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Sowohl
aromatische als auch aliphatische Sulfate und Sulfonate sind eine
wichtige Gruppe von anionischen Tensiden, die verbreitet in mehreren
industriellen Anwendungen verwendet werden. Dazu gehören Arbeitsschritte
beim Bohren nach Öl
und Gewinnen von Rohöl,
Emulgatoren für
Pestizide, die beim Schutz von Kulturpflanzen verwendet werden;
in Shampoos und Cremes für
die Körperpflege;
waschaktive Mittel; Reiniger für
harte Oberflächen;
Emulgatoren für
Emulsionspolymerisationssysteme; Gleitmittel; Netzmittel; und Dispergiermittel
in einer Vielzahl von speziellen industriellen Anwendungen. Sulfate,
die in sauren Umgebungen einem Abbau unterliegen, sind auf Zubereitungen
beschränkt,
die in schwach sauren oder basischen Systemen verwendet werden.
Obwohl Sulfonate sowohl unter sauren als auch unter basischen Bedingungen
verwendet werden können,
können
sie in Systemen mit hohem Elektrolytgehalt nicht effizient verwendet
werden. In hartem Wasser neigen sie zum Beispiel dazu, als unlösliche Calcium-
und Magnesiumsalze auszufallen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Synthese und Eigenschaften
von neuen Sulfonaten, die nicht nur elektrolyttolerant und thermisch
stabil sind und in den oben genannten Anwendungen verwendet werden
können,
sondern auch andere interessante und kommerziell nützliche
Eigenschaften haben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Alkyldiglyceryletherdisulfonat-Zusammensetzungen
(ADEDS) und Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Alkylglyceryletherdisulfonat-Zusammensetzung (ADEDS), die
ein Gemisch von Verbindungen der Formel (I)
umfasst,
wobei i eine ganze Zahl von 0 bis 10 außer 0 ist;
M ein Kation
ist, das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Lithium, Natrium, Kalium und Ammonium und Gemischen
davon besteht;
R
1 = (ALK-O)
pH oder H ist, wobei p eine ganze Zahl von
1 bis 10 ist, jedes ALK unabhängig
Ethyl oder Propyl ist; und
R ein geradkettiges oder verzweigtes
Alkyl oder Alkenyl ist, das 8 bis 18 Kohlenstoffatome und 0 bis
3 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen enthält, wobei das Gemisch Verbindungen
der Formel (I) enthält,
wobei d = 1, 2, 3 und 4 sowie gegebenenfalls 5 ist, wobei der molare
Mittelwert von d in der Zusammensetzung = 1,8 bis 2,2 ist;
wobei
das Verfahren Folgendes umfasst:
- a) Bilden
eines Gemischs von Alkylglycerylhalogeniden der Formel (II) durch
Umsetzen von Epichlorhydrin mit einem Alkoholethoxylat der Formel
R-O-(CH2CH2O)i-H unter Bildung des Gemischs von Verbindungen
der Formel (II), wobei R1 = H ist, und dann
gegebenenfalls Alkoxylieren der seitenständigen Hydroxygruppe an den
Verbindungen der Formel (II); und dann
- b) Ersetzen der Chlorsubstituenten an den Verbindungen der Formel
(II) durch -SO3M.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf Alkyldiglyceryletherdisulfonat-Zusammensetzungen
(ADEDS), die Verbindungen der Formel (I) umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung bei der Herstellung von Papier, insbesondere
zum Optimieren der Wirksamkeit von Nassfest-Harzadditiven für Papier
und zum Erhöhen
des Verhältnisses
von Nassfestigkeit/Trockenzugfestigkeit, was sehr wichtig ist bei
der Herstellung von Papierprodukten, die gekreppt oder nicht gekreppt
sein können,
und von Papier, das durchgetrocknet ist oder nicht, wie Papierhandtücher, Papierservietten
und ähnliche
Papierprodukte.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung beim Aufbereiten von Erzen durch Schaumflotation.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung als Emulgatoren bei Emulsionspolymerisationsreaktionen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung in Reinigern für harte Oberflächen, Wäsche-Fleckenentfernern
und Detergentien, beim Färben
von Fasern, zum Beispiel Nylon, und als Glanzbildner in galvanischen
Bädern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung beim Entfernen von Tinte aus Altpapier.
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Verbindungen
und Synthese
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Alkyldiglyceryletherdisulfonate
(ADEDS) und neue Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Alkyldiglyceryletherdisulfonat-Zusammensetzung (ADEDS), die
ein Gemisch von Verbindungen der Formel (I)
umfasst,
wobei i eine ganze Zahl von 0 bis 10 außer 0 ist;
M aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Lithium, Natrium, Kalium und Ammonium und Gemischen
davon besteht;
R
1 = (ALK-O)
pH oder H ist, wobei p eine ganze Zahl von
1 bis 10 ist; und
R ein geradkettiges oder verzweigtes Alkyl
oder Alkenyl ist, das 8 bis 18 Kohlenstoffatome und 0 bis 3 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
enthält.
Die Zusammensetzung ist ein Gemisch von Verbindungen, wobei d =
1, 2, 3 und 4 ist. Typischerweise sind Verbindungen, bei denen d
= 5 ist, in Spuren ebenfalls vorhanden. Jedes vorhandene ALK kann
Ethyl oder Propyl sein; die bevorzugte Propylgruppe ist Isopropyl.
Wenn R
1 eine Alkoxylatgruppe ist, ist sie
vorzugsweise ausschließlich
Ethoxylat oder ausschließlich
Propoxylat.
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Die
Herstellung der Verbindung der Formel (I) umfasst das Umsetzen von
Epichlorhydrin mit einem Alkoholethoxylat der Formel R-O-(CH
2CH
2O)
i-H,
wobei i und R wie oben definiert sind, unter Bedingungen, bei denen
eine Zwischenverbindung der Formel (II), bei der R
1 =
H ist, entsteht:
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Man
sollte sich darüber
im Klaren sein, dass bei der Reaktion mit Epichlorhydrin im Allgemeinen
ein Gemisch von Addukten entsteht, die gebildet werden, wenn Epichlorhydrin
mit der seitenständigen
Hydroxygruppe reagiert, bei der Addition eines früheren Moleküls Epichlorhydrin
zurückbleibt.
Typischerweise ist die Reaktionsmasse, die bei der Produktion des
Gemischs von Verbindungen der Formel (II) entsteht, wenn man die
Reaktion unter den hier offenbarten Bedingungen durchführt, ein
Gemisch, das in der Größenordnung
von etwa 35 bis 45% Monoaddukt, etwa 35 bis 45% Diaddukt, etwa 10
bis 20% Triaddukt, etwa 2 bis 10% Tetraaddukt und gegebenenfalls
Spuren von Pentaaddukt enthält.
Gemäß der gaschromatographischen
Analyse einer typischen solchen Reaktionsmasse ist die Masse ein
Gemisch von etwa 40% Monoaddukt, etwa 40% Diaddukt, etwa 15% Triaddukt,
etwa 5% Tetraaddukt und Spuren von Pentaaddukt.
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Bei
der Reaktion mit dem Epichlorhydrin unter Bildung des Gemischs von
Verbindungen der Formel (II) entstehen vermutlich Nebenprodukte,
die eine der Strukturen (II-A) und (II-B) oder beide aufweisen:
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Das
Einsetzen der hier beschriebenen Reaktionsbedingungen führt im Allgemeinen
zu einem Reaktionsgemisch, bei dem das Gemisch von Verbindungen
der Formel (II) in der Größenordnung
von etwa 60% des Reaktionsgemischs ausmacht.
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Vorzugsweise
beinhaltet die Reaktion zur Bildung des Produktgemischs von Verbindungen
der Formel (II) eine säurekatalysierte
Addition von Epichlorhydrin an das Alkoholethoxylat in einem 2:1-Stoffmengenverhältnis von
Epichlorhydrin zu Alkoholethoxylat. Der Katalysator kann eine beliebige
Protonensäure
oder Lewis-Säure
sein, die für
die säurekatalysierte
Addition geeignet ist, vorzugsweise Bortrifluorid.
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An
diesem Punkt kann die seitenständige
Hydroxygruppe der Zwischenverbindungen (II), wobei R1 = H
ist, gegebenenfalls mit 1 bis 10 Ethoxy- und/oder Propoxyeinheiten
alkoxyliert werden. Bevorzugte Alkoxylate enthalten 2 bis 6 Ethoxyeinheiten
oder 2 bis 4 Propoxyeinheiten. Die Reaktion ist eine herkömmliche
säurekatalysierte
Alkoxylierung mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid. Bortrifluorid
ist der bevorzugte Katalysator.
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Das
resultierende Gemisch von Verbindungen der Formel (II) enthält Chlorsubstituenten,
die dann durch -SO3M ersetzt werden. Diese
Reaktion wird unter ausreichenden Bedingungen durchgeführt, um
alle Chlorsubstituenten in (II) durch -SO3M
zu ersetzen. Vorzugsweise beinhaltet diese Reaktion die Reaktion
der Verbindungen von Formel (II) und einer wässrigen Lösung von M2SO3 bei einer Temperatur von 50 °C bis 300 °C, vorzugsweise
150-160 °C.
Die Reaktion kann die Bedingungen der wohlbekannten Strecker-Reaktion
beinhalten. Das bevorzugte Kation M ist Natrium.
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Die
massenspektrometrische Analyse zeigt an, dass dieses Gemisch Verbindungen
enthält,
die den Formeln (I), (I-A) und (I-B) entsprechen:
wobei
i, R, R
1 und M wie oben definiert sind.
Dieses Gemisch wird kollektiv als Alkyldiglyceryletherdisulfonate (ADEDS)
bezeichnet.
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Vorzugsweise
ist R geradkettiges oder verzweigtes C8 (wie
2-Ethylhexyl), C10, C12,
C13, C14 oder Oleyl. Gemische
von Verbindungen der obigen Formeln werden ebenfalls in Betracht
gezogen. Ein bevorzugtes Gemisch ist dasjenige, das man aus "Exxal 12", einem kommerziell
erhältlichen
Gemisch von methylverzweigten Nonanolen, erhält. Die R-Gruppen können synthetisch
sein, oder sie können
aus natürlich
vorkommenden Quellen, wie Fettalkoholen, zum Beispiel Oleylalkohol,
stammen.
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Die
vorliegende Erfindung zieht weiterhin Gemische von Alkylglycerylethersulfonat-Verbindungen
der Formeln (I), (I-A) und (I-B) in Betracht:
wobei
i, R, R
1 und M wie oben definiert sind.
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Beispiel A
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Herstellung von Alkyldiglyceryletherdisulfonaten
(ADEDS)
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Unter
Verwendung des typischen Verfahrens zur Herstellung dieser Gemische
von Verbindungen werden 800 g Laurylalkohol (der einen kleineren
Anteil an C14-Alkohol enthält) und
8,5 g Bortrifluorid-Etherat in einen 1-Gallon-Parr-Druckreaktor
gegeben und dort miteinander gemischt. Der Reaktor wurde evakuiert
und mit Stickstoff unter einen Druck von 60 psi gesetzt und belüftet. Das Gemisch
wurde unter Rühren
auf 50 °C erhitzt,
und dann wurden 724 g Epichlorhydrin langsam hinzugefügt, so dass
die Reaktionstemperatur auf 60-70 °C gehalten wurde. Nachdem die
Zugabe von Epichlorhydrin beendet war, wurde das Gemisch 60 Minuten
lang auf 60-70 °C
gehalten. Das Produkt war ein Gemisch von Verbindungen, die der
Formel II mit R = C12/C14 und
i = 0 entsprechen, und vorhandenen Mono-, Di-, Tri- und Tetraaddukten,
wobei der mittlere Wert von n in dem Gemisch etwa 2 betrug.
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Für die Umwandlung
zum Ethoxylat wurde das Gemisch auf 100 °C erhitzt, und 176 g Ethylenoxid
wurden über
60 Minuten hinzugefügt.
Dabei entstand ein Produkt der Formel II, bei dem R = C12/C14, i = 0 und -(ALK-O)pH
= -(CH2CH2O)4H.
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Für die Umwandlung
zum Gemisch von Sulfonaten wurden das Produkt der Formel II (1530
g), 4600 ml Wasser und 1000 g Natriumsulfit in einen Parr-Reaktor gegeben.
Der Reaktorinhalt wurde gerührt
und auf 160-170 °C
erhitzt (entsprechend erreichte der Druck 80-100 psi), bis die Reaktion
beendet war (was 10-12 Stunden dauerte), die durch Testen auf Sulfit überwacht
wurde.
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Das
Reaktionsgemisch wurde auf 50 °C
abgekühlt,
und ausreichend Wasserstoffperoxid wurde hinzugefügt, um restliches
Sulfit in Sulfat umzuwandeln. Dies ergab ein Gemisch von Sulfonaten
der Formel I, bei dem R = C12/C14,
i = 0 und R1 = H als trübes Gemisch.
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Eigenschaften
und Anwendungen
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Die
Alkylglycerylethersulfonat-Gemische der Formel (I) haben mehrere
nützliche
Eigenschaften und Anwendungen, die ebenfalls Aspekte der vorliegenden
Erfindung umfassen.
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Elektrolyttoleranz/Emulsionspolymerisation
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Ein
Beispiel ist die Emulsionspolymerisation. Dieses Polymerisationsverfahren,
das im Allgemeinen wohlbekannt ist, ist für die Herstellung einer Vielzahl
von Polymeren und Copolymeren geeignet, einschließlich unter
anderem der Polymerisation von: Styrol und Copolymeren von Styrol
einschließlich
Acrylnitril-Butadien-Styrol, Styrol-Butadien und Styrol-Acrylnitril;
Acrylamid; Acrylaten, Methacrylaten und Derivaten, wie 2-Dimethylaminoethylmethacrylat
und 2-Diethylaminoethylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure, 2-Hydroxyethylmethacrylat
und 2-Hydroxyethylacrylat; Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylsulfonat
und dergleichen.
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Eine
Emulsionspolymerisation wird typischerweise ausgehend von einem
wässrigen
System durchgeführt,
das das oder die Monomere, ein oder mehrere Tenside, ein Initiatorsystem
für die
Polymerisation und gegebenenfalls andere herkömmliche Additive enthält. Die
Konzentration des Tensids liegt im Allgemeinen in der Größenordnung
von 10 bis 100 Gramm pro Liter und hängt hauptsächlich von der Identität, Konzentration und
Löslichkeit
des bzw. der Monomere ab.
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Herkömmliche
Emulsionspolymerisationsverfahren beinhalten häufig einen Schritt, bei dem
ein Elektrolyt, wie Aluminiumsulfat oder Calciumchlorid, hinzugefügt wird,
um die Ausfällung
des Polymerteilchens aus der wässrigen
Phase zu vermitteln. Gewöhnlich
zeigt sich, dass von den Tensiden, die bisher herkömmlicherweise
bei der Emulsionspolymerisation eingesetzt wurden, anionische Tenside
zusammen mit dem ausgefällten
Polymer als unlösliche
Calcium- oder Aluminiumsalze
ausfallen. Das Tensid, das zusammen mit dem Polymer ausfällt, ist
effektiv ein Kontaminant und kann die Eigenschaften des Polymers
und seine Eignung für bestimmte
Anwendungen nachteilig beeinflussen.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung (z.B. Verbindungen der Formel
(I)) sind als Tenside in Emulsionspolymerisationssystemen geeignet.
Bei dieser Anwendung weisen sie die überraschende und nützliche
Eigenschaft auf, dass sie eine erheblich reduzierte Tendenz haben,
zusammen mit Polymeren, die durch Emulsionspolymerisation gebildet
werden, auszufallen.
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Diese
reduzierte Tendenz zur Copräzipitation
spiegelt sich im Grad der Elektrolyttoleranz wider, den die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung aufweisen. Das folgende Beispiel beweist
die Elektrolyttoleranz von Verbindungen dieser Erfindung und zeigt
dadurch an, dass die Verbindungen dieser Erfindung auch in anderen
Zusammenhängen,
die eine hohe Elektrolyttoleranz erfordern, wie in der Emulsionspolymerisation,
wo die geringe Copräzipitation
des Tensids ein Vorteil ist, eine überlegene Leistungsfähigkeit
aufweisen.
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Beispiel 1
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Elektrolyttoleranz
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Proben
mit jeweils 50 ml 1 Gew.-% Tensid in Wasser wurden hergestellt.
Zu jeder Probe wurden unter Rühren
entweder eine 1-Gew.-%ige oder eine 5-Gew.-%ige wässrige Lösung entweder von Aluminiumsulfat oder
von Calciumchlorid gegeben. Die Menge der Lösung, die hinzugefügt werden
könnte,
bevor die Probe trübe
wurde, wurde aufgezeichnet und ist in der folgenden Tabelle 1 dargelegt.
Eine größere Zahl
für einen gegebenen
Elektrolyten zeigt an, dass mehr von diesem Elektrolyten vorhanden
sein könnte,
bevor der trübe Endpunkt
erreicht würde,
und zeigt damit einen höheren
Grad der Elektrolyttoleranz an. Tabelle
1 Elektrolyttoleranz
- (1) "Dowfax
2A1", ein kommerzielles
Tensid
- (2) = ein Gemisch von Mono-, Di-, Tri-, Tetra- und möglicherweise
Spuren von Pentaaddukten, wobei der molare Mittelwert von d etwa
2 ist; und M = Na
- (3) = abgeleitet von "Exxal
12"
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Beispiel 3
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Verbindungen
dieser Erfindung wurden auch nach Standardverfahren getestet, um
die prozentualen Veränderungen
in Trocken- und Nasszugfestigkeit, die prozentualen Veränderungen
in der Absorptionsrate und die prozentuale Veränderung im Kapazitätsindex
bei der Herstellung von Papiertüchern
und -servietten aus mehreren verschiedenen Ausgangsstoffen zu bestimmen
und miteinander zu korrelieren. Die Ergebnisse sind in den Tabellen
2-3 dargelegt.
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Die
Daten zeigen, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen effektive
Netzmittel sind. Sie erhöhen das
Verhältnis
von Nass- zu Trockenzugfestigkeit signifikant, wenn sie mit einem
bekannten Nassfestharz wie "Kymene
557H" verwendet
werden. Die getesteten Verbindungen hatten nur eine geringe oder
keine Wirkung auf die Trockenzugfestigkeit (Debonding) oder die
Dichte (Volumenerhöhung).
Dies führt
zu einer wirtschaftlichen Ersparnis, da ein Papierhersteller in
der Lage wäre,
weniger Nassfestharz zu verwenden.
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Die
Daten zeigen auch an, dass die Absorptionsraten, Kapazitäten und
die Aufnahme des Nassfestharzes durch eine Alkoxylierung oder Modifikation
der Alkylstruktureinheit nicht signifikant geändert werden. ADEDS (I) zeigt
eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit
bei Dosen von zum Beispiel 1,25-1,5 lb pro Tonne.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung zeigen eine hervorragende
Leistungsfähigkeit
bei der Herstellung einer Reihe von Papierprodukten wie Toilettenpapier,
Papiertüchern,
Papierservietten, Gesichtstüchern
und Feinpapier. Das Papier kann gekreppt und gepresst, ungekreppt
und ungepresst sein, einschließlich einer
Verarbeitung, bei der das Blatt durchgetrocknet wird. Die Nützlichkeit
dieser einzigartigen Verbindungen kann weiter erhöht werden, indem
man sie zusammen mit anderen Tensiden einschließlich nichtionischer Netzmittel
zubereitet. Zu den bevorzugten Materialien gehören alkoxylierte C8-C20-Alkohole
und C2-C20-Alkylphenole
sowie Tenside auf Silikonbasis.
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In
den Tests, von denen in den Tabellen 2-3 berichtet wird, wurde jede
angegebenen Dosisgröße an Tensid
zusammen mit 20 lb des Nassfestharzes "Kymene 557H" pro Tonne zum Zellstoff gegeben. Die
Tabellen zeigen jedoch nur die Dosisgrößen und die Identitäten der
verwendeten Tenside.
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Farbstoffausgleich
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Während des
Färbens
einer Faser ist es wichtig, dass der Farbstoff über die gesamte Faser gleichmäßig verteilt ist. Dies ist als Farbstoffausgleich
bekannt. Die Alkyldiglyceryletherdisulfonat-Verbindungen (I) der vorliegenden
Erfindung sind insofern nützlich,
als sie beim Färben
einer Faser, wie einer Nylonfaser, das Erreichen einer gleichmäßigen Verteilung
des Farbstoffs über
die gesamte Faser, die gefärbt
wird, zu unterstützen.
Diese Eigenschaft ist zum Beispiel in der Teppichindustrie nützlich.
Im Allgemeinen kann man effektive Mengen im Bereich von im Allgemeinen
0,5 bis 5 Gew.-% Tensid verwenden, bezogen auf das Gewicht des Farbstoffs.
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Schaumflotation
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind auch als Schaumbildner
bei der Schaumflotationsaufbereitung von Erzen geeignet. Ein besonderes
Beispiel ist die Schaumflotation von Phosphaterz zur Abtrennung
von Verunreinigungen, die in dem Erz, wie es natürlich vorkommt, vorhanden sind.
Im Allgemeinen kann die Flotation durchgeführt werden, indem man Wasser
und das feinteilige Erz in einer Zelle mit dem Tensid der vorliegenden
Erfindung in Mengen von etwa 0,02 bis 2,0 lb Tensid pro Tonne Erz
(vorzugsweise 0,025 bis 1,0 lb Tensid pro Tonne Erz) aufschlämmt. Andere
Additive können
ebenfalls vorhanden sein, wie Tallölfettsäuren (TOFA) als Hilfsschaumbildner;
weitere mögliche
Additive können
Kollektoren und Depressoren umfassen, nach Bedarf in den Mengen,
die zum Erreichen dieser Funktionen geeignet sind.
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Dann
wird Luft mit einer Strömungsgeschwindigkeit,
die die Bildung eines Schaums in der Aufschlämmung bewirkt, am Boden der
Zelle nach oben durch die Aufschlämmung in die Zelle zirkulieren
gelassen. Der Schaum, der die Verunreinigungen enthält, wird
kontinuierlich abgeschöpft
oder in sonstiger Weise entfernt, alles im Einklang mit bekannten
Techniken.
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Reiniger
für harte
Oberflächen,
Fleckenentferner und waschaktive Substanzen Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sind auch für
die Reinigung von Substraten, die von Textilien und Teppichen bis
zu harten Oberflächen
wie Böden,
Porzellanvorrichtungen, Thekenoberflächen und dergleichen reichen,
geeignet.
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Sie
können
zu Reinigungsprodukten zubereitet werden, die 0,1 bis 20 Gew.-%
oder mehr von einer oder mehreren Verbindungen der vorliegenden
Erfindung enthalten. Mehrere Verbindungen der vorliegenden Erfindung
wurden als waschaktive Substanzen getestet, wobei in der Industrie
wohlbekannte Testverfahren verwendet wurden.
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Die
niedermolekularen und verzweigten Verbindungen der Formel (I) erwiesen
sich als gute Kompatibilitätsmittel
und gute Kalkseifendispergiermittel, auch bei niedrigem pH-Wert.
Die ADEDS erwiesen sich auch als effiziente Fleckenentferner für Wäscheanwendungen.
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Entfernung
von Tinte aus Papier
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind auch für die Entfernung
von Tinte aus Altpapier geeignet. Obwohl die Entfernung von Tinte
aus Papier bekannt ist, wird sie hier zusammengefasst.
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Im
Allgemeinen erfolgt eine effektive Entfernung von Tinte durch inniges
In-Kontakt-Bringen
des Altpapiers mit einer der Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung, vorzugsweise in einem wässrigen oder anderen flüssigen Medium,
so dass man die gewünschte
Fließfähigkeit
und Penetration der Tensidkomponenten zur Papier/Tinten-Grenzfläche erhält. Vorzugsweise
wird das Altpapier zuerst in einem Reißwolf zerkleinert oder in sonstiger
Weise in kleine Stücke
umgewandelt, um den Kontakt des Papiers und der Tinte mit dem flüssigen Medium,
das die Tenside trägt,
zu verbessern. Selbstverständlich
kann auch für
eine geeignete Bewegung gesorgt werden, um den gewünschten Kontakt
zwischen den Tensidkomponenten und der Papier/Tinten-Grenzfläche zu verstärken.
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Vorzugsweise
werden die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit der Schaumflotation von Tinte aus dem Altpapier verwendet. Die
allgemeinen Bedingungen der Schaumflotations-Tintenentfernungstechniken
sind in diesem Bereich bekannt. Das Altpapier wird in einem Wasserbad
aufgeschlossen, das vorzugsweise durch geeignete Einstellung des
pH-Werts durch Zugabe einer Base, wie Natriumhydroxid, alkalisch
gemacht wurde. Vorzugsweise beträgt
der pH-Wert etwa 9 bis 11. Die gewünschte Zusammensetzung oder
die gewünschten
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden in Mengen hinzugefügt, die
so berechnet sind, dass man das gewünschte Verhältnis zwischen den Mengen der
jeweiligen Verbindungen erhält.
Die zu verwendende Gesamtmenge des Produkts wird in Bezug auf die
Menge des Papiers in der Zelle und in Bezug auf die allgemeine Menge
des Tintenprodukts auf dem Papier ausgewählt. Im Allgemeinen umfasst
die Gesamtmenge des Produkts etwa 0,05 bis 0,1 Gew.-% bis etwa 5,0
Gew.-% und vorzugsweise bis zu etwa 1,0 Gew.-%, bezogen auf die
vorhandene Menge des Altpapiers. Bei kleineren Mengen besteht die
Gefahr, die Effizienz der Tintenentfernung zu reduzieren, während höhere Mengen
vielleicht die Entfernung von Tinte aus Altpapier unterstützen, aber
nicht notwendigerweise die Effizienz der Tintenentfernung im Verhältnis zu
den zusätzlichen
Mengen des verwendeten Produkts erhöhen. Das Strömen von
Gas, typischerweise Luft, durch die Flotationszelle bewegt das flüssige Medium
und das Altpapier, ergibt einen erhöhten Kontakt mit dem Produkt
und treibt aus dem Altpapier entfernte Tintenteilchen zur Oberfläche, wo
ein Schaum entsteht, der reich an entfernter Tinte ist. Der Schaum
kann kontinuierlich oder portionsweise entfernt werden. Nach einer
für das
Volumen der Zelle und die Menge an Altpapier und seinen Tintengehalt
angemessenen Zeitspanne wird der Zellstoff aus Altpapier, aus dem
die Tinte entfernt wurde, zur weiteren Verarbeitung hin zur Rückgewinnung
und Wiederverwendung in regenerierten Papierprodukten aus der Zelle
entnommen.
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Es
hat sich gezeigt, dass die vorliegende Erfindung für eine verbesserte
Wirksamkeit und Effizienz bei der Entfernung von Tinte aus Altpapier
sorgt, insbesondere aus Altpapier, das Gemische von verschiedenen Papiertypen
umfasst.