-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Sprachverarbeitungssysteme und insbesondere
ein Voice-Mail-System mit einer Datenübertragungsverbindung zu einem
oder mehreren anderen Voice-Mail-Systemen.
-
Voice-Mail-Systeme
(auch als Anrufbeantworter bezeichnet) sind oft über eine Nebenstellenanlage
an das Telefonnetz angeschlossen und dienen zum Empfangen ankommender
Anrufe, wenn der betreffende Empfänger oder Teilnehmen abwesend
oder beschäftigt
ist. Normalerweise wird der Anrufer zunächst begrüßt und dann gebeten, eine Nachricht
zu hinterlassen, die in der Mailbox des Teilnehmers gespeichert
wird. Bei den meisten Systemen kann die Begrüßung für jeden Teilnehmer individuell
gestaltet werden und in der Nennung des eigenen Namens bestehen.
Der betreffende Empfänger
des Anrufs kann dann das Voice-Mail-System starten, um die in der
Mailbox gespeicherten Nachrichten zu einem späteren Zeitpunkt abzuhören. Mittels solcher
Voice-Mail-Systeme können
normalerweise auch Nachrichten von einem Teilnehmer des Voice-Mail-Systems zu einem
anderen gesendet oder weitergeleitet werden.
-
Ein
Voice-Mail-System wird im Allgemeinen durch spezielle Computerhardware
oder einen mit einer geeigneten Telefonschnittstelle ausgestatteten
Arbeitsplatzrechner realisiert. Solche Voice-Mail-Systeme sind allgemein
bekannt, zum Beispiel das System DirectTalkMail von IBM Corporation, das
in Verbindung mit dem Sprachverarbeitungssystem DirectTalk/6000
(ebenfalls von IBM) betrieben wird.
-
Ebenfalls
sehr gut bekannt sind rechnergestützte eMail-Systeme wie beispielsweise
Lotus Notes von Lotus Corporation, mit deren Hilfe Dateien, vor
allem Textdateien, von einem Computerbenutzer zu einem anderen geschickt
werden können.
Die Verwendung solcher eMail-Systeme hat in letzter Zeit durch die
Entwicklung des Internet stark zugenommen. Bisher waren Computer-eMail-Systeme
von Voice-Mail-Systemen getrennt, da Erstere über einen Arbeitplatzrechner
und Letztere über
ein Telefon erreicht wurden. In den letzten Jahren sind jedoch integrierte
Systeme zur Verarbeitung von Text- und Sprachnachrichten entwickelt
worden (solche Systeme werden mitunter auch als Multimediasysteme
bezeichnet). Bestandteil von Lotus Notes ist beispielsweise das
Programm Phone Notes, mittels dessen über ein Telefon eingegebene
Sprachinformationen als Mitteilung gespeichert werden können. Phone
Notes ist im Prinzip eine Entwicklungsumgebung und kein umfassendes
Sprachübermittlungssystem
für mehrere
Benutzer.
-
In
der Patentanmeldung WO87/07801 wird ein integriertes System beschrieben,
welches ein Voice-Mail-System und ein Computer-eMail-System in sich vereinigt. In diesem
integrierten System kann der Benutzer ein Mail-System (d.h. Sprach-
oder Computersystem) als vorrangigen Empfänger für alle Nachrichten festlegen,
wobei Benachrichtigungen für
die von diesem System empfangenen Sprach- und eMail-Nachrichten
ausgegeben werden. Dieser Ansatz wird in der US-Patentschrift 5
333 266 dargelegt, welche ein integriertes Nachrichtensystem auf
der Grundlage mehrerer Server für
unterschiedliche Medienarten beschreibt. Handelsübliche Produkte mit integrierter
oder kombinierter Nachrichtenübermittlung
sind beispielsweise CallXpress3 DeskTop for Windows von Applied
Voice Technology Incorporated und VMX DeskTop for Windows von VMX
Incorporated (übernommen
von Octel Communications Corporation). Ein anderes Multimedia-Nachrichtensystem
ist Intuity von AT&T
(siehe Computer Reseller News, 28. November 1994, S. 12).
-
Die
neuesten Entwicklungen des Internet haben auch zu dessen Nutzung
für die
Fernsprechtechnik geführt,
was zum Beispiel in dem Artikel „Dial 2-800-Internet" in Byte Magazine,
Februar 1996, S. 83 bis 86, und in dem Artikel „Nattering On" in New Scientist,
2. März
1996, S. 38 bis 40, beschrieben wird. Solche Internettelefone bieten
mitunter auch eine Voice-Mail- oder
Anrufbeantworterfunktion. In der Patentanmeldung
GB 9 604 667.7 (Aktennummer UK9-96-015)
von IBM Corporation wird ein umfassender Voice-Mail-Dienst für solche
Internettelefone beschrieben.
-
Es
ist bekannt, dass man mehrere Voice-Mail-Systeme miteinander verbinden
kann. Ein Grund hierfür besteht
in der Bereitstellung zusätzlicher
Kapazitäten
und höherer
Redundanz, um eine Reserve für
den Fall zu haben, dass eines der Voice-Mail-Systeme nicht verfügbar sein
sollte. Beispielsweise beschreibt die US-Patentschrift 5 029 199
eine Architektur mit mehreren Voice-Mail-Einheiten, die über einen
physischen Bus miteinander verbunden sind, um Sprache und Daten über ein
Ethernet zu übertragen.
Jedem Teilnehmer ist eine „eigene" Voice-Mail-Einheit
(Home-Unit) zugewiesen. Ankommende Anrufe werden zusammen mit einer
Information, welche die angerufene Nummer enthält, einer Steuereinheit mitgeteilt.
Die Steuereinheit ermittelt anhand dieser Information die betreffende
Voice-Mail-Einheit für
diesen Anruf, in welcher die Grußformel des Teilnehmers gespeichert
ist. Dann veranlasst die Steuereinheit eine Vermittlungseinheit,
den Anruf zur eigenen Voice-Mail-Einheit weiterzuleiten. Steht diese
jedoch aus irgendeinem Grunde nicht zur Verfügung, zum Beispiel wenn sie
bereits ihre maximal mögliche
Anzahl von Anrufen bearbeitet, leitet die Steuereinheit einen ankommenden
Anruf zusammen mit einem Hinweis, welches die normale Voice-Mail-Einheit dieses
Teilnehmers ist, zu einer anderen („fernen") Voice-Mail-Einheit weiter. Die ferne
Einheit kann dann versuchen, die Grußformel desjenigen Teilnehmers
von dessen eigener Voice-Mail-Einheit abzurufen. Nachdem die ferne
Einheit den Anruf beendet hat, kann sie der Steuereinheit mitteilen,
dass sie eine Nachricht für
diesen Teilnehmer hat, die nicht in dessen eigener Voice-Mail-Einheit
gespeichert ist. Ganz ähnliche
Systeme sind in den US-Patentschriften 5 301 226 und 5394 460 beschrieben.
-
Ein
anderer Grund für
das Verknüpfen
von Voice-Mail-Systemen miteinander kann darin bestehen, dass ein
Unternehmen zum Beispiel mehrere Standorte hat, die jeweils über ein
eigenes Voice-Mail-System verfügen.
Dann kann der Wunsch bestehen, dass Teilnehmer Sprachnachrichten
von einem zu einem anderen Standort senden oder weiterleiten. Zwei
Beispiele hierfür
sind die US-Patentschriften 5 287 498 und 5 493 607, die ein logisches
Adressierschema bereitstellen, das in solchen mehrfachen Voice-Mail-Systemen
eingesetzt werden kann. Ein weiteres Beispiel ist die Patentanmeldung
WO 95/15046, in welcher das Problem erörtert wird, wie eine einfache
personalisierte Grußformel
(in diesem Fall die Nennung des eigenen Namens durch einen Teilnehmer)
ausgegeben werden kann, wenn eine Sprachnachricht zu einem fernen
Voice-Mail-System gesendet wird. Darin wird erwähnt, dass für jedes System ein Verzeichnis
mit Informationen und einer gesprochenen Antwort jedes Benutzers
in jedem fernen System des Netzwerks gespeichert wird, jedoch wird
dies als ungünstig
angesehen, da hiermit Speicher und Systemaufwand verbunden sind.
Die vorgeschlagene Lösung sieht
vor, dass, wenn eine Nachricht zu einem Teilnehmer in einem fernen
Voice-Mail-System gesendet wird, dieses System den gesprochenen
Namen dieses Teilnehmers zurücksendet,
der dann lokal gespeichert wird und dann zur Verfügung steht,
wenn wieder eine Nachricht zu diesem Anrufer gesendet werden soll.
Dieses Konzept ähnelt
der bekannten Zwischenspeicherung von Daten im Speicher eines Computersystems,
welche sich die Erscheinung zunutze macht, dass diejenigen Teilnehmer,
die früher
angerufen wurden, am wahrscheinlichsten auch in Zukunft angerufen
werden. Man beachte, dass in den US-Patentschriften 5 287 498 und 5
493 607 sowie der Patentanmeldung WO 95/15046 zur Übertragung
von Sprachnachrichten zwischen verschiedenen Voice-Mail-Systemen
vor allem das öffentliche
Telefonnetz verwendet wird.
-
In
der Europäischen
Patentanmeldung EP-A-504 880 wird ein zentrales Nachrichtenverwaltungssystem
(z.B. für
Fax- oder Sprachnachrichten) mit ersten und zweiten Nachrichteneinheiten
beschrieben, die über ein
Netzwerk miteinander verbunden sind, über welches die Nachrichten
zwischen den Einheiten übertragen werden
können.
-
Trotzdem
gibt es immer noch viele Situationen, in denen die Funktionalität der gegenwärtigen Voice-Mail-Systeme
zu wünschen übrig lässt. Wenn
zum Beispiel eine Sprachnachricht in einer Mailbox hinterlegt werden
soll, die sich in einem im Ausland gelegenen Voice-Mail-System befindet,
muss immer ein Auslandsanruf getätigt
werden. Manche Voice-Mail-Systeme können Nachrichten zwischen Voice-Mail-Systemen in
verschiedenen Ländern übertragen,
das gilt aber nicht für
Anrufer, die nicht Teilnehmer dieses Netzwerks sind. Außerdem können viele
internationale Unternehmen über
Voice-Mail-Systeme
von unterschiedlichen Anbietern in verschiedenen Ländern verfügen, welche
oft nicht miteinander kompatibel sind (z.B., weil sie verschiedene
Adressierschemata oder unterschiedliche Sprachkomprimierungsformate
verwenden), sodass eine grenzüberschreitende
Sprachübertragung
unmöglich
ist.
-
Eine
weitere Schwierigkeit besteht darin, eine hundertprozentige Verfügbarkeit
von Voice-Mail-Systemen für
Anrufer zu garantieren. Dieses Problem wird normalerweise durch
den Kauf eines komplexen und teuren Voice-Mail-Systems mit integrierter
Redundanz gelöst,
aber auch diese Systeme können
mit den Millionen von Sprachmailboxen überbeansprucht sein, die beim öffentlichen
Betrieb des Voice-Mail-Systems im Netz einer Telefongesellschaft
erforderlich sind. Außerdem
kann der Betreiber des Systems zur Gewährleistung der Redundanz an
einen Geräteanbieter
gebunden sein, was nicht immer wünschenswert
sein kann.
-
Ein
weiteres Beispiel der Grenzen gegenwärtiger Systeme zeigt sich beispielsweise,
wenn ein großes multinationales
Unternehmen in mehreren Ländern
all seinen Beschäftigten
und Kunden eine kostenfreie Telefonnummer (0800) zur Verfügung stellen
will, damit diese Sprachnachrichten für Beschäftigte des Unternehmens hinterlassen
können,
unabhängig
davon, in welchem Land diese sich befinden. Wenn das Unternehmen jedoch
in verschiedenen Ländern über unterschiedliche
Voice-Mail- Systeme
verfügt,
die untereinander inkompatibel sind, besteht beim Stand der Technik
keine Möglichkeit,
einen solchen Dienst einzurichten.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Systeme bereitzustellen,
welche die oben beschriebenen Grenzen und Nachteile beheben.
-
In
der PCT-Patentanmeldung WO 92/06548 wird ein verbessertes sprachgesteuertes
Weitverkehrsnetz mit einer zentralen Steuereinheit beschrieben,
die über
ein öffentliches
Netzwerk mit einer Vielzahl von Anrufbeantwortungsknoten (Audio
Response Node, ARN) verbunden ist, welche über einen großen Bereich verteilt
sind und Telefonanrufe empfangen und senden können.
-
In
der US-Patentschrift 5 301 226 werden zu einer Gruppe (Cluster)
zusammengeschlossene Sprachverarbeitungssysteme beschrieben. Die
Sprachverarbeitungsmodule sind über
ein FDDI-Hochgeschwindigkeitsnetz
zu einer Gruppe zusammengeschlossen, sodass die Informationen mit
hoher Geschwindigkeit zwischen den Modulen übertragen werden können. Ein
Anruf kann von einem beliebigen Modul oder Teilsystem des Cluster
empfangen werden. Wenn ein Anruf ankommt, wird in einer Tabelle
der Clustersteuerung nach dem Profil gesucht. Alle angenommenen
Anrufe werden in demjenigen System gespeichert, welches den Anruf
empfangen hat, und das Profil wird im System und dessen Speicher
aktualisiert.
-
In
der Europäischen
Patentschrift
EP 0 631 419 wird
ein eMail-System
mit integrierten Sprachnachrichten beschrieben. Die Sprachnachricht
wird in einem Sprach-Gateway gespeichert, digitalisiert und dann zum
Anrufbeantworter des angerufenen Teilnehmers weitergeleitet.
-
Deshalb
stellt die Erfindung ein Sprachverarbeitungssystem zum Verbinden
mit einem öffentlichen
Telefonnetz bereit, welches über
eine digitale Übertragungsleitung
mit zwei oder mehreren Voice-Mail-Systemen verbunden ist, die jeweils
die Mailboxen einer Vielzahl von Teilnehmern unterstützen, welche
nicht im Sprachverarbeitungssystem gespeichert sind, wobei das System
durch Folgendes gekennzeichnet ist: ein Mittel zum Empfangen einer
Sprachnachricht für
einen Teilnehmer in einem der beiden oder mehreren Voice-Mail-System über das öffentliche
Telefonnetz, wobei diese Sprachnachricht von einem Anrufer stammt,
der nicht unbedingt Teilnehmer eines der beiden oder mehreren Voice-Mail-Systeme
sein muss; ein Mittel zum Feststellen des Voice-Mail-Systems, in
welchem sich ein Anrufbeantworter des Teilnehmers befindet, durch
Suchen in einem Verzeichnis der Teilnehmer, welche einen Anrufbeantworter
in den beiden oder mehreren Voice-Mail-Systemen haben; ein Mittel zur vorübergehenden
Speicherung der empfangenen Sprachnachricht; und ein Mittel, welches
nach der obigen Feststellung die gespeicherte und digitalisierte
Sprachnachricht zu demjenigen Voice-Mail-System überträgt, in dem sich ein Anrufbeantworter
des Teilnehmers befindet.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
ist das Sprachverarbeitungssystem mit mindestens zwei verschiedenen
Voice-Mail-Systemen verbunden und muss ermitteln, in welchem dieser
Systeme sich die Mailbox des angerufenen Teilnehmers befindet. Dies
erfolgt durch Zugreifen auf ein Verzeichnis der Teilnehmer, welche eine
Mailbox in dem einen oder den mehreren Voice-Mail-Systemen haben.
In diesem Verzeichnis sind für jeden
Teilnehmer eine Kennung seiner Sprachmailbox, des Voice-Mail-Systems, in
welchem sich dieser befindet, und eine personalisierte Aufzeichnung
mindestens für
einige Teilnehmer des einen oder der mehreren Voice-Mail-Systeme
gespeichert, üblicherweise
der vom Teilnehmer selbst aufgesprochene Name. Das Sprachverarbeitungssystem
enthält
ein Mittel, um diese Aufzeichnung dem Absender der Sprachnachricht
vorzuspielen.
-
Somit
kann ein Anruf empfangen und der Verzeichniseintrag des angerufenen
Teilnehmers abgerufen werden. Die personalisierte Grußformel
des betreffenden Teilnehmers kann dann für den Anrufer abgespielt werden,
der aufgefordert werden kann, eine Nachricht zu hinterlassen. Wenn
er dieser Aufforderung folgt, wird diese Nachricht dann im Sprachverarbeitungssystem
gespeichert, bevor sie zu dem im Verzeichniseintrag für den angerufenen
Teilnehmer angegebenen Voice-Mail-System weitergeleitet wird.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
enthält
das Verzeichnis mindestens für
einige Teilnehmer die eMail-Adresse des Teilnehmers, und das Sprachverarbeitungssystem
beinhaltet ferner ein Mittel zur Übertragung der Sprachnachricht
zu dieser eMail-Adresse. Die Sprachnachricht kann als Audiodatei
im Internetformat SMTP/MIME zu der eMail-Adresse übertragen
werden. Ein Teilnehmer hat die Wahl, ob die empfangenen Sprachnachrichten
zu seinem Anrufbeantworter oder zu seiner eMail-Adresse oder zu
beiden übertragen
werden sollen, sodass der Teilnehmer größtmöglichen Zugriff auf seine Sprachnachrichten
hat.
-
Das
Verzeichnis kann sich in derselben Maschine wie das Sprachverarbeitungssystem
oder in einer anderen Maschine mit einer Datenübertragungsverbindung zum Sprachverarbeitungssystem
befinden. Das Sprachverarbeitungssystem kann auch Anrufbeantworter
von Teilnehmern enthalten (d.h., das Sprachverarbeitungssystem kann,
wie zum Beispiel bei der Kombination von DirectTalk/6000 und DirectTalkMail
von IBM, ein Doppel des Voice-Mail-Systems darstellen). In diesem
Fall reagiert das Sprachverarbeitungssystem auf eine Feststellung,
dass sich der Anrufbeantworter des Teilnehmers für die empfangene Nachricht
in diesem Sprachverarbeitungssystem befindet, und speichert diese
Sprachnachricht. In diesem Sprachverarbeitungssystem können jedoch
auch überhaupt
keine Anrufbeantworter von Teilnehmern gespeichert sein.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
verläuft
die Datenübertragungsverbindung
entweder über
das Internet oder über
ein Intranet mit einer dem Internet ähnlichen Architektur. Ein solches
Mehrknotennetz sorgt für
eine zuverlässige
Zustellung der Nachricht, sodass die zu einem besetzten Ziel-Voice-Mail-System übertragene
Sprachnachricht so lange im Netzwerk gepuffert werden kann, bis
sie wieder zur Verfügung
steht. Vorzugsweise wird die Sprachnachricht zum Voice-Mail-System
in einem digitalen Format übertragen,
welches dem VPIM-Standard (Voice Profile for Internet Mail, Sprachprofil
für Internetpost)
entspricht.
-
Die
Erfindung umfasst ferner ein Verfahren nach Anspruch 15.
-
Es
ist klar, dass die Feststellung des Voice-Mail-Systems, in welchem
sich ein Anrufbeantworter des Teilnehmers befindet, getroffen werden
kann, sobald der Anruf für
den Teilnehmer im Voice-Mail-System ankommt (d.h., bevor die eigentliche Sprachnachricht
empfangen wird). Das ist normalerweise auch der Fall, wenn der Anrufer
eine personalisierte Grußformel
des Teilnehmers zu hören
bekommt oder alternativ ein Text-zu-Sprache-System den Namen des Teilnehmers
nennt.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
gibt es mindestens zwei Sprachverarbeitungssysteme, die als Kontakteinheiten
für mehrere
Voice-Mail-Systeme dienen (auch hier ist zu beachten, dass auch
die Sprachverarbeitungssysteme selbst als Voice-Mail-Systeme in Erscheinung treten können). Jedes
Sprachverarbeitungssystem kann auf ein Verzeichnis zugreifen, welches
angibt, in welchem Voice-Mail-System sich der Anrufbeantworter des
angerufenen Teilnehmers befindet. Es gibt mindestens zwei Exemplare
des Verzeichnisses, was in Verbindung mit den zwei oder mehreren
Sprachverarbeitungssystemen Redundanz bedeutet und somit eine hohe
Verfügbarkeit
garantiert. Normalerweise steht für jedes Sprachverarbeitungssystem
ein Exemplar des Verzeichnisses zur Verfügung. In einer abgeschlossenen
Umgebung (für
gewöhnlich
an einem Einzelstandort) mit mehr als zwei Sprachverarbeitungssystemen
können
zum Beispiel nur zwei Verzeichnisse vorliegen, die über ein
Netz an die Sprachverarbeitungssysteme angeschlossen oder in diese
integriert sind.
-
Da
das Verzeichnis in mehreren Exemplaren vorliegt, müssen Aktualisierungsdaten
allen Exemplaren des Verzeichnisses zur Verfügung gestellt werden. Normalerweise
werden solche Aktualisierungen in den Voice-Mail-Systemen selbst
vorgenommen, wenn sich zum Beispiel Änderungen bei den Teilnehmern
solcher Voice-Mail-Systeme ergeben. Diese Änderungen werden dann vom Voice-Mail-System
allen Exemplaren der Verzeichnisse zugestellt. Während dies in einer abgeschlossenen
Umgebung direkt erfolgen kann, kann es bei einer räumlich verteilten
Konfiguration wünschenswert
sein, alle Aktualisierungen zuerst in eine zentrale Datenbank einzutragen,
von welcher die Verzeichnisse aller Sprachverarbeitungssysteme ein
Exemplar erhalten. Diese Anordnung der zentralen Datenbank stellt
zwar einen Schwachpunkt dar, aber wenn die Datenbank nicht verfügbar ist,
wird die Funktionsfähigkeit
des Systems nicht beeinträchtigt,
vielmehr stehen lediglich nicht die neuesten Änderungen im Verzeichnis zur
Verfügung.
-
Bei
mindestens zwei Sprachverarbeitungssystemen, die normalerweise über dieselbe
Telefonnummer erreichbar sind (um eine hohe Redundanz und Kapazität zu erreichen),
wird die für
einen Teilnehmer in dem einen oder den mehreren Voice-Mail-Systemen bestimmte
Sprachnachricht von irgendeinem der beiden oder mehreren Sprachverarbeitungssysteme
empfangen werden, welche den Ermittlungsschritt und den Übermittlungsschritt
unabhängig
voneinander ausführen
und somit redundant arbeiten können.
Anrufe können
zum Beispiel in Abhängigkeit
davon, über
welches System gerade die wenigsten Anrufe laufen, z.B. über eine
Nebenstelle, eine Zentrale oder eine andere Einheit, an die das
Sprachverarbeitungssystem angeschlossen ist, zu einem der mindestens
zwei Sprachverarbeitungssysteme weitergeleitet werden. Eine andere
Möglichkeit besteht
darin, dass für
einen bestimmten Teilnehmer bestimmte Anrufe vorzugsweise von einem
der mindestens zwei Sprachverarbeitungssysteme empfangen werden;
wenn sich zum Beispiel in den Sprachverarbeitungssystemen selbst
Mailboxen des Teilnehmer befinden, können Anrufe für einen
bestimmten Teilnehmer mit einer Mailbox in einem der mindestens
zwei Sprachverarbeitungssysteme vorzugsweise von demjenigen Sprachverarbeitungssystem
empfangen werden, in welchem sich die Mailbox befindet.
-
Ein
wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Sprachnachricht
möglicherweise
von einem Anrufer empfangen wird, der nicht Teilnehmer des einen
oder der mehreren Voice-Mail-Systeme
ist. Während Teilnehmer
bei Systemen nach dem Stand der Technik Nachrichten von einem zu
einem anderen Voice-Mail-System weiterleiten oder übertragen
können,
bietet sich externen Anrufern gemäß der vorliegenden Erfindung
(die möglicherweise
in keinem Voice-Mail-System über
eine Mailbox verfügen)
ein einheitliches Voice-Mail-System dar, obwohl eigentlich mehrere
Voice-Mail-Systeme beteiligt sind. Das kann auch dann zutreffen,
wenn sich das Sprachverarbeitungssystem in einem anderen Land als
mindestens eines oder mehrere Voice-Mail-Systeme befindet oder wenn mehrere
Voice-Mail-Systeme räumlich
weit verstreut sind.
-
Im
Folgenden wird unter Bezug auf die folgenden Zeichnungen eine Ausführungsart
der Erfindung ausführlich
beschrieben, in denen:
-
1 eine
vereinfachte Darstellung eines Voice-Mail-Systems ist;
-
2 eine
vereinfachte Darstellung der Software-Hauptkomponenten des Voice-Mail-Systems
von 1 ist;
-
3 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsart der Erfindung ist;
-
4 ein
Flussdiagramm ist, welches die Funktionsweise der Ausführungsart
von 3 veranschaulicht; und
-
5 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsart der Erfindung ist.
-
1 ist
eine vereinfachte Darstellung eines Voice-Mail-Systems in einem herkömmlichen
Arbeitsplatzrechner, welcher eine Systemeinheit 20, einen
Anzeigebildschirm 12 und eine Tastatur 14 umfasst.
Die Systemeinheit beinhaltet einen Mikroprozessor 22, einen
ROM-/RAM 24 und einen Plattenspeicher 26, die über einen
Bus 28 miteinander verbunden sind. Damit der Arbeitsplatzrechner
als Voice-Mail-Einheit arbeiten kann, ist er über einen digitalen Anschlussprozessor 64 und
eine digitale Adapterkarte 62 mit einer Amtsleitung 66 verbunden.
Das Voice-Mail-Einheit beinhaltet auch eine Netzwerkkarte 30 zur
Verbindung des Voice-Mail-Systems mit einem Computernetz (z.B. mit
einem lokalen Netz, LAN). Das Voice-Mail-System kann auch andere
bekannte Komponenten beinhalten, zum Beispiel eine (nicht gezeigte)
Audioempfangs-/-wiedergabekarte, ein CD-ROM-Laufwerk und eine Maus.
-
Das
in 1 dargestellte Voice-Mail-System basiert auf dem
Sprachverarbeitungssystem (bzw. dem Anrufbeantworter) DirectTalk/6000
von IBM Corporation. Die Hardwarekomponenten dieses Systems bestehen
aus einem RISC-System/6000-Arbeitsplatzrechner,
einem digitalen Leitungsprozessor und einem digitalen Leitungsadapter.
Das System DirectTalk/6000 ist über
eine digitale Amtsleitung T1 oder E1 66 (und meistens über einen
Nebenstellenanschluss) mit dem Telefonnetz verbunden. Der digitale
Leitungsprozessor dient zum Demultiplexen der ankommenden Signale
und zum Multiplexen der über
die Amtsleitung gesendeten Signale und gegebenenfalls zur Umwandlung
logarithmisch/linear. Der digitale Leitungsprozessor dient auch
zur Komprimierung/Dekomprimierung. Der digitale Leitungsadapter
fungiert als Schnittstelle zwischen dem Arbeitsplatzrechner und
dem digitalen Leitungsprozessor. Weitere Einzelheiten zum Sprachverarbeitungssystem DirectTalk/6000
sind im Handbuch „IBM
AIX DirectTalk/6000, General Information and Planning", Publikationsnummer
GC22-1720-00) und weiteren darin zitierten Handbüchern zu finden.
-
2 ist
ein einfaches Blockschaltbild der wichtigsten Softwarekomponenten
im Voice-Mail-System von 1. Im RISC-System/6000 läuft in erster Linie das Betriebssystem
des Arbeitsplatzrechners, im vorliegenden Fall AIX 110,
und weiterhin die Software DirectTalk/6000 120 selbst.
Mittels dieser Software können Eingabeaufforderungen
oder andere Informationen an Anrufer ausgegeben, Tonwahleingaben
von Anrufern empfangen und deren Spracheingaben gespeichert werden.
In einem Arbeitsplatzrechner mit dem RISC-System/6000 läuft auf
der Software DirectTalk/6000 reibungslos die Software DirectTalkMail 130,
mit der standardmäßig Sprachnachrichten übertragen
werden können.
-
Das
Betriebssystem AIX stellt eine Anzahl von Datenübertragungsfunktionen bereit,
mit deren Hilfe Anwendungsprogramme wie DirectTalk/6000 und DirectTalkMail
Computernachrichten mit fernen Rechnern austauschen können. Solche
Datenübertragungsfunktionen
sind in der Technik bekannt und werden in den Handbüchern „AIX V4.1
System User's Guide:
Communication and Network" (Publikationsnummer SC23-2545-01) und „AIX V4.1
Communications Programming Concepts" (Publikationsnummer SC23-2610-01) ausführlich beschrieben.
-
Voice-Mail-Systeme,
wie in den 1 und 2 dargestellt,
sowie zahlreiche Varianten des dargestellten Systems sind wohlbekannt.
Zum Beispiel kann die Telefonleitung 66 eine analoge Leitung
sein, und/oder der digitale Leitungsprozessor kann weggelassen werden,
und dessen Funktionen können
durch eine geeignete Telefonadapterkarte übernommen werden. Die Hardwarekonfiguration
des Voice-Mail-Systems im Einzelnen ist für das Verständnis der vorliegenden Erfindung
nicht von Bedeutung und wird daher nicht näher erörtert.
-
Das
Sprachverarbeitungssystem DirectTalkMail kann als eine Art Datenbanksystem
auf der Grundlage von Mailboxen angesehen werden. Somit verfügt jeder
Benutzer über
eine Mailbox mit allen Informationen für diesen Benutzer, z.B. seiner
Nebenstellennummer, seinem Kennwort, der Anzahl neu eingegangener
Nachrichten, seiner aktuellen Grußformel usw. Logischerweise
enthält
die Mailbox auch die in digitaler Form gespeicherten Nachricht für diesen
Benutzer (obwohl die Audiodaten in einer anderen physischen Einheit
als die übrigen
Informationen gespeichert sein können).
Jede Mailbox hat eine individuelle Kennung in Form einer Zahl oder
eines Namens, zum Beispiel kann jeder Mailbox die Nebenstellennummer
des Benutzers dieser Mailbox zugeordnet sein. Das Sprachverarbeitungssystem
DirectTalkMail beinhaltet auch Routinen, mit deren Hilfe Anrufer
telefonisch Nachrichten in die Datenbank sprechen und Benutzer die
Nachrichten aus der Datenbank abrufen und über das Telefon abhören können, sowie
weitere Funktionen wie die Weiterleitung von Nachrichten. Die Funktionsweise
eines Voice-Mail-Systems dieser Art ist wohlbekannt und wird daher
nicht näher
beschrieben, jedoch sind weitere Informationen zur Funktionsweise
des Voice-Mail-Systems
DirectTalkMail im Handbuch „IBM
AIX DirectTalkMail Administration" (Publikationsnummer SC33-1733) zu finden.
-
3 veranschaulicht
eine erste einfache Ausführungsart
der Erfindung, bei welcher das Gesamtsystem 300 ein erstes
und ein zweites Voice-Mail-System 330, 340 umfasst,
die an eine Nebenstellenanlage 320 angeschlossen sind.
Die beiden Voice-Mail-Systeme
sind über
eine Datenübertragungsleitung 350,
beispielsweise ein lokales Netz (LAN), miteinander verbunden. Bei
der bevorzugten Ausführungsart
tauschen die beiden Voice-Mail-Systeme
Nachrichten mittels des TCP/IP-Protokolls untereinander aus.
-
In
jedem Voice-Mail-System befindet sich eine Datenbank 335 bzw. 345.
Die beiden Datenbanken sind im Wesentlichen identisch und enthalten
ein Verzeichnis mit den Teilnehmern des Systems 300. Normalerweise
sind dies Personen, deren (in 3 nicht
dargestellte) Durchwahlleitungen mit dem Nebenstellenanschluss 320 verbunden
sind. Für
jede Person in der Liste enthält
die Datenbank die Mailboxnummer für diese Person und ein Hinweis
auf Voice-Mail-Hostrechner, in welchem sich die Mailbox befindet.
Bei der bevorzugten Ausführungsart
entspricht die Mailboxnummer der Telefonnummer einer bestimmten
Person, und der Hinweis auf den Voice-Mail-Hostrechner umfasst die IP-Adresse dieses
Rechners, wobei jedoch auch andere Bezeichnungs- und Adressierschemata
verwendet werden können.
Außerdem
enthält
die Datenbank auch die persönliche
Grußformel
für jeden
Teilnehmer, zum Beispiel eine gesprochene Aufzeichnung des Teilnehmernamens zuzüglich Informationen über seinen
gegenwärtigen
Aufenthaltsort und den voraussichtlichen Zeitpunkt der Wiedererreichbarkeit.
-
Im
Folgenden wird die Funktionsweise des Systems von 3 beschrieben.
Wenn ein externer oder interner Anrufer 310 eine Durchwahl
des Nebenstellenanschlusses anwählt,
so ermittelt der Nebenstellenanschluss auf herkömmliche Weise, dass der Anruf
zur Mailbox weitergeleitet werden soll, da der Angerufene gerade
nicht da ist. Dann wird der Anruf zu einem der Voice-Mail-Systeme 330, 340 weitergeleitet.
Diese Auswahl kann im Nebenstellenanschluss nach unterschiedlichen
Verfahren erfolgen. Zum Beispiel kann der Anruf zu dem Voice-Mail-System
weitergeleitet werden, in welchem gerade die wenigsten Telefonleitungen
belegt sind, oder Anrufe für
einen bestimmten Bereich von Durchwahlnummern können zu einem bestimmten Voice-Mail-System weitergeleitet
werden. Solche Weiterleitungsstrategien sind in der Technik wohlbekannt.
Allerdings ist auch klar, dass ein Anruf zu einem anderen Voice-Mail-System
weitergeleitet wird, wenn er wegen der Belegung aller Leitungen
des bevorzugten Voice-Mail-Systems nicht übernommen werden kann. Dadurch wird
sichergestellt, dass das Gesamtsystem eine äußerst hohe Verfügbarkeit
für Anrufe
von außen
aufweist, da ankommende Nachrichten immer übernommen werden können, selbst
wenn nur eines der Voice-Mail-Systeme 330, 340 im
Augenblick frei ist.
-
Somit
wird der Anruf gemäß Schritt 410 in 4,
welche ein Flussdiagramm der Anrufverarbeitung des Systems 330 in 3 darstellt,
zu einem der Voice-Mail-Systeme weitergeleitet und dort empfangen.
Der Anruf wird durch eine einfache DirectTalkMail-Anwendung im Voice-Mail-System
verarbeitet. Bei der bevorzugten Ausführungsart empfängt das
Voice-Mail-System vom Nebenstellenanschluss auch die DNIS-Information (Dialled
Number Identification Service (Wählnummeridentifizierung)),
welche die Durchwahl enthält,
für die
der Anruf ursprünglich
bestimmt war. Wenn diese Information jedoch nicht automatisch verfügbar ist,
wird der Anrufer über
eine kleine DirectTalk-Anwendung
aufgefordert, die Durchwahlnummer über seine Tonwahltastatur einzugeben.
-
Nachdem
die DirectTalkMail-Anwendung die Durchwahlnummer des betreffenden
Empfängers
erkannt hat, sucht sie im lokalen Verzeichnis (335 oder 345)
nach dieser Durchwahlnummer (Schritt 420). Dadurch können wichtige
Informationen über
den Teilnehmer (d.h. den angerufenen Empfänger) abgerufen werden, insbesondere
die Mailboxnummer, der Hostrechner und die persönliche Grußformel. Die Identität des Hostrechners
wird dann mit der Identität
des Voice-Mail-Systems verglichen, in welchem der Anruf verarbeitet wird
(Schritt 430). Bei Übereinstimmung
befindet sich die Mailbox des Teilnehmers in diesem Mailbox-Hostrechner
und der Anruf kann auf normale Weise verarbeitet werden (Schritt 440). Üblicherweise
wird dabei die Grußformel
des Teilnehmers abgespielt und anschließend eine Nachricht des Anrufers
für den
Teilnehmer aufgezeichnet. Man beachte, dass die meisten Anrufe auf
diese herkömmliche
Weise verarbeitet werden, wenn der Nebenstellenanschluss Anrufe
für bestimmte
Durchwahlnummern vorzugsweise zu demjenigen Voice-Mail-System weiterleiten
soll, in dem sich die Mailbox für
die betreffende Durchwahlnummer befindet.
-
Wenn
sich jedoch die Identitäten
des Hostrechners und des gerade den Anruf verarbeitenden Voice-Mail-Systems
voneinander unterscheiden (d.h., wenn der Anruf vermutlich für einen anderen Voice-Mail-Rechner
gedacht ist), wird der Anruf zwar ebenfalls normal verarbeitet,
aber die Nachricht wird in einer speziellen temporären Mailbox
gespeichert (Schritt 450). Bei der bevorzugten Ausführungsart
handelt es sich hierbei einfach um eine normale Mailbox, die keinem
anderen Teilnehmer zugeordnet ist. Man beachte, dass in manchen
Systemen mehr als nur eine temporäre Mailbox verwendet werden
können,
um ausreichend Speicherkapazität
für Sprachnachrichten
bereitzuhalten, die für
das andere Voice-Mail-System vorgesehen sind.
-
Die
in der temporären
Mailbox gespeicherte Nachricht wird von einer besonderen DirectTalk-Anwendung
verarbeitet, welche die im gestrichelt dargestellten Kasten 499 in 4 enthaltenen
Arbeitsschritte ausführt.
Diese Anwendung nutzt die spezielle Serverschnittstelle des Systems
DirectTalk, über
welche in der Programmiersprache C geschriebene Benutzerprogramme
auf die Sprachdatenbank (mit den hinterlegten Sprachnachrichten
und den zugehörigen
Informationen) zugreifen können.
Weitere Details über
die spezielle Serverschnittstelle im System DirectTalk sind in der
Publikation „IBM
AIX DirectTalk/6000 Voice Application Development" (Publikationsnummer
SC33-172200) zu finden.
-
Diese
DirectTalk-Anwendung arbeitet im Prinzip in einer Endlosschleife,
in der die temporäre
Mailbox ständig überprüft wird,
um zu ermitteln, ob darin eine Nachricht gespeichert worden ist
(Schritt 460). Wenn in der Mailbox eine solche Nachricht
gefunden wird, wird diese über
die spezielle Serverschnittstelle abgerufen und zum anderen Voice-Mail-System übertragen
(Schritt 470). Danach ist die DirectTalkMail-Anwendung
in dem anderen Voice-Mail-System für den Empfang der übertragenen
Sprachnachricht zuständig
und speichert die Sprachnachricht über die spezielle Serverschnittstelle
dieses Mailboxrechners in der Mailbox des betreffenden Teilnehmers
(in 4 nicht dargestellt).
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
wird die Sprachnachricht unter Nutzung der Datenübertragungsfunktionen des Betriebssystems
AIX wie eine ganz normale Internet-eMail versendet. Insbesondere
wird die Sprachnachricht mittels der Software Sprachprofil für Internetpost
(Voice Profile for Internet Mail, VPIM) übertragen; siehe auch Internet
rfc 1911 (zu finden im World Wide Web unter http://www/cis/ohiostate.educ/htbin/rfc/rfc1911.html).
Es dürfte
auch klar sein, dass eine solche Übertragung über das Internet mit DirectTalkMail,
wenn dieses in einem herkömmlichen
Universalrechner mit umfassender Unterstützung der Datenübertragung
installiert ist, wesentlich leichter vonstatten geht als bei vielen
anderen Voice-Mail-Systemen mit speziellen Rechnern.
-
Die
Sprachnachricht wird somit von dem Voice-Mail-System, welches den
Anruf empfangen hat, mittels VPIM (welches zum Beispiel die verwendeten
Vorsatzdaten der Nachricht sowie die Formate für die Übertragung der Nachricht selbst
definiert) über
die Datenübertragungsleitung 350 zu
dem Voice-Mail-System übertragen,
welches das eigentliche Ziel darstellt. Das VPIM legt fest, dass
die Audionachricht nach dem ADPCM-Verfahren (Adaptive Differential
Pulse Code Modulation, adaptive Differenzimpulscodemodulation) mit
einer Rate von 32 Kbit/s codiert (komprimiert) wird. In der CCITT-Empfehlung
G.721 wird ein Verfahren zur Umwandlung zwischen ADPCM und A-saw/μ-law beschrieben,
welches das Format darstellt, in welchem die Audiodaten vom Telefonnetz
kommen (A-law ist in Europa und μ-law in den USA und
Japan gebräuchlich).
Man beachte, dass mit VPIM optional verwendete Sonderformate verarbeitet
werden können,
wenn das ADPCM-Verfahren unterstützt
wird. Bei der in 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsart
handelt es sich bei den beiden Voice-Mail-Systemen 330 und 340 um
DirectTalkMail-Systeme, sodass die Sprachnachrichten im Standardkomprimierungsformat
von DirectTalk zwischen den Rechnern übertragen werden.
-
Es
ist klar, dass die Arbeitsschritte von 4 zum großen Teil
den üblichen
Schritten beim Empfangen von Sprachnachrichten entsprechen, wobei
zusätzlich
noch die Prüfung
in Schritt 430 erfolgt und die Nachrichtenübertragungseinheit 499 eingefügt ist.
(Man beachte, dass bei einigen Ausführungsarten die Prüfung in Schritt 430 nicht
unbedingt erfolgt. Der gesamte Vorgang kann beispielsweise für die Voice-Mail-Hauptanwendung
transparent sein, indem das Verzeichnis für Anrufe von bestimmten Teilnehmern
einfach eine bestimmte Mailbox – die
temporäre
Mailbox – festlegt,
deren gespeicherte Nachrichten dann zum anderen Voice-Mail-System übertragen
werden, ohne dass die Voice-Mail-Hauptanwendung aktiv werden oder
Kenntnis davon haben muss.
-
Es
ist klar, dass für
die oben beschriebenen Arbeitsschritte die Datenbanken 335 und 345 identisch sein
oder zumindest Informationen über
die Teilnehmer des anderen Voice-Mail-Systems enthalten müssen. Bei der bevorzugten Ausführungsart
ist jede der beiden Datenbanken jeweils eine echte Kopie (Spiegelbild) der
anderen. Deshalb werden Aktualisierungen an einer der Datenbanken,
zum Beispiel die Änderung
der Grußformel
oder die Eintragung eines neuen Benutzers, auch zu anderen Datenbank übertragen.
Obwohl diese Spiegelung der Datenbanken theoretisch auch von einem
Systemadministrator vorgenommen werden könnte, bedient sich die bevorzugte
Ausführungsart
der automatischen Spiegelung von Datenbanken, die in der Technik
wohlbekannt ist.
-
Für die Ausführungsart
von 3 sind viele Varianten möglich. Zum Beispiel kann das
Gesamtsystem 300 zur Bereitstellung einer größeren Kapazität mehr als
zwei Voice-Mail-Systeme
enthalten. Eine andere Option besteht darin, dass nicht jedes Voice-Mail-System über eine
Datenbank verfügen
muss, sondern dass die beiden Voice-Mail-Systeme bei Bedarf (normalerweise,
wenn ein Anruf empfangen wird) über
die Datenübertragungsleitung 350 auf
eine einzige separate Datenbank zugreifen können. Diese eine Datenbank
kann sich beispielsweise in einem der Voice-Mail-Systeme befinden
oder auf beide Voice-Mail-Systeme verteilt sein. Bei diesem Ansatz
entfällt
die Notwendigkeit, die Datenbankeinträge zu spiegeln, jedoch kann
die Zugriffszeit und damit die Gesamtreaktionszeit zunehmen. Ein
weiterer Nachteil der Verwendung einer einzigen Datenbank besteht
darin, dass die in 3 gezeigte Redundanz des Systems
fehlt. Wenn hingegen das Gesamtsystem über mehr als zwei Voice-Mail-Systeme
verfügt,
bleibt die Redundanz erhalten, wenn das Gesamtsystem nur zwei Kopien
der Datenbank aufweist (d.h., dass nicht jedes Voice-Mail-System
unbedingt eine Kopie der Datenbank enthalten muss). Wenn sich die
Datenbank in demselben Rechner wie das Voice-Mail-System befindet,
ist die Skalierbarkeit im Allgemeinen gewährleistet.
-
Es
ist klar, dass das System in 3 nicht
unbedingt über
einen Nebenstellenanschluss an das Telefonnetz angeschlossen sein
muss, sondern direkt mit dem Netzwerk verbunden sein kann. Auch
diese Anordnung kann durch Geräte
in den Räumlichkeiten
des Kunden (Customer Premises Equipment, CPE) oder durch Geräte des Diensteanbieters
(Service Provider Equipment, SPE) realisiert werden.
-
Die
in 3 dargestellte Anordnung stellt eine normale abgeschlossene
Installation an einem einzigen Standort dar. 5 zeigt
eine zweite Ausführungsart
der Erfindung, die sich im Allgemeinen für eine verteiltere Umgebung
eignet und den Fall darstellt, bei dem der Zugang zu allen Anrufbeantwortern
in einem Unternehmensnetz über
eine einzige Telefonnummer erfolgt. Das kann eine vom Unternehmen
bereitgestellte 0800-Nummer (gebührenfrei)
sein, über
welche die Mitarbeiter von Kollegen oder Kunden leicht erreicht
werden können.
Alternativ kann dieser Dienst auch dem Unternehmen von einem externen
Diensteanbieter (zum Beispiel einem Telekomunternehmen) bereitgestellt
werden, wobei es sich bei der Nummer um eine normale Telefonnummer
oder auch um eine (teure) 0900-Nummer handeln kann.
-
Das
Unternehmen in 5 hat mehrere Voice-Mail-Systeme 542, 544 und 546,
die alle mit dem Internet 530 verbunden sind. Diese Voice-Mail-Systeme
befinden sich in verschiedenen Ländern
und können
von unterschiedlichen Anbietern stammen. Außerdem ist auch ein Sprachverarbeitungssystem 520 mit
dem Internet verbunden. Dem Sprachverarbeitungssystem ist eine Datenbank 525 zugeordnet,
in welcher sich ein Verzeichnis mit allen Teilnehmern der Voice-Mail-Systeme 542, 544 und 546 befindet.
-
Wenn
das System in Aktion tritt, wird über das Telefonnetz 510 ein
Anruf von einem Anrufer 505 im Sprachverarbeitungssystem 520 empfangen.
Dann fragt das Sprachverarbeitungssystem vom Anrufer die Identität des gewünschten
Gesprächspartners
ab, zum Beispiel seine Telefonnummer oder seinen Namen. Alternativ
kann unter bestimmten Umständen
die DNIS-Information zur Feststellung des gewünschten Gesprächspartners
ausreichen (zum Beispiel, wenn der Anrufer die Nummer 0800-ABC XXX
gewählt
hat, worin die Ziffern ABC das betreffende Unternehmen und die Ziffern
XXXX den gewünschten
Gesprächspartner
angeben). Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dass die Vermittlung durch eine Person vorgenommen
wird.
-
Dann
verwendet das Sprachverarbeitungssystem die Identität des angerufenen
Teilnehmers, um auf die Datenbank 525 zuzugreifen.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
enthält
dieses Verzeichnis für
jeden Teilnehmer die folgenden Informationen: Tabelle
1
Telefon-/Mailboxnummer: | 441962816369 |
Name: | Davies,
Simon R. |
eMail-Adresse: | simon
davies@uk.ibm.com |
Voice-Mail-Adresse: | 441962816369dtmail.hursley.ibm.com |
Zur
eMail-Adresse senden: | Nein |
Zur
Voice-Mail-Adresse senden: | Ja |
Audioname: | <audio data> |
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
ist die Mailboxnummer mit der Durchwahlnummer des Teilnehmers (für einen
Auslandsanruf) identisch. Die gesamte Voice-Mail-Adresse enthält nicht
nur die Mailboxnummer, sondern auch die Internetadresse (IP) des
Rechners, in welchem sich die Mailbox befindet. Die Felder „zur eMail-/Voice-Mail-Adresse
senden" werden im
Folgenden ausführlich
beschrieben. Das Feld „Audioname" stellt eine Aufzeichnung
eines Teilnehmers dar, der seinen Namen spricht.
-
Sobald
der gewünschte
Gesprächspartner
des Anrufers festgestellt ist und die in Tabelle 1 aufgeführten Informationen
abgerufen worden sind, kann das Sprachverarbeitungssystem 520 die
Datei „Audioname" für den Anrufer
abspielen und ihn auffordern, eine normale Nachricht für den Teilnehmer
zu hinterlassen. Wenn er dies tut, zeichnet das Sprachverarbeitungssystem 520 die
Nachricht auf, und der Anrufer legt auf.
-
Dann
ermittelt das Sprachverarbeitungssystem aus den in Tabelle 1 aufgeführten Informationen,
wie die aufgezeichnete Nachricht verarbeitet werden soll. Wenn die
Markierung „zur
Voice-Mail-Adresse senden" gesetzt
ist (wie in Tabelle 1), wird die empfangene Nachricht in das oben
beschriebene VPIM-Format
umgewandelt und über
das Internet 530 zu dem Voice-Mail-System des Teilnehmers laut Tabelle
1 übertragen.
Das empfangende Voice-Mail-System verarbeitet die ankommende Nachricht
(z.B. durch Umwandeln in das richtige Audioformat und Abtrennen
der Vorsatzinformationen) und legt die Voice-Mail-Nachricht über die spezielle Serverschnittstelle
der Anwendung DirectTalk/6000 der bevorzugten Ausführungsart
in die richtige Mailbox des ermittelten Teilnehmers. Später kann
der Teilnehmer die Voice-Mail-Nachricht normal aus seiner Mailbox
abholen.
-
Die Übertragung
von Nachrichten zu/von Sprachverarbeitungssystemen und/oder Voice-Mail-Systemen über das
Internet 530 ist wesentlich leistungsfähiger als die Übertragung über das öffentliche
Telefonnetz nach der bisherigen Methode. Zum Beispiel können bei
der digitalen Übertragung
die Daten komprimiert werden, und außerdem kann das Internet eine
wesentlich größere Bandbreite
bieten als eine Telefonleitung. Darüber hinaus wird bei der Übertragung
von Nachrichten über
den Computer kein Telefonanschluss des Sprachverarbeitungssystems
oder des Voice-Mail-Systems in Anspruch genommen, sodass das System
für Anrufer voll
zur Verfügung
steht.
-
Ein
weiterer Vorteil des Internet besteht darin, dass es bessere Nachrichtenübertragungsmöglichkeiten
bietet als das Telefonnetz. Zum Beispiel sind im Internet Zwischenknoten
dafür zuständig, die
Nachricht entlang eines freien Weges zu speichern und weiterzuleiten.
Wenn also das angesteuerte Voice-Mail-System vorübergehend besetzt ist, wird
die Nachricht im Internet so lange in eine Warteschlange eingestellt,
bis das Voice-Mail-System wieder frei ist. Sobald also die Nachricht
in das Internet gesendet worden ist, braucht das absendende System
sich nicht mehr um die Zustellung zum angesteuerten Voice-Mail-System
zu kümmern. Anders
ist das beim Telefonnetz, wo man eine direkte Endpunkt-zu-Endpunkt-Verbindung
braucht. (Eine Möglichkeit
besteht natürlich
darin, die Nachricht so lange im absendenden Voice-Mail-System 520 zurückzuhalten,
bis es eine Bestätigung
vom angesteuerten Voice-Mail-System erhält und daraufhin die Nachricht
im System 520 gelöscht
wird. Wenn die Bestätigung
nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne eintrifft, kann die Übertragung
der Nachricht wiederholt werden.) Eine weitere Funktion des Internets
besteht darin, dass man eine Nachricht gleichzeitig zu mehreren
Adressen senden kann. Dadurch können
Systeme gebaut werden, in denen ein und dieselbe Nachricht einfach
zu mehreren Mailboxen gesendet werden kann.
-
Ein
weiterer Vorteil des Internets bei der Übertragung von Sprachnachrichten
besteht darin, dass es ein universelles Adressierungsschema gibt,
in welchem eine bestimmte Adresse überall in der Welt gültig ist (das
macht die Sache sogar noch einfacher als bei Telefonen). Somit kann
das System von 5 das Internet sehr transparent
nutzen, ohne Kenntnis von der Netzwerkstruktur zu haben, welche
die Kommunikation unterstützt
(z.B., welche Gateways benötigt
werden usw.) Man bedenke auch, dass der Zugriff auf das Internet
praktisch auf der gesamten Erde möglich ist. Ferner ist erwiesen,
dass die Nutzung der Internet-Infrastruktur eine sehr preiswerte
Datenübertragung
zwischen verschiedenen Standorten ermöglicht.
-
Bezüglich des
Feldes „zur
eMail-Adresse senden" in
Tabelle 1 zeigt 5 schematisch in Kasten 550, dass
mit dem Internet auch verschiedene eMail-Adressen verbunden sind.
Es ist klar, dass sich diese Adressen in sehr vielen unterschiedlichen
Rechnern befinden, die räumlich
sehr weit verteilt sind. Das Verzeichnis 525 enthält auch
die eMail-Adressen für
jeden Teilnehmer. Bei der bevorzugten Ausführungsart kann ein Teilnehmer
angeben, ob seine ankommenden Sprachnachrichten zu seiner Mailbox,
zur eMail-Adresse oder zu beiden gesendet werden soll (siehe Tabelle
1). Wenn solche Nachrichten, entweder auch oder anstelle zur Mailbox,
zur eMail-Adresse übertragen
werden sollen, muss im Allgemeinen eine extra Internetnachricht
zur betreffenden eMail-Adresse gesendet werden.
-
Wenn
bei der bevorzugten Ausführungsart
die Markierung „zur
eMail-Adresse senden" gesetzt
ist, formatiert das Sprachverarbeitungssystem 520 die Sprachnachricht
als SMPT/MIME-Mail (Simple Mail Transfer Protocol, SMTP; Multipurpose
Internet Mail Extensions, MIME) gemäß dem Standard Internet rfc
1521 „Mechanism
for Specifying and Describing the Format of Internet Message Bodies". Dieser Standard
ist in der Technik wohlbekannt. Infolgedessen wird die Audiodatei
der Nachricht an der eMail-Adresse des Teilnehmers empfangen. Die
meisten üblichen
eMail-Programme von Personal Computern, beispielsweise Lotus Notes, enthalten
Software zum Empfangen und Wiedergeben solcher Audionachrichten
durch den Benutzer (man beachte, dass zum Wiedergeben von Sprachnachrichten
an einem Arbeitsplatzrechner geeignete Audiohardware oder ein Spracherkennungsprogramm
erforderlich ist, aber Multimediarechner mit Audiohardware sind heutzutage
weit verbreitet).
-
Wenn
bei der bevorzugten Ausführungsart
ferner eine Sprachnachricht empfangen und in einem Voice-Mail-System 542, 544 oder 546 gespeichert
wird, kann man auf sie entweder über
das normale Telefonnetz oder mittels eines Standardwebbrowser in
einem Arbeitsplatzrechner oder einer anderen geeigneten Plattform über das
Internet 530 zugreifen. Dies wird in der gleichzeitig anhängigen Patentanmeldung PCT/GB95/02009
ausführlich
beschrieben. Auch in diesem Fall wird zum Zugreifen auf solche Nachrichten eine
geeignete Audiohardware benötigt,
wobei jedoch solche Standardwebbrowser wie der von Netscape Corporation
bereits die zum Abspielen der Audiodatei erforderliche Software
enthalten. Dieser Aspekt nutzt den Umstand, dass ein World-Wide-Web-Anschluss
(WWW) bereits für alle
wichtigen handelsüblichen
Plattformen verfügbar
ist, die in allen neuen Rechnern für den allgemeinen Zugriff auf
das WWW zur Verfügung
gestellt werden, sodass keine spezielle Client-Software entwickelt
oder gepflegt werden muss. Darüber
hinaus sind die Benutzer bereits mit dem WWW vertraut, sodass auch
nur sehr wenig zusätzliche
Unterweisung erforderlich ist. Ein solcher Ansatz in Verbindung
mit dem direkten Senden einer Sprachnachricht zu einer eMail-Adresse
bietet einem Teilnehmer einen sehr schnellen und vielfältigen Zugriff
auf Sprachnachrichten.
-
Es
ist klar, dass die in 5 gezeigte Anordnung insofern
heterogen sein kann, als die Voice-Mail-Systeme 542, 544 und 546 von
ganz unterschiedlichen Anbietern stammen können und die eMail-Systeme 550 ebenfalls
durch unterschiedliche Softwarepakete auf unterschiedlichen Plattformen
realisiert werden können. Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie eine derart
heterogene Umgebung unterstützen kann,
wobei lediglich die Voice-Mail-Systeme/eMail-Systeme die betreffenden
Standards (rfc 1521 für
entails und rfc 1911 für
Sprachnachrichten) unterstützen
müssen.
Die Teilnehmer können
somit jedes beliebige Voice-Mail-System/eMail-System verwenden,
was beispielsweise dann von besonderem Vorteil ist, wenn das Sprachverarbeitungssystem 520 als
Dienstleistung von einem Diensteanbieter für viele voneinander unabhängige Benutzer
angeboten wird, die jeweils über
eine eigene spezielle Voice-Mail-/eMail-Lösung verfügen. Normalerweise können sich
die Teilnehmer für
eine solche Dienstleistung beim Diensteanbieter anmelden, indem sie
ein im Internet (World Wide Web) erhältliches einfaches Formular
ausfüllen,
die Anmeldegebühr
bezahlen und ihren Audionamen aufzeichnen. Ihre Daten werden dann
während
der nächsten
Aktualisierung in die Verzeichnisse der Datenbank eingetragen.
-
Dem
Fachmann ist auch hier klar, dass auch bei dem in 5 gezeigten
System zahlreiche Abänderungen
und Varianten möglich
sind. Zum Beispiel können
die Rechner nicht nur über
das Internet, sondern auch über
ein Intranet miteinander verbunden sein. Ein Intranet ist im Großen und
Ganzen dem Internet ähnlich,
da es dieselben Protokolle (d.h. MIME/SMTP, VPIM usw.) verwendet
und die meisten oben beim Internet erörterten Vorteile aufweist,
jedoch reicht es nicht so weit und gilt in der Regel nur für ein Unternehmen.
Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dass das Sprachverarbeitungssystem 520 selbst
ein Voice-Mail-System sein kann; das ist analog der unter Bezug
auf 3 beschriebenen Situation, bei der empfangene
Sprachnachrichten lokal für
Teilnehmer gespeichert werden, deren Mailboxen sich in diesem Rechner
befinden. Ferner ist klar, dass der in 5 gezeigte
Ansatz entweder für
Kundengeräte
am Nebenstellenanschluss (Customer Premises Equipment, CPE) oder
für Geräte an der
zentralen Vermittlungseinheit (Service Provider Equipment, SPE) angepasst
werden kann.
-
Das
System in 5 weist keinerlei Redundanz
auf. Die Redundanz kann jedoch einfach durch Doppelung des Sprachverarbeitungssystems 520 geschaffen
werden. In diesem Fall würde üblicherweise
auch die Datenbank für
das zweite Sprachverarbeitungssystem gedoppelt. Auch hier wäre die Situation
dann insofern ähnlich 3,
als ankommende Anrufe zu einem freien oder einem bevorzugten Sprachverarbeitungssystem weitergeleitet
würden.
In einigen Fällen
können
mehrere Sprachverarbeitungssysteme verwendet werden, um genügend Anrufe
verarbeiten zu können.
Ebenso wie bei der Erörterung
von 3 gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie und wo die
Datenbank (und deren Kopien) unterzubringen ist, wenn zwei oder
mehr Sprachverarbeitungssysteme verwendet werden.
-
Die
Verwendung mehrerer redundanter Sprachverarbeitungssysteme kann
zu einem System mit außerordentlich
hoher Verfügbarkeit
führen,
da dann immer mindestens ein solches Sprachverarbeitungssystem für den Empfang
von Anrufen zur Verfügung
stände.
Falls ein Voice-Mail-System oder eMail-System des Teilnehmers beim Empfang
eines Anrufs ausfällt,
wird die weitergeleitete Nachricht außerdem so lange im Internet zurückgehalten,
bis das System wieder zur Verfügung
steht. Ein solches System macht von außen den Eindruck eines einzigen
Voice-Mail-Systems mit außerordentlich
hoher Verfügbarkeit,
insbesondere was den Empfang und die Aufzeichnung von Nachrichten
betrifft.
-
Beim
Stand der Technik war unter hoher Verfügbarkeit zu verstehen, dass
hierfür
die Mailbox des Teilnehmers in hohem Maße verfügbar sein muss. Bei der vorliegenden
Erfindung ist jedoch die Nachrichtenempfangsfunktion von der Nachrichtenspeicherfunktion
getrennt, was zu einer billigeren und stabileren Lösung führt. Zu
beachten ist, dass die Nachricht aus dem Voice-Mail-System des Teilnehmers
nicht abgerufen werden kann, wenn dieses nicht verfügbar ist,
dass man das Problem aber dadurch umgehen kann, dass die Sprachnachricht
nicht nur an die Voice-Mail-Adresse, sondern auch zur eMail-Adresse
gesendet wird. Alternativ (oder zusätzlich) kann der Zugriff auf
den Voice-Mail-Rechner des Teilnehmers auch noch durch weitere Optionen für hohe Verfügbarkeit
geschützt
werden.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsart
gibt es für
das Voice-Mail-Netzwerk
jedes Landes einen gesonderten Anschlusspunkt/Gateway für das Sprachverarbeitungssystem
(mit anderen Worten, für
jedes den Eigentümer
der Voice-Mail-Systeme 542, 544 und 546 interessierende
Land gibt es gesonderte öffentliche
Telefonnetze 505 und Sprachverarbeitungssysteme 520 mit
extra Anschlüssen
zum Internet). Dadurch können
Anrufer ohne Auslandsanruf auf die Voice-Mail-Systeme 542, 544 und 546 zugreifen,
egal in welchem Land sich das betreffende Voice-Mail-System befindet. Es können auch
mehrere Sprachverarbeitungssysteme als Gateways zum Internet 530 dienen
und die Voice-Mail-Systeme 542, 544 und 546 in
einem Land verteilt sein, um Verbindungsgebühren zu sparen (z.B. um das
Sprachverarbeitungssystem nicht über
ein Ferngespräch,
sondern über
ein Ortsgespräch
zu erreichen).
-
Nach
dem Stand der Technik konnten nur beim Voice-Mail-System angemeldete
Teilnehmer (üblicherweise
passwortgeschützt)
Sprachnachrichten international oder zwischen verschiedenen Anbietern
versenden. Das System von 5 bietet
jedoch allen Anrufern diese Möglichkeit,
welche das Sprachverarbeitungssystem 520 erreichen.
-
Bei
der Verwendung mehrerer verteilter Sprachverarbeitungssysteme erfordert
die Aufgabe, an allen Standorten gleiche Datenbankverzeichnisse
zu unterhalten, eine bessere Koordinierung. Bei der bevorzugten Ausführungsart
wird eine mit dem Internet verbundene zentrale Datenbank verwendet.
Jedes Mal, wenn ein Voice-Mail-System 542, 544 oder 546 aktualisiert
wird, wird eine Kopie dieser Aktualisierung zu diesem zentralen
Verzeichnis geschickt. Diese Aktualisierungen werden dann gesammelt
und nachts zu allen Datenbanken in den empfangenden Sprachverarbeitungssystemen
gesendet, wo an jeder Datenbank eine entsprechende Aktualisierung
vorgenommen wird. Ein alternativer Ansatz könnte darin bestehen, dass jedes Voice-Mail-System
sofort jeder Datenbank alle Aktualisierungen des Verzeichnisses
mitteilt. Das würde
zwar die Systemleistung verringern, aber die Antwortzeit verkürzen.
-
Zur
Verkleinerung des Verzeichnisses kann die Aufzeichnung des Audionamens
weggelassen werden. In diesem Fall kann das Sprachverarbeitungssystem
einfach eine Standardmitteilung für alle Anrufer abspielen (z.B. „Die angerufene
Person ist im Augenblick nicht anwesend"). Alternativ kann es eine Text-zu-Sprache-Umwandlung
des Teilnehmernamens durchführen
(beschrieben zum Beispiel im Handbuch IBM AIX DirectTalk/6000 Text-to-Speech,
Publikationsnummer SC33-1735).
-
Wenn
die Größe des Verzeichnisses
hingegen unproblematisch ist, kann außer dem Audionamen auch noch
eine personalisierte Grußformel
gespeichert werden. Diese kann zum Beispiel den aktuellen Aufenthaltsort
des Teilnehmers und einen ungefähren
Zeitpunkt der Rückkehr
benennen. Wenn der Teilnehmer seine personalisierte Grußformel ändert, muss
er sich darüber
im Klaren sein, wie oft das Verzeichnis aktualisiert wird. Wenn
die Datenbanken zum Beispiel täglich
nur einmal aktualisiert werden, würde zwar eine Grußformel
bei der Aktualisierung berücksichtigt,
in welcher ein zweiwöchiger
Urlaub des Teilnehmers angekündigt wird,
während
eine Grußformel
mit dem Hinweis, dass der Teilnehmer sich am Nachmittag in einer
Versammlung befindet, nicht aktualisiert würde.