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Bei
der Anmeldung handelt es sich um eine Continuation-in-part-Anmeldung von US-SN 08/700,753,
Anmeldetag 30. Juli 1996 (anhängig).
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Die
Erfindung betrifft Adipozyten und insbesondere die Herstellung von
Adipozyten aus humanen mesenchymalen Stammzellen.
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Adipöses Gewebe
stellt eine Energiespeicherreserve für den Körper in Form von Triglyceriden dar.
Dieses Gewebe kann freie Fettsäuren
freisetzen, wenn die Kalorienaufnahme unter den Stoffwechselbedarf
sinkt. In Reaktion auf eine erhöhte
Nahrungsaufnahme erhöht
der Körper
normalerweise automatisch den Energieverbrauch durch Aktivität, um ein Energiegleichgewicht
aufrechtzuerhalten. Energie kann auch als Wärme freigesetzt werden. Adipöses Gewebe
ist eng an der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur über braunes
adipöses
Gewebe und der Energiespeicherung über weißes adipöses Gewebe beteiligt. Es bestehen
normale Wege der Energieregulierung, die ein Gleichgewicht zwischen
Nahrungsaufnahme und Stoffwechselaktivität, die weitgehend über den
Hypothalamus vermittelt wird, herstellen. Ferner hat es nunmehr
den Anschein, dass die Adipozyten eine aktive Rolle bei diesem Vorgang
spielen und vermutlich Moleküle
freisetzen, die der Rückkopplung
und Regelung des Triglycerid-Stoffwechsels
dienen.
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Die
beiden Typen von adipösem
Gewebe, braunes und weißes
Gewebe, spielen im Körper recht
unterschiedliche Rollen. Weißes
adipöses
Gewebe dient zur Lagerung von überschüssiger Kalorienaufnahme,
während
braunes adipöses
Gewebes sich eines besonderen Systems bedient, um überflüssige Kalorien
abzuführen
und sie zur Erzeugung von Körperwärme zu verwenden.
Die Wärme
wird in den Mitochondrien von braunem adipösem Gewebe gebildet, wo eine
Substratoxidation zur Erzeugung eines Wasserstoffionengradienten
verwendet wird, der dann in regulierter Weise unter Erzeugung von Wärme anstelle
von ATP zusammenbricht. Es wurde gezeigt, dass transgene Tiere,
bei denen braunes adipöses
Gewebe fehlt, einen wirksamen Stoffwechsel aufrechterhalten, fettleibig
sind und die übermäßige Nahrungsaufnahme
fortsetzen (Lowell et al., 1993). Weitere Studien an Nagern haben
ferner eine Verbindung zwischen Fettleibigkeit, anhaltender übermäßiger Nahrungsaufnahme
und Kälteempfindlichkeit
gezeigt, was für
eine Verbindung zum sympathischen Nervensystem spricht (Friedman
und Leibel, 1992).
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Ein
Ungleichgewicht im Energiestoffwechsel im Körper führt zu mehreren Krankheitszuständen, insbesondere
zu Fettleibigkeit und zu durch Fettleibigkeit herbeigeführtem Diabetes.
Diese Krankheiten lassen sich als Dysfunktionen von Energiespeichergeweben
beschreiben. Eine Mutation bei Mäusen, die
zu Fettleibigkeit führt,
wurde im Jahre 1950 identifiziert (Ingalls et al., 1950), und das
entsprechende Gen wurde kürzlich
durch Positionsklonierung identifiziert. Das Produkt des ob-Gens
ist ein Protein mit einem Molekulargewicht von 16 000 mit der Bezeichnung
Leptin oder OB-Protein. Leptin wird nur von Adipozyten gebildet
und stellt ein Hormon dar, das den Hypothalamus reguliert. Eine
Mutation wurde in der of-Maus identifiziert, die zu einer vorzeitigen
Beendigung der mRNA-Translation führt, so dass kein funktionelles
Leptin-Protein erzeugt wird (Zhang et al., 1994). Über die
Rolle von Leptin bei der Regulierung des Lipidstoffwechsels wird
intensiv geforscht. Zu neuerdings veröffentlichten Untersuchungen
gehören
Studien der strangaufwärtigen
Promotorelemente, die sich neben dem ob-Gen finden, von denen gezeigt
worden ist, dass sie C/EBP (oder CCAAT/Enhancer-Bindungsprotein)
binden (Yeh et al., 1995, und Hwang et al., 1996). Stünde ein
experimentelles Modellsystem für
eine in vitro-Adipogenese von humanen Zellen bereit, würde dies
den Weg für
Entdeckungen in diesem Bereich ebnen.
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Kürzlich wurde
berichtet, dass Leptin möglicherweise
als Hormon dient, das die Fruchtbarkeit reguliert, und möglicherweise
das Verbindungsglied zwischen angemessenem Körpergewicht und reproduktiver
Physiologie darstellt (Chehab et al., 1996). Sowohl untergewichtige
als auch übergewichtige Frauen
haben Schwierigkeiten bei der Empfängnis. Dies steht vermutlich
im Zusammenhang mit einem hormonellen Ungleichgewicht im Körper dieser
Personen. Ein Zusammenhang zwischen Körpergewicht, Fruchtbarkeit
und dem durch Adipozyten erzeugten Leptin wird angenommen und derzeit
an Mäusen
getestet. Wenn fettleibige Mäuse,
die normalerweise ohne Transplantation der Ovarien auf Ersatzweibchen
keine Nachkommen hervorbringen, eine Injektion von Leptin erhielten,
sank ihr Körpergewicht
drastisch ab und sie waren dazu in der Lage, eigene Junge zur Welt
zu bringen (Chehab et al., 1996).
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Von
einer Vielzahl von Zelltypen wurde gezeigt, dass sie unter spezifischen
Züchtungsbedingungen
lipidhaltige Vesikel erzeugen. Beispielsweise können Mäuse-3T3-Ll-Zellen, die sich
von NIH-3T3, einer immortalisierten Mäusezelllinie, ableiten, als eine
fibroblastische Zelle gezüchtet
und in Kultur gehalten werden. Jedoch unterliegen die Zellen nach Einwirkung
von Dexamethason und Methylisobutylxanthin einer Differenzierung,
die zur Erzeugung von intrazellulären, lipidhaltigen Vakuolen
führt (Spiegelman
und Green, 1981). Von Ratten-Knochenmarkstromazellen
wurde gezeigt, dass sie sowohl einer osteogenen als auch adipogenen
Differenzierung unterliegen, wenn sie mit fötalem Kälberserum und Dexamethason
gezüchtet
werden, dass aber der vorherrschende Zelltyp je nach den Bedingungen
variiert (Beresford et al., 1992). Speziell wenn das Steroidanaloge
Dexamethason während
der gesamten Züchtungszeit
vorhanden war, wurde die Osteogenese bevorzugt; wenn aber Dexamethason
nur während
der sekundären
Kultur vorhanden war, herrschte der adipogenetische Weg vor, wie
sich durch spezifische Familienmarker (lineage marker) und durch zytologische
Beobachtung zeigt. Von der Maus abgeleitete CH3-10T1/2-Zellen stellen
eine multipotentielle Zelllinie dar, die bei Behandlung mit 5-Azacytidin einer
terminalen Differenzierung zu Adipozyten, Myozyten und Chondrozyten
unterliegt. Das 5-Azacytidin verursacht eine Hemmung der DNA-Methylierung und
somit die Aktivierung einiger weniger Gene, die für die Beteiligung
an diesen Familien (lineages) verantwortlich sind (Konieczny und
Emerson, 1984).
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Erfindungsgemäß werden
eine Zusammensetzung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch
4 bereitgestellt, um humane mesenchymale Stammzellen zu einer bevorzugten
Differenzierung zur adipogenen Familie, d. h. zur Differenzierung
zu Adipozyten, zu induzieren.
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Die
Anmelderin hat festgestellt, dass mesenchymale Stammzellen und insbesondere
humane mesenchymale Stammzellen (hMSC) in Richtung auf eine Differenzierung
zu Adipozyten gebracht werden können,
indem man die humanen mesenchymalen Stammzellen mit (i) einem Glucocorticoid
und (ii) einer Verbindung, die die intrazellulären cAMP-Spiegel entweder durch
Hochregulierung der cAMP-Bildung oder durch Hemmung des Abbaus von
cAMP erhöht; insbesondere
mit einer Verbindung, die eine oder mehrere Verbindungen, die cAMP
abbauen, hemmt, behandelt.
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Erfindungsgemäß werden
die humanen mesenchymalen Stammzellen mit Dexamethason und mit Methylbutylxanthin,
die die Aktivität
einer Verbindung, die CAMP abbaut, hemmen, behandelt, insbesondere
mit einem Phosphodiesterase-Inhibitor. Die Zellen werden anschließend in
Medien, die Insulin und fötales
Kälberserum
enthalten, gezüchtet.
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Humane
mesenchymale Stammzellen sowie deren Isolierung und Expansion werden
im US-Patent 5 486 359 beschrieben. Wie aus dem Stand der Technik
bekannt ist, sind humane mesenchymale Stammzellen dazu befähigt, zwei oder
mehr verschiedene Typen (Familien oder Linien) von mesenchymalen
Zellen oder Geweben und insbesondere von Bindegewebe zu erzeugen.
Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Erzeugung von
Adipozyten aus primären
humanen mesenchymalen Stammzellen (hMSCs) in einer vorhersagbaren
und reproduzierbaren Weise bereit. Die Erfindung stellt insofern
etwas Besonderes dar, als sie humane Zellen in primären und
passagierten Kulturen anstelle von transformierten oder immortalisierten
Zelllinien, die dazu vorgesehen sind, in den adipogenen Stoffwechselweg
einzutreten, verwendet. hMSCs sind dazu befähigt, sich zu mehrfachen Typen
(Familien) einschließlich
osteozytischen, chondrozytischen, myozytischen, tendonozytischen
und stromogenen Familien, zu entwickeln. Erfindungsgemäß werden
ein Verfahren und eine Zusammensetzung bereitgestellt, um hMSCs
zur Differenzierung zu Adipozyten zu induzieren. Gemäß einem
bevorzugten Aspekt werden erfindungsgemäß hMSCs einer solchen Induktion unterzogen,
dass sie im wesentlichen nur einer Differenzierung zu Adipozyten
unterliegen, d. h. es liegen im wesentlichen keine Bildung oder
Beteiligung von Zellen anderer mesenchymaler Typen (Familien) vor. Das
Verfahren kann auch zur Erzeugung von Adipozyten aus MSCs von anderen
Spezies, wie Kaninchen, Hund, Ratte und Maus, verwendet werden.
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Die
Erfindung stellt ferner Verfahren zur Reinigung der Adipozyten mit
dem Ziel, eine hochgradig gereinigte Population zu erhalten, bereit.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
für die
in vitro-Differenzierung von humanen mesenchymalen Stammzellen,
die sich vorwiegend von Knochenmark ableiten, zur adipoblastischen
oder adipozytischen Zellen eignet sich für Forscher, die dieses Entwicklungsprogramm
in vitro in humanen Zellen untersuchen wollen. Ferner ergibt sich
ein besseres Verständnis
der Krankheiten des Energiestoffwechsels, einschließlich Fettleibigkeit
und mit Fettleibigkeit im Zusammenhanf stehender Diabetes, aus Untersuchungen
der Differenzierung von mesenchymalen Stammzellen zu Adipozyten.
Während
man seit langem annimmt, dass eine zelluläre und biochemische Basis für Fettleibigkeit
besteht, ergaben sich nur langsam Fortschritte, was auf einen Mangel
an Modellsystemen mit biochemischen und molekularen Untersuchungswerkzeugen
zurückzuführen ist.
Die in letzter Zeit erzielten erheblichen Fortschritte in Bezug
auf die molekulare Basis von Adipogenese haben neue Möglichkeiten
zum Verständnis
dieses Wegs der mesenchymalen Zelldifferenzierung eröffent, obgleich
hier ein humanes Modellsystem, wie es vorstehend beschrieben worden
ist, fehlt. Das Verfahren soll sich auch zur Isolierung und Herstellung von
Adipozyten zur Implantation in einen Patienten eignen, um eine Gewebezunahme
im Anschluss an eine Verletzung oder eine kosmetische Operation
zu erreichen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A-1B zeigen,
dass humane MSCs, wenn sie erfindungsgemäß behandelt werden, einer Differenzierung
zur adipogenen Familie unterliegen. 1A zeigt
hMSCs (4X) bei Züchtung in
normalem hMSC-Medium
für die
gleiche Zeitspanne wie in 1B. Es
gibt keine Anzeichen für
lipidhaltige Vakuolen und die Zellen halten das Erscheinungsbild
von Fibroblasten in hoher Dichte aufrecht. In 1B lässt man
hMSCs den konfluenten Zustand erreichen und hält sie dann 10 Tage in normalem
Medium, bevor das adipogene Induktionsmedium (mit einem Gehalt an
Methylisobutylxanthin und Dexamethason) zugesetzt wird und das Medium
48 Stunden belassen wird. Anschließend wird für weitere 2 Wochen eine Umstellung
auf das insulinhaltige Adipozyten-Erhaltungsmedium vorgenommen.
Die Lipidvakuolen treten erstmals nach etwa 5-7 Tagen auf, nehmen
aber im zeitlichen Verlauf an Größe und Menge
zu.
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2A zeigt
eine ähnliche
Kontrollkultur wie 1A in einer höheren Vergrößerung (20X). 2B zeigt
eine Kultur von konfluenten hMSCs, die 48 Stunden dem adipogenen
Induktionsmedium ausgesetzt und sodann 14 Tage im adipogenen Erhaltungsmedium
gehalten worden sind. Die zahlreichen lipidhaltigen Vakuolen von
Adipozyten sind in einem großen
Anteil der Zellen ersichtlich.
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3 zeigt die Ergebnisse der Züchtung von hMSCs
unter verschiedenen Bedingungen, von denen nur eine einen hohen
Grad einer adipogenen Differenzierung zeigt. Sämtliche Aufnahmen zeigen eine
10X-Vergrößerung. 3A zeigt
eine Kultur von hMSCs, die nur in normalem hMSC-Kulturmedium gehalten
worden sind. Die Zellen wachsen mit einer fibroblastischen Morphologie. 3B zeigt
eine ähnliche
Kultur, die 48 Stunden mit adipogenen Induktionsmedium behandelt
und sodann weitere 14 Tage mit adipogenem Erhaltungsmedium gehalten
worden ist, wobei das Medium alle 3 Tage ausgetauscht worden ist.
Die adipogenen Zellen, möglicherweise
ein großer
Anteil von 30-35 % der Zellen, sind erkennbar, da sie große, fraktile
Lipidvakuolen enthalten. 3C zeigt
eine Kultur von hMSCs, die 14 Tage im adipogenen Erhaltungsmedium
gehalten worden sind, aber keiner Behandlung mit Dexamethason/Methylisobutylxanthin
unterworfen worden sind. Die Zellen halten ein flaches morphologisches
Erscheinungsbild ohne erkennbare Vakuolen aufrecht. 3D zeigt
eine Kultur von hMSCs, die mit normalem hMSC-Medium mit einem Gehalt
an 1 μM
Dexamethason 48 Stunden behandelt und sodann 14 Tage im adipogenen
Erhaltungsmedium gezüchtet worden
sind. Die Zellen sind desorganisiert, zeigen aber (wenn überhaupt)
sehr wenige Lipidvakuloen. 3E zeigt
eine Kultur von hMSCs, die mit normalem hMSC-Medium mit einem Gehalt
an 0,5 M Methylisobutylxanthin 48 Stunden behandelt und sodann 14
Tage im adipogenen Erhaltungsmedium gehalten worden sind. Die Zellen
behalten einen flachen fibroblastischen Phänotyp. 3F zeigt
eine Kultur von hMSCs, die mit Medium behandelt worden sind, das
die Zellen zur Differenzierung entlang eines osteogenen Wegs induziert.
Dieses Medium enthält 0,1 μM Dexamethason,
10 mM β-Glycerinphosphat und
50 μM Ascorbinsäure-2-phosphat.
Die Anwesenheit von refraktilem, osteoidem Material ist erkennbar,
es sind aber keine großen
Lipidvakuolen zu sehen.
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4A zeigt
eine Kultur von hMSCs, die 48 Stunden dem adipogenen Induktionsmedium
ausgesetzt worden sind und anschließend 14 Tage in adipogenem
Erhaltungsmedium gezüchtet
worden sind. In diesem Hellfeldbild sind die großen Lipidvakuolen sichtbar.
Die Lipide können
ferner unter Verwendung eines fluoreszierenden, lipidlöslichen
Farbstoffes, wie Nilrot und durch Betrachtung unter Epifluoreszenzbeleuchtung
sichtbar gemacht werden, wie in 4B dargestellt
ist. Somit können
die adipogenen Zellen auch unter Verwendung von für lebende
Zellen geeigneten Farbstoffen und von histologischen Färbungen,
die die Lipidvakuolen markieren, identifiziert werden.
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5A zeigt
hMSCs in Kultur, die nicht mit dem adipogenen Induktionsmedium behandelt
wurden, die aber gleichzeitig wie die in 5B und 5C dargestellten
adipogenen Kulturen gezüchtet,
fixiert und gefärbt
wurden.
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5B zeigt
hMSCs, die 1-mal 48 Stunden mit dem adipogenen Induktionsmedium
behandelt und anschließend
weitere 3 Wochen im adipogenen Erhaltungsmedium gezüchtet und
sodann in neutral gepuffertem Formalin fixiert und mit Ölrot A,
einem flüssigen,
löslichen
Farbstoff, der sich in Fetttröpfchen
anreichert, gefärbt
worden sind.
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5C zeigt
eine Schale von hMSCs, die erneut mit frischem adipogenen Induktionsmedium
für eine
zweite und dritte 48-stündige
Periode behandelt worden sind, um mehr hMSCs zur Annahme einer adipogenen
Beschaffenheit zu induzieren. Ein großer Anteil von 30-40 % der
Zellen wurde durch die drei Induktionsbehandlungen in Adipozyten
umgewandelt, wie sich bei Betrachtung 2 Wochen nach der dritten Behandlung
feststellen ließ.
Die Felder 5A-5C wurden
alle mit Ölrot
0 gefärbt.
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5D zeigt,
dass das Transkriptionsfaktor-CAAT/Enhancer-Bindungsprotein (oder C/EBPα) in hohen
Konzentrationen in adipogenen hMSCs exprimiert wird, wie in diesem
Western-Blot unter Verwendung eines Antikörpers, der spezifisch für die 34 kd-α-Isoform
von C/EBP ist, gezeigt wird.
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Gemäß 5E ergibt
das Fettsäure
bindende Protein aP2 hohe Expressionsgrade in den adipogenen hMSCs,
wie durch diesen Western-Blot unter Verwendung eines Antikörpers, der
für die
adipozytenspezifische 14 kd-Form von P2 spezifisch ist, gezeigt
wird.
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6A zeigt
die isolierten adipogenen hMSCs, die an der oberen Oberfläche haften.
Die Population besteht zu mehr als 99 % aus adipogenen Zellen, wie
durch die Lipidtröpfchen
in jeder Zelle gezeigt wird.
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6B zeigt
die nicht-adipogenen hMSCs, die sich an der unteren Oberfläche des
Kolbens abgesetzt haben. Sehr wenige Zellen mit einem Gehalt an
Lipidtröpfchen
waren an der unteren Oberfläche vorhanden.
Diese nicht-adipogenen Zellen konnten mit Trypsin/EDTA behandelt
und auf eine weitere Schale ausgestrichen werden. Es konnte gezeigt werden,
dass sie ihr adipogenes Potential behalten (Daten nicht aufgeführt), was
zeigt, dass sie mesenchymale Stammzellen bleiben, die zur Familienentwicklung
(lineage progression) befähigt
sind.
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7 zeigt
ein Beispiel für
hMSCs, die in einer stabilen Kollagen-Gelmatrix stabilisiert und anschließend zur
Differenzierung zu Adipozyten induziert worden sind. Die Zellen
sind mit dem fluoreszierenden Farbstoff Nilrot gefärbt, der
sich in den Lipidvakuolen anreichert, die dann durch UV-Beleuchtung sichtbar
gemacht werden können.
Nur die Lipidabscheidungen in den Zellen sind sichtbar und viele
der Adipozyten befinden sich außerhalb
der Brennpunktsebene in der dreidimensionalen Matrix.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Wie
vorstehend erwähnt,
betrifft ein Aspekt der Erfindung eine Zusammensetzung nach Anspruch
1, die eine isolierte, homogene Population von humanen mesenchymalen
Stammzellen umfasst, die das Potential zur Differenzierung zu Zellen von
mehr als einem mesenchymalen Bindegewebetyp besitzen, und eine Substanz,
die die Zellen aus der mesenchymalen Stammzellpopulation zur Differenzierung
zur adipogenen Familie induziert, umfasst.
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Erfindungsgemäß werden
mesenchymale Stammzellen zur Differenzierung zur adipogenen Familie
induziert, indem man Dexamethason und Methylisobutylxanthin, eine
Verbindung, die den Abbau von cAMP hemmt, insbesondere einen Phosphodiesterase-Inhibitor,
verwendet.
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Zu
bevorzugten Beispielen für
die Substanz, die die intrazellulären cAMP-Spiegel erhöht, oder
die cAMP-Analoge darstellen, gehören
Dibutyryl-cAMP, 8-CPT-cAMP
(8-(4)-Chlorphenylthio)-adenosin-3',5'-cyclomonophosphat;
8-Brom-cAMP; Dioctanoyl-cAMP, Forskolin und dergl.
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Die
Substanz, die den cAMP-Abbau durch Hemmung der Aktivität von Phosphodiesterase hemmt,
ist Methylisobutylxanthin. Die Verbindung, die die cAMP-Spiegel
erhöht,
und Dexamethason werden in Mengen verwendet, die eine Induktion
von hMSCs zur Differenzierung zu Adipozyten bewirken. Die cAMP-regulierende
Verbindung und Dexamethason können
den hMSCs getrennt oder im Gemisch miteinander zugesetzt werden.
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Im
allgemeinen wird Dexamethason in einer Konzentration von etwa 0,1
bis 10 μM
und vorzugsweise von etwa 0,5 bis 2 μM zugesetzt. Methylisobutylxanthin,
das den Abbau von cAMP hemmt, wird im allgemeinen in einer Konzentration
von etwa 0,1 bis 10 mM und vorzugsweise von etwa 0,2 bis 2 mM verwendet.
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Bei
Verwendung einer Verbindung, die die cAMP-Bildung hochreguliert,
wird diese Verbindung im allgemeinen in einer Konzentration von
etwa 0,1 bis 100 μM
und vorzugsweise von etwa 0,5 bis 10 μM verwendet.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass die vorstehenden Mengen repräsentativ
sind und der Schutzumfang der Erfindung dadurch nicht beschränkt wird.
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Obgleich
es sich bei einer der Verbindungen, die zur Induktion von hMSCs
zur Differenzierung zu Adipozyten verwendet wird, um eine Verbindung handelt,
die cAMP reguliert (entweder eine Verbindung, von der bekannt ist,
dass sie die cAMP-Bildung hochreguliert, oder eine Verbindung, die
den Abbau von cAMP verhindert), ist der Schutzumfang der Erfindung
nicht auf einen speziellen Wirkungsmechanismus begrenzt. Somit ist
aber dann, wenn eine der Verbindungen, die erfindungsgemäß verwendet
werden kann, einen Phosphodiesterase-Inhibitor darstellt, von dem
bekannt ist, dass er den Abbau von CAMP durch Hemmung des Phosphodiesterase-Abbaus von cAMP hemmt,
die Erfindung nicht auf einen Wirkungsmechanismus beschränkt, der
von einer Verhinderung des Abbaus von CAMP abhängig ist. Somit kann beispielsweise
ein Phosphodiesterase-Inhibitor eine Induktion der Differenzierung
von hMSCs zu Adipozyten durch einen Wirkungsmechanismus bewirken,
der sich von einer Hemmung des Abbaus von cAMP unterscheidet.
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Zusätzlich zu
(i) Dexamethason und (ii) Methylisobutylxanthin, ein cAMP-Regulator,
können Verbindungen
verwendet werden, um hMSCs zur Differenzierung zu Adipozyten zu
induzieren. Somit wird erfindungsgemäß auch Insulin in Verbindung
mit Methylisobutylxanthin und Dexamethason verwendet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Zusammensetzung zur Induktion von hMSCs zur Differenzierung
zu Adipozyten bereitgestellt, die (i) Dexamethason, (ii) eine Verbindung,
die CAMP reguliert und Methylisobutylxanthin, eine Verbindung, die
den cAMP-Abbau hemmt, z. B. ein Phosphodiesterase-Inhibitor, (iii)
Insulin oder ein insulinartiger Wachstumsfaktor und (iv) Glucose
umfasst.
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Die
Zugabe der vorstehend beschriebenen Verbindungen zur Induktion der
Differenzierung von hMSCs zu Adipozyten gemäß der Erfindung erfordert nicht,
dass sämtliche
behandelten hMSCs zur Differenzierung zu Adipozyten induziert werden.
Somit wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung hergestellt,
die humane mesenchymale Stammzellen und Adipozyten umfasst, wobei
auf der Grundlage der beiden Komponenten die Adipozyten in einer
Menge von mindestens 5 Gew.-% und vorzugsweise mindestens 15 Gew.-%
vorliegen. Die Menge an Adipozyten kann bis zu 50 Gew.-% oder mehr,
bezogen auf die beiden Komponenten, betragen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
die erzeugte Zusammensetzung im wesentlichen frei von beteiligten
Zellen der mesenchymalen Familie, die von Adipozyten abweichen.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
liegen weniger als 1 % an beteiligten Zellen der mesenchymalen Familie,
die von Adipozyten abweichen, vor und insbesondere weniger als 0,1
% und ganz besonders überhaupt
keine beteiligten Zellen der mesenchymalen Familie, die von Adipozyten
abweichen.
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Obgleich
die erfindungsgemäße Behandlung von
hMSCs ein Gemisch von Adipozyten und undifferenzierten hMSCs erzeugt,
können
die gebildeten Adipozyten aus dem Gemisch unter Bildung einer isolierten
Population von Adipozyten gewonnen werden. Repräsentative Verfahren zur Gewinnung
von Adipozyten sind in den Beispielen, die einen Bestandteil der
Anmeldung bilden, beschrieben.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung können hMSCs so behandelt werden,
dass eine Differenzierung zu Adipozyten in der Weise induziert wird,
dass diese Differenzierung in vitro oder in vivo ausgeführt wird.
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Somit
können
beispielsweise hMSCs mit Verbindungen der vorstehend beschriebenen
Art vermischt werden, die eine Differenzierung zu hMSCs induzieren,
und das erhaltene Gemisch kann in vivo zur Induktion der Differenzierung
zu Adipozyten in vivo verwendet werden. So kann beispielsweise das Gemisch
ohne Züchtung
in vitro für
eine Zeitspanne, die zur Induktion der in vitro-Differenzierung
ausreicht, in einer geeigneten Matrix (beispielsweise des nachstehend
beschriebenen Typs) verwendet werden, um die in vivo-Differenzierung
der hMSCs zu Adipozyten zu induzieren.
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Somit
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung bereitgestellt,
die humane mesenchymale Stammzellen, Dexamethason, Methylisobutylxanthin
und Insulin umfasst. Eine derartige Zusammensetzung kann zur in vitro-Erzeugung
von Adipozyten oder zur Induktion der in vivo-Differenzierung von
hMSCs verwendet werden.
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Die
Fähigkeit
zur Erzeugung hoher prozentualer Anteile an adipogenen Zellen aus
einer Population von hMSCs ermöglicht
die Bildung einer größeren Anzahl
von Zellen für
Implantationszwecke oder Forschungsuntersuchungen. Es sind weniger
hMSCs als Ausgangsmaterial erforderlich. Durch mehrmalige Wiederholung
der adipogenen Induktionsstufe sollte es möglich sein, den Großteil der
hMSCs in einer Population zur Bildung von Adipozyten zu induzieren.
Für den
Fall, dass ein Gemisch von Zellen vorliegt, lassen sich adipogene
hMSCs leicht aufgrund ihrer Schwebedichte isolieren. Die Isolierung einer
hochgradig angereicherten Population aus Adipozyten aus gezüchteten
hMSCs ermöglicht
eine ausführliche
Charakterisierung des Adipozyten-Phänotyps.
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Die
Adipozyten können
zusammen mit verschiedenen Materialien unter Bildung einer Zusammensetzung
für Aufgaben,
wie die rekonstruktive Chirurgie, verwendet werden. Die Zellen können je nach
Bedarf mit einer Biomatrix unter Bildung eines zweidimensionalen
oder dreidimensionalen Materials vereinigt werden. Chirurgen verwenden
routinemäßig Fettpolster
und Fettgewebe von entfernten Stellen, um einen Aufbau in einem
Bereich, wo Gewebe entfernt worden ist, vorzunehmen. Dies beinhaltet häufig eine
getrennte Vorgehensweise mit den damit verbundenen Risiken. Als
eine Alternative können hMSCs
vom Patienten isoliert und in Kultur gezüchtet werden. Die hMSCs können dann
mit einem biologisch verträglichen
Material, wie Kollagen, Kollagenschwamm, Alginat, Polymilchsäurematerial und
dergl. unter Bildung eines Verbundstoffes vermischt werden. Der
Verbundstoff wird dann so behandelt, dass eine adipogene in vitro-Differenzierung der
MSCs für 1
bis 3 Wochen induziert wird, wonach je nach Bedarf eine Implantation
vorgenommen wird. Beispielsweise können adipogene MSCs mit einem
solubilisierten Kollagen oder einem anderen biologischen Material vermischt
werden, das man dann einer Gelbildung zuführt, um einen dreidimensionalen
Verbundstoff zu bilden, der für
eine Brustvergrößerung im
Anschluss an eine Mastektomie verwendet werden kann. Ein derartiger
Verbundstoff kann sodann zur geeigneten Größe und Gestalt ausgebildet
oder geformt werden. Eine weitere Zusammensetzung umfasst die Züchtung von
hMSCs auf der azellulären
Hautmatrix, die derzeit vertrieben wird, z. B. das Produkt der LifeCell Corporation.
Bei diesem Format werden die Zellen zur Population der Matrix gezüchtet und
sodann zur Differenzierung veranlasst, wie vorstehend beschrieben
worden ist. Die Matrix mit den adipogenen Zellen kann sodann vom
Chirurgen so zugeschnitten werden, dass sie in die Rekonstruktionsstelle
passt. Als eine Alternative können
hMSCs einer Induktion zur Entstehung von Adipozyten zugeführt werden,
bevor sie in die biologisch verträglichen Materialien eingeführt werden.
Als weitere Alternative können
hMSCs in Kombination mit Verbindungen, die die Differenzierung zu
Adipozyten fördern,
zusammen mit einer Biomatrix gemäß der vorstehenden
Beschreibung verwendet werden, ohne dass man eine Züchtung für eine zur
Induktion der Differenzierung ausreichende Zeitspanne vornimmt,
wobei die Differenzierung insgesamt oder teilweise in vivo induziert
wird.
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Ähnlich wie
bei der Anwendung bei der rekonstruktiven Chirurgie werden adipogene
hMSCs im wesentlichen auf die gleiche Weise bei der fakultativen
kosmetischen Chirurgie eingesetzt, um unter der Haut ein darunter
liegendes Gewebe mit einem Verbundstoff aus autologen Zellen und
einem biologisch verträglichen
Material aufzubauen.
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Nachstehend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
näher beschrieben.
Jedoch wird hierdurch der Schutzumfang in keiner Weise beschränkt. Sofern
nichts anderes angegeben ist, beziehen sich Prozent- und Teilangaben
auf das Gewicht.
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Biochemische Marker von
Adipozyten
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In
der Literatur wird eine Anzahl von Molekülen beschrieben, die spezifische
Marker von Adipozyten darstellen und sich zur Charakterisierung
von hMSCs, die von Adipozyten abgeleitet sind, eignen. Hierzu gehören Enzyme,
die bei der Umwandlung von Fettsäuren
zu Triglyceriden beteiligt sind, wie Stearoyl-CoA-desaturase (SCDI)
oder der insulinreaktive Glucose-Transporter (GLUT4). Das Produkt des
ob-Gens, Leptin, ist ein Polypeptid mit einem Molekulargewicht von
16 000, das nur in Präadiposezellen
oder Adiposegewebe exprimiert wird. Es wurde gezeigt, dass die Expression
des CCAAT-Enhancer-Bindungsproteins, C/EBP, der Expression von verschiedenen
Markern der adipogenen Differenzierung vorausgeht, und es wird angenommen,
dass dies eine Schlüsselrolle
bei der Entwicklung von Adipozyten spielt. Ein weiterer Marker ist
422-Adipose P2 (422/aP2), ein Protein, dessen Expression während der
Adipozytendifferenzierung verstärkt
wird (Cheneval, et al., 1991). Es wird angenommen, dass an diesem
Differenzierungsweg auch der Peroxisom-Proliferations-aktivierte Rezeptor γ2 (PPAR γ2) beteiligt
ist, der an der Initiation der Transkription von Adipozyten-Genen
teilnimmt (Tontonoz, et al., 1994). Studien unter Verwendung dieser
Marker und die beschriebenen Verfahren ermöglichen eine ausführlichere
Analyse der Familienentwicklung von mesenchymalen Stammzellen unter
Differenzierung zu Adipozyten.
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Lipidlösliche Farbstoffe als Marker
der Adipozytendifferenzierung
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Lipidlösliche Farbstoffe
zur Färbung
von Lipidvakuolen in Adipozyten sind verfügbar. Hierzu gehören unter
anderem Nilrot, Nilblau, Sudanschwarz und Ölrot O. Jeder dieser hydrophoben
Farbstoffe hat die Neigung, sich in den lipidhaltigen Vakuolen der
sich entwickelnden Adipozyten anzureichern und kann leicht die adipogenen
Zellen in Populationen von sich differenzierenden MSCs identifizieren.
Mindestens einer dieser Farbstoffe kann zur Isolierung von Adipozyten
aus nicht-differenzierten
Zellen unter Verwendung eines fluoreszenzaktivierten Zellsortiergeräts (FACS)
eingesetzt werden. Ein Beispiel der Verwendung von Nilrot zum Identifizieren
von adipogenen hMSCs ist in 4 dargestellt.
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Beispiel 1
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Erzeugung
von Adipozyten aus humanen MSCs
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Humane
MSCs werden aus dem roten Knochenmark von freiwilligen Spendern
gemäß US-5 486
359 isoliert.
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Die
Zellen werden gezüchtet,
bis deutliche Kolonien entstanden sind. Zu diesem Zeitpunkt werden
die Zellen einer Subkultur (1 bis 3) unterzogen oder sie können zum
Testen der in vitro-Adipogenese entnommen werden. Für den Test
auf Adipogenese werden hMSCs in 35 mm-Gewebekulturschalen in einer Menge von
100 000 Zellen pro Schale einer Subkultur unterzogen und mit 2 ml
normalem hMSC-Medium (gemäß Dulbecco modifiziertes
Eagle-Medium (DMEM), 10 %ausgewähltes
fötales
Kälberserum (FBS)
und ein Antibiotikum/Antimycotikum-Gemisch (1X) (Life Technologies,
Inc.)) versorgt. Die Zellen werden bei 37 °C, 5 % CO2 und
90 % Feuchtigkeit gehalten. Die Zellen werden an jedem dritten Tag
mit frischem Medium versorgt und sie vermehren sich und erreichen
den konfluenten Zustand. Nach Erreichen des konfluenten Zustands
werden die Zellen durch Neuversorgung an jedem dritten Tag aufrechterhalten.
Diese Zeitspanne der Züchtung
nach Erreichen des konfluenten Zustands verstärkt die adipogene Reaktion
in der nächsten
Stufe (mindestens bis zu einem Zeitraum von 14 Tagen). Die Differenzierung
zu Adipozyten wird initiiert, indem man das Medium auf 2 ml adipogenes
Induktionsmedium (DMEM mit 10 fötalem
Kälberserum
mit einem Gehalt an 10 μg/ml Insulin
(humanes, rekombinantes Produkt, Boehringer Mannheim Corp.), 0,5
mM Methylisobutylxanthin (MIX)(Sigma Chemical Co.), 1 μM Dexamethason (Dex)(Sigma
Chemical Co.)) abändert.
Dieses Medium lässt
man 48 Stunden auf den Zellen, wobei die Zellen bei 37 °C, 5 % CO2 und 90 % Feuchtigkeit gehalten werden.
Anschließend
wird das Medium durch adipogenes Erhaltungsmedium (DMEM mit einem Gehalt
an 10 % FBS und 10 μg/ml
Insulin) ersetzt. Das Medium wird alle 3 bis 4 Tage ausgetauscht.
Die hMSCs bilden in den Tagen 3 bis 7 allmählich kleine Lipidvakuolen,
die sich im Laufe der Zeit vergrößern und
zahlreicher werden, mindestens bis zu einem Zeitraum von 30 Tagen.
Dabei wurden mehrere Variationen mit Erfolg untersucht.
-
Wenn
humane MSCs auf die vorstehend beschriebene Weise behandelt werden,
unterliegen sie einer Differenzierung zur adipogenen Familie, wie
in 1 dargestellt. 1A zeigt
hMSCs (4X) bei Züchtung
in normalem hMSC-Medium für
die gleiche Zeitspanne wie in 1B. Es
gibt keine Anzeichen für
lipidhaltige Vakuolen und die Zellen behalten das Erscheinungsbild
von Fibroblasten mit hoher Dichte. In 1B wurden
hMSCs bis zum Erreichen des konfluenten Zustands belassen und sodann
10 Tage aufrechterhalten, bevor das adipogene Induktionsmedium für 48 Stunden
zugesetzt wurde. Anschließend
wurde das Medium gegen adipogenes Erhaltungsmedium für weitere
2 Wochen ausgetauscht. Die Lipidvakuolen treten erstmals nach etwa
3 bis 7 Tagen auf, nehmen aber im Laufe der Zeit an Größe und Anzahl
zu. 2A zeigt eine ähnliche
Kontrollkultur wie 1A in höherer Vergrößerung (20X). 2B zeigt
eine Kultur von konfluenten hMSCs, die 48 Stunden in adipogenem
Induktionsmedium belassen und sodann 14 Tage in adipogenem Erhaltungsmedium
gehalten wurden. Die zahlreichen lipidhaltigen Vakuolen von Adipozyten
sind in einem großen Anteil
der Zellen ersichtlich.
-
3 zeigt die Ergebnisse der Züchtung von hMSCs
unter verschiedenen Bedingungen, von denen nur eine einen hohen
Grad der adipogenen Differenzierung ergibt. Sämtliche Aufnahmen sind mit einer
10-fachen Vergrößerung aufgenommen. 3A zeigt
eine Kultur von hMSCs, die ohne Additive in normalem hMSC-Kulturmedium
gehalten werden. Die Zellen wachsen mit einer fibroblastischen Morphologie. 3B zeigt
eine ähnliche
Kultur, die 48 Stunden mit adipogenem Induktionsmedium und sodann
14 Tage mit adipogenem Erhaltungsmedium unter Mediumaustausch alle
3 Tage behandelt wurden. Die adipogenen Zellen, vermutlich ein hoher
Anteil von 30-35 % der Zellen, sind erkennbar, da sie eine große Anzahl
an refraktilen Lipidvakuolen enthalten. 3C zeigt
eine Kultur von hMSCs, die 14 Tage im adipogenen Erhaltungsmedium
gehalten worden sind, jedoch nie einer Behandlung mit Dexamethason/Methylisobutylxanthin
unterworfen worden sind. Die Zellen behalten ein flaches morphologisches
Erscheinungsbild ohne erkennbare Vakuolen.
-
3D zeigt
eine Kultur von hMSCs, die mit normalem hMSC-Medium mit einem Gehalt
an 1 μM Dexamethason
48 Stunden behandelt und sodann 14 Tage im adipogenen Erhaltungsmedium
gezüchtet
worden sind. Die Zellen sind disorganisiert, zeigen aber sehr wenige
(wenn überhaupt)
Lipidvakuolen. 3E zeigt eine Kultur von hMSCs,
die mit normalem hMSC-Medium mit einem Gehalt an 0,5 ml Methylisobutylxanthin
während
der Induktionsperiode behandelt worden sind und anschließend 14
Tage im adipogenen Erhaltungsmedium gehalten worden sind. Die Zellen
behalten einen flachen fibroblastischen Phänotyp. 3F zeigt
eine Kultur von hMSCs, die mit einem Medium behandelt worden sind, das
die Zellen auf einem osteogenen Weg induziert. Dieses Medium enthält 0,1 uM
Dexamethason, 10 mM β-Glycerinphosphat
und 50 uM Ascorbinsäure-2-phosphat. Die Anwesenheit
von refraktilem Osteoidmaterial ist erkennbar, jedoch keine großen Lipidvakuolen.
-
Die
adipogenen Zellen können
auch unter Verwendung von Farbstoffen für die Lebendfärbung und
von histologischen Färbungen,
die Lipidvakuolen markieren, identifiziert werden. 4A zeigt
eine Kultur von hMSCs, die einer adipogenen Behandlung unterworfen
und 14 Tage im adipogenen Erhaltungsmedium gezüchtet worden sind. Die großen Lipidvakuolen
sind in diesem Hellfeldbild ersichtlich. Jedoch können die
Lipide auch unter Verwendung eines fluoreszierenden, lipidlöslichen
Farbstoffes, wie Nilrot (Greenspan et al., 1985) und durch Betrachtung
unter Epifluoreszenzbelichtung aufgespürt werden, wie in 4B dargestellt
ist.
-
Die
hier dargestellten Ergebnisse wurden mehrmals mit hMSCs, die sich
von verschiedenen Spendern ableiteten, wiederholt. Zusätzliche
Informationen über
dieses Verfahren werden hier gegeben. Ähnliche Ergebnisse wurden mit
hMSCs von sämtlichen
getesteten Individuen (4 oder mehr Spender) erhalten. Der prozentuale
Anteil an Zellen, die zu 1ipidhaltigen Adipozyten werden, variiert
je nach den Züchtungsbedingungen.
Speziell zeigten die Zellen, die einen vollständig konfluenten Zustand erreicht hatten
und auf diese Weise bis zu 2 Wochen vor der Induktion von Adipozyten
aufrechterhalten wurden, einen wesentlich höheren prozentualen Anteil an
Adipozyten im Laufe der Zeit, als Kulturen, die vor der Konfluenz
oder bei Erreichen der Konfluenz induziert wurden. Ein hoher Anteil
von 30-35 % der hMSCs zeigt offensichtlich eine adipogene Beschaffenheit
2 Wochen nach der Induktion, wenn sie auf die hier beschriebene
Weise behandelt werden, wie in 1B dargestellt
ist. hMSCs können
mit dem gleichen Erfolg in verschiedenen Größen von Kulturgeräten gezüchtet werden,
so dass die Gewinnung einer größeren Anzahl
an Zellen keinerlei Problem darstellen sollte.
-
Beispiel 2
-
Verstärkung der
adipogenen Differenzierung
-
Diese
Experimente wurden durchgeführt,
um festzustellen, ob eine Population von humanen mesenchymalen Stammzellen,
die in Kultur wachsen, zur Induktion der adipogenen Differenzierung
(die einen prozentualen Anteil von 5-10 % der Zellen zur Entwicklung
zu Adipozyten induziert) behandelt und sodann zu einem späteren Zeitpunkt
erneut behandelt werden können,
um einen größeren Anteil
der hMSCs zur Differenzierung zu veranlassen. Ferner wurden Experimente
durchgeführt,
um zu prüfen,
ob es möglich
ist, eine Population von induzierten adipogenen Zellen aus der Mischkultur
von hMSCs und adipogenen MSCs, die sich aus der Behandlung mit adipogenen
Mitteln ergeben, zu reinigen. Beide Versuchsreihen waren erfolgreich,
wie sich aus der nachstehenden Beschreibung und den beigefügten Figuren
ergibt.
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hMSCs
wurden durch 48-stündige
Züchtung im
adipogenen Induktionsmedium gemäß der gegebenen
Beschreibung zur Entwicklung des adipogenen Phänotyps induziert. Das Medium
wurde sodann gegen adipogenes Erhaltungsmedium ausgetauscht und
die Zellen würden
3 bis 6 Tage bei 37 °C
in einer Atmosphäre
von 5 % CO2 gezüchtet, bis innerhalb der Zellen
merkliche Lipidtröpfchen
sichtbar wurden. Etwa 5-10 % der Zellen wurden adipogen, wie aus 5 ersichtlich ist. 5A zeigt
hMSCs in Kultur, die mit keinem adipogenen Medium behandelt wurden,
die aber gleichzeitig wie die in 5B und 5C dargestellten
adipogenen Kulturen gezüchtet,
fixiert und gefärbt
wurden. In 5B wurde eine einmalige Behandlung
mit adipogenem Induktionsmedium und anschließend eine Züchtung in adipogenem Erhaltungsmedium
für weitere
3 Wochen durchgeführt.
Anschließend
wurde eine Fixierung in neutral gepuffertem Formalin und eine Färbung mit Ölrot 0,
einem lipidlöslichen
Farbstoff, der sich in Fetttröpfchen
anreichert, vorgenommen. Eine Schale von hMSCs wurde auch einer
erneuten Behandlung mit frischem adipogenen Induktionsmedium für eine zweite und
dritte 48-stündige
Periode unterzogen, um mehr hMSCs zur Annahme einer adipogenen Beschaffenheit
zu induzieren, wie in 5C dargestellt ist. Ein großer Anteil
von 30-40 % der Zellen wurde durch die drei Induktionsbehandlungen
in Adipozyten umgewandelt, wie sich 2 Wochen nach der dritten Behandlung
ergab. In den Feldern 5A-5C wurde durchweg
eine Färbung
mit Ölrot
0 vorgenommen.
-
Expression von adipogenen
Proteinen in differenzierenden hMSCs
-
hMSCs
exprimieren im Anschluss an die Differenzierung adipozytenspezifische
Proteine. In den 5D und 5E wurden
10 g gesamtes Proteinlysat durch SDS-PAGE aufgetrennt, auf Nitrocellulose übertragen
und mit Antikörpern
für C/EPBa
oder aP2 untersucht. Gemäß 5D wird
das Transkriptionsfaktor-CAAT/Enhancer-Bindungsprotein (oder C/EPBa)
in hohen Konzentrationen in den adipogenen hMSCs exprimiert, wie
durch diesen Western-Blot unter Verwendung eines für die 34
kd-α-Isoform
von C/EBP spezifischen Antikörpers
gezeigt wird. Gemäß 5E zeigt
das Fettsäure
bindende Protein aP2 hohe Expressionsgrade in den adipogenen hMSCs,
wie durch diesen Western-Blot unter Verwendung eines für die adipozytenspezifische
14 kd-Form des P2-spezifischen Antikörpers gezeigt wird.
-
Expression
von adipogenen Genen in differenzierenden hMSCs
-
Die
Expression von Transkriptionsfaktoren, von denen bekannt ist, dass
sie an der adipogenen Differenzierung beteiligt sind, stellt ebenfalls
ein Anzeichen dafür
dar, dass hMSCs zu Adipozyten geworden sind. Eine Klasse von Verbindungen,
die als Peroxisom-Proliferatoren bekannt sind, wozu einige klinisch
eingesetzte hypolipdämische
Mittel gehören, können nukleare
Rezeptoren, die im Zusammenhang mit der adipogenen Differenzierung
stehen, aktivieren. Insbesondere vom Peroxisom-Proliferator-aktivierten
Rezeptor γ2
(oder PPARγ2)
wurde gezeigt, dass er mit der Adipogenese in Zusammenhang steht.
Eine RNA-Blot-Analyse
(Northern-Blotting) wurde zur Identifizierung der erhöhten Expression von
PPAR-γ2-RNA
in hMSCs, die der adipogenen Differenzierung unterliegen, herangezogen.
Die gesamte RNA wurde aus Kontroll-hMSCs und adipogenen hMSCs isoliert,
durch denaturierende Gelelektrophorese aufgetrennt und auf Nitrocellulose übertragen
und in Bezug auf die Expression von PPARγ2 untersucht: Kontroll-hMSCs
(Bahn 1, 10 μg)
oder adipogene hMSCs (Bahn 2, 10 μg;
Bahn 3, 20 μg).
Wie in 5F gezeigt, wird die PPARγ2-mRNA bei
1,7 kb nachgewiesen, wie durch den Pfeil angegeben ist. Die Expression
ist in RNA aus den adipogenen hMSCs etwa 5-fach erhöht.
-
Die
erhöhte
Expression von RNA für
Lipoprotein-lipase, ein Enzym, das für die Hydrolyse des Triglyceridkerns
zu Monoacylglycerin und freien Fettsäuren verantwortlich ist, stellt
ein Anzeichen für
eine adipogene Differenzierung von hMSCs dar, wie in 5G gezeigt
ist. Wie in 5F wurden 10 μg gesamte
RNA aus Kontroll-hMSCs (Bahn 1) oder adipogenen hMSCs (Bahn 2) oder
20 μg RNA
aus adipogenen hMSCs durch denaturierende Gelelektrophorese aufgetrennt,
auf Nitrocellulose übertragen
und auf die Expression von LPL-RNA untersucht. Die mRNA für LPL wird
in Form von zwei Banden bei 3,3 und 3,7 kb in den Bahnen 2 und 3
gefunden (die Banden in Bahn 3 sind aufgrund der hohen Beladung
geringfügig
verschoben).
-
Beispiel 3
-
Isolierung
von Adipozyten aus hMSCs
-
Die
Erzeugung von Adipozyten aus humanen mesenchymalen Stammzellen unter
den vorstehend beschriebenen Bedingungen führt zur Bildung einer großen Anzahl
von Adipozyten, vermutlich in einem hohen Anteil von 30-40 %der vorhanden
Zellen. Für
Anwendungen, bei denen eine reine Population benötigt wird, können die
Adipozyten aus den nicht-adipogenen hMSCs durch mehrere Verfahren, die
nachstehend aufgeführt
sind, isoliert werden.
-
Das
erste Verfahren zur Isolierung von adipogenen hMSCs bedient sich
der Dichtegradientenzentrifugation und nützt die höhere Schwebedichte der 1ipidhaltigen
adipogenen Zellen aus. Bei diesem Verfahren werden Kulturen, die
hMSCs und von hMSCs abgeleitete Adipozyten enthalten, mit 0,05 % Trypsin/0,53
mM EDTA behandelt, um die Zellen von der Kulturschale zu entfernen.
Die Zellen werden durch Zugabe von 10 ml normalem hMSC- Medium gewaschen
und 10 Minuten bei 20 °C
in der GS-6R-Zentrifuge (Beckman Instruments, Inc.) mit 1 000 U/min
zentrifugiert. Die pelletisierten Zellen, die Adipozyten und hMSCs
enthalten, werden in 2 ml adipogenem Erhaltungsmedium resuspendiert
und sorgfältig
oben auf 8 ml Percoll mit einer Dichte von 1,045 g/ml beschichtet.
Die Röhrchen
werden 20 Minuten bei 3 °C
in einer Beckman-GS-6R-Zentrifuge mit 2 200 U/min (1100 × g) zentrifugiert.
Die Adipozyten werden in den obersten 2 ml und an der Grenzfläche mit
dem Percoll mit einer Dichte von 1,045 gewonnen. (Die nicht-adipogenen
MSCs gelangen in das Percoll mit einer Dichte von 1,045 und können am
Boden des Röhrchens
gewonnen werden.) Die gewonnenen Adipozyten werden durch Zugabe
von 10 ml adipogenem Erhaltungsmedium gewaschen und 10 Minuten bei
20 °C in
der GS-6R-Zentrifuge mit 1 000 U/min zentrifugiert. Die Adipozyten
werden erneut in einer Dichte von 150 000 Zellen pro 35 mm-Schale
in adipogenem Erhaltungsmedium ausgestrichen und wieder in den Inkubator
gebracht.
-
Das
zweite Verfahren zur Isolierung von adipogenen hMSCs bedient sich
der fluoreszenzaktivierten Zellsortierung (FACS). Die einer Differenzierung
zu Adipozyten unterliegenden hMSCs in einer Kultur können unter
Verwendung eines lipidlöslichen, fluoreszierenden
Farbstoffes, wie Nilrot (10-100 μg/ml),
zur Färbung
von Adipozyten mit einem Gehalt an Lipidvakuolen isoliert werden.
Die Kultur wird sodann auf die vorstehend angegebene Weise mit Trypsin/EDTA
behandelt, um die Zellen vom Kulturgefäß zu lösen und die Mischpopulation
einer fluoreszenzaktivierten Zellsortierung (FACS) zu unterziehen.
Die Parameter der Vorrichtung werden so eingestellt, dass adipogene
Zellen in der Population ausgewählt
und gewonnen werden. Sie können
direkt verwendet oder erneut ausgestrichen und im Inkubator gezüchtet werden.
-
Wie
nachstehend ausgeführt,
besteht das dritte Verfahren, mit dem adipogene Zellen in einer Mischkultur
isoliert werden, in einer Behandlung mit Trypsin/EDTA und im Waschen
der Zellen auf die vorstehend angegebene Weise. Anschließend werden die
Zellen in einen Gewebekulturkolben gebracht und der Kolben wird
mit Medium gefüllt.
Der Kolben wird dicht verschlossen und umgekehrt aufgestellt, so dass
die für
die Zellhaftung behandelte Oberfläche sich oben befindet. Die
Adipozyten mit einem Gehalt an Lipidtröpfchen steigen aufgrund des
Auftriebs nach oben und haften an der Oberfläche des Kolbens. Am nächsten Tag
wird das Medium entfernt, der Kolben wird mit frischem Medium gespült und wieder
in die aufrechte Position gebracht. Der Kolben, der jetzt nur mehr
eine zur Bedeckung der Zellschicht ausreichende Menge an Medium
enthält,
wird zur weiteren Aufrechterhaltung wieder in den Inkubator gebracht.
-
Adipogene
hMSCs reichern Lipidtröpfchen an,
was die Schwebedichte der Zellen verringert. Die adipogenen hMSCs
werden sodann auf folgende Weise isoliert. Die Schale mit Zellen,
die Adipozyten und nicht-adipogene hMSCs aus einer Kultur enthielt,
die nur für
eine einzige 48-stündige
Induktionsperiode behandelt und sodann 3 Wochen gezüchtet worden
war, wurde 3 bis 5 Minuten mit 0,05 % Trypsin und 5 mM EDTA behandelt,
um die Zellen von der Schale zu lösen. Sodann wurden die Zellen
von der Schale mit 10 ml frischem Medium abgespült und in einen 25 cm2-Kolben gebracht. Der Kolben wurde bis zum
Rand mit frischem Medium gefüllt.
Sodann wurde der Kolben umgekehrt so aufgestellt, dass die übliche Kulturoberfläche sich
ganz oben befand. Anschließend
wurde der Kolben über
Nacht in einen Inkubator mit 37 °C
gestellt. Die einen stärkeren
Auftrieb aufweisenden adipogenen Zellen stiegen nach oben und hafteten
an der Oberfläche,
während
sich die nicht-adipogenen hMSCs an der Bodenfläche absetzten und daran hafteten.
Am nächsten
Tag wurden die Zellen auf jeder Oberfläche photographiert. Die Aufnahmen
sind in 6 wiedergegeben. 6A zeigt
die adipogenen hMSCs, die an der obersten Oberfläche hafteten. Die Population
besteht aus mehr als 99 % adipogenen Zellen, wie die Lipidtröpfchen in
jeder Zelle zeigen. 6B zeigt die nicht-adipogenen
hMSCs, die sich auf die untere Oberfläche des Kolbens abgesetzt hatten.
Es waren sehr wenige Zellen mit einem Gehalt an Flüssigkeitströpfchen an der
unteren Oberfläche
vorhanden. Diese nicht-adipogenen Zellen konnten mit Trypsin/EDTA
behandelt und erneut auf eine weitere Schale ausgestrichen werden.
Es konnte gezeigt werden, dass sie ihr adipogenes Potential behalten
(Daten nicht aufgeführt), was
ein Anzeichen dafür
darstellt, dass sie mesenchymale Stammzellen geblieben sind, die
zu einer Fortentwicklung befähigt
sind.
-
Beispiel 4
-
Adipogene MSCs in der
Wiederherstellungschirurgie
-
Adipozyten
können
mit einer Vielzahl von Materialien unter Bildung einer Zusammensetzung für spezielle
Zwecke, z. B. zur Wiederherstellungschirurgie, verwendet werden.
MSCs können
mit einer Biomatrix unter Bildung eines zweidimensionalen oder dreidimensionalen
Materials, je nach Bedarf, vereinigt werden. Chirurgen verwenden
routinemäßig Fettpolster
und Fettgewebe aus entlegenen Stellen, um einen Aufbau an einem
Bereich, wo Gewebe entfernt worden ist, vorzunehmen. Dies beinhaltet häufig eine
getrennte Vorgehensweise, die naturgemäß mit Risiken verbunden ist.
Als eine Alternative werden hMSCs vom Patienten isoliert und in
Kultur gezüchtet.
Die hMSCs werden sodann mit einem biologisch verträglichen
Material, wie Kollagen, Kollagenschwamm, Alginat, Polymilchsäurematerial
und dergl., unter Bildung eines Verbundstoffes vermischt. Der Verbundstoff
wird sodann in vitro 1 bis 3 Wochen so behandelt, dass eine adipogene
Differenzierung der MSCs induziert wird. Anschließend wird
bei Bedarf eine Implantation vorgenommen. Beispielsweise werden
adipogene MSCs mit in Lösung
gebrachtem Kollagen oder einem anderen biologischen Material vermischt,
das dann ein Gel unter Ausbildung eines dreidimensionalen Verbundstoffes
bildet, der sich für die
Brustvergrößerung im
Anschluss an eine Mastektomie eignet. Ein derartiger Verbundstoff
wird zur entsprechenden Größe und Gestalt
ausgebildet oder geformt. 7 zeigt
ein Beispiel für
hMSCs, die in einer stabilisierten Kollagen-Gelmatrix gezüchtet und sodann
zur Differenzierung zu Adipozyten induziert worden sind. Die Zellen
werden mit dem fluoreszierenden Farbstoff Nilrot gefärbt. Dieser
Farbstoff reichert sich in den Lipidvakuolen an, die dann unter UV-Beleuchtung sichtbar
gemacht werden. Nur die Lipidabscheidungen in den Zellen sind sichtbar.
Es befinden sich zahlreiche Adipozyten außerhalb der Brennpunktebene
in der dreidimensionalen Matrix.
-
Eine
weitere Zusammensetzung umfasst die Züchtung von hMSCs auf azellulären Hautmatrices, die
derzeit auf dem Markt erhältlich
sind. Bei diesem Format werden die Zellen so gezüchtet, dass sie die Matrix
bevölkern.
Anschließend
werden sie, wie beschrieben, zur Differenzierung veranlasst. Die
Matrix mit den adipogenen Zellen wird sodann vom Chirurgen so zugeschnitten,
dass sie in die Rekonstruktionsstelle passt. Alternativ können hMSCs
so induziert werden, dass sie zu Adipozyten werden, bevor sie in
die biologisch verträglichen
Materialien eingeführt
werden. Ähnlich
wie bei ihrer Verwendung bei der Wiederherstellungschirurgie werden
adipogene hMSCs in der freiwilligen kosmetischen Chirurgie im wesentlichen
auf die gleiche Weise eingesetzt, um ein unter der Haut liegendes
Gewebe mit einem Verbundstoff aus autologen Zellen und einem biologisch verträglichen
Material aufzubauen.
-
Beispiel 5
-
Verwendung von adipogenen
hMSCs als eine Quelle für
Leptin für
ein Implantat bei Infertilität
-
Die
Rolle von Leptin bei Fettleibigkeit wirft auch Fragen über dessen
Rolle bei Frauen auf, die einen geringen Körperfettanteil aufweisen und
einen unregelmäßigen Menstruationszyklus
zeigen und häufig
nicht schwanger werden können.
Neuere Forschungen lassen darauf schließen, dass Leptin als metabolischer
Regulator dienen kann, um dem Körper
zu signalisieren, dass er eine ausreichende Fettmenge gespeichert
hat, um eine Empfängnis
und die Entwicklung des Fötus
zu unterstützen
(Chebab et al., 1996). In dem Ausmaß, in dem die adipogenen hMSCs
eine gute Quelle für
Leptin darstellen, können sie
als ein Implantat für
die Freisetzung von Leptin in den Körper dieser Frauen verwendet
werden. Ein derartiges Implantat kann die Form von verkapselten adipogenen
hMSCs oder einer Matrix mit einem Gehalt an adipogenen hMSCs annehmen,
die dort implantiert werden können,
wo die sezernierten Produkte Zugang zum Kreislauf haben.
-
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