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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bestimmung der komplexierten
Formen von immunologisch bestimmbarem prostataspezifischem Antigen
(PSA) in einer Blutprobe. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf die Bestimmung von komplexiertem PSA durch einen immunometrischen "Two-Site"-Assay und die klinische
Bedeutung von Assaywerten für
komplexiertes PSA.
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Humanes
prostataspezifisches Antigen (PSA) ist ein Glycoprotein von ungefähr 33.000
Dalton mit hoher Aminosäurehomologie
zur Human-Kallikrein-Familie (1, 2), und es wurde gezeigt, dass
es sich um eine Serin-Protease mit trypsin- und chymotrypsinartiger Aktivität handelt
(3, 4, 5). PSA wird von Epithelzellen der Prostata sezerniert und
ist eines der Hauptproteine, die man in Samenflüssigkeit findet (6). Nachdem
sich gezeigt hatte, dass die Konzentration an PSA im Serum von Patienten
mit Prostatakrebs zunimmt, haben zahlreiche Berichte dieses Protein
als wichtigen und klinisch nützlichen
Biomarker für
den Umgang mit Prostatakrebspatienten etabliert (7, 8, 9, 10). Die
Anstrengungen konzentrierten sich in letzter Zeit auf die Verwendung
von Serum-PSA-Tests für
den frühen
Nachweis von Prostatakrebs bei asymptomatischen Männern. Tatsächlich haben
die American Cancer Society und die American Urological Society
vor kurzem empfohlen, dass alle Männer im Alter von über 50 jährlich unter
Verwendung von Serum-PSA in Verbindung mit digitaler Rektaluntersuchung
(DRE) gemustert werden sollten (11).
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Der
klinische Wert für
den frühen
Nachweis von Prostatakrebs bleibt aus mehreren Gründen kontrovers.
Erstens ist unklar, ob eine Behandlung von Prostatakrebs in frühen Stadien
die Überlebenschance
bei der betroffenen Population verbessert. Klinische Versuche, die
diese Frage klären
sollen, sind zur Zeit im Gange. Zweitens wurde vor kurzem in einem
klinischen Versuch die Wirksamkeit von Serum-PSA-Messungen in Verbindung
mit digitaler Rektaluntersuchung (DRE) beim frühen Nachweis von Prostatakrebs
bei Männern
im Alter von über
50 Jahren gemessen (12). Von den 1060 Patienten, die entweder ein
abnormes DRE oder einen erhöhten PSA-Test
zeigten, hatten nur 22% Prostatakrebs. Diese Daten zeigen, dass
70–80%
aller Prostatabiopsien bei Männern
durchgeführt
werden, die keinen Krebs haben. Da 30–50% der Männer im Alter von über 50 bei
der Autopsie Hinweise auf Prostatakrebs zeigen, könnte die
Zahl der unnötigen
Prostatabiopsien, die durch erhöhte
PSA-Assays ausgelöst
werden, sehr hoch sein. Dies hat Folgen sowohl in Bezug auf medizinische
Kosten als auch auf eine erhöhte Morbidität, die mit
dem Biopsieverfahren verbunden ist.
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Mehrere
Labors haben unabhängig
voneinander gezeigt, dass PSA Komplexe mit Protease-Inhibitoren,
wie α1-Antichymotrypsin (ACT), α2-Macroglobulin
und α1-Antitrypsin,
bildet (13–19).
PSA im Komplex mit ACT oder α1-Antitrypsin oder in freier, unkomplexierter
Form ist durch Immunoassaytechniken im Serum nachweisbar. Tatsächlich ist
der größte Teil
des immunreaktiven PSA im Serum mit ACT komplexiert, und es wurde
eine signifikante Korrelation zwischen dem Anteil des an ACT gebundenen PSA
und der Gesamtserum-PSA-Konzentration festgestellt (13). An α2-Macroglobulin
gebundenes PSA ist jedoch aufgrund einer sterischen Hinderung von Antikörper, der
an PSA bindet, nach der Komplexierung mit dieser Protease im Serum
nicht messbar. In frühen
Arbeiten wurde vorgeschlagen, dass die PSA-ACT-Konzentrationen und
der Anteil von PSA-ACT am Gesamt-PSA bei der Diagnose von Prostatakrebs
nützlich
sein könnten
(13, 15, 16, 17), doch aus einer Vielzahl von Gründen (von denen einige im Folgenden
diskutiert werden) ist es schwierig, Schlüsse auf den klinischen Nutzen
einer Serummessung von PSA-ACT zu ziehen.
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Lilja,
Stenman und Mitarbeiter veröffentlichten
im Jahre 1991, dass Serum-PSA in freier Form und in Komplexen mit
ACT und α1-Antitrypsin vorliegt (13, 18). In anschließenden Arbeiten
zeigten Stenman et al., dass die Messung von PSA-ACT in Verbindung
mit einer Messung von freiem plus komplexiertem PSA ("Gesamt-PSA" genannt, obwohl
mit α2-Macroglobulin komplexiertes PSA mit herkömmlichen
PSA-Assays nicht gemessen wird) die Unterscheidung zwischen Männern mit
Prostatakrebs und solchen mit einer gutartigen Prostatakrankheit,
wie gutartiger Prostatavergrößerung (BPH),
verbessern kann. Die genaue Messung von PSA-ACT-Komplexen ist jedoch
aufgrund von technischen Problemen bei der genauen Messung des Komplexes
nicht erreichbar. Stenman et al. fanden heraus, dass die Korrelation
der PSA-ACT-Werte mit der Gesamt-PSA-Messung am niedrigen Ende nicht
gut war und der γ-Achsenabschnitt
erhöht
war, was auf eine Überrepräsentierung
von komplexiertem PSA hinweist (13 und US-Patent Nr. 5,501,983).
Tatsächlich fanden
sie heraus, dass die Konzentration von PSA-ACT bei den meisten getesteten Patienten
höher war
als die von Gesamt-PSA (US-Patent Nr. 5,501,983). Eine anschließende Korrelationsanalyse bezüglich komplexiertem
und freiem PSA zeigte eine Steigung von 1,12, was auf eine Überrepräsentierung
des PSA-ACT-Komplexes hinwies (16). Pattersson et al. wandten sich
dieser Überrepräsentierung zu,
als sie erhöhte
PSA-ACT-Werte in weiblichen Seren fanden (20). Während die Zugabe von Heparin die
Häufigkeit
von falschen positiven Werten in weiblichem Serum reduzierte, zeigen
jüngere
Versuche zur Messung von PSA-ACT-Komplexen bei Patienten mit Prostatakrebs
und BPH weiterhin eine signifikante Überrepräsentierung von Komplexen (21).
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Wegen
der Schwierigkeiten, die bei der Messung von PSA-ACT-Komplexen auftreten,
richtete sich die Aufmerksamkeit in der Literatur auf die Messung
von freiem, unkomplexiertem PSA in Verbindung mit der Messung von
Gesamt-PSA. Es ist jetzt klar, dass eine verbesserte Spezifität benötigt wird, wenn
die Gesamt-PSA-Werte im Bereich von etwa 4–10 ng/ml liegen. Wenn das
Serum-Gesamt-PSA < 4,0 ng/ml ist,
ist das Risiko von Prostatakrebs gering; wenn das Gesamt-PSA > 10 ng/ml beträgt, ist
das Risiko von Prostatakrebs umgekehrt > 50%, und eine Prostatabiopsie ist angezeigt.
Innerhalb der diagnostischen Grauzone (im Allgemeinen zwischen 2
und 20 ng/ml, häufiger
zwischen 4 und 10 ng/ml) ist das Krebsrisiko hoch, aber die Häufigkeit
von falschen positiven Ergebnissen ist ebenfalls hoch. Die retrospektive
Anwendung eines Verhältnisses
von freiem PSA/Gesamt-PSA hat gezeigt, dass die Spezifität von Gesamt-PSA
in der Grauzone von 4–10
ng/ml von ungefähr
50–60%
auf 70–80%
verbessert werden könnte
(22–26).
Diese verbesserte Spezifität könnte zu
einer Abnahme der unnötigen
Biopsien von 20–30%
führen.
PCT WO 96-26441 und WO 97-12245
beschreiben ähnlich
die Verwendung des Verhältnisses
von freiem PSA/Gesamt-PSA zur Verbesserung der Diskriminierung zwischen
BPH und Krebs bei Patienten mit Gesamt-PSA-Werten zwischen 2,5 und
20 ng/ml.
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Die
Messung von freiem PSA hat jedoch ihre eigenen technischen Schwierigkeiten.
Erstens ist der Anteil an freiem PSA innerhalb der Grauzone typischerweise
sehr gering, im Bereich von 5–30%.
Ein erfolgreicher Assay für
freies PSA muss daher im Bereich von 0,2–3,0 ng/ml genau messen. Außerdem ist die
Konzentration an freiem PSA bei Patienten mit BPH und solchen mit
Krebs nicht signifikant verschieden, und das Verhältnis von
freiem PSA/Gesamt-PSA nimmt aufgrund einer Erhöhung des Anteils von PSA, das
mit ACT komplexiert ist, ab. Außerdem
ist freies PSA im Serum nicht stabil, und es ist bekannt, dass die
Konzentrationen an freiem PSA mit der Zeit abnehmen, vermutlich
aufgrund einer Komplexierung mit α2-Makroglobulin.
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In
der Zwischenzeit wurden weitere Probleme anerkannt, die mit der
genauen Messung von PSA-ACT in Blut verbunden sind, gekoppelt mit
Versuchen, diese Probleme zu lösen.
Im Jahre 1994 berichteten Mitarbeiter bei Hybritech von der Entwicklung
eines Sandwich-Immunoassays für
PSA-ACT unter Verwendung von Anti-PSA- und Anti-ACT-Antikörpern. Sie
kamen zu dem Schluss, dass die gemessenen PSA-ACT-Werte bei der
Diagnose von Prostatakrebs keine verbesserte klinische Spezifität zeigten
(27). Später
berichtete diese Gruppe zusammen mit Mitarbeitern der Johns Hopkins
Medical Institutions von dem Ergebnis, dass das Anti-PSA/Anti-ACT-Sandwich-Immunoassayverfahren
an einer erheblichen unspezifischen Bindung und Überrepräsentierung von PSA-ACT leidet.
Sie kamen zu dem Schluss, dass diese Probleme, wenn sie nicht gelöst werden,
die Messung von PSA-ACT klinisch bedeutungslos machen (28). Anschließend berichtete
diese zusammengeschlossene Gruppe, dass sie das Problem der unspezifischen
Bindung durch die Entwicklung eines Sandwich-Immunoassays für PSA-ACT auf
der Basis eines für
den PSA-ACT-Komplex spezifischen mo noklonalen Antikörpers gelöst habe
(29, 30). Ihre klinischen Studien zeigten jedoch keine Verbesserung
der Spezifität
für Prostatakrebs
durch Messung von PSA-ACT-Komplex allein im Vergleich zur Messung
von Gesamt-PSA oder mit einem berechneten Verhältnis von PSA-ACT zu Gesamt-PSA (29).
Weitere Ansätze
zur Lösung
der mit der PSA-ACT-Messung verbundenen Probleme wurden vorgeschlagen,
einschließlich
der Verwendung von Blockierungsmitteln (31).
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Es
bleibt unklar, warum der Anteil von PSA, das an ACT komplexiert
ist, bei Patienten mit Prostatakrebs zunimmt, aber dies kann mit
der Beobachtung zusammenhängen,
dass Prostataepithel von BPH-Patienten durch Antikörper gegen
ACT nicht angefärbt
wird und man in solchem Gewebe keine mRNA-Transcripte findet. Dagegen werden in
Prostataepithel von Patienten mit Prostatakrebs eine Anti-ACT-Immunreaktivität und mRNA-Synthese
nachgewiesen (32). Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass PSA in
Prostatatumoren möglicherweise
vor der Freisetzung ins Serum in situ mit ACT komplexiert. Ein alternativer
Mechanismus kann den Zugang von aktivem PSA zum Blutstrom beinhalten.
Freies PSA, das im Serum von gesunden Männern gefunden wird, ist proteolytisch
gespalten und enzymatisch inaktiv. Tumoren synthetisieren jedoch
angiogene Faktoren, die zu einer erhöhten Gefäßversorgung von Tumorgeweben
führen.
Es kann sein, dass in Tumoren ein größerer Anteil an enzymatisch
aktivem PSA Zugang zum Blutstrom gewinnt. Man würde erwarten, dass dieses aktive
PSA mit Protease-Inhibitoren, wie ACT, komplexiert, was zu einem
höheren Anteil
von PSA-ACT-Komplex im Serum von Prostatakrebspatienten führt.
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Dementsprechend
besteht ein Bedürfnis nach
einem genauen Verfahren zur Bestimmung von komplexiertem PSA und
nach einer Bewertung der klinischen Bedeutung von Blutspiegeln von
komplexiertem PSA bezüglich
der Musterung von männlichen
Patienten auf Prostatakrebs.
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EP 635,575 beschreibt die
Herstellung von monoklonalen Antikörpern, die an freies PSA, aber nicht
an PSA-ACT binden.
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PCT
WO 95/18381 bezieht sich auf ein immunometrisches Assayverfahren
mit monoklonalen/polyklonalen Antikörpern für die Bestimmung von PSA, das
durch die Zugabe von Antikörper,
der an freies PSA, aber nicht an komplexiertes PSA bindet, eine äquimolare
Reaktion auf freies und komplexiertes PSA liefern kann.
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EP 789 032 und Z. Zhou, P.
C. Ng, D. L. Very, W. J. Allard, K. K. Yeung, J. Clin. Lab. Anal.
(1996), 10: 155–159,
beschreiben ein Verfahren zur Herstellung eines monoklonalen Antikörpers, der
in einem immunometrischen Assay mit monoklonalen/polyklonalen Antikörpern eine äquimolare
Reaktion auf freies und komplexiertes PSA liefert. Der beschriebene monoklonale
Antikörper
hat die einzigartige Eigenschaft, an PSA zu binden und PSA im Wesentlichen unfähig zu machen,
an Antikörper
zu binden, die freies PSA, aber kein komplexiertes PSA binden.
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Das
veröffentlichte
japanische Patentdokument 62-46263 beschreibt ein Sandwich-Immunoassayverfahren
für die
Bestimmung von PSA im Komplex mit einem Protease-Inhibitor.
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Die
Deutsche Offenlegungsschrift 4,322,342 beschreibt ein Verfahren
zum Messen sowohl von Gesamt-PSA als auch von PSA-ACT in einem einzigen
Assay, um Werte für
die Berechnung des Verhältnisses
von PSA-ACT zu Gesamt-PSA zu erhalten.
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Chichibu
et al. beschreiben im Journal of Medicine and Pharmaceutical Science
(Japan, 1996), 36 (3): 477–483,
einen Sandwich-Immunoassay für PSA-ACT,
der an Kügelchen
gebundenes Anti-PSA sowie enzymmarkiertes Anti-ACT einsetzt. Es
fehlen Daten, die die Fähigkeit
zur genauen Messung von PSA-ACT in einer Blutprobe feststellen.
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J.
T. Wu et al., Journal of Clinical Laboratory Analysis (1995), 9:
25–31
(34), bezieht sich auf chromatographische Verfahren, wie die Chromatofokussierungstechnik,
die DEAE-Sephacel-, Con-A-Sepharose-4B- und 5–200-Gelfiltrationschromatographieverfahren,
zur Isolierung und Reinigung des PSA-ACT-Komplexes für die Herstellung von polyklonalen
und monoklonalen Antikörpern mit
hoher Affinität.
Es wird ein Assay für
PSA-ACT erwähnt,
bei dem eine Kombination von Anti-PSA- und Anti-ACT-Antikörpern verwendet
wird. Ein solcher Assay würde
cPSA nicht messen, da cPSA neben PSA-ACT noch andere komplexierte
Formen von PSA umfasst.
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J.
T. Wu schlägt
im Journal of Clinical Laboratory Analysis (1994), 8: 51–62 (35),
ebenfalls ein Verfahren zum Messen von PSA-ACT unter Verwendung
einer Kombination von Anti-PSA- und Anti-ACT-Antikörpern vor.
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C.
R. Tillyer et al. beschreiben in Ann. Clin. Biochem. (1994), 31:
501–505
(36), eine vergleichende Studie von zwei Immunoassays für die Messung von
tPSA. Es wird hervorgehoben, dass sich einige tPSA-Assays hinsichtlich
ihres Ansprechens auf fPSA gegenüber
cPSA unterscheiden.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Folgendes bereit: ein Verfahren zur
Bestimmung von komplexiertem PSA (hier als cPSA bezeichnet) in einer
Blutprobe durch Behandeln der Blutprobe in einer Weise, dass unkomplexiertes,
d. h. freies, PSA (fPSA) durch einen Immunoassay nicht nachweisbar
ist, und dann Bestimmen von PSA in der behandelten Blutprobe durch
Immunoassay, wobei nur cPSA nachweisbar ist. Der Immunoassay kann
in irgendeiner herkömmlichen
Weise durchgeführt
werden, aber gewöhnlich handelt
es sich um einen kompetitiven Immunoassay oder einen immunometrischen "Two-Site"-Assay. Das vorliegende
Verfahren kann auf vielerlei Weise realisiert werden, was im Folgenden
ausführlicher beschrieben
ist.
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Ein
besonders vorteilhaftes immunometrisches "Two-Site"-Assayverfahren wurde auf der Basis
eines Reagenssystems mit drei Antikörpern entwickelt:
- (a) ein erster Anti-PSA-Antikörper (monoklonal oder polyklonal),
der an tPSA bindet und an dem immunometrischen Assay beteiligt ist;
- (b) ein zweiter Anti-PSA-Antikörper (vorzugsweise monoklonal),
der ebenfalls an tPSA bindet und der ebenfalls an dem immunometrischen
Assay beteiligt ist, der aber so ausgewählt wird, dass er die Eigenschaft
hat, im Wesentlichen nicht in der Lage zu sein, an PSA zu binden,
wenn PSA an einen fPSA-spezifischen Antikörper gebunden ist (dieser zweite
Antikörper
wird hier zuweilen als "MM1" bezeichnet); und
- (c) ein dritter Anti-PSA-Antikörper, der fPSA-spezifisch und
vorzugsweise monoklonal ist.
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Als
Beteiligte in dem immunometrischen Assay ist entweder der erste
oder der zweite Anti-PSA-Antikörper
für Nachweiszwecke
markiert (und kann als "markierter" oder "Nachweis"-Antikörper bezeichnet
werden), und der andere ist zu Zwecken der Abtrennung aus dem Testgemisch
immobilisiert oder kann immobilisiert werden ("Abfangantikörper"). Dementsprechend können Assaybedingungen festgelegt
werden, bei denen fPSA in einer Blutprobe an den fPSA-spezifischen (dritten)
Antikörper
bindet, so dass fPSA aus der Probe nicht mehr in der Lage ist, an
den oben genannten MM1-Antikörper
(zweiten Antikörper)
zu binden. Da der immunometrische "Two-Site"-Assay von der Bindung sowohl des oben genannten
ersten als auch des zweiten Antikörpers (des "markierten" und des "Abfang"-Antikörpers) an PSA abhängt, kann
die fPSA-Form folglich durch die Bindung des fPSA-spezifischen Antikörpers nicht mehr
durch den immunometrischen "Two-Site"-Assay nachgewiesen
werden. Es sei angemerkt, dass die drei Antikörper, die in diesem besonders
einzigartigen Assaysystem verwendet werden, zwar alle spezifisch
für eine
oder mehrere Formen von PSA sind (d. h. keiner ist gegen einen der
in cPSA enthaltenen Protease-Inhibitoren gerichtet), dass aber die
besonderen Eigenschaften der Antikörper eine spezifische Bestimmung
von cPSA erlauben.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Messung von cPSA-Blutspiegeln ein hochempfindliches
und spezifisches Verfahren zum Nachweis von Prostatakrebs (CaP)
liefert. cPSA-Assays haben auch den Vorteil einer erhöhten analytischen
Genauigkeit im Vergleich zu Assays, die die Messung von fPSA beinhalten,
da cPSA die vorherr schende Form von PSA ist und Umgebungs- und Analysefaktoren
(z. B. das Probenalter), die die Verteilung von PSA zwischen der fPSA-
und der cPSA-Form beeinflussen, eine viel geringere Wirkung auf
die Genauigkeit von cPSA-Messungen
haben als im Falle von Messungen von fPSA.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1A ist
eine Graphik, die die Hemmung der fPSA-Immunreaktivität in einem
immunometrischen "Two-Site"-Assay für tPSA in
Gegenwart von drei verschiedenen monoklonalen Antikörpern gegen das
E-Epitop von PSA zeigt. Proben, die fPSA in einer Menge von 50 ng/ml
enthalten, wurden mit jedem Anti-fPSA-mAb 30–60 Minuten lang vorinkubiert
und dem Bayer-Immuno-1TM-tPSA-Assay unterzogen. 1B zeigt
ein ähnliches
Experiment, bei dem zwei Anti-E-Antikörper, PSA
20 und ME2, eine konzentrationsabhängige Hemmung der Immunreaktivität von fPSA
im tPSA-Assay zeigten. Proben, die 10 ng/ml fPSA enthielten, wurden
30–60-Minuten
lang entweder mit dem PSA 20 oder mit ME2-mAb vorinkubiert und dem Bayer-Immuno-1-tPSA-Assay
unterzogen.
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2A ist
eine Graphik, die zeigt, dass die Zugabe des Anti-E-Antikörpers PSA
20 zu dem tPSA-Assay ein Immunoassayformat für die Messung von cPSA ergibt.
Proben, die ungefähr
11 ng/ml Gesamt-PSA mit verschiedenen Anteilen an freiem und komplexiertem
PSA enthielten, wurden in Gegenwart von 300 μg/ml mAb PSA 20 unter Verwendung
des Bayer-Immuno-1-Analyzers gemessen. 2B ist
eine ähnliche
Graphik, die zeigt, dass ME2-mAb ebenfalls verwendet werden kann,
um ein Immunoassayformat für
die quantitative Messung von cPSA zu erhalten. Proben, die ungefähr 11 ng/ml Gesamt-PSA
mit variierenden Anteilen an freiem und komplexiertem PSA enthielten,
wurden in Gegenwart von 25 μg/ml
mAb ME2 unter Verwendung des Bayer-Immuno-1-Analyzers gemessen.
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3 ist
eine Tabelle, die zeigt, dass PSA 20 verwendet werden kann, um den
cPSA-Assay auf einem automatischen Immunoanalyzer zu automatisieren.
Beim Assayformat 1 wurde mAb PSA 20 verwendet, der mit einer Gesamtinkubations zeit
von 38 Minuten zu dem MM1-Fluorescein-Konjugat (R1) gegeben wurde.
Beim Assayformat 2 wurde eine on-board-Vorinkubierung von PSA-mAb
20 mit den Proben und eine Gesamtinkubationszeit von 78 Minuten
verwendet. Alle Ergebnisse sind als Geschwindigkeit der Farbbildung
dargestellt.
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Die 4A und 4B sind
Tabellen, die Messergebnisse von Gesamt-, freiem und komplexiertem
PSA im Serum von Männern
mit Prostatakrebs, BPH oder bei gesunden altersangepassten Kontrollen
zusammenfassen. Die unselektierte Patientenpopulation, die mit "AII" bezeichnet ist,
umfasst Patientenproben, die von Männern mit CaP, BPH oder gesunden
altersangepassten Kontrollen ohne Ansehen der tPSA-Werte stammen.
Wenn Patientengruppen gemäß dem tPSA-Wert stratifiziert
wurden, wurden zusätzliche
Patientenproben in die in 4A gezeigte
Analyse und in den cPSA-Teil der in 4B gezeigten
Analyse mit aufgenommen, wobei diese zusätzlichen Proben anhand von
tPSA-Werten für
einen Einschluss in die diagnostische Grauzone selektiert wurden,
wie es in der folgenden Beschreibung beschrieben ist.
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4C ist
eine Graphik einer Regressionsanalyse von Ergebnissen, die unter
Verwendung eines kommerziellen Assays für Gesamt-PSA erhalten wurden,
im Vergleich zu Ergebnissen, die unter Verwendung des bevorzugten
cPSA-Assays für
Patientenproben, die von Männern
mit Prostatakrebs und gutartiger Prostatakrankheit gesammelt wurden,
erhalten wurden.
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Die 5A–5F sind
Graphiken, die die Korrelation zwischen cPSA-Assaywerten und PSA-ACT-Assaywerten
zeigen, die von Tests der Seren von Männern mit Krebs, BPH und in
der normalen Population erhalten wurden.
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6 ist
eine Tabelle, die Ergebnisse der Messung von cPSA und PSA-ACT im
Serum von Männern
mit Prostatakrebs, BPH oder bei gesunden altersangepassten Kontrollen
zusammenfasst. Die unselektierte Population (mit "AII" bezeichnet) und die
gemäß dem tPSA-Spiegel
stratifizierten Patientengruppen waren identisch zu denjenigen,
die in den in 4A und 4B zusammengefassten
Studien verwendet wurden.
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7 ist
eine Tabelle, die Korrelationen von Schwellenwerten (d. h. Obergrenzen
der Normalwerte) und Spezifität
bei ausgesuchten Empfindlichkeiten unter Assaywerten, die durch
einen kommerziellen tPSA-Assay, durch einen bevorzugten cPSA-Assay
und durch Berechnung der fPSA/tPSA-Verhältnisse erhalten wurden, zeigen.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
folgenden Ausdrücke,
die hier verwendet werden, haben die angegebenen Bedeutungen:
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"PSA" soll prostataspezifisches
Antigen bedeuten.
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"tPSA" oder "Gesamt-PSA" soll die Gesamtmenge
des immunologisch bestimmbaren PSA in einer Blutprobe bedeuten,
d. h. PSA in komplexierter oder freier Form, das auf eine Messung
durch herkömmliche
Immunoassays ansprechen kann. Auf der Grundlage des derzeitigen
Wissens wird davon ausgegangen, dass Blut-PSA, das mit bestimmten
Protease-Inhibitoren (einschließlich
ACT, α1-Antitrypsin und Inter-α-Trypsin-Inhibitor) komplexiert
ist, immunologisch bestimmbar ist, während PSA nicht bestimmbar
ist, wenn es mit solchen anderen Protease-Inhibitoren wie α2-Macroglobulin
komplexiert ist.
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"fPSA" oder "freies PSA" soll PSA in seiner freien,
unkomplexierten Form bedeuten.
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"cPSA" oder "komplexiertes PSA" soll tPSA bedeuten,
das kein fPSA ist.
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"E-Epitop" soll die Sammlung
von Epitopen auf PSA bedeuten, die Bindungsstellen für Antikörper sind,
welche an fPSA, aber nicht an cPSA binden.
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"Anti-E-Antikörper" soll Antikörper bedeuten, die
an E-Epitop binden und die somit spezifisch für die Bindung von fPSA sind.
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"Antikörper" soll Vollimmunglobulin,
z. B. IgG oder IgM, oder ein Immunglobulinfragment, das eine Antikörperbindungsstelle
umfasst, z. B. Fab-, Fab'- und
F(ab')2-Fragmente,
oder Aggregate davon bedeuten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Methoden für die Bestimmung von cPSA in
einer Blutprobe durch Messen von tPSA durch Immunoassay, nachdem
man fPSA in der Blutprobe nichtnachweisbar gemacht hat, bereit.
Für den
Fachmann wird offensichtlich sein, dass für die Messung von tPSA eine Vielzahl
von Immunoassayverfahren verwendet werden können und dass eine Vielzahl
von Methoden eingesetzt werden kann, um fPSA in der Blutprobe nichtnachweisbar
zu machen.
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Im
Allgemeinen sind tPSA-Immunoassayverfahren entweder kompetitiv oder
nichtkompetitiv. Bei den ersteren Verfahren werden typischerweise
ein immobilisierter oder immobilisierbarer Antikörper gegen PSA (Anti-PSA) und
eine markierte Form von PSA eingesetzt. Proben-PSA und markiertes
PSA konkurrieren um die Bindung an Anti-PSA. Nach der Abtrennung
des resultierenden markierten PSA, das an Anti-PSA gebunden hat
(gebundene Fraktion), von demjenigen, das ungebunden geblieben ist
(ungebundene Fraktion), wird die Menge des Markers entweder in der
gebundenen oder in der ungebundenen Fraktion gemessen und kann in
irgendeiner herkömmlichen
Weise, z. B. durch Vergleich mit einer Eichkurve, mit der Menge
an PSA in der Testprobe in Beziehung gesetzt werden.
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Nichtkompetitive
Verfahren werden häufiger für die Bestimmung
von tPSA verwendet, wobei das häufigste
Verfahren das immunometrische "Two-Site"-Assayverfahren ist (zuweilen auch als "Sandwich"-Verfahren bezeichnet).
In immunometrischen Assays werden zwei Anti-PSA-Antikörper eingesetzt. Einer
der Anti-PSA-Antikörper
ist markiert (zuweilen als "Nachweisantikörper" bezeichnet), und
der andere ist immobilisiert oder immobilisierbar (zuweilen als "Abfangantikörper" bezeichnet). Wie
in der Technik bekannt ist, können
der Abfang- und der Nachweisantikörper gleichzeitig oder nacheinander
mit der Testprobe in Kontakt gebracht werden. Sequentielle Verfahren
können
durchgeführt
werden, indem man den Abfangantikörper mit der Probe inkubiert
und den markierten Antikörper
zu einem vorbestimmten Zeitpunkt danach hinzufügt (zuweilen als "Vorwärts"-Verfahren bezeichnet);
oder der Nachweisantikörper
kann zuerst mit der Probe inkubiert und dann der markierte Antikörper hinzugefügt werden
(zuweilen als "umgekehrtes" Verfahren bezeichnet).
Nachdem die notwendigen Inkubationen stattgefunden haben, wird zur
Beendigung des Assays der Abfangantikörper aus dem flüssigen Testgemisch
abgetrennt, und der Marker wird wenigstens in einem Teil von wenigstens
entweder der abgetrennten Abfangantikörperphase oder dem Rest des
flüssigen
Testgemischs gemessen, normalerweise ersteres, da die abgetrennte
Phase PSA umfasst, das vom Abfang- und vom Nachweisantikörper gebunden
("sandwichartig" dazwischen eingeschlossen)
ist.
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In
typischen immunometrischen "Two-Site"-Assays für PSA sind
entweder der Abfang- oder der Nachweisantikörper oder beide monoklonale
Antikörper.
Der im Nachweisantikörper
verwendete Marker kann aus irgendwelchen in der Technik herkömmlicherweise
bekannten ausgewählt
werden. Gewöhnlich
ist der Marker ein Enzym oder eine chemilumineszente Struktureinheit,
aber er kann auch ein radioaktives Isotop, ein Fluorophor, ein nachweisbarer
Ligand (z. B. nachweisbar durch eine sekundäre Bindung durch einen markierten
Bindungspartner für
den Liganden) und dergleichen sein. Die wichtige Eigenschaft des
Abfangantikörpers
besteht darin, dass er ein Mittel zur Abtrennung vom Rest des Testgemischs
liefert. Wie in der Technik bekannt ist, kann der Abfangantikörper dementsprechend
in einer bereits immobilisierten oder unlöslichen Form in den Assay eingeführt werden,
oder er kann in einer immobilisierbaren Form eingeführt werden,
d. h. in einer Form, die die Durchführung der Immobilisierung anschließend an
die Einführung
des Abfangantikörpers in
den Assay ermöglicht.
Beispiele für
immobilisierte Abfangantikörper
sind Antikörper,
die kovalent oder nichtkovalent an eine feste Phase, wie ein magnetisches
Teilchen, ein Latexteilchen, einen Mikrotiterplattennapf, ein Kügelchen,
eine Küvette
oder ein anderes Reaktionsgefäß, gebunden
sind. Ein Beispiel für
einen immobilisierbaren Abfangantikörper ist ein Antikörper, der
mit einer Liganden-Struktureinheit, z. B. einem Hapten, Biotin oder
dergleichen, chemisch modifiziert wurde und der daher anschließend durch Kontakt
mit einer immobilisierten Form (wie es oben für den direkt immobilisierten
Abfangantikörper
beschrieben ist) eines Bindungspartners für den Liganden, z. B. eines
Antikörpers,
Avidin oder dergleichen, immobilisiert werden kann.
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Die
oben beschriebenen Immunoassayverfahren und -formate sollen beispielhaft
und nicht einschränkend
sein, da man sich im Allgemeinen darüber im Klaren sein wird, dass
in der vorliegenden Erfindung jedes Immunoassayverfahren oder -format verwendet
werden kann.
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Ein
besonders einzigartiges Verfahren zur Bestimmung von cPSA, das von
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird, beinhaltet eine
raffinierte Modifikation eines herkömmlichen immunometrischen "Two-Site"-Assays. Bei diesem
neuen Verfahren wird entweder der Abfang- oder der Nachweisantikörper ausgewählt, um
zur Bindung von tPSA befähigt
zu sein (d. h. er bindet an ein Epitop, das sowohl auf fPSA als
auch cPSA verfügbar
ist), aber im Wesentlichen unfähig
zu sein, PSA zu binden, wenn PSA von einem fPSA-spezifischen Antikörper (d.
h. einem Anti-E-Antikörper)
gebunden wird. Dieser einzigartige Antikörper wird hier als MM1 bezeichnet. Bei
Zugabe von Anti-E als dritter Antikörper ist also fPSA, das von
Anti-E gebunden wird, im Wesentlichen nicht mehr in der Lage, an
MM1 zu binden, und kann somit in einem immunometrischen "Two-Site"-Assay auf der Basis
von MM1 im Wesentlichen nicht mehr nachgewiesen werden.
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Bei
diesem besonders bevorzugten Verfahren sind der zweite Antikörper (der
MM1-Antikörper) und
der dritte Antikörper
(der Anti-E-Antikörper)
jeweils unabhängig
vorzugsweise ein monospezifischer Antikörper (z. B. ein monoklonaler
Antikörper oder
ein polyklonaler Antikörper,
der mit einem herkömmlichen
Antiserumverfahren erhalten wird und der so präpariert wurde, dass die Antikörperfraktion im
Wesentlichen nur aus Antikörpern
besteht, die an das spezielle interessierende Epitop binden), und
am meisten bevorzugt ist es ein monoklonaler Antikörper. Überdies
kann der Anti-E-Antikörper,
falls gewünscht,
auch mehr als einen Antikörper,
z. B. mehr als einen monoklonalen Antikörper, umfassen, um die gewünschte Hemmung
von MM1 zu erhalten. Man wird sich weiterhin darüber im Klaren sein, dass der
gewünschte
Grad der Hemmung der Bindung des MM1-Antikörpers an fPSA, die durch die
Bindung des oder der Anti-E-Antikörper verursacht
wird, normalerweise größer als
etwa 90%, gewöhnlich
größer als etwa
95% und am meisten bevorzugt größer als
etwa 99% sein wird.
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Besonders
bevorzugte monoklonale MM1-Antikörper
können
mit mehreren Methoden hergestellt werden. Hauptsächlich wird der monoklonale
Antikörper
hergestellt, indem man herkömmliche
Hybridisierungstechniken für
somatische Zellen anwendet, wobei man ein Screening-Verfahren für die Selektion
von Hybridomzelllinien verwendet, das zur Isolierung von Hybridomen
führt,
die einen monoklonalen Antikörper
mit den definierten MM1-Bindungseigenschaften erzeugen. Die Strategie
für ein solches
Screening besteht darin, Antikörper
auszuwählen,
die die Bindung anderer Antikörper,
die gegen Epitope gerichtet sind, die auf fPSA, aber nicht auf cPSA
zugänglich
sind, z. B. E-Epitope, blockieren, aber selbst eine im Wesentlichen äquivalente Bindung
an fPSA und cPSA aufweisen.
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Die
Hybridisierung somatischer Zellen ist jetzt eine wohlbekannte Methode
und kann in allen ihren Varianten, die geeignet und gewünscht sind, auf
die vorliegende Erfindung angewendet werden. Im Allgemeinen stellt
man durch Fusion von Myelomzellen mit Lymphocytenzellen, die aus
einem Tier entnommen wurden, das gegen den Analyten immunisiert
wurde, eine Population von Hybridomen her. Der Ausdruck "Immunisierung des
Wirtstiers", wie
er hier verwendet wird, impliziert, dass das Immunsystem des Tiers
gereizt wurde, so dass es Antikörper erzeugt,
die an ein oder mehrere Epitope des interessierenden Analyten binden.
Der Fachmann wird sich darüber
im Klaren sein, dass ein solches Ergebnis in beliebiger Weise erhalten
werden kann; dazu gehören
ohne Einschränkung
die Verabreichung des nativen Analyten, eines synthetischen Peptid-Immunogens,
von transfektanten Zellen, die auf ihrer Oberfläche Epitope des Analyten exprimieren,
oder dergleichen in den Blutstrom des Wirtstiers. Ähnlich unterliegen
auch die Erzeugung und Ernte von monoklonalen Antikörpern aus
klonierten Hybridomzelllinien dem Geschick des Fachmanns, und im
Allgemeinen kann bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
jedes bekannte Verfahren verwendet werden.
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Wie
oben beschrieben, sind die Hauptkriterien für das Screening von Hybridomen,
die einen monoklonalen Antikörper
mit MM1-Eigenschaften erzeugen sollen, dass sie einen monoklonalen
Antikörper
erzeugen, der (i) im Wesentlichen äquivalent an fPSA und cPSA
bindet, aber (ii) im Wesentlichen nicht in der Lage ist, an PSA
zu binden, wenn PSA von einem fPSA-spezifischen Antikörper (einem E-Antikörper) gebunden
wird. Alternativ dazu, aber weniger bevorzugt, können die Screeningkriterien auch
sein, dass sie einen monoklonalen Antikörper erzeugen, der (i) im Wesentlichen äquivalent
an fPSA und cPSA bindet, aber (ii), wenn er an PSA gebunden wird,
das PSA im Wesentlichen unfähig
zur Bindung an Antikörper
macht, die für
fPSA spezifisch sind, d. h. Antikörper, die fPSA, aber nicht
cPSA binden können.
Der Mechanismus, mit dem der monoklonale MM1-Antikörper der vorliegenden Erfindung arbeitet,
um das obige Ergebnis zu liefern, wird nicht völlig verstanden; es wird jedoch
spekuliert, dass die Bindung des monoklonalen Antikörpers an
fPSA (d. h. Anti-E-Antikörper)
die Epitope, die sowohl an fPSA als auch an cPSA verfügbar sind,
bezüglich
der Bindung durch einen oder mehrere Antikörper, die gegen solche Epitope
gerichtet sind, blockiert, maskiert, verdeckt oder verändert. Repräsentativ
für den
monoklonalen MM1-Antikörper,
der in der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, sind der MM1-Antikörper, der
im Bayer-Immuno-1TM-PSA-Assay (Bayer Corporation,
Tarrytown, New York, USA) verwendet wird; die monoklonalen Antikörper, die
von den Hybridomzelllinien 346.7.4 und 346.7.26 erzeugt werden,
die von der Anmelderin der vorliegenden Erfindung (Bayer Corporation)
am 10. April 1997 bei der American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, USA, hinterlegt wurden und die Hinterlegungsnummern HB-12338
bzw. HB-12337 erhielten; und monoklonale Antikörper, die im Wesentlichen an
dasselbe Epitop binden wie irgendeiner der oben genannten Antikörper.
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Die
Reagentien und anderen Assaykomponenten, die für die praktische Durchführung des
oben beschriebenen besonders bevorzugten Verfahrens zur Bestimmung
von cPSA notwendig sind, werden zweckmäßigerweise in Form eines Testkits
bereitgestellt, d. h. einer verpackten Sammlung oder Kombination,
wie sie für
die Bedürfnisse
des Anwenders geeignet ist, und aller beteiligten Analy segeräte. Mindestens
umfasst der Testkit die besonders charakterisierten Abfang- und
Nachweisantikörper
sowie einen oder mehrere Anti-E-Antikörper.
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Es
hat sich jetzt gezeigt, dass cPSA-Blutwerte bei männlichen
Patienten im Vergleich zu den tPSA-Werten und fPSA/tPSA-Verhältniswerten
des Standes der Technik eine erhebliche klinische Signifikanz ergeben.
Insbesondere wurde eine Anfangsstudie unter Verwendung von Serumproben
von 216 Patienten einschließlich
53 Patienten mit CaP, 75 Patienten mit BPH und 88 gesunden männlichen
Kontrollen im Alter von über
50 Jahren durchgeführt
(siehe unten, die in 4A angegebenen Daten). In dieser
Anfangsstudie wurde festgestellt, dass die Obergrenze der Normalwerte
des cPSA-Assays eine äquivalente
Empfindlichkeit für
den Nachweis von CaP im Vergleich zur Messung von tPSA (85% gegenüber 88%)
ergibt. Bei allen getesteten Patienten war die Spezifität in der
normalen und der BPH-Population bezüglich cPSA ebenfalls vergleichbar
im Vergleich zum fPSA/tPSA-Verhältnis.
Diese Ergebnisse wurden in einer anschließenden Studie unter Verwendung
von Serumproben von 300 einer Biopsie unterzogenen Patienten aus
einer Urologie-Bezugspopulation einschließlich 75 Patienten mit CaP
und 225 Patienten, die sich bei der Biopsie als frei von CaP erwiesen,
bestätigt
(siehe unten, die in 3B angegebenen
Daten). Das Ergebnis, dass die Empfindlichkeit und Spezifität des tPSA-Assays,
der in Verbindung mit einem fPSA/tPSA-Verhältnis verwendet wird, äquivalent
ist zu dem des cPSA allein, erwies sich auch noch als gültig, wenn
die Patientenpopulation in die diagnostische Grauzone hinein stratifiziert wurde.
Der genaue Bereich der diagnostischen Grauzone wurde nicht definiert,
aber in allen Bereichen, die in dieser Studie miteinander verglichen wurden,
waren die Empfindlichkeit und Spezifität des cPSA-Assays mit denjenigen
vergleichbar, der unter Verwendung von Assays sowohl für Gesamt-
als auch für
freies PSA erhalten wurden. Diese Daten zeigen, dass mit einem einzigen
Test, cPSA, Prostatakrebs genauso effizient nachgewiesen werden kann
wie mit Gesamt-PSA, und dass der cPSA-Assay außerdem die verbesserte Spezifität aufweist, von
der sich gezeigt hat, dass sie bei Verwendung von zwei Assays, fPSA
und tPSA, erhalten werden kann.
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In
den Studien, auf die oben Bezug genommen wird, betrug die Obergrenze
des Normalwerts (zuweilen als Schwellenwert bezeichnet), die für die cPSA-Assay-Daten gewählt wurde,
3,75 ng/ml (ausgedrückt
als äquivalente
PSA-Konzentration). Diese Obergrenze des Normalwerts wurde ausgewählt, um in
der Gruppe von Männern
mit histologisch bestätigtem
Krebs eine Empfindlichkeit für
den CaP-Nachweis zu erreichen, die im Wesentlichen gleich ist wie die
Empfindlichkeit, die man mit dem tPSA-Assay unter Verwendung eines
Schwellenwerts von 4,0 ng/ml erhält
(85% im Vergleich zu 88% in der Anfangsstudie und 81% im Vergleich
zu 83% in der anschließenden
Studie). Der Fachmann wird sich selbstverständlich darüber im Klaren sein, dass sich
beim Testen von größeren Stichprobenpopulationen
die optimale Obergrenze des Normalwerts für cPSA-Werte bis zu einem gewissen Grad verschieben
kann, doch würde man
erwarten, dass eine solche optimale Obergrenze des Normalwerts jedenfalls
ungefähr
zwischen 3 und 4 ng/ml fallen wird (äquivalent zu ungefähr 9–12 ng/ml
PSA-ACT). Man würde im Allgemeinen
davon ausgehen, dass die Wahl einer Obergrenze des Normalwerts von über 4 ng/ml
zu einem klinisch unannehmbaren Niveau der Empfindlichkeit führt, während einige
Kliniker der Meinung sein könnten,
dass die Wahl einer Obergrenze des Normalwerts von unter 3 ng/ml
eine erhöhte
Empfindlichkeit mit einem annehmbaren Verlust der Spezifität liefert.
Man wird sich jedoch darüber
im Klaren sein, dass das cPSA-Verfahren der vorliegenden Erfindung
bei jedem gegebenen Niveau der Empfindlichkeit mit einem einzigen
Assayergebnis im Vergleich zu herkömmlichen tPSA-Verfahren ein
erheblich verbessertes Niveau der Spezifität und im Vergleich zu kürzlich veröffentlichten
Verfahren auf der Basis des Verhältnisses
zwischen zwei Assaywerten, z. B. fPSA/tPSA, ein äquivalentes oder verbessertes
Niveau der Spezifität
liefert. Es wird weiterhin in Betracht gezogen, dass der Nachweis
von Prostatakrebs bei einem asymptomatischen männlichen Patienten durch serielle
Messung von cPSA über
die Zeit verstärkt
wird, wie für
serielle tPSA-Messungen gezeigt wurde (29).
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Neben
der oben diskutierten Verwendung beim Nachweis von Prostatakrebs
wird die Messung von cPSA auch geeignet sein, um den Verlauf der Krankheit
bei Patienten, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, zu überwachen, insbesondere nachdem
sie eine First-Line-Therapie für
Prostatakrebs erhalten haben. Die Längsüberwachung solcher Patienten
durch Messung von tPSA hat sich beim frühen Nachweis von rezidivierendem
Prostatakrebs als nützlich
erwiesen. cPSA gilt als krebsspezifische Form von PSA und ist die
Form, von der man erwarten würde,
dass sie im Serum zunimmt, wenn kryptische Krebszellen entfernte
Metastasestellen etablieren und wachsen. Dementsprechend werden Änderungen
der cPSA-Blutwerte über
die Zeit mit Änderungen
des Krankheitsstatus korrelieren, und insbesondere werden steigende
cPSA-Blutwerte nach einer Therapie ein Rezidiv der Krankheit anzeigen.
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Da
man weiterhin davon ausgeht, dass cPSA in erster Linie aus PSA-ACT
besteht, erstrecken sich die klinische Bedeutung und die Vorteile
von cPSA auch auf PSA-ACT-Messungen (wie in der Studie, die die
in 6 angegebenen Daten hervorbrachte, gezeigt wird).
Im Prinzip wären
Immunoassayverfahren für
die Bestimmung von PSA-ACT, die für die Durchführung mit
zur Zeit erhältlichen
Geräten
am besten geeignet wären,
immunometrische "Two-Site"-Assays, bei denen
Anti-PSA-Antikörper
in Kombination mit einem Anti-ACT-Antikörper oder einem Antikörper, der
spezifisch für
den PSA-ACT-Komplex ist, verwendet werden. Ein Verfahren zum Erreichen eines
solchen letzteren Antikörpers
besteht in der monoklonalen Selektion eines Antikörpers, der
gegen ein konformatorisches Epitop auf dem PSA-ACT-Komplex gerichtet
ist, z. B. am Punkt auf der Oberfläche des Komplexes, wo die ACT-
und die PSA-Komponenten zusammentreffen, oder in dessen Nähe. Zur
Zeit sind solche Verfahren jedoch nicht gut entwickelt und/oder
leiden unter Problemen bei der Durchführung der Analyse, und dementsprechend
erfordert die Messung von PSA-ACT so lange, bis weitere Verbesserungen
erreicht werden, aufwändigere
Techniken. Wie von Leinonen et al. gezeigt wird, können PSA-ACT-Komplexe
zum Beispiel durch Gelfiltrationschromatographie (Molekularsiebchromatographie)
getrennt und in Assays, die entweder tPSA nachweisen oder spezifisch
für PSA-ACT sind,
gemessen werden (15).
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Die
vorliegende Erfindung wird jetzt anhand der folgenden Beispiele
erläutert,
soll jedoch nicht durch diese eingeschränkt werden.
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Beispiele
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Materialien.
Zu den Anti-PSA-Antikörpern, die
in diesen Studien verwendet werden, gehören MM1, ein monoklonalen Antikörper, der
ein auf freiem PSA und auf mit Proteinase-Inhibitoren komplexiertem
PSA exprimiertes Epitop erkennt. Der Antikörper wurde in Maus-Ascitesflüssigkeit
erzeugt und durch Protein-A-Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Standardverfahren gereinigt. MP2 ist ein polyklonaler
Anti-PSA-Antikörper,
der in Ziegen erzeugt und durch Affinitätschromatographie an immobilisiertem
PSA gereinigt wurde. PSA 19, PSA 20, PSA 30 (CanAG Diagnostics AB,
Gothenburg, Schweden) und ME2 (Biospacific, Emeryville, CA, USA)
sind monoklonale Antikörper,
die das E-Epitop von PSA erkennen. ACT 53 (CanAG Diagnostics) ist ein
ACT-spezifischer monoklonaler Antikörper. Freies prostataspezifisches
Antigen (Scripps Laboratories, San Diego, CA, USA) wurde mit 98%
Reinheit durch Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
aus humaner Samenflüssigkeit
gereinigt und in einem Puffer aufbewahrt, der 10 mM Tris, 0,1% Natriumazid,
pH 8,0, enthält.
PSA-ACT (Scripps Laboratories, San Diego, CA, USA) zeigte bei der
Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese > 96% Reinheit und wurde
in einem Puffer, der 10 mM Natriumacetat, 150 mM Natriumchlorid
und 0,1% Natriumazid enthielt, pH 5,6, aufbewahrt.
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Der
Bayer-Immuno-1TM-PSA-Assay. Der Bayer-Immuno-1-Gesamt-PSA-(tPSA)-Assay ist ein Sandwichassay,
der einen monoklonalen Antikörper zum
Abfangen und einen polyklonalen Antikörper für den Nachweis von PSA verwendet.
Der monoklonale Anti-PSA-Antikörper
(MM1) ist mit Fluorescein (R1) konjugiert, und der affinitätsgereinigte
polyklonale Antikörper
(MP2) ist mit Alkalischer Phosphatase (R2) konjugiert. Die Antikörper werden
in einem Puffer, der 100 mM Tris-HCl,
pH 7,4, und 5% hitzeinaktiviertes normales Ziegenserum enthält (Biocell
Laboratories, Carson, CA, USA), auf 1,5 μg/ml für R1 und 6,15 μg/ml für R2 verdünnt. Ein
65-μl-Volumen
von jedem der beiden Antikörper
wird 20 min lang in einer Reaktionsküvette bei 37°C mit 20 μl der Testprobe
inkubiert, und der resultierende Immunkomplex (R1-PSA-R2) wird durch
die Zugabe von Magnetteilchen, die mit monoklonalen Anti-Fluorescein-Antikörpern beschichtet
sind (20 μl),
abgefangen. Nach einem Waschschritt zur Entfernung von überschüssigen Reagentien
und Probenkomponenten werden 300 μl
23 mM p-Nitrophenylphosphat hinzugefügt. Die Geschwindigkeit der
Farbbildung wird durch Extinktionsmessungen bei 405 oder 450 nm überwacht, und
die Geschwindigkeit der Farbbildung ist direkt proportional zur
Konzentration von PSA in der Testprobe. Weitere Einzelheiten findet
man in J. Clin. Lab. Anal. (1996), 10: 155–159. Die Eichung des Bayer-Immuno-1-Analyzers
wird unter Verwendung von Bayer-Immuno-1-SET-Point®-PSA-Eichsubstanzen
durchgeführt,
die aus freiem PSA in Konzentrationen von 0, 2, 10; 25, 50 und 100
ng/ml hergestellt werden. Ein kubischer Durch-Null-Anpassungsalgorithmus
wird verwendet, um eine Standardeichkurve zu erzeugen.
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Bayer-Immuno-1-fPSA-Assay.
Die Vorschrift, die für
den oben beschriebenen Bayer-Immuno-1-Gesamt-PSA-Assay verwendet
wurde, wurde für
die Messung von freiem PSA angepasst, indem man als R1-Abfangantikörper einen
an Fluorescein konjugierten, für
freies PSA spezifischen monoklonalen Antikörper (PSA 19, CanAG) verwendete.
Der monoklonale Anti-fPSA-R1 wurde mit demselben Konjugat von polyklonalem
Anti-PSA und Alkalischer Phosphatase (R2) verwendet, wie es im Gesamt-PSA-Assay
verwendet wurde. Das R1-Konjugat wurde auf 2,5 μg/ml verdünnt, und der R2 wurde in einer
Konzentration von 6,15 μg/ml
verwendet. Die anderen Bedingungen waren ähnlich denen, die im tPSA-Assay
verwendet wurden, außer
dass das Probenvolumen 35 μl
pro Test betrug und das Volumen der zugefügten magnetischen Teilchen
15 μl pro
Test betrug.
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Bayer-Immuno-1-PSA-ACT-Verfahren.
Das Bayer-Immuno-1-PSA-ACT-Assayformat ist dasselbe wie das des
Bayer-Immuno-1-tPSA-Assays, abgesehen von den folgenden Änderungen:
(1) ein für ACT
spezifischer monoklonalen Antikörper,
ACT 53, wird mit Alkalischer Phosphatase konjugiert und für den Nachweis
bei 2 μg/ml
verwendet; (2) PSA-ACT wird als Eichsubstanz und Kontroll-Antigen
mit dem 50 mM MES-Puffer, 6% BSA, pH 5,8, verwendet; und (3) eine
Vorschrift mit zwei Waschschritten wird verwendet, so dass das Antigen
zuerst mit Abfangantikörper
inkubiert wird, der resultierende Komplex gewaschen wird, um ungebunde nes
Antigen und andere Serumkomponenten zu entfernen, und dann der Nachweisantikörper hinzugefügt wird.
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Ergebnisse
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Auswahl
und Optimierung von spezifischen Antikörpern für die Hemmung der fPSA-Immunreaktivität im Gesamt-PSA-Assay.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass der Gesamt-PSA-Assay
spezifisch für
PSA-Protease-Inhibitor-Komplexe
gemacht werden kann, indem man einen Antikörper gegen das E-Epitop von
PSA hinzufügt.
Vier monoklonale Antikörper,
PSA 19, PSA 20, PSA 30 und ME2, die für das E-Epitop auf dem PSA-Molekül spezifisch
sind, wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, die Reaktivität
von freiem PSA im Gesamt-PSA-Assay zu senken. Die im Gesamt-PSA-Assay
verwendeten Eichsubstanzen wurden unter Verwendung von 100% freiem
PSA hergestellt, das aus Samenflüssigkeit
gereinigt wurde. Die Anti-E-Antikörper PSA 19, PSA 20 und PSA
30 wurden in Konzentrationen von 0, 10, 25, 50, 100 und 200 μg/ml zu der
50 ng/ml PSA-Eichsubstanz gegeben. Nach 30 bis 60 min Inkubation
bei Raumtemperatur wurden diese Gemische als unbekannte Proben im
Gesamt-PSA-Assay laufen gelassen, und die Ausbeute an PSA wurde
bestimmt. Wie in 1A gezeigt ist, zeigte jeder
der drei monoklonalen Antikörper
PSA 19, PSA 20 und PSA 30 im Gesamt-PSA-Assay eine signifikante
Hemmung der Reaktivität
von freiem PSA. Diese reduzierte Immunreaktivität von freiem PSA war für jeden
der Antikörper konzentrationsabhängig, aber
nur PSA 20 näherte sich
der Sättigung
an. Von diesen drei Anti-E-Antikörpern
ergab PSA 20 die größte Reduktion
des Signals von freiem PSA. In einem getrennten Experiment wurden
PSA 20 und ME2 auf ihre Fähigkeit
hin, die Bindung von freiem PSA im tPSA-Assay zu hemmen, miteinander
verglichen. Monoklonale Antikörper
wurden in Konzentrationen im Bereich von 0 bis 400 μg/ml zu der
10 ng/ml Eichsubstanz gegeben. Wie in 1B zu
erkennen ist, hemmt der ME2-mAb
die Bindung von freiem PSA im Gesamt-PSA Assay quantitativ und erreicht
eine Sättigung
bei einer Konzentration von weniger als 6,125 μg/ml. Diese Daten zeigen, dass
mehrere E-Epitop-Antikörper
die Fähigkeit
haben, die Bindung des MM1-Antikörpers
an freies PSA zu hemmen. Der ME2-mAb hemmt jedoch die Bindung von
freiem PSA im Gesamt-PSA-Assay bei einer viel niedrigeren Konzen tration
und in einem größeren Ausmaß als andere
E-Epitop-Antikörper. Diese
Hemmung könnte
auf eine höhere
Affinität
des ME2-Antikörpers
zum E-Epitop zurückzuführen sein. Alternativ
dazu kann das E-Epitop auch eine Sammlung von Epitopen mit verschiedenen
Feinepitopspezifitäten
repräsentieren.
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Messung
von komplexiertem PSA mit dem Baver-Immuno-1-Analyzer. Die Zugabe
der mAbs PSA 20 und ME2 zu dem Gesamt-PSA Assay beseitigt den größten Teil
der Immunreaktivität,
die mit freiem PSA verbunden ist. Um die quantitative Messung von
komplexiertem PSA zu demonstrieren, wurden Gemische mit verschiedenen
Anteilen an freiem und ACT-komplexiertem PSA bei einer Gesamt-PSA-Konzentration
von ungefähr
11 ng/ml hergestellt. Die Gemische enthielten Verhältnisse
von freiem zu komplexiertem PSA von 100 : 0, 80 : 20, 50 : 50, 20
: 80 und 0 : 100. Diese Gemische wurden unter Verwendung von drei
Immunoassayformaten auf dem Bayer-Immuno-1-Analyzer gemessen: dem kommerziellen
Assay für
Gesamt-PSA (tPSA), dem Bayer-Immuno-1-fPSA-Assay für freies
PSA und dem Bayer-Immuno-1-cPSA-Assay für komplexiertes PSA. Der Bayer-Immuno-1-cPSA-Assay war identisch
mit dem tPSA-Assay, außer
dass für
die in 2A gezeigten Ergebnisse der
mAb PSA 20 in einer Endkonzentration von 300 μg/ml zu jeder Probe gegeben
wurde und das MM1-Fluorescein-Konjugat von 1,5 μg/ml auf 0,5 μg/ml reduziert
wurde. Für
das in 2B gezeigte Experiment wurde
der mAb ME2 in einer Endkonzentration von 25 μg/ml zu jeder Probe gegeben,
und das MM1-Fluorescein-Konjugat wurde wiederum bei 0,5 μg/ml verwendet.
Für die Messung
von Gesamt-PSA und freiem PSA wurde der Bayer-Immuno-1-Analyzer
mit dem Bayer-Immuno-1-SET-Point-PSA-Eichsubstanzsatz geeicht, welcher
kommerziell für
den Bayer-Immuno-1-Gesamt-PSA-Assay verwendet wird. Zur Messung
von komplexiertem PSA (cPSA) wurden Eichsubstanzen im Bereich von
0–100
ng/ml hergestellt, wobei man mit ACT komplexiertes PSA in 50 mM
MES, 6% BSA, pH 5,8, verwendete.
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Die
Zugabe des mAb PSA 20 zu dem Gesamt-PSA-Assay ergibt ein Verfahren
mit fast quantitativer Reaktivität
gegenüber
komplexiertem PSA (2A). Das Ansprechverhalten auf
die verschiedenen Gemische im cPSA-Assay war linear, und die gemessene
Konzentration an Gesamt-PSA und komplexiertem PSA ergab konsistente
Ausbeuten von ungefähr
10 ng/ml für
alle getesteten Proben, wie erwartet. Ähnlich liefert der mAb ME2
ein Verfahren mit quantitativer Reaktivität gegenüber komplexiertem PSA über den
vollständigen
Bereich der Anteile an freiem und komplexiertem PSA (2B).
Außerdem verwendet
der cPSA-Assay mit dem mAb ME2 eine erheblich geringere Konzentration
des mAb ME2 (25 μg/ml),
als sie für
den mAb PSA 20 erforderlich ist (300 μg/ml). Diese Daten zeigen, dass
drei Antikörper,
die mit verschiedenen Epitopen auf dem PSA-Molekül reagieren (MM1, MP2 und entweder PSA
20 oder ME2) in Kombination verwendet werden können, um ein Verfahren zu ergeben,
mit dem sich komplexiertes PSA genau messen lässt.
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Automatisierung
des cPSA-Assays. Eine Vorbehandlung von Patientenproben mit mAb
gegen das E-Epitop ist für
die Anwendung in der klinischen Laborumgebung nicht durchführbar. Eine
genaue Abgabe von mAb in die Probe ist schwierig und zeitraubend
und führt
zu einer unannehmbar hohen Wahrscheinlichkeit einer Ungenauigkeit
des Ergebnisses. Daher wurden Verfahren für eine volle Automatisierung
des cPSA-Assays entwickelt.
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Automatisierte
mAb-PSA-20-Verfahren. Im Assayformat 1 wurde der mAb PSA 20 in einer
Konzentration von 500 μg/ml
zu dem MM1-Fluorescein-Reagens R1 gegeben, und der Assay wurde wie beim
tPSA-Verfahren durchgeführt,
wobei man PSA-ACT zur Eichung verwendete. Dieser Assay dauert bis
zum Ende 38 Minuten. Im Assayformat 2 wird die Probe mit dem mAb
PSA 20 on-board vorbehandelt. In diesem Format wurde der PSA-20-Antikörper zusammen
mit der Patientenprobe zu der Reaktionsküvette gegeben und 50 Minuten
lang inkubiert. Dann wurden MM1-Fluorescein
in einer Konzentration von 0,5 μg/ml,
MP2-ALP in einer Konzentration von 6,15 μg/ml und mit Anti-Fluorescein-Antikörpern beschichtete
magnetische Teilchen hinzugefügt
und weitere 28 Minuten lang inkubiert. Nach dem Wegwaschen von überschüssigen Reagentien
und nicht umgesetztem Serum wurde Substrat hinzugefügt, und
die Farbbildung wurde in derselben Weise wie für den tPSA-Assay überwacht.
Proben, die freies PSA über
einen Konzentrationsbereich von 2 ng/ml bis 25 ng/ml enthielten,
wurden verwendet. Die Ergebnisse in 3 zeigen,
dass das Signal mit freiem PSA effektiv auf sehr niedrige Niveaus
reduziert werden kann, indem man einen dieser Ansätze verwendet.
Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass dieses Verfahren auf dem
Bayer-Immuno-1-Analyzer voll automatisiert werden kann.
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Automatisiertes
mAb-ME2-Verfahren. Der mAb ME2 hemmt die Bindung des mAb MM1 an fPSA
im tPSA-Assay in einer erheblich niedrigeren Konzentration und in
größerem Ausmaß als der
mAb PSA 20. Zusätzlich
dauert das Assayformat 2 länger und
benötigt
zwei Reagentiencassetten. Daher wurde der mAb ME2 zur Verwendung
als dritter Antikörper
für die
Automatisierung des cPSA-Assays durch Zugabe zum tPSA-Assay in zwei
Methoden ausgewählt:
ME2 mit einer Konzentration von 50 bzw. 100 ng/ml wurde entweder
zum Reagens 1 (R1) oder zum Reagens 2 (R2) gegeben. Die Ergebnisse
zeigten, dass die fPSA-Reaktivität
zu 97% bzw. 98% gehemmt wurde, wenn ME2 zu R1 bzw. R2 gegeben wurde.
Auf der Grundlage dieser Daten wurde bestimmt, dass man den cPSA-Assay
unter Verwendung des mAb ME2 im R2-Reagens in einer Endkonzentration
von 100 μg/ml
formulieren würde.
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Messung
von komplexiertem PSA im Serum.
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Pilotstudie. – Serumproben
von 53 Patienten mit Prostatakrebs, 75 Patienten mit BPH und 88
Proben von gesunden altersangepassten Kontrollpatienten wurden unter
Verwendung der drei Assay tPSA, fPSA und cPSA analysiert. Im cPSA-Assay getestete Proben
wurden mit 25 μg/ml
ME2-Antikörper
vorbehandelt, und im fPSA- und tPSA-Assay getestete Proben waren
unbehandelt. Die Assays wurden geeicht, wobei man entweder freies
PSA oder PSA-ACT-Komplexe verwendete, wie es oben beschrieben ist.
Die Ergebnisse dieser Tests sind in 4A gezeigt.
Die Obergrenze des Normalwerts von 3,75 ng/ml (ausgedrückt als äquivalente PSA-Konzentration)
wurde ausgewählt,
um eine Empfindlichkeit des CaP-Nachweises in der Gruppen von Männern mit
histologisch bestätigtem
Krebs zu erreichen, die im Wesentlichen gleich der Empfindlichkeit
ist, die man unter Verwendung eines Schwellenwerts von 4,0 ng/ml
im tPSA-Assay erhält
(85% im Vergleich zu 88%). Mit dieser Obergrenze des Normalwerts
war die Spezifität
in den in dieser Studie getesteten normalen und BPH-Populationen
auch vergleich bar hinsichtlich cPSA im Vergleich zu einem zweistufigen
Test, bei dem man nach einem positiven tPSA-Ergebnis einen fPSA-Assay
durchführte
und das fPSA/tPSA-Verhältnis
berechnete. Das Ergebnis, dass die Empfindlichkeit und Spezifität des tPSA-Assays,
der in Verbindung mit einem fPSA/tPSA-Verhältnis verwendet wird, äquivalent
zu der des cPSA allein ist, galt auch noch, wenn die Patientenpopulation
in die diagnostische Grauzone hinein stratifiziert wurde. Der genaue
Bereich der diagnostischen Grauzone wurde nicht definiert, aber
in allen Bereichen, die in dieser Studie verglichen wurden, waren
die Empfindlichkeit und Spezifität
des cPSA-Assays mit denjenigen vergleichbar, die man unter Verwendung
sowohl von tPSA- als auch fPSA-Assay erhält. Diese Daten zeigen, dass
ein einziger Test, ein cPSA-Assay, Prostatakrebs genauso effizient
wie ein Gesamt-PSA-Assay
nachweisen kann und außerdem
die verbesserte Spezifität
hat, von der gezeigt wurde, dass sie erhältlich ist, wenn man zwei Assays,
fPSA- und tPSA-Assay, verwendet.
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Klinische
Studie. – Serumproben
von 300 einer Biopsie unterzogenen Patienten (75 mit bestätigtem Prostatakrebs)
wurden im Seattle VA Hospital, Seattle, Washington, USA, analysiert,
wobei man die folgenden drei Assays verwendete: tPSA (unter Verwendung
des Hybritech-Tandem®-PSA-Assays, San Diego,
Kalifornien, USA), fPSA (unter Verwendung des Hybritech-Tandem®-fPSA-Assays)
und cPSA (unter Verwendung des oben beschriebenen automatisierten
mAb-ME2-Verfahrens).
Die Assays wurden unter Verwendung von entweder freiem PSA oder
von PSA-ACT-Komplexen geeicht, wie es oben beschrieben ist. Die
Ergebnisse dieser Tests sind in Tabellenform in 4B und
als Regressionsanalyse in 4C gezeigt.
Die Obergrenze des Normalwerts von 3,75 ng/ml (ausgedrückt als äquivalente PSA-Konzentration)
wurde wiederum gewählt,
um eine Empfindlichkeit für
den CaP-Nachweis in der Gruppe von Männern mit histologisch bestätigtem Krebs
zu erreichen, die ähnlich
ist wie die Empfindlichkeit, die man unter Verwendung eines Schwellenwerts
von 4,0 ng/ml im tPSA-Assay erhält
(81% im Vergleich zu 83%). Mit dieser Obergrenze des Normalwerts
war die Spezifität
in den in dieser Studie getesteten normalen und BPH-Populationen
auch vergleichbar hinsichtlich cPSA im Vergleich zum zweistufigen
Test (siehe oben, tPSA + fPSA/tPSA). In 4C stellen
Datenpunkte in Form von kleinen Kreisen, die im unteren rechten
Quadranten der Graphik erscheinen, diejenigen Nicht-Krebs-Patienten (34 von
117 oder 29%) dar, die das Risiko, die Unannehmlichkeiten und die
Kosten einer Biopsie hätten vermeiden
können,
wenn ihr cPSA-Wert anstelle ihres tPSA-Werts als Basis für diese
medizinische Entscheidung verwendet worden wäre. Außerdem galt wie in der Pilotstudie
das Ergebnis, dass die Empfindlichkeit und Spezifität des tPSA-Assays,
der in Verbindung mit einem fPSA/tPSA-Verhältnis verwendet wird, äquivalent
zu der des cPSA allein ist, auch noch, wenn die Patientenpopulation
in die diagnostische Grauzone hinein stratifiziert wurde (siehe oben).
-
Die
Daten aus den unabhängigen
Studien, der Pilot- und der klinischen Studie, zeigen, dass ein einziger
Test, ein cPSA-Assay, Prostatakrebs so effizient wie ein tPSA-Assay
nachweisen kann und außerdem
die verbesserte Spezifität
hat, von der sich gezeigt hat, dass sie bei Verwendung von zwei
Assays, fPSA und tPSA, erhalten werden kann.
-
Korrelation
zwischen cPSA und PSA-ACT. Um zu bestimmen, welche Spezies von komplexiertem
PSA im cPSA-Assay gemessen werden, wurde ein Assay entwickelt, um
mit ACT komplexiertes PSA zu messen. Es wurde berichtet, dass diese
Spezies von komplexiertem PSA die vorherrschende Form von komplexiertem
PSA in Serum darstellt. Frühere Versuche,
PSA-ACT unter Verwendung von manuellen Verfahren zu messen, waren
mit technischen Schwierigkeiten verbunden, wie oben diskutiert wurde.
Dementsprechend wurde ein automatisierter Immunoassay für die Messung
von PSA-ACT-Komplexen auf dem Bayer-Immuno-1TM-System
entwickelt. Dieselbe Population von Patienten, die oben in der Pilotstudie
beschrieben wurde, wurde unter Verwendung des automatisierten Assays
für PSA-ACT
getestet. Die Ergebnisse sind in den 6A–6F gezeigt, wo die unter Verwendung des
automatisierten PSA-ACT-Assays erhaltenen Ergebnisse einer Regressionsanalyse
gegenüber
den unter Verwendung des automatisierten cPSA-Assays erhaltenen
Ergebnissen unterzogen wurden. Für
jede Patientenpopulation, d. h. normale, solche mit Prostatakrebs
und solche mit gutartiger Prostatakrankheit (BPH), wurde eine Regressionsanalyse
für alle
Patientenproben und über
den Bereich, der den größten Teil
der Patiententester gebnisse enthält,
durchgeführt.
Dies geschah, um systematische Fehler in der Regressionsanalyse
aufgrund einer kleinen Zahl von hohen Werten zu beseitigen. In jedem
Fall lagen die Steigungen der Regressionsgeraden im Bereich von
0,93–0,98. Diese
Daten lassen vermuten, dass es sich bei ungefähr 93–98% der im cPSA-Assay gemessenen
Substanzen um PSA-ACT handelt. Die biochemische Natur der übrigen 2–7% cPSA
ist zur Zeit nicht bekannt.
-
Spezifität von PSA-Assays
bei ausgewählten Empfindlichkeiten.
Die Obergrenze des Normalwerts, die für den cPSA-Assay verwendet
wurde, wurde so bestimmt, dass sie die gleiche Empfindlichkeit wie
im tPSA-Assay ergab. Unter Verwendung dieses Schwellenwerts wurde
gezeigt, dass der cPSA-Assay eine verbesserte Spezifität gegenüber Verfahren, die
zur Zeit in der medizinischen Praxis verwendet werden, d. h. tPSA-Assays,
liefert. Die Spezifität
des cPSA-Assays wurde auch unter Verwendung von verschiedenen Werten
für die
Obergrenze des Normalwerts gemessen. Alle Ergebnisse, die aus der oben
beschriebenen klinische Studie stammten, wurden in einer ROC-Analyse
verwendet (ROC: receiver-operator characteristic). Dann wurde aus
der ROC-Analyse die Spezifität
bei verschiedenen Niveaus der Empfindlichkeit im Bereich von 80–100% bestimmt.
Empfindlichkeiten von weniger als 80% haben wenig medizinischen
Wert, da diagnostische Verfahren in der derzeitigen Praxis wenigstens
dieses Empfindlichkeitsniveau liefern. Die in 7 gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass der cPSA-Assay bei allen Empfindlichkeitsniveaus
eine gegenüber
dem tPSA-Assay zusätzliche
Empfindlichkeit und eine ungefähr äquivalente
oder geringfügig
bessere Spezifität
als bei Verwendung der zwei Assays, tPSA- und fPSA-Assay, liefert.
Außerdem
gilt die Verbesserung der Spezifität auch dann, wenn die Patientenproben in
die diagnostische Grauzone hinein stratifiziert werden. Diese Ergebnisse
zeigen weiterhin, dass die Obergrenze des Normalwerts für den cPSA-Assay
je nach dem gewünschten
Niveau der Empfindlichkeit und Spezifität über einen weiten Bereich gewählt werden
kann, dass der cPSA-Assay aber bei allen Werten für die Obergrenze
des Normalwerts im Bereich zwischen etwa 3 und 4 ng/ml eine gegenüber dem
tPSA-Assay verbesserte Spezifität
und eine ungefähr äquivalente
Spezifität
wie das fPSA/tPSA-Verhältnis
ergibt.
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