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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Trägersystem
für die
Festphasensynthese von Oligomeren, wie Oligonucleotiden. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zu Synthese von Oligonucleotiden
auf einem festen Träger.
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Hintergrund
der Erfindung
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Oligonucleotide sind Polymere, die
gebildet werden durch Polykondensation von Ribonucleosid(RNA)- oder
Desoxyribonucleosid(DNA)phosphaten.
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Oligonucleotide können zusammengesetzt werden
durch wiederholte Addition von Nucleotidmonomeren unter Verwendung
von Festphasenverfahren. Seit der Einführung der Festphasensynthese
[R. B. Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85 (1963) 2149], sind die folgenden
Anforderungen ausgearbeitet worden: (1) Der feste Träger muss
in dem verwendeten Lösungsmittel
unlöslich
und vorzugsweise nicht quellfähig
sein. (2) Funktionelle Gruppen auf dem festen Träger müssen ein kovalentes Binden
des ersten Nucleosids auf eine reproduzierbare Weise erlauben. (3)
Der feste Träger
muss chemisch inert sein gegenüber
allen während
der Synthese und des Entschützens
verwendeten Reagenzien. Die am häufigsten üblicherweise
verwendeten Träger
sind porenkontrollierte Glasperlen (CPG), Siliciumdioxid oder Polystyrolperlen.
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Nachfolgend wird der Synthesezyklus
des üblicherweise
verwendeten Phosporamidit-Verfahrens beschrieben
- 1.
Entschützen
der 5'-Hydroxylgruppe,
um die Hydroxylstammverbindungen zu erzeugen. Dies wird normalerweise
durch eine Behandlung des Trägers
mit Di- oder Trichloressigsäure
in einem organischen Lösungsmittel
durchgeführt
(zur Entfernung von Schutzgruppen)
- 2. Der Träger
wird gewaschen, um Spuren der Säure
zu entfernen.
- 3. Die 5'-Hydroxylgruppe
wird mit der 3'-Phosphoramidit-Gruppierung eines
geeignet geschützten
eintreffenden Nucleotids (A, C, G oder T) in der Anwesenheit eines
Aktivators (z. B. Tetrazol) umgesetzt, um einen 3'-5'-Phosphittriester zu bilden.
- 4. Überschüssige Reagenzien
werden entfernt, indem man mit einem geeigneten Lösungsmittel
wäscht.
- 5. Nicht umgesetzte 5'-Hydroxylgruppen
werden als Acetate blockiert (Capping).
- 6. Das Capping-Reagens wird durch Waschen entfernt.
- 7. Der Phosphittriester wird dann zu dem entsprechenden Phosphattriester
oxidiert. Dies wird normalerweise durch die Wirkung von wässrigem
Iod bewirkt.
- 8. Die Oxidationsreagenzien werden durch Waschen entfernt.
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Das Verfahren wird wiederholt, bis
die gewünschte
Oligonucleotidsequenz synthetisiert worden ist. Nach der Synthese
werden alle Schutzgruppen entfernt und das Oligonucleotid von dem
festen Träger
abgespalten.
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Bei der Synthese werden defekte Oligonucleotide
hergestellt als Folge mehrerer Effekte, hauptsächlich einer vorzeitigen Beendigung
der Synthese, gefolgt von einem Capping, was zu 5'-abgetrennten Molekülen führt, und
einer Depurinierung während
der Synthesezyklen, gefolgt von einer Strangspaltung während des Entschützens. Kürzlich wurde
die Aufmerksamkeit auch auf das Auftreten von kürzeren, intern gelöschten Produkten
gerichtet – sogenannt
n-1- und n-2-Fragmenten [Temsamani et al, (1995), Nucleic Acids
Research 23 (11), 1841–1844];
[Fearon et al, (1995) Nucleic acids Res., 23 (14), 2754–2761].
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Der Notwendigkeit für reine
Oligonucleotide wird beispielhaft angegeben durch den Bedarf an
Qualitätserzeugnissen
in der Antisens-Therapie [Gelfi et al, (1996), Antisense and Nucleic
Acid Drug Development, 6, 47–53],
in routinemäßigen Diagnostikanwendungen,
oder für
physikalisch-chemische und strukturelle Untersuchungen [Agback et
al, (1994) Nucleic Acids Res, 22 (8), 1404–12]. Auch reduzieren verunreinigte
Oligonucleotide häufig
die Effizienz beim molekularen Klonen und komplizieren die Interpretation
von Ergebnissen [McClain et al, (1986) Nucleic Acids Res. 14 (16),
6770]; [Nass al, (1988) Gene, 66 (2), 279–94].
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Die präparative Gelelektrophorese
stellt die beste Auflösung
zur Reinigung von Oligonucleotiden zur Verfügung. Das Verfahren ist jedoch
mühselig,
führt oft
zu erheblichem Verlust an Material und ist schlecht für eine Automation
und Maßstabsvergrößerung geeignet.
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Die chromatographische Trennung kann
einige dieser Probleme lösen,
bietet ein Potential zur Maßstabsvergrößerung mit
minimalen Verlusten und unter Verwendung völlig automatisierter Instrumente.
Diesem positiven Aspekte stehen die ziemlich schlechten Trennleistungen der
meisten chromatographischen Systeme gegenüber. Als eine teilweise Lösung dieses
Problems wurde die chromatographische Trennung von mit Affinity-Tags
markierten Oligonucleotiden verwendet. Die üblicherweise verwendete Trityl-
oder Oligonucleotid-Trennung auf Umkehrphasensäulen, oder der Einfang von
5'-Thiol-markierten
oder biotinylierten Oligonucleotiden auf entsprehenden Thiolaffinitätssäulen [Bannwarth
et al, (1990), Helv. Chim. Acta, 73, 1139–1147] oder Avidinsäulen [Olejnik
et al, (1996), 24 (2), 361–366]
bieten die Möglichkeit,
Fragmente mit intaktem 5'-Enden
zu isolieren. Jedoch verunreinigt der 5' Teil entpurinierter Moleküle notorisch
die durch dieses Verfahren gereinigten Oligonucleotide.
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Ein schwach basisches System wurde
vorgeschlagen für
das partielle Entschützen
und die Abspaltung von apurinischenen Stellen, wobei die Oligonucleotide
weiterhin am festen Träger
gebunden sind. Auf diese Weise können
die 5'-Enden der
entpurinierten Moleküle
verworfen werden bevor die Oligonucleotide vom Träger abgelöst werden,
gefolgt von einer Isolierung von Molekülen mit intakten 5'-Enden [Horn et al,
(1988), Nucleic acids Res, 16 (24), 11559–71]. In der Praxis wurde diese
Strategie von einem wesentlichen Verlust an Produkten aufgrund ungewollter
Freisetzung von Oligonucleotiden während der Abspaltung von entpurinierten Stellen
begleitet.
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In WO 92/09615 wird die Verwendung
einer Alkoxysilylgruppe als ein Linker des Oligonucleotids an den
Träger
beschrieben.
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Dieser Linker ist während der
Synthesezyklen inert und widersteht Bedingungen, die apurinische
Stellen abspalten. Der Linker wird schließlich mit Tetrabutylammoniumfluorid
(TBAF) von dem festen Träger
abgespalten, um nach einer Umkehrphasentrennung von DMTr-enthaltem Material
ein Oligonucleotid zu erhalten, bei dem sowohl die 3'- als auch 5'-Enden intakt sind.
Jedoch war die Synthese dieses Trägers umständlich und beschwerlich. Aufgrund
einer geringen Reaktivität
der funktionellen Gruppe des Linkers wird der Grad der Substitution
des Trägers
gering, was zu ungenügenden
Nucleosidbelagungen des Trägers
führt.
Somit ist dieses Verfahren nicht zur Herstellung eines Trägers geeignet,
der für
eine Synthese im großen
Maßstab
brauchbar ist.
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WO 93/13320 betrifft einen festen
Träger
für Oligomere,
bestehend aus einem Siliciumdioxidträger, einem Linker, der eine
Siliciumdioxidbindung Si-O-Si, die keine Disiloxylverknüpfung ist,
umfasst, und einem Oligomer. Die Siliciumdioxidbindung wird nie
abgespalten und es werden keine freien OH-Gruppen erzeugt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Entsprechend einem ersten Aspekt
stellt die Erfindung ein Trägersystem
zur Festphasensynthese von Oligomeren zur Verfügung. Das Trägersystem
umfasst einen Träger,
einen Linker und eine Ausgangsverbindung des Oligomers. Die Ausgangsverbindung
wird über
einer Disiloxylverknüpfung
an den Träger
gebunden. Die Disiloxyl-Funktion wird mit einer Hydroxylgruppe auf
dem Träger
verbunden. Die mit der Disiloxylgruppe verbundenen funktionellen
Gruppen sind sehr reaktiv, was eine reproduzierbare und kontrollierte
Beladung der Ausgangsverbindungen ermöglicht.
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Das Trägersystem der Erfindung ist
leichter herzustellen als vergleichsweise Systeme nach dem Stand
der Technik, und stellt hohe Beladungen des Trägers zur Verfügung. Gemäß der Erfindung
werden hohe Beladungswerte für
das Ausgangsnucleosid erhalten. Diese Beladungen, die oft höher als
200 μmol/g
betragen, sind für
eine kosteneffiziente Synthese im großen Maßstab erforderlich.
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Die Verknüpfung ist während der Synthesezyklen inert
und widersteht Bedingungen, die apurinische Stellen abspalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Ausgangsverbindung ein Nucleosid und wird die Festphasensynthese
zur Synthese von Oligonucleotiden verwendet.
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Träger mit immobilisierten Oligonucleotiden
können
als Hybridisationsaffinitätsmatrizen
verwendet werden. Einige Einsatzmöglichkeiten solcher Träger sind:
Reinigung von DNA-Bindungsproteinen, Affinitätsreinigung von Plasmiden,
als ein Träger
zur Genmontage (aus Oligonucleotiden) und für Diagnosezwecke etc.
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In dem neuen Trägersystem der vorliegenden
Erfindung wird das erste Nucleosid an den Träger über einer Disiloxylverknüpfung gebunden,
und das System wird vorzugsweise durch die folgende Formel (I) dargestellt
wobei
B
eine Nucleosid- oder Desoxynucleosidbase ist;
R
2 gleich
-H, -OH oder OR
7 ist, wobei R
7 eine
Schutzgruppe ist;
R
1 eine Schutzgruppe
ist;
R
3, R
4,
R
5, R
6 für sich genommen
jeweils Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aralkyl, Cycloalkylalkyl,
Alkyloxy, Aryloxy, Cycloalkyloxy, Alkenyloxy und Aralkyloxy darstellen;
Supp
ein fester Träger
ist;
X eine Ankergruppe ist, die für eine kovalente Bindung zum
Träger
verwendet wird;
(p-Y)
n und (p-Z)
m Oligophsphorsäuretriester-Linker sind, wobei
p einen Phsphorsäuretriester
darstellt, Y und Z unabhängig
ausgewählt
sind aus einem Nucleosid und einem Rest eines Diols, A eine aliphatische
oder aromatische Gruppe ist, n eine Zahl zwischen 0–50, vorzugsweise
0–10 ist
und k, 1, m jeweils eine Zahl von 0 oder 1 sind, mit der Maßgabe, daß wenn m
und n gleich 0 sind, 1 und k dann gleich 0 sind, und mit der Maßgabe, daß wenn m
= 1, dann k gleich 0 ist und X gleich 0 oder S ist.
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Die Schutzgruppen R1 und
R7 sind Schutzgruppen, die üblicherweise
zum Schutz der 5'-
und 2'-Position
von Ribo- und Desoxiribonucleosiden verwendet werden. R1 kann
ausgewählt
werden aus Trityl-, Monomethoxytrityl-, Dimethoxytrityl-, Pixyl-
oder anderen höheren
alkoxysubstituierten Tritylschutzgruppen. R7 kann
ausgewählt
werden aus Tertbutyldimehylsilyl (TBDMS), Methoxytetrahydropyranoyl
(MTHP), Tetrahydropyraranoyl, Methyl oder Allyl.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind R3, R4,
R5, R6 Isopropyl.
Die Wahl von R3, R4,
R5, R6 wird bestimmt
durch die Anforderungen des Disiloxyl-Linkers hinsichtlich Stabilität gegenüber Labilität. Es ist
bekannt, dass diese Eigenschaften leicht durch die Modifizierung
von elektronenabgebenden Parametern der Substituenten kontrolliert
werden können.
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X kann eine Ankergruppe sein, vorzugsweise
0, S oder eine Amidfunktion, vorausgesetzt, dass sie stabil ist
gegenüber
den bei der Synthese verwendeten Bedingungen und dem Reagens zur
Abspaltung von apurinischen Stellen.
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Die gleiche Bedingung gilt auch für den (p-Y)n-Linker und (p-Z)m.
Somit gibt es keine anderen Beschränkungen für Y und Z.
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Z ist beispielsweise ein Tetraethylenglykol-Rest.
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Ein weiter Bereich an porösen wie
auch nichtporösen
festen Trägern
kann als Träger
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Die Gruppe von bevorzugten Trägern schließt vernetzte Polystyrole,
Siliciumdioxid, Polysaccharide, vernetzte Polysaccharide und verschiedene
Gläser
ein.
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Wenn der Oligophosphotriester-Linker
(p-Y)n in der obigen Formel vorhanden ist,
wird ein Träger
bereitgestellt, der zu einer noch größeren Oligonucleotid-Reinheit
führt als
ohne dem Linker. Indem man die Träger durch eine Reihe von Synthesezyklen
vor Zugabe des spaltbaren Disiloxyl-Linkers und der Synthese des gewünschten
Oligonucleotids herstellt, werden jegliche nichtspezifische Synthesestellen
neutralisiert. Dieser Linker ergibt einen verbesserten Kontakt zwischen
dem Ausgangsnucleosid und einem eintreffenden Reagens und stellt
sicher, dass auch Oligonucleotide, die von Stellen ausgehend, die
nicht für
eine Synthese am Träger gedacht
sind, dennoch zur Herstellung des gewünschten Oligonucleotids beitragen.
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Entsprechend einem zweiten Aspekt
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Oligonucleotidsynthese auf einem
festen Träger
Supp zur Verfügung.
Das Verfahren umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen
eines wie oben definierten Trägersystems;
- (ii) Kondensieren eines Nucleotids an das erste Nucleosid des
Trägersystems,
um ein Oligonucleotid zu synthetisieren;
- (iii) Entfernen von allen Schutzgruppen an dem Oligonucleotid,
mit Ausnahme der 5'-Schutzgruppe,
und Abspalten der apurinische Stellen, die während des säurekatalysierten Entschützens gebildet
werden;
- (iv) Abspalten des Produktes in voller Länge von dem Träger; und
- (v) Reinigen des Oligonucleotids.
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In Schritt (i) wird ein Oligophosphotriester-Linker
(p-Y)n auf dem festen Träger synthetisiert und wird ein
Ausgangsnucleosid über
einen (p-z)m-Linker und eine Disiloxylgruppe
an den Linker gebunden.
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Gemäß einer Ausführungsform
des Verfahrens wird die Disiloxylverknüpfung entsprechend bekannter Verfahren
vor Schritt (v) selektiv abgespalten (Markiewicz W. T., 1979, Journal
of Chemical Reserche (M) 0181-0197) mit einer Verbindung, die Fluoridionen
enthält.
Eine bevorzugte Fluorid-enthaltende Verbindung ist Tetraalkylammoniumfluorid.
Tritylammoniumhydrogenfluorid ist ebenfalls geeignet. Die Reinigung
wird durch Umkehrphasenchromatographie unter Verwendung der 5'-Schutzgruppe als
ein Affinitäts-Handle
durchgeführt.
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Entsprechend einer alternativen Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird Schritt (v) durch eine Exonuklease-Behandlung ausgeführt, wodurch
nichtgeschützte
Oligonucleotide verdaut werden. Diese Ausführungsform ist insbesondere
geeignet für
ein Synthese in situ, wo eine Chromatographie nicht möglich ist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird nachfolgend in
Zusammenhang mit einem experimentellen Teil und den beiliegenden
Zeichnungen näher
beschrieben:
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1 zeigt
Ausgangspunkte für
eine Oligonucleotidsynthese mit oder ohne einen Oligonucleotid-Linker
(14 bzw. 13) und dem Träger
nach vollendeter Synthese (15).
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2 zeigt
die Ergebnisse einer Synthese eines Purin-reichen (GA)40-Oligonucleotids.
A) Ein Umkehrphasen-HPLC-Chromatogramm,
das das Trityl-enthaltende Material zeigt. Das Produkt von einem
Standardträger
erscheint als ein viel breiterer Peak mit einem großen Anteil
an Material, der später
erscheint verglichenen mit dem scharfen und symmetrischen Peak des
neuen Trägers.
B) Von den Peaks in A gesammelte Produkte wurden 5'-markiert und auf
einem denaturierenden Polyacrylamidgel getrennt. Ein Autoradiogramm, das
das Oligonucleotid zeigt, welches erhalten wird unter Verwendung
eines Standträgers
auf der Spitze und Material, das an dem neuen Träger darunter synthetisiert
wurde. C und D) Dasselbe Gel wie in B wurde auf einem Phosphorimager
(Molecular Dynamics) gescannt. Die Daten werden als Liniendiagramme
mit einem Standardträger
in C und dem neuen Träger
in D dargestellt. Die n-1
und n-2-Peaks sind in C markiert.
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3 zeigt
eine Zirkularisierung einer 91-mer Padlock-Sonde. Der Begriff "Padlock-Sonde" bedeutet eine Sonde,
die in der Lage ist, auf ihrer Zielsequenz zu Zirkularisieren und
wird beschrieben in Nilson, M., Malmgren, H., Samiotaki, M., Kwiatkowski,
M., Chowdahry, B. P. und Landergren U. (1994) Science, 265 (5181),
2085– 8,
worauf hiermit verwiesen wird. Das Oligonucleotid wurde am 5'-Ende markiert und
die beiden Enden wurden ligiert unter Verwendung eines Überschusses
eines komplementären
Oligonucleotides als Schablone. Die Umsetzung wurde unter Verwendung
einer thermostabilen Ligase für
mehrere Zyklen der Denaturierung und Ligation durchgeführt. Lane
1: keine Ligase. Lanes 2, 3 und 4: 1, 2 bzw. 3 Ligationszyklen.
Alle Oligonucleotide in voller Länge
(n) wurden in der ersten Runde der Ligation zirkularisiert.
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Die Herstellung des Trägersystems
gemäß der Erfindung
kann gemäß dem nachfolgend
dargestellten Schema 1 durchgeführt
werden:
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Dieses Verfahren umfasst die folgenden
Schritte:
- 1. Sylilierung der 5'-Dimethoxy-tritylierten
und entsprechend geschützten
Nucleoside unter Verwendung von 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan
in trocknem Pyridin unter Zusatz von Imidazol.
- 2. Umsetzen des gebildeten Monochlorderivats (3) mit einem Diol,
z. B. Tetraethylenglykol, um ein Derivat (4) zu erhalten.
- 3. Einführung
einer Phosphoramidit-Funktion bei der freien Hydroxylgruppe, die
sich am Ende des 3'-Linkers
befindet.
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Gemäß der Erfindung wurde das homobifunktionale,
einfach verfügbare
Reagens 1,3-Dichlor-1,1,2,2-tetraisopropyldisiloxan (2) (Schema
1) verwendet. Mit anderen Worten, das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Reagens besitzt zwei reaktive Funktionen, die eine hohe
und kontrollierbare Substitution ermöglichen.
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Es wurde ein Disiloxylrest als eine
stabile Linker-Funktion
zwischen einem Nucleosid und einem festen Träger verwendet. Die reaktiven
Zwischenprodukte (3) oder (5) wurden in einem oder drei Schritten
synthetisiert, jeweils entsprechend dem obigen Schema 1.
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Es wurden keine Versuche durchgeführt, um
das Zwischenprodukt (3) zu isolieren, weswegen die Silylierung von
entsprechend geschützten
Nucleosiden (1) unter Verwendung von nur einem geringen Überschuss
an (2) durchgeführt
wurde. Die Zugabe eines Überschusses
eines Diols mit einer 13-Atome langen Kette (Tetraethylenglykol)
resultierte in der Bildung eines unsymmetrischen Disiloxyl-Derivats
(4), das anschließend
für die
Synthese des Phosphoramidits (5) verwendet wurde.
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Die Erfindung benötigt einen Träger, der
funktionalisiert ist mit Hydroxylgruppen, die durch nichthydroly sierbare
Bindungen mit dem Träger
verbunden sind. Mono R, Hydroxyalkyl-derivatisierte Polystyrolteilchen (von
Pharmacia) wurden ohne Modifikationen verwendet. Die Derivatisierung
von CPG fand gemäß den nachfolgenden
Schema 2 statt.
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- a) Thionylchlorid, Ethanol;
- b) γ-Butyrolacton,
Triethylamin;
- c) Dimethoxytritylchlorid, Pyridin;
- d) NaOH, Triethylamin;
- e) Isobutylchlorformiat;
- f) Aminopropyl-CPG
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Dieses Schema schließt die folgenden
Umsetzungen ein:
- a) Unter Rückfluss halten von 6-Aminohexansäure in trockenem
Ethanol mit Zusatz von Thionylchlorid, um eine Veresterung der Carboxylgruppe
zu erreichen.
- b) Acylierung der Aminogruppe mit γ-Butyrolacton, um Verbindung
(8) zu bilden.
- c) Schutz der eingeführten
Hydroxylgruppe mit einer Dimethoxytritylgruppe, durchgeführt mit
DMTrCl in trockenem Pyridin.
- d) Hydrolyse der Estergruppe mit NaOH und Bildung des Triethylammoniumsalzes
der resultierenden Säure.
- e) Aktivierung der Carboxylgruppe durch Herstellen eines gemischten
Anhydrids nach Zusatz von Isobutylchlorformiat.
- f) Kopplung des aktivierten Reagens an den CPG-Träger, der
mit Amino-Funktionen derivatisiert ist, um den Träger (12)
zu bilden.
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Das CPG wurde durch herkömmliche
Aminopropylsilanisierung aktiviert [Pon, (1993) In Agraval, S. (ed.),
Methods in Molecular Biology. Protocols for Oligonucleotides and
Analogs. Humana Press Inc.]. Vor einer weiteren Derivatisierung
wurde der Amino-CPG-Träger
mit Trichloressigsäure
in Dichlormethan entsprechend Pon [Pon, (1993), siehe oben] behandelt.
Die Verbindung (10) wurde, ausgehend von einer billigen 6-Aminohexansäure und γ-Butyrolacton
in hoher Ausbeute hergestellt. Es wurde geeignet umgewandelt in
das gemischte Anhydrid (11) in einer Umsetzung mit Isobutylchlorformiat,
und wurde unmittelbar zur Kopplung an CPG verwendet, siehe Schema
2. Unter Verwendung verschiedener Verhältnisse an (11) und eines festen
Trägers
wurden Beladungen erhalten, die von 15 bis 60 γmol/g reichten,. Der derivatisierte
Träger
wurde gründlich mit
Essigsäureanhydrid
gecappt und mit Trimethylsilylchlorid TMSCl silanisiert.
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EXPERIMENTELLE
VERFAHREN
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Porenkontrolliertes Glass (CPG) (1000
A) wurde von CPG Inc. (Fairfield, USA) erhalten und wurde aminopropylsilanisiert
gemäß Pon et
al. [Pon, 1993, siehe oben]. Vernetzte Polystyrolteilchen (10 μm Durchmesser),
derivatisiert mit Hydroxylalkyl-Funktionen (Mono R) (von Pharmacia,
Uppsala, Schweden).
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Die Oligonucleotidsynthesen wurden
entweder auf einem ABI 394 DNA-Synthesizer (Perkin Elmer) oder einem
Gene Assembler Plus (Pharmacia Biotech-AB) Instrument durchgeführt. Die
analytische Flüssigkeitschromatographie
der synthetisierten Oligonucleotide wurde auf ein Hitachi-Merck La Chrom HPLC-System,
das mit einer LiChrospher RP 18 (5 mm) Säule (Merck) ausgestattet war,
und unter Verwendung eines linearen Gradienten des Lösungsmittels
A: Acetonitril 5% v/v in Triethylammoniumacetat 0,1 M, pH 7,0, und Lösungsmittel
B: Acetonitril 40% v/v in Triethylammoniumacetat 0,1 M, pH 7,0,
durchgeführt.
Die präparativen Trennungen
wurden auf einem FPLC-System (Pharmacia Biotech-AB) unter Verwendung
einer Pep RPC 10/10 Umkehrphasensäule (Pharmacia) und des obigen
Lösungsmittelgradienten
durchgeführt.
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Beispiel 1
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Synthese von Nucleosid-Derivaten
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5'-Dimethoxytrityl-3'-O-1,1,3,3-tetraisopropyl-3-tetraethylenglykoloxydisiloxylthymidin
(4) (B=T)
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5'-DMTr-thymidin
(1) (1,30 g, 2,3 mmol) und Imidazol (0,32 g, 4,8 mmol) wurden durch
Coverdampfung mit trockenem Pyridin getrocknet und in 20 ml trockenem
Pyridin aufgelöst.
Es wurde 1,3-Dichlor-1,1,3,3-tetraisopropyldisiloxan (2) (0,75 g,
2,4 mmol) zugegeben und die Mischung während 3 Stunden bei 20°C umgerührt, um
einen vollständigen
Verbrauch des Ausgangsmaterials zu erreichen. Zu der gebildeten
Verbindung (3) (siehe Schema 1) wurde Tetraethylenglykol (3,9 g,
23 mmol) gegeben und die Mischung wurde während 6 Stunden gerührt. Die
reine Verbindung (4) wurde als ein Öl (1,62 g, 72%) isoliert, gefolgt
von einem standardmäßiges Aufarbeiten
mit Bikarbonat, einer Extraktion mit Dichlormethan, einem Verdampfen
der organischen Phase und einer Flashsäulenchromatographie.
1H-NMR (CDCl3) in
ppm: 0,85–1,05
(m, 28 H), 1,43 (s, 3 H), 2,25–2,42
(m, 2 H), 2,85 (s, breit, 1 H), 3,27–3,52 (dd, 2H) , 3,54–3,76 (m,
12H), 3,79 (s, 3H), 3,80–3,85
(m, 2H), 4,09 (m, 1H), 4,68 (m, 1H), 6,40 (t, 1H), 6,83 (d, 4H),
7,23–7,40
(m, 9H), 7,63 (d, 1H), 9,19 (s, breit, 1H).
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Die anderen drei Nucleosidderivate
wurden auf eine ähnliche
Weise erhalten.
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Beispiel 2
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Synthese von Phosphoramiditen
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Synthese eines (2-Cyanoethyl)-N,N-diisopropylphosphoramidit
(5) (B=T).
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Das Thymidin-Derivat (4) (1,50 g,
1,53 mmol) wurde durch Coverdampfung mit Toluol (20 ml) getrocknet
und in wasserfreiem Dichlormethan (15 ml) aufgelöst. Zu dieser magnetisch gerührten Lösung wurde
trockenes Triethylamin (0,85 ml, 6,0 mmol) gegeben, gefolgt von
2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylaminophosphochloridat
(710 mg, 3,0 mmol). Nach 15 Minuten Rühren bei 20°C zeigte eine TLC den Verbrauch
des gesamten Ausgangsmaterials und die Bildung eines einzelnen Produktes.
Die Reaktionsmischung wurde schnell zwischen gesättigtem, wässrigen Natriumbicarbonat und
Dichlormethan getrennt und mit Dichlormethan (2 × 50 ml) extrahiert. Der nach
der Verdampfung der organischen Phase erhaltene Rückstand
wurde durch Coverdampfung mit Toluol getrocknet und auf einer kurzen
Silicagelsäule
gereinigt, präpariert
und eluiert mit CH2Cl2/Et3N 9/1 v/v. Die das gewünschte Produkt enthaltenden
Fraktionen wurden vereinigt, im Vakuum eingedampft, mit trockenem
Triethylamin coverdampft und im Hochvakuum getrocknet, um 1,57 g
(87%) eines Öles
zu ergeben; 31P-NMR (CDLl3 +
2 Tropfen an Triethylamin) 148,61 ppm.
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Die übrigen Amidite wurden wie oben
hergestellt.
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Beispiel 3
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Konstruktion von Hydroxyalkyl-derivatisiertem
CPG-Träger
(14) (siehe 1)
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Zur Derivatisierung von aminopropyliertem
CPG wurde ein unsymmetrisches Anhydrid (11) (siehe Schema 2) verwendet.
Der Substitutionsgrad wurde analysiert, basierend auf der DMTr-Kationenfreisetzung, wie
beschrieben in [Gait, (ed) (1984) Oligonucleotide synthesis; a practical
approach.. IRL Press]. CPG, das bis zum Ausmaß von 28 μmol/g derivatisiert war, wurde
für weitere
Experimente gewählt.
Einige DNA-Synthesesäulen
wurden mit diesem Träger
geladen (jeweils ca. 10 mg), und sie wurden 10 Kopplungszyklen mit
einem standardmäßigen Thymidinamidit
unterzogen, gefolgt von einem Koppeln von einem der Nucleosidamidite
(5), um den Träger
(14) zu erhalten. Diese Träger
wurden für
die Oligonucleotidsynthese verwendet.
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Beispiel 4
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Konstruktion eines derivatisierten
Polystyrolträgers
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Verfahren A: Konstruktion
des Trägers
(13), 1
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Mehrere Abschnitte eines vernetzten
Polystyrolträgers
(Mono R) (von Pharmacia) (0,50 g) wurden durch Coverdampfung mit
Pyridin getrocknet und in Pyridin (2 ml) suspendiert. Es wurden
verschiedene Volumina von Verbindung (3) (Schema 1), die mit einer
1 mmol Skala in Pyridin (10 ml) hergestellt wurden, siehe Beispiel
1 oben, zu den obigen Suspensionen gegeben und die Mischungen wurden
bei 20°C
während
2 Stunden geschüttelt.
Alle aktivierten Stellen, die sich theoretisch bei der Umsetzung
von nicht umgesetztem (2) mit dem festen Träger bilden könnten, wurden
durch Zugabe von Methanol (5 ml) gequenscht. Nach 1 Stunde Schütteln wurde
die Mischung filtriert, durch Waschen mit trockenem Pyridin getrocknet
und zurück
zu dem mit einem Stopfen verschlossenen Kolben übertragen, wo nicht umgesetzte
Hydroxylgruppen mit Ac2O/DMAP (4-Dimethylaminopyridin)/Pyridin
während
2 Stunden gecappt wurden. Die Mengen an DMTr-Thymidin, die über die
Disiloxylbindung (13) direkt an den Träger gebunden sind, wurden wie
oben spektralphotometrisch überprüft.
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Verfahren B: Konstruktion
des Trägers
(14), 1
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Ein Polystyrolträger (10 mg), der mit Hydroxyalkylgruppen
derivatisiert ist, wurde in Kassetten zur Synthese von Oligonucleotiden
auf einem Gen-Assembler Plus Instrument (Pharmacia) gepackt. Diese
verpackten Träger
wurden einem Kopplungszyklus unterzogen, der ein standardmäßiges Thymidinamidit
verwendete, das 5 Mal mehr verdünnt
war als beim standardmäßigen Kopplungsverfahren
empfohlen. Der Träger
wurde auf der Maschine, die in einem manuellen Modus lief, umfassend
gecappt (10 min). Unter den obigen Bedingungen ergaben die DMTr-Freisetzungsexperimente
Werte, die mit jenen aus den ursprünglichen 0,2 μmol Trägern vergleichbar
sind. Alle Träger
wurden weiter derivatisiert durch Koppeln von 9 aufeinanderfolgenden
Thymidin-Nucleotiden, gefolgt vom Koppeln des entsprechenden Amidits
(5) aus Beispiel 2 oben. Diese Kopplungen wurden unter Verwendung
von standardmäßigen Amiditkonzentrationen
und Syntheseprotokollen durchgeführt
.
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Beispiel 5
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Festphasensynthese von
Oligodesoxynukleotiden (15), 1
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Unter Verwendung des ABI
394 DNA-Synthesizers und von CPG-Trägern
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Für
die Oligonucleotidsynthese wurde der oben beschriebene CPG-Träger (14)
verwendet. Alle Kopplungen wurden durchgeführt unter Verwendung von Amiditen,
die an den exocyclischen Aminfunktionen durch eine Benzoylgruppe
geschützt
sind, unter vom Hersteller empfohlenen Bedingungen für eine 0,2 μmol Skala Synthese,
mit der Ausnahme, dass die Nucleosidamidite mit der halben empfohlenen
Konzentrationen verwendet wurden. Die endgültigen DMTr-Gruppen ließ man auf dem synthetisierten
Oligonucleotid.
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Synthese auf einem Gen
Assembler (Pharmacia) unter Verwendung des Polystyrolträgers
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Alle Synthesen wurden unter Verwendung
von PAC-Amiditen (Pharmacia Biotech-AB) bei der 0,2 μmol Skala
durchgeführt,
entsprechend den Anweisungen des Herstellers und ohne Änderungen
der empfohlenen Amiditkonzentrationen. Es wurden Träger, die
gemäß Verfahren
A (13) oder B (14) in Beispiel 4 oben konstruierten wurden, verwendet,
siehe auch 1.
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Eine normale maßstabgetreue Umsetzung von
standardmäßigen Nucleosidamiditen
oder dem modifizierten Amidit (5) mit Hydroxyalkyl-Polystyrol-Träger resultierte
in einer sehr hohen Beladung. Eine quantitative Analyse der freigesetzten
DMTr-Gruppe ergab Beladungen von soviel wie 250 bis 290 μmol/g. Auch
ergaben Funktionalisierungen, bei denen ein Überschuss an Reagens (3) beteiligt
war, einen relativ hohen Grad der Substitution. Eine Umsetzung von
0,5 mmol an (3) pro 1 g an festem Träger bei 20°C während 2 Stunden resultierte
in einem Träger,
der mit 180 μmol/g
geladen war. Diese verhältnismäßig großen Zahlen
waren eine Folge der hohen Dichte von Hydroxylgruppen an dem Träger und
von der hohen Reaktivität
der verwendeten Reagenzien. Solche in hohem Maße derivatisierten Träger sind
wertvoll zur Synthese von kurzen therapeutischen Oligonucleotiden
in großem
Maßstab.
Für die
Synthese von relativ langen Oligonucleotiden mussten Maßnahmen
ergriffen werden, um diesen hohen Grad der Substitution zu beschränken. Eine
zufriedenstellende Beladung (38 μmol/g)
konnte erhalten werden indem man nur 0,1 mmol an (3) pro 1 g an
Träger
verwendet. Eine. mehrfache Verdünnung
von (5) unter die empfohlene 0,1 M Konzentration war das beste Verfahren
zum direkten Einbau von (5) an den Polystyrolträger. Das gleiche Verdünnungsverfahren
wurde für
das erste standardmäßige Amidit
angewandt, das zur Syn these der Polystyrolversion des Trägers (14)
verwendet wurde. Allen oben beschriebenen Kopplungsreaktionen wurde
gefolgt von einem umfassenden Capping-Verfahren, um jegliche nichtumgesetzte
Hydroxylgruppen zu blockieren.
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Beispiel 6
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Entschützen und Reinigen der synthetischen
Oligodesoxynukleotide
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Es wurden je nach der Art des Trägers, der
in der Synthese angewendet wurde, verschiedene Entschützungsverfahren
verwendet.
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CPG-verankerte Oligonucleotide.
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Eine Spritze, die mit einer Mischung
aus Et3N/EtOH 1 : 1 v/v gefüllt war,
wurde mit einer Kassette verbunden, die einen Träger zur Oligonucleotidsynthese
enthielt. Eine Behandlung des Trägers
mit Base, fand während
3 Stunden bei 20°C
statt, mit der gelegentlichen Zugabe eines neuen Aliquots des Lösungsmittels
zur Kassette. Der Träger
wurde gewaschen mit Ethanol (2 ml), Wasser (2 × 2 ml), mit Acetonitril (3 × 2 ml)
getrocknet, und nach dem Öffnen
der Kassette würde
der feste Träger
auf eine Sarstedt Röhre
mit Schraubverschluss übertragen.
Es wurde Tetrabutylammoniumfluorid (TBAF) 0,5 M in trockenem Tetrahydrofuran
(THF) (200 μl) zugegeben
und die Mischung während
4 Stunden bei 20°C
inkubiert. Die Abspaltung des Disiloxyl-Linkers konnte alternativ
durchgeführt
werden, wenn man während
30 min bei 65°C
200 ml an 0,5 M TBAF in trockenem DMF verwendete. Es wurde konzentrierter
wässriger
NH3 (2 ml) eingebracht und die Mischung
während 12
Stunden in einen Ofen mit 65°C
gegeben. Nach einer teilweisen Konzentrierung wurde das Oligonucleotid auf
einer NAP 10 Sephadex-Säule
(Pharmacia Biotech-AB) entsalzt und durch HPLC auf einer RP 18 Säule analysiert.
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Präparative Läufe wurden an einer FPLC durchgeführt unter
Verwendung einer Pep RPC Umkehrphasensäule. Es wurde sorgfältig darauf
geachtet, das hydrophobe Trityl-enthaltende Produkt nicht zu fraktionieren,
sondern vielmehr den ganzen Peak zu sammeln, was sehr ähnlich ist
zu Trennungen auf wegwerfbaren RP-Patronen (Sep-Pak, C18, Waters,
USA). Nach einem Verdampfen wurde die endgültige Entfernung der DMTr-Gruppen
durchgeführt
unter Verwendung von wässriger
80%iger Essigsäure
während
20 Minuten bei 20°C,
mit nachfolgendem Verdampfen der Säure. Alternativ dazu wurden
Oligonucleotide, die an ihrer 5'-Position
durch das Tr-S Pphosporylierungsreagens phosphoryliert waren, schließlich entschützt entsprechend dem
veröffentlichten
Verfahren [Connoly, (1987) Tetrahedron Lett., 28 (4) , 463–466].
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Polystyrolträger-verankerte
Oligonucleotide.
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Nach abgeschlossener Synthese wurde
der Träger
von der Kassette in eine Sarstedtröhre übertragen und während 90
Minuten bei 65°C
einer Behandlung mit konzentriertem wässrigem NH3 unterzogen.
Nach dem Abkühlen
wurden die Teilchen kurz zentrifugiert und die obere flüssige Phase
entfernt. Der feste Träger wurde
3 Mal mit 2 ml Wasser gewaschen und getrocknet, indem man mit Acetonitril
wusch. Es wurden zweihundert μl
an 0,5 M TBAF in THF zugegeben und die Mischung während 4
Stunden inkubiert Schließlich
wurde die Mischung mit 0,8 ml Wasser verdünnt und das Oligonucleotid
wurde auf einer NAP 10 Sephadexsäule
entsalzt. Die weiteren Entschützungs-
und Reinigungsschritte folgen genau jenen, die für CPG-gebundene Oligonucleotide
beschrieben sind.
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Beispiel 7
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Elektrophoretische Analyse
von Oligonucleotiden
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Elektrophoretisch zu analysierende
Oligonucleotide wurden an ihrem 5'-Ende mit 32P
markiert unter Verwendung von Polynucleotidkinase in einem 50 μl Reaktionsvolumen
von 50 mM KAc, 10 mM MgCl2, 10 mM Tris-HAc
(pH 7,5), 10 μCi
(g-32P)ATP (3000 Ci/mmol) und 10 U Polynucleotidkinase
(Amersham) bei 37°C
während
30 min. Die Markierungsreaktion wurde gestoppt durch Entsalzen auf
einem Sephadex G-50 Spinsäule, gefolgt
von einer Inkubation bei 65°C
während
5 min. Alle in dieser Untersuchung elektrophoretisch analysierten
Oligonucleotide wurden mit einem 5'-Phosphat synthetisiert, um sicherzustellen,
dass die abgespaltenen apurinischen Oligonucleotide mit der gleichen
Effizienz markiert werden, wie die Moleküle mit voller Länge. Nach
Trennung auf einem denaturierenden 6 Polyacrylamidgel wurde die
Radioaktivität
mittels Autoradiographie (Amersham Hyperfilm) aufgezeichnet oder
für quantitative
Messungen von Bandintensitäten
auf einem Phosphorimager-Instrument (Molecular Dynamics) gescannt.
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Beispiel 8
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Purinreiche
Oligonucleotide
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Das Risiko einer Depurinierung eines
Oligonucleotides wächst
mit der Anzahl an Purinen und der Gesamtlänge des Oligonucleotids an.
Eine erhöhte
Menge an Purinen in einem Oligodesoxynucleotid ergibt eine hohe
Wahrscheinlichkeit für
dessen Depurinierung und des darauf folgenden Zusammenbruchs. Um
die Fähigkeit
des neuen Verfahrens aufzuzeigen, diese kurzen Sequenzen zu eliminieren,
wurden zwei 81-mer (AG)40T-Sequenzen parallel
synthetisiert unter Verwendung von standardmäßigen beziehungsweise neuen CPG-basierenden
Träger
(14). Teilweise ent schützte
5'-DMTr-substituierte
Oligonucleotide wurden mittels HPLC analysiert und isoliert. Beide
Produkte wurden detrityliert, 5'-32P kinasiert und elektrophoretisch auf einem
denaturierenden Polyacrylamidgel getrennt. Die in 2 dargestellten Ergebnisse zeigen die Überlegenheit
der Erfindung im Vergleich mit dem Stand der Technik auf. Diese Überlegenheit
konnte schon vorausgesehen werden durch einen Vergleichen der Gestalt
des HPLC-Chromatogramms
(A). Der viel breiterer Peak, der in der standardmäßigen Synthese
erhalten wird, spiegelt die Anwesenheit der kürzeren und deswegen hydrophoberen
tritylierten Fragmente wieder. Anhand der gescannten Darstellung
der Geltrennung (B) wird deutlich, dass das gemäß der vorliegenden Erfindung
synthetisierte Produkt praktisch frei von allen abgeschnittenen
und entpurinierten Sequenzen ist. Zudem enthält dieses Material eine wesentlich
geringere Menge an n-1-Fragmenten [(D) im Vergleich mit (C)].
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Beispiel 9
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Zirkularisierung
einer Padlock-Sonde
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Ein 91-mer Oligonucleotid (M13C91:
5'-P-GCCTGCAGGTCGACTCTAGR(T)50CGGCCAGTGCCAAGCTTGCA-3') wurde gemäß der Erfindung
synthetisiert, um zu testen, wie es als eine Padlock-Sonde funktionieren
würde [Nilsson
et al. (1994), siehe oben], die in der Lage ist, in Anwesenheit
eines Oligonucleotidtemplates (M1350comp: 5'-TTTTTCTAGAGTCGACCTGCAGGCATGCAAGCTTGGCACTGGCCGTTTTT-3') und einer DNA-Ligase
zu Zirkularisieren. Die Ligationsreaktion wurde durchgeführt unter
Verwendung von 0,3 pmol einer 5'-markierten
Sonde und 5,5 pmol an Template in einem Volumen von 10 μl 20 mM Tris-HCl
(pH 8,3), 25 mM KCl, 10 mM MgCl2, 1 mM NAD,
0,01% Triton X-100 und 10 U an Tth-DNA-Ligase. Die Probe wurde einem,
zwei oder drei Zyklen von 94°C
während
15 Sekunden und 55°C während 10
min unterzogen. Die Umsetzungen wurden auf Eis gekühlt und
gestoppt, indem man 10 μl
an Beladungspuffer, der 50% Formamid und 10 mM EDTA enthält, zugibt,
gefolgt von einer Inkubation bei 65°C während 10 min. Die Umsetzungen
wurden wie oben auf einem denaturierenden Polyacrylamidgel analysiert.
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Das Ergebnis der Ligation wird in 3 gezeigt, die deutlich
aufzeigt, dass alle Oligonucleotide mit voller Länge ebenso wie die meisten
n-1-Produkte ligierbar sind, wie dies zu erwarten ist, wenn die
Löschungen
gleichmäßig durch
die Sequenz verteilt sind. Es zeigt auch die Anwesenheit vieler
kürzerer
Produkte, die ligierbar sind und somit intakte 5'- und 3'-Enden besitzen, wodurch Löschungsereignisse
von mehr als einem Nucleotid offenbar werden. Folglich müssen alle
nichtligierenden kürzeren
Sequenzen Löschungen
enthalten, die eine effektive Hybridisierung zur Ziel-DNA verhindern.
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Die vorliegende Erfindung liefert
Produkte, die frei von gekürzten
und nach einer Depurinierung gespalteten Fragmenten sind, wobei
zudem die isolierten Produkte viele weniger n-1-Fragmente enthalten.
Die Menge dieses n-1-Materials wurde in einer Untersuchung, die
an einer kurzen 5-mer Sequenz und unter Verwendung eines standardmäßigen Syntheseprotokolls
durchgeführt
wurde ([Iyer et al., (1995), 14(6) 1349–1357]), auf ungefähr 3 bis
5 abgeschätzt.
Indem man Pre-Cap-Verfahren entsprechend Iyer et al. und eine kurze
Kontaktzeit des Ammoniaks mit dem CPG-Träger verwendete, war es möglich, diese
Figur auf 1,5 bis 2% zu verringern. Im Gegensatz dazu wurde eine
Menge an verunreinigenden n-1 Sequenzen in einem Experiment gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Synthese eines 20-mer verwendenden CPG-Trägers (14) von
1,9 gefunden.
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Das Trägersystem der vorliegenden
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene Festphasensynthese
von Oligonucleotiden beschränkt.
Eine andere beabsichtigte Möglichkeit
ist deren Verwendung als ein Linker zwischen Träger und Hydroxyl-enthaltenden
Komponenten in der kombinatorischen Chemie ([Plunkett et al, (1995),
J. Org. Chem., 60(19), 6006–6007]).