wandernden Langerhans-Zelle wird,
nicht nur mit einer merklichen Zunahme der Expression der durch
den MHC kodierten Klasse II-Moleküle, sondern auch mit einer
merklichen Abnahme in der Expression von E-Cadherin und einer gesteigerten
Expression von ICAM-1 einhergeht.
-
Wir
stellen uns vor, dass das Cholera-Toxin (CT) und seine B-Untereinheit
(CTB) die Expression von ICAM-1 steigern und die Expression von
E-Cadherin auf den Langer hans-Zellen herabsetzen, sowie die Expression
der durch den MHC kodierten Klasse II-Moleküle auf den Langerhans-Zellen
steigern. CT oder CTB wirkt als Adjuvans, indem es die als Wächter fungierenden
Langerhans-Zellen davon befreit, die Antigene, wie zum Beispiel
BSA oder das Diphtherie-Toxoid, die durch die Langerhans-Zellen
phagozytiert wurden, am gleichen Ort und zur selben Zeit zu präsentieren,
wenn sie dem CT oder CTB begegnen, und wenn sie als Adjuvans wirken.
Die Aktivierung der Langerhans-Zellen,
um die Expression von ICAM-1 nach oben zu regulieren, und die Expression
von E-Cadherin nach unten zu regulieren, kann durch die Freisetzung
von Zytokinen, einschließlich
TNF-α und
IL-1β, aus
den epidermalen Zellen oder den Langerhans-Zellen selbst vermittelt
werden.
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Man
stellt sich dieses Verfahren der Unterstützung für die transkutane Immunisierung
so vor, als gelinge es, für
eine beliebige Verbindung zu arbeiten, welche die Langerhans-Zellen
aktiviert. Die Aktivierung könnte
in einer solchen Weise auftreten, dass sie die Expression von E-Cadherin
nach unten reguliert und die Expression von ICAM-1 nach oben reguliert.
Die Langerhans-Zellen würden
dann Antigene, die aus Mischungen von solchen, die Langerhans-Zellen
aktivierenden Verbindungen und Antigenen (wie zum Beispiel Diphtherie-Toxoid
oder BSA) bestehen, zu den Lymphknoten tragen, wo die Antigene den
T-Zellen präsentiert
werden, und eine Immunantwort hervorrufen. Somit kann die aktivierende
Substanz, wie zum Beispiel bARE, als ein Adjuvans für ein Antigen
verwendet werden, das andernfalls transkutan nicht immunogen wäre, wie
zum Beispiel das Diphtherie-Toxoid, indem die Langerhans-Zelle dazu
aktiviert wird, das Antigen, wie zum Beispiel das Diphtherie-Toxoid,
zu phagozytieren, zu dem Lymphknoten zu wandern, zu einer dendritischen
Zelle zu reifen, und das Antigen den T-Zellen zu präsentieren.
-
Die
Antwort der T-Helfer-Zellen gegenüber Antigenen, die in der transkutanen
Immunisierung verwendet werden, kann durch die Anwendung von Zytokinen
und/oder Chemokinen beeinflusst werden. Zum Beispiel kann Interleukin-10
(IL-10) die Antikörper-Antwort in Richtung
einer Th2-IgG1/IgE-Antwort beeinflussen, während anti-IL-10 die Produktion
von IgG2a-Antikörpern
steigern kann (Bellinghausen et al., 1996).
-
Beispiel 19
-
Sequestrin
ist ein Molekül,
das auf der Oberfläche
von Malaria-infizierten Erythrozyten exprimiert wird, das als Anker
der von Malaria befallenen roten Blutzellen auf dem Gefäßendothel
fungiert. Dies ist wesentlich für
das Überleben
der Parasiten und trägt
unmittelbar zur Pathogenese von Malaria aufgrund von P. falciparum in
Kindern bei, die an zerebraler Malaria sterben. Bei zerebraler Malaria
werden die Gehirn-Kapillaren mit einer großen Zahl von mit Parasiten
befallenen roten Blutzellen aufgrund der spezifischen Wechselwirkung
des Sequestrin-Moleküls
mit dem Endothel-Rezeptor CD36 des Wirts verstopft. Ockenhouse et
al. identifizierten sowohl den Wirtsrezeptor CD36 und das Parasitenmolekül (Sequestrin),
das diese Wechselwirkung zwischen Rezeptor und Liganden vermittelt.
Ockenhouse et al. haben die Domäne
des Sequestrin-Moleküls,
die mit dem CD36-Rezeptor wechselwirkt, kloniert und als ein rekombinantes
Protein exprimiert, das in E. coli hergestellt wird. Ein trunkiertes,
79 Aminosäuren
umfassendes Sequestrin-Produkt wurde im nachfolgenden Beispiel verwendet.
-
Die
aktive Immunisierung mit rekombinantem Sequestrin oder einer DNA,
die für
das Gen des Sequestrins kodiert, sollte die Bildung von Antikörpern auslösen, welche
die Haftung der von Malaria befallenen Erythrozyten an den endothelialen
CD36-Rezeptor des Wirts blockiert, und somit die Vervollständigung
des Lebenszyklus des Parasiten verhindert, und dadurch aufgrund
von dessen Unfähigkeit,
an das Endothel zu binden, zum Tod des Parasiten führt. Die
Strategie besteht darin, ein Verfahren der Immunisierung zu entwickeln,
das einen hohen Titer von blockierenden Antikörpern auslöst. Ein solches Verfahren ist
der transkutane Transport des Impfstoffs. Die Messung sowohl der
gesamten Antikörper-Titer
als auch der blockierenden Wirkung und Opsonisierung bildet die
Basis für
diese Vorgehensweise der transkutanen Immunisierung. Das rekombinante
Sequestrin-Protein, das in den vorliegenden Experimenten verwendet
wird, ist 79 Aminosäuren lang
(~ 18 kDa) und umfasst die CD36-bindende Domäne des Moleküls. Wir
haben ebenso ein nacktes DNA-Konstrukt konstruiert, welches diese
Domäne
umfasst, und konnten die Bildung von Antikörpern auslösen, wobei das Gen mittels
einer "Kanone" durch die Epidermis
zugeführt
wurde.
-
BALB/c-Mause
(n=3) wurden transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 8 Wochen unter Verwendung von 120 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: Ein Plasmid, welches für Sequestrin
aus P. falciparum kodiert, wurde mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen, die
80 μg Plasmid,
80 μg CT
(List Biologicals) pro 100 μl
Saline enthält.
120 μl wurden
auf das nicht markierte Ohr aufgetragen, nachdem das Ohr mit einem
Alkoholtupfer (Triad Alcohol pad, 70% Isopropylalkohol) sorgfältig gereinigt
wurde. Die Immunisierungs-Lösung wurde
nicht durch Waschen entfernt.
-
Die
Antikörper
gegenüber
Sequestrin wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift "ELISA IgG(H+L)" beschrieben wurde,
mit Seren bestimmt, die aus der Schwanzvene nach 3, 4, 7 und 9 Wochen
nach der ersten Immunisierung gesammelt wurden. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 15 gezeigt.
-
Die
DNA des Sequestrins mit CT löste
eine nachweisbare Antikörper-Antwort
gegenüber
dem exprimierten Protein nach der zweiten Booster-Immunisierung
aus. Damit die Immunisierung auftritt, muss das Protein exprimiert
und vom Immunsystem verarbeitet werden. Somit wirkte CT als ein
Adjuvans für
die Immunantwort gegenüber
dem Sequestrin-Protein, das durch das für Sequestrin kodierende Plasmid
exprimiert wurde.
-
Es
wurde gezeigt, dass DNA-Impfstoffe die Bildung neutralisierender
Antikörper
und von CTLs in nicht-menschlichen Primaten gegenüber Krankheiten
auslösen,
wie zum Beispiel Malaria (Gramzinski, Vaccine, 15, 913 – 915, 1997)
und HIV (Shriver et al., Vaccine, 15, 884 – 887, 1997), und es wurde
gezeigt, dass sie gegenüber
verschiedenen Schweregraden in manchen Modellen Schutz verleihen
(McClements et al., Vaccine, 15, 857 – 860, 1997). Man könnte erwarten,
dass die DNA-Immunisierung durch die Haut Antworten auslöst, die ähnlich zu
jenen sind, die sich mit einer Gen-"Kanone" ergeben, welche das Immunsystem der
Haut zum Ziel hat (Prayaga et al., Vaccine, 15, 1349 – 1352,
1997). Tabelle
15: Serum-Antikörper
gegen Sequestrin-Protein (Seq) in Tieren, die mit einer Sequestrin-DNA
und Cholera-Toxin (CT) immunisiert wurden
-
Beispiel 20
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BALB/c-Mause
wurden in Gruppen zu fünf
Mäusen
unter Verwendung von Sequestrin transkutan immunisiert, wie vorstehend
unter der Überschrift "Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden zum
Zeitpunkt von 0, 2 und 8 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: Zum Zeitpunkt von 0 Wochen wurden
die Mäuse
mit 59 μg
CT und 192 μg
Sequestrin in 410 μl
Saline immunisiert, für
die Gruppe von Mäusen,
die Sequestrin und CT erhält;
192 μg Sequestrin in
410 μl Saline,
für die
Gruppe von Mäusen,
die ausschließlich
Sequestrin erhält;
und 120 μg
CTB und 250 μg Sequestrin
in 520 μl
Saline, für
die Gruppe von Mäusen,
die Sequestrin und CTB erhält.
2 Wochen später
wurden die Mäuse
mit 345 μl
Saline geboostert, die entweder 163 μg Sequestrin enthält, für die Gruppe
von Mäusen,
die ausschließlich
Sequestrin erhält;
345 μl Saline,
die 163 μg
Sequestrin mit 60 μg
CT enthält,
für die Gruppe
von Mäusen,
die CT plus Sequestrin erhält;
345 μl Saline,
die 163 μg
Sequestrin und 120 μg
CTB enthält,
für die
Gruppe von Mäusen,
die Sequestrin plus CTB erhält.
Im zweiten Boost wurden den Mäusen
120 μg Sequestrin
gegeben, für
die Gruppe von Mäusen,
die ausschließlich
Sequestrin erhält;
120 μg Sequestrin und
120 μg CT
für die
Gruppe von Mäusen,
die CT plus Sequestrin erhält;
und 120 μg
Sequestrin und 120 μg CTB
für die
Gruppe von Mäusen,
die Sequestrin plus CTB erhält.
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift "ELISA IgG(H+L)" beschrieben wurde,
mit den Seren bestimmt, die 3, 5, 7, 9, 10, 11 und 15 Wochen nach
der ersten Immunisierung gesammelt wurden. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 16 gezeigt. Sequesterin allein löste eine kleine, jedoch nachweisbare
Immunantwort aus. Die Zugabe von CT stimulierte jedoch eine weitaus
stärkere
Immunantwort gegenüber
Sequestrin, und CTB löste
eine Immunantwort aus, die derjenigen überlegen war, die ausschließlich mit
Sequestrin erhalten wurde. CT und CTB wirkten als Adjuvantien für die Immunantwort
gegenüber
Sequestrin, einem rekombinanten Protein.
-
-
Beispiel 21
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BALB/c-Mäuse wurden
in Gruppen zu fünf
Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die wie folgt hergestellt wurde: FLUSHIELD (Wyeth-Ayerst, gereinigtes
Subvirion, 1997 – 98
Formel, Char. Nr. U0980-35-1) wurde lyophilisiert und mit Saline gemischt,
um eine Immunisierungs-Lösung
zu ergeben, die 90 μg
FLUSHIELD Subvirion pro 100 μl
Saline enthielt, für
die Gruppe von Mäusen,
die ausschließlich
Influenza erhält;
Influenza und CT wurden mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen,
die 90 μg
FLUSHIELD-Antigene und 100 μg
CT pro 100 μl
Saline enthält,
für die
Gruppe von Mäusen,
die Influenza und CT erhält.
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Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift "ELISA IgG(H+L)" beschrieben wurde,
mit den Seren bestimmt, die 3 Wochen nach der ersten Immunisierung gesammelt
wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 17 gezeigt. Influenza allein
löste keine
Antikörper-Antwort aus.
Die Zugabe von CT stimulierte jedoch eine weitaus stärkere Immunantwort,
die derjenigen überlegen
war, die ausschließlich
mit Influenza beobachtet wurde. Somit wirkte CT als ein Adjuvans
für die
Immunantwort gegenüber
FLUSHIELD, einem Impfstoff eines Influenza-Subvirions, einer Mischung von Antigenen,
die aus Viren stammen. Tabelle
17: Serum Antikörper
gegen Influenza (Inf) Typ A und B in Tieren, die nur mit Influenza
oder mit Influenza + Cholera-Toxin (CT) immunisiert wurden
-
Beispiel 22
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LT
stammt aus der Familie der ADP-ribosylierenden Exotoxine und ist ähnlich dem
CT in Bezug auf das Molekulargewicht, bindet an das Gangliosid GM1,
ist zu 80% homolog mit CT und weist eine ähnliche Stöchiometrie von A:B5 auf. Somit
wurde LT ebenso als ein Adjuvans für DT in der transkutanen Immunisierung verwendet.
BALB/c-Mäuse
(n=5) wurden wie vorstehend beschrieben zum Zeitpunkt von 0, 8 und
18 Wochen mit einer Saline-Lösung
immunisiert, die 100 μg
LT (Sigma, Kat. Nr. E-8015, Char. Nr. 17hH-12000) und 100 μg CT (List Biologicals, Kat.
Nr. 101b) in 100 μl
Saline enthielt. Das LT löste
eine mäßige Antwort
gegenüber DT
aus, wie in Tabelle 18 gezeigt.
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ETA
(List Biologicals, Char. Nr. ETA 25A) stammt aus der Familie der
ADP-ribosylierenden Exotoxine, ist jedoch ein einzelnes Polypeptid,
das an unterschiedliche Rezeptoren bindet. 100 μg ETA wurden in 100 μl Saline-Lösung, die
100 μg CT
enthielt, den BALB/c-Mäusen
auf den Rücken,
wie vorstehend beschrieben, zum Zeitpunkt von 0, 8 und 18 Wochen
verabreicht. ETA verstärkte
die Antwort gegenüber
DT bei 20 Wochen. Somit waren andere ADP-ribosylierende Exotoxine
in der Lage, als Adjuvantien für
gleichzeitig verabreichte Proteine zu wirken (Tabelle 18). Tabelle
18: Kinetik der Titer des Antikörpers
gegen Diohtherie- Toxoid (DT) in Tieren, die mit dem Exotoxin A aus
Pseudomonas aeruginosa (ETA) und DT, oder mit dem hitzelabilen Enterotoxin
aus E. coli (LT) und DT immunisiert wurden
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Beispiel 23
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BALB/c-Mäuse wurden
in Gruppen von fünf
Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 Wochen, 8 Wochen und 18 Wochen mit 100 μl Saline
immunisiert, die 100 μg
Cholera-Toxin (List Biologicals, Kat. Nr. 1018, Char. Nr. 10149CB),
50 μg Tetanus-Toxoid
(List Biologicals, Kat. Nr. 191B, Char. Nr. 1913a und 1915b) und
83 μg Diphtherie-Toxoid
(List Biologicals, Kat. Nr. 151, Char. Nr. 15151) enthielten.
-
Die
Antikörper
gegen CT, DT und TT wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests quantitativ
bestimmt, wie unter der Überschrift "ELISA IgG (H+L)" beschrieben. Die
anti-CT-, anti-DT- oder anti-TT-Antikörper wurden zum Zeitpunkt von
23 Wochen nach der ersten Immunisierung nachgewiesen. Die Antikörper gegen
das Diphtherie-Toxoid und das Cholera-Toxin waren in allen immunisierten
Mäusen
erhöht.
Die höchste Antwort
mit 342 ELISA-Einheiten wies ein Antikörper gegen das Tetanus-Toxoid
auf, der annähernd
das 80-fache der Konzentration des Antikörpers aufwies, die in Seren
von nicht immunisierten Tieren nachgewiesen wurden. Somit kann eine
Kombination von Antigenen, die nicht miteinander verwandt sind (CT/TT/DT)
dazu verwendet werden, gegen die einzelnen Antigene zu immunisieren.
Dies zeigt, dass das Cholera-Toxin als ein Adjuvans für viele
verschiedene Impfstoffe verwendet werden kann. Tabelle
19: Serum Antikörper
in Tieren, die gleichzeitig mit Cholera-Toxin, Tetanus-Toxoid und Diphtherie-Toxoid
immunisiert wurden
-
Beispiel 25
-
Die
transkutane Immunisierung unter Verwendung von CT löste starke
Immunantworten aus. Diese Immunantwort auf eine intramuskuläre Injektion
oder eine orale Immunisierung wurde mit der transkutanen Immunisierung
unter Verwendung von CT als Adjuvans und Antigen verglichen. 25 μg CT (List
Biologicals, Kat. Nr. 101b), das in Saline gelöst wurde, wurde oral in 25 μl Saline
an BALB/c-Mäuse
(n=5) unter Verwendung einer 200 μl-Pipettenspitze
verabreicht. Die Mäuse
schluckten die Immunisierungs-Lösung leicht.
25 μl Saline mit
einer Konzentration von 1 mg/ml CT wurde am Ohr wie beschrieben
an die Gruppe verabreicht, die als transkutan markiert war. 25 μg CT in Saline
wurden intramuskulär
in den vorderen Oberschenkel im Falle der Gruppe injiziert, die
als intramuskulär
gekennzeichnet war.
-
Die
Mäuse,
denen intramuskulär
CT injiziert wurde, entwickelten eine merkliche Schwellung und Spannungen
an der Injektionsstelle, und entwickelten hohe Konzentrationen von
anti-CT-Antikörpern.
Die Mäuse,
die transkutan immunisiert wurden, wiesen keine Rötung oder
Schwellung an der Stelle der Immunisierung auf, und entwickelten
hohe Konzentrationen von anti-CT-Antikörpern. Die Mäuse, die
oral immunisiert wurden, entwickelten weitaus geringere Konzentrationen
von Antikörpern
im Vergleich zu den Mäusen,
die transkutan immunisiert wurden. Dies weist darauf hin, dass die
orale Immunisierung durch Putzen in den transkutan immunisierten
Mäusen
nicht für
die hohen Konzentrationen der Antikörper verantwortlich ist, die
durch die transkutane Immunisierung induziert werden. Insgesamt
ist der transkutane Weg der Immunisierung sowohl der oralen als
auch der intramuskulären
Immunisierung überlegen,
da hohe Konzentrationen von Antikörpern ohne nachteilige Reaktionen
bei der Immunisierung erreicht werden. Tabelle
20: Kinetik der Titer des Antikörpers
gegen Cholera-Toxin in Tieren, die auf transkutane, orale oder intramuskuläre Art immunisiert
wurden
-
Beispiel 26
-
BALB/c-Mäuse wurden
in Gruppen zu fünf
Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungs-Verfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
vom Zeitpunkt von 0, 8 und 20 Wochen unter Verwendung von 100 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert, die wie folgt
hergestellt wurde: Hib-Konjugat (Connaught, Char. Nr. 6381401, 86 μg/ml) wurde
lyophilisiert, um das Antigen zu konzentrieren. Das lyophilisierte
Produkt wurde mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen,
die 50 mg Hib-Konjugat pro 100 ml Saline-Lösung enthält, für die Gruppe von Mäusen, die
ausschließlich
das Hib-Konjugat erhält;
Hib-Konjugat und CT wurden mit Saline gemischt, um eine Immunisierungs-Lösung herzustellen, die
50 μg Hib-Konjugat
und 100 μg
CT pro 100 μl
Saline enthält,
für die
Gruppe von Mäusen,
die Hib-Konjugat und CT erhält.
-
Die
Antikörper
wurden unter Verwendung eines ELISA-Tests, der vorstehend unter
der Überschrift "ELISA IgG(H+L)" beschrieben wurde,
mit Seren bestimmt, die 3 Wochen nach der zweiten Immunisierung
genommen wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 21 gezeigt. Das
Hib-Konjugat allein löste
eine geringe, jedoch nachweisbare Antikörper-Antwort aus. Jedoch stimulierte die
Zugabe von CT eine weitaus stärkere
Immunantwort gegenüber
Hib-Konjugat. CT wirkte als ein Adjuvans für die Immunantwort gegenüber dem
Hib-Konjugat. Dies weist darauf hin, dass ein Antigen in Form eines
Polysaccharid-Konjugats
als transkutanes Antigen durch das beschriebene Verfahren verwendet
werden kann. Tabelle
21: Antikörper
gegen Haemophilus influenzae B (Hib)
-
Beispiel 27
-
Emulsionen,
Cremes und Gele können
praktische Vorteile für
die bequeme Verteilung der immunisierenden Verbindung über die
Hautoberfläche, über das
Haar oder über
die Körperfalten
bereitstellen. Darüber hinaus
können
solche Zubereitungen Vorteile ergeben, wie zum Beispiel eine Abdeckung
oder Hydratation, welche die Wirksamkeit der Immunisierung steigern
können.
-
Das
hitzelabile Enterotoxin (LT) aus E. coli (Sigma, Kat. Nr. E-8015,
Char, Nr. 17hH1200) wurde verwendet, um die Wirksamkeit der transkutanen
Immunisierung unter Verwendung einer einfachen Saline-Lösung und
einer üblicherweise
erhältlichen
Salbe auf Mineralöl-Basis,
nämlich
AQUAPHOR, zu vergleichen, die "allein
oder als Mischung mit nahezu allen Salben, die wässerige Lösungen verwenden, oder in Kombination mit
anderen Öl-basierten
Substanzen oder allen gewöhnlichen
topischen Arzneimitteln verwendet werden kann". (Seite 507 PDR, für nicht verschreibungspflichtige
Arzneimittel, 1994, 15. Auflage). Die Mäuse wurden mit einem Bereich
von Dosen behandelt, um die relative Antikörper-Antwort auf abnehmende
Dosen in den vergleichbaren Vehikeln zu bewerten.
-
Die
BALB/c-Mäuse
wurden wie vorstehend beschrieben immunisiert, mit der Ausnahme,
dass die Immunisierungs-Lösung
für 3 Stunden
auf den Rücken
aufgetragen wurde. Die Saline-Lösungen
von LT wurden hergestellt, um eine 50 μl-Dosis einer Lösung und
entweder 100 μg,
50 μg, 25 μg bzw. 10 μg des Antigens
in der Lösung
herzustellen, wobei eine Lösung
mit einer Konzentration von 2 mg/ml, 1 mg/ml, 0,5 mg/ml bzw. 0,2 mg/ml
verwendet wurde. Nach 3 Stunden wurde der Rücken sorgfältig unter Verwendung einer
feuchten Gaze abgewischt, um die Immunisierungs-Lösung zu
entfernen.
-
Die
Wasser-in-Öl-Zubereitung
wurde wie folgt hergestellt: Gleiche Volumina von AQUAPHOR und Antigen
in der Saline-Lösung
wurden in 1 ml Glasspritzen für
Tuberculin mit einem genormten Verbindungssystem (luer lock) gemischt,
wobei eine emulgierende Kanüle
mit der Kennzeichnung 15 verwendet wurde, die die beiden Spritzen
verbindet, und wobei die Substanzen gemischt wurden, bis die Mischung
homogen war. Eine Lösung
mit einer Konzentration von 4 mg/ml, 2 mg/ml, 1 mg/ml bzw. 0,5 mg/ml
von LT in Saline wurde verwendet, um sie mit einem gleichen Volumen
von AQUAPHOR zu mischen. 50 μl
dieser Mischung wurden auf den rasierten Rücken für 3 Stunden aufgetragen und
anschließend
sorgfältig
durch Wischen mit einer Gaze entfernt. Die Dosis des Antigens für die Wasser-in-Öl-Emulsionen,
die LT enthielten, wurden gewogen, um 50 μl zu verabreichen. Das Verhältnis des
Gewichts pro Volumen wurde durch Addition des spezifischen Gewichts der
Saline (1,00 g/ml) und von AQUAPHOR, 0,867 g/ml, sowie durch Teilung
der Summe durch 2 berechnet, so dass sich eine endgültige spezifische
Dichte von 0,9335 g/ml ergab. Annähernd 47 mg der Wasser-in-Öl-Emulsion,
die LT enthielt, wurden den Mäusen
zur Immunisierung verabreicht.
-
Eine
Dosis-abhängige
Beziehung war sowohl in dem Fall ersichtlich, in dem LT mit Saline
verabreicht wurde, als auch in dem Fall, bei dem LT in einer Wasser-in-Öl-Emulsion
verabreicht wurde (Tabelle 22). 100 μg führten zu der höchsten Konzentration
von Antikörpern,
und 10 μg
führten
zu einer geringeren, jedoch starken Immunantwort. Das in einer Wasser-in-Öl-Emulsion
enthaltene LT führte
zu einer ähnlichen
Antwort, verglichen mit LT in Saline, und scheint einen bequemen
Transport-Mechanismus für
die transkutane Immunisierung anzubieten. In ähnlicher Weise könnten Gele,
Cremes oder komplexere Formulierungen, wie zum Beispiel Öl-in-Wasser-in-Öl-Emulsionen
dazu verwendet werden, um das Antigen für die transkutane Immunisierung
zu verabreichen.
-
Solche
Zusammensetzungen könnten
in Verbindung mit Pflastern, abdeckenden Verbänden oder Reservoirs verwendet
werden, und sie könnten
eine Langzeit-Anwendung oder eine Kurzzeit-Anwendung des immunisierenden
Antigens und Adjuvans ermöglichen. Tabelle
22: Serum-Antikörper
gegen das hitzelabile Enterotoxin aus E. coli (LT) in Tieren, die
mit verschiedenen Dosen von LT in einer Saline oder in einer AQUAPHOR-Emulsion
immunisiert wurden
-
Beispiel 28
-
Die
Mäuse wurden
in Gruppen von fünf
Mäusen
transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungsverfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0, 8 und 18 Wochen mit 100 μl Saline immunisiert, die 50 μg Tetanus-Toxoid (List Biologicals,
Kat. Nr. 191B, Char. Nr. 1913a und Char. Nr. 1915b) und 83 μg Diphtherie-Toxoid
(List Biologicals, Kat. Nr. 151, Char. Nr. 15151), sei es allein oder
in Kombination mit 100 μg
Cholera-Toxin (List Biologicals, Kat. Nr. 1018, Char. Nr. 10149C6),
enthielten.
-
Die
Antikörper
gegen das Diphtherie-Toxoid wurden quantitativ unter Verwendung
eines ELISA-Tests bestimmt, der unter der Überschrift "ELISA IgG (H+L)" beschrieben wurde. Die erhöhten Konzentrationen
der gegen das Toxoid gerichteten Antikörper wurden in Tieren nachgewiesen,
die entweder mit TT/DT oder mit CT/TT/DT immunisiert wurden. Jedoch
waren die Antikörper-Titer
bei weitem in denjenigen Tieren überlegen, in
denen CT als ein Adjuvans enthalten war. Der anti-Toxoid-Titer nahm
offensichtlich in beiden Gruppen nach jeder nachfolgenden Immunisierung
(8 und 10 Wochen) zu. Während
also DT eine geringe, jedoch erhebliche Antwort gegenüber sich
selbst auslösen
kann, kann die Größenordnung
der Antwort gesteigert werden durch 1) die Einbeziehung des Cholera-Toxins
als ein Adjuvans und 2) durch Bonstern mit dem Adjuvans Cholera-Toxin
und dem Antigen (Diphtherie-Toxoid). Klassische Booster-Antworten
sind vom T-Zell-Gedächtnis abhängig, und
die Verstärkung
der anti-DT-Antikörper
in diesem Experiment weist darauf hin, dass die T-Zellen in die transkutane
Immunisierung eingreifen.
-
-
Beispiel 29
-
C57BI/6-Mäuse wurden
mit CT (Azid-frei, Calbiochem), wie vorstehend beschrieben, auf
dem rasierten Rücken
der Mäuse
transkutan immunisiert. Die Mäuse
wurden unter Verwendung eines letalen Testmodells 6 Wochen nach
der Immunisierung getestet (Mallet et al., Immunoprophylactic efficacy
of nontoxic mutants of Vibrio cholerae-Toxin (CTK63) and Escherichia
coli heat-labile toxin (LTK63) in a mouse cholera toxin intranasal
challenge model; zur Veröffentlichung
eingereicht bei Immunology Letters). In dem Test wurde den Mäusen 20 μg CT (Calbiochem,
Azid-frei), das in Saline gelöst
wurde, intranasal über
die Spitze einer Plastikpipette gegeben, während sie mit 20 μl Ketamin-Rompin
betäubt
wurden. In Versuch Nr. 1 überlebten
12 von 15 immunisierten Mäusen
den Test nach 14 Tagen, und 1 von 9 nicht-immunisierten Kontrollmäusen überlebte. 5
Kontrollmäuse
gingen vor dem Test aufgrund der Betäubung verloren. Die Mäuse in Test
Nr. 1 wiesen ein Serum mit 15.000 ELISA-Einheiten von anti-CT-Antikörpern (geometrisches
Mittel) auf, und 5 immunisierte Mäuse, die zur Zeit des Tests
geopfert wurden, wiesen ein Waschwasser aus der Lunge auf, in dem
in 5 von 5 Mäusen
IgG-Antikörper
nachgewiesen wurden. Das Waschwasser aus der Lunge wurde wie vorstehend
beschrieben gesammelt.
-
Die
Immunisierung und der Test wurden mit natürlichen C57BI/6-Mäusen wiederholt,
und 7 von 16 immunisierten Mäusen überlebten
den Test, während
lediglich 2 von 17 nicht-immunisierten Mäusen den Test überlebten.
Die immunisierten Mäuse
im Test Nr. 2 wiesen anti-CT-IgG-Antikörper von 41.947 ELISA-Einheiten auf
(geometrisches Mittel). Die jeweiligen Waschwasser aus der Lunge
von fünf
Mäusen,
die zum Zeitpunkt des Tests geopfert wurden, zeigten sowohl anti-CT-IgG-
als auch -IgA-Antikörper
(Tabelle 24). Stuhlproben von 8 der 9 Mäuse zeigten sowohl anti-CT-IgG-
als auch -IgA-Antikörper (Tabelle
25). Die Stuhlproben wurden frisch aus den Tieren gesammelt, die
zum Zeitpunkt des Tests den Darm spontan entleerten. Die Stuhlproben wurden
bei – 20°C eingefroren.
Zum Zeitpunkt des ELISA-Tests wurden die Stuhlproben aufgetaut,
in 100 μl PBS
homogenisiert, zentrifugiert, und der ELISA-Test wurde mit dem Überstand
durchgeführt.
Die kombinierte Überlebensrate
unter den immunisierten Mäusen
betrug 19 von 31 oder 61 %, während
die kombinierte Überlebensrate
unter den nicht-immunisierten Mäusen
3 von 26 oder 12 % betrug. Tabelle
24: Titer der IgG- und der IgA Antikörper gegen Cholera-Toxin im
Lungen-Waschwasser
-
Beispiel 30
-
Weibliche
C57BI/6-Mäuse
wurden von Charles River Laborstories erhalten. Die Mäuse wurden
mit 200 μg
Ovalbumin (OVA; Sigma, Char. Nr. 14117035, Stammlösung mit
einer Konzentration von 2 mg/ml in PBS) und 50 μg Cholera-Toxin (List Biologicals,
Char. Nr. 101481B, Stammlösung
mit einer Konzentration von 5 mg/ml) immunisiert. Ein γ-Zahler,
Packard Cobra, wurde verwendet (laufende Nr. 102389), um die Menge
des freigesetzten 51Cr zu messen.
-
C57BI/6-Mäuse wurden
mit 0,03 ml Ketamin-Rompin betäubt
und auf dem Rücken
mit einer Haarschneidemaschine rasiert, ohne die Haut zu verletzen,
und man ließ sie
für 24
Stunden ruhen. Die Mäuse
wurden betäubt
und anschließend
zum Zeitpunkt von 0 und 28 Tagen mit 150 μl Immunisierungs-Lösung immunisiert,
die auf die rasierte Haut über
eine Fläche
von 2 cm2 für 2 Stunden aufgebracht wurde.
Die Mäuse
wurden anschließend
zweimal mit feuchter Gaze abgewischt. Die Mäuse zeigten keine nachteiligen
Wirkungen, weder von der Betäubung,
der Immunisierung, noch vom Wasch-Verfahren. Dieses Verfahren wurde
wöchentlich
für 3 Wochen
wiederholt.
-
Milz-Lymphozyten
wurden 1 Woche nach der Booster-Immunisierung gesammelt. Die Zellen
wurden in vitro in RPMI-1640 und 10 % FBS (mit Penicillin-Streptomycin,
Glutamin, nicht-essentiellen Aminosäuren, Natriumpyruvat und 2-Mercaptoethanol)
für 6 Tage
unter Zugabe von 5 % Ratten-Concanavalin A-Überstand kultiviert, das als
Quelle für
IL-2 diente, sei es mit oder ohne Antigen. Die Zielzellen bestanden
aus syngenen (H-2b)-EL4-Zellen allein und
EL4-Zellen, die mit dem CTL-Peptid SINFEKKL gepulst wurden, allogenen (H-2k)-L929-Zellen
und EG7-Zellen. Die Zielzellen (1 ×106 Zellen
pro Vertiefung) wurden für
1 Stunde mit 0,1 mCi 51Cr pro Vertiefung
(Quelle Na2CrO4,
Amersham) markiert, und sie wurden zu den Effektor-Zellen in einem Verhältnis gegeben,
das im Bereich von 3:1 bis 100:1 lag. Die Zellmischungen wurden
in Gewebekulturplatten mit rundem Boden und 96 Vertiefungen (Costar,
Kat. Nr. 3524) in 0,2 ml vollständigem
RPMI-1640, 10 % FBS-Medium für
5 Stunden bei 37 °C
in einer befeuchteten Atmosphäre
bei 5 % CO2 inkubiert. Am Ende dieser Kultur
von 5 Stunden wurden die Überstände von
Baumwolldochten absorbiert und für
die Bestimmung der Freisetzung von 51Cr
verarbeitet. Die spezifische Lyse wurde wie folgt bestimmt:
%
spezifische Lyse = 100 × [(experimentelle
Freisetzung – spontane
Freisetzung)/(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung)]
-
Wie
in Tabelle 26, Teil 1, gezeigt, wurden CTLs gegen die mit dem EL4-Peptid
gepulsten Zellen bei einem E:T-Verhältnis von 100:1 für die mit
CT + OVA immunisierte Gruppe nachgewiesen. CTL-Assays sind nicht
positiv, falls die prozentuale spezifische Lyse nicht größer als
10% oder deutlich oberhalb des Hintergrunds der prozentualen Lyse,
der von den durch das Medium stimulierten Effektoren bewirkt wird.
Wie in Tabelle 26, Teil 2, gezeigt, wurden CTLs in ähnlicher
Weise gegen EG7-Zellen (OVA-transfizierte Zellen) bei einem E:T-Verhältnis von
100:1 für
die mit CT + OVA immunisierte Gruppe nachgewiesen. Somit unterstützte CT
die Produktion von CTLs auf transkutanem Weg. Tabelle
26: OVA-spezifische CTL, die transkutan induziert wurden Teil 1 – Zielzellen:
EL4 + Peptid
Teil
2 – Zielziellen:
EG7 (OVA transfiziert)
-
Beispiel 31
-
C57BI/6-Mäuse (n=6)
wurden transkutan immunisiert, wie vorstehend unter der Überschrift "Immunisierungsverfahren" beschrieben. Die
Mäuse wurden
zum Zeitpunkt von 0 und 4 Wochen mit 100 μl Saline immunisiert, die 100 μg Cholera-Toxin
(List Biologicals, Kat. Nr. 101B, Char. Nr. 10149C6) und 250 μg Ovalbumin-Protein
(Sigma, Albumin-Hühnerei,
Grad V, Kat. Nr. A5503, Char. Nr. 14H7035) enthielt.
-
Einzelne
Zell-Suspensionen wurden aus der Milz hergestellt, die aus den Tieren
8 Wochen nach der ersten Immunisierung geerntet wurden. Die Milzzellen
wurden in einer Kultur bei 8 × 105 Zellen pro Vertiefung in einem Volumen
von 200 μl
kultiviert, welche das OVA-Protein oder das unerhebliche Protein
Conalbumin mit den angegebenen Konzentrationen enthielt. Die Kulturen
wurden für
72 Stunden bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert, und zu dieser Zeit
wurden 0,5 μCi/Vertiefung 3H-Thymidin zu jeder Vertiefung gegeben.
12 Stunden später
wurde die Vermehrung durch die Ernte der Platten und der quantitativen
Bestimmung des eingebauten, radioaktiv markierten Thymidins durch
Flüssig-Szintillationszählung festgestellt.
Die Rohdaten des Einbaus von 3H sind in
Zerfälle
pro Minute (counts per minute; cpm) angegeben, und der Faktor der
Zunahme (Zerfälle
pro Minute im Experiment/Zerfälle
pro Minute im Medium) ist rechts von jeder Probe angegeben. Ein Faktor
der Zunahme von mehr als drei wird als erheblich angesehen.
-
Eine
erhebliche Vermehrung wurde nur nachgewiesen, wenn die Milzzellen
mit dem Protein Ovalbumin stimuliert wurden, mit welchem die Tiere
in vivo immunisiert wurden; nicht dagegen, wenn sie mit dem unerheblichen
Protein Conalbumin immunisiert wurden. Somit führt die transkutane Immunisierung
mit Cholera-Toxin und Ovalbumin-Protein zu einer Antigen-spezifischen
Vermehrung der Milzzellen in vitro, was darauf hinweist, dass eine
zelluläre
Immunantwort durch dieses Verfahren hervorgerufen wird. Tabelle
27: Antigen-spezifische Vermehrung von Milzzellen aus Tieren, die
mit Cholera-Toxin
(CT) und Ovalbumin (DVA) immunisiert wurden
-
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