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Hintergrund der Erfindung
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Der Tumor-Nekrose-Faktor α (TNFα) ist ein
von zahlreichen Zelltypen, einschließlich Monozyten und Macrophagen,
produziertes Cytokin, das ursprünglich
aufgrund seiner Fähigkeit,
die Nekrose in bestimmten Maus-Tumoren zu induzieren, identifiziert
wurde (siehe z. B. Old, L. (1985) Science 230: 630–632). Anschließend wurde
gezeigt, dass ein als Cachectin bezeichneter Faktor, der mit Cachexia
verbunden ist, das gleiche Molekül
wie TNFα ist.
TNFα wurde
mit der Vermittlung von Schock in Verbindung gebracht (siehe beispielsweise
Beutler, B. und Cerami, A. (1988) Annu. Rev. Biochem. 57: 505– 518; Beutler,
B. und Cerami, A. (1989) Annu. Rev. Immunol. 7: 625–655). Ferner
wurde TNFα mit
der Pathophysiologie zahlreicher weiterer menschlicher Erkrankungen
und Störungen
in Verbindung gebracht, einschließlich Sepsis, Infektionen,
Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßungen und Transplantat-Wirt-Reaktion
(siehe beispielsweise Moeller, A. et al. (1990) Cytokine 2: 162–169; das
U.S.-Patent Nr. 5,231,024 von Moeller et al.; die europäische Patentveröffentlichung
Nr. 260,610 B1 von Moeller, A., et al. Vasilli, P. (1992) Annu.
Rev. Immunol. 10: 411–452;
Tracey, K. J. und Cerami, A. (1994} Annu. Rev. Med. 45: 491–503.
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Aufgrund der schädlichen Rolle von humanem TNFα (hTNFα) in zahlreichen
Erkrankungen des Menschen, wurden therapeutische Strategien entwickelt,
um die Wirkung von hTNFα zu
hemmen oder ihr entgegenzuwirken. Insbesondere wurde nach Antikörpern, die
an hTNFα binden
und dieses neutralisieren, als Mittel zur Hemmung der hTNFα-Aktivität gesucht.
Einige der zuerst gefundenen derartigen Antikörper waren monoklonale Maus-Antikörper (mAbs),
welche von Hybridomas sekretiert wurden, die aus den Lymphozyten
von mit hTNFα immunisierten
Mäusen
hergestellt wurden (siehe beispielsweise Hahn T. et al. (1985) Proc
Natl Acad Sci USA 82: 3814–3818;
Liang, C-M. et al. (1986) Biochem. Biophys. Res. Commun. 137: 847–854; Hirai,
M. et al. (1987) J. Immunol. Methods 96: 57–62 ; Fendly, B. M. et al.
(1987) Hybridoma 6: 359–370;
Moeller, A. et al. (1990) Cytokine 2: 162–169; das U.S.-Patent Nr. 5,231,024
von Moeller et al.; die europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 186 833 B1 von Wallach, D.; die europäische Patentanmeldung Nr. 218
868 A1 von Old et al; die europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 260 610 B1 von Moeller, A. et al.). Während diese Maus-anti-hTNFα-Antikörper häufig eine
hohe Affinität
für hTNFα zeigen (z.
B. einen Kd 10–9 M) und fähig sind,
die hTNFα-Aktivität zu neutralisieren,
kann ihre Verwendung in vivo durch Probleme bei der Verabreichung
von Maus-Antikörpern
an Menschen beschränkt
sein, wie einer kurzen Halbwertszeit im Serum, der Unfähigkeit, bestimmte
menschliche Effektorfunktionen auszulösen, und einer unerwünschte Immunantwort
gegen den Maus-Antikörper im
Menschen (die „Mensch-anti-Maus-Antikörper-" (HAMA)
Reaktion).
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In einem Versuch, die Probleme, die
mit vollständig
von Maus stammenden Antikörpern
beim Menschen verbunden sind, zu lösen, wurden auf genetischem
Weg „Menschen-ähnlichere" Maus-anti-hTNFα-Antikörper erzeugt.
Chimere Antikörper,
in denen zahlreiche Bereiche der Antikörperkette von der Maus stammen und
die konstanten Bereiche der Antikörperkette vom Menschen stammen,
wurden hergestellt (Knight, D. M. et al. (1993) Mol. Immunol. 30:
1443–1453;
PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/16553 von Daddona, P. E., et al.). Ferner wurden auch
humanisierte Antikörper,
worin die hypervariablen Domänen
der variablen Antikörperregionen
von der Maus stammen, die restlichen variablen Regionen und die
konstanten Antikörperregionen
jedoch vom Menschen stammen, hergestellt (PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/11383 von Adair, J. R., et al.). Da diese chimeren und
humanisierten Antikörper
jedoch immer noch einige Maus-Sequenzen enthalten, können sie
eine unerwünschte
Immunreaktion, die Mensch-anti-chimerer
Antikörper-(HACA)
Reaktion hervorrufen, insbesondere wenn sie über längere Zeiträume verabreicht werden, z.
B. bei chronischen Indikationen, wie rheumatoider Arthritis (siehe
beispielsweise Elliott, M. J. et al. (1994) Lancet 344: 1125– 1127;
Elliot, M. J., et al. (1994) Lancet 344: 1105–1110).
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Ein gegenüber Maus-mAbs oder Derivaten
davon (z. B. chimere oder humanisierte Antikörper) bevorzugtes hTNFα-hemmendes
Mittel für
wäre ein
vollständig
humaner Anti-hTNFα-Antikörper, da
ein solcher Stoff, selbst wenn er über längere Zeiten verwendet wird,
keine HAMA-Reaktion hervorrufen sollte. Humane monoklonale Autoantikörper gegen
hTNFα wurden
mit Hilfe von Verfahren mit humanen Hybridomas hergestellt (Boyle,
P., et al. (1993) Cell Immunol. 152: 556–568; Boyle, P., et al. (1993)
Cell. Immunol. 152: 569–581; europäische Patentanmeldung
Nr. 614 984 A2 von Boyle et al.). Diese Hybridoma-stämmigen monoklonalen Autoantikörpern zeigten
jedoch eine Affinität
für hTNFα, die zu
gering war, als dass man sie mit herkömmlichen Verfahren hätte bestimmen
können,
und sie konnten weder lösliches
hTNFα binden
noch die hTNFα-induzierte Zytotoxizität neutralisieren
(siehe Boyle et al., wie oben). Ferner hängt der Erfolg des Human-Hybridoma-Verfahrens
davon ab, ob im humanen peripheren Blut natürlicherweise Lymphozyten vorliegen,
welche hTNFα-spezifische
Autoantikörper
produzieren. Einige Studien haben Serum-Autoantikörper gegen
hTNFα in Menschen
gefunden (Fomsgaard, A., et al. (1989) Scand. J. Immunol. 30: 219–223; Bendtzen,
K., et al. (1990) Prog. Leukocyte Biol. 10B: 447–452), wohingegen andere dies
nicht taten (Leusch, H.-G., et al. (1991) J. Immunol. Methods 139:
145–147).
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Eine Alternative zu natürlich vorkommenden
humanen Anti-hTNFα-Antikörpern sind
rekombinante hTNFα-Antikörper. Rekombinante
humane Antikörper,
die hTNFα mit
relativ geringer Affinität
(d. h. Kd ~ 10–7 M) und
einer hohen Dissoziationsrate (d. h. Koff ~ 10–2 s–1)
binden, wurden beschrieben (Griffiths, A. D., et al. (1993) EMBO
J. 12: 725–734).
Aufgrund ihrer relativ schnellen Dissoziationskinetiken sind diese
Antikörper
für die
therapeutische Verwendung jedoch nicht geeignet. Ferner wurde ein
rekombinanter humaner Anti-hTNFα beschrieben,
der die hTNFα-Aktivität nicht
neutralisiert, sondern die Bindung von hTNFα an die Oberfläche von Zellen
und die Aufnahme von hTNFα fördert (Lidbury,
A., et al. (1994) Biotechnol. Ther. 5: 27–45; PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/03145 von Aston, R., et al.).
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Demnach besteht weiterhin ein Bedarf
an humanen Antikörpern,
wie rekombinanten humanen Antikörpern,
die lösliches
hTNFα mit
hoher Affinität
und langsamer Dissoziationskinetik binden und die die Fähigkeit besitzen,
die hTNFα-Aktivität, einschließlich der
hTNFα-induzierten
Zytotoxizität
(in vitro und in vivo) und der hTNFα-induzierten Zellaktivierung,
zu neutralisieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung stellt humane Antikörper, vorzugsweise
rekombinante humane Antikörper
bereit, die spezifisch an humanes TNFα binden. Die erfindungsgemäßen Antikörper sind
durch das Binden an hTNFα mit hoher
Affinität
und langsamer Dissoziationskinetik und durch das Neutralisieren
der hTNFα-Aktivität, einschließlich der
hTNFα-induzierten
Zytotoxizität
(in vitro und in vivo) sowie der hTNFα-induzierten zelluläre Aktivierung,
gekennzeichnet. Die erfindungsgemäßen Antikörper sind ferner durch das
Binden an hTNFα,
nicht jedoch an hTNFβ (Lymphotoxin),
und durch die Fähigkeit,
neben humanem TNFα,
andere TNFαs
aus Primaten und Nicht-Primaten zu binden.
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Die erfindungsgemäßen Antikörper können Full-Length-Antikörper sein
(z. B. ein IgG1- oder
IgG4-Antikörper)
oder können
nur einen Antigen-bindenden Teil enthalten (z. B. ein Fab-, F(ab')2- oder scFv-Fragment). Der am meisten bevorzugte
erfindungsgemäße rekombinante
Antikörper,
der als D2E7 bezeichnet wird, besitzt eine CDR3-Domäne der leichten
Kette, welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 3 umfasst, und eine CDR3-Domäne der schweren Kette, welche
die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 umfasst. Der D2E7-Antikörper besitzt vorzugsweise eine
variable Region der leichten Kette (LCVR) mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 und eine variable Region der schweren Ketten (HCVR)
mit der Aminosäuresequenz der
SEQ ID) NO: 2.
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Eine erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft einen isolierten humanen Antikörper oder einen Antigen-bindenden
Bereich davon, der von humanem TNFα mit einer Kd von 1 × 10–8 M
oder weniger und einer Koff-Geschwindigkeitskonstante
von 1 × 10–3 s–1 oder
weniger dissoziiert, beide bestimmt mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz,
und die humane TNFα-Zytotoxizität in einem
Standard-in vitro-L929-Assay mit einem IC50-Wert
von 1 × 10–7 M
oder weniger neutralisiert. Weiter bevorzugt dissoziiert der isolierte
humane Antikörper
oder der Antigen-bindende Bereich davon von humanem TNFα mit einem
Koff von 5 × 10–4 s–1 oder weniger,
noch weiter bevorzugt mit einem Ko
ff von 1 × 10–4 s–1 oder
weniger. Weiter bevorzugt neutralisiert der isolierte humane Antikörper oder
der Antigen-bindende Bereich davon die humane TNFα-Zytotoxizität in einem Standard-in vitro-L929-Assay
mit einem IC50-Wert von 1 × 10–8 M
oder weniger, weiter bevorzugt mit einem IC50 von
1 × 10–9 M
oder weniger und noch weiter bevorzugt mit einem IC50 von
5 × 10–10 M
oder weniger.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen humanen Antikörper oder einen Antigen-bindenden
Bereich mit folgenden Merkmalen bereit:
- a)
er dissoziiert von humanem TNFα mit
einer Ko
ff von 1 × 10–3 s–1 oder
weniger, bestimmt mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz;
- b) er besitzt eine CDR3-Domäne
der leichten Kette mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 3
oder einer durch eine einzelne Alanin-Substitution in Position 1,
4, 5, 7 oder 8 oder durch ein bis fünf konservative Aminosäuresubstitutionen
in den Positionen 1, 3, 4, 6, 7, 8 und/oder 9 der SEQ ID NO: 3 modifizierten
Sequenz;
- c) er besitzt eine CDR3-Domäne
der schweren Kette mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4
oder einer durch eine einzelne Alanin-Substitution in Position 2,
3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 oder durch ein bis fünf konservative
Aminosäuresubstitutionen
in den Positionen 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11 und/oder 12 der SEQ
ID NO: 4 modifizierten Sequenz.
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Weiter bevorzugt dissoziiert der
Antikörper
oder der Antigen-bindende Bereich davon von humanem TNFα mit einer
Koff von 5 × 10–4 s–1 oder
weniger. Noch weiter bevorzugt dissoziiert der Antikörper oder
der Antigen-bindende Bereich davon von humanem TNFα mit einer
Koff von 1 × 10–4 s–1 oder
weniger.
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Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft einen humanen Antikörper
oder einen Antigen-bindenden Bereich davon mit einer LCVR, die eine
CDR3-Domäne
mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 3 oder einer durch eine einzelne Alanin-Substitution in Position
1, 4, 5, 7 oder 8 der SEQ ID NO: 3 modifizierten Sequenz enthält, und
mit einer HCVR, die eine CDR3-Domäne mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 oder einer durch eine einzelne Alanin-Substitution
in Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 der SEQ ID NO: 4 modifizierten
Sequenz enthält.
Weiter bevorzugt besitzt die LCVR ferner eine CDR2-Domäne mit der
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 5 und die HCVR eine CDR2-Domäne mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 6. Noch weiter bevorzugt hat die LCVR ferner eine
CDR1-Domäne
mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 7 und die HCVR eine CDR1-Domäne mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 8.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen isolierten humanen Antikörper oder
einen Antigen-bindenden Bereich davon bereit mit einer LCVR mit
der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 und einer HCVR mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 2.
In manchen Ausführungsformen
besitzt der Antikörper
eine konstante IgG1-Region der schweren Kette oder eine konstante
IgG4-Region der schweren Kette. In noch weiteren Ausführungsformen
ist der Antikörper
ein Fab-Fragment, ein F(ab')2-Fragment oder ein
einkettiges Fv-Fragment.
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Noch weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen
betreffen Antikörper
oder Antigen-bindende
Bereiche davon mit einer LCVR mit einer CDR3-Domäne, die eine Aminosäuresequenz
enthält,
welche aus der Gruppe aus SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO:
12, SEQ ID NO: 13 und SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO: 16,
SEQ ID) NO: 17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19, SEQ ID NO: 20, SEQ
ID NO: 21, SEQ ID NO: 22, SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO:
25, SEQ ID NO: 26 ausgewählt
ist, oder mit einer HCVR mit einer CDR3-Domäne, welche eine Aminosäuresequenz
enthält,
die aus der Gruppe aus SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 27, SEQ ID NO: 28,
SEQ ID NO: 29, SEQ ID NO: 30, SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32, SEQ
ID NO: 33, SEQ ID NO: 34 und SEQ ID NO: 35 ausgewählt ist.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft einen isolierten humanen Antikörper oder einen Antigen-bindenden
Bereich davon, welcher die Aktivität von humanem TNFα, nicht jedoch
von humanem TNFβ (Lymphotoxin),
neutralisiert. In einer bevorzugten Ausführungsform neutralisiert der
humane Antikörper oder
der Antigen-bindende
Bereich davon die Aktivität
von humanem TNFα,
TNFα aus
Schimpansen und TNFα aus
wenigstens einem weiteren Primaten, ausgewählt aus der Gruppe aus Pavian-TNFα, Krallenaffen-TNFα, Cynomolgus-TNFα und Rhesus-TNFα. Der Antikörper neutralisiert
vorzugsweise auch die Aktivität wenigstens
eines TNFα's
aus einem Nicht-Primaten.
In einer Unterausführungsform
neutralisiert der isolierte humane Antikörper oder ein Antigen-bindender
Bereich davon beispielsweise auch die Aktivität von Hunde-TNFα.
In einer weiteren Unterausführungsform
neutralisiert der isolierte humane Antikörper oder der Antigen-bindende
Bereich davon auch die Aktivität
von Schweine-TNFα. In einer
weiteren Unterausführungsform neutralisiert
der isolierte humane Antikörper
oder ein Antigen-bindender Bereich davon auch die Aktivität von Mäuse-TNFα.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft Nukleinsäuremoleküle, welche
für die
erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antigen-bindenden Bereiche kodieren. Eine bevorzugte erfindungsgemäße Nukleinsäure, die für ein D2E7-LCVR
kodiert, besitzt die in 7 und
SEQ ID NO: 36 gezeigte Nukleotidsequenz. Eine weitere bevorzugte
erfindungsgemäße Nukleinsäure, welche
für ein
D2E7-HCVR kodiert, besitzt die in 8 und
SEQ ID NO: 37 gezeigte Nukleotidsequenz. Rekombinante Expressionsvektoren,
welche die erfindungsgemäßen Antikörper-kodierenden
Nukleinsäuren
tragen, sowie Wirtszellen, in die solche Vektoren eingeführt wurden, sind
auch von der Erfindung umfasst, ebenso wie Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Antikörper durch
Kultivieren der erfindungsgemäßen Wirtszellen.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
betrifft Verfahren, mit dem man die Aktivität von humanem TNFα durch einen
erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antigen-bindenden Bereichs davon hemmen kann. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren, dass man humanes TNFα mit dem erfindungsgemäßen Antikörper oder
einem Antigen-bindenden
Bereich davon zusammenbringt, um die Aktivität des humanen TNFαs zu hemmen.
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren, dass man einen erfindungsgemäßen Antikörper oder
einen Antigen-bindenden Bereich davon einem Menschen, der unter
einer Störung
leidet, bei der die TNFα-Aktivität schädlich ist,
verabreicht, um die Aktivität
von humanem TNFα in
dem Menschen zu hemmen. Die Störung
kann beispielsweise Sepsis, eine Autoimmunerkrankung (z. B. rheumatoide
Arthritis, eine Allergie, Multiple Sklerose, Autoimmundiabetes,
Autoimmunuveitis und ein Nephrosesyndrom), eine infektiöse Erkrankung,
eine Malignität,
eine Transplantatabstoßung
oder Transplantat-Wirt-Reaktion, eine Lungenerkrankung, eine Knochenerkrankung,
eine Darmkrankheit oder eine Herzkrankheit sein.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die 1A und 1B zeigen die Aminosäuresequenzen
der variablen Region der leichten Kette von D2E7 (D2E7 VL; auch
in SEQ ID NO: 1 gezeigt), Alanin-Scan-Mutanten von D2E7 VL (LD2E7*.A1, LD2E7*.A3, LD2E7*.A4,
LD2E7*.A5, LD2E7*.A7 und LD2E7*.A8), die variable Region der leichten
Kette des D2E7-verwandten Antikörpers
2SD4 (2SD4 VL; auch in SEQ ID NO: 9 gezeigt) und weitere D2E7-verwandte
variable Regionen der leichten Kette (EP B12, VL10E4, VL100A9, VL100D2,
VL10F4, LOES, VLLOF9, VLLOF10, VLLOG7, VLLOG9, VLLOH1, VLLOH10,
VL1B7, VL1C1, VL1C7, VL0.1F4, VL0.1H8, LOE7, LOE7.A und LOE7.T). 1A zeigt die FR1-, CDR1-,
FR2- und CDR2-Domänen. 1B zeigt die FR3-, CDR3-
und FR4-Domänen. Die
CDR1- („CDR
L1-"), CDR2- („CDR
L2-") und CDR3- („CDR
L3-") Domänen
der leichten Kette sind umrahmt.
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Die 2A und 2B zeigen die Aminosäuresequenzen
der variablen Region der schweren Kette von D2E7 (D2E7 VH; auch
in SEQ ID NO: 2 gezeigt), Alanin-Scan-Mutanten von D2E7 VH (HD2E7*.A1, HD2E7*.A2,
HD2E7*.A3, HD2E7*.A4, HD2E7*.A5, HD2E7*.A6, HD2E7*.A7, HD2E7*.A8
und HD2E7*.A9), die variable Region der schweren Kette des D2E7-verwandten
Antikörpers
2SD4 (2SD4 VH; auch in SEQ ID NO: 10 gezeigt) und weitere D2E7-verwandte
variable Regionen der schweren Kette (VH1B11, VH1D8, VH1A11, VH1B12,
VH1-D2, VH1E4, VH1F6, VH1G1, 3C-H2,
VH1-D2.N und VH1-D2.Y). 2A zeigt
die FR1-, CDR1-, FR2- und CDR2-Domänen. Die 2B zeigt die FR3-, CDR3-
und FR4-Domänen.
Die CDR1-(„CDR
H1-"), CDR2- („CDR
H2-") und CDR3- („CDR
H3-") Domänen
der schweren Kette sind umrahmt.
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3 ist
eine Darstellung, in der die Hemmung der TNFα-induzierten L929-Zytotoxizität durch
den humanen Anti-hTNFα-Antikörper D2E7
im Vergleich zu dem Maus-anti-hTNFα-Antikörper MAK 195 gezeigt wird.
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4 ist
eine Darstellung, in der die Hemmung der rhTNFα-Bindung an hTNFα-Rezeptoren auf U-937-Zellen
durch den humanen Anti-hTNFα-Antikörper D2E7
im Vergleich zu dem Maus-anti-hTNFα-Antikörper MAK 195 gezeigt wird.
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5 ist
eine Darstellung, in der die Hemmung der TNFα-induzierten ELAM-1-Expression auf HUVEC durch
den humanen Anti-hTNFα-Antikörper D2E7
im Vergleich zu dem Maus-anti-hTNFα-Antikörper MAK 195 gezeigt wird.
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6 ist
eine Balkendarstellung, in der der Schutz vor der TNFα-induzierten
Lethalität
in mit D-Galactosamin sensibilisierten Mäusen durch die Verabreichung
des humanen Anti-hTNFα-Antikörpers D2E7 (schwarze
Balken) im Vergleich zu dem Maus-anti-hTNFα-Antikörper MAK
195 (gestreifte Balken) gezeigt wird.
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7 zeigt
die Nukleotidsequenz der variablen Region der leichten Kette von
D2E7, wobei die vorhergesagte Aminosäuresequenz unter der Nukleotidsequenz
dargestellt ist. Die CDR L1-, CDR L2- und CDR L3-Regionen sind unterstrichen.
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8 zeigt
die Nukleotidsequenz der variablen Region der schweren Kette von
D2E7, wobei die vorhergesagte Aminosäuresequenz unter der Nukleotidsequenz
dargestellt ist. Die CDR H1-, CDR H2- und CDR H3-Regionen sind unterstrichen.
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9 ist
eine Darstellung, welche die Wirkung der Behandlung mit dem D2E7-Antikörper auf
die durchschnittliche Gelenkgröße transgener
Tg197-Mäuse
als Modell für
Polyarthritis zeigt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft isolierte
humane Antikörper
oder Antigen-bindende Bereiche davon, die an humanes TNFα mit hoher
Affinität,
einer geringen Dissoziationsrate und einer hohen Neutralisierungsfähigkeit binden.
Verschiedene erfindungsgemäße Aspekte
betreffen Antikörper
und Antikörperfragmente
und pharmazeutische Zusammensetzungen davon sowie Nukleinsäuren, rekombinante
Expressionsvektoren und Wirtszellen zur Herstellung solcher Antikörper und
Fragmente. Verfahren zur Verwendung erfindungsgemäßer Antikörper zum
Nachweis von humanem TNFα oder
zum Hemmen der Aktivität
von humanem TNFα,
entweder in vitro oder in vivo, sind auch von der Erfindung umfasst.
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Zum besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung werden zunächst einige Begriffe definiert.
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Der Begriff „humanes TNFα" (hier abgekürzt als
hTNFα oder
einfach hTNF) steht, wie hier verwendet, für ein humanes Cytokin, das
in sekretierter Form mit 17 kD und in Membran-assoziierter Form
mit 26 kD vorliegt, wobei die biologisch aktive Form aus einem Trimer
nicht-kovalent gebundener Moleküle
mit 17 kD besteht. Die Struktur von hTNFα ist beispielsweise weiter beschrieben
in Pennica, D., et al. (1984) Nature 312: 724–729; Davis, J. M., et al.
(1987) Biochemistry 26: 1322–1326
und Jones, E. Y., et al. (1989) Nature 338: 225–228. Der Begriff humanes TNFα versteht
sich einschließlich
rekobminantem humanen TNFα (rhTNFα), welches
durch übliche
rekombinante Expressionsverfahren hergestellt oder gewerblich bezogen
werden kann (R & D
Systems, Katalog Nr. 210-TA, Minneapolis, MN).
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Der hier verwendete Begriff „Antikörper" betrifft
Immunglobulinmoleküle,
die aus vier Polypeptidketten bestehen, zwei schwere (H) Ketten
und zwei leichte (L) Ketten, die über Disulfidbrücken miteinander
verbunden sind. Jede schwere Kette besteht aus einer variablen Region
der schweren Kette (hier als HCVR oder VH abgekürzt) und einer konstanten Region
der schweren Kette. Die konstante Region der schweren Kette umfasst
drei Domänen,
CH1, CH2 und CH3. Jede leichte Kette besteht aus einer variablen
Region der leichten Kette (hier als LCVR oder VL abgekürzt) und
einer konstanten Region der leichten Kette. Die konstante Region der
leichten Kette besteht aus einer Domäne, CL. Die VH- und VL-Regionen
lassen sich ferner in Regionen der Hypervariabilität unterteilen,
die als Komplementaritäts-bestimmende
Bereiche (CDR) bezeichnet werden und mit konservierteren Regionen,
die als Framework-Regionen (FR) bezeichnet werden, durchsetzt sind. Jede
VH und VL besteht aus drei CDRs und vier FRs, die vom Aminoterminus
zum Carboxyterminus in folgender Reihenfolge vorliegen: FR1, CDR1,
FR2, CDR2, FR3, CDR3, FR4.
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Der Begriff „Antigen-bindender Bereich"
eines Antikörpers
(oder einfach „Antikörperbereich")
steht hier für
ein oder mehrere Fragmente eines Antikörpers, die weiterhin die Fähigkeit
besitzen, spezifisch an ein Antigen (z. B. hTNFα) zu binden. Es wurde gezeigt,
dass die Antigen-bindende Funktion eines Antikörpers durch Fragmente von Full-Length-Antikörpern ausgeübt werden
kann. Beispiele von Bindungsfragmenten, die unter dem Begriff „Antigen-bindender
Bereich" eines Antikörpers
fallen, umfassen (i) ein Fab-Fragment,
ein einwertiges Fragment, das aus den VL-, VH-, CL- und CH1-Domänen besteht;
(ii) ein F(ab')2-Fragment, ein zweiwertiges
Fragment, das aus zwei miteinander im Gelenkbereich über eine
Disulfidbrücke
verknüpften
Fab-Fragmenten besteht; (iii) ein Fd-Fragment, das aus den VH- und
CH1-Domänen
besteht; (iv) ein Fv-Fragment, das aus den VL- und VH-Domänen eines
einzelnen Antikörperarms
besteht; (v) ein dAb-Fragment
(Ward et al., (1989) Nature 341: 544–546), welches aus einer VH-Domäne besteht;
und (vi) eine isolierte Komplementaritäts-bestimmende Region (CDR).
Ferner, obwohl die zwei Domänen
des Fv-Fragments, VL und VH, von getrennten Genen kodiert werden,
können
sie durch rekombinante Verfahren durch einen synthetischen Linker verbunden
werden und so in Form einer Proteinkette hergestellt werden, in
der sich die VL- und VH-Bereiche zu einwertigen Molekülen zusammenfügen (bekannt
als einzelkettiges Fv (scFv); siehe beispielsweise Bird et al.,
(1988) Science 242: 423–426
und Huston et al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883).
Solche einzelkettigen Antikörper
werden auch von dem Begriff "Antigen-bindender Bereich" eines Antikörpers umfasst.
Weitere Formen einzelkettiger Antikörper, wie Diakörper, sind
auch umfasst. Diakörper
sind zweiwertige, doppelt-spezifische Antikörper, bei denen die VH- und
VL-Domänen von
einer einzigen Polypeptidkette exprimiert werden; dabei wird jedoch
ein Linker verwendet, der zu kurz ist, um eine Paarbildung zwischen
den zwei Domänen
auf der gleichen Kette zu ermöglichen,
so dass die Domänen
dazu gezwungen werden, sich mit komplementären Domänen anderer Ketten zu paaren
und so zwei Antigen-bindende Stellen entstehen (siehe beispielsweise
Holliger, P., et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 6444–6448; Poljak,
R. J., et al. (1994) Structure 2: 1121–1123).
-
Ferner kann ein Antikörper oder
ein Antigen-bindender Bereich davon Teil eines größeren Immunoadhäsionsmoleküls sein,
das durch kovalente oder nicht-kovalente Assoziierung des Antikörpers oder
eines Antikörperbereichs
mit ein oder mehreren weiteren Proteinen oder Peptiden entsteht.
Bei solchen Immunoadhäsionsmolekülen verwendet
man beispielsweise den Streptavidinkernbereich, um ein tetrameres
scFv-Molekül herzustellen
(Kipriyanov, S. M., et al. (1995) Human Antibodies and Hybridomas
6: 93–101)
oder einen Cysteinrest, ein Markerpeptid oder einen C-terminalen
Polyhistidin-Schwanz, um bivalente und biotinylierte scFv-Moleküle zu erzeugen
(Kipriyanov, S. M., et al. (1994) Mol. Immunol. 31: 1047–1058).
Antikörperbereiche,
wie Fab- und F(ab')2-Fragmente, können mit
Hilfe herkömmlicher
Verfahren aus ganzen Antikörpern
hergestellt werden, wie durch Papain- bzw. Pepsin-Verdau ganzer
Antikörper.
Ferner können
Antikörper,
Antikörperbereiche
und Immunadhäsionsmoleküle durch übliche rekombinante
DNA-Verfahren, wie hier beschrieben, gewonnen werden.
-
Der Begriff „humaner Antikörper" umfasst
hier Antikörper
mit variablen und konstanten Bereichen, die von Immunglobulinsequenzen
der humanen Keimbahn abstammen. Die erfindungsgemäßen humanen
Antikörper
umfassen Aminosäurereste,
die nicht von den Immunglobulinsequenzen der humanen Keimbahn abstammen
(er wurden beispielsweise in vitro Mutationen durch statistische
oder ortsspezifische Mutagenese oder in vivo durch somatische Mutation
eingeführt),
beispielsweise in den CDRs und insbesondere in CDR3. Der hier verwendete
Begriff „humaner
Antikörper"
umfasst jedoch keine Antikörper,
in denen CDR-Sequenzen, die von der Keimbahn anderer Säugetierarten,
wie der Maus, abstammen, in humane Framework-Sequenzen eingefügt wurden.
-
Der Begriff „rekombinanter humaner Antikörper", wie
hier verwendet, umfasst alle humanen Antikörper, die mittels rekombinanter
Mittel hergestellt, exprimiert, erzeugt oder isoliert werden, wie
Antikörper,
die mit Hilfe eines in eine Wirtszelle transfizierten rekombinanten
Expressionsvektors (ferner beschrieben in nachstehendem Abschnitt
In exprimiert werden, Antikörper,
die aus einer rekombinanten, kombinatorischen humanen Antikörperbank
isoliert werden (ferner nachstehend in Abschnitt III beschrieben),
Antikörper,
welche aus einem für
humane Immunglobulingene transgenen Tier (beispielsweise einer Maus)
isoliert werden (siehe beispielsweise Taylor, L. D., et al. (1992)
Nucl. Acids Res. 20: 6287–6295)
oder Antikörper,
die durch andere Mittel hergestellt, exprimiert, erzeugt oder isoliert
werden, bei denen humane Immunglobulin-Gensequenzen oder andere
DNA-Sequenzen gespliced werden. Solche rekombinanten humanen Antikörper haben
variable und konstante Regionen, die von Immunglobulinsequenzen
der humanen Keimbahn abstammen. In bestimmten Ausführungsformen
unterliegen solche rekombinanten humanen Antikörper jedoch einer in vitro-Mutagenese (oder,
wenn für
humane Ig-Sequenzen transgene Tiere verwendet werden, einer somatischen
in vivo-Mutagenese} und daher sind die Aminosäuresequenzen der VH- und VL-Regionen
der rekombinanten Antikörper
Sequenzen, die, obwohl sie von humanen Keimbahn-VH- und -VL-Sequenzen
abstammen und damit verwandt sind, nicht natürlich in vivo in dem humanen
Antikörper-Keimbahn-Spektrum
vorkommen.
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Ein „isolierter Antikörper", wie
hier verwendet, steht für
einen Antikörper,
der im wesentlichen frei von anderen Antikörpern mit einer anderen antigenen
Spezifität
ist (ein isolierter Antikörper,
der hTNFα spezifisch bindet,
enthält
im wesentlichen keine Antikörper,
die spezifisch Antigene anderer hTNFα binden). Ein isolierter Antikörper, der
hTNFα spezifisch
bindet, kann jedoch eine Kreuzreaktivität mit anderen Antigenen, wie TNFα-Molekülen anderer
Spezies besitzen (dies wird nachstehend ausführlicher beschrieben). Ferner
sollte ein isolierter Antikörper
im wesentlichen kein weiteres zelluläres Material und/oder Chemikalien
enthalten.
-
Ein „neutralisierender Antikörper", wie
hier verwendet (oder ein „Antikörper, der
die hTNFα-Aktivität neutralisiert"),
steht für
einen Antikörper,
dessen Bindung an hTNFα zur
Hemmung der biologischen Aktivität von
hTNFα führt. Diese
Hemmung der biologischen Aktivität
von hTNFα kann
durch Messen eines oder mehrerer Indikatoren der biologischen Aktivität von hTNFα, wie der
hTNFα-induzierten
Zytotoxizität
(entweder in vitro oder in vivo), der hTNFα-induzierten zellulären Aktivierung
und der hTNFα-Bindung
an hTNFα-Rezeptoren
bestimmt werden. Diese Indikatoren der biologischen Aktivität von hTNFα können durch
einen oder mehrere in vitro- oder in vivo-Standardassays, die auf
dem Gebiet bekannt sind, bestimmt werden (siehe Beispiel 4). Vorzugsweise
wird die Fähigkeit
eines Antikörpers,
die hTNFα-Aktivität zu neutralisieren,
durch die Hemmung der durch hTNFα induzierten
Zytotoxizität
von L929-Zellen
bestimmt. Als zusätzlicher
oder alternativer Parameter der hTNFα-Aktivität kann die Fähigkeit
eines Antikörpers,
die durch hTNFα induzierte
Expression von ELAM-1 auf HUVEC, als Maß der hTNFα-induzierten zellulären Aktivierung,
bestimmt werden.
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Der Begriff „Oberflächen-Plasmon-Resonanz", wie
hier verwendet, steht für
ein optisches Phänomen, das
die Analyse der biospezifischen Echtzeit-Wechselwirkung durch den
Nachweis von Veränderungen
der Proteinkonzentration innerhalb einer Biosensormatrix ermöglicht,
beispielsweise durch Verwenden des BIAcore-Systems (Pharmacia Biosensor
AB, Uppsala, Schweden und Piscataway, NJ). Für weitere Beschreibungen siehe
Beispiel 1 und Jönsson,
U., et al. (1993) Ann. Biol. Clin. 51: 19–26; Jönsson, U., et al. (1991) Biotechniques
11: 620–627;
Johnsson, B., et al. 81995) J. Mol. Recognit. 8: 125–131; und
Johnnson, B. et al. (1991) Anal. Biochem. 198: 268–277.
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Der hier verwendete Begriff „Koff" steht für die "Off-rate"-Konstante
der Dissoziation eines Antikörpers aus
dem Antikörper/Antigen-Komplex.
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Der hier verwendete Begriff „Kd" steht für die Dissoziationskonstante
einer bestimmten Antikörper-Antigen-Wechselwirkung.
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Der hier verwendete Begriff „Nukleinsäuremolekül" umfasst
DNA-Moleküle
und RNA-Moleküle. Ein Nukleinsäuremolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, ist jedoch vorzugsweise doppelsträngige DNA.
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Der Begriff „isoliertes Nukleinsäuremolekül", wie
hier in Bezug auf Nukleinsäuren
verwendet, die für hTNFα bindende
Antikörper
oder Antikörperteile
(z. B. VH, VL, CDR3) kodieren, steht für ein Nukleinsäuremolekül, worin
die für
den Antikörper
oder den Antikörperteil
kodierenden Nukleotidsequenzen keine weiteren Nukleotidsequenzen
enthalten, die für
Antikörper
oder Antikörperteile
kodieren, welche andere Antigene als hTNFα binden; diese weiteren Sequenzen
können
in der humanen genomischen DNA natürlich an die Nukleinsäure angrenzen.
Demnach enthält
eine erfindungsgemäße isolierte
Nukleinsäure,
die für
eine VH-Region eines Anti-TNFα-Antikörpers kodiert,
keine weiteren, für
andere VH-Regionen kodieren Sequenzen, die andere Antigene als TNFα binden.
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Der hier verwendete Begriff „Vektor"
steht für
ein Nukleinsäuremolekül, das fähig ist,
anderen Nukleinsäuren,
mit denen es verknüpft
ist, zu transportieren. Ein Vektortyp, das „Plasmid" steht für eine kreisförmige doppelsträngige DNA-Schleife,
in die weitere DNA-Segmente ligiert sein können. Weitere Vektortypen sind
virale Vektoren, in denen zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert sein können. Bestimmte Vektoren sind
fähig,
sich in einer Wirtszelle, in die sie eingeführt werden, autonom zu verfielfältigen (z.
B. bakterielle Vektoren mit einem bakteriellen Replikationsursprung
und episomale Säugetier-Vektoren).
Weitere Vektoren (z. B. nicht-episomale Säugetiervektoren) können beim
Einführen
in die Wirtszelle in das Genom der Wirtszelle integriert werden
und werden dadurch gemeinsam mit dem Wirtsgenom repliziert. Ferner
sind bestimmte Vektoren fähig,
die Expression von Genen, an die sie operativ geknüpft sind,
zu lenken. Solche Vektoren werden hier als „rekombinante Expressionsvektoren"
(oder einfach „Expressionsvektoren")
bezeichnet. Allgemein liegen Expressionsvektoren, die bei rekombinanten
DNA-Techniken nützlich
sind, häufig
in Form von Plasmiden vor. In vorliegender Beschreibung werden „Plasmid"
und „Vektor"
austauschbar verwendet, da das Plasmid die am häufigsten verwendete Form eines
Vektors ist. Die Erfindung umfasst jedoch auch andere Formen von
Expressionsvektoren, wie virale Vektoren (z. B. Replikations-defektive
Retroviren, Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren), welche die
gleiche Funktion erfüllen.
-
Der Begriff „rekombinante Wirtszelle"
(oder einfach „Wirtszelle"),
wie hier verwendet, steht für
eine Zelle, in die ein rekombinanter Expressionsvektor eingeführt wurde.
Es versteht sich, dass sich diese Begriffe nicht nur auf die jeweilige
Zielzelle sondern auf alle Abkömmlinge
einer solchen Zelle beziehen. Da in nachfolgenden Generationen bestimmte
Modifikationen entweder aufgrund einer Mutation oder aufgrund von
Umwelteinflüssen
auftreten können,
sind Abkömmlinge
in der Tat nicht immer mit der Elternzelle identisch, sind jedoch dennoch
von dem hier verwendeten Begriff „Wirtszelle" umfasst.
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Zahlreiche Aspekte der Erfindung
sind in nachstehenden Unterabschnitten ausführlicher beschrieben.
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I. Humane Antikörper, die
humanes TNFα binden
-
Die Erfindung betrifft isolierte
humane Antikörper
oder Antigen-bindende Bereiche davon, welche humanes TNFα mit hoher
Affinität,
einer geringen Dissoziationsrate und hoher Neutralisierungskapazität binden. Die
erfindungsgemäßen humanen
Antikörper
sind vorzugsweise rekombinante, neutralisierende humane Anti-hTNFα-Antikörper. Der
am meisten bevorzugte erfindungsgemäße rekombinante, neutralisierende
Antikörper
wird hierin als D2E7 bezeichnet und besitzt VL- und VH-Sequenzen,
wie in
1A,
1B bzw.
2A,
2B gezeigt
(die Aminosäuresequenz
der D2E7 VL-Region ist auch in SEQ ID NO: 1 gezeigt; die Aminosäuresequenz
der D2E7 VH-Region ist auch in SEQ ID NO: 2 gezeigt). Die Bindungseigenschaften
von D2E7 im Vergleich zu dem mAb Maus-anti-hTNFα MAK
195, der eine hohe Affinität
und langsame Dissoziationskinetik zeigt, und einem weiteren humanen
Anti-hTNFα-Antikörper, der
eine Sequenzähnlichkeit
zu D2E7 aufweist, nämlich
2SD4, sind nachstehend zusammengefasst:
-
Der D2E7-Antikörper und verwandte Antikörper zeigen
auch eine starke Fähigkeit,
die hTNFα-Aktivität zu neutralisieren,
was durch mehrere in vitro- und in vivo-Assays bestimmt wurde (siehe
Beispiel 4). Diese Antikörper
neutralisieren die durch hTNFα-induzierte Zytotoxizität von L929-Zellen
mit einem IC50-Wert im Bereich von etwa
10–7 M
bis etwa 10–10 M.
D2E7, wenn er als Full-Length-IgG1-Antikörper exprimiert wird, neutralisiert
die durch hTNFα-induzierte
Zytotoxizität
von L929-Zellen mit einem IC50 von etwa
1,25 × 10–10 M.
Ferner bleibt die Neutralisierungsfähigkeit von D2E7 erhalten,
wenn der Antikörper
als Fab-, F(ab')2- oder scFv-Fragment exprimiert
wird. D2E7 hemmt auch die TNFα-induzierte
zelluläre
Aktivierung, wie gemessen durch die hTNFα-induzierte ELAM-1-Expression auf HUVEC
(IC50 = etwa 1,85 × 10–10 M)
und die Bindung von hTNFα an
hTNFα-Rezeptoren
auf U-937-Zellen (IC50 = etwa 1,56 × 10–10 M).
In Bezug auf die Letztere hemmt D2E7 das Binden von hTNFα sowohl an
den p55-als auch
den p75-hTNFα-Rezeptor.
Ferner hemmt der Antikörper
die durch hTNFα-induzierte in vivo-Sterblichkeit
von Mäusen
(ED50 = 1–2,5 μg/Maus).
-
Hinsichtlich der Bindungsspezifität von D2E7
bindet dieser Antikörper
an humanes TNFα verschiedener
Formen, einschließlich
lösliches
hTNFα, transmembranes
hTNFα und
hTNFα, welches
an zelluläre
Rezeptoren gebunden ist. D2E7 bindet nicht spezifisch an andere
Cytokine, wie Lymphotoxin (TNFβ),
IL-1α, IL-1β, IL-2, IL-4,
IL-6, IL-8, IFNγ und
TGFβ. Dennoch
zeigt D2E7 eine Kreuzreaktivität
zu Tumor-Nekrose-Faktoren anderer Arten. Der Antikörper neutralisiert
beispielsweise die Aktivität
von wenigstens fünf
TNFα's von
Primaten (Schimpanse, Pavian, Krallenaffe, Cynomologus und Rhesus)
mit etwa gleichen IC50-Werten wie bei der Neutralisierung
von hTNFα (siehe
Beispiel 4, Unterabschnitt E). D2E7 neutralisiert auch die Aktivität von Maus-TNFα, jedoch
etwa 1000-fach schlechter als humanes TNFα (siehe Beispiel 4, Unterabschnitt
E). D2E7 bindet auch an Hunde- und Schweine-TNFα.
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In einem Aspekt betrifft die Erfindung
D2E7-Antikörper
und Antikörperbereiche,
D2E7-verwandte Antikörper und
Antikörperbereiche
sowie weitere humane Antikörper
und Antikörperbereiche
mit äquivalenten
Eigenschaften zu D2E7, wie einer hoch-affinen Bindung an hTNFα mit niedriger
Dissoziationskinetik und hoher Neutralisierungsfähigkeit. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung einen isolierten humanen Antikörper oder
einen Antigen-bindenden Bereich davon bereit, der von humanem TNFα mit einer
Kd von 1 × 10–8 M
oder weniger und einer Koff-Geschwindigkeitskonstante
von 1 × 10–3 s–1 oder
weniger dissoziiert, beides bestimmt mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz, und die
humane TNFα-Zytotoxizität in einem üblichen
in vitro-L929-Assay mit einem IC50 von 1 × 10–7 oder
weniger neutralisiert. Weiter bevorzugt dissoziiert der isolierte humane
Antikörper
oder ein Antigen-bindender Bereich davon von humanem TNFα mit einer
Koff von 5 × 10–4 s–1 oder
weniger oder noch mehr bevorzugt mit einer Koff von
1 × 10–4 s–1 oder
weniger. Weiter bevorzugt neutralisiert der isolierte humane Antikörper oder
ein Antigen-bindender Bereich davon die Zytotoxizität von humanem
TNFα in
einem üblichen
in vitro-L929-Assay mit einem IC50 von 1 × 10–8 M
oder weniger, noch weiter bevorzugt mit einem IC50 von
1 × 10–9 M
oder weniger und noch weiter bevorzugt mit einem IC50 von
5 × 10–10 M oder
weniger. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper ein
isolierter humaner rekombinanter Antikörper oder ein Antigen-bindender
Bereich davon. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
neutralisiert der Antikörper
auch die durch TNFα-induzierte
Aktivierung, wie man mit Hilfe eines herkömmlichen in vitro-Assays für die TNFα-induzierte
ELAM-1-Expression
auf humanen Nabelvenen-Endothelzellen (HUVEC) bestimmen konnte.
-
Die Oberflächen-Plasmon-Resonanz-Analyse
für die
Bestimmung der Kd und Koff kann
wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt werden. Ein üblicher
in vitro-L929-Assay zur Bestimmung der IC50-Werte
ist in Beispiel 4, Unterabschnitt A beschrieben. Ein üblicher
in vitro-Assay für
die durch TNFα-induzierte
ELAM-1-Expression auf humanen Nabelvenen-Endothelzellen (HUVEC)
ist in Beispiel 4, Unterabschnitt C beschrieben. Beispiele rekombinanter
humaner Antikörper,
die die zuvor genannten kinetischen und Neutralisierungskriterien
erfüllen
oder von denen erwartet wird, dass sie diese erfüllen, umfassen Antikörper mit
folgenden [VH/VL-Paaren, deren Sequenzen in den 1A, 1B, 2A und 2B gezeigt sind (siehe auch Beispiele
2, 3 und 4 für
die Kinetik- und Neutralisationsanalysen): [D2E7 VH/D2E7 VL]; [HD2E7*.A1/D2E7
VL], [HD2E7*.A2/D2E7 VL], [HD2E7*.A3/D2E7 VL], [HD2E7*.A4/D2E7 VL],
[HD2E7.A5/D2E7 VL], [HD2E7*.A6/D2E7 VL], [HD2E7*.A7/D2E7 VL], [HD2E7*.A8/D2E7
VL], [HD2E7*.A9/D2E7 VL], [D2E7 VH/LD2E7*.A1], [D2E7 VH/LD2E7*.A4],
[D2E7 VH/LD2E7*.A5], [D2E7 VH/LD2E7*.A7], [D2E7 VH/LD2E7*.A8], [HD2E7*.A9/LD2E7*.A1],
[VH1-D2/LOE7], [VH1-D2.N/LOE7.T], [VH1-D2.Y/LOE7.A], [VH1-D2.N/LOE7.A], [VH1-D2/EP
B12) und [3C-H2/LOE7].
-
Es ist aus dem Stand der Technik
allgemein bekannt, dass die CDR3-Domänen der schweren und leichten
Antikörperkette
eine wichtige Rolle bei der Bindungsspezifität/Affinität eines Antikörpers für ein Antigen
spielen. Entsprechend betrifft ein Aspekt der Erfindung humane Antikörper mit
einer langsamen Dissoziationskinetik für die Assoziierung mit hTNFα und mit
CDR3-Domänen
der leichten und schweren Kette besitzen, die strukturell identisch
zu oder mit denen von D2E7 verwandt sind. Wie in Beispiel 3 gezeigt,
kann die Position 9 der D2E7 VL CDR3 von Ala oder Thr besetzt sein,
ohne dass dies die Koff wesentlich beeinflusst. Entsprechend
umfasst ein Konsensusmotiv für
D2E7 VL CDR3 die Aminosäuresequenz: Q-R-Y-N-R-A-P-Y-(T/A)
(SEQ ID NO: 3). Ferner kann die Position 12 der D2E7 VH CDR3 von
Tyr oder Asn besetzt sein, ohne dass dies die Koff wesentlich
beeinflusst. Entsprechend umfasst ein Konsensusmotiv für D2E7 VH
CDR3 die Aminosäuresequenz:
V-S-Y-L-S-T-A-S-S-L-D-(Y/N) (SEQ ID NO: 4). Ferner, wie in Beispiel
2 gezeigt, kann die CDR3-Domäne
der schweren und leichten Ketten von D2E7 mittels Substitution mit einem
einzigen Alaninrest (in Position 1, 4, 5, 7 oder 8 innerhalb der
VL CDR3 oder in Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 innerhalb
der VH CDR3) verändert
werden, ohne dass dies die Koff wesentlich
beeinflusst. Zudem wird der Fachmann erkennen, dass man, angesichts
der Veränderbarkeit
der D2E7 VL- und VH CDR3-Domänen
für Substitutionen
durch Alanin, andere Aminosäuren
in der CDR3-Domäne
substituieren und dabei die niedrige Dissoziationsratenkonstante
des Antikörpers
beihalten kann, insbesondere konservative Aminosäuren. Eine „konservative Aminosäure-Substitution",
wie hier verwendet, ist eine, in der ein Aminosäurerest durch einen anderen
Aminosäurerest
mit einer ähnlichen
Seitenkette ausgetauscht wird. Familien von Aminosäureresten
mit ähnlichen
Seitenketten wurden auf dem Gebiet definiert, und zwar solche mit
basischen Seitenketten (z. B. Lysin, Arginin, Histidin), sauren
Seitenketten (z. B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladenen polaren Seitenketten (z. B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), nicht-polaren Seitenketten (z.
B. Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), Beta-verzweigten Seitenketten
(z. B. Threonin, Valin, Isoleucin) und aromatischen Seitenketten
(z. B. Tyrosin, Phenylalanin, Tryptophan, Histidin). Vorzugsweise
werden nicht mehr als ein bis fünf
konservative Aminosäure-Substitutionen
in den D2E7 VL- und/oder VH CDR3-Domänen durchgeführt. Weiter
bevorzugt werden nicht mehr als ein bis drei konservative Aminosäure-Substitutionen
in den D2E7 VL- und/oder VH CDR3-Domänen durchgeführt. Zudem
sollten konservative Aminosäure-Substitutionen
nicht in Aminosäure-Positionen
erfolgen, die für
die Bindung an hTNFα entscheidend
sind. Wie in Beispiel 3 gezeigt, scheinen die Positionen 2 und 5
der D2E7 VL CDR3 und die Positionen 1 und 7 der D2E7 VH CDR3 entscheidend
für die
Wechselwirkung mit hTNFα zu
sein und daher sollten konservative Aminosäure-Substitutionen vorzugsweise
nicht an diesen Positionen erfolgen (obwohl eine Alanin-Substitution
in Position 5 des D2E7 VL CDR3, wie oben beschrieben, möglich ist).
-
Demnach stellt die Erfindung in einer
weiteren Ausführungsform
einen isolierten humanen Antikörper oder
einen Antigen-bindenden Bereich davon mit den Merkmalen bereit,
dass er:
- a) von humanem TNFα mit einer Koff-Geschwindigkeitskonstante
von 1 × 10–3 s–1 oder
weniger, dissoziiert, bestimmt mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz;
- b) eine CDR3-Domäne
der leichten Kette besitzt, welche die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 3
oder eine durch eine einzige Alanin-Substitution in Position 1,
4, 5, 7 oder 8 oder durch ein bis fünf konservative Aminosäure-Substitutionen
in Position 1, 3, 4, 6, 7, 8 und/oder 9 der SEQ ID NO: 3 modifizierten
Sequenz besitzt;
- c) eine CDR3-Domäne
der schweren Kette besitzt, welche die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 4
oder eine durch eine einzige Alanin-Substitution in Position 2,
3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 oder durch ein bis fünf konservative
Aminosäure-Substitutionen in
Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11 und/oder 12 modifizierte Sequenz
der SEQ ID NO: 4 enthält.
-
Weiter bevorzugt dissoziiert der
Antikörper
oder der Antigen-bindende Bereich davon von humanem TNFα mit einer
Koff von 5 × 10–4 s–1 oder
weniger. Noch weiter bevorzugt dissoziiert der Antikörper oder
ein Antigen-bindender Bereich davon von humanem TNFα mit einer
Koff von 1 × 10–4 s–1 oder
weniger.
-
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft
einen isolierten humanen Antikörper
oder einen Antigen-bindenden Bereich davon mit einer variablen Region
der leichten Kette (LCVR), welche eine CDR3-Domäne mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 3 oder einer durch eine einzige Alanin-Substitution
in Position 1, 4, 5, 7 oder 8 modifizierten Sequenz der SEQ ID NO:
3 umfasst, und mit einer variablen Region der schweren Kette (HCVR),
welche eine CDR3-Domäne
mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 oder einer durch eine einzige Alanin-Substitution
in Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 modifizierten Sequenz von
SEQ ID NO: 4 umfasst. Vorzugsweise besitzt die LCVR ferner eine
CDR2-Domäne,
welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 5 umfasst (d. h. die D2E7 VL CDR2) und die HCVR hat
vorzugsweise eine CDR2-Domäne,
welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 6 umfasst (d. h. die D2E7 VH CDR2). Noch weiter bevorzugt
hat die LCVR ferner eine CDR1-Domäne mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 7 (d. h. der D2E7 VL CDR1) und die HCVR hat eine
CDR1-Domäne mit der
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 8 (d. h. der D2E7 VH CDR1). Die Framework-Bereiche
von VL stammen vorzugsweise aus der humanen VKI-Keimbahnfamilie,
weiter bevorzugt aus dem humanen A20-Keimbahn-Vk-Gen und am meisten
bevorzugt aus den in 1A und 1B gezeigten D2E7 VL-Framework-Sequenzen.
Die Framework-Regionen von VH stammen vorzugsweise aus der humanen
VH3-Keimbahnfamilie,
weiter bevorzugt aus dem humanen DP-31-VH-Gen und am meisten bevorzugt
aus den in 2A und 2B gezeigten D2E7 VH-Framework-Sequenzen.
-
In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen isolierten humanen Antikörper oder
einen Antigen-bindenden Bereich davon mit einer variablen Region
der leichten Kette (LCVR) bereit, welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 umfasst (d. h. den D2E7 VL), und einer variablen
Region der schweren Kette (HCVR) mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 2
(d. h. den D2E7 VH). In bestimmten Ausführungsformen enthält der Antikörper eine
konstante Region der schweren Kette, wie eine konstante IgG1-, IgG2-,
IgG3-, IgG4-, IgA-, IgE-, IgM- oder IgD-Region. Vorzugsweise ist
die konstante Region der schweren Kette eine konstante IgG1- oder
IgG4-Region der
schweren Kette. Ferner kann der Antikörper eine konstante Region
der leichten Kette, entweder eine konstante Kappa-Region der leichten
Kette oder eine konstante Lambda-Region der leichten Kette enthalten.
Vorzugsweise umfasst der Antikörper
eine konstante Kappa-Region der leichten Kette. Alternativ kann
der Antikörperbereich
beispielsweise ein Fab-Fragment oder ein Einzelketten-Fv-Fragment
sein.
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In noch weiteren Ausführungsformen
stellt die Erfindung einen isolierten humanen Antikörper oder
einen Antigen-bindenden Bereich davon bereit, der D2E7-verwandte
VL- und VH-CDR3-Domänen
besitzt, beispielsweise Antikörper
oder Antigen-bindende Bereiche davon mit einer variablen Region
der leichten Kette (LCVR) mit einer CDR3-Domäne,
die eine Aminosäuresequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe aus SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ
ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO:
17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19, SEQ ID NO: 20, SEQ ID NO: 21,
SEQ ID NO: 22, SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ ID NO: 25 und SEQ
ID NO: 26 enthält,
oder mit einer variablen Region der schweren Kette (HCVR) mit einer
CDR3-Domäne,
welche eine Aminosäuresequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe aus SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ
ID NO: 29, SEQ ID NO: 30, SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32, SEQ ID NO:
33, SEQ ID NO: 34 und SEQ ID NO: 35, enthält.
-
In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen rekombinanten humanen Antikörper oder einen
Antigen-bindenden Bereich davon bereit, der die Aktivität von humanem
TNFα, nicht
jedoch von humanem TNFβ neutralisiert.
Vorzugsweise neutralisiert der Antikörper oder der Antigen-bindende
Bereich davon auch die Aktivität
von Schimpansen-TNFα und
wenigstens eines weiteren Primaten-TNFαs, ausgewählt aus der Gruppe aus Pavian-TNFα, Krallenaffe-TNFα, Cynomolgus-TNFα und Rhesus-TNFα. Vorzugsweise
neutralisiert der Antikörper
oder der Antigen-bindende Bereich davon humanes TNFα, Schimpansen-TNFα und/oder
weiteres Primaten-TNFα in
einem Standard-in vitro-L929-Assay mit einem IC50 von
1 × 10–8 M
oder weniger, bevorzugt 1 × 10–9 M
oder weniger und noch weiter bevorzugt 5 × 10–10 M
oder weniger. In einer Unterausführungsform
neutralisiert der Antikörper
auch die Aktivität
von Hunde-TNFα,
vorzugsweise in einem Standard-in vitro-L929-Assay mit einem IC50 von 1 × 10–7 M
oder weniger, vorzugsweise 1 × 10–8 M
oder weniger und noch weiter bevorzugt 5 × 10–9 M
oder weniger. In einer weiteren Unterausführungsform neutralisiert der
Antikörper
auch die Aktivität
von Schweine-TNFα,
vorzugsweise mit einem IC50 von 1 × 10–5 M
oder weniger, weiter bevorzugt 1 × 10–6 M
oder weniger und noch weiter bevorzugt 5 × 10–7 M
oder weniger. In einer noch weiteren Ausführungsform neutralisiert der
Antikörper
auch die Aktivität
von Maus-TNFα,
vorzugsweise mit einem IC50 von 1 × 10–4 M
oder weniger, weiter bevorzugt 1 × 10–5 M
oder weniger und noch weiter bevorzugt 5 × 10–6 M
oder weniger.
-
Ein erfindungsgemäßer Antikörper oder Antikörperbereich
kann derivatisiert oder an ein weiteres funktionales Molekül (z. B.
ein weiteres Peptid oder Protein) gebunden sein. Demnach ist beabsichtigt,
dass die erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
derivatisierte und anderweitig modifizierte Formen der hier beschriebenen
humanen Anti-hTNFα-Antikörper, einschließlich Immunoadhäsionsmoleküle, umfassen. Ein
erfindungsgemäßer Antikörper oder
Antikörperbereich
kann beispielsweise funktional (durch chemische Kopplung, genetische
Fusion, nicht-kovalente Assoziierung oder auf sonstige Weise) an
ein oder mehrere andere Moleküleinheiten,
wie andere Antikörper
(z. B. einen bispezifischen Antikörper oder einen Diakörper), ein Nachweismittel,
ein zytotoxisches Mittel, ein pharmazeutisches Mittel und/oder ein
Protein oder Peptid, das die Assoziation des Antikörpers oder
Antikörperbereichs
mit einem weiteren Molekül
(wie einem Streptavidin-Kernbereich oder einem Polyhistidin-Schwanz)
vermitteln kann, gebunden sein.
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Ein Typ derivatisierter Antikörper wird
durch Vernetzen zweier oder mehrerer Antikörper (des gleichen Typs oder
verschiedener Typen, z. B. um bispezifische Antikörper zu
erzeugen) hergestellt werden. Geeignete Vernetzungsmittel umfassen
solche, die heterobifunktional sind und zwei verschiedene reaktive,
durch einen geeigneten Spacer getrennte Gruppen besitzen (z. B.
m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester), oder solche, die homobifunktional
sind (z. B. Disuccinimidylsuberat). Solche Linker können von
der Pierce Chemical Company, Rockford, IL bezogen werden.
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Geeignete Nachweismittel, mit denen
ein erfindungsgemäßer Antikörper oder
Antikörperbereich
derivatisiert werden kann, umfassen fluoreszierende Verbindungen.
Beispiele für
fluoreszierende Nachweismittel umfassen Fluoreszein, Fluoreszeinisothiocyanat,
Rhodamin, 5-Dimethylamin-1-naphthalinsulfonylchlorid, Phycoerythrin
und dergleichen. Ein Antikörper
kann auch mit nachweisbaren Enzymen, wie alkalischer Phosphatase, Meerrettichperoxidase,
Glucoseoxidase und dergleichen, derivatisiert werden. Wird ein Antikörper mit
einem nachweisbaren Enzym derivatisiert, kann man ihn durch die
Zugabe weiterer Reagenzien, mit denen das Enzym ein nachweisbares
Reaktionsprodukt bildet, nachweisen. Liegt beispielsweise als nachweisbares Mittel
Meerrettichperoxidase vor, führt
die Zugabe von Wasserstoffperoxid und Diaminobenzidin zu einem farbigen
Reaktionsprodukt, welches nachweisbar ist. Ein Antikörper kann
auch mit Biotin derivatisiert und durch die indirekte Messung der
Avidin- oder Streptavidin-Bindung nachgewiesen werden.
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II. Expression von Antikörpern
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Ein erfindungsgemäßer Antikörper oder Antikörperbereich
kann durch rekombinante Expression der Immunglobulingene der leichten
und schweren Kette in einer Wirtszelle hergestellt werden. Um einen
Antikörper
rekombinant zu exprimieren, wird eine Wirtszelle mit einem oder
mehreren rekombinanten Expressionsvektoren transfiziert, die DNA-Fragmente tragen,
welche für
die schwere und leichte Immunglobulinkette des Antikörpers kodieren,
so dass die leichte und schwere Kette in der Wirtszelle exprimiert
und vorzugsweise in das Medium, in dem die Wirtszellen kultiviert
werden, sekretiert werden, wobei sich die Antikörper aus dem Medium gewinnen
lassen. Übliche
rekombinante DNA-Verfahren werden zur Gewinnung der Gene der schweren
und leichten Kette des Antikörpers
verwendet, wobei diese Gene in rekombinante Expressionsvektoren eingebracht
und die Vektoren in Wirtszellen eingeführt werden, wie solche, beschrieben
in Sambrook, Fritsch und Maniatis (Herausgeber), Molecular Cloning;
A Laboratory Manual zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor, N. Y., (1989),
Ausubel, F. M., et al. (Herausgeber) Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Associates, (1989) und in dem U.S.-Patent
Nr. 4,816,397 von Boss et al.
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Um D2E7 oder einen D2E7-verwandten
Antikörper
zu exprimieren, werden zunächst
DNA-Fragmente gewonnen, die für
die variablen Bereiche der schweren Kette kodieren. Diese DNAs können mittels
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durch Amplifikation und Modifikation
der variablen Sequenzen der leichten und schweren Kette aus der
Keimbahn gewonnen werden. Keimbahn-DNA-Sequenzen der Gene der variablen
Region von humanen schweren und leichten Ketten sind aus dem Stand
der Technik bekannt (siehe beispielsweise die humane Keimbahn-Sequenz-Datenbank „Vbase";
siehe auch Kabat, E. A., et al. (1991) Sequences of Proteins of
Immunological Interest, S. Ausgabe, U.S.-Gesundheitsministerium, NIH-Publikationsnummer 91-3242;
Tomlinson, I. M., et al. (1992) "The Repertoire of Human Germline
VH Sequences Reveals about Fifty Groups
of VH Segments with Different Hypervariable
Loops" J. Mol. Biol. 227: 776–798;
und Cox, J. P. L. et al. (1994) „A Directory of Human Germline
VK Segments Reveals a Strong Bias in their
Usage" Eur. J. Immunol. 24: 827–836;
auf deren Inhalt hier jeweils ausdrücklich Bezug genommen wird).
Um ein DNA-Fragment zu gewinnen, das für die variable Region der schweren
Kette von D2E7 oder einem D2E7-verwandten Antikörper kodiert, wird ein Mitglied
der VH3-Familie der humanen Keimbahn-VH-Gene
durch Standard-PCR
amplifiziert. Am meisten bevorzugt wird die DP-31-VH-Keimbahnsequenz
amplifiziert. Um ein DNA-Fragment zu gewinnen, das für die variable
Region der leichten Kette von D2E7 oder einem D2E7-verwandten Antikörper kodiert, wird
ein Mitglied der VKI-Familie der humanen
Keimbahn-VL-Gene durch Standard-PCR amplifiziert. Am meisten bevorzugt
wird die A20-VL-Keimbahnsequenz amplifiziert. PCR-Primer, die sich
für die
Verwendung bei der Amplifizierung der DP-31-Keimbahn-VH- und A20-Keimbahn-VL-Sequenzen
eignen, können
auf Basis der in den oben zitierten Referenzen beschriebenen Nukleotidsequenzen
mit Hilfe herkömmlicher
Verfahren entworfen werden.
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Sobald die Keimbahn-VH- und -VL-Fragmente
gewonnen sind, können
diese Sequenzen mutiert werden, so dass sie für die hierin beschriebenen
D2E7- oder D2E7-verwandten Aminosäuresequenzen kodieren. Die
von den Keimbahn-VH- und -VL-DNA-Sequenzen kodierten Aminosäuresequenzen
werden zunächst
mit den D2E7- oder D2E7-verwandten VH- und VL-Aminosäuresequenzen
verglichen, um in den D2E7- oder D2E7-verwandten Sequenzen Aminosäurereste
zu identifizieren, die sich von der Keimbahn unterscheiden. Dann
werden die geeigneten Nukleotide der Keimbahn-DNA-Sequenzen mutiert,
so dass die mutierte Keimbahnsequenz für die D2E7- oder D2E7-verwandte
Aminosäuresequenz
kodiert, wobei man den genetischen Code verwendet, um zu bestimmen,
welche Nukleotidänderungen
vorgenommen werden sollen. Die Mutagenese von Keimbahnsequenzen
erfolgt durch übliche
Verfahren, wie die PCR-vermittelte Mutagenese (worin die mutierten
Oligonukleotide in die PCR-Primer inkorporiert sind, so dass das
PCR-Produkt die
Mutationen enthält)
oder die zielgerichtete Mutagenese.
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Ferner sei erwähnt, dass, wenn die mittels
PCR-Amplifikation gewonnenen "Keimbahn"-Sequenzen in den Framework-Bereichen
im Vergleich zu der echten Keimbahnkonfiguration für andere
Aminosäuren
kodieren (d. h. Unterschiede in den amplifizierten Sequenzen im
Vergleich zur wahren Keimbahnsequenz, beispielsweise als Folge einer
somatischen Mutation, vorliegen), es wünschenswert sein kann, diese
Aminosäure-Unterschiede
zur echten Keimbahnsequenz zurückzuverändern (d.
h. "Rückmutation"
der Framework-Reste zur Keimbahnkonfiguration).
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Sobald man DNA-Fragmente hat, die
für D2E7-
oder D2E7-verwandte VH- und VL-Segmente
kodieren (durch Amplifikation und Mutagenese von Keimbahn-VH- und
VL- Genen, wie oben
beschrieben), können diese
DNA-Fragmente weiter durch übliche
rekombinante DNA-Verfahren manipuliert werden, beispielsweise um
die Gene der variablen Region in Full-Length-Gene der Antikörperkette,
Fab-Fragment-Gene oder scFv-Gen umzuwandeln. Bei diesen Manipulationen
wird ein VL- oder VH-kodierendes DNA-Fragment operativ an ein anderes
DNA-Fragment geknüpft,
das für
ein anderes Protein kodiert, wie die konstante Region eines Antikörpers oder
einen flexiblen Linker. Der Begriff "operativ geknüpft", wie
in diesem Zusammenhang verwendet, soll bedeuten, dass zwei DNA-Fragmente
derart miteinander verbunden werden, dass die Aminosäuresequenzen,
die von den zwei DNA-Fragmenten kodiert werden, im Leserahmen bleiben.
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Die für die VH-Region kodierende
isolierte DNA kann in ein Full-Length-Gen der schweren Kette umgewandelt
werden, indem man die für
VH kodierende DNA operativ an ein anderes DNA-Molekül knüpft, das für die konstanten
Regionen der schweren Kette kodiert (CH1, CH2 und CH3). Die Sequenzen
der humanen Gene für
die konstante Region der schweren Kette sind allgemein bekannt (siehe
beispielsweise Kabat, E. A., et al., (1991) Sequences of Proteins
of Immunological Interest, Fünfte
Ausgabe, U.S.-Gesundheitsministerium, NIH
Publication No. 91-3242), und DNA-Fragmente, die diese Regionen
enthalten, können
durch übliche PCR-Amplifikation
gewonnen werden. Die konstante Region der schweren Kette kann eine
konstante IgG1-, IgG2-, IgG3-, IgG4-, IgA-, IgE-, IgM- oder IgD-Region
sein, vorzugsweise ist es jedoch eine konstante IgG1- oder IgG4-Region.
Bei einem Fab-Fragment-Gen der schweren Kette kann die VH-kodierende DNA operativ an
ein weiteres DNA-Molekül
gebunden sein, das nur für
die konstante CH1-Region der schweren Kette kodiert.
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Die für die VL-Region kodierende
isolierte DNA kann in ein Full-Length-Gen der leichten Kette (sowie ein
Fab-Gen der leichten Kette) umgewandelt werden, indem man die für VL kodierende
DNA operativ an ein anderes DNA-Molekül bindet, das für die konstante
Region, CL, der leichten Kette kodiert. Die Sequenzen der humanen
Gene der konstanten Region der leichten Kette sind allgemein bekannt
(siehe beispielsweise Kabat, E. A., et al., (1991) Sequences of
Proteins of Immunological Interest, Fünfte Ausgabe, U.S.-Gesundheitsministerium,
NIH Publikations-Nr. 91-3242), und DNA-Fragmente, die diese Regionen
enthalten, können
durch übliche
PCR-Amplifikation gewonnen werden. Die konstante Region der leichten
Kette kann eine konstante Kappa- oder Lambda-Region sein, ist jedoch am meisten bevorzugt
eine konstante Kappa-Region.
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Um ein scFv-Gen zu erzeugen, werden
die für
VH- und VL-kodierenden DNA-Fragmente operativ an ein anderes Fragment
geknüpft,
das für
einen flexiblen Linker kodiert, z. B. für die Aminosäuresequenz (Gly4-Ser)3, so dass
die VH- und VL-Sequenzen in Form eines aneinandergrenzenden einzelsträngigen Proteins
exprimiert werden, bei dem die VL- und VH-Regionen über eine
flexiblen Linker miteinander verbunden sind (siehe beispielsweise
Bird et al. (1988) Science 242: 423–426; Huston et al. (1988)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883; McCafferty et al., Nature
(1990) 348: 552–554).
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Um die erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperbereiche
zu exprimieren, werden DNAs, die für einen Teil der leichten oder
schweren Ketten oder die Full-Length-Ketten kodieren, wie oben beschrieben
gewonnen, in Expressionsvektoren eingefügt, so dass die Gene operativ
an transkriptionale und translationale Kontrollsequenzen geknüpft sind.
In diesem Zusammenhang bedeutet der Begriff "operativ geknüpft", dass
ein Antikörpergen
derart in einen Vektor ligiert wird, dass transkriptionale und translationale
Kontrollsequenzen innerhalb des Vektors ihre angedachte Funktion
zur Regulierung der Transkription und Translation des Antikörpergens
erfüllen
können.
Der Expressionsvektoren und die Expressionskontrollsequenzen werden
so ausgewählt,
dass sie mit der verwendeten Expressions-Wirtszelle kompatibel sind.
Das Gen für
die leichte Kette des Antikörpers
und das Gen für
die schwere Kette des Antikörpers
können
in getrennte Vektoren eingefügt
werden, oder, typischerweise, werden beide Gene in den gleichen
Expressionsvektor eingefügt.
Die Antikörpergene
werden durch übliche
Verfahren in den Expressionsvektoren eingebracht (z. B. Ligation
komplementärer Restriktionsstellen
auf dem Antikörper-Genfragment
und Vektor oder Ligation von stumpfen Enden, falls keine Restriktionsstellen
vorliegen). Vor der Insertion der D2E7- oder D2E7-verwandten Sequenzen
der schweren oder leichten Kette kann der Expressionsvektor bereits
konstante Regionen der Antikörpersequenzen
tragen. Ein Ansatz, um die D2E7- oder D2E7-verwandten VH- oder VL-Sequenzen in
Full-Length-Antikörpergene
umzuwandeln, besteht beispielsweise darin, sie in Expressionsvektoren
einzubringen, die bereits für
konstante Regionen der schweren bzw. leichten Kette kodieren, so
dass das VH-Segment im Vektor operativ an das oder die CH-Segmente
und das VL-Segment im Vektor operativ an das CL-Segment geknüpft wird.
Zusätzlich
oder alternativ kann der rekombinante Expressionsvektor für ein Signalpeptid
kodieren, das die Sekretion der Antikörperkette aus einer Wirtszelle
erleichtert. Das Gen für
die Antikörperkette
kann derart in den Vektor kloniert werden, dass das Signalpeptid
im Leserahmen an das Aminoende des Gens der Antikörperkette
gebunden wird. Das Signalpeptid kann ein Immunglobulin-Signalpeptid
oder ein heterologes Signalpeptid sein (d. h. ein Signalpeptid aus
einem nicht-Immunglobulin-Protein).
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Neben den Genen der Antikörperkette
können
die erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren regulatorische Sequenzen tragen, welche die
Expression der Gene der Antikörperkette
in einer Wirtszelle kontrollieren. Der Begriff "regulatorische Sequenz"
umfasst Promotoren, Enhancer und andere Expressions-Kontrollelemente
(z. B. Polyadenylierungssignale), welche die Transkription oder
Translation der Gene der Antikörperkette
kontrollieren. Solche regulatorischen Sequenzen sind beispielsweise
beschrieben in Goeddel; Gene Expression Technology: Methods in Enzymology
185, Academic Press, San Diego, CA (1990). Der Fachmann wird erkennen,
dass die Entwicklung des Expressionsvektors, einschließlich der
Auswahl der regulatorischen Sequenzen, von solchen Faktoren wie
der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle, dem Expressionsgrad
des gewünschten
Proteins usw. abhängt.
Bevorzugte regulatorische Sequenzen für die Wirtszellexpression in
Säugern
umfassen virale Elemente, welche die hohen Spiegel der Proteinexpression
in Säugetierzellen
steuern, wie Promotoren und/oder Enhancer, die vom Cytomegalovirus
(CMV) (wie der CMV-Promotor/Enhancer), Simian-Virus-40 (SV40) (wie der SV-40-Promotor/Enhancer),
Adenovirus (z. B. der späte Hauptpromotor
des Adenovirus (AdMLP)) und Polyoma abstammen. Zur weiteren Beschreibung
viraler regulatorischer Elemente und deren Sequenzen siehe beispielsweise
das U.S.-Patent Nr. 5,168,062 von Stinski, U.S.-Patent Nr. 4,510,245
von Bell et al., und das U.S.-Patent Nr. 4,968,615 von Schaffner
et al.
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Neben den Antikörperketten-Genen und regulatorischen
Sequenzen können
die erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren weitere Sequenzen, wie Sequenzen, welche die
Replikation des Vektors in Wirtszellen regulieren (z. B. Replikationsursprünge), und
selektierbare Markergene enthalten. Diese selektierbaren Markergene
erleichtern die Auswahl von Wirtszellen, in die der Vektor eingeführt wurde
(siehe beispielsweise die U.S.-Patente Nr. 4,399,216, 4,634,665
und 5,179,017, alle von Axel et al.). Zum Beispiel verleiht das
selektierbare Markergen einer Wirtszelle, in die der Vektor eingeführt wird,
typischerweise eine Resistenz gegen Wirkstoffe, wie G418, Hygromycin
oder Methotrexat. Bevorzugte selektierbare Markergene umfassen das
Dihydrofolat-Reduktase-(DHFR)-Gen
(zur Verwendung in dhfr--Wirtszellen mit
Methotrexat-Selektion/Amplifikation)
und das neo-Gen (für
die G418-Selektion).
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Für
die Expression der leichten und schweren Ketten werden der oder
die Expressionsvektoren, die für
die schwere und leichte Kette kodieren, durch übliche Verfahren in eine Wirtszelle
transfiziert. Die verschiedenen Formen des Begriffs "Transfektion"
umfassen eine breite Vielfalt von Verfahren, die üblicherweise
zum Einführen
exogener DNA in eine prokaryontische oder eukaryontische Wirtszelle
verwendet werden, z. B. Elektroporation, Calcium-Phosphat-Präzipitation,
DEAE-Dextran-Transfektion und dergleichen. Obwohl es theoretisch
möglich
ist, die erfindungsgemäßen Antikörper sowohl
in prokaryontischen als auch in eukaryontischen Wirtszellen zu exprimieren,
wird die Expression von Antikörpern
in eukaryontischen Zellen und noch besser in Säugetier- Wirtszellen bevorzugt, da solche eukaryontischen
Zellen und insbesondere Säugetierzellen,
eine höhere
Wahrscheinlichkeit als prokaryontische Zellen haben, einen richtig
gefalteten und immunologisch aktiven Antikörper zusammenzufügen und
zu sekretieren. Die prokaryontische Expression von Antikörpergenen
wurde als ineffektiv zur Herstellung hoher Ausbeuten aktiver Antikörper beschrieben
(Boss, M. A. und Wood, C. R. (1985) Immunology Today 6: 12–13).
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Bevorzugte Säugetier-Wirtszellen für die Expression
der erfindungsgemäßen rekombinanten
Antikörper
umfassen chinesische Hamsterovarien (CHO-Zellen) (einschließlich dhfr--CHO-Zellen, beschrieben in Urlaub und Chasin,
(1980) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77: 4216–4220, die zusammen mit einem
DHFR-selektierbaren Marker verwendet werden, z. B. wie beschrieben
in R. J. Kaufman und P. A. Sharp (1982) Mol. Biol. 159: 601–621), NSO-Myelomazellen,
COS-Zellen und SP2-Zellen. Werden rekombinante, für Antikörpergene
kodierende Expressionsvektoren in Säugetier-Wirtszellen eingeführt, werden
die Antikörper
durch Kultivieren der Wirtszellen für einen Zeitraum, der zur Expression
des Antikörpers
in den Wirtszellen ausreicht, oder vorzugsweise durch Sekretion
des Antikörpers
in das Kulturmedium, in dem die Wirtszellen aufgezogen werden, hergestellt.
Die Antikörper
können
durch übliche
Proteinreinigungsverfahren aus dem Kulturmedium gewonnen werden.
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Wirtszellen können auch verwendet werden,
um Teile von intakten Antikörpern,
wie Fab-Fragmente oder
scFv-Moleküle,
herzustellen. Es versteht sich, dass Änderungen des obigen Verfahrens
zum Umfang der Erfindung gehören.
Beispielsweise kann es wünschenswert
sein, eine Wirtszelle mit DNA, die entweder für die leichte Kette oder die
schwere Kette (nicht jedoch beide) eines erfindungsgemäßen Antikörpers kodiert,
zu transfizieren. Mittels rekombinanter DNA-Technologie kann auch
ein Teil der oder die gesamte DNA, die entweder für die leichte
oder die schwere Kette oder beide kodiert und die nicht für die Bindung
an hTNFα benötigt wird,
entfernt werden. Die von solchen verkürzten DNA-Molekülen exprimierten
Moleküle
sind auch von den erfindungsgemäßen Antikörpern umfasst.
Ferner können
bifunktionale Antikörper
hergestellt werden, worin eine schwere und eine leichte Kette einen
erfindungsgemäßen Antikörper ausmachen
und die andere schwere und leichte Kette spezifisch für ein Antigen,
außer
hTNFα, sind,
indem man einen erfindungsgemäßen Antikörper durch übliche chemische
Vernetzungsverfahren an einen zweiten Antikörper bindet.
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In einem bevorzugten erfindungsgemäßen System
zur rekombinanten Expression eines Antikörpers oder eines Antigen-bindenden
Teils davon wird ein rekombinanter Expressionsvektor, der sowohl
für die schwere
Kette des Antikörpers
als auch die leichte Kette des Antikörpers kodiert, mittels Calcium-Phosphat-Transfektion
in dhfr--CHO-Zellen eingeführt. In dem rekombinanten Expressionsvektor
sind die Gene für die
schwere und leichte Kette des Antikörpers jeweils operativ an regulatorische
Enhancer-Promotor-Elemente geknüpft (z.
B. die von SV40, CMV, Adenovirus und dergleichen, wie ein regulatorisches
CMV-Enhancer/AdMLP-Promotorelement oder ein regulatorisches SV40-Enhancer/AdMLP-Promotorelement),
um die Transkription der Gene auf hohe Werte zu treiben. Der rekombinante
Expressionsvektor trägt
auch ein DHFR-Gen, welches die Selektion von CHO-Zellen ermöglicht,
die mit Hilfe der Methotrexatselektion/Amplifikation transfiziert
wurden. Die selektierten transformierten Wirtszellen werden kultiviert,
so dass die schwere und leichte Kette des Antikörpers exprimiert werden, und
der intakte Antikörper
wird aus dem Kulturmedium gewonnen. Übliche molekularbiologische
Verfahren werden verwendet, um den rekombinanten Expressionsvektor
herzustellen, die Wirtszellen zu transfizieren, die Transformanten
zu selektieren, die Wirtszellen zu kultivieren und den Antikörper aus
dem Kulturmedium zu gewinnen.
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Angesichts des Vorstehenden betrifft
ein weiterer Aspekt der Erfindung Nukleinsäure-, Vektor- und Wirtszellzusammensetzungen,
die für
die rekombinante Expression der erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
verwendet werden können.
Die für
die variable Region der leichten D2E7-Kette kodierende Nukleotidsequenz
ist in 7 und SEQ ID
NO: 36 gezeigt. Die CDR1-Domäne
der LCVR umfasst die Nukleotide 70 bis 102, die CDR2-Domäne umfasst
die Nukleotide 148 bis 168 und die CDR3-Domäne umfasst die Nukleotide 265
bis 291. Die für
die variable Region der schweren D2E7-Kette kodierende Nukleotidsequenz ist
in 8 und SEQ ID NO:
37 gezeigt. Die CDR1-Domäne der HCVR
umfasst die Nukleotide 91 bis 105, die CDR2-Domäne umfasst die Nukleotide 148
bis 198 und die CDR3-Domäne
umfasst die Nukleotide 295 bis 330. Der Fachmann wird erkennen,
dass die für
die D2E7-verwandten Antikörper
oder Teile davon (z. B. eine CDR-Domäne, wie eine DCR3-Domäne) kodierende
Nukleotidsequenz aus den für
D2E7-LCVR und -HCVR stammenden Nukleotidsequenzen anhand des genetischen
Codes und üblicher
molekularbiologischer Verfahren gewonnen werden können.
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft
eine isolierte Nukleinsäure,
die für
die CDR3-Domäne
der leichten Kette kodiert und die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 3 (d.
h. die D2E7-VL-CDR3) oder eine durch eine einzige Alanin-Substitution
an Position 1, 4, 5, 7 oder 8 oder durch ein bis fünf konservative
Aminosäuresubstitutionen
in Position 1, 3, 4, 6, 7, 8 und/oder 9 modifizierte Sequenz der
SEQ ID NO: 3 enthält.
Diese Nukleinsäure
kann nur für
die CDR3-Region oder vorzugsweise für die gesamte variable Region
der leichten Kette des Antikörpers
(LCVR) kodieren. Die Nukleinsäure
kann beispielsweise für
eine LCVR kodieren, die eine CDR2-Domäne mit der Aminosäure sequenz
der SEQ ID NO: 5 (d. h. die D2E7-VL-CDR2) und eine CDR1-Domäne mit der
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 7 (d. h. die D2E7-VL-CDR1) enthält.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine isolierte Nukleinsäure bereit, die für die CDR3-Domäne einer
schweren Kette kodiert, welche die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4
(d. h. die D2E7-VH-CDR3) oder eine durch eine einzige Alanin-Substitution in Position
2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 oder durch ein bis fünf konservative
Aminosäuresubstitutionen
in Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11 und/oder 12 modifizierte
Sequenz der SEQ ID NO: 4 enthält.
Diese Nukleinsäure
kann nur für
die CDR3-Region kodieren oder kodiert vorzugsweise für die gesamte
variable Region der schweren Kette des Antikörpers (HCVR). Die Nukleinsäure kodiert
beispielsweise für
eine HCVR mit einer CDR2-Domäne,
welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 3 umfasst (d. h. die D2E7-VH-CDR2), und einer CDR1-Domäne, welche
die Aminosäuresequenz der
SEQ ID NO: 8 umfasst (d. h. die D2E7-VH-CDR1).
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft isolierte Nukleinsäuren,
die für
eine D2E7-verwandte CDR3-Domäne
kodieren, z. B. eine Aminosäuresequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe aus: SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 11, SEQ
ID NO: 12, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ ID NO:
16, SEQ ID NO: 17, SEQ ID NO: 18, SEQ ID NO: 19, SEQ ID NO: 20,
SEQ ID NO: 21, SEQ ID NO: 22, SEQ ID NO: 23, SEQ ID NO: 24, SEQ
ID NO: 25, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 27, SEQ ID NO: 28, SEQ ID NO:
29, SEQ ID NO: 30, SEQ ID NO: 31, SEQ ID NO: 32, SEQ ID NO: 33,
SEQ ID NO: 34 und SEQ ID NO: 35.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine isolierte Nukleinsäure bereit, die für die variable
Region der leichten Kette eines Antikörpers kodiert, umfassend die
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 (d. h. die D2E7-LCVR). Vorzugsweise umfasst diese
Nukleinsäure
die Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 36, obwohl der Fachmann erkennen
wird, dass auf Grund der Degenerierung des genetischen Codes weitere Nukleotidsequenzen
für die
Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 kodieren können.
Die Nukleinsäure
kann nur für
die LCVR kodieren oder kann auch eine konstante Region der leichten
Antikörperkette
kodieren, welche operativ an die LCVR geknüpft ist. In einer Ausführungsform
ist diese Nukleinsäure
in einem rekombinanten Expressionsvektor.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine isolierte Nukleinsäure bereit, die für die variable
Region der schweren Kette eines Antikörpers kodiert, welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 umfasst (d. h. die D2E7-HCVR). Vorzugsweise umfasst
diese Nukleinsäure
die Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 37, obwohl der Fachmann erkennen
wird, dass auf Grund der Degenerierung des genetischen Codes andere
Nukleotidsequenzen für
die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 kodieren können.
Die Nukleinsäure kann
nur für
die HCVR kodieren oder kann auch für eine konstante Region der
schweren Kette kodieren, welche operativ an die HCVR geknüpft ist.
Die Nukleinsäure
kann beispielsweise eine konstante IgG1- oder IgG4-Region umfassen.
In einer Ausführungsform
ist diese Nukleinsäure
in einem rekombinanten Expressionsvektor enthalten.
-
In Erfindung stellt auch rekombinante
Expressionsvektoren bereit, die sowohl für eine schwere Antikörperkette
als auch eine leichte Antikörperkette
kodieren. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung beispielsweise einen rekombinanten Expressionsvektor
bereit, der für:
- a) eine leichte Antikörperkette mit einer variablen
Region, welche die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 enthält
(d. h. die D2E7 LCVR); und
- b) eine schwere Antikörperkette
mit einer variablen Region, welche die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 2
(d. h. die D2E7 HCVR) enthält,
kodiert.
-
Die Erfindung stellt auch Wirtszellen
bereit, in die ein oder mehrere erfindungsgemäße Expressionsvektoren eingeführt wurden.
Vorzugsweise ist die Wirtszelle eine Säugetier-Wirtszelle, weiter bevorzugt ist die Wirtszelle
eine CHO-Zelle, eine NSO-Zelle oder eine COS-Zelle.
-
Ferner stellt die Erfindung ein Verfahren
zur Synthese eines erfindungsgemäßen rekombinanten
humanen Antikörpers
durch Kultivieren einer erfindungsgemäßen Wirtszelle in einem geeigneten
Kulturmedium, bis ein erfindungsgemäßer rekombinanter humaner Antikörper synthetisiert
wird, bereit. Das Verfahren kann ferner das Isolieren des rekombinanten
humanen Antikörpers
aus dem Kulturmedium umfassen.
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III. Selektion rekombinanter
humaner Antikörper
-
Erfindungsgemäße rekombinante humane Antikörper neben
den hierin beschriebenen D2E7- oder D2E7-verwandten Antikörpern können durch
Screenen einer rekombinanten kombinatorischen Antikörperbank,
vorzugsweise einer scFv-Phagenbank, mit humanen VL- und VH-cDNAs,
die aus mRNA von humanen Lymphozyten hergestellt wurden, gewonnen
werden. Verfahren zum Herstellen und Screenen solcher Banken sind
allgemein bekannt. Neben gewerblich erhältlichen Kits zur Erzeugung
von Phagenbanken (z. B. das Recombinant Phage Antibody System von
Pharmacia, Katalog Nr. 27-9400-01; und das SurfZAPTM-Phage
Display Kit von Stratagene, Katalog-Nr. 240612) sind Beispiele für Verfahren
und Reagenzien, welche besonders für die Herstellung und zum Screenen
von Antikörperbanken
anpassbar sind, beispielsweise zu finden in Ladner et al., US-Patent
Nr. 5,223,409; Kang et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr. WO 92/18619;
Dower et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr.
WO 91/17271; Winter et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr. WO 92/20791;
Markland et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr.
WO 92/15679; Breitling et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr. WO 93/01288;
McCafferty et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr.
WO 92/01047; Garrard et al., PCT-Veröffentlichungs-Nr. WO 92/09690; Fuchs
et al., (1991) Bio/Technology 9: 1370–1372; Hay et al., (1992) Hum
Antibod Hybridomas 3: 81–85;
Huse et al., (1989) Science 246: 1275–1281; McCafferty et al., Nature
(1990) 348: 552–554;
and Griffiths et al., (1993) EMBO J 12: 725–734; Hawkins et al., (1992)
J. Mol. Biol. 226: 889–896;
Clackson et al., (1991) Nature 352: 624–628; Gram et al., (1992) PNAS
89: 3576–3580;
Garrad et al., (1991) Bio/Technology 9: 1373–1377; Hoogenboom et al., (1991)
Nuc Acid Res 19: 4133–4137;
und Barbas et al. (1991) PNAS 88: 7978–7982.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird, um humane Antikörper
mit hoher Affinität
und einer niedrigen Dissoziationskonstante für hTNFα zu isolieren, zunächst ein
Maus-anti-hTNFα-Antikörper mit
hoher Affinität
und niedriger Dissoziationskonstante für hTNFα (z. B. MAK 195, dessen Hybridoma
die Hinterlegungsnummer ECACC 87 050801 hat) verwendet, um humane
Sequenzen der schweren und leichten Kette mit ähnlichen Bindungseigenschaften
gegenüber
hTNFα auszuwählen, wobei
die in Hoogenboom et al., PCT-Veröffentlichung Nr. WO 93/06213
beschriebenen "Epitope Imprinting"- oder "Guided Selection"-Verfahren
verwendet werden. Die in diesen Verfahren verwendeten Antikörperbanken
sind vorzugsweise scFv-Banken, die wie in McCafferty et al., PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/01047, McCafferty et al., Nature (1990) 348: 552–554; und
Griffiths et al., (1993) EMBOJ 12: 725–734 beschrieben hergestellt
und gescreent werden. Die scFv-Antikörperbanken werden vorzugsweise
mit rekombinantem humanem TNFα als
Antigen gescreent.
-
Sobald die humanen VL- und VH-Ausgangssegmente
ausgewählt
sind, werden "Mix and match"-Versuche durchgeführt, bei denen verschiedene
Paare der ursprünglich
ausgewählten
VL- und VH-Segmente auf die hTNFα-Bindung
gescreent werden, durchgeführt,
um die bevorzugten VL-/VH-Paarkombinationen auszuwählen. Ferner,
um die Affinität
zu verbessern und/oder die Dissoziationskonstante der hTNFα-Bindung
zu erniedrigen, können
die VL- und VH-Segmente des oder der bevorzugten VL/VH-Paare statistisch
mutiert werden, vorzugsweise in der CDR3-Region von VH und/oder
VL, und zwar gemäß einem
Verfahren, das analog zu dem somatischen in vivo-Mutationsverfahren
ist, das für
Affinitätsmutationen
von Antikörpern
während
der natürlichen
Immunantwort verantwortlich ist. Diese in vitro-Affinitätsmutation
kann durch Amplifizieren der VH- und
VL-Regionen mit PCR-Primern erfolgen, welche komplementär zu der
VH CDR3 bzw. VL CDR3 sind, wobei die Primer mit einem statischen
Gemisch der vier Nukleotidbasen an bestimmten Positionen "gespiked" werden,
so dass die erhaltenen PCR-Produkte für VH- und VL-Segmente kodieren,
in die statistische Mutationen in den VH- und/oder VL-CDR3-Regionen
eingeführt
wurden. Diese statistisch mutierten VH- und VL-Segmente können erneut auf die Bindung
an hTNFα untersucht
werden und Sequenzen, welche eine hohe Affinität und eine niedrige Dissoziationsrate
für die
hTNFα-Bindung
zeigen, können
ausgewählt
werden.
-
Die Aminosäuresequenzen der ausgewählten schweren
und leichten Ketten können
mit schweren und leichten Ketten von Keimbahn-Aminosäuresequenzen
verglichen werden. In Fällen,
in denen sich bestimmte Framework-Reste ausgewählter VL- und/oder VH-Ketten von der Keimbahnkonfiguration
unterscheiden (z. B. als Folge einer somatischen Mutation der Immunglobulingene,
die zur Herstellung der Phagenbank verwendet wurden) kann es wünschenswert
sein, die veränderten
Framework-Reste der ausgewählten
Antikörper
in die Keimbahnkonfiguration "zurückzumutieren" (d. h. die Aminsäuresequenzen
aus dem Framework der ausgewählten
Antikörper
so zu verändern,
dass sie den Aminsäuresequenzen
der Keimbahn-Framework entsprechen). Eine solche "Rückmutation"
(oder "Germlining") der Framework-Reste kann durch molekularbiologische Standardverfahren
zur Einführung
spezifischer Mutationen erfolgen (z. B. zielgerichtete Mutagenese; PCR-vermittelte
Mutagenese und dergleichen).
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Nach dem Screenen und Isolieren des
erfindungsgemäßen Anti-hTNFα-Antikörpers aus
einer rekombinanten Immunglobulinbank, kann die Nukleinsäure, die
für den
ausgewählten
Antikörper
kodiert, aus dem Paket (z. B. dem Phagengenom) gewonnen und durch
andere rekombinante DNA-Standardverfahren in andere Expressionsvektoren
subkloniert werden. Falls gewünscht,
kann die Nukleinsäure
ferner manipuliert werden, um andere erfindungsgemäße Antikörperformen
zu erzeugen (z. B. an eine Nukleinsäure geknüpft werden, die für weitere
Immunglobulindomänen,
wie zusätzliche
konstante Regionen, kodiert). Um einen durch Screenen aus einer
kombinatorischen Bank isolierten rekombinanten humanen Antikörper zu
exprimieren, wird die für
den Antikörper
kodierende DNA in einen rekombinanten Expressionsvektor kloniert
und in eine Säugetier-Wirtszelle
eingeführt,
wie ausführlicher
in obigem Abschnitt II beschrieben.
-
IV. Pharmazeutische Zusammensetzungen
und pharmazeutische Verabreichung
-
Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
können
in pharmazeutische Zusammensetzungen eingebracht werden, die für die Verabreichung
an ein Subjekt geeignet sind. Üblicherweise
umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung den erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperbereich
und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger. Wie hier verwendet umfasst
"pharmazeutisch annehmbarer Träger"
alle physiologisch kompatiblen Lösungsmittel,
Dispersionsmittel, Überzüge, antibakterielle
und antifungizide Mittel, isotonische und Absorptions-verzögernde Mittel
und dergleichen. Beispiele pharmazeutisch annehmbarer Träger umfassen
einen oder mehrere aus Wasser, Kochsalzlösung, Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung,
Dextrose, Glycerol, Ethanol und dergleichen sowie Kombinationen
davon. In vielen Fällen
ist es bevorzugt isotonische Mittel, beispielsweise Zucker, Polyalkohole,
wie Mannitol, Sorbitol oder Natriumchlorid, in die Zusammensetzung
einzufügen.
Pharmazeutisch annehmbare Träger
können
ferner geringere Mengen Hilfssubstanzen enthalten, wie Benetzungsmittel
oder Emulgatoren, Konservierungsmittel oder Puffer, die die Halbwertszeit
oder Wirksamkeit des Antikörpers
oder Antikörperbereichs
verbessern.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
einer Vielzahl Formen vorkommen. Diese umfassen beispielsweise flüssige, halbfeste
und feste Dosierungsformen, wie flüssige Lösungen (z. B. injizierbare
und infundierbare Lösungen),
Dispersionen oder Suspensionen, Tabletten, Pillen, Pulver, Liposomen
und Zäpfchen.
Die bevorzugte Form hängt
von der beabsichtigten Verabreichungsart und der therapeutischen
Anwendung ab. Typische bevorzugte Zusammensetzungen sind in Form
injizierbarer oder infundierbarer Lösungen, wie Zusammensetzungen, ähnlich zu
denen, die zur passiven Immunisierung von Menschen mit anderen Antikörpern verwendet
werden. Der bevorzugte Verabreichungsweg ist parenteral (z. B. intravenös, subkutan, intraperitoneal,
intramuskulär).
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Antikörper
durch intravenöse Infusion
oder Injektion verabreicht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der Antikörper
durch intramuskuläre
oder subkutane Injektion verabreicht.
-
Therapeutische Zusammensetzungen
müssen
typischerweise steril und unter den Herstellungs- und Lagerbedingungen
stabil sein. Die Zusammensetzungen können als Lösung, Mikroemulsion, Dispersion,
Liposom oder anders geordnete Struktur formuliert sein, die für eine hohe
Wirkstoffkonzentration geeignet ist. Sterile injizierbare Lösungen können durch
Einbringen des Wirkstoffs (d. h. des Antikörpers oder Antikörperbereichs)
in die benötigte
Menge eines geeigneten Lösungsmittels,
falls erforderlich, mit einem der oben genannten Inhaltsstoffe oder
einer Kombination davon, hergestellt und anschließend steril-filtriert
werden. Allgemein werden Dispersionen hergestellt, indem man den
Wirkstoff in ein steriles Vehikel, welches ein Dispersionsbasismedium
und die anderen der oben aufgeführten
benötigten
Inhaltsstoffe enthält,
einbringt. Im Fall steriler Pulver zur Herstellung steriler injizierbarer
Lösungen
sind die bevorzugten Herstellungsverfahren die Vakuumtrocknung und
Gefriertrocknung, bei denen ein Pulver aus dem Wirkstoff und weiteren
gewünschten
Inhaltsstoffen aus einer zuvor steril-filtrierten Lösung davon
hergestellt wird. Die richtige Fluidität einer Lösung kann beispielsweise durch
die Verwendung eines Überzugs,
wie Lecithin, durch die Erhaltung der benötigten Teilchengröße im Fall
einer Dispersion und durch die Verwendung oberflächenaktiver Mittel erreicht
werden. Eine längere
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen lässt sich erreichen, indem man
ein Mittel, welches die Absorption verzögert, beispielsweise Monostearatsalze
und Gelatine, in die Zusammensetzung einbringt.
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Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
können
durch eine Vielzahl bekannter Verfahren verabreicht werden, obwohl
bei vielen therapeutischen Anwendungen der bevorzugte Weg/Modus
der Verabreichung die intravenöse
Injektion oder Infusion ist. Wie der Fachmann erkennen wird, hängt der
Weg und/oder Modus der Verabreichung von den gewünschten Ergebnissen ab. In
bestimmten Ausführungsformen kann
der Wirkstoff mit einem Träger
hergestellt werden, der die Verbindung vor einer schnellen Freisetzung schützt, wie
Formulierungen mit kontrollierter Freisetzung, einschließlich Implantate,
transdermale Pflaster und mikroverkapselte Abgabesysteme. Biologisch
zersetzbare, biologisch kompatible Polymere, wie Ethylenvinylacetat,
Polyanhydride, Polyglycolsäure,
Collagen, Polyorthoesther und Polymilchsäure, können verwendet werden. Viele
Herstellungsverfahren für
solche Formulierungen sind patentiert und dem Fachmann allgemein bekannt;
siehe beispielsweise Sustained and Controlled Release Drug Delivery
Systems, J. R. Robinson, Herausgeber, Marcel Dekker, Inc., New York,
1978.
-
In bestimmten Ausführungsformen
kann der erfindungsgemäße Antikörper oder
Antikörperbereich oral
verabreicht werden, beispielsweise mit einem inerten Verdünnungsmittel
oder einem assimilierbaren essbaren Träger. Die Verbindung (und andere
Inhaltsstoffe, falls gewünscht)
können
auch in einer Hart- oder Weichgelatinekapsel eingeschlossen, zu
Tabletten komprimiert oder direkt in die Nahrung des Subjekts eingefügt werden.
Für die
orale therapeutische Verabreichung können die Verbindungen mit Corrigenzien
inkorporiert werden und in Form von mit der Nahrung aufzunehmender
Tabletten, bukkaler Tabletten, Pastillen, Kapseln, Elixiers, Suspensionen,
Sirup, Oblaten und dergleichen verwendet werden. Um eine erfindungsgemäße Verbindung
anders als durch die parenterale Verabreichung zu geben, kann es
nötig sein,
die Verbindung mit einem Material zu überziehen oder die Verbindung
zusammen mit einem Material zu verabreichen, um seine Inaktivierung
zu verhindern.
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Aktive Hilfsverbindungen können auch
in die Zusammensetzungen eingebracht werden. In bestimmten Ausführungsformen
wird ein erfindungsgemäßer Antikörper oder Antikörperbereich
zusammen mit einem oder mehreren zusätzlichen therapeutischen Mitteln,
die zur Behandlung von Erkrankungen, bei der die TNFα-Aktivität stört, nützlich sind,
formuliert und/oder verabreicht. Ein erfindungsgemäßer Anti-hTNFα-Antikörper oder
-Antikörperbereich
kann beispielsweise gemeinsam mit einem oder mehreren weiteren Antikörpern, die
an andere Ziele binden (z. B. Antikörper, welche an andere Cytokine
oder Zelloberflächenmoleküle binden),
einem oder mehreren Cytokinen, einem löslichen TNFα-Rezeptor (siehe beispielsweise
die PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/06476) und/oder einem oder mehreren chemischen Mitteln,
welche die hTNFα-Produktion oder -Aktivität hemmen
(wie die in der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 93/19751 beschriebenen Cyclohexan-yliden-Derivate) formuliert
und/oder verabreicht werden. Ferner können ein oder mehrere erfindungsgemäße Antikörper zusammen
mit einem oder mehreren der vorstehenden therapeutischen Mittel
verwendet werden. Solche Kombinationstherapien können vorteilhaft sein, um die
Dosierung der verabreichten therapeutischen Mittel zu verringern
und dadurch mögliche
Toxizitäten
oder Komplikationen zu vermeiden, die mit verschiedenen Monotherapien
verbunden sind.
-
Nicht-beschränkende Beispiele therapeutischer
Mittel für
rheumatoide Arthritis, mit denen ein erfindungsgemäßer Antikörper oder
Antikörperbereich
kombiniert werden kann, umfassen folgende: ein oder mehrere nicht-steroidale
entzündungshemmende
Wirkstoffe (NSAIDs); ein oder mehrere Cytokin-suppressive entzündungshemmende
Wirkstoffe (CSAIDs); (CDP-571/BAY-10-3356 (humanisierter Anti-TNFα-Antikörper; Celltech/Bayer);
cA2 (chimerer Anti-TNFα-Antikörper; Centocor);
75 kdTNFR-IgG (75 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Immunex, siehe
beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1994) Band 37, S295; J. Invest. Med. (1996), Band 44, 234A); 55
kd-TNFR-IgG (55
kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Hoffmann-LaRoche); IDEC-CE9.1/SB
210396 (nicht-erschöpfender
primatisierter Anti-CD4-Antikörper;
DEC/SmithKline; siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism (1995) Band 38, S185;
DAB 486-IL-2 und/oder DAB 389-IL-2 (IL-2-Fusionsproteine; Seragen;
siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1993) Band 36, S1223); Anti-Tac (humanisierter Anti-IL-2Rα; Protein-Entwicklungslabor/Roche);
IL-4 (entzündungshemmendes
Cytokin; DNAX/Schering); IL-10 (SCH 52000; rekombinantes IL-10,
entzündungshemmendes
Cytokin; DNAX/ Schering); IL-4; IL-10- und/oder IL-4-Agonisten (z.
B. Agonisten-Antikörper);
IL-1RA IL-1-Rezeptor-Antagonisten; Synergen/Amgen); (TNF-bp/s-TNFR
(löslicches
TNF-bindendes Protein;
siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S284; Amer. J. Physiol. – Heart
und Circulatory Physiology (1995) Band 286, Seiten 97–42); R973401
(Phosphodiesterase Typ IV-Inhibitor; siehe beispielsweise Arthritis &Zusatzband), S282);
Rheumatism (1996) Band 39, Nr. 9 (MK-966 (COX-2-Inhibitor; siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism (1996)
Band 39, Nr. 9 (Zusatz band), S81); Iloprost siehe beispielsweise
Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 Zusatzband), S82); Methotrexat;( Thalidomid
(siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S282) und Thalidomid-verwandte
Wirkstoffe (z. B. Celgen); Leflunomid (entzündungshemmend und Cytokin-Inhibitor;
siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S131; Inflammation Research
(1996) Band 45, Seiten 103–107);
Tranexaminsäure
(Inhibitor der Plasminogenaktivierung; siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism (1996)
Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S284); T-614 (Cytokin-Inhibitor; siehe
beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S282); Prostaglandin E1 (siehe
beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), (S282); Tenidap (nicht-steroidaler
entzündungshemmender
Wirkstoff; siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism (1996) Band 39, Nr. 9
(Zusatzband), S280); Naproxen (nicht-steroidaler entzündungshemmender Wirkstoff;
siehe beispielsweise Neuro Report (1996) Band 7, Seiten 1209–1213);
MeloxIcam (nicht-steroidaler entzündungshemmender Wirkstoff);
Ibuprofen (nicht-steroidaler entzündungshemmender Wirkstoff);
Piroxicam nicht-steroidaler entzündungshemmender
Wirkstoff); Diclofenac (nicht-steroidaler entzündungshemmender Wirkstoff);
Indomethacin (nicht-steroidaler entzündungshemmender Wirkstoff);
Sulfasalazin (siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism (1996) Band 39, Nr. 9
(Zusatzband), S281); Azathioprine (siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism (1996)
Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S281);ICE-Inhibitor (Inhibitor des
Interleukin-1β-umwandelnden
Enzyms); zap-70- und/oder lck-Inhibitor (Inhibitor der Tyrosinkinase zap-70
oder lck); VEGF-Inhibitor und/oder VEGF-R-Inhibitor (Inhibitoren
des vaskulären
Endothelzell-Wachstumsfaktors oder des vaskulären Endothelzell-Wachstumsfaktorrezeptors;
Inhibitoren der Angiogenese); entzüngungshemmende Corticosteriod-Wirkstoffe
(z. B. SB203580); TNF-Konvertase-Inhibitoren; Anti-IL-12-Antikörper, Interleukin-11
(siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), S296); (Interleukin-13 (siehe
beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband), (S308); Interleukin-17-Inhibitoren
(siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1996) Band 39, Nr. 9 (Zusatzband) S120); Gold; Penicillinamin;
Chloroquin; Hydrochloroquin; Chlorambucil; Cyclophosphamid; Cyclosporin;
Bestrahlung des gesamten lymphatischen Systems; Anti-Thymozytenglobulin;
Anti-CD4-Antikörper; CD5-Toxine;
oral-verabreichte Peptide und Collagen; Lobenzaritdinatrium; die
Cytokin-regulierenden Mittel (CRAs) HP228 und HP466 (Houghten Pharmaceuticals,
Inc.); gegen ICAM-1 gerichtete Antisense-Phosphorthioat-Oligodesoxynukleotide
(ISIS 2302; Isis Pharmaceuticals, Inc.); löslicher Komplementrezeptor
1 (TP10; T Cell Sciences, Inc.); Prednison; Orgotein; Glycosaminoglycan-polysulfat;
Minocyclin; Anti-IL2R-Antikörper;
meeresbiologische und botanische Lipide (Fettsäuren aus Fisch- und Pflanzensamen;
siehe beispielsweise DeLuca et al. (1995) Rheum. Dis. Clin. North
Am. 21: 759–777);
Auranofin; Phenylbutazon; Meclofenaminsäure; Flufenaminsäure; intravenöses Immunglobulin;
Zileuton; Mycophenolsäure
(RS-61443); Tacrolismus (FK-506); Sirolimus (Rapamycin); Amiprilose
(Therafectin); Cladribin (2-Chlordeoxyadenosin);
und Azaribin.
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Nicht-beschränkende Beispiele für therapeutische
Mittel gegen entzündliche
Darmerkrankung, mit denen der erfindungsgemäße Antikörper oder Antikörperbereich
kombiniert werden kann, umfassen Folgende: Budenosid; epidermaler
Wachstumsfaktor; Corticosteroide; Cyclosporin, Sulfasalazin, Aminosalicylate;
6-Mercaptopurin; Azathioprin; Metronidazol; Lipoxygenase-Inhibitoren;
Mesalamin; Olsalazin; Balsalazid; Antioxidantien; Thromboxan-Inhibitoren;
IL-1-Rezeptorantagonisten; monoklonale Anti-IL-1β-Antikörper; monoklonale
Anti-IL-6-Antikörper;
Wachstumsfaktoren; Elastase-Inhibitoren;
Pyridinyl-Imidazol-Verbindungen; CDP-571/BAY-10-3356 (humanisierter
Anti-TNFα-Antikörper; Celltech/Bayer);
cA2 (chimerer Anti-TNFα-Antikörper; Centocor);
75 kd-TNFR-IgG (75 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Immunex;
siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1994) Band 37, S295; J. Invest. Med. (1996) Band 44, 235A); 55
kd-TNFR-IgG (55 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Hoffmann-LaRoche);
Interleukin-10 (SCH 52000; Schering Plough); IL-4; IL-10- und/oder IL-4-Agonisten
(z. B. Agonistenantikörper);
Interleukin-11; Glucuronid- oder Dextran-konjugierte Vorläuferwirkstoffe
von Prednisolon; Dexamethason oder Budesonid; ICAM-1-Antisense-Phosphorthioat-Oligodeoxynucleotide
(ISIS 2302); Isis Pharmaceuticals, Inc.); löslicher Komplementrezeptor
1 (TP10; T Cell Sciences, Inc.); langsam-freigesetztes Mesalazin;
Methotrexat; Antagonisten des Blutplättchen-aktivierenden Faktors (PAF); Ciprofloxacin;
und Lignocain.
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Nicht beschränkende Beispiele für therapeutische
Mittel gegen Multiple Sklerose, mit denen der erfindungsgemäße Antikörper, oder
Antikörperbereich
kombiniert werden kann, umfassen folgende: Corticosteroide; Prednisolon;
Methylprednisolon; Azathioprin; Cyclophosphamid; Cyclosporin; Methotrexat;
4-Aminopyridin; Tizanidin; Interferon-β1a (AvonexTM;
Biogen); Interferon-β1b
(BetaseronTM; Chiron/Berlex); Copolymer
1 ("Cop-1; CopaxonTM; Teva Pharmaceutical Industries, Inc.);
hyperbarer Sauerstoff; intravenöses
Immunglobulin; Clabribin; CDP-571/BAY-10-3356 (humanisierter Anti-TNFα-Antikörper; Celltech/Bayer);
cA2 (chimerer Anti-TNFα-Antikörper; Centocor);
75 kd-TNFR-IgG (75
kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Immunex; siehe beispielsweise
Arthritis & Rheumatism
(1994) Band 37, S295; J. Invest. Med. (1996) Band 44, 235A); 55 kd-TNFR-IgG
(55 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Hoffmann-LaRoche); IL-10; IL-4- und IL-10-
und/oder IL-4-Agonisten (z. B. Agonistenantikörper).
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Nicht-beschränkende Beispiele für therapeutische
Mittel gegen Sepsis, mit denen der erfindungsgemäße Antikörper oder Antikörperbereich
kombiniert werden kann, umfassen folgende: hypertonische Kochsalzlösungen;
Antibiotika; intravenöses
Gammaglobulin; kontinuierliche Hämofiltration;
Carbapenems (z. B. Meropenem); Antagonisten der Cytokine wie TNFα, IL-1β, IL-6 und/oder
IL-8; CDP-571/BAY-10-3356 (humanisierte Anti-TNFα-Antikörper; Celltech/Bayer);
cA2 (chimerer Anti-TNFα-Antikörper; Centocor);
75 kd-TNFR-IgG (75 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Immunex;
siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1994) Band 37, S295; J. Invest. Med. (1996) Band 44, 235A); 55
kd-TNFR-IgG (55 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Hoffmann-LaRoche);
Cytokin-regulierende Mittel (CRAs) HP228 und HP466 (Houghten Pharmaceuticals,
Inc.); SK&F 107647
(niedermolekulares Peptid; SmithKline Beecham); vierwertiges Guanylhydrazon
CNI-1493 (Picower Institute); Gewebefaktor-Syntheseweg-Inhibitor
(TFPI; Chiron); PHP (chemisch modifiziertes Hämoglobin; APEX Bioscience);
Eisen-Chelatoren
und -Chelate, einschließlich
Diethylentriamin-Pentaessigsäure-Eisen(III)-Komplex (DTPA-Eisen(III);
Molichem Medicines); Lisofyllin (synthetisches kleines Methylxanthinmolekül; Cell
Therapeutics, Inc.); PGG-Glucan (wässriges lösliches β1,3-Glucan; Alpha-Beta Technology); Apolipoprotein
A-1, rekonstituiert mit Lipiden; chirale Hydroxamsäuren (synthetische antibakterielle
Mittel, die die Lipid A-Biosynthese hemmen); Anti-Endotoxin-Antikörper; E5531
(synthetischer Lipid A-Antagonist; Eisai America, Inc.); rBPI21 (rekombinantes N-terminales Fragment des
humanen Bakterizid/Permeabilitäts-erhöhenden Proteins);
und synthetische Anti-Endotoxin-Peptide (SAEP; BiosYnth Research
Laboratories).
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Nicht-beschränkende Beispiele für therapeutische
Mittel gegen das Adult-Rrespiratory-Distress-Syndrom (ARDS), mit denen der
erfindungsgemäße Antikörper oder
Antikörperbereich
kombiniert werden kann, umfassen folgende: Anti-IL-8-Antikörper; Surfactant-Ersatztherapie; CDP-571/BAY-10-3356
(humanisierter Anti-TNFα-Antikörper; Celltech/Bayer);
cA2 (chimerer Anti-TNFα-Antikörper; Centocor);
75 kd-TNFR-IgG (75 kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Immunex;
siehe beispielsweise Arthritis & Rheumatism
(1994) Band 37, S295; J. Invest. Med. (1996) Band 44, 235A); und
55 kd-TNFR-IgG (55
kD TNF-Rezeptor-IgG-Fusionsprotein; Hoffmann-LaRoche).
-
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperbereiche
zusammen mit weiteren therapeutischen Mitteln ist ferner in dem
Unterabschnitt N beschrieben.
-
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
eine "therapeutisch wirksame Menge" oder eine "prophylaktisch wirksame
Menge" des erfindungsgemäßen Antikörpers oder
Antikörperbereichs
enthalten. Eine "therapeutisch wirksame Menge" steht für eine Menge,
die wirksam ist, in Dosierungen und über Zeiträume, die notwendig sind, um
das gewünschte
therapeutische Ergebnis zu erzielen. Die "therapeutisch wirksame
Menge" des Antikörpers
oder Antikörperbereichs
kann in Abhängigkeit
von Faktoren, wie dem Erkrankungszustand, Alter, Geschlecht und
Gewicht des Individuums, sowie der Fähigkeit des Antikörpers oder
Antikörperbereichs,
eine gewünschte
Antwort in dem Individuum hervorzurufen, schwanken. Eine "therapeutisch
wirksame Menge" ist auch eine, bei der jegliche toxische oder schädliche Wirkungen
des Antikörpers
oder Antikörperbereichs
durch den vorteilhaften therapeutischen Effekt übertroffen werden. Eine "prophylaktisch
wirksame Menge" steht für
eine Menge, die wirksam ist, in Dosierungen und über Zeiträume, die notwendig sind, um
das gewünschte
prophylaktische Ergebnis zu erzielen. Da eine prophylaktische Dosis
einem Subjekt vor der Erkrankung oder zu einem frühen Stadium
der Erkrankung gegeben wird, liegt die "prophylaktisch wirksame
Menge" typischerweise unter der therapeutisch wirksamen Menge.
-
Dosierungspläne können so eingestellt werden,
dass die bestmögliche
gewünschte
Antwort erzielt wird (z. B. eine therapeutische oder prophylaktische
Antwort). Es können
beispielsweise ein einziger Bolus oder mehrere über einen Zeitraum verteilte
Teildosen verabreicht werden oder die Dosis kann je nach Anforderung
der therapeutischen Situation proportional verringert oder erhöht werden.
Es ist besonders vorteilhaft parenterale Zusammensetzungen in Dosierungseinheiten
zu formulieren, die leicht zu verabreichen sind und bei denen die
Dosierungsform einheitlich ist. Dosierungsform, wie hier verwendet,
steht für
physisch diskrete Einheiten, die als Einzeldosierungen für zu behandelnde
Säugetier-Subjekte
geeignet sind; jede Einheit enthält eine
vorbestimmte Menge des Wirkstoffs, so berechnet, dass die gewünschte therapeutische
Wirkung erzielt wird, zusammen mit dem benötigten pharmazeutischen Träger. Die
Spezifikation der erfindungsgemäßen Dosierungsformen
werden durch (a) die spezifischen Eigenschaften des Wirkstoffs und
insbesondere des zu erzielenden therapeutischen oder prophylaktischen
Effekts und (b) die Beschränkungen
der Compoundierungstechnik für
solche Wirkstoffe zur Behandlung der Sensivität in Individuen vorgegeben
sein oder direkt von diesen abhängen.
-
Ein Beispiel eines nicht-beschränkenden
Bereichs einer therapeutisch oder prophylaktisch wirksamen Menge
eines erfindungsgemäßen Antikörpers oder
Antikörperbereichs
beträgt
0,1–20
mg/kg, weiter bevorzugt 1–10
mg/kg. Es sei erwähnt,
dass die Dosierungswerte mit dem Typ und der Schwere des zu lindernden
Zustands variieren. Es versteht sich ferner, dass bei einem bestimmten
Subjekt der spezifische Dosierungsplan über die Zeit gemäß den individuellen
Bedürfnissen
und der professionellen Bewertung der verab reichenden oder die Verabreichung
der Zusammensetzungen überwachenden
Person angepasst werden sollte, und dass die hier angegebenen Dosierungen
nur Beispiele sind und den Umfang oder die Verwendung der beanspruchten
Zusammensetzung in keiner Weise beschränken.
-
IV. Verwendung der erfindungsgemäßen Antikörper
-
Aufgrund ihrer Fähigkeit, an hTNFα zu binden,
können
die erfindungsgemäßen Anti-hTNFα-Antikörper oder
Teile davon verwendet werden, um hTNFα (z. B. in einer biologischen
Probe wie Serum oder Plasma) mit Hilfe eines herkömmlichen
Immunoassays, wie einem Enzymimmunoassay (ELISA), einem Radioimmunoassay
(RIA) oder von Gewebeimmunohistochemie nachzuweisen. Die Erfindung
stellt ein Verfahren zum Nachweis von hTNFα in einer biologischen Probe
bereit, wobei man eine biologische Probe mit einem erfindungsgemäßen Antikörper oder
einem Antikörperbereich
zusammenbringt und entweder den an hTNFα gebunden Antikörper (oder
Antikörperbereich)
oder den nicht-gebundenen Antikörper
(oder Antikörperbereich)
ermittelt, um dadurch hTNFα in
der biologischen Probe nachzuweisen. Der Antikörper wird direkt oder indirekt
mit einer nachweisbaren Substanz markiert, um den Nachweis des gebundenen
oder ungebundenen Antikörpers
zu erleichtern. Geeignete Nachweissubstanzen umfassen verschiedene
Enzyme, prostethische Gruppen, fluoreszierende Materialien, lumineszierende
Materialien und radioaktive Materialien. Beispiele geeigneter Enzyme umfassen
Meerrettichperoxidase, alkalische Phophatase, β-Galactosidase oder Acetylcholinesterase;
Beispiele für
geeignete prostethische Gruppen-Komplexe umfassen Streptavidin/Biotin
und Avidin/Biotin; Beispiele geeigneter fluoreszierender Materialien
umfassen Umbelliferon, Fluoreszin, Fluoreszinisothiocyanat, Rhodamin,
Dichlortriazinylamin-fluoreszein, Dansylchlorid oder Phycoerythrin;
ein Beispiel für
ein lumineszierendes Material umfasst Luminol und Beispiele geeigneter
radioaktiver Materialien umfassen 125I, 131I, 35S oder 3H.
-
Alternativ zur Markierung des Antikörpers kann
hTNFα in
biologisch Fluiden durch einen Kompetitions-Immunoassay mit Hilfe
rhTNFα-Standards,
die mit einer nachweisbaren Substanz markiert sind, und einem unmarkierten
Anti-hTNFα-Antikörper nachgewiesen
werden. In diesem Assay werden die biologische Probe, die markierten
rhTNFα-Standards und der
Anti-hTNFα-Antikörper zusammengebracht,
und die Menge des markierten rhTNFα-Standards, der an den unmarkierten
Antikörper
bindet, wird bestimmt. Die Menge an hTNFα in der biologischen Probe ist
umgekehrt proportional zu der Menge des markierten, an den Anti-hTNFα-Antikörper gebundenen
rhTNFα-Standards.
-
Ein erfindungsgemäßer D2E7-Antikörper kann
auch zum Nachweis von TNFα aus
anderen Arten als dem Menschen, insbesondere TNFαs aus Primaten (z. B. Schimpansen,
Pavian, Krallenaffe, Zynomologus und Rhesus}, Schwein und Maus verwendet
werden, da D2E7 an all diese TNFαs
binden kann (ferner beschrieben in Beispiel 4, Unterabschnitt E).
-
Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
sind fähig,
die hTNFα-Aktivität sowohl
in vitro als auch in vivo zu neutralisieren (siehe Beispiel 4).
Ferner können
wenigstens einige der erfindungsgemäßen Antikörper, wie D2E7, die TNFα-Aktivität anderer
Arten neutralisieren. Daher können
die erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
zur Hemmung der TNFα-Aktivität verwendet
werden, z. B. in einer hTNFα-haltigen
Zellkultur in Menschen oder in anderen Säugetier-Subjekten, die TNFαs besitzen,
mit denen der erfindungsgemäße Antikörper kreuzreagiert
(z. B. Schimpanse, Pavian, Krallenaffe, Zynomologus und Rhesus),
Schwein oder Maus. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird ein Verfahren
zum Hemmen der TNFα-Aktivität bereitgestellt,
wobei man TNFα mit
einem erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperbereich
zusammenbringt, um die TNFα-Aktivität zu hemmen.
Das TNFα ist
vorzugsweise humanes TNFα.
Beispielsweise kann man in einer Zellkultur, die hTNFα enthält oder
von der angenommen wird, dass sie hTNFα enthält, einen erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperbereich
in das Kulturmedium gegeben, um die hTNFα-Aktivität in der Kultur zu hemmen.
-
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zum Hemmen der TNFα-Aktivität in einem Subjekt, welches
unter einer Krankheit leidet, bei der die TNFα-Aktivität schädlich ist. TNFα wurde mit
der Pathophysiologie einer großen
Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht (siehe beispielsweise
Moeller, A. et al. (1990) Cytokine 2: 162–169; das U.S.-Patent Nr. 5,231,024
von Moeller et al.; die europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 260 610 B1 von Moeller, A.). Die Erfindung stellt Verfahren
zur Hemmung der TNFα-Aktivität in einem
Subjekt bereit, das unter einer solchen Krankheit leidet, wobei
man bei dem Verfahren einen erfindungsgemäßen Antikörper oder Antikörperbereich
an ein Subjekt verabreicht, um die TNFα-Aktivität in dem Subjekt zu hemmen.
Vorzugsweise ist das TNFα humanes
TNFα und
das Subjekt ein Mensch. Alternativ kann das Subjekt ein Säugetier
sein, welches ein mit dem erfindungsgemäßen Antikörper kreuzreagieres TNFα exprimiert.
Das Subjekt kann auch ein Säugetier
sein, in das hTNFα (z.
B. durch Verabreichen von hTNFα oder
durch Expression eines hTNFα-Transgens)
eingeführt
wurde. Ein erfindungsgemäßer Antikörper kann
einem Menschen zu therapeutischen Zwecken (nachstehend ausführlicher
beschrieben) verabreicht werden. Ferner kann ein erfindungsgemäßer Antikörper zu
veterinärmedizinischen
Zwecken oder als Tiermodell für
menschliche Erkrankungen an ein nicht-humanes Säugetier verabreicht werden,
welches ein mit dem Antikörper
kreuzreagierendes TNFα exprimiert.
Was den letzteren Zweck angeht, so können solche Tiermodelle nützlich sein,
um die therapeutische Wirkung der erfindungsgemäßen Antikörper abzuschätzen (z.
B. Testen der Dosierungen und des Zeitverlaufs der Verabreichung).
-
Der hier verwendete Begriff „eine Störung, bei
der die TNFα-Aktivität schädlich ist"
umfasst Erkrankungen und andere Störungen, bei denen gezeigt werden
konnte oder von denen vermutet wird, dass das Vorliegen von TNFα in einem
unter der Erkrankung leidenden Subjekt entweder für die Pathophysiologie
der Erkrankung verantwortlich ist oder ein Faktor ist, der zur Verschlechterung
der Erkrankung beiträgt.
Demnach ist eine Störung,
bei der die TNFα-Aktivität schädlich ist,
eine Störung,
bei der man davon ausgeht, dass die Hemmung der TNFα-Aktivität die Symptome
und/oder das Fortschreiten der Störung lindert. Solche Störungen zeigen sich
beispielsweise durch einen Anstieg der TNFα-Konzentration in einem biologischen
Fluid eines Subjekts, das unter der Störung leidet (z. B. einen Anstieg
der TNFα-Konzentration
im Serum, Plasma, der Synovia usw. des Subjekts), was beispielsweise
mit Hilfe des oben beschriebenen Anti-TNFα-Antikörpers nachgewiesen werden
kann. Es gibt zahlreiche Beispiele für Erkrankungen, in denen die
TNFα-Aktivität störend ist.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
bei der Behandlung spezifischer Erkrankungen wird nachstehend ausführlicher
beschrieben:
-
A. Sepsis
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor hat eine
anerkannte Rolle bei der Pathophysiologie von Sepsis, mit biologischen
Wirkungen, einschließlich
Hypotonie, Herzmuskel-Suppression, dem vaskulären Leck-Syndrom, Organnekrose,
der Stimulierung der Freisetzung toxischer Sekundärmediatoren
und der Aktivierung der Gerinnungskaskade (siehe beispielsweise
Moeller, A. et al. (1990) Cytokine 2: 162–169; das U.S.-Patent Nr. 5,231,024
von Moeller et al.; die europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 260 610 B1 von Moeller, A.; Tracey, K. J. und Cerami, A. (1994)
Annu. Rev. Med. 45: 441–503;
Russell, D. und Thompson, R. C. (1993) Curr. Opin. Biotech. 4: 714–721). Die
erfindungsgemäßen humanen
Antikörper
und Antikörperbereiche
können
entsprechend zur Behandlung von Sepsis in all seinen klinischen
Erscheinungsformen verwendet werden, einschließlich septischem Schock, endotoxischem
Schock, Gram-negativer Sepsis und dem toxischen Schocksyndrom.
-
Ferner kann man, um Sepsis zu behandeln,
einen erfindungsgemäßen Anti-hTNFα-Antikörper oder Antikörperbereich
gemeinsam mit einem oder mehreren zusätzlichen therapeutischen Mitteln
verabreichen, welche die Sepsis weiter lindern können, wie einem Interleukin-1-Inhibitor
(wie denjenigen, die in den PCT-Veröffentlichungen Nr. WO 92/16221
und WO 92/17583 beschrieben sind), dem Cytokin Interleukin-6 (siehe
beispielsweise die PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 93/11793) oder einem Antagonisten des Blutplättchen-aktivierenden
Faktors (siehe beispielsweise die europäische Patentanmeldung Nr.
EP 374 510 ). Weitere Kombinationstherapien
zur Behandlung von Sepsis sind ausführlicher in Unterabschnitt
III beschrieben.
-
Ferner wird in einer bevorzugten
Ausführungsform
ein erfindungsgemäßer Anti-TNFα-Antikörper oder Antikörperbereich
an einen Menschen aus einer Untergruppe von Sepsispatienten mit
einer IL-6-Serum- oder -Plasma-Konzentration über 500 pg/ml und weiter bevorzugt über 1000
pg/ml zum Zeitpunkt der Behandlung verabreicht (siehe die PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 95/20978 von Daum, L. et al.).
-
B. Autoimmunerkrankungen
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor wurde mit
einer Rolle bei der Pathophysiologie einer Vielzahl Autoimmunerkrankungen
in Verbindung gebracht. TNFα wurde
beispielsweise mit der Aktivierung von Gewebeentzündungen
und der Verursachung von Gelenkzerstörungen bei rheumatoider Arthritis
in Verbindung gebracht (siehe beispielsweise Moeller, A. et al.
(1990) Cytokine 2: 162–169;
das U.S.-Patent Nr. 5,231,024 von Moeller et al.; die europäische Patentveröffentlichung
Nr. 260 610 B1 von Moeller, A.; Tracey und Cerami, siehe oben; Arend,
W. P. und Dayer, J. M. (1995) Arth. Rheum. 38: 151–160; Fava,
R. A. et al. (1993) Clin. Exp. Immunol. 94: 261–266). TNFα wurde auch damit in Verbindung
gebracht, dass es den Tod von Inselzellen fördert und eine Insulinresistenz
bei Diabetes vermittelt (siehe beispielsweise Tracey und Cerami,
siehe oben; die PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/08609). TNFα wurde
auch mit der Vermittlung einer Zytotoxizität bei Oligodendrozyten und
einer Induktion von entzündlichen
Plaques bei multipler Sklerose in Verbindung gebracht (siehe beispielsweise
Tracey und Cerami, siehe oben). Chimere und humanisierte Maus-anti-hTNFα-Antikörper wurden
klinisch hinsichtlich der Behandlung von rheumatoider Arthritis
getestet (siehe beispielsweise Elliott, M. J. et al. (1994) Lancet
344: 1125–1127;
Elliott, M. J. et al. (1994) Lancet 344: 1105–1110 ; Rankin, E. C., et al.
(1995) Br. J. Rheumatol. 34 : 334–342).
-
Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
können
zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen verwendet werden, insbesondere
denen, die mit Entzündungen
einhergehen, einschließlich rheumatoider
Arthritis, rheumatoider Spondylitis, Osteo arthritis und Gichtarthritis,
Allergie, Multipler Sklerose, Autoimmundiabetes, Autoimmunuveitis
und Nephrose. Typischerweise wird der Antikörper oder der Antikörperbereich
systemisch verabreicht, obwohl bei bestimmten Erkrankungen die lokale
Verabreichung des Antikörpers
oder Antikörperbereichs
an der Entzündungsstelle
vorteilhaft sein kann, (z. B. die lokale Verabreichung an die Gelenke
bei rheumatoider Arthritis oder die topische Verabreichung bei diabetischen
Geschwüren,
alleine oder in Kombination mit einem Cyclohexan-yliden-Derivat,
wie beschrieben in der PCT-Veröffentlichung Nr.
WO 93/19751). Ein erfindungsgemäßer Antikörper oder
Antikörperbereich
kann auch zusammen mit einem oder mehreren zusätzlichen therapeutischen Mitteln
verabreicht werden, die bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen
nützlich
sind, wie ferner in Unterabschnitt III beschrieben.
-
C. Infektiöse Erkrankungen
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor wurde mit
der Vermittlung biologischer Wirkungen in Verbindung gebracht, die
bei einer Vielzahl infektiöser
Erkrankungen beobachtet werden. TNFα wurde beispielsweise mit der
Vermittlung von Gehirnentzündungen
und Kapillarthrombose sowie der Infarktbildung bei Malaria in Verbindung gebracht.
TNFα wurde
auch mit der Vermittlung von Gehirnentzündungen, einschließlich dem
Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke, dem Auslösen des septischen Schocksyndroms
und der Aktivierung des venösen
Infarkts bei Meningitis in Verbindung gebracht. TNFα wurde auch
mit der Induzierung von Kachexie, dem Stimulieren der viralen Proliferation
und der Vermittlung von Schäden
im Zentralnervensystem bei dem erworbenen Immunschwächesyndrom
(AIDS) in Verbindung gebracht. Demnach können die erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
bei der Behandlung infektiöser
Erkrankungen, einschließlich
bakterieller Meningitis (siehe beispielsweise die europäische Patentanmeldung
Nr.
EP 585 705 ), zerebraler
Malaria, AIDS und AIDS-verwandten Komplexen (ARC) (siehe beispielsweise
die europäische
Patentanmeldung Nr.
EP 230 574 )
sowie Cytomegalovirus-Infektionen als Folge von Transplantationen
(siehe beispielswiese Fietze, E., et al. (1994) Transplantation
58: 675–680)
verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
können
auch zum Lindern von Symptomen verwendet werden, die mit infektiösen Erkrankungen assoziiert
sind, einschließlich
Fieber und Myalgie aufgrund von Infektionen (wie Influenza) und
Kachexie aufgrund von Infektionen (z. B. aufgrund von AIDS oder
ARC).
-
D. Transplantation
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor wurde mit
einem Schlüsselmediator
für die
Transplantatabstoßung
und die Transplantat-Wirt-Reaktion (GVHD) sowie mit der Vermittlung
einer Gegenreaktion, die man beobachtet, wenn man den gegen den
T-Zell-Rezeptor-CD3- Komplex
gerichteten Ratten-Antikörper
OKT3 verwendet, um die Abstoßung
von Nierentransplantaten zu hemmen, in Verbindung gebracht (siehe
beispielsweise Eason, J. D., et al. (1995) Transplantation 59: 300–305; Suthanthiran,
M. und Strom, T. B. (1994) New Engl. J. Med. 331: 365–375). Die
erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
können
demnach verwendet werden, um die Transplantatabstoßung, einschließlich der
Abstoßung
von Allotransplantaten und Xenotransplantaten zur Hemmung der GVHD,
zu hemmen. Obwohl der Antikörper
oder Antikörperbereich
alleine verwendet werden kann, wird er vorzugsweise in Kombination
mit einem oder mehreren Mitteln verwendet, die die Immunantwort
gegen das Allotransplantat hemmen oder die GVHD inhibieren. In einer
Ausführungsform
wird der erfindungsgemäße Antikörper oder
Antikörperbereich
beispielsweise zusammen mit OKT3 verwendet, um OKT3-induzierte Reaktionen
zu hemmen. In einer weiteren Ausführungsform wird ein erfindungsgemäßer Antikörper oder
Antikörperbereich
in Kombination mit einem oder mehreren Antikörpern verwendet, die gegen weitere
Ziele gerichtet sind, welche an der Regulierung von Immunantworten
beteiligt sind, wie die Zell-Oberflächenmoleküle CD25 (Interleukin-2-Rezeptor-α), CD11α (LFA-1),
CD54 (ICAM-1), CD4, CD45, CD28/CTLA4, CD80 (B7-1) und/oder CD86 (B7-2). In einer weiteren
Ausführungsform
wird der erfindungsgemäße Antikörper oder
Antikörperbereich
zusammen mit einem oder mehreren allgemein immunsuppressiven Mitteln,
wie Cyclosporin A oder FK506 verwendet.
-
E. Malignität
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor wurde mit
der Induzierung von Kachexie, dem Stimulieren des Tumorwachstums,
der Förderung
des metastatischen Potentials und der Vermittlung von Zytotoxizität in Malignitäten in Verbindung
gebracht. Die erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
können
daher zur Behandlung von Malignitäten verwendet werden, um das
Tumorwachstum oder die Metastasierung zu hemmen und/oder die durch
eine Malignität
hervorgerufene Kachexie zu lindern. Der Antikörper oder Antikörperbereich kann
systemisch oder lokal auf die Tumorstelle verabreicht werden.
-
F. Lungenerkrankungen
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor wurde mit
der Pathophysiologie des Adult-Respiratory-Distress-Syndroms (ARDS), einschließlich der
Stimulierung der Leukozyten-Endothel-Aktivierung, dem Lenken von Zytotoxizität auf Pneumozyten
und dem Induzieren des vaskulären
Lecksyndroms, in Verbindung gebracht. Die erfindungsgemäßen Antikörper und
Antikörperbereiche
können
demnach verwendet werden, um verschiedene Lungenerkrankungen, einschließlich dem
Adult-Respiratory-Distress-Syndrom (siehe beispielsweise die PCT-Veröffentlichung Nr. WO 91/04054), der Schocklunge,
der chronischen entzündlichen
Lungenerkrankung, Lungensarkoidose, Lungenfibrose und Silikose,
zu behandeln. Der Antikörper
oder Antikörperbereich
kann systemisch oder lokal auf die Lungenfläche aufgebracht werden, beispielsweise
als Aerosol. Der erfindungsgemäße Antikörper oder
Antikörperbereich
kann auch mit einem oder mehreren zusätzlichen therapeutischen Mitteln, die
zur Behandlung von Lungenerkrankungen nützlich sind, verabreicht werden,
wie weiter in Unterabschnitt III beschrieben.
-
G. Darmerkrankungen
-
Der Tumor-Nekrose-Faktor wurde mit
der Pathophysiologie entzündlicher
Darmerkrankungen in Verbindung gebracht (siehe beispielsweise Tracy,
K. J. et al. (1986) Science 234: 470–474; Sun, X.-M. et al. (1988) J.
Clin. Invest. 81: 1328–1331;
MacDonal, T. T. et al. (1990) Clin. Exp. Immunol. 81: 301–305). Chimere Maus-anti-hTNFα-Antikörper wurden
klinisch für
die Behandlung der Crohn's-Erkrankung untersucht (van Dullemen,
H. M. et al. (1995) Gastroenterology 109: 129–135). Die erfindungsgemäßen humanen
Antikörper
und Antikörperbereiche
können
auch zur Behandlung von Darmerkrankungen verwendet werden, wie der
idiopathischen entzündlichen
Darmerkrankung, welche zwei Syndrome umfasst: die Crohn's-Erkrankung
und Colitis ulcerosa. Ein erfindungsgemäßer Antikörper oder Antikörperbereich
kann auch mit einem oder mehreren zusätzlichen therapeutischen Mitteln,
die für
die Behandlung von Darmerkrankungen nützlich sind, verabreicht werden,
wie weiter in Unterabschnitt III beschrieben.
-
H. Herzerkrankungen
-
Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
können
auch zur Behandlung verschiedener Herzerkrankungen, einschließlich Ischmie
des Herzens (siehe beispielsweise die europäische Patentanmeldung Nr.
EP 453 898 ) und Herzinsuffizienz
(Schwäche
des Herzmuskels) (siehe beispielsweise die PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/20139) verwendet werden.
-
I. Weitere
-
Die erfindungsgemäßen Antikörper und Antikörperbereiche
können
auch zur Behandlung weiterer Erkrankungen verwendet werden, in denen
die TNFα-Aktivität schädlich ist.
Beispiele weiterer Erkrankungen und Störungen, bei denen die TNFα-Aktivität mit der
Pathophysiologie in Verbindung gebracht wurde und welche daher mit
dem erfindungsgemäßen Antikörper oder
Antikörperbereich
behandelt werden können,
umfassen entzündliche
Knochenerkrankungen und Knochen-Resorptions-Erkrankungen (siehe
beispielsweise Bertolini, D. R., et al. (1986) Nature 319: 516–518; Konig,
Al. et al. (1988) J. Bone Miner. Res. 3: 621–627; Lerner, U. H. und Ohlin,
A. (1993) J. Bone Miner. Res. 8: 147–155; und Shankar, G. und Stern,
P. H. (1993) Bone 14: 871–876),
Hepatitis, einschließlich
alkoholischer Hepatitis (siehe beispielsweise McClain, C. J. und
Cohen, D. A. (1989) Hepatology 9: 349–351; Felver, M. E. et al.
(1990) Alcohol. Clin. Exp. Res. 14: 255–259; und Hansen, J. et al.
(1994) Hepatology 20: 461–474),
virale Hepatitis (Sheron, N. et al. (1991) J. Hepatol. 12: 241–245; und Hussain,
M. J. et al. (1994) J. Clin. Pathol. 47: 1112–1115) und fulminante Hepatitis;
Gerinnungsstörungen
(siehe beispielsweise van der Poll, T. et al. (1990) N. Engl. J.
Med. 322: 1622–1627;
und van der Poll, T. et al. (1991) Prog. Clin. Biol. Res. 367: 55–60), Verbrennungen
(siehe beispielsweise Giroir, B. P. et al. (1994) Am. J. Physiol.
267: H118–124;
und Liu, X. S. et al. (1994) Burns 20: 40–44), Neudurchblutungsverletzungen
(siehe beispielsweise Scales, W. E. et al. (1994) Am. J. Physiol.
267: G1122–1127;
Serrick, C. et al. (1994) Transplantation 58: 1158–1162; und
Yao, Y. M. et al. (1995) Resuscitation 29: 157–168), Keloidbildung (siehe
beispielsweise McCauley, R. L. et al. (1992) J. Clin. Immunol. 12:
300–308),
die Bildung von Narbengewebe; Fieber; Peridontalerkrankungen; Fettleibigkeit
und Toxizität
durch Bestrahlung.
-
Die Erfindung wird nun durch nachfolgende
Beispiele verdeutlicht, die nicht als beschränkend anzusehen sind. Der Inhalt
aller Referenzen, Patente und veröffentlichter Patentanmeldungen,
die in dieser Anmeldung zitiert sind, sind hierin durch die Bezugnahme
enthalten.
-
BEISPIEL 1: Kinetische
Analyse der Bindung von humanen Antikörpern an hTNFα
-
Echtzeit-Bindungswechselwirkungen
zwischen Ligand (biotinyliertem rekombinantem humanem TNFα (rhTNFα), immobilisiert
auf einer Biosensor-Matrix) und Analyt (Antikörper in Lösung) wurden durch Oberflächen-Plasmon-Resonanz
(SPR) mit Hilfe des BIAcore-Systems (Pharmacia Biosensor, Piscataway, NJ)
gemessen. Das System verwendet die optischen Eigenschaften der SPR,
um Veränderungen
in der Proteinkonzentration in einer Dextran-Biosensor-Matrix festzustellen.
Proteine werden in bekannten Konzentrationen kovalent an die Dextran-Matrix
gebunden. Antikörper
werden durch die Dextran-Matrix injiziert und die spezifische Bindung
zwischen injizierten Antikörpern
und immobilisiertem Ligand führt
zu einer erhöhten
Matrix-Protein-Konzentration und einer daraus folgenden Veränderung
des SPR-Signals. Diese Veränderungen des
SPR-Signals werden
als Resonanzeinheiten (RU) aufgezeichnet und in Abhängigkeit
von der Zeit entlang der Y-Achse eines Sensorgramms dargestellt.
-
Um die Immobilisierung der biotinylierten
rhTNFαs
auf der Biosensor-Matrix zu erleichtern, wurde Streptavidin kovalent über freie
Aminogruppen an die Dextranmatrix gebunden, indem man zunächst die
Carboxylgruppen auf der Matrix mit 100 mM N- Hydroxysuccinimid (NHS) und 400 mM N-Ethyl-N'-(3-diethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid
(EDC) aktivierte. Als nächstes
wurde Streptavidin über
die aktivierte Matrix injiziert. 35 μl Streptavidin (25 μg/ml), verdünnt in Natriumacetat,
pH 4,5, wurden über
den aktivierten Biosensor injiziert und freie Amine auf dem Protein
wurden direkt an die aktivierten Carboxylgruppen gebunden. Nicht-umgesetzte
Matrix-EDC-Ester wurden durch die Injektion von 1 M Ethanolamin
inaktiviert. Streptavidin-gekoppelte Biosensorchips sind auch gewerblich
erhältlich
(Pharmacia BR-1000-16, Pharmacia Biosensor, Piscataway, NJ).
-
Biotinyliertes rhTNFα wurde hergestellt,
indem man zunächst
5,0 mg Biotin (D-Biotinylε-aminocapronsäure-N-hydroxysuccinimidester;
Boehringer Mannheim Katalog Nr. 1008 960) in 500 μl Dimethylsulfoxid
löste, um
eine 10 mg/ml-Lösung
herzustellen. 10 μl
Biotin wurden pro ml rhTNFα (bei
2,65 mg/ml) zugegeben, so dass man ein Molverhältnis von Biotin zu rhTNFα von 2 :
1 erhielt. Der Reaktionsansatz wurde vorsichtig gemischt und 2 Stunden
im Dunkeln bei Raumtemperatur inkubiert. Eine PD-10-Säule, Sephadex
G-25M (Pharmacia Katalog Nr. 17-0851-01) wurde mit 25 ml kaltem
PBS äquilibriert
und mit 2 ml rhTNFα-Biotin
pro Säule beladen.
Die Säule
wurde mit 10 × 1
ml kaltem PBS eluiert. Fraktionen wurden gewonnen und bei OD280
(1,0 OD = 1,25 mg/ml) ausgelesen. Die geeigneten Fraktionen wurden
vereint und bis zum Gebrauch bei –80°C gelagert. Biotinyliertes rhTNFα ist auch
gewerblich erhältlich
(R & D Systems
Katalog Nr. FTA00, Minneapolis, MN).
-
Biotinyliertes rhTNFα, das über Streptavidin
auf der Matrix immobilisiert werden sollte, wurde in PBS-Laufpuffer
verdünnt
(Gibco Katalog Nr. 14190-144, Gibco BRL, Grand Island, NY), der
mit 0,05% (BIAcore) Surfactant-P20 (Pharmacia BR-1000-54, Pharmacia
Biosensor, Piscataway, NJ) angereichert worden war. Um die Fähigkeit
von rhTNFα-spezifischen
Antikörpern,
an immobilisiertes rhTNFα zu
binden, zu bestimmen, wurde ein Bindungsassay wie folgt durchgeführt. Aliquots
aus biotinyliertem rhTNFα (25
nM; 10 μl-Aliquots)
wurden mit einer Fließrate
von 5 μl/min
durch die Streptavidin-gekoppelte
Dextranmatrix injiziert. Vor dem Injizieren des Proteins und direkt
danach ließ man
PBS-Puffer alleine durch jede Zelle fließen. Der Nettounterschied im
Signal zwischen der Grundlinie und etwa 30 Sekunden nach Abschluss
der Injektion von biotinyliertem rhTNFα wurde als Bindungswert genommen
(etwa 500 RU). Die direkte Bindung von rhTNFα-spezifischem Antikörper an
immobilisiertes biotinyliertes rhTNFα wurde gemessen. Antikörper (20 μg/ml) wurden in
PBS-Laufpuffer verdünnt
und 25 μl-Aliquots wurden mit
einer Fließrate
von 5 μl/min
durch die immobilisierten Proteinmatrices injiziert. Vor der Injektion
des Antikörpers
und direkt danach ließ man
PBS-Puffer alleine
durch jede Zelle fließen.
Der Nettounterschied zwischen dem Grundlinien signal und dem Signal
nach Abschluss der Antikörperinjektion
wurde als Bindungswert für
jedes Beispiel genommen. Die Biosensor-Matrices wurden mit Hilfe
von 100 mM HCl vor dem Injizieren der nächsten Probe regeneriert. Um
die Konstanten für
die Dissoziationsrate (Koff), die Bindungsrate
(Kon), die Assoziationsrate (Ka)
und die Dissoziationsrate (Kd) zu bestimmen, wurden
die BIAcore-Kinetik-Auswertungssoftware (Version 2.1) verwendet.
-
Repräsentative Ergebnisse der D2E7-
(Full-Length-IgG4-Antikörper)
Bindung an biotinyliertes rhTNFα im
Vergleich zu dem mAb Maus-MAK-195 (F(ab')2-Fragment)
sind nachstehend in Tabelle 1 gezeigt.
-
Tabelle
1: Bindung von D2E7-IgG4 bzw. MAK-195 an biotinyliertes rhTNFα
-
In einer zweiten Versuchsreihe wurden
die molekularkinetischen Wechselwirkungen zwischen einer IgG1-Full-Length-Form
von D2E7 und biotinyliertem rhTNFα quantitativ
mit Hilfe der BIAcore-Technologie, wie oben beschrieben, untersucht
und die in nachstehenden Tabellen 2, 3 und 4 zusammengefassten kinetischen Geschwindigkeitskonstanten
wurden daraus abgeleitet.
-
Tabelle
2: Apparente Dissoziationsratenkonstanten für die Wechselwirkung zwischen
D2E7 und biotinyliertem rhTNF
-
Tabelle
3: Apparente Assoziationsratenkonstanten für die Wechselwirkung zwischen
D2E7 und biotinyliertem rhTNF
-
Tabelle
4: Apparente kinetische Geschwindigkeits- und Affinitätskonstanten
von D2E7 und biotinyliertem rhTNF
-
Dissoziations- und Assoziationsratenkonstanten
wurden durch Untersuchen der Dissoziations- und Assoziationsbereiche
der Sensorgramme mit Hilfe der BIA-Analysesoftware berechnet. Herkömmliche
chemische Reaktionskinetiken wurden für die Wechselwirkung zwischen
D2E7 und einem biotinyliertem rhTNF-Molekül angenommen: eine Dissoziationskinetik
nullter Ordnung und eine Assoziationskinetik erster Ordnung. Zum
Zwecke der Analyse wurde bei der Auswahl der Molekülmodelle
für die
Analyse der kinetischen Daten nur die Wechselwirkung zwischen einem
Gramm des zweiwertigen D2E7-Antikörpers und einer Einheit des dreiwertigen
biotinylierten rhTNFs berücksichtigt.
Drei unabhängige
Versuche wurden durchgeführt
und die Ergebnisse wurden getrennt analysiert. Die mittlere apparente
Dissoziationsratenkonstante (kd) der Wechselwirkung
zwischen D2E7 und biotinyliertem rhTNF betrug 8,81 ± 1,06 × 10–5 s–1 und
die mittlere apparente Assoziationsratenkonstante, ka betrug
1,91 ± 1,26 × 105 M–1s–1.
Die apparente intrinsische Dissoziationskonstante (Kd)
wurde dann durch die Formel: Kd = kd/ka berechnet. Demnach
betrug der mittlere Kd des D2E7-Antikörpers für rhTNF,
der aus den kinetischen Parametern abgeleitet wurde, 6,09 ± 3,42 × 10–10 M.
Kleinere Unterschiede zwischen den kinetischen Werten der IgG1-Form
von D2E7 (in den Tabellen 2, 3 und 4 gezeigt) und der IgG4-Form
von D2E7 (in der Tabelle 1 und den Beispielen 2 und 3 gezeigt) werden
nicht als echte Unterschiede, die auf das Vorliegen entweder der
konstanten Region eines IgG1 oder eines IgG4 zurückgehen, gewertet, sondern
vielmehr wird vermutet, dass sie auf genauere Antikörperkonzentrationsmessungen
bei der kinetischen Analyse des IgG1 zurückgehen. Daher hält man die
hier gezeigten kinetischen Werte für die IgG1-Form von D2E7 für die genauesten
kinetischen Parameter des D2E7-Antikörpers.
-
BEISPIEL 2: Alanin-Scannin-Mutagenese
der D2E7-CDR3-Domänen
-
Eine Reihe einzelner Alanin-Mutationen
wurden durch Standardverfahren entlang der CDR3-Domäne der D2E7-VL-
und D2E7-VH-Regionen eingeführt.
Die Mutationen in der leichten Kette sind in 1B gezeigt (LD2E7*.A1, LD2E7*.A3, LD2E7*.A4,
LD2E7*.A5, LD2E7*.A7 und LD2E7*.A8, und zwar mit einer Alanin-Mutation
in Position 1, 3, 4, 5, 7 bzw. 8 für die D2E7-VL-CDR3-Domäne). Die
Mutationen der schweren Kette sind in 2B gezeigt
(HD2E7*.A1, HD2E7*.A2, HD2E7*.A3, HD2E7*.A4, HD2E7*.A5, HD2E7*.A6,
HD2E7*.A7, HD2E7*.A8 und HD2E7*.A9, mit einer Alanin-Mutation in
Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 bzw. 11 der D2E7-VH-CDR3-Domäne). Die
Kinetik der rhTNFα-Wechselwirkung
mit einem Antikörper,
der aus Wildtyp-D2E7-VL und -VH bestand, wurde mit der der Antikörper verglichen,
die aus 1) einem Wildtyp-D2E7-VL, gepaart mit einem Alanin-substituierten
D2E7-VH; 2) einem Wildtyp-D2E7-VH, gepaart mit einem Alanin-substituierten
D2E7-VL; oder 3) einem Alanin-substituierten D2E7-VL, gepaart mit
einem Alanin-substituierten D2E7-VH bestanden. Alle Antikörper wurden
als Full-Length-IgG4-Moleküle
getestet.
-
Die Kinetik der Wechselwirkung zwischen
Antikörpern
und rhTNFα wurde
wie in Beispiel 1 beschrieben mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz bestimmt.
Die K
off-Geschwindigkeiten
der verschiedenen VH/VL-Paare sind nachstehend in Tabelle 5 zusammengefasst: Tabelle
5: Bindung von D2E7-Alanin-Scan-Mutanten an biotinyliertes rhTNFα
-
Die Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der
Positionen der CDR3-Domänen
der D2E7-VL-Region und
-VH-Region durch die Substitution mit einem einzigen Alaninrest
veränderbar
sind. Die Substitution eines einzigen Alanins in Position 1, 4,
5 oder 7 der D2E7-VL-CDR3-Domäne
oder in Position 2, 5, 6, 8, 9 oder 10 der D2E7-VH-CDR3-Domäne beeinflusst
die Dissoziationsrate der hTNFα-Bindung
nicht wesentlich im Vergleich zu dem parenteralen Wildtyp-D2E7-Antikörper. Die
Substitution von Alanin in Position 8 der D2E7-VL-CDR3 oder in Position
3 der D2E7-VH-CDR3 führt
zu einer 4-fach
höheren
Koff und eine Alanin-Substitution in Position
4 oder 11 der D2E7-VH-CDR3 zu einer 8-fach höheren Koff,
was darauf hinweist, dass diese Positionen für die Bindung an hTNFα kritischer
sind. Eine einzige Alanin-Substitution in Position 1, 4, 5, 7 oder 8
der D2E7-VL-CDR3-Domäne
oder in Position 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10 oder 11 der D2E7-VH-CDR3-Domäne führt dennoch
zu einem Anti-hTNFα-Antikörper mit
einer Koff von 1 × 10–3 s.–1 oder
weniger.
-
BEISPIEL 3: Bindungsanalyse
von D2E7-verwandten Antikörpern
-
Eine Reihe Antikörper, deren Sequenzen mit der
von D2E7 verwandt sind, wurden mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz, wie
in Beispiel 1 beschrieben, auf ihre Bindung an rhTNFα, und zwar
im Vergleich zu D2E7, untersucht. Die Aminosäuresequenzen der getesteten
VL-Regionen sind in
1A und
1B gezeigt. Die Aminosäuresequenzen
der getesteten VH-Regionen sind in
2A und
2B gezeigt. Die K
off-Geschwindigkeiten der verschiedenen VH/VL-Paare
(in der angegebenen Form, entweder als Full-Length-IgG1- oder -IgG4-Antikörper oder
als scFV) sind nachstehend in Tabelle 6 zusammengefasst: Tabelle
6: Bindung von D2E7-verwandten Antikörpern an biotinyliertes rhTNFα
-
Die langsamen Dissoziationsraten
(d. h. Koff 1 × 104 s–1)
der Full-Length-Antikörper
(d. h. im IgG-Format) mit einer VL, ausgewählt aus D2E7, LOE7, LOE7.T
und LOE7.A, welche entweder ein Threonin oder ein Alanin in Position
9 haben, zeigen, dass Position 9 der D2E7-VL-CDR3 von einem dieser
zwei Reste besetzt sein kann, ohne dass die Koff wesentlich
beeinflusst wird. Daher umfasst ein Konsensusmotiv für die D2E7-VL-CDR3
die Aminosäuresequenz:
Q-R-Y-N-R-A-P-Y-(T/A) (SEQ ID NO: 3). Ferner zeigen die langsamen
Dissoziationsraten (d. h. Koff 1 × 10–4 s–1)
für Antikörper mit
einer VH, die aus D2E7, VH1-D2.N und VH1-D2.Y ausgewählt sind,
welche entweder ein Tyrosin oder ein Asparagin in Position 9 besitzen,
dass die Position 12 der D2E7-VH-CDR3 durch einen dieser zwei Reste
besetzt sein kann, ohne dadurch die Koff wesentlich
zu beeinflussen. Demnach umfasst ein Konsensusmotiv für die D2E7-VH-CDR3
die Aminosäuresequenz:
V-S-Y-L-S-T-A-S-S-L-D-(Y/N (WO SEQ ID NO: 4).
-
Die in Tabelle 6 gezeigten Ergebnisse
demonstrieren, dass, im scFV-Format, Antikörper mit der 2SD4-VL- oder
-VH-CDR3-Region eine höhere
Koff (d. h. Koff 1 × 10–3 s–1)
zeigen als Antikörper,
welche die D2E7-VL- oder -VH-CDR3-Region enthalten. Innerhalb der
VL-CDR3 unterscheiden sich 2SD4 und D2E7 in Positionen 2, 5 und
9. Wie oben beschrieben, kann die Position 9 jedoch durch Ala (wie
in 2SD4) oder Thr (wie in D2E7) besetzt sein, ohne dass der Koff wesentlich beeinflusst wird. Der Vergleich
von 2SD4 und D2E7 zeigt, dass in den Positionen 2 und 5 der D2E7-VL-CDR3
beide Arginine entscheidend für
die Assoziation des Anitkörpers
an hTNFα sind.
Diese Reste könnten
direkt als Kontaktreste in der Antikörperbindungsstelle beteiligt sein
oder könnten
entscheidend zur Aufrechterhaltung der Gerüststruktur des Antikörpermoleküls in dieser
Region beitragen. Zur Wichtigkeit der Position 2 ist zu sagen, dass
das Ersetzen von Arg (in LOE7, welches die gleiche VL CDR3 wie D2E7
hat) durch Lys (in EP B12) die Dissoziationsrate um einen Faktor
2 beschleunigt. Hinsichtlich der Wichtigkeit der Position 5 ist
zu sagen, dass der Austausch von Arg (in D2E7) gegen Ala (in D2E7*.A5), wie
in Beispiel 2 beschrieben, die Dissoziationsrate ebenfalls um das
zweifache beschleunigt. Ferner ist die Dissoziationsrate um das
fünffache
höher,
ohne dass ein Arg in Position 2 und 5 ist (in 2SD4). Dennoch sei
erwähnt,
dass, obwohl Position 5 wichtig für das Verbessern der Bindung
an hTNFα ist,
eine Veränderung
in dieser Position im Vergleich zu Veränderungen in anderen Positionen
zu vernachlässigen
ist, wie man bei VLLOE4, VLLOH1 oder VL0.1H8 sehen kann.
-
Innerhalb der VH CDR3 unterscheiden
sich 2SD4 und D2E7 in Position 1, 7 und 12. Wie oben beschrieben,
kann die Position 12 jedoch durch Asn (wie in 2SD4) oder Tyr (wie
in D2E7) besetzt sein, ohne dass der Koff wesentlich
beeinflusst wird. Durch den Vergleich von 2SD4 und D2E7 lassen sich
daher die Positionen 1 und 7 der D2E7 VH CDR3 als entscheidend für die Bindung
an hTNFα ausmachen.
Wie oben beschrieben, könnten
diese Reste direkt als Kontaktreste an der Antikörper-Bindungsstelle beteiligt
sein oder könnten
wesentlich dazu beitragen, die Gerüststruktur des Antikörpermoleküls in diesem
Bereich aufrechtzuerhalten. Beide Positionen sind wichtig für die Bindung
an hTNFα,
da, wenn man die 3C-H2-VH-CDR3 (welche eine Valin-zu-Alanin-Veränderung
in Position 1 in Bezug auf die D2E7-VH-CDR3 enthält) verwendet, die scFV eine 3-fach
schnellere Dissoziationsrate aufweist, als wenn man die D2E7-VH-CDR3
verwendet, wobei diese Dissoziationsrate dennoch 4-mal langsamer
ist als wenn man die 2SD4-VH-CDR3 verwendet (die im Vergleich zu der
D2E7-VH-CDR3 Veränderungen
sowohl in Position 1 als auch 7 aufweist).
-
BEISPIEL 4: Funktionale
Aktivität
von D2E7
-
Um die funktionale Aktivität von D2E7
zu untersuchen, wurde der Antikörper
in mehreren Assays verwendet, welche die Fähigkeit des Antikörpers, die
hTNFα-Aktivität entweder
in vitro oder in vivo zu hemmen, messen.
-
A. Neutralisierung der
TNFα-induzierten
Zytoxizität
in L929-Zellen
-
Humanes rekombinantes TNFα (rhTNFα) verursacht
nach einer Inkubationszeit von 18 bis 24 Stunden eine Zell-Zytotoxizität in Maus-L929-Zellen.
Humane Anti-hTNFα-Antikörper wurden
in L929-Assays untersucht, indem man die Antikörper zusammen mit rhTNFα und den
Zellen wie folgt inkubierte. Eine 96-Well-Mikrotiterplatte, die
100 μl Anti-hTNFα-Antikörper enthielt,
wurde in Duplikaten in einer 1/3-Verdünnung der Platte entlang mit
RPMI-Medium, welches 10% fötales
Rinderserum (FBS) enthielt, herunterverdünnt. 50 μl rhTNFα wurden für eine Endkonzentration von
500 pg/ml in jedem Probenwell zugegeben. Die Platten wurden dann 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurden 50 μl TNFα-sensitive
L929 Maus-Fibroblastenzellen für
eine Endkonzentration von 5 × 104 Zellen pro Well, einschließlich 1 μg/ml Actinomycin-D,
zugegeben. Kontrollen enthielten Medium plus Zellen und rTNFα plus Zellen.
Diese Kontrollen und eine TNFα-Standardkurve,
reichten von 2 ng/ml bis 8,2 pg/ml und wurden verwendet, um die
Qualität
des Assays zu bestimmen und ein Fenster für die Neutralisierung bereitzustellen.
Die Platten wurden dann über
Nacht (18 bis 24 Stunden) bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert.
-
100 μl Medium wurden aus jedem Well
entfernt und 50 μl
5 mg/ml 3-(4,4-Dimethylthiazol-2-yl)2,5-diphenyl-tetrazoliumbromid
(MTT; gewerblich von Sigma Chemical Co., St. Louis, MO zu beziehen)
in PBS wurden zugegeben. Die Platten wurden dann 4 Stunden bei 37°C inkubiert.
50 μl 20%-iges
Natriumdodecylsulfat (SDS) wurden dann in jedes Well gegeben und
die Platten wurden über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die optische Dichte bei 570/630 nm wurde gemessen, die
Kurven wurden für
jede Probe aufgezeichnet und die IC50-Werte wurden
durch Standardverfahren bestimmt.
-
Repräsentative Ergebnisse für humane
Antikörper
mit verschiedenen VL- und VH-Paaren sind im Vergleich zum monoklonalen
Maus-Antikörper
MAK-195 in 3 und nachstehender Tabelle
7 gezeigt.
-
Tabelle
7: Neutralisierung der durch TNFα-induzierten
L929-Zytotoxizität
-
Die Ergebnisse in 3 und
Tabelle 7 zeigen, dass der humane D2E7-anti-hTNFα-Antikörper und verschiedene D2E7-verwandte
Antikörper
die TNFα-induzierte
L929-Zytotoxizität mit einer
fast äquivalenten
Kapazität
zu der des monoklonalen Maus-anti-hTNFα-Antikörpers MAK-195
neutralisieren.
-
In einer weiteren Versuchsreihe wurde
die Fähigkeit
der IgG1-Form von D2E7, die TNFα-induzierte L929-Zytotoxizität zu neutralisieren,
wie oben beschrieben, untersucht. Die Ergebnisse aus drei unabhängigen Versuchen
und der Mittelwert daraus sind nachstehend in Tabelle 8 zusammengefasst: Tabelle
8: Neutralisierung der TNFα-induzierten
L929-Zytotoxizität
durch D2E7-IgG1
-
Diese Versuchsreihe bestätigte, dass
D2E7 in der Full-Length-IgG1-Form, die TNFα-induzierte L929-Zytotoxizität mit einem
durchschnittlichen IC50 [M] von 1,25 ± 0,01 × 10–10 neutralisiert.
-
B. Hemmung der TNFα-Bindung
an TNFα-Rezeptoren
auf U-937-Zellen
-
Die Fähigkeit humaner Anti-hTNFα-Antikörper, die
Bindung von hTNFα an
hTNFα-Rezeptoren auf der Oberfläche von
Zellen zu hemmen, wurde mit Hilfe der U-937-Zelllinie (ATCC Nr. CRL 1593), einer
humanen histiozytischen Zelllinie, welche hTNFα-Rezeptoren exprimiert, untersucht.
U-937-Zellen wurden in RPMI-1640-Medium,
welches mit 10% fotalem Rinderserum (Hyclone A-1111, Hyclone Laboratories,
Logan, UT), L-Glutamin (4 nM), HEPES-Pufferlösung (10 mM), Penicillin (100 μg/ml) und
Streptomycin (100 μg/ml)
angereichert war, aufgezogen. Um die Aktivität der Full-Length-IgG-Antikörper zu
untersuchen, wurden U-937-Zellen mit PBS, welches mit 1 mg/ml humanem
IgG (Sigma I-4506, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) angereichert
war, 45 Minuten auf Eis vorinkubiert und dann wurden die Zellen
dreimal mit Bindungspuffer gewaschen. Für den Rezeptor-Bindungsassay
wurden U-937-Zellen (5 × 106 Zellen pro Well) in einem Bindungspuffer (PBS,
angereichert mit 0,2% Rinderserumalbumin) in 96-Well-Mikrotiterplatten
(Costar 3799, Costar Corp., Cambridge, MA) zusammen mit 125I-markiertem rhTNFα (3 × 10–10 M;
25 μCi/ml; bezogen
von NEN Research Products, Wilmington, DE) mit oder ohne Anti-hTNFα-Antikörpern in
einem Gesamtvolumen von 0,2 ml inkubiert. Die Platten wurden 1,5
Stunden auf Eis inkubiert. Dann wurden 75 μl jeder Probe in 1,0-ml-Teströhrchen (Sarstedt
72.700, Sarstedt Corp., Princeton, NJ), welche Dibutylphthalat (Sigma
D-2270, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) und Dinonylphthalat (ICN
210733, ICN, Irvine, CA) enthielten, übertragen. Die Teströhrchen enthielten
ein 300-μl-Gemisch
aus Dibutylphthalat und Dinonylphthalat in einem Volumenverhältnis von
2 : 1. Freies (d. h. ungebundenes) 125I-markiertes
rhTNFα wurde
durch 5 Minuten Mikrozentrifugieren entfernt. Dann wurde jedes Teströhrchenende,
welches ein Zellpellet enthielt, mit Hilfe einer Mikrotube-Schere
(Bel-Art 210180001, Bel-Art Products, Pequannock, NJ) abgeschnitten.
Das Zellpellet enthält
an den p60- oder p80-TNFα-Rezeptor
gebundenes 125I-markierters rhTNFα, wohingegen die wässrige Phase über dem Ölgemisch überschüssiges freies 125I-markiertes rhTNFα enthält. Alle Zellpellets wurden
in einem Zählröhrchen gesammelt
(Falcon 2052, Becton Dickinson Labware, Lincoln Park, NJ) und in
einem Scintillationszähler
gezählt.
-
Repräsentative Ergebnisse sind in 4 gezeigt. Der IC50-Wert
für die
D2E7-Hemmung der hTNFα-Bindung
an hTNFα-Rezeptoren
auf U-937-Zellen beträgt
in diesen Versuchen etwa 3 × 10–10 M.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der humane anti-hTNFα-Antikörper D2E7
die rhTNFα-Bindung
an hTNFα-Rezeptoren auf
U-937-Zellen in etwa äquivalenten
Konzentrationen hemmt wie der monoklonale Maus-anti-hTNFα-Antikörper MAK-195.
-
In einer weiteren Versuchsreihe wurde
die Fähigkeit
der IgG1-Form von D2E7, die rhTNFα-Bindung an
hTNFα-Rezeptoren
auf U-937-Zellen zu hemmen, wie oben beschrieben untersucht. Die
Ergebnisse aus drei unabhängigen
Versuchen sowie der Mittelwert daraus sind nachstehend in Tabelle
9 zusammengefasst.
-
Tabelle
9: Hemmung der TNF-Rezeptor-Bindung auf U-937-Zellen durch D2E7-IgG1
-
Diese Versuchsreihe bestätigte, dass
D2E7 in der Full-Length-IgG1-Form die TNF-Rezeptor-Bindung auf U-937-Zellen mit
einem durchschnittlichen IC50 [M] von 1,56 ± 0,12 × 10–10 hemmt.
-
Um die inhibitorische Leistungsfähigkeit
von D2E7 in Bezug auf die Bindung von
125I-rhTNF an einzelne
p55- und p75-Rezeptoren zu untersuchen, wurde ein Festphasen-Radioimmunoassay
durchgeführt.
Um die IC
50-Werte für D2E7 auf separaten TNF-Rezeptoren zu messen,
wurden verschiedene Konzentrationen des Antikörpers mit einer 3 × 10
–10 Konzentration
von
125I-rhTNF indubiert. Das Gemisch wurde
dann auf getrennten Platten, die entweder den p55- oder den p75-TNF-Rezeptor
enthielten, in einer Dosis-abhängigen Weise
untersucht. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 10 zusammengefasst: Tabelle
10: Hemmung der TNF-Rezeptor-Bindung an p55- und p75-TNFR durch
D2E7 IgG1
-
Die Hemmung der 125I-rhTNF-Bindung
an die p55- und p75-TNF-Rezeptoren auf U937-Zellen durch D2E7 folgte einer einfachen
sigmoiden Kurve, was auf ähnliche
IC50-Werte für beide Rezeptoren hinweist.
In den Festphasen-Radioimmunoassay-(RIA)-Versuchen mit rekombinanten
TNF-Rezeptoren wurden die IC50-Werte für die Hemmung
der 125I-rhTNF-Bindung
an die p55- und p75-Rezeptoren durch D2E7 als 1,47 × 10–9 bzw.
1,26 × 10–9 M
berechnet. Die Verringerung der IC50-Werte
in der Festphase geht vermutlich auf eine höhere Rezeptordichte im RIA-Format
zurück,
da nicht-markiertes rhTNF ebenfalls mit ähnlichen IC50-Werten hemmte.
Die IC50-Werte für die Hemmung der 125I-rhTNF-Bindung an die p55-
und p75-Rezeptoren durch unmarkiertes rhTNF betrugen 2,31 × 10–9 bzw.
2,70 × 10–9 M.
-
C. Hemmung der ELAM-1-Expression
auf HUVEC
-
Humane Nabelvenen-Endothelzellen
(HUVEC) können
zur Expression des Endothelzell-Leukozyten-Adhäsionsmoleküls 1 (ELAM-1)
auf ihrer Zelloberfläche
durch die Behandlung mit TNFα induziert
werden, was man durch Umsetzen von rhTNFα-behandelten HUVECs mit einem
Maus-anti-Mensch-ELAM-1-Antikörper
nachweisen kann. Die Fähigkeit
humaner Anti-hTNFα-Antikörper, diese
TNFα-induzierte
Expression von ELAM-1 auf HUVEC zu hemmen, wurde wie folgt untersucht:
HUVEC (ATCC Nr. CRL 1730) wurden in 96-Well-Platten (5 × 104 Zellen pro Well) ausplattiert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Am nächsten
Tag wurden Reihenverdünnungen
von humanem Anti-hTNFα-Antikörper (1
: 10) in einer Mikrotiterplatte hergestellt, wobei mit 20 bis 100 μg/ml Antikörper begonnen
wurde. Eine Stammlösung
aus 4,5 ng/ml rhTNFα wurde
hergestellt, Aliquots von rhTNFα wurden
in jedes Antikörper-haltige
Well gegeben und der Inhalt wurde gut gemischt. Kontrollen enthielten
Medium alleine, Medium plus Anti-hTNFα-Antikörper und
Medium plus rhTNFα. Die
HUVEC-Platten wurden aus ihrer Über-Nacht-Inkubation
bei 37°C
entfernt und das Medium vorsichtig aus jedem Well abgesaugt. 200 μl des Antikörper-rhTNFα-Gemischs
wurden in jedes Well der HUVEC-Platten übertragen.
Die HUVEC-Platten wurden weitere 4 Stunden bei 37°C inkubiert.
Danach wurde eine Maus-anti-ELAM-1-Antikörperstammlösung 1 : 1000 in RPMI verdünnt. Das
Medium in jedem Well der HUVEC-Platte wurde vorsichtig abgesaugt,
50 μl/Well
der Anti-ELAM-1-Antikörperlösung wurden
zugegeben und die HUVEC-Platten wurden 60 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Eine 125I-markierte Anti-Maus-Ig-Antikörperlösung wurde
in RPMI (etwa 50000 cpm in 50 μl)
hergestellt. Das Medium in den Wells der HUVEC-Platten wurde vorsichtig
abgesaugt, die Wells wurden zweimal mit RPMI gewaschen und es wurden
50 μl der 125I-markierten Anti-Maus-Ig-Lösung in
jedes Well gegeben. Die Platten wurden 1 Stunden bei Raumtemperatur
inkubiert und jede Platte wurde dreimal mit RPMI gewaschen. 180 μl 5% SDS
wurden in jedes Well gegeben, um die Zellen zu lysieren. Das Zelllysat
aus jedem Well wurde dann in ein Röhrchen überführt und in einem Szintillationszähler gezählt.
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Repräsentative Ergebnisse sind in 5 gezeigt. Die IC50-Werte für die D2E7-Hemmung der hTNFα-induzierten
Expression von ELAM-1 auf HUVEC betrug in diesen Versuchen etwa
6 × 10–1 M.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der humane anti-hTNFα-Antikörper D2E7
die hTNFα-induzierte
Expression von ELAM-1 auf HUVEC in etwa äquivalenten Konzentrationen
wie der monoklonale Maus-anti-hTNFα-Antikörper MAK-195 hemmt.
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In einer weiteren Versuchsreihe wurde
die Fähigkeit
der IgG1-Form von D2E7, die hTNFα-induzierte Expression
von ELAM-1 auf HUVECs zu hemmen, wie oben beschrieben, untersucht.
Die Ergebnisse aus drei unabhängigen
Versuchen sowie der Mittelwert daraus sind nachstehend in Tabelle
11 zusammengefasst: Tabelle
11: Hemmung der TNFα-induzierten
ELAM-1-Expression über
den D2E7- IgG1-Rezeptor
-
Diese Versuchsreihe bestätigte, dass
D2E7, in der Full-Length-IgG1-Form, die TNFα-induzierte ELAM-1-Expression auf HUVECs
mit einem mittleren IC50 [M] von 1,85 ± 0,14 × 10–10 hemmt.
-
Das Neutralisierungs-Potential von
D2E7-IgG1 wurde auch für
die durch rhTNF induzierte Expression zweier weiterer Adhäsionsmoleküle, ICAM-1
und VCAM-1, untersucht. Da die rhTNF-Titrationskurve für die ICAM-1-Expression
nach 16 Stunden sehr ähnlich
zu der Kurve der ELAM-1-Expression ist, wurden in den Antikörper-Neutralisierungsversuchen
die gleichen rhTNF-Konzentrationen verwendet. Die HUVECs wurden
16 Stunden mit rhTNF in Gegenwart verschiedener Konzentrationen
D2E7 in einem 37°C
CO2-Inkubator inkubiert und die ICAM-1-Expression
wurde mit Hilfe eines Maus-anti-ICAM-1-Antikörpers und
anschließend
eines 125I-markierten Schaf-anti-Maus-Antikörpers gemessen.
Zwei unabhängige
Versuche wurden durchgeführt
und die IC50-Werte wurden berechnet. Ein
nicht-verwandter humaner IgG1-Antikörper hemmte die ICAM-1-Expression nicht.
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Das experimentelle Verfahren zum
Testen der Inhibierung der VCAM-1-Expression war das gleiche wie
das Verfahren für
die ELAM-1-Expression, außer
dass der monoklonale Anti-VCAM-1-Antikörper anstelle des monoklonalen
Anti-ELAM-1-Antikörpers
verwendet wurde. Drei unabhängige
Versuche wurden durchgeführt
und die IC50-Werte wurden berechnet. Ein
nicht-verwandter humaner IgG1-Antikörper hemmte die VCAM-1-Expression nicht.
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Die Ergebnisse sind nachstehend in
Tabelle 12 zusammengefasst:
Tabelle
12: Hemmung der ICAM-1- und VCAM-1-Expression durch den D2E7-IgGI
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Diese Versuche zeigen, dass die Behandlung
von primären
humanen Nebennieren-Endothelzellen
mit rhTNF nach 4 Stunden zu einer optimalen Expression der Adhäsionsmoleküle ELAM-1
und VCAM-1 führen und
das Maximum der hochregulierten Expression von ICAM-1 nach 16 Stunden
erreicht wird. D2E7 konnte die Expression der drei Adhäsionsmoleküle in einer
Dosis-abhängigen
Weise hemmen. Die IC50-Werte der Inhibierung
von ELAM-1, ICAM-1 und VCAM-1 betrugen 1,85 × 10–10,
2,17 × 10–10 bzw.
1,01 × 10–10 M.
Diese Werte sind sehr ähnlich,
was für ähnliche
Erfordernisse für
die Dosis des rhTNF-Aktivierungssignals zur Induktion der ELAM-1-,
ICAM-1- und VCAM-1-Expression spricht. Interessanterweise war D2E7
im längeren
Inhibierungsassay der ICAM-1-Expression ähnlich wirksam. Der ICAM-1-Inhibierungsassay
benötigte
eine 16-stündige
Coinkubation von rhTNF und D2E7 mit den HUVECs im Vergleich zu 4
Stunden wie bei den ELAM-1- und VCAM-1-Inhibierungsassays. Da D2E7
eine langsame Dissoziationsrate für rhTNF besitzt, ist es denkbar,
dass, während
der 16-stündigen Co-Inkubationsperiode
keine wesentliche Kompetition zwischen den TNF-Rezeptoren auf den HUVECs erfolgte.
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D. In vivo-Neutralisierung
von hTNFα
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Drei verschiedene in vivo-Systeme
wurden verwendet, um zu zeigen, dass D2E7 die hTNFα-Aktivität in vivo
wirksam hemmt.
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I. Hemmung der TNF-induzierten
Sterblichkeit bei D-Galactosamin-sensibilisierten
Mäusen
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Die Injektion von rekombinantem humanen
TNFα (rhTNFα) in D-Galactosamin-sensibilisierte Mäuse führte innerhalb
eines Zeitraums von 24 Stunden zum Tod. TNFα-neutralisierende Mittel konnten die
Letalität in
diesem Modell verhindern. Um die Fähigkeit von humanen Anti-hTNFα-Antikörpern, hTNFα in vivo
in diesem Modell zu neutralisieren, zu untersuchen, wurden C57B1/6-Mäusen verschiedene
Konzentrationen des D2E7-IgGI oder eines Kontrollproteins, in PBS,
intraperitoneal (i. p.) injiziert. Den Mäusen wurden 30 Minuten später 1 μg rhTNFα und 20 mg
D-Galactosamin in PBS i. p. verabreicht und die Mäuse 24 Stunden
später
untersucht. Die Menge von rhTNFα und
D-Galactosamin wurden
zuvor so bestimmt, dass eine 80 bis 90%-ige Letalität in diesen
Mäusen
auftrat.
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Repräsentative Ergebnisse, dargestellt
als Balkendiagramm des prozentualen Überlebens in Abhängigkeit
zur Antikörperkonzentration,
sind in 6 gezeigt.
Die schwarzen Balken stehen für
D2E7, wohingegen die gestreiften Balken für MAK 195 stehen. Die Injektion
von 2,5 bis 25 μg
D2E7-Antikörper
pro Maus schützte
die Tiere vor der TNFα-induzierten Letalität. Der ED50-Wert betrug etwa 1 bis 2,5 μg/Maus. Der
positive Kontrollantikörper
MAK 195 zeigte eine ähnliche
Schutzfähigkeit.
Die Injektion von D2E7 in Abwesenheit von rhTNFα hatte keine nachteilige Wirkung
auf die Mäuse.
Die Injektion eines nicht-spezifischen humanen IgG1-Antikörpers bot
keinen Schutz vor einer TNFα-induzierten
Sterblichkeit.
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In einem zweiten Versuch wurden 49
Mäuse in
7 gleich große
Gruppen geteilt. Jeder Gruppe wurden 30 Minuten vor einer LD80-Dosis des rhTNFα/D-Galactosamin-Gemischs (1,0 μg rhTNF und
20 mg D-Galactosamin pro Maus) verschiedene Dosen D2E7 verabreicht.
Die Kontrollgruppe 7 erhielt den normalen humanen IgG1-Kappa-Antikörper in
einer Dosis von 25 μg/Maus.
Die Mäuse
wurden 24 Stunden später
untersucht. Das Überleben
in jeder Gruppe ist nachstehend in Tabelle 13 zusammengefasst.
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Tabelle
13: 24-Stunden-Überleben
nach der Behandlung mit D2E7
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II. Hemmung von TNF-induzierter
Hasen-Pyrexie
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Die Wirksamkeit von D2E7, die rhTNF-induzierte
Pyrexieantwort in Hasen zu hemmen, wurde untersucht. Weibliche NZW-Hasen
mit einem Gewicht von etwa 2,5 kg, in Gruppen von jeweils 3, wurde
intravenös D2E7,
rhTNF und Immunkomplexen aus D2E7 und rhTNF injiziert. Die Temperatur
wurde rektal im Minutenabstand über
etwa 4 Stunden durch Thermistor-Sonden auf einem Kaye-Thermalrekorder
gemessen. Rekombinantes humanes TNF in Kochsalzlösung, injiziert in einer Konzentration
von 5 μg/kg,
führte
etwa 45 Minuten nach der Injektion zu einem Temperaturanstieg über 0,4°C. Das Antikörperpräparat selbst,
in Kochsalzlösung und
in einer Dosierung von 138 μg/kg,
führte
bis zu 140 Minuten nach der Verabreichung an die Hasen zu keinem
Temperaturanstieg. In allen weiteren Versuchen wurden D2E7 oder
Kontrollreagenzien (humanes IgG1 oder ein Kochsalzlösungs-Vehikel)
i. v. in Hasen injiziert, und 15 Minuten später erfolgte eine i. v.-Injektion
von rhTNF in Kochsalzlösung
in einer Konzentration von 5 μg/kg.
Repräsentative
Ergebnisse mehrerer Versuche sind nachstehend in Tabelle 14 zusammengefasst.
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Tabelle
14: Inhibierung von rhTNF-induzierter Pyrexie mit D2E7 in Hasen
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Die intravenöse Vorbehandlung mit D2E7 in
einer Dosis von 14 μg/kg
hemmte die fiebererregende Antwort partiell im Vergleich zu Hasen,
die nur mit Kochsalzlösung
vorbehandelt wurden. D2E7, verabreicht in einer Konzentration von
137 μg/kg,
unterdrückte
die fiebererregende Antwort von rhTNF in dem gleichen Versuch vollständig. In
einem zweiten Versuch wurde D2E7 in einer Konzentration von 24 μg/kg verabreicht
und hemmte die fiebererregende Antwort partiell im Vergleich zu
Hasen, die nur mit Kochsalzlösung
behandelt wurden. Das Molverhältnis
von D2E7 zu rhTNF betrug in diesem Versuch 1/6 : 1. In einem dritten
Versuch unterdrückte
D2E7, i. v. in einer Konzentration von 48 μg/kg injiziert (Molverhältnis D2E7
: rhTNF = 3,3 : 1), die fiebererregende Antwort vollständig im
Vergleich zu Hasen, die mit humanem Kontroll-IgG1 in Kochsalzlösung in einer
Konzentration von 30 μg/kg
behandelt wurden. In dem letzten Versuch zeigten Hasen, welche mit
D2E7 (792 μg/kg)
bei einem sehr hohen Molverhältnis
zu rhTNF (55 : 1) behandelt worden waren, zu keiner Zeit bis zu
4 Stunden der Beobachtung einen Temperaturanstieg. Die Behandlung
von Hasen mit Immunkomplexen aus einem Gemisch aus D2E7 und rhTNF,
1 Stunde bei 37°C
mit einem Molverhältnis
von 55 : 1 inkubiert, ohne anschließende rhTNF-Verabreichung,
zeigte in dem gleichen Versuch ebenfalls keinen Temperaturanstieg.
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III: Polyarthritis-Prävention
in transgenen Tg197-Mäusen
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Die Wirkung von D2E7 auf die Entwicklung
der Erkrankung wurde in einem transgenen Mausmodell für Arthritis
untersucht. Transgene Mäuse
(Tg197), welche humanes Wildtyp-TNF (modifiziert in der 3'-Region hinter
den kodierenden Sequenzen) exprimieren, wurden bereits erzeugt;
diese Mäuse
entwickeln mit 100%-iger Wahrscheinlichkeit im Alter von 4–7 Wochen
chronische Polyarthritis (siehe EMBO J (1991) 10: 4025–4031 für eine weitere
Beschreibung des Tg197-Modells für
Polyarthritis).
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Transgene Tiere wurden im Alter von
3 Tagen mittels PCR identifiziert. Würfe aus transgenen Mäusen wurden
in 6 Gruppen geteilt. Transgene Mäuse wurden mittels Slot-Blot-Hybridisierungsanalyse
im Alter von 15 Tagen verifiziert. Die Behandlungsprotokolle der
6 Gruppen waren wie folgt: Gruppe 1 = keine Behandlung; Gruppe 2
= Kochsalzlösung
(Vehikel); Gruppe 3 = D2E7 zu 1,5 μg/g; Gruppe 4 = D2E7 zu 15 μg/g; Gruppe
5 = D2E7 zu 30 μg/g
und Gruppe 6 = IgG1-Isotyp-Kontrolle zu 30 μg/g. Ein Wurf nicht-transgener Mäuse wurde auch
als Kontrolle in die Studie aufgenommen (Gruppe 7 – nicht
transgen; keine Behandlung). Jede Gruppe erhielt drei i. p.-Injektionen
der angegebenen Behandlung pro Woche. Die Injektionen erfolgten über 10 Wochen.
Die makroskopischen Veränderungen
der Gelenkmorphologie jedes Tiers wurden wöchentlich aufgezeichnet. Nach
10 Wochen wurden alle Mäuse
getötet
und das Mausgewebe wurde in Formalin gesammelt. Es erfolgte eine
mikroskopische Untersuchung des Gewebes.
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Das Gewicht jeder Maus, in Gramm,
wurde zu Beginn jeder Woche bestimmt. Zur gleichen Zeit wurde die
Größe des Gelenks
(in mm) gemessen und die Schwere der Erkrankung bestimmt. Die Gelenkgröße wurde als
Durchschnitt aus drei Messungen am rechten Hinterknöchel mit
Hilfe einer Mikrometervorrichtung bestimmt. Die Arthritisbewertung
erfolgte wöchentlich
wie folgt: 0 = keine Arthritis (normales Aussehen und Beugung);
+ = leichte Arthritis (Gelenkstörung);
++ = mittlere Arthritis (Schwellung, Gelenkverformung) und +++ = schwere
Arthritis (Gelenkversteifung bei Beugung und schwer gestörte Bewegung).
Die histopathologische Bewertung, beruhend auf einer Hämatoxylin/Eosin-Färbung der
Gelenkbereiche, beruhte auf folgendem: 0 = keine nachweisbare Erkrankung;
1 = Proliferation der Synovialis; 2 = schwere Synovial-Verdickung; 3 = Knorpelzerstörung und
Knochenerosion.
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Die Wirkung der D2E7-Behandlung auf
die mittlere Gelenkgröße der arthritischen
transgenen Tg197-Mäuse
ist in der Kurve von
9 gezeigt.
Die histopathologischen und arthritischen Bewertungen der transgenen
Tg197-Mäuse,
im Alter von 11 Wochen, sind nachstehend in Tabelle 15 zusammengefasst: Tabelle
15: Wirkung von D2E7 auf die histopathologische und arthritische
Bewertung in Tg197-Mäusen
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Dieser Versuch zeigt, dass der D2E7-Antikörper eine
definitiv vorteilhafte Wirkung auf transgene Mäuse hat, welche humanes Wildtyp-TNF
exprimieren (Tg197), wobei sich nach dem Untersuchungszeitraum keine
Arthritis zeigt.
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E. D2E7-Neutralisierung
von TNFαs
aus anderen Arten
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Die Bindungsspezifität von D2E7
wurde durch Messen seiner Fähigkeit,
Tumor-Nekrose-Faktoren
aus verschiedenen Primatenarten und von Maus zu neutralisieren,
wobei der L929-Zytotoxizitätsassay
verwendet wurde (wie oben in Beispiel 4, Unterabschnitt A beschrieben).
Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 16 zusammengefasst:
Tabelle
16: Fähigkeit
von D2E7, TNF aus verschiedenen Arten im L929-Assay zu neutralisieren
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Die Ergebnisse aus Tabelle 16 zeigen,
dass D2E7 die Aktivität
von 5 TNFαs
aus Primaten etwa gleichwertig zu humanem TNFα neutralisieren kann und ferner
auch die Aktivität
von Hunde-TNFα (etwa
10-fach schlechter als humanes TNFα) ebenso wie die von Schweine-
und Mäuse-TNFα (etwa 1000-fach
schlechter als humanes TNFα)
neutralisieren kann. Ferner wurde die Bindung von D2E7 an rhTNFα in der Lösungsphase nicht
durch andere Cytokine, wie Lymphotoxin (TNFβ), IL-1α, IL-1β, IL-2, IL-4, IL-6, IL-8, IFNγ und TGFβ gehemmt,
was dafür
spricht, dass D2E7 sehr spezifisch für seinen TNFα-Liganden ist.
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F. Fehlende Cytokin-Freisetzung
durch mit D2E7 inkubiertes humanes Gesamtblut
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In diesem Beispiel wurde die Fähigkeit
von D2E7 untersucht, alleine normale humane Blutzellen zum Sekretieren
von Cytokinen oder Shed-Zell-Oberflächenmolekülen zu induzieren. D2E7 wurde
24 Stunden mit Gesamtblut aus drei verschiedenen normalen Spendern
in unterschiedlichen Konzentrationen inkubiert. Eine LPS-positive
Kontrolle wurde gleichzeitig laufen gelassen, und zwar in einer
Konzentration, die zuvor so bestimmt wurde, dass immunkompetente
Blutzellen zur Sekretierung von Cytokinen stimuliert wurden. Die Überstände wurden
gesammelt und in einer Reihe aus löslichen Cytokin-, Rezeptor-
und Adhäsionsmolekül-ELISA-Kits
untersucht: IL-1α,
IL-1β, IL-1-Rezeptorantagonist,
IL-6, IL-8, TNFα,
löslicher
TNF-Rezeptor I, löslicher TNF-Rezeptor
II, lösliches
ICAM-1 und lösliches
E-Selektin. Es wurden keine wesentlichen Mengen an Cytokinen oder
abgeschiedenen Zell-Oberflächenmolekülen als
Ergebnis der D2E7-Antikörper-Coinkubation
in Konzentration bis zu 343 μg/ml
gemessen. Kontrollkulturen ohne die Zugabe von Antikörpern führten auch nicht
zu messbaren Cytokinmengen, wohingegen die LPS-Cokulturkontrolle
zu erhöhten
Werten im hohen Picogramm- oder niedrigen Nanogrammbereich führten. Diese
Ergebnisse zeigen, dass D2E7 Geamtblutzellen nicht dazu anregte, über das
normale Maß hinaus
in ex vivo-Kulturen Cytokine zu sekretieren oder Zell-Oberflächenproteine
abzuscheiden.
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Einen Teil der vorliegenden Offenbarung
bildet das angefügte
Sequenzprotokoll, dessen Inhalt in nachstehender Tabelle zusammengefasst
ist:
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Äquivalente
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Der Fachmann wird viele Äquivalente
zu den hier beschriebenen spezifischen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erkennen oder diese mit Hilfe routinemäßiger Versuche bestimmen können. Solche Äquivalente
sind von nachstehenden Ansprüchen
umfasst.
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