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Der Gegenstand vorliegender Erfindung
wurde als Ausscheidungsanmeldung der Stammanmeldung
EP 799.839 eingereicht. Vorliegende
Erfindung betrifft durch Bestrahlung abgebaute Propylenpolymermaterialien
und Fasern, Filme und andere hieraus hergestellte Gegenstände.
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Propylenpolymere können einer
Kettenspaltung unter Bildung von Produkten niedrigeren Molekulargewichts
unterworfen werden, ein Verfahren, das üblicherweise als Abbau bezeichnet
wird. Dieses Verfahren erniedrigt nicht nur das Molekulargewicht
und erhöht
die Fließfähigkeit
des Polymeren, sondern es führt
auch zu einer Verengung der Molekulargewichtsverteilung. Allgemein
gesagt führt
einhöheres
Molekulargewicht zu besseren physikalischen Eigenschaften, jedoch
schlechteren Verarbeitungseigenschaften. Umgekehrt führt ein
niedrigeres Molekulargewicht zu schlechteren physikalischen Eigenschaften,
jedoch besseren Verarbeitungseigenschaften. Ein Polymer mit niedrigem
Molekulargewicht und mit enger Molekulargewichtsverteilung ergibt
sowohl gute physikalische als auch Verarbeitungseigenschaften bei
vielen hergestellten Gegenständen. Deshalb
war es in der Vergangenheit ein übliches
Verfahren, Propylen zu einem höheren
Molekulargewicht zu polymerisieren als es für die Endanwendung erwünscht war,
und es sodann auf das gewünschte
Molekulargewicht abzubauen.
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Verschiedene Arten chemischer Umsetzungen,
die gut bekannt sind, können
zum Abbau von Propylenpolymeren benutzt werden. Ein Beispiel ist
die thermische Pyrolyse, welche erreicht wird, indem man ein Polymer
hohen Temperaturen, beispielsweise in einem Extruder bei 350°C oder höher aussetzt.
Ein anderer Weg ist, es starken Oxidationsmitteln auszusetzen.
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Beispielsweise offenbart die Französische Patentanmeldung
FR 2 004 491 ein Verfahren zum thermischen oxidativen Abbau eines
Polyolefins in der Pulverphase, bei dem man ein Polymer von Propylen
oder Buten-1 für
einen Zeitraum von 5 Minuten bis 2 Stunden mit einem Luftstrom bei
einer Temperatur von 115° bis
130°C in
Berührung
bringt, wonach es während
eines Zeitraums von 5 Minuten bis 2 Stunden in einem Inertgasstrom
bei einer Temperatur von 120° bis
150°C gehalten
und schließlich
abgekühlt
wird.
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Ein weiterer Weg ist das Aussetzen
einer ionisierenden Strahlung. Beispielsweise offenbart das US Patent
4.282.076 ein Verfahren zur Herabsetzung des Molekulargewichts eines
Propylenpolymeren durch Aktivierung eines ersten Teils des Polymeren
durch Aussetzen einer ionisierenden Strahlung, Zugeben des bestrahlten
Polymeren zu einem zweiten Teil des unbestrahlten Polymeren, Zugeben
einer stabilisierenden Menge eines Antioxidationsmittels zum Gemisch
und Abbauen durch Vermischen unter Scherung in einem Extruder.
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Eine anderes Verfahren, welches ein
fast ausschließlich
in der kommerziellen Praxis benutztes Verfahren ist, die Zugabe
eines mittels zur Förderung
des Abbaus zum Polymeren vor dem Pelletisieren (vgl. zum Beispiel
die Europäische
Patentanmeldung
EP 0 063 654 ).
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Ein den Abbau förderndes Mittel ist eine Substanz,
welche die Kettenspaltung beim Vermischen mit dem Polymeren fördert, das
sodann unter Extrusionsbedingungen erwärmt wird. Die in der derzeitigen
kommerziellen Praxis verwendeten Mittel zur Förderung des Abbaus sind hauptsächlich Alkylhydroperoxide
oder Dialkylperoxide. Diese Materialien leiten eine freie Radikale – Kettenumsetzung
bei erhöhten
Temperaturen ein, was zu einer Spaltung der Polypropylenmoleküle führt. Die
Verwendung von Alkylhydroperoxid oder Dialkylperoxid war ein zufriedenstellendes
Verfahren des Abbaus von Polymeren in vielerlei Hinsichten, jedoch
gibt es einen beträchtlichen
Raum für
Verbesserung.
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Ein unerwünschtes Merkmal ist hier die
Anwesenheit von Zersetzungsprodukten der Mittel zur Förderung
des Abbaus, welche in dem Polymer als Verunreinigung verbleiben.
Diese Zersetzungsprodukte können während der
nachfolgenden Behandlung des Polymeren und während der Verwendung aus ihm
hergestellter Produkte schädlich
sein.
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Die Bestrahlung von Polymeren kann
auch angewandt werden, um erwünschte
Eigenschaften zu bilden, die sich von der Herabsetzung des Molekulargewichts
und der Verengung der Molekulargewichtsverteilung unterscheiden.
Beispielsweise offenbart EP-A-O 190 889 (US Patent 4.916.198) ein
Verfahren zur Herstellung von gelfreiem Polypropylen mit unter Beanspruchung
härtender
Dehnungsviskosität
aus Polypropylen, das keine unter Belastung härtender Dehnungsviskosität besitzt.
Das Polymer wird in wesentlicher Abwesenheit von Sauerstoff bestrahlt,
bis eine wesentliche Kettenspaltung des geradkettigen Propylenpolymermaterials
auftritt, ohne ein Gelieren des Polymeren zu verursachen, und indem
man das bestrahlte Polymer in einer solchen Umgebung während eines
Zeitraums hält,
der für
eine wesentliche Bildung langer Kettenverzweigungen ausreicht. Das
bestrahlte Polymer wird sodann in wesentlicher Abwesenheit von Sauerstoff
zur Deaktivierung der freien Radikale behandelt. EP-A-0 351 866
(US Patent 5.047.446) beschreibt ein Verfahren zur Behandlung eines
freien radikalen enthaltenden, bestrahlten Propylenpolymermaterials
hohen Molekulargewichts zur weiteren Erhöhung einer Verzweigung langer
Ketten und Bildung der durch Bestrahlung bewirkten freien Radikalen
und um das Polymer bei der Langzeitlagerung in Gegenwart von Luft
stabil zu machen. Es wird ein zweistufiges Fließbettverfahren angewandt, bei
dem die erste Stufe eine Zwischentemperatur für die Rekombination von Radikalen
benutzt, und die zweite Stufe eine höher Temperatur für die Radikaldeaktivierung
verwendet.
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Wenn alpha-Oleime polymerisiert werden,
ist das Produkt ein Blend von Molekülsträngen oder -ketten von alpha-Olefineinheiten,
welche viele verschiedene Kettenlängen besitzen.
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Während
die Längen
der meisten der Ketten Tausende von Kohlenstoffatomen darstellen,
gibt es unvermeidlich Ketten von viel kürzerer Länge, welche so gering wie zwei
alpha-Olefineinheiten sein können.
Die Moleküle
kürzerer
Kettenlänge
werden als „Oligomere" bezeichnet. Bei
vorliegender Beschreibung ist ein „Oligomer" als eine Kette von alpha-Olefmeinheiten
definiert, deren Anzahl von Kohlenstoffatomen geringer als 40 ist.
Die Oligomeren können
von den Polymerteilchen in einem Verfahren zur Entfernung eines
nicht-umgesetzten Monomeren abgetrennt werden, das in der Regel
nach der Polymerisationsstufe oder den Polymerisationsstufen durchgeführt wird.
Oligomere können
auch in einem Polymeren als Ergebnis von Behandlungen nach der Polymerisation,
wie z. B. des Abbaus und der Schmelzextrusion, gebildet werden.
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Bei den meisten im Handel erhältlichen α-Olefinpolymeren
ist die Konzentration von Oligomeren in den Polymerteilchen nicht
hoch genug, um ein Problem zu bewirken. In der Tat kann die Anwesenheit
von Oligomeren eine vorteilhafte Wirkung auf die Schmelzfließeigenschaft
der Polymeren ausüben.
Jedoch insbesondere im Fall von im Wesentlichen kristallinen Propylenpolymeren
mit hohen Fließfähigkeiten
(> 10 dg/min, ASTM
D 1238, Bedingung L (230°C,
2,16 kg), bei denen die Oligomerkonzentration häufig im Bereich von 1 000 bis
10 000 Teilen pro Million Teile, bezogen auf das Gewicht des Polymeren,
verursacht eine wesentliche Konzentration von Oligomeren im Polymeren.
Die Abgabe von „Rauch" aus dem Polymeren,
wenn es schmelzextrudiert wird, beispielsweise wenn es in Fasern übergeführt wird.
Jedoch werden nicht sämtliche
Oligomeren aus dem geschmolzenen Polymeren abgegeben, nachdem es
die Düse
verlässt
und bevor es auf die Temperatur abgekühlt wird, bei der es sich verfestigt.
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Das restliche Oligomer im extrudierten
Polymeren kann zu unangenehmem Geruch und Geschmack in Gegenständen wie
Fasern, Verpackungsfilm und Behältern,
die aus dem extrudierten Polymer hergestellt sind, führen.
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Ein Bereich besonderen Interesses
ist die Herstellung von schmelzgeblasenen Polypropylenfasern und
aus diesen Fasern hergestellte Wirrfaservliese. Für diese
Verwendung beabsichtigte kommerzielle Kunstharze werden derzeit
in zwei Stufen hergestellt. Zuerst werden in einem Reaktor Polypropylengranalien
hoher Fließfähigkeit
(mit hohem MFR-Wert), wie z. B. 400 MFR, hergestellt. Weil die Molekulargewichtsverteilung (MWD)
für eine
angemessene Spinnfähigkeit
zu breit ist, wird zu den Granalien Peroxid zugegeben, um die Molekülkette zu
brechen und somit den MWD-Wert unter Erhöhung des MFR-Werts zu verengen.
Beispielsweise können
500 ppm Peroxid zu den Polymergranalien mit dem MFR-Wert 400 zugegeben
werden, um den MWD-Wert
von 4,0 auf 3,2 zu erniedrigen. In dieser Stufe steigt der MFR-Wert
auf 800. Diese Technologie hat eine Anzahl von Begrenzungen. Zuerst,
und dies ist am wichtigsten, ist der Oligomergehalt des Polymeren hoch
genug, um Mängel
im Produkt zu bilden. Die Oligomeren, welche leicht sind, neigen
dazu, während
des Spinnens bei hohen Temperaturen gasförmige Produkte zu werden, die
während
der Arbeitsgänge
des Spinnens Rauch und Kondensat abgeben, was Gesundheitsprobleme
sowie Mängel
im Produkt verursachen kann. Bei manchen Polymerisationsverfahren
ist eine Waschsäule
installiert, um die Oligomeren aus den Polymergranalien auszuwaschen.
Ferner muß die
zuzugebende Menge an Peroxid begrenzt sein, weil die Polymergranalien
ein begrenztes Absorptionsvermögen
für flüssiges Peroxid
besitzen, und weil zuviel Peroxid als Rückstand zurückbleibt, der eine Hautreizung
verursachen kann. Infolgedessen haben nach diesem Verfahren hergestellte
Polymere Begrenzungen in dem maximal erreichbaren MFR-Wert ebenso
wie in dem Bereich des MWD-Werts.
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Es besteht noch ein Bedürfnis für ein Verfahren,
bei dem die Werte MFR und MWD des Propylenpolymermaterials über einen
breiten Bereich während
der Herstellung eines Produkts mit einem geringeren Oligomerengehalt,
d. h. weniger als 1500 ppm, reguliert werden kann, ohne jede Behandlung
nach der Polymerisation zur Entfernung von Oligomeren.
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Die erfindungsgemäßen Propylenhomopolymeren besitzen
einen Haftpunkt (stick-point) von 30 cm oder weniger während des
Schmelzspinnens, einen Oligomerengehalt von weniger 1500 ppm ohne
Behandlung nach der Polymerisation zur Entfernung von Oligomeren
und eine Fließfähigkeit
von mehr als 300 dg/Min.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung
eines bestrahlten Propylenpolymermaterials umfasst: (1) Das Aussetzen
eines aus der Gruppe ausgewählten,
freie Radikale enthaltenden, bestrahlten Propylenpolymermaterials,
die besteht aus (a) Propylenhomopolymeren mit einem isotaktischen
Index von mindestens, 90, (b) statistischen Copolymeren von Propylen
und Ethylen oder Butylen oder, statistischen Terpolymeren von Propylen,
Ethylen und Butylen, wobei der maximale Ethylengehalt oder der maximale
Gehalt an Ethylen plus Butylen 10 Gew.-% ist, mit einem isotaktischen
Index von mindestens 80, und (c) heterophasischen Propylenpolymermaterialien,
welche im Wesentlichen, bezogen auf das Gewicht, bestehen aus
- (i) 99–55%
eines aus der Gruppe ausgewählten
Polymermaterials, die besteht aus einem Propylenhomopolymeren mit
einem isotaktischen Index von mehr als 90, und einem kristallinen
Copolymeren von Propylen und einem alpha-Olefin der Formel CH2=CHR, worin R Wasserstoff oder eine gerad-
oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist, mit einem isotaktischen Index von mindestens 80, wobei das
alpha-Olefin weniger als 10% des Copolymeren beträgt, und
- (ii) 1–45%
eines elastomeren Olefinpolymeren von Propylen und einem Olefinmaterial,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus alpha-Olefinen der Formel CH2=CHR,
worin R ein Wasserstoffatom oder eine geradoder verzweigtkettige
Alkylgruppe mit 2 bis 6 Kunststoffatomen ist, besteht, wobei das
alpha-0lefin 40 bis 70% des elastomeren Polymeren beträgt,
einer
gesteuerten Menge von aktiven Sauerstoff von mehr als 0,004 Vol.-%
und weniger als 15 Vol.-% bei einer Temperatur T1 von
40° bis
110°C, (2)
Erwärmen
auf eine Temperatur T2 von mindestens 110°C bis zum
Erweichungspunkt des Polymeren in Gegenwart einer gesteuerten Sauerstoffinenge
innerhalb des gleichen Bereichs wie in Stufe (1), und (3) Aufrechterhalten
des Polymeren bei der Temperatur T2 in Anwesenheit
von 0,004 Vol.-% oder weniger aktivem Sauerstoff.
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Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Abbau von Propylenpolymerntaterialien durch Bestrahlung können die
Schmelzfließfähigkeit
und Molekulargewichtsverteilung des Polymeren innerhalb breiter
Grenzen verändert
werden, um sie speziellen Anforderungen bei der Herstellung von
schmelzgeblasenen Wirrfaservliesen und Spinnvliesen anzupassen,
im Fall des Propylenhomopolymeren, und bei anderen hergestellten
Gegenständen.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Propylenpolymermaterialien
haben einen viel geringeren Oligomergehalt als die derzeitigen Propylenpolymeren
von kommerzieller Qualität,
ohne die Notwendigkeit einer Behandlung nach der Polymerisation
zur Entfernung von Oligomeren, und sie sind im Wesentlichen geruchsfrei,
wodurch die Notwendigkeit, sie vom Geruch zu befreien, vermieden
wird. Es ist auch möglich,
Polymere mit einem höheren
MFR-Wert als diejenigen zu erhalten, welche durch Extrudieren und
Pelletisieren von mit Peroxid abgebauten Polymeren hergestellt werden
können,
wobei die praktische Grenze ein MFR-Wert von 100 bis 200 dg/Min.
bei Verwendung einer typischen kommerziellen Anlage ist. Ferner
sind die Eigenschaften des Polymerprodukts, wie z. B. die Fließfähigkeit
und Viskosität,
einheitlicher als es bei derzeitigem kommerziellen, mit Peroxid
abgebautem Polypropylen der Fall ist.
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Die durch das erfindungsgemäße Verfahren
zum Abbau durch Bestrahlung hergestellten Propylenpolymermaterialien
können
z. B. für
die Film- und Faserproduktion, Extrusionsbeschichtung und den Spritzguß verwendet
werden.
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Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren
dasjenige, welches in dem Verfahrensanspruch 1 definiert ist, wobei
weitere Ausführungsformen
durch die Unteransprüche
2 bis 10 definiert sind.
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1 ist
ein schematisches Fließdiagramm
eines Fließbettsystems
zur Herstellung der erfindungsgemäßen abgebauten Propylenpolymermaterialien.
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Das als Ausgangsmaterial im erfindungsgemäßen Verfahren
benutzte Propylenpolymermaterial wird aus der Gruppe ausgewählt, welche
besteht aus
- (a) Propylenhomopolymeren mit einem
isotaktischen Index von mindestens 90, vorzugsweise 95–98,
- (b) statistischen Copolymeren von Propylen und Ethylen oder
Butylen, oder statischen Terpolymeren von Propylen, Ethylen und
Butylen, wobei der maximale Gehalt an Ethylen oder an Ethylen plus
Butylen 10 Gew.-%, vorzugsweise 1–5 Gew.-% , beträgt, die
einen isotaktischen Index von mindestens 80, vorzugsweise 85 oder
mehr, haben, und
- (c) heterophasischen Propylenpolymermaterialien, im Wesentlichen
bestehend aus, bezogen auf das Gewicht,
- (i) 99–55%
eines Polymermaterials, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus: einem Propylenhomopolymeren mit
einem isotaktischen Index von mehr als 90, und einem kristallinen
Copolymeren von Propylen und einem α-Olefin der Formel CH2 =CHR, wobei R Wasserstoff oder eine gerad-
oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 2–6 Kohlenstoffatomen bedeutet,
mit einem isotaktischen Index von mindestens 80, wobei das α-Olefin weniger
als 10% des Copolymeren beträgt,
und
- (ii) 1–45%,
vorzugsweise 8–25%,
am meisten bevorzugt 10–20%,
eines elastomeren Polymeren von Propylen und einem olefinischen
Material, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus α-Olefinen
der Formel CH2=CHR besteht, worin R Wasserstoff oder
eine gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 2–6 Kohlenstoffatomen
bedeutet, und das α-Olefin
40–70%,
vorzugsweise 50–70%,
und am meisten bevorzugt 55–70%
des elastomeren Copolymeren beträgt.
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Wenn als Ausgangsmaterial ein Propylenhomopolymer
verwendet wird, kann irgendein Propylenhomopolymer mit einem isotaktischen
Index von mindestens 90% verwendet werden. Wenn das Polymer zur
Faserherstellung verwendet werden soll, sollte es vorzugsweise in
Form von Flocken oder hoch porösen
Kugeln vorliegen, d. h. in physikalischen Formen mit einem hohen
Verhältnis
Oberfläche/Volumen.
Pellets und Kugeln mit normaler Dichte sind für Faseranwendungen nicht geeignet,
wenn das Polymer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wird.
Für Anwendungen,
die sich von Fasern unterscheiden, wie zum Beispiel Spritzguss,
Filme und Extrusionsbeschichten, kann das Propylenpolymermaterial
in beliebiger physikalischer Form vorliegen, wie z. B. als feinteilige
Teilchen, Granalien oder Pellets.
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Das Propylenpolymermaterial wird
einer ionisierenden Strahlung hoher Energie in einer im Wesentlichen
sauerstofffreien Umgebung ausgesetzt, in der die Konzentration aktiven
Sauerstoffs auf weniger als 15 Vol-%, vorzugsweise weniger als 5
Vol-%, und am meisten bevorzugt 0,004 Vol-% oder weniger, eingestellt und
aufrechterhalten wird.
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Die ionisierende Strahlung sollte
ausreichende Energie besitzen, um die Masse des bestrahlten Propylenpolymermaterials
bis zum erwünschten
Ausmaß zu
durchdringen. Die ionisierende Strahlung kann jeder Art sein, jedoch
sind die praktischsten Arten Elektronen und γ-Strahlen (Gammastrahlen). Bevorzugt
sind gebündelte
Elektronen aus einem Elektronengenerator mit einem Beschleunigungspotenzial
von 500 bis 4 000 Kilovolt. Befriedigende Ergebnisse werden bei
einer Dosis der ionisierenden Strahlung von 0,1 bis 15 Megarad,
vorzugsweise 0,5 bis 4,0 Megarad, erhalten.
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Der Begriff „Rad" ist gewöhnlich als diejenige Menge
ionisierender Strahlung definiert, welche zur Absorption von 100 × 10–7 J
(100 ergs) Energie pro Gramm bestrahlten Materials unter Anwendung
des im zuvor erwähnten
USP 4.916.198 beschriebenen Verfahrens führt. Die Energieabsorption
ionisierender Strahlung wird durch den gut bekannten herkömmlichen
Dosimeter gemessen, eine Messvorrichtung, in der ein Streifen eines
einen strahlungsempfindlichen Farbstoff enthaltenden Polymerfilms
die Energieabsorption abtastende Vorrichtung ist. Infolgedessen
bedeutet der in vorliegender Beschreibung verwendete Begriff „Rad" die Menge ionisierender
Strahlung, die zur Absorption des Äquivalents von 100 × 10–7 (100
erg) Energie pro Gramm des Polymerfilms eines an der Oberfläche des
Propylenpolymermaterials, das bestrahlt wird, angebrachten Dosimeters,
sei es in Form eines Betts oder einer Schicht von Teilchen, eines
Films oder einer Folie.
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Das freie Radikale enthaltende bestrahlte
Propylenpolymermaterial wird sodann einer Reihe oxidativer Behandlungsstufen
unterzogen. Der bevorzugte Weg, die Behandlung durchzuführen, ist
das Leiten des bestrahlten Polymeren durch eine Fließbettvorrichtung,
die bei der Temperatur T1 in Gegenwart einer
gesteuerten Sauerstoffmenge betrieben wird, das das Leiten des Polymeren
durch eine zweite Fließbettvorrichtung,
die bei der Temperatur T2 arbeitet, in Gegenwart
einer Sauerstoffmenge innerhalb des gleichen Bereichs wie in der ersten
Stufe leitet, wonach man das Polymer bei T2 in
der wesentlichen Abwesenheit von Sauerstoff, d. h. einer Sauerstoffkonzentration,
die 0,004 Vol.-% gleich oder geringer als diese ist, in einer dritten
Fließbettvorrichtung hält. Bei
einem kommerziellen Betrieb wird ein kontinuierliches Verfahren
unter Verwendung von drei getrennten Fließbetten bevorzugt. Jedoch kann
das Verfahren auch in einem einzigen Fließbett unter Verwendung eines
fluidisierenden Gasstroms, der auf die erwünschte Temperatur für jede Behandlungsstufe
erwärmt
wird, diskontinuierlich durchgeführt
werden. Im Gegensatz zu manchem Verfahren, wie z. B. Schmelzextrusionsverfahren,
erfordert das Fließbettverfahren
keine Umwandlung des bestrahlten Polymeren in den geschmolzenen Zustand
und das nachfolgende Wiederverfestigen und eine Zerkleinerung in
die erwünschte
Form.
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Die erste Behandlungsstufe besteht
aus dem Erwärmen
des bestrahlten Polymeren in Gegenwart einer gesteuerten Menge aktiven
Sauerstoffs von mehr als 0,004 Vol.-%, jedoch weniger als 15 Vol.-%
, vorzugsweise weniger als 8 Vol.-%, und am meisten bevorzugt weniger
als 3 Vol.-%, auf eine Temperatur von 40° bis 110°C, vorzugsweise 80°C. Das Erwärmen auf
die erwünschte
Temperatur wird so schnell wie möglich,
vorzugsweise in weniger als 10 Minuten erreicht. Das Polymer wird
sodann bei der ausgewählten
Temperatur, typiseherweise 90 Minuten, gehalten, die Reaktionsrate
des Sauerstoffs mit den freien Radikalen im Polymeren zu erhöhen. Die
Verweilzeit, die vom Fachmann leicht ermittelt werden kann, hängt von
den Eigenschaften des Ausgangsmaterials, der angewandten Konzentration
aktiven Sauerstoffs, der Bestrahlungsdosis und der Temperatur ab.
Die Maximalzeit wird durch die physikalischen Zwänge des Fließbetts bestimmt.
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Bei der zweiten Behandlungsstufe
wird das bestrahlte Polymer in Anwesenheit einer gesteuerten Sauerstoffmenge
im gleichen Bereich, wie bei der ersten Stufe angewandt, auf eine
Temperatur von mindestens 110°C
bis zum Erweichungspunkt des Polymeren (140°C für das Homopolymer) erwärmt. Das
Polymer wird sodann bei der ausgewählten Temperatur gehalten,
typischerweise 90 Minuten, um die Rate der Kettenspaltung zu erhöhen und
die Rekombination unter Bildung langer Kettenverzweigungen zu minimieren.
Die Verweilzeit wird durch die gleichen Faktoren, die im Zusammenhang
mit der ersten Behandlungsstufe diskutiert wurden, bestimmt.
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Bei der dritten Behandlungsstufe
wird das Polymer bei einer für
die zweite Behandlungsstufe gewählten
Temperatur 10 bis 120 Minuten, vorzugsweise 60 Minuten, in wesentlicher
Abwesenheit von aktivem Sauerstoff, d. h. bei 0,004 Vol.-% oder
weniger, vorzugsweise weniger, gehalten, um ein Produkt zu bilden,
das während
der folgenden Lagerung unter Umgebungsbedingungen stabil ist. Nach
der dritten Behandlungsstufe wird das Polymer auf eine Temperatur
von 70°C über einen
Zeitraum von 10 Minuten in einer im Wesentlichen sauerstofffreien
Atmosphäre
abgekühlt,
bevor es aus dem Bett ausgetragen wird.
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Der Begriff „aktiver Sauerstoff" bedeutet Sauerstoff
in einer Form, welche sich mit dem bestrahlten Propylenpolymermaterial
umsetzt. Er umfasst molekularen Sauerstoff, der in Form normalerweise
in Luft gefundenen Sauerstoffs vorliegt. Das Erfordernis des Gehalts
an aktivem Sauerstoff des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch Anwendung
von Vakuum oder durch Ersatz eines Teils der Luft oder sämtlicher
Luft in der Umgebung durch ein Inertgas wie z. B. Stickstoff erreicht
werden.
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Die Steuerung des Sauerstoffspiegels
im Fließbett-Gasstrom
wird durch Zugabe von Luft auf der Ansaugseite des Gebläses erreicht.
Luft oder Sauerstoff muss konstant zugeführt werden, um den durch die
Bildung von Peroxiden im Polymeren verbrauchten Sauerstoff auszugleichen.
Das fluidisierende Medium kann z. B. Stickstoff oder ein anderes
Gas sein, das bezüglich
der vorhandenen freien Radikale inert ist, wie z. B. Argon, Krypton
und Helium.
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In dem in 1 gezeigten Fließdiagramm ist der Förderband-Beschickungstrichter 1 eine
abgedeckte Struktur herkömmlicher
Bauart. Er wird so betrieben, dass sein Inneres im Wesentlichen
eine von aktivem Sauerstoff freie Atmosphäre, wie z. B. eine Stickstoffatmosphäre, enthält. Er hat
am Boden einen Auslass zum Austragen von Feststoffen, durch den
sich die Polymerteilchen bewegen und auf der Oberseite eines horizontal
laufenden endlosen Förderbands 2 eine
Schicht bilden.
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Das horizontale Förderband 2 ist in
einer Bestrahlungskammer 3 enthalten und bewegt sich kontinuierlich
unter normalen Betriebsbedingungen. Die Bestrahlungskammer umgibt
das Förderband
vollständig
und wird so konstruiert und betrieben, dass eine im Wesentlichen
von aktivem Sauerstoff in seinem Inneren freie Atmosphäre eingerichtet
und aufrechterhalten wird.
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In Verbindung mit der Bestrahlungskammer 3 steht
ein Elektronenstrahlgenerator 4 herkömmlicher Bauart und herkömmlichen
Betriebs. Unter normalen Betriebsbedingungen erzeugt er einen Strahl
von Elektronen hoher Energie, der auf die Schicht der Polymerteilchen
auf dem Förderband 2 gerichtet
ist. Unter dem Austragungsende des Förderbands ist ein Kollektor 5 für Feststoffe
angebracht, um das vom Förderband 2, wenn
es sich in seine entgegengesetzte Bewegungsbahn dreht, fallende
bestrahlte Propylenpolymermaterial aufzunehmen. Die bestrahlten
Teilchen im Feststoffkollektor 5 werden durch einen Drehschieber
oder ein Sternrad 6 entfernt und zur einer Transportleitung
für Feststoffe 7 geführt. Die
Transportleitung 7 führt
zu einer Trennvorrichtung für.
Gas und Feststoffe 8. Diese Einrichtung ist von herkömmlicher
Bauart und üblicherweise eine
Trennvorrichtung vom Zyklontyp. Abgetrenntes Gas wird z. B. durch
die Gasaustragungsleitung 10 entfernt, während abgetrennte
Feststoffe z. B. durch einen Drehschieber oder ein Sternrad 9 in
eine Austragungsleitung für
Feststoffe 11 ausgetragen werden. Die Austragungsleitung 11 für Feststoffe
führt zu
einer Fließbetteinrichtung 12.
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Dieses Fließbett ist von herkömmlicher
Bauart, verschlossen und ist konstruiert und wird betrieben, um
eine Atmosphäre
mit einem Gehalt an einer gesteuerten Menge aktiven Sauerstoffs
in seinem Innern einzurichten und aufrechtzuerhalten. Ein Gasstrom
mit einem Gehalt an einer gesteuerten Menge aktiven Sauerstoffs
wird durch die Leitung 16 in das Fließbett 12 über eine
geschlossene Schleifenanordnung eingeführt, welche ein Gebläse 13,
einen Dämpfer 14 und
einen Wärmeaustauscher 17 enthält. Die
Rauchklappe 14 wird zur Steuerung und Aufrechterhaltung
der gewünschten
Gasgeschwindigkeit durch das Fließbett verwendet. Umlaufendes
Gas durchläuft
den Wärmeaustauscher 17,
wo es auf die erwünschte
Temperatur erwärmt
wird. Ein Ölumlaufsystem,
bestehend aus Ölerwärmern 20 und 21,
dem Wärmeaustauscher 19 und
der Temperatursteuerschleife 18 werden zur Aufrechterhaltung
der gewünschten
Temperatur im Gasstrom verwendet. Zwei getrennte Ölerwärmer 20 und 21 werden
benutzt, um die zur Temperaturveränderung während der Polymerverarbeitung
erforderliche Zeit zu minimieren, indem man die Erwärmer auf
die erwünschten
Temperaturen einstellt und das Öl
mit der geeigneten Temperatur zum Wärmeaustauscher 17 richtet.
Der Wärmeaustauscher 19 ist
ein Öl-/Wasser-Wärmeaustauscher
herkömmlicher
Bauart, der benutzt wird, um eine zusätzliche Temperatursteuerung
für das
warme Ölsystem
bereitzustellen. Das erwärmte
Gas strömt
durch die Leitung 16 in die Unterseite des Fließbett-Verteilerschachts
und durch eine Verteilerplatte. Die Gasgeschwindigkeit wird so aufrechterhalten,
um eine fluidisierende Wirkung im Polymerteilchenbett zu erzeugen.
Das Fließbett
wird auf diskontinuierliche Weise betrieben. So wird die Verweilzeit
durch das Ausmaß der
Zeit gesteuert, welche das Propylenpolymermaterial im Fließbett verbringt.
Das Propylenpolymermaterial tritt aus der Vorrichtung durch ein
manuell reguliertes Ventil aus und durchläuft die Austragungsleitung 15 in
einen Sammelbehälter.
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Bei Kenntnis des MFR-Werts des Ausgangsmaterials
können
die Dosis während
der Bestrahlungsstufe, der Sauerstoffspiegel während der ersten und der zweiten
Behandlungsstufe, die Temperatur und die Zeit eingestellt werden,
um den gewünschten
MFR-Wert im abgebauten Produkt zu erhalten.
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Das durch Bestrahlen abgebaute Propylenhomopolymer
gemäß vorliegender
Erfindung ist durch einen Haftpunkt (stick-point) von 30 cm oder
weniger während
des Schmelzspinnens; einen Oligomergehalt von weniger als 1500 ppm
ohne Behandlung nach der Polymerisation zur Entfernung von Oligomeren
und eine Fließfähigkeit
von mehr als 300 dg/Min. gekennzeichnet.
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Das nach dem zuvor beschriebenen
Verfahren hergestellte, durch Strahlung abgebaute Propylenhomopolymer
kann zum Spinnen von Fasern benutzt werden, welche in schmelzgeblasene
Wirrfaservliese oder Spinnvliese übergeführt werden, und es kann auch
bei beliebigen anderen Anwendungen verwendet werden, wo die Werte
MFR und MWD maßgeschneidert
werden müssen,
um spezielle Anforderungen an die Endverwendung zu erfüllen.
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Verfahren zur Bildung von Wirrfaservliesen
durch Schmelzblasen und Spinnen sind gut bekannt. Schmelzgeblasene
Fasern sind sehr fein und haben typischerweise einen Durchmesser
von etwa 3 μm,
der um eine Größenordnung
geringer als die schmalsten traditionellen Spinnfasern ist. Eine
spezielle Düse
verwendet ein erwärmtes
Fluid unter Druck, gewöhnlich
Luft, um den geschmolzenen Polymerfaden, wenn er die Mündung der
Düse verlässt, dünner zu
machen. Die schwachen diskontinuierlichen Fasern werden auf einem Formungssieb
als zufällige
verfilzte Endlosbahn abgelagert. Bei der Herstellung von Spinnvliesmaterialien
wird das Polymer kontinuierlich durch eine Spinndüse unter
Bildung diskreter Fäden
extrudiert. Danach werden die Fäden
pneumatisch ohne Brechen gereckt, um die Polymerfäden molekular
auszurichten und Zähigkeit
zu erreichen. Die kontinuierlichen Fäden werden sodann auf im Wesentlichen
zufällige
Art und Weise auf einem Trägerband
unter Bildung einer Endlosbahn abgelagert.
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Die nach dem Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung hergestellten Propylenpolymermaterialien können z.
B. für
die Extrusionsbeschichtung; Filmerstellung, insbesondere von gegossenen
Filmen; das Schmelzspinnen von Fasern und für das Spritzgießen, insbesondere
von Behältern
mit dünnen
Wänden,
verwendet werden. Die Propylenpolymermaterialien können auch
mit 5 bis 95% eines normalerweise festen, überwiegend isotaktischen, halbkristallinen,
geradkettigen Propylenpolymermaterials zur Verwendung bei Schmelzverarbeitung
und anderen Arbeitsgängen
zur Herstellung brauchbarer Gegenstände vermischt werden.
-
Der Haftpunkt eines Polymeren wird
wie folgt bestimmt: Bei Polymermaterialien ist die vorherrschende Art
und Weise der Verfestigung während
des Schmelzspinnens eine durch Beanspruchung bewirkte Kristallisation,
während
welcher ein hoher Grad der Ausrichtung erreicht wird. Die Kristallisationsrate
ist eine Funktion der Molekülstruktur
des unter Verarbeitung befindlichen Materials. Deshalb kann die
Messung des Verfestigungspunktes während des Spinnens benutzt
werden, um verschiedene Polymere zu unterscheiden. Der Punkt der
Verfestigung wird gemessen, indem man einen Metallstab entlang der
sich bewegenden Fadenlinie gleiten lässt, ausgehend von 70 cm weg
von der Spinndüsenfläche. Wenn
der Stab nach oben bewegt wird, erreicht er einen Punkt, wo das
Polymer noch geschmolzen ist. An diesem Punkt haftet die Fadenlinie
an dem Stab und bricht. Der „Haftpunkt" ist als der Abstand
von der Spinndüsenfläche bis
zu dem Punkt definiert, bei dem die Fadenlinie an dem Stab haftet
und bricht. Es sind geringe Werte für die Messung des Haftpunkts
erwünscht.
Das Schmelzspinnen der Fasern für
den Test wird bei einer Durchsatzrate von 0,5 g/Loch/Min. durchgeführt, ohne
ein erzwungenes Abschrecken mit Luft, bei einer Schmelztemperatur
von 190°C
und einer Spinngeschwindigkeit von 1 000 m/Min. Der Lochdurchmesser
der Düse
ist 0,5 mm, und das Verhältnis
Länge/Durchmesser
der Düse
ist 4.
-
Der Prozentsatz in Xylol bei Raumtemperatur
löslicher
Anteile wird bestimmt, indem man 2,5 g des Polymeren in 250 ml Xylol
in einem mit einem Rührer
ausgestatteten Gefäß bestimmt,
das unter Rühren
20 Minuten auf 135°C
erwärmt
wird. Unter Fortsetzung des Rührens
wird die Lösung
auf 25°C
abgekühlt
und dann ohne Bewegung 30 Minuten stehen gelassen, so dass sich
die Feststoffe absetzen können.
Die Feststoffe werden mit Filterpapier abfiltriert, die restliche
Lösung
wird durch Behandlung mit einem Stickstoffstrom abgedampft, und
der feste Rückstand
wird im Vakuum bei 80°C
bis zum Erreichen eines konstanten Gewichts getrocknet.
-
In den Beispielen wurden folgende
Verfahren zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften der durch
Bestrahlung abgebauten Polymeren und der hergestellten Materialien
oder aus diesen Polymeren hergestellten Gegenständen angewandt: Fließfähigkeit:
(MFR-Wert) ASTM-D 1238, Bedingung L; trapezoide Reißfestigkeit:
ASTM-D 1117-80; Luftdurchlässigkeit:
ASTM-D 1117-80, und Hydrokopf (hydrohead): AATCC Testverfahren 127-1989.
-
Als Maß für die Molekulargewichtsverteilung
im Polymeren wurde der Polydispersitätsindex (PI) benutzt. Die Modultrennung
bei niederem Modulwert, d. h. 500 Pa, wurde bei einer Temperatur
von 200°C
unter Verwendung eines Parallelplatten-Rheometers Modell RMS-800,
erhältlich
von Rheometrics (USA), ermittelt, der bei einer Oszillationsfrequenz
arbeitet, welche von 0,1 Rad/Sek. bis auf 100 Rad/Sek. ansteigt.
Aus dem Modultrennwert kann unter Verwendung folgender Gleichung
der PI-Wert abgeleitet werden:
PI = 54.6 (Modultrennung)
–1,76,
wobei die Modultrennung definiert ist als
worin G' der Lagerungsmodul, und G'' der für den Test ausgewählte Modulwert
bedeuten.
-
Wenn nicht anders angegeben, beziehen
sich in vorliegender Beschreibung alle Teile und Prozentsätze auf
das Gewicht.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel veranschaulicht,
wie Verarbeitungsbedingungen verändert
werden können,
um ein Polymerprodukt mit annähernd
der gleichen Fließfähigkeit
(MFR-Wert) zu erhalten.
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Propylenhomopolymerflocken mit einem
nominellen MFR-Wert von 20,3, im Handel von Montell USA Inc. erhältlich,
wird bestrahlt und einer gesteuerten Sauerstoffmenge, die in Tabelle
1 angegeben ist, ausgesetzt.
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Die Tiefe des Polymerbetts auf dem
Förderband
wird auf eine gleiche Eintrittsund Austrittsbetttiefe durch Anbringen
von Dosimetern auf dem Förderband
und durch Vorwärtsbewegung
des Förderbands
unter dem Beschickungstrichter und der Vorrichtung zum Nivellieren
des Betts eingestellt. Das Förderband
wird gestoppt, und ein zweiter Dosimeter wird auf die Oberseite
des Polymerbetts gebracht. Der Van de Graaff-Beschleuniger wird
angestellt und auf die erwünschten
Betriebsbedingungen von 2,0 × 1,6 × 10–13 J
(2,0 MeV) Beschleunigungsspannung und 75 μA (Mikroampere) Strom des Strahls
eingestellt. Das Förderband
wird bei 15 × 2,540
cm (15 inches) pro Minute betrieben, um das Polymerbett und die
Dosimeter durch den Elektronenstrahl zu transportieren. Nach Bestrahlung
werden die Dosimeter auf der Oberseite und dem Boden des Polymerbetts
herausgeholt und abgelesen, um sowohl die korrekte Betttiefe als
auch die gelieferte Gesamtdosis zu ermitteln. Das während dieses
Testverfahrens benutzte Polymer wird aus dem System entfernt.
-
Der Beschickungstrichter des Förderbands
und das Förderbandabteil
werden geschlossen, um eine gasdichte Hülle zu bilden, und ein Stickstoffstrom
wird eingeschaltet, um eine sauerstofffreie Atmosphäre zu schaffen.
Zur gleichen Zeit werden das pneumatische Fördersystem und das Fließbettsystem
mit Stickstoff gespült.
Die warmen Ölsysteme
werden auf die richtigen Betriebsbedingungen eingestellt, während die
Stickstoffspülung
fortschreitet. Der erste Ölerwärmer wird
eingestellt, um die Temperatur des Gasstroms auf 80°C zu steuern,
und die zweite Ölerwärmungsvorrichtung
wird auf 140°C
eingestellt.
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Wenn die Sauerstoffkonzentration
im Fließbettsystem
auf weniger als 7 herabgesetzt wurde, wird das Fließbettgebläse gestartet.
Wenn durch die Stickstoffspülung
die Sauerstoffkonzentration auf den gewünschten Punkt verringert wurde,
wird mit dem Stickstoffgasstrom Luft vermischt, um die geeignete
Sauerstoffkonzentration aufrechtzuerhalten. Sowohl die Stickstoff-
als auch Luftströmungsraten
werden durch manuelle Strömungsmesser
festgelegt.
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Nach 45 Minuten ist die Sauerstoffkonzentration
in dem Beschickungstrichter des Förderbands, dem Gehäuse des
Polymerförderbands
und dem pneumatischen Fördersystem
weniger als 40 ppm Sauerstoff, gemessen durch Analysegeräte für Spurensauerstoff,
angeschlossen an Gehäuse
des Förderbands
und das pneumatische Fördersystem.
Während
dieses Zeitraums haben das Fließbettsystem
und das warme Ölsystem Gleichgewichtstemperatur
und sauerstoffkonzentration erreicht.
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Die Probe wird unter Verwendung des
Van de Graaff-Beschleunigers bestrahlt. Das Förderband wird bei 15 × 2,540
cm (15 inches) pro Minute während
15 Minuten betrieben, und das bestrahlte Polymer wird durch das
pneumatische Fördersystem
kontinuierlich an das Fließbett
geliefert. Am Ende des 15-minütigen Zeitraums
werden das Förderband
und der Van de Graaff-Beschleuniger
abgeschaltet.
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Die Gasströmung im Fließbett wird
manuell unter Verwendung eines Ventils im Gasstrom eingestellt, während die
Durchdringungswirkung des Polymeren beobachtet wird. Das Polymer
wird in einer ersten Stufe mit dem fluidisierenden Gasstrom bei
einer Temperatur von 80°C
90 Minuten bei der in Tabelle 1 angegebenen Sauerstoffkonzentration
(24 500 ppm = 2,4 Vol.-% ) behandelt.
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Am Ende der ersten Behandlungsstufe
wird der erste Erwärmer
für das
warme Öl
vom Fließbettgasstrom-Wärmeaustauscher
getrennt, und der Ölerwärmer wird
abgestellt. Gleichzeitig wird der zweite Ölerwärmer in Betrieb genommen, und
die Temperatur des fluidisierenden Gasstroms wird auf 140°C erhöht. Es gibt einen Übergang
von annähernd
30 Minuten, bevor die Polymertemperatur im Fließbett die Gasstromtemperatur
erreicht. Während
dieser zweiten Behandlungsstufe wird die Sauerstoffkonzentration
auf dem bisherigen Niveau während
eines Zeitraums von 60 Minuten nach der Übergangszeit aufrechterhalten.
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Nach der zweiten Behandlungsstufe
wird die Luftzugabe beendet, und die Stickstoffströmungsrate wird
auf den Maximalwert erhöht.
Nach einem Übergang
von 5 Minuten wird die Sauerstoffkonzentration des Fluidisierungsgasstroms
auf weniger als 40 ppm unter Aufrechterhaltung einer Temperatur
von 140°C
während 60
Minuten verringert.
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Am Ende der dritten Behandlungsstufe
wird der erste Ölerwärmer, welcher
abgekühlt
wurde, wieder in Betrieb genommen und der Wasserstrom zum Wasser/Öl-Wärmeaustauscher
wird auf das Maximum erhöht. Während dieses
Abkühlungszyklus
wird die Temperatur des Polymeren im Fließbett auf weniger als 80°C verringert.
Der Kühlzyklus
dauert 45 Minuten, wonach das Polymer aus dem Fließbett ausgetragen
und in einem GefäB
aus rostfreiem Stahl aufgefangen wird.
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Nachdem das Polymer auf Raumtemperatur
abgekühlt
war, wird unter den in ASTM 1238-D, Bedingung L, ausgewiesenen Bedingungen
die FlieBfähigkeit
des Polymeren gemessen.
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Die in Tabelle 1 enthaltenen Daten
zeigen, dass, wenn die Strahlungsdosis verändert wird, die Sauerstoffkonzentration,
der das bestrahlte Polymer ausgesetzt wird, auch verändert werden
muss, um den gleichen MFR-Wert dieses Polymerprodukts zu erhalten.
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Beispiel 2
-
Dieses Beispiel veranschaulicht die
Wirkung auf die Eigenschaften eines abgebauten Polymeren, wenn die
Sauerstoffkonzentration, der das bestrahlte Polymer ausgesetzt wird,
konstant gehalten wird, und die Bestrahlungsdosis verändert wird.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Propylenhomopolymer ist das
gleiche wie das im Beispiel 1 beschriebene. Die Verfahrensbedingungen
und Polymereigenschaften sind in Tabelle 2 angeführt.
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Die Fließfähigkeit erhöht sich, wenn die Strahlungsdosis
erhöht
wird.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Wirkung auf die Eigenschaften eines abgebauten Polymeren, wenn die
Bestrahlungsdosis während
der Bestrahlung, und die Sauerstoffkonzentration, der das bestrahlte
Polymer ausgesetzt wird, konstant gehalten werden, und wenn die
Dauer der Behandlung in jeder der drei Behandlungsstufen, und die
Temperatur in der ersten Behandlungsstufe verändert werden. Das als Ausgangsmaterial
verwendete Propylenhomopolymer ist das gleiche wie das im Beispiel
1 beschriebene. Die Verfahrensbedingungen und Polymereigenschaften
sind in Tabelle 3 angeführt.
-
Der MFR-Wert des abgebauten Polymeren
verringert sich, wenn die Temperatur in der ersten Behandlungsstufe
ansteigt.
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Beispiel 4
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Das in Beispiel 1 beschriebene Propylenhomopolymer
wird mit einer Dosis von 2 Mrad bestrahlt und unter den in Tabelle
3 angegebenen Bedingungen 20 000 ppm Sauerstoff ausgesetzt. Der
Oligomergehalt des Ausgangspolymeren ist 20000 ppm, und der Oligomergehalt
des abgebauten Polymeren ist 727 ppm.
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Vergleichsbeispiel 5
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Dieses Beispiel zeigt die Wirkung
auf den MFR-Wert über
die Zeit hinweg, wenn die erste Behandlungsstufe, d. h. das Aufrechterhalten
einer Sauerstoffkonzentration <=> 0,004 Vol.-% oder
weniger bei T2 nach Bestrahlung eines Propylenhomopolymeren
weggelassen wird.
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Die Polymeren A und B, beide Propylenhomopolymere,
werden bestrahlt und wie in Beispiel 1 beschrieben Sauerstoff ausgesetzt.
Das Polymer A, im Handel von Montell USA Inc. erhältlich,
ist ein hoch poröses
Propylenhomopolymer mit einem in Xylol bei Umgebungstemperatur löslichen
Anteil von 3,5 Gew.-%, einem MFR-Wert von 9,0, einer Porenvolumfraktion
von 0,28, wobei mehr als 90% der Poren einen Durchmesser von mehr
als 1 μm
(Mikron) aufweisen, und einer Porosität von 0,45 cm3/g.
Das Polymer B ist ein Propylenhomopolymer in Flockenform mit einem
MFR-Wert von 23,8; es ist im Handel von Montell USA Inc. erhältlich.
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Die MFR-Werte der Polymeren werden
in regelmäßigen Abständen gemessen,
um zu ermitteln, ob sie über
die Zeit hinweg stabil bleiben. Wie aus der Tabelle 4 ersichtlich
ist, erhöht
sich der MFR-Wert stetig mit der Zeit, wenn die Stufe 3 des Verfahrens
vorliegender Erfindung weggelassen wird.
-
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Beispiel 6
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Dieses Beispiel zeigt die Wirkung
auf die Polymereigenschaften, wenn ein statistisches Copolymer von
Propylen und Ethylen gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren bestrahlt wird. Die Verarbeitungsbedingungen
sind in Tabelle 5 gezeigt. Das Polymer C ist ein statistisches Copolymer
von Propylen und Ethylen mit einem Gehalt an 3,2% Ethylen und einer
nominellen Fließgeschwindigkeit
von 1,9 dg/Min. Das Polymer D ist ein statistisches Copolymer von
Propylen und Ethylen mit einem Gehalt von 3,2% Ethylen und einem
nominellen MFR-Wert von 13,3. Das Polymer E ist ein statistisches
Copolymer von Propylen und Ethylen mit einem Gehalt an 3,2% Ethylen
und mit einem nominellen MFR-Wert von 5,5. Sämtliche statistischen Copolymere
sind im Handel von Montell USA Inc. erhältlich. Die Polymereigenschaften
sind in Tabelle 5 angeführt.
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Das Polymer E hat einen Oligomergehalt
vor Bestrahlung von 469 ppm und einen Oligomergehalt von 214 ppm
nach der Bestrahlung.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel zeigt die Wirkung
auf die Polymereigenschaften, wenn ein heterophasisches Propylenpolymermaterial
gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren bestrahlt wird. Die heterophasische
Zusammensetzung hat einen MFR-Wert von 3,6 und einen Ethylengesamtgehalt
von 8,9 und enthält
85% Propylenhomopolymer und 15% eines Ethylen-Propylen-Kautschuks mit einem
Gehalt an 60% Ethyleneinheiten. Das heterophasische Material ist
im Handel von Montell USA Inc. erhältlich. Die Verarbeitungsbedingungen und
die Polymereigenschaften sind in Tabelle 6 angegeben.
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-
Beispiel 8
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Ein durch Bestrahlen abgebautes Polymer
wird nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt,
in dem man das gleiche Propylenhomopolymer in Flockenform einer
Dosis von 0,5 × 104 Gy (0,5 Mrad) unterwirft und das bestrahlte
Polymer 24000 ppm Sauerstoff in der ersten und der zweiten Behandlungsstufe aussetzt.
Vor der Strahlungsbehandlung des Propylenhomopolymeren hatte dieses
einen nominellen MFR-Wert von 20 dg/Min. und einen Oligomergehalt
von 12000 ppm. Das bestrahlte Polymer wird auf seinen MFR-Wert,
Polydispersitätsindex
(PI) und Oligomergehalt analysiert. Das mit „Peroxid abgebaute Polymer" in der Tabelle ist
aus einem Propylenhomopolymer mit einem nominellen MFR-Wert von
400 dg/Min. hergestellt, das 500 ppm Lupersol® 101
als Peroxid, erhältlich
von Atochem; 1000 ppm Irganox® 1076 als Antioxidationsmittel,
erhältlich
von Ciba Geigy, und 300 ppm Calciumstearat enthält. Das Polymer ist im Handel
von Montell USA Inc. erhältlich.
Die Umsetzung mit dem Peroxid findet während des Erwärmens zur
MFR-Wert-Bestimmung statt. Die Ergebnisse der Analysen sind in Tabelle
7 angeführt.
-
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Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte durch Bestrahlung abgebaute Polymer hat eine engere
MWD und einen viel geringeren Oligomerengehalt als das durch Peroxid
abgebaute Propylenhomopolymer.
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Beispiel 9
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Die im Beispiel 8 beschriebenen Polymeren
wurden unter Verwendung einer kleinen Schmelzblas-Pilotanlage in
schmelzgeblasene Textilien verarbeitet. Die angewandten Spinnbedingungen
waren:
Durchsatzrate | 0,4
g/Loch/Min. |
Schmelztemperatur | (450°F) 232°C |
Lufttemperatur | (450° und 500°F) 232°C und 260°C |
Basisgewicht | 34
g/m2 |
-
Die Textilien wurden auf ihre Trapezoid-Reißfestigkeit,
Biegungslänge,
ihren Hydrokopf (hydrohead), und ihre Luftdurchlässigkeit getestet. In der Tabelle
bedeutet gsm = Gramm/m2. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 8 zusammengefasst.
-
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Das gemäß dem Verfahren vorliegender
Erfindung hergestelltes durch Bestrahlen abgebaute Polymer führt zu schmelzgeblasenen
Textilien mit besserer Trapezoid-Reißfestigkeit, während die
Biegungslänge
(ein Maß für die Weichheit
des Textils), die Luftdurchlässigkeit
und der Hydrokopf denjenigen von Textilien ähnlich sind, welche aus Fasern
aus durch Peroxid abgebautem Propylenhomopolymeren hergestellt sind.
-
Beispiel 10
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Eine kleine, als „PMSD" (precision melt spin draw) bezeichnete
Faserschmelzspinn-Laboranlage wird zur Bestimmung des Verfestigungspunkts
der Polymerproben während
des Schrnelzspinnens, des „Haftpunkts" des Polymeren, verwendet.
Die angewandten Spinnbedingungen waren wie folgt:
Durchsatzrate | 0,5
g/Loch/Min. |
Schmelztemperatur | 190°C |
Spinngeschwindigkeit | 1000m/Min. |
Abschreckung | unbewegte
Luft |
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Das Polymer, aus dem die durch Peroxid
abgebauten Fasern gesponnen werden, ist das gleiche wie dasjenige,
welches zur Herstellung des durch Peroxid abgebauten Polymeren im
Beispiel 8 verwendet wurde.
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Die Umsetzung mit dem Peroxid findet
statt, wenn das Polymer zum Spinnen erwärmt wird. Die durch Bestrahlen
abgebauten Polymeren werden hergestellt, wie im Beispiel 1 beschrieben.
Die Bestrahlungsdosis und die Sauerstoffkonzentration, der das bestrahlte
Polymer nach der Bestrahlung ausgesetzt wird, sind in Tabelle 9
angegeben, ebenso wie die Ergebnisse der Haftpunkt-Messungen.
Tabelle
9
Polymertyp | Haftpunkt
(cm) |
Durch
Peroxid abgebaut | 45 |
Durch
Bestrahlen abgebaut bei einer Dosis von: | |
0,5 × 104 Gy (Mrad), 28 500 ppm O2 | 30 |
1 × 104 Gy (Mrad), 21 000 ppm O2 | 25 |
2 × 104 Gy (Mrad), 15 500 ppm O2 | 21 |
-
Alle drei Proben der durch Bestrahlen
abgebauten Polymeren haben einen kürzeren Haftpunkt als das mit
Peroxid abgebaute Polymer. Der Haftpunkt verringert sich stetig,
wenn der Dosierungsgrad ansteigt. Dies zeigt, dass mit der Bestrahlung
die Kristallisationsrate ansteigt, und dass die Wirkung bei höheren Dosierungen größer ist.
-
Beispiel 11
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In diesem Beispiel wurden Platten
und Teststäbe
aus einem durch Bestrahlung abgebauten Polymeren und einem durch
Peroxid abgebauten Polymeren geformt und die physikalischen Eigenschaften
sowie der Oligomergehalt wurden gemessen und miteinander verglichen.
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In beiden Fällen ist das Ausgangspolymer
von Montell USA Inc. im Handel erhältlich und ist ein statistisches
Copolymer von Propylen und Ethylen mit einem Gehalt an 3,2% Ethyleneinheiten,
das einen MFR-Wert von 2 dg/Min. aufweist. Das Polymer wird wie
im Beispiel 1 beschrieben bestrahlt, unter Verwendung einer Bestrahlungsdosis
von 0,5 × 104 Gy (0,5 Mrad), und das bestrahlte Polymer
wird 15 000 ppm (1,5 Vol.-%) Sauerstoff unter den in Tabelle 5 gezeigten
Bedingungen ausgesetzt.
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Die Polymeren werden mit 0,12 Teilen
B-215, ein Phenolisch/Phosphit-Antioxidationsmittel,
erhältlich von
Ciba Geigy, 0,05 Teilen Calciumstearat und 0,20 Teilen Millard® 3988,
ein von der Firma Miniken erhältlicher
Transparentverstärker,
vermischt. Das durch Peroxid abzubauende Polymer enthält auch
ausreichend das Peroxid Lupersol® 101,
erhältlich
von Elf Atochem, um eine Fließfähigkeit
von 35 dg/Min. zu ergeben, sowie 0,06 Teile des Antistatikums Atmer® 122,
erhältlich
von ICI. Alle Teile sind Gewichtsteile pro 100 Teile Polymer. Die
Polymerzusammensetzungen werden in einem herkömmlichen Einschnecken-Extruder
extrudiert und pelletisiert. Die pelletisierte Zusammensetzung wird
sodann in einer 200 × 1016
kg (200 Tonnen) HPM-Formungsmaschine bei einer Schmelztemperatur
von 182° C
(360° F)
und einer Formtemperatur von 60° C
(140° F)
in Platten und Teststäbe
geformt. Die physikalischen Eigenschaften werden nach folgenden
Verfahren gemessen: Elastizitätsmodul:
ASTM-D 790; Izod-Kerbschlagzähigkeit:
ASTM-D 256; Trübung: ASTM-D 1003-92.
Die Oligomeren werden als flüchtige
Bestandteile durch Gaschromatographie bestimmt.
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Die Farbe wird gemäß ASTM-D
1925-70, Abschnitt I, unter Verwendung eines Colorimeters Hunter D25P-2
auf Art der Gesamtdurchlässigkeit
gemessen, welcher zuerst unter Verwendung von Luft als Bezug standardisiert
wird. Die Vergilbung ist als die Abweichung von Weiß im vorherrschenden
Wellenlängenbereich von
570 bis 580 nm definiert. Der Vergilbungsindex (YI) ist ein Maß für die Größe des Vergilbens
bezüglich Magnesiumoxid
als Bezugsstandard. Je geringer die Zahl ist, um so besser ist die
Farbe.
-
Die Messergebnisse sind in Tabelle
10 angeführt.
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Die Daten zeigen, dass das durch
Bestrahlen abgebaute Polymer mechanische Eigenschaften hat, welche
dem durch Peroxid abgebautem Produkt vergleichbar oder besser als
diese sind, und dass das durch Bestrahlung abgebaute Produkt einen
viel geringeren Gehalt an flüchtigen
Bestandteilen besitzt als das durch Peroxid abgebaute Polymer. Infolge
des geringen Gehalts an flüchtigen
Bestandteilen hat das bestrahlte Kunstharz geringe Geschmacks- und
Geruchseigenschaften.
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Beispiel 12
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Verwendung von durch Bestrahlen abgebauten Polymeren gemäß vorliegender
Erfindung bei der Extrusionsbeschichtung.
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Ein Propyienhomopolymer mit einem
nominellen MFR-Wert von 2 dg/Min., im Handel von Montell USA Inc.
erhältlich,
wird gemäß dem in
Beispiel I beschriebenen Verfahren bestrahlt. Die Bestrahlungsdosis
ist 1,0 × 104 Gy (1,0 Mrad), und das bestrahlte Polymer
wird 12000 ppm (1,2 Vol.-%) Sauerstoff in der ersten und der zweiten
Stufe ausgesetzt. Das Polymer wird bei einer Temperatur von 80°C 90 Minuten
in der ersten Stufe, und in der zweiten Stufe 60 Minuten bei 140°C gehalten.
In der dritten Stufe wird das Polymer in Gegenwart von weniger als
40 ppm (0,004 Vol.-%) Sauerstoff 60 Minuten bei 140°C gehalten.
Das abgebaute Produkt hat einen MFR-Wert von annähernd 35 dg/Min.
-
100 Teile des bestrahlten Polymeren
werden mit einem phenolischen Antioxidationsmittel (0,1 Teil) und
Calciumstearat (0,07 Teilen) ersetzt, und das Gemisch wird in einem
herkömmlichen
Einschneckenextruder bei 230°C
extrudiert und pelletisiert. Alle Teile beziehen sich auf das Gewicht.
Die pelletisierte Zusammensetzung wird sodann durch einen 6,35 cm
Davis-Standardextruder
mit einem Verhältnis
Zylinderlänge
zu Durchmesser von 26 1 und einer Schnecke des Dosierungstyps mit
5 Verdichtungsgängen
und 13 Dosierungsgängen
in eine zentral beschickte Egan-Düse vom Schlüssellochtyp einer Breite von
40,6 cm extrudiert. Die Zusammensetzung wird auf ein sich bewegendes
Substrat kurz vor dem Eintritt des Substrats in die Spalte zwischen
einer Abschreckwalze und einer Quetschwalze extrudiert. Folgende
Bedingungen gelten für
die Bildung des extrusionsbeschichteten Produkts:
Zylinder-Temperaturen | 204°C, 260°C, 288°C und 304°C |
Adapter-Temperatur | 321°C |
Düsen-Temperatur | 321°C |
Luftspalt | 8,9
cm |
Temperatur
der Abschreckwalze | 16°C |
Spaltdruck | 13
kg/cm2 |
Substrat | 13,6
kg/Ries (500 Blätter,
61 cm × 91,4
cm) ungebleichten Kraftpapiers |
Lineargeschwindigkeitsbereich
des Aufnahmesystems | 30
m/Min.–305
m/Min. |
Extrusionsrate | 36,3
kg/Std. |
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Beispiel 13
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Verwendung von erfindungsgemäßen, dwch
Bestrahlung abgebauten Polymeren bei der Herstellung geblasener
Filme.
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Ein statistisches Copolymer von Propylen
und Ethylen mit einem Ethylengehalt von 3,2% und mit einem nominellen
MFR-Wert von 1,9 dg/Min., im Handel von Montell USA Inc. erhältlich,
wird gemäß dem im Beispiel
1 beschriebenen Verfahren bestrahlt. Die Strahlungsdosis beträgt 0,5 × 104 Gy (0,5 Mrad) und das bestrahlte Polymer
wird 3000 ppm (0,3 Vol.-%) Sauerstoff in der ersten und der zweiten
Stufe ausgesetzt. Das Polymer wird bei einer Temperatur von 80°C 90 Minuten
in der ersten Stufe, und 60 Minuten bei 120°C in der zweiten Stufe gehalten.
In der dritten Stufe wird das Polymer 60 Min. bei einer Temperatur
von 120°C
in Anwesenheit von weniger als 40 ppm Sauerstoff gehalten. Das abgebaute
Produkt hat einen MFR-Wert von 9 dg/Min.
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Ein phenolisches Antioxidationsmittel
(0,1 Teil) und Calciumstearat (0,07 Teile) werden zu 100 Teilen des
bestrahlten Polymeren in einem herkömmlichen Einschneckenextruder
bei 230°C
zugegeben, und das Gemisch wird pelletisiert. Alle Teile beziehen
sich auf das Gewicht.
-
Die pelletisierte Zusammensetzung
wird sodann in einer modifizierten Chi Chang-Blasfilmanlage mit Wasserabschreckung,
umfassend einen 50 mm Extruder mit einem Verhältnis von Zylinderlänge zum,
Durchmesser von 26 : 1 und einer Ringdüse mit einem Durchmesser von
100 mm ohne den üblichen
Wasserring, jedoch mit einem an den Luftring angeschlossenen Gebläse größerer Kapazität extrudiert.
Der Luftring ist ein solcher mit einer einzigen Lippe mit einem
Lippenwinkel von 45° und
liegt 4,25 cm unterhalb der Düse.
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Der Spalt des Luftrings ist einstellbar,
wird jedoch auf 9 mm eingestellt. Die Turmhöhe beträgt 1,9 m. Die polierten Quetschwalzen
werden durch einen Motor mit variabler Geschwindigkeit angetrieben,
der die Einstellung der linearen Aufnahmegeschwindigkeit des Films
ermöglicht.
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Folgende Bedingungen gelten für die Bildung
des geblasenen Filmprodukts:
Verarbeitungstemperatur | 200°C |
Extrusionsrate | 14,4
kg/Std. |
Auslängungsverhältnis, MD/CD | 6,7/2,7 |