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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein außergewöhnlich gestaltetes elektrisch
und optisch betriebenes, direkt überschreibbares,
energiearmes, sehr schnell schaltendes, nichtflüchtiges analoges und Mehrebenen-Festkörper-Einzellen-Betriebsspeicherelement
und aus diesen Elementen hergestellte elektrische Speicheranordnungen
hoher Dichte. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine
neue chemische Zusammensetzung für
die Kontaktschichten, die ein integraler Bestandteil des Speicherelements
sind.
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Hintergrund
und Stand der Technik
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Der
Ovonic-EEPROM ist eine neue, gesetzlich geschützte, nichtflüchtige elektronische
Dünnschicht-Hochleistungs-Speichereinheit.
Zu seinen Vorzügen
gehören
die nichtflüchtige
Speicherung von Daten, das Potential für eine hohe Bitdichte und somit
niedrige Kosten aufgrund seiner kleinen Anschlussfläche und
seiner einfachen zweipoligen Bauelementkonfiguration, ein lange
Neuprogrammierungs-Zykluslebensdauer, niedrige Programmierungsenergien
und eine hohe Geschwindigkeit. Der Ovonic-EEPROM kann Informationen
sowohl in analoger als auch in digitaler Form speichern. Die digitale
Speicherung kann entweder binär
(ein Bit je Speicherzelle) oder in mehreren Zuständen (mehrere Bits je Zelle)
erfolgen. Es sind nur geringfügige
Modifikationen erforderlich, um zwischen den beiden digitalen Betriebsarten
umzuschalten. Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden die Begriffe „Speicherelemente" und „Steuerelemente" synonym verwendet.
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FRÜHER ELEKTRISCHER
PHASENUMWANDLUNGSSPEICHER
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Der
allgemeine Gedanke der Nutzung elektrisch beschreibbarer und löschbarer
Speicherstoffe (d. h. Stoffe, die zwischen im Großen und
Ganzen amorphen und im Großen
und Ganzen kristallinen Zuständen elektrisch
umgeschaltet werden können)
für elektronische
Speicheranwendungen ist auf dem Fachgebiet bekannt, wie beispielsweise
in dem US-Patent Nr. 3.271.591, das Ovshinsky am 06.09.1966 erteilt
wurde, und in dem US-Patent Nr. 3.530.441, das Ovshinsky am 22.09.1970
erteilt wurde, offenbart ist, die beide auf den gleichen Rechtsnachfolger
wie den der vorliegenden Erfindung übertragen sind und deren Beschreibungen
hiermit im Rahmen dieser Anmeldung vollumfänglich als geoffenbart gelten
(nachstehend als „Ovshinsky-Patente" bezeichnet).
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Wie
in den Ovshinsky-Patenten beschrieben ist, können solche Speicherstoffe
zwischen Strukturzuständen
von im Großen
und Ganzen amorpher und im Großen
und Ganzen kristalliner lokaler Ordnung oder zwischen verschiedenen
nachweisbaren Zuständen
lokaler Ordnung über
das gesamte Spektrum zwischen vollständig amorphen und vollständig kristallinen
Zuständen
elektrisch umgeschaltet werden. Das heißt, die Ovshinsky-Patente beschreiben,
dass das elektrische Umschalten solcher Stoffe nicht zwischen vollständig amorphen
und vollständig
kristallinen Zuständen
stattfinden muss, sondern vielmehr in inkrementalen Schritten erfolgen
kann, die Änderungen
lokaler Ordnung widerspiegeln, um eine „Grauskala" zu schaffen, die durch eine Vielzahl
von Zuständen
lokaler Ordnung verkörpert
wird, die das Spektrum zwischen den vollständig amorphen und den vollständig kristallinen
Zuständen
umfassen. Die von den Ovshinsky-Patenten beschriebenen frühen Stoffe
könnten
also gegebenenfalls zwischen genau den beiden Strukturzuständen von
im Großen und
Ganzen amorpher lokaler Ordnung und im Großen und Ganzen kristalliner
lokaler Ordnung umgeschaltet werden, um die Speicherung und den
Abruf von einzelnen Bits von codierten binären Informationen zu ermöglichen.
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Die
in den Ovshinsky-Patenten beschriebenen elektrisch löschbaren
Speicherstoffe sowie spätere elektrische
Festkörperspeicher
hatten mehrere Beschränkungen:
(I) eine (nach heutigen Standards) relativ niedrige elektrische
Schaltgeschwindigkeit, insbesondere beim Schalten in Richtung der
größeren lokalen
Ordnung (in Richtung der zunehmenden Kristallisation); (II) einen
relativ hohen Eingangsenergiebedarf, der zum Auslösen einer
nachweisbaren Änderung
der lokalen Ordnung erforderlich war; und (III) relativ hohe Kosten
je Megabyte gespeicherte Informationen (insbesondere im Vergleich
mit heutigen Festplattenlaufwerksmedien).
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Die
wichtigste dieser Beschränkungen
ist die relativ hohe Energiezufuhr, die erforderlich war, um nachweisbare Änderungen
der chemischen und/oder elektronischen Bindungskonfigurationen des
Chalcogenid-Materials zu erhalten, um eine nachweisbare Änderung
der lokalen Ordnung auszulösen.
Ebenfalls von Bedeutung waren die Schaltzeiten der elektrischen
Speicherstoffe, die in den Ovshinsky-Patenten beschrieben sind.
Für diese
Stoffe wurden normalerweise Zeiten im Bereich einiger Millisekunden
für die
Einstellzeit (die Zeit, die benötigt
wird, um den Stoff vom amorphen in den kristallinen Zustand umzuschalten)
und ungefähr
eine Mikrosekunde für
die Rückstellzeit
(die Zeit, die benötigt
wird, um den Stoff vom kristallinen zurück in den amorphen Zustand
zu schalten) benötigt.
Die für
das Umschalten dieser Stoffe benötigte
elektrische Energie lag in der Regel bei etwa einem Mikrojoule.
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Es
ist zu beachten, dass diese Energiemenge jedem der Speicherelemente
in der Festkörpermatrix von
Reihen und Spalten von Speicherzellen zugeführt werden muss. Solche hohen
Energieniveaus führen
dazu, dass die Adressenleitungen und die Zellentrennungs-/Adressvorrichtung,
die mit jedem diskreten Speicherelement verbunden ist, eine hohe
Strombelastbarkeit haben müssen.
Unter Berücksichtigung
dieses Energiebedarfs wäre
die Wahl von Speicherzellen-Trennelementen für einen Fachmann auf sehr große Einkristalldioden-
oder -transistor-Trennelemente beschränkt, was die Anwendung der
Lithographie im Mikrometer-Bereich und somit eine hohe Packungsdichte
von Speicherelementen unmöglich
macht. So würden
die geringen Bitdichten von Matrix-Anordnungen aus diesem Material
zu hohen Kosten je Megabyte gespeicherte Informationen führen.
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Durch
Verringern des Preis- und Leistungsunterschieds zwischen nichtflüchtigem
Archiv-Massenspeicher
und schnellem flüchtigen
Systemspeicher ermöglichen
die Speicherelemente der vorliegenden Erfindung ein neues nichthierarchisches „Universalspeichersystem". Eigentlich der
gesamte Speicher in dem System kann ein kostengünstiger und schneller Archivspeicher
sein. Im Vergleich zu ursprünglichen
elektrischen Ovshinsky-Phasenumwandlungsspeichern bieten die hier
beschriebenen Speicherstoffe eine um sechs Größenordnungen kürzere Programmierungszeit
(weniger als 30 Nanosekunden) und verbrauchen extrem wenig Programmierungsenergie
(weniger als 0,1 bis 2 Nanojoule) bei nachgewiesener Langzeitstabilität und Zykluslebensdauer
(über 10
Billionen Zyklen). Außerdem
zeigen Versuchsergebnisse, dass weitere Verringerungen der Elementgröße die Schaltgeschwindigkeiten
und Zykluslebensdauer vergrößern können.
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Eine
vor kurzem entwickelte Speichereinheit ist der elektrische Metall/amorphes
Silicium/Metall-Speicherschalter (MSM-Speicherschalter) [siehe Rose
et al., „Amorphous
Silicon Analogue Memory Devices" („Analoge
Speichereinheiten aus amorphem Silicium"), Journal of Non-Crystalline Solids,
115 (1989), S. 168–170,
und Hajto et al., „Quantized
Electron Transport in Amorphous Silicon Memory Structures" („Quantisierter
Elektronentransport in Speicherstrukturen aus amorphem Silicium"), Physical Review
Letters, Jg. 66, Nr. 14, 08.04.1991, S. 1981–1921]. Dieser MSM-Schalter
wird durch die Aufdampfung speziell ausgewählter Metallkontakte auf jeder
Seite einer p-leitenden Dünnschicht
aus amorphem Silicium (a-Si) hergestellt. Die Bedeutung der Wahl
der Metallkontakt-Materialien wird später erörtert. MSM-Speicherschalter
werden als Schalter beschrieben, die ein relativ schnelles (10–100 ns)
analoges Schaltverhalten für
Spannungsimpulse von 1–5 Volt
zeigen, wodurch ein Widerstandsbereich von etwa 103 bis
etwa 106 Ohm ermöglicht wird, auf den sie nichtflüchtig eingestellt
werden können.
Wie Fachleuten sofort klar sein dürfte, weisen die MSM-Speicherschalter von
Rose et al. und Hajto et al. zwar ähnliche elektrische Schalteigenschaften
(d. h. Schaltzeiten, Schaltenergien und resultierende Gerätewiderstände) wie
die elektrischen Schalteigenschaften der Speicherelemente der vorliegenden
Erfindung auf, aber es gibt tatsächlich
signifikante Betriebsunterschiede zwischen beiden.
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Der
signifikanteste elektrische Schaltunterschied liegt in dem Unvermögen der
MSM-Speicherschalter, direkt überschrieben
zu werden. Das heißt,
die MSM-Schalter können
nicht direkt bidirektional von einem Widerstand in dem analogen
Bereich von Widerständen
auf einen anderen Widerstand in diesem Bereich moduliert werden,
ohne zunächst
gelöscht
zu werden (auf einen bestimmten Anfangswiderstand oder „Anfangszustand" eingestellt zu werden).
Insbesondere muss der MSM-Schalter zunächst auf den Zustand hohen
Widerstands eingestellt (gelöscht)
werden, bevor dieser Schalter auf einen anderen Widerstandswert
in dem analogen Bereich eingestellt werden kann. Im Gegensatz dazu
brauchen die erfindungsgemäßen Speicherelemente nicht
gelöscht
zu werden, bevor sie auf einen anderen Widerstand in dem Bereich
eingestellt werden, d. h., sie sind direkt überschreibbar.
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Ein
weiterer signifikanter Unterschied in den elektrischen Schalteigenschaften,
der zwischen den MSM-Speicherschaltern von Rose et al. und Hajto
et al. einerseits und den elektrischen Speicherelementen der vorliegenden
Erfindung andererseits besteht, ist das bipolare Verhalten der MSM-Schalter.
Wie von Rose et al. beschrieben, müssen die MSM-Schalter mittels
elektrischer Impulse entgegengesetzter Polarität aus den zum Schreiben verwendeten
Impulsen gelöscht
werden. Wichtig ist, dass bei den erfindungsgemäßen Speicherelementen diese
Umkehrung der Polarität
des angewendeten Impulses nicht erforderlich ist, gleichgültig, ob
die erfindungsgemäßen Speicherelemente
für das
digitale oder analoge Umschalten verwendet werden.
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Diese
Unterschiede in den elektrischen Schalteigenschaften zwischen den
MSM-Schaltern und den erfindungsgemäßen Speicherelementen deuten
auf die grundlegenden Unterschiede in den Schaltmechanismen hin,
die die Physik des Betriebs der beiden Einheiten kennzeichnen. Die
elektrischen Schalteigenschaften der MSM-Speicherschalter hängen entscheidend
von dem/den speziellen Metallen) ab, aus dem/denen die Kontakte
hergestellt sind. Das liegt daran, dass diese MSM-Schalter einen „Formgebungs"prozess sehr hoher Energie
erfordern, in dem Metall von mindestens einem der Kontakte in den
Schaltkörper
transportiert und dort als integraler Bestandteil geformt wird.
Bei diesem Prozess wird eine Vielzahl (mindestens 15 in 1 der Schrift
von Rose et al.) von progressiv ansteigenden 300-ns-Impulsen von
5–15 Volt
verwendet, um den Schalter herzustellen. Rose et al. erklären: „... Es
sind Röntgenfeinstruktur-Untersuchungen
der Bauelemente durchgeführt
worden, und es ist festgestellt worden, dass das obere Elektrodenmaterial
in einen faserigen Bereich des a-Si eingebettet ist. Das lässt vermuten,
dass das obere Metall in der Faser verteilt wird, und das kann eine Rolle
im Schaltmechanismus spielen. ..." Rose et al. stellen außerdem ausdrücklich fest,
dass der dynamische Bereich der verfügbaren Widerstände von
dem Metall bestimmt wird, aus dem der obere Elektrodenkontakt besteht.
Wie von Rose et al. erklärt
wird, ... wird festgestellt, dass sein Wert vollständig (sic!)
abhängig
von dem oberen Kontakt und vollständig unabhängig von der unteren Metallisierung
(sic!) ist, d. h., unabhängig
von der unteren Elektrode sind Elektroden-Bauelemente mit Cr an
der Oberseite stets digital und Elektroden-Bauelemente mit V an
der Oberseite stets analog. Genau in diesem Metallfaserbereich erfolgt
die elektrische Umschaltung, und ohne diese Massenwanderung von
Metall in das a-Si gäbe
es keine Umschaltung (siehe die Schrift von Hajto et al.). Im Gegensatz
dazu ist bei den erfindungsgemäßen Speicherelementen
keine Wanderung des Kontaktmaterials in das Dünnschicht-Speicherelement erforderlich,
um eine schnelle energiearme analoge Speicher-Umschaltung mit direkter Überschreibung
zu erreichen. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Speicherelemente
wird darauf geachtet, eine Diffusion von Metall von einer Elektrode
in das Chalcogenid-Material zu vermeiden.
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Die
MSM-Speicherschalter kommen nicht als Modulator mit freier Ladungskonzentration
in Frage. Diese Schalter stützen
sich einfach auf die Erzeugung eines fadenförmigen metallischen Pfades
durch das amorphe Siliciummaterial, um einen Bereich von spezifischen
Widerständen
in fast der gleichen Weise zu erhalten, wie ein modulierter Schalter
zum Regeln des Flusses des elektrischen Stroms verwendet wird. Es
wird ein Perkolationspfad geschaffen, dessen Durchmesser vergrößert oder
verkleinert werden kann, um seinen spezifischen Widerstand zu ändern. Der
Schaltprozess ist nicht mit einer Bewegung der Fermi-Niveau-Position
verbunden. Man braucht sich nicht auf eine Änderung der Aktivierung des
Halbleitermaterials zu berufen, um den Betrieb zu erklären. Es
liegt keine Bewegung einzelner Paare von nichtbindenden Elektronen
im Atommaßstab vor.
Die Größe der Kristallite
und ihr Oberflächen-Volumen-Verhältnis sind
nicht wichtig. Aber am wichtigsten ist, dass Rose et al. und Hajto
et al. in den Zellen ihres Speichermaterials gespeicherte Informationen
nicht direkt überschreiben
können.
Beim MSM-Schalter
müssen
gespeicherte Informationen gelöscht
werden, bevor neue Informationen geschrieben werden können.
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Kein
Festkörperspeichersystem,
das vor der vorliegenden Erfindung entwickelt wurde, ist preisgünstig, leicht
herstellbar, nichtflüchtig,
mit geringen Eingangsenergien elektrisch beschreibbar und direkt
löschbar (überschreibbar),
zur Mehrbitspeicherung in einer einzigen Zelle in der Lage (hatte
eine Grauskala) und zu einer sehr hohen Packungsdichte fähig gewesen.
Da das nachstehend beschriebene Speichersystem auf alle Mängel bekannter
Speichersysteme eingeht, wird es sofort breite Verwendung als universeller
Ersatz für
nahezu alle Arten von Computerspeichern finden, die zurzeit auf
dem Markt sind. Es wurde bereits erwähnt, dass ein wichtiger Aspekt
bei der Gestaltung und Herstellung der vorliegenden Erfindung die
Vermeidung der Diffusion und Elektromigration von metallischem Elektrodenmaterial
in das Chalcogenid-Speichermaterial
ist. Frühere
Ausführungsformen
des Ovonic-EEPROM beinhalteten zwei Dünnfilmschichten aus Kohlenstoff,
die angrenzend an die Ober- und Unterseite des Chalcogenid-Speichermaterials
aufgebracht waren. Eine wichtige Rolle, die der Kohlenstoff spielte,
war die einer Diffusionssperre, die vermeidet, dass Fremdstoff in
das Chalcogenid gelangt. Obwohl er gute Diffusionssperreigenschaften
hat, bereitet Kohlenstoff leider verschiedene Probleme, wenn er
als Material während
bestimmter Halbleiter-Herstellungsverfahren eingesetzt wird. Wenn beispielsweise
ein Kohlenstoff-Target während
der Zerstäubungsbeschichtung
verwendet wird, können
Kohlenstoff-Staubteilchen eine Quelle der Bauelemente- und Vorrichtungsverunreinigung
werden. Ebenso können,
wenn Kohlenstoff Bestandteil eines Halbleiter-Bauelements ist, das
einem trockenen Resistablösungsverfahren
unterzogen wird, die freigelegten Kohlenstoffschichten durch das
gleiche Sauerstoffplasma entfernt werden, das zum Entfernen des
Photoresistmaterials verwendet wird, was das Verfahren ungeeignet
macht. Aufgrund dieser Probleme hat Kohlenstoff in der Halbleiterbranche
keinen guten Ruf als günstiges
Material für die
Bauelementherstellung. Es muss daher ein geeigneter Ersatzstoff
gefunden werden, der die notwendigen Eigenschaften für den richtigen
Betrieb von Ovonic-EEPROM-Bauelementen hat und gleichzeitig besser
vereinbar mit Halbleiter-Bearbeitungsverfahren ist, die dem neuesten
Stand der Technik entsprechen.
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Verwiesen
sei auf
US 5.406.509 ,
dessen Inhalt hiermit im Rahmen der vorliegenden Erfindung vollumfänglich als
geoffenbart gilt.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein elektrisch betriebenes, direkt überschreibbares
Einzellen-Speicherelement bereit, das Folgendes aufweist:
einen
Datenträger
aus Speichermaterial, das durch Anlegen eines elektrischen Eingangssignals
auf einen einer Vielzahl von Widerstandswerten in einem dynamischen
Bereich von Widerstandswerten ungeachtet des vorhergehenden Widerstandswerts
des Speichermaterials einstellbar ist; und
ein Paar mit Abstand
angeordnete Kontakte zum Bereitstellen des elektrischen Eingangssignals,
um das Speichermaterial auf einen gewählten Widerstandswert in dem
dynamischen Bereich einzustellen, wobei jeder der mit Abstand angeordneten
Kontakte eine an den Datenträger
aus Speichermaterial angrenzende Dünnfilmschicht aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass
mindestens eine der angrenzenden Dünnfilmschichten
eine Verbindung aufweist, die Folgendes enthält:
ein oder mehr Elemente
aus der Gruppe Ti, V, Cr, Zr, Nb, Mo, Hf, Ta und W und
zwei
oder mehr Elemente aus der Gruppe B, C, N, O, Al, Si, P und S.
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Der
Begriff „Verbindung" kann eine Legierung
beinhalten.
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Vorzugsweise
besteht mindestens eine der angrenzenden Dünnfilm-Kontaktschichten aus
Titancarbonitrid oder Titansiliconitrid.
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Jeder
der mit Abstand angeordneten Kontakte weist vorzugsweise eine zusätzliche
Dünnfilmschicht auf,
die entfernt von dem Speichermaterial aufgebracht ist. Die entfernt
aufgebrachten Dünnfilmschichten
bestehen aus einem oder mehreren Elementen aus der Gruppe Ti, W,
Mo und Gemischen oder Legierungen daraus. Vorzugsweise ist jede
entfernt aufgebrachte Dünnfilmschicht
eine Legierung, die aus Ti und W besteht.
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Weitere
Ausführungsformen
und Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie deren weitere Vorzüge und Ziele
werden in der nachstehenden detaillierten Beschreibung der Erfindung
dargelegt und gehen daraus hervor, insbesondere wenn sie in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen betrachtet werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine Schnittansicht eines einzelnen Speicherelements.
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2 ist
die Draufsicht einer möglichen
Anordnung von mehreren Speicherelementen, die zeigt, wie die Elemente
mit einer Gruppe von X-Y-Adressenleitungen verbunden wären.
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3 ist
eine schematische Darstellung der Speicherelemente von 2,
die außerdem
zeigt, wie Trennelemente, wie etwa Dioden, mit den Speicherelementen
in Reihe geschaltet sind, um jedes der Bauelemente von den anderen
elektrisch zu trennen.
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4 ist
eine schematische Darstellung, die ein Einkristall-Halbleitersubstrat
mit der in 1 gezeigten integrierten Speichermatrix
der vorliegenden Erfindung zeigt, das in elektrischer Verbindung
mit einem Chip mit integriertem Schaltkreis steht, auf dem die Adresstreiber/-decodierer wirksam
angebracht sind.
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5 ist
ein Dreiphasendiagramm des Ge-Sb-Te-Legierungssystems, aus dem die
erfindungsgemäßen Speicherelemente
hergestellt sind, wobei das Phasendiagramm einige der mehreren Phasen
zeigt, in die sich verschiedene Gemische dieser Elemente bei schneller
Erstarrung trennen.
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6 zeigt
die Atomstruktur-Schichtenbildung von drei ternären Legierungen des Ge-Sb-Te-Systems von 5 sowie
die Atomstruktur des binären
Ge-Te-Systems, um die anisotrope Struktur der Systeme zu veranschaulichen.
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7 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die die Eigenschaften des
Durchlaufens von periodischen Vorgängen eines Speicherelements
mit an die Oberseite angrenzender Kontaktschicht aus Titancarbonitrid
und an die Unterseite angrenzender Kontaktschicht aus Kohlenstoff
zeigen.
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8 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die die Eigenschaften des
Durchlaufens von periodischen Vorgängen eines Speicherelements
mit an die Oberseite angrenzender Kontaktschicht aus Titansiliconitrid
und an die Unterseite angrenzender Kontaktschicht aus Kohlenstoff
darstellen.
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9 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die Mehrzustandsfähigkeiten
(d. h. die Fähigkeit
des Speicherelements, auf mehrere Widerstandswerte in dem dynamischen
Bereich von Widerständen
eingestellt zu werden) eines Speicherelements mit an die Oberseite
angrenzender Kontaktschicht aus Titancarbonitrid darstellen.
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10 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die Einstell- und Rückstell-Widerstandswerte
von Speicheranordnungen mit an die Oberseite angrenzenden Kontaktschichten
aus Titancarbonitrid-Material mit vier verschiedenen spezifischen
Widerstandswerten darstellen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Löschbare
elektrische Speicher, die aus der großen Klasse von Chalcogenid-Materialien
hergestellt werden, haben Strukturänderungen verwendet, die durch
Bewegung bestimmter Atomarten in dem Material erzielt werden, um
eine Phasenänderung
beim Umschalten des Materials vom amorphen in den kristallinen Zustand
zu ermöglichen.
Beispielsweise bei elektrisch schaltbaren Chalcogenid-Legierungen,
die aus Tellur und Germanium bestehen, wie etwa solchen, die zu
etwa 80 bis 85% aus Tellur und zu etwa 15% aus Germanium sowie in
geringen Mengen von jeweils etwa 1 bis 2% aus bestimmten anderen
Elementen, wie etwa Schwefel und Arsen, bestehen, war der geordnetere
oder kristalline Zustand normalerweise durch die Bildung einer elektrisch
gut leitenden kristallinen Te-Faser in der schaltbaren Pore des
Speichermaterials gekennzeichnet. Eine typische Zusammensetzung
eines solchen herkömmlichen
Materials wäre
beispielsweise Te81Ge15S2As2 oder Te81Ge15S2Sb2. Da Te in seinem kristallinen Zustand so
gut leitend ist, wurde durch die Te-Faser ein Zustand eines sehr
niedrigen Widerstands in dem geordneteren oder kristallinen Zustand
hergestellt, wobei dieser Widerstand mehrere Größenordnungen niedriger als
der Widerstand der Pore in dem weniger geordneten oder amorphen
Zustand ist.
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Die
Bildung der leitfähigen
Te-Faser im kristallinen Zustand erforderte jedoch eine Migration
der Te-Atome von ihrer Atomkonfiguration im amorphen Zustand zu
der neuen lokal konzentrierten Atomkonfiguration im kristallinen
Zustand der Te-Faser. Ebenso musste, wenn das Chalcogenid-Fasermaterial
in den amorphen Zustand zurückgeschaltet
wurde, das Te, das sich in die kristalline Faser abgeschieden hatte,
in dem Material von seiner lokal konzentrierten Form in der Faser
zurück
zu seiner Atomkonfiguration im amorphen Zustand migrieren. Diese
atomare Migration, Diffusion oder Umlagerung zwischen dem amorphen
und kristallinen Zustand verlangte in jedem Fall eine Halte- oder
Verweilzeit ausreichender Länge,
um die Migration zu bewerkstelligen, wodurch die erforderliche Schaltzeit
und Energie relativ hoch wurden.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben eine bemerkenswerte Verringerung
der erforderlichen Schaltzeit und der Energiezufuhr für einen
grundlegend anderen Typ von elektrisch löschbarem, direkt überschreibbarem
Speicher nachgewiesen, der auf einer neuen Klasse von Chalcogenid-Halbleitermaterialien
beruht. Außerdem
ermöglichen
die Chalcogenid-Materialien das Umschalten in einem breiten dynamischen
Bereich stabiler Zustände
mit bemerkenswert niedriger Energiezufuhr bei beachtlich hohen Geschwindigkeiten, sodass
diese neu entdeckte Klasse von Materialien zur Herstellung besserer
elektrischer Speicherelemente verwendet werden kann.
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Insbesondere
kann das Speichermaterial zwischen elektrisch nachweisbaren Zuständen unterschiedlichen
Widerstands in Nanosekunden-Zeiträumen mit der Zufuhr von Picojoules
von Energie umgeschaltet werden [die erforderliche Mindestschaltgeschwindigkeit
und Mindestenergie sind zwar noch nicht ermittelt worden, aber Versuchsdaten
nach der Einreichung dieser Anmeldung haben gezeigt, dass der elektrische
Speicher mit Programmierimpulsen von nur 1 Nanosekunde moduliert
(wenn auch nicht optimiert) werden kann]. Dieses Speichermaterial
ist nichtflüchtig
und erhält
die Unversehrtheit der von der Speicherzelle gespeicherten Informationen
(in einem gewählten
Streubereich) aufrecht, ohne dass periodische Auffrischsignale erforderlich sind.
Im Gegensatz zu vielen anderen Halbleitermaterialien und -systemen,
die bisher für
Speicher-Anwendungen beschrieben wurden, können das Halbleiter-Speichermaterial
und die Halbleiter-Speichersysteme der vorliegenden Erfindung direkt überschrieben
werden, sodass die diskreten Speicherelemente nicht gelöscht (auf einen
festgelegten Ausgangspunkt eingestellt) werden müssen, um dort gespeicherte
Informationen zu ändern.
Das beachtlich schnelle und energiearme Umschalten auf einen der
verschiedenen Widerstandswerte kann dem Umstand zugeschrieben werden,
dass das Umschalten erfolgt, ohne dass eine starke Atom-Umlagerung
des Schaltmaterials notwendig ist.
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Das
Speichermaterial besteht aus einer Vielzahl von Atom-Elementarbestandteilen,
die jeweils in dem gesamten Datenträger aus Speichermaterial vorhanden
sind. Die Vielzahl der Atom-Elementarbestandteile
beinhaltet vorzugsweise mindestens ein Chalcogen-Element und kann
mindestens ein Übergangsmetall-Element
beinhalten. Der hier verwendete Begriff „Übergangsmetall" beinhaltet die Elemente 21 bis 30, 39 bis 48, 57 und 72 bis 80.
Noch mehr bevorzugt, beinhaltet die Vielzahl von Atom-Elementarbestandteilen,
die den Datenträger
aus Speichermaterial bilden, Elemente aus der Gruppe Te, Se, Ge,
Sb, Bi, Pb, Sn, As, S, Si, P, O und Gemische oder Legierungen daraus.
Noch mehr bevorzugt, beinhaltet das Übergangsmetall Cr, Fe, Ni und
Gemische oder Legierungen daraus, und das Chalcogen-Element beinhaltet
Te und Se. Am besten ist das Übergangsmetall
Ni. Spezielle Beispiele für
diese Mehrelement-Systeme sind nachstehend für das Te-Ge-Sb-System mit oder
ohne Ni und/oder Se angegeben.
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Ungeachtet
der Erläuterung
der Art und Weise, in der die Programmierung erfolgt, stellt die
vorliegende Erfindung eine Kombination aus nützlichen elektrischen Schalteigenschaften
bereit, die nie zuvor in einem einzelnen Speicherelement verfügbar gewesen
sind.
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Die
speziellen Halbleiter-Legierungen, die bei der Herstellung der Speicher-Bauelemente
verwendet werden, enthalten Chalcogenid-Elemente, die wegen des
Vorhandenseins von „Einzelpaar"-Elektronen besonders
beachtet werden. Daher muss der Einfluss dieser Einzelpaar-Elektronen in vorhandenen
chemischen Bindungskonfigurationen erörtert werden. Einfach gesagt,
ist ein Einzelpaar ein Paar von Elektronen in der Valenzschale eines
Atoms, das normalerweise nicht an der Bindung beteiligt ist. Solche
Einzelpaar-Elektronen sind sowohl in Bezug auf die Struktur als
auch chemisch von Bedeutung. Sie beeinflussen die Form von Molekülen und
Kristallgitterstrukturen, indem sie starke Abstoßungskräfte auf benachbarte Elektronenpaare,
die an Bindungskonfigurationen beteiligt sind, und auch auf andere
Einzelpaare ausüben.
Da Einzelpaar-Elektronen nicht durch einen zweiten Kern an einen
Bindungsbereich gebunden sind, können
sie energiearme Elektronenübergänge beeinflussen
und an ihnen mitwirken. Wie erstmals von Ovshinsky dargelegt wurde,
können die
Einzelpaare eine 1- und 3-Mittelbindung haben, und wie von Kastner,
Adler und Fritsche nachgewiesen wurde, haben sie Valenzwechselpaare.
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Insbesondere
haben die hier beschriebenen Tellur-Legierungen ein Valenzband,
das aus Einzelpaarzuständen
besteht. Da in Te vier p-Schalen-Elektronen vorhanden sind und das
Te-Atom durch zwei
dieser Bindungselektronen in der p-Schale chemisch gebunden ist,
werden die anderen beiden äußeren Elektronen
(das Einzelpaar) nicht für
Bindungszwecke genutzt und ändern
somit die atomare Energie des Systems nicht wesentlich. In diesem
Zusammenhang ist zu beachten, dass das höchste besetzte Molekülorbital
das Orbital ist, das die Einzelpaar-Elektronen enthält. Das
ist wichtig, da in einem idealen stöchiometrischen Kristall aus
Tellur- und Germanium-Atomen
bei Einwirkung einer bestimmten inneren Spannung in dem Gitter,
aus dem der Kristallit besteht, das Valenzband breiter werden kann
und sich nach oben zu der Position des dann vorhandenen Fermi-Niveaus
bewegen kann. Te-Ge-Kristalle sind jedoch von Natur aus „selbstkompensiert", das heißt, der
Kristall will bevorzugt eine Te-reiche (ungefähr 52% Te und 48% Ge) Zusammensetzung
annehmen. Der stöchiometrische
Kristall ist zwar ein flächenzentrierter
Kubus, aber bei Zufuhr einer geringen Energiemenge kann der Kristall
eine rhomboedrische Gitterstruktur dadurch annehmen, dass die Anzahl
seiner Ge- und/oder Sb-Leerstellen erhöht wird. Es ist diese Schaffung
von Leerstellen in der Kristallgitterstruktur, die die Gitterspannung
in Te-Ge-Legierungen
verringern kann, für
die Verringerung des Energiezustands des Materials verantwortlich
ist und das Fermi-Niveau zum Valenzband verschiebt.
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Es
ist akzeptabel, wenn auch nicht wesentlich, ein amorphes Modell
lokaler Ordnung auf ein Nahordnungsmodell lokaler Ordnung mit dem
Ziel aufzulegen, eine deskriptive, wenn auch nicht vollkommen prädiktive
Erklärung
des Atomverhaltens zu erhalten. Beim Betrachten der amorphen Beschaffenheit
des Materials ist zu beachten, dass die Dichte der Fehlstellenzustände an den
Band-Ausläufern
am größten neben
den Bandkanten ist, während
die Tiefe der Rekombinationszentren für eingefangene Ladungsträger weiter
weg von den Bandkanten größer ist.
Das Vorhandensein dieser tiefen Haftstellen und Ausläufer-Zustände würde eine mögliche Erklärung für stabile
Widerstandszwischenwerte zwischen der Fermi-Niveau-Position und
der Bandkante darstellen. Ungeachtet der Theorie: Wenn es vollständig kristallin
ist, ist das erfindungsgemäße Halbleitermaterial
ein entarteter Halbleiter, der eine Metall-ähnliche Leitung zeigt.
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Es
wird weiterhin angenommen, dass die Größe der Kristalliten, die in
dem kompakten Material des Halbleiter- und Speichermaterials vorhanden
sind, relativ klein ist, vorzugsweise weniger als etwa 2000 Å (1 Å = 0,1
nm), besser etwa 50 Å bis
500 Å beträgt und am
besten in der Größenordnung
von etwa 200 Å bis
etwa 400 Å liegt.
Außerdem
wird angenommen, dass diese Kristallite von einer amorphen Randzone
umgeben sind, die zu der raschen Entstehung der zahlreichen Fermi-Niveau-Positionen
des Materials, die als unterschiedliche Widerstände (spezifische elektrische
Leitfähigkeiten)
nachweisbar sind, sowie zu dem geringeren Energiebedarf für die Übergänge zwischen
diesen nachweisbaren Widerstandswerten beitragen kann, auf die das Material
zuverlässig
und wiederholbar eingestellt werden kann.
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Es
ist auch festgestellt worden, dass die Modulation der Schalteigenschaften
von zwei oder drei End-Halbleiter-Bauelementen, die aus den mikrokristallinen
Materialien der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, so gesteuert
werden kann, dass die wiederholbaren und nachweisbaren Widerstandswerte
erzielt werden können.
Es ist herausgefunden worden, dass, damit die erfindungsgemäßen Materialien
schnell durch energiearme Eingangssignale auf eine gewünschte Leitfähigkeit
(bestimmt durch die Fermi-Niveau-Position) eingestellt werden, diese
Materialien lediglich stabil (oder langlebig metastabil) an mindestens
zwei verschiedenen Fermi-Niveau-Positionen
vorliegen können
müssen,
die durch im Wesentlichen konstante Bandabstände, aber unterschiedliche
elektrische Leitfähigkeiten
gekennzeichnet sind. Wie vorstehend dargelegt, wird auch angenommen,
dass die relativ geringe Kristallitengröße zu dem raschen Übergang
zwischen nachweisbaren Widerstandswerten beitragen kann.
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Eine
Eigenschaft der Halbleitermaterialien der vorliegenden Erfindung
ist ihre Tendenz zur Bildung mehrerer und kleinerer Kristallite
je Volumeneinheit. Es ist gefunden worden, dass die Kristallitengrößen des größten bevorzugten
Bereichs typischer Materialien, die die vorliegende Erfindung verkörpern, weit
unter etwa 2000 Å und
im Allgemeinen unter dem Bereich von etwa 2000 Å bis 5000 Å liegen, der charakteristisch
für herkömmliche
Materialien war. Die Kristallitengröße wird hier als der Durchmesser
der Kristallite oder als ihr „charakteristisches
Maß" definiert, das gleichbedeutend
mit dem Durchmesser ist, wenn die Kristallite nicht kugelförmig gestaltet
sind.
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Es
ist ermittelt worden, dass Zusammensetzungen in dem hochohmigen
Zustand der Klasse der TeGeSb-Materialien, die die Kriterien der
vorliegenden Erfindung erfüllen,
im Allgemeinen durch wesentlich geringere Konzentrationen von Te
gegenüber
denen in herkömmlichen
elektrisch löschbaren
Speichermaterialien gekennzeichnet sind. Bei einer Zusammensetzung,
die wesentlich bessere elektrische Schaltleistungseigenschaften
bietet, lag die mittlere Konzentration von Te in den aufgebrachten
Materialien weit unter 70%, normalerweise unter etwa 60%, und lag
in der Regel in dem Bereich von mindestens etwa 23% bis etwa 58%
Te und am besten von etwa 40% bis 58% Te. Die Konzentrationen von
Ge lagen über
etwa 5% und reichten von einem Minimum von etwa 8% bis zu etwa 30%
im Durchschnitt in dem Material, wobei sie im Allgemeinen unter
50% blieben. Der Rest der Haupt-Elementarbestandteile in dieser
Zusammensetzung war Sb. Die angegebenen Prozentgehalte sind Atomprozente,
die 100% der Atome der Elementarbestandteile ergeben. Somit kann
diese Zusammensetzung als TeaGebSb100-(a+b) gekennzeichnet werden. Diese ternären Te-Ge-Sb-Legierungen sind
nützliche
Ausgangsstoffe für
die Entwicklung von weiteren Speichermaterialien mit noch besseren
elektrischen Eigenschaften.
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Ein
Dreiphasendiagramm des Te-Ge-Sb-Systems ist in 6 gezeigt.
Es wurden Schmelzen aus verschiedenen Gemischen von Te, Ge und Sb
hergestellt, und die Schmelzen trennten sich bei rascher Erstarrung in
mehrere Phasen. Die Analyse dieser rasch erstarrten Schmelzen zeigte
das Vorhandensein zehn verschiedener Phasen (die nicht alle in jeder
rasch erstarrten Schmelze vorhanden waren). Diese Phasen sind elementares
Ge, Te und Sb, die binären
Verbindungen GeTe und Sb2Te3 und
fünf verschiedene
ternäre
Phasen. Die Elementarzusammensetzungen aller ternären Phasen
liegen auf der pseudobinären
GeTe-Sb2Te3-Linie und sind in
dem in 6 gezeigten Dreiphasendiagramm mit den Bezugsbuchstaben
A, B, C, D und E bezeichnet. Die Atomverhältnisse der Elemente in diesen
fünf ternären Phasen
sind in Tabelle 1 angegeben. Nachstehend wird 6 näher beschrieben.
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Tabelle
1
Beobachtete ternäre
kristalline Phasen des Te-Ge-Sb-Systems
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Die
neuen Speicherelemente der vorliegenden Erfindung enthalten einen
Datenträger
aus Speichermaterial, das vorzugsweise mindestens ein Chalcogen-Element
enthält
und ein oder mehrere Übergangsmetalle
enthalten kann. Die Speichermaterialien, die Übergangsmetalle enthalten,
sind elementar modifizierte Formen unserer Speichermaterialien in
dem ternären
Te-Ge-Sb-System.
Das heißt,
die elementar modifizierten Speichermaterialien stellen modifizierte
Formen der Te-Ge-Sb-Speicherlegierungen
dar. Diese elementare Modifikation wird durch die Einlagerung von Übergangsmetallen
in das ternäre
Te-Ge-Sb-Grundsystem mit oder ohne ein zusätzliches Chalcogen-Element
wie Se erreicht. Im Großen
und Ganzen lassen sich die elementar modifizierten Speichermaterialien
in zwei Kategorien gliedern.
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Die
erste Kategorie ist ein Speichermaterial, das Te, Ge, Sb und ein Übergangsmetall
in dem Verhältnis
(TeaGebSb100-(a+b))cTM100-c enthält, worin die tiefgestellten
Indices auf Atomprozent lauten, die 100% der Elementarbestandteile
ergeben, wobei TM für
ein oder mehrere Übergangsmetalle
sieht, a und b vorstehend für das
ternäre
Te-Ge-Sb-Grundsystem angegeben sind und c zwischen etwa 90 und etwa
99,5% liegt. Das Übergangsmetall
kann vorzugsweise Cr, Fe, Ni und Gemische oder Legierungen daraus
umfassen. Spezielle Beispiele für
Speichermaterialien, die dieses System umfasst, sind (Te56Ge22Sb22)95Ni5, (Te56Ge22Sb22)90Ni10, (Te56Ge22Sb22)95Cr5, (Te56Ge22Sb22)90Cr10, (Te56Ge22Sb22)95Fe5, (Te56Ge22Sb22)90Fe10, (Te56Ge22Sb22)90Ni5Cr5, (Te56Ge22Sb22)90Ni5Fe5,
(Te56Ge22Sb22)90Cr5Fe5 usw.
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Die
zweite Kategorie ist ein Speichermaterial, das Te, Ge, Sb, Se und
ein Übergangsmetall
in dem Verhältnis
(TeaGebSb100-(a+b))cTMdSe100-(c+d) enthält, worin
die tiefgestellten Indices auf Atomprozent lauten, die 100% der
Elementarbestandteile ergeben, wobei TM für ein oder mehrere Übergangsmetalle
steht, a und b vorstehend für
das ternäre
Te-Ge-Sb-Grundsystem angegeben sind, c zwischen etwa 80 und 99%
liegt und d zwischen etwa 0,5 und 10% liegt. Das Übergangsmetall
kann vorzugsweise Cr, Fe, Ni und Gemische oder Legierungen daraus
umfassen. Spezielle Beispiele für
Speichermaterialien, die dieses System umfasst, sind (Te56Ge22Sb22)90Ni5Se5,
(Te56Ge22Sb22)80Ni10Se10, (Te56Ge22Sb22)90Cr5Se5, (Te56Ge22Sb22)80Cr10Se10, (Te56Ge22Sb22)90Fe5Se5,
(Te56Ge22Sb22)80Fe10Se10, (Te56Ge22Sb22)85Ni5Cr5Se5,
(Te56Ge22Sb22)80Ni5Fe5Se10, (Te56Ge22Sb22)85Cr5Fe5Se5 usw.
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Die
Speicherelemente der vorliegenden Patentanmeldung haben im Wesentlichen
nichtflüchtig
eingestellte Widerstandswerte. Wenn jedoch der Widerstandswert der
vorliegenden Speicherelemente unter bestimmten Umständen tatsächlich von
seinem ursprünglich
eingestellten Wert abdriftet, kann eine „Zusammensetzungsmodifikation", die nachstehend
beschrieben wird, verwendet werden, um diese Drift zu beseitigen. Der
hier benutzte Begriff „nichtflüchtig" betrifft den Zustand,
in dem der eingestellte Widerstandswert in Archivzeiträumen im
Wesentlichen konstant bleibt. Natürlich kann Software (unter
anderem das nachstehend erörterte
Rückkopplungssystem)
verwendet werden, um sicherzustellen, dass absolut keine „Drift" außerhalb
eines gewählten
Streubereichs auftritt. Da die Drift des Widerstandswerts der Speicherelemente,
wenn sie unbehindert bleibt, die Grauskalenspeicherung von Informationen
behindern kann, ist es zweckmäßig, die
Drift zu minimieren.
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Die „Zusammensetzungsmodifikation" wird hier so definiert,
dass sie alle Mittel zum zusammensetzungsmäßigen Modifizieren des Datenträgers aus
Speichermaterial zur Erzielung von im Wesentlichen stabilen Widerstandswerten,
unter anderem die zusätzliche
Verwendung von Bandabstandsvergrößerungs-Elementen
zur Erhöhung
des Eigenwiderstands des Materials, beinhaltet. Ein Beispiel für die Zusammensetzungsmodifikation
besteht darin, abgestufte Zusammensetzungsinhomogenitäten in Bezug
auf die Dicke einzubeziehen. Beispielsweise kann der Datenträger aus
Speichermaterial von einer ersten Te-Ge-Sb-Legierung zu einer zweiten
Te-Ge-Sb-Legierung
anderer Zusammensetzung abgestuft werden. Die Zusammensetzungsabstufung
kann jede Form annehmen, die die Drift des eingestellten Widerstandswerts
verringert. Beispielsweise braucht die Zusammensetzungsabstufung
nicht auf eine erste und eine zweite Legierung desselben Legierungssystems
beschränkt
zu werden. Die Abstufung kann auch mit mehr als zwei Legierungen
erreicht werden. Die Abstufung kann gleichmäßig und kontinuierlich sein,
oder sie kann auch ungleichmäßig oder
nichtkontinuierlich sein. Ein spezielles Beispiel für eine Zusammensetzungsabstufung,
die zu einer verringerten Drift des Widerstandswerts führt, ist
eine gleichmäßige und
kontinuierliche Abstufung von Ge14Sb29Te57 auf der einen
Fläche
zu Ge22Sb22Te56 auf der gegenüberliegenden Fläche.
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Eine
andere Methode der Verwendung der Zusammensetzungsmodifkation zum
Verringern der Widerstandsdrif besteht darin, den Datenträger aus
Speichermaterial zu schichten. Das heißt, der Datenträger aus Speichermaterial
kann aus einer Vielzahl einzelner, relativ dünner Schichten unterschiedlicher
Zusammensetzung bestehen. Beispielsweise kann der Datenträger aus
Speichermaterial ein oder mehrere Paare von Schichten aufweisen,
die jeweils aus einer anderen Te-Ge-Sb-Legierung bestehen. Wie schon
bei den abgestuften Zusammensetzungen kann auch hier wieder jede
Kombination von Schichten verwendet werden, die zu einer wesentlich
geringeren Widerstandswert-Drift führt. Diese Schichten können ähnliche
oder unterschiedliche Dicken haben. Es kann jede Anzahl von Schichten
verwendet werden, und es können
mehrere Schichten der gleichen Legierung, entweder aneinander grenzend
oder voneinander entfernt, in dem Datenträger aus Speichermaterial vorhanden
sein. Es können
auch Schichten mit jeder Anzahl von unterschiedlichen Legierungszusammensetzungen
verwendet werden. Ein spezielles Beispiel für eine Zusammensetzungsschichtung
ist ein Datenträger
aus Speichermaterial, das wechselnde Schichtpaare aus Ge14Sb29Te57 und
Ge22Sb22Te56 aufweist.
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Eine
weitere Form der Zusammensetzungsinhomogenität zum Verringern der Widerstandsdrift
wird durch Kombinieren der Zusammensetzungsabstufung mit der Zusammensetzungsschichtung
erreicht. Insbesondere kann die vorgenannte Zusammensetzungsabstufung
mit einer der vorstehend beschriebenen Zusammensetzungsschichtungen
kombiniert werden, um einen stabilen Datenträger aus Speichermaterial auszubilden.
Exemplarische Datenträger
aus Speichermaterial, die diese Kombination verwenden, sind: (1)
ein Datenträger
aus Speichermaterial, das eine einzelne Schicht aus Ge22Sb22Te56 und daran
anschließend
eine abgestufte Zusammensetzung aus Ge14Sb29Te57 und Ge22Sb22Te56 aufweist,
und (2) ein Datenträger
aus Speichermaterial, das eine einzelne Schicht aus Ge14Sb29Te57 und eine abgestufte
Zusammensetzung aus Ge14Sb29Te57 und Ge22Sb22Te56 aufweist.
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In 1 ist
eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Speicherelements gezeigt,
das auf einem Einkristall-Halbleiter-Siliciumwafer 10 ausgebildet
ist. Ein Speicherelement 30 weist ein Speichermaterial 36 und
ein Paar mit Abstand angeordnete Kontakte 6 und 8 zum
Bereitstellen des elektrischen Eingangssignals für das Speichermaterial auf.
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Jeder
der mit Abstand angeordneten Kontakte kann aus zwei Dünnfilmschichten 34 und 38 bestehen. Die
Schichten 34 und 38, die an das Speichermaterial
angrenzend aufgebracht sind, haben hervorragende Diffusionssperreigenschaften,
die die Migration von Fremdstoff in das Chalcogenid-Speichermaterial 36 behindern.
Früher
bestanden beim Ovonic-EEPROM die angrenzenden Dünnfilmschichten 34 und 38 beide
aus amorphem Kohlenstoff, amorphem Silicium oder einer Doppelstruktur
aus amorphem Kohlenstoff und amorphem Silicium. In der vorliegenden Erfindung
ist mindestens eine der angrenzenden Dünnfilm(kontakt)schichten zu
einem neuen Material modifiziert worden. Das neue Material besteht
aus einer Verbindung, die ein Element aus der Gruppe Ti, V, Cr,
Zr, Nb, M, Hf, Ta, W und zwei Elemente aus der Gruppe B, C, N, O,
Al, Si, P, S aufweist. Bei einer Ausführungsform besteht mindestens
eine der angrenzenden Dünnfilm(kontakt)schichten aus
Titancarbonitrid. Vorzugsweise besteht mindestens eine der angrenzenden
Dünnfilm(kontakt)schichten aus
einer Verbindung mit einer Zusammensetzung von etwa 10 bis 60 At-%
Titan, 5 bis 50 At-% Kohlenstoff und 10 bis 60 At-% Stickstoff.
Das Titancarbonitrid kann außerdem
bis zu 40 At-% Wasserstoff enthalten. Bei einer anderen Ausführungsform
besteht mindestens eine der angrenzenden Dünnfilmschichten aus Titansiliconitrid.
Vorzugsweise besteht bei dieser Ausführungsform mindestens eine
der angrenzenden Dünnfilmschichten
aus einer Verbindung mit einer Zusammensetzung aus etwa 10 bis 60
At-% Titan, 5 bis 50 At-% Silicium und 10 bis 60 At-% Stickstoff.
Das Titancarbonitrid und das Titansiliconitrid haben hervorragende
Sperreigenschaften, die die Diffusion und Elektromigration von Fremdstoff
in das Chalcogenid-Speichermaterial verhindern.
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Die
Schichten aus Titansiliconitrid und Titancarbonitrid können durch
solche Verfahren wie physikalische Aufdampfung, wie etwa Aufdampfen,
Ionenplattierung sowie Gleichstrom- und HF-Zerstäubungsbeschichtung; chemische
Aufdampfung und Plasma-gestützte
chemische Aufdampfung aufgebracht werden. Das genaue Verfahren,
das angewendet wird, hängt
von zahlreichen Faktoren ab, von denen einer die Beschichtungstemperatur-Beschränkungen
umfasst, die von der Zusammensetzung des Chalcogenid-Targetmaterials
auferlegt werden. Die Schichten aus Titancarbonitrid oder Titansiliconitrid
werden vorzugsweise in einer Dicke von etwa 100 Å bis 2000 Å aufgebracht. Sie werden stärker bevorzugt
in einer Dicke von etwa 200 Å bis 1000 Å aufgebracht.
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Das
Paar mit Abstand angeordnete Kontakte 6 und 8 besteht
vorzugsweise aus weiteren Dünnfilmschichten 32 und 40,
die von dem Chalcogenid-Speichermaterial entfernt aufgebracht werden.
Jede dieser entfernt aufgebrachten Dünnfilmschichten besteht aus
einem oder mehreren Elementen aus der Gruppe Ti, W und Mo. Bei einer
Ausführungsform
besteht jede der entfernten Dünnfilmschichten
aus Ti und W. Vorzugsweise bestehen die entfernten Dünnfilmschichten
aus einer Verbindung mit 5 bis 30 At-% Titan und 70 bis 95 At-% Wolfram.
Die Ti-W-Legierungsschichten 32 und 40 werden
vorzugsweise mit einem Gleichstrom-Zerstäubungsbeschichtungsverfahren
aufgebracht. Sie werden vorzugsweise in einer Dicke von etwa 100 Å bis 4000 Å aufgebracht.
Sie werden stärker
bevorzugt in einer Dicke von etwa 200 Å bis 2000 Å aufgebracht. Die Ti-W-Legierungsschichten 32 und 40 haben
hervorragende ohmsche Kontakteigenschaften. Außerdem haben sie die Sperreigenschaften,
die zur Vermeidung der Elektromigration und Diffusion von Elektroden-Fremdstoff in
das Chalcogenid-Speichermaterial erforderlich sind.
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Die
Schicht aus Speichermaterial
36 besteht aus einem Mehrelement-Halbleitermaterial,
wie etwa den hier beschriebenen Chalcogenid-Materialien. Die Schicht
36 kann
mit Verfahren wie Sputtern, Aufdampfen oder durch chemische Aufdampfung
(CVD) aufgebracht werden, die durch Plasma-Verfahren wie HF-Glimmentladung
verbessert werden können.
Die erfindungsgemäßen Chalcogenid-Speichermaterialien
werden vorzugsweise durch HF-Sputtern und Aufdampfen hergestellt.
Typische Beschichtungsparameter für das HF-Sputtern und Aufdampfen
der Chalcogenid-Schicht
36 sind nachstehend in den Tabellen
2 bzw. 3 angegeben. Tabelle
2
Parameter für
die HF-Zerstäubungsbeschichtung
Parameter | Typischer
Bereich |
Basisdruck | 8 × 10–7 bis
1 × 10–6 Torr
(1 Torr = 133 Pa) |
Druck
des Zerstäubungsgases
(Ar) | 4
bis 8 mTorr |
Zerstäubungsleistung | 40
bis 60 W |
Frequenz | 13
bis 14 MHz |
Beschichtungsgeschwindigkeit | 0,5
bis 10 Å/s |
Beschichtungsdauer | 2
bis 25 min |
Filmdicke | 250
bis 1500 Å |
Substrattemperatur | Umgebungstemperatur
bis 300°C |
Tabelle
3
Parameter für
die Aufdampfung
Parameter | Typischer
Bereich |
Basisdruck | 1 × 10–6 bis
5 × 10–6 Torr
(1 Torr = 133 Pa) |
Aufdampftemperatur | 450
bis 600°C |
Beschichtungsgeschwindigkeit | 2
bis 4 Å/s |
Beschichtungsdauer | 2
bis 20 min |
Filmdicke | 250
bis 1500 Å |
Substrattemperatur | Umgebungstemperatur
bis 300°C |
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Es
ist unbedingt zu beachten, dass aufgedampfte Filme, die auf ein
erwärmtes
Substrat aufgebracht werden, anisotrope Wachstumseigenschaften zeigen
(siehe Beschreibung zu 6), bei denen orientierte Schichten
der Chalcogenid-Elemente nacheinander aufgebracht werden. Ob das
für elektrische
Anwendungen von Bedeutung ist, muss noch nachgewiesen werden, aber
diese Art von Film macht Hoffnung auf Thermoelektrizitätsanwendungen
(aufgrund der um den Faktor 4 höheren
Thermoleistung, die bereits für
diese Zusammensetzungen gemessen wurde, als die Thermoleistung,
die für
Wismut-Systeme gemessen wurde) oder auf spezielle Halbleiter- und
Supraleitfähigkeitsanwendungen.
Die Schicht aus Speichermaterial 36 wird vorzugsweise in
einer Dicke von etwa 200 Å bis
5000 Å,
besser von etwa 250 Å bis
2500 Å und
am besten von etwa 400 Å bis
1250 Å aufgebracht.
-
Der
hier verwendete Begriff „Porendurchmesser" bezeichnet im Allgemeinen
den mittleren Querschnitt des kleinsten Bereichs des Kontakts zwischen
dem Speichermaterial 36 und den elektrischen Kontaktschichten 6 und 8.
Der Porendurchmesser des Speichermaterials 36 ist kleiner
als etwa ein bis zwei Mikrometer, obwohl es keine praktische Grenze
für die
Querabmessung gibt. Es ist festgestellt worden, dass der Durchmesser
des eigentlichen Leitungswegs aus dem gut leitenden Material wesentlich
kleiner als ein Mikrometer ist. Der Porendurchmesser kann somit
so klein sein, wie es die lithographischen Auflösungsgrenzen zulassen, und tatsächlich gilt:
Je kleiner die Pore, umso geringer ist der Energiebedarf für das elektrische
Umschalten.
-
Bevorzugt
ist, dass der Porendurchmesser so gewählt wird, dass er im Wesentlichen
mit dem Querschnitt des Speichermaterials übereinstimmt, dessen Widerstand
effektiv geändert
wird, wenn das Material auf den hoch- oder niederohmigen Zustand
umgeschaltet wird. Der Porendurchmesser des Speichermaterials 36 ist
daher vorzugsweise kleiner als etwa ein Mikrometer, sodass der Datenträger aus
Speichermaterial 36 in dem lithographisch möglichen
Umfang auf diesen Datenträger
aus Speichermaterial 36 beschränkt ist, das effektiv zwischen
den verschiedenen Widerstandszuständen umgeschaltet wird. Dadurch
werden die Schaltdauer und die elektrische Energie, die zum Auslösen der
nachweisbaren Änderung
des Widerstands erforderlich sind, weiter verringert. Idealerweise
sollte der Porendurchmesser gleich dem Durchmesser der Faser sein,
die entsteht, wenn das Schaltmaterial im dynamischen Zustand ist.
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Es
ist weiterhin bevorzugt, dass der Porenbereich des Speicherelements 30,
abgesehen von dem elektrischen Kontakt mit der oberen und unteren
Elektrode, der für
einen einwandfreien Betrieb notwendig ist, wärmegedämmt und/oder -geregelt wird.
Dadurch werden die Wärmeübertragung
von dem geschalteten Volumen der Pore sowie die elektrische Energie,
die für
Widerstandsübergänge erforderlich
ist, beschränkt,
begrenzt und gesteuert. Diese Wärmedämmung wird
bei der Ausführungsform
von 1 durch ein Isoliermaterial 39 erreicht,
das die seitliche Peripherie des Speicherelements 30 umgibt.
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Wir
beobachten eine Tendenz in der Leistung von Speicherelementen, die
im Großen
und Ganzen mit dem Porendurchmesser verbunden ist. Wenn das Bauelement
im binären
Modus verwendet wird, sehen wir eine allgemeine Vergrößerung des
Aus-Ein-Widerstandsverhältnisses,
wenn wir Bauelemente über
einen Wafer testen, in dem die Porendurchmesser systematisch von
knapp über
einem Mikrometer bis Null reichen. Wenn der Porendurchmesser in
dem Bereich beispielsweise von einem Mikrometer bis etwa ein Sechstel
Mikrometer gesteuert wird, besteht die Möglichkeit, die Leistung unserer
Bauelemente zu verbessern. Da Faktoren wie Stromdichte und Energiedichte
bei der Programmierung unserer Bauelemente wichtig sind, sollte
einer Verringerung des Bauelement-Volumens, die aus der Verringerung
des Porendurchmessers resultiert, zu einer Erhöhung der Empfindlichkeit und
Geschwindigkeit führen.
Um die eingestellte Energie/Stromstärke/Spannung zu minimieren,
können
Porendurchmesser von nur 1500 Å oder
gar nur 100 Å verwendet
werden.
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Erfindungsgemäße Speicherelemente,
die Faserbegrenzungsmittel 48 zwischen mindestens einem der
mit Abstand angeordneten Kontakte und dem Datenträger aus
Speichermaterial verwenden, ermöglichen Speicherelemente
mit einer besseren Wärmebeständigkeit,
einem geringeren Einstell-/Rückstell-Strombedarf, einer
längeren
Zykluslebensdauer und einem größeren dynamischen
Bereich von Widerständen.
Bei diesen Speicherelementen scheint die Widerstandsschaltung in
einem Faserteil des Datenträgers
aus Speichermaterial zu erfolgen, und dieser Faserteil scheint von
den Faserbegrenzungsmitteln beeinflusst zu sein. Die Faserbegrenzungsmittel
definieren die Größe und Lage
des Faserteils bei der elektrischen Ausbildung des Speicherelements.
Die Faserbegrenzungsmittel begrenzen auch die Größe und Lage des Faserteils
bei Gebrauch des Speicherelements, wodurch eine hohe Stromdichte
in dem Faserteil eines Einzellen-Speicherelements bei Zufuhr eines
sehr geringen elektrischen Stroms zu den mit Abstand angeordneten
Kontakten ermöglicht
wird. Normalerweise sind die Faserbegrenzungsmittel eine Dünnfilmschicht,
die zwischen einem der mit Abstand angeordneten Kontakte und dem
Datenträger
aus Speichermaterial angeordnet ist. Vorzugsweise hat diese Dünnfilmschicht
eine Dicke von 10 bis 100 Å.
Diese Dünnfilmschicht
besteht aus einem hochohmigen Material und hat mindestens einen
niederohmigen Pfad über
das Material, über
den elektrische Signale zwischen dem elektrischen Kontakt und dem
Datenträger
aus Speichermaterial übertragen
werden. Die Fläche
des niederohmigen Pfads in der hochohmigen Dünnfilmschicht kann weniger
als etwa 2 Prozent der Gesamtfläche
des Kontakts zwischen der Dünnfilmschicht
und dem Datenträger
aus Speichermaterial betragen. Eine exemplarische Dünnfilmschicht
besteht aus einem Siliciumnitrid-Material, das Silicium, Stickstoff
und Wasserstoff aufweist. Die Zusammensetzung dieser Dünnschicht
ist vorzugsweise etwa 30–40
At-% Silicium, 40–50
At-% Stickstoff und bis zu 30 At-% Wasserstoff.
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Die
Faserbegrenzungsmittel spielen eine Rolle in dem „Prozess
der elektrischen Ausbildung" der
Speichereinheit. Der Prozess der elektrischen Ausbildung besteht
darin, elektrische Impulse mit einer höheren Stromstärke auf
das neu gestaltete Speicherelement zu geben, bis sich das Speicherelement
von seinem ursprünglich
sehr hohen „jungfräulichen" Widerstandswert
auf einen niedrigeren Widerstandswert umschaltet. Wenn das geschehen
ist, wird das Speicherelement als „ausgebildet" bezeichnet. Es ist
nun bereit für
ein anschließendes
Durchlaufen von periodischen elektrischen Vorgängen mit einer niedrigeren
Stromstärke.
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Durch
den Ausbildungsprozess wird die Siliciumnitrid-Dünnfilmschicht der Faserbegrenzungsmittel „durchbrochen". Die aufgebrachte
Siliciumnitrid-Dünnfilmschicht
hat einen hohen spezifischen Widerstand. Während eines oder mehrerer Impulse
höherer
Stromstärke,
die während
des Ausbildungsprozesses angelegt werden, wird das elektrisch schwächste „Durchbruch"-Gebiet in der Sperrschicht
physikalisch verändert
und wird viel besser leitend als die übrige Schicht. Genau durch
diesen Bereich geht der gesamte Strom aller nachfolgenden Speicherzyklus-Impulse
(d. h. Einstell- und Rückstell-Impulse).
Dieser Strom definiert die Größe und Lage
des Widerstandsschalt-Faserteils des Datenträgers aus Speichermaterial.
Da sich das Durchbruchgebiet beim Speicherschalten mit geringem
Strom nicht verschiebt oder vergrößert, wirkt es so, dass es
die Lage und Größe des Widerstandsschalt-Faserteils
bei Gebrauch des Speicherelements begrenzt. Wenn ein sehr geringer
Strom an das Speicherelement angelegt wird, wird der gesamte Strom
durch den Faserteil geleitet. Wegen seiner extrem geringen Größe ist somit
die Stromdichte in diesem Bereich des Speichermaterials sehr hoch.
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Das
in 1 gezeigte Speicherelement kann in einem Mehrschrittprozess
ausgebildet werden. Die Schichten 32, 34 und 46 werden
zuerst aufgebracht, und die Isolierschicht 46 wird so geätzt, dass
die Pore entsteht. Dann werden die übrigen Schichten 48, 36, 38 und 40 aufgebracht,
und der gesamte Stapel von Schichten 32, 34, 36, 46, 48, 38 und 40 wird
auf das gewählte
Maß geätzt. Aufgebracht
auf die gesamte Struktur wird eine Schicht aus Isoliermaterial 39 aus
SiO2 oder Si3N4. Diese wird geätzt, und eine Schicht aus Aluminium
wird aufgebracht, um die zweite Elektrodengitterstruktur 42 auszubilden,
die senkrecht zu den Leiterbahnen 12 verläuft und
die X-Y-Gitterverbindung
mit den einzelnen Speicherelementen vervollständigt. Auf der gesamten integrierten
Struktur befindet sich eine obere Kapselschicht aus einem geeigneten
Kapselungsmaterial wie Si3N4 oder
einem Kunststoff wie Polyamid, die die Struktur gegen Feuchtigkeit
und andere Fremd-Elemente abdichtet, die eine Qualitätsminderung
und einen Leistungsabfall verursachen könnten. Das Si3Ni4-Kapselungsmaterial kann beispielsweise
mit einem Tieftemperatur-Plasmabeschichtungsverfahren aufgebracht
werden. Das Polyamid-Material kann nach bekannten Verfahren aufgeschleudert
und nach dem Aufschleudern gehärtet
werden, um die Kapselungsschicht herzustellen.
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Es
ist unbedingt zu beachten, dass die herkömmliche CMOS-Technik nicht
verwendet werden kann, um diese Art von dreidimensionaler Speicheranordnung
herzustellen, da bei der CMOS-Technik die benötigten Halbleiter-Bauelemente
in das kompakte Material des Einkristall-Halbleiterwafers eingebaut werden und
diese Technik daher nur zur Herstellung einer Einzelschicht von
Bauelementen verwendet werden kann. Außerdem ist es nicht möglich, (1)
mit CMOS eine so kleine Anschlussfläche (tatsächliches Elementmaß) herzustellen, dass
große
Anordnungen mit vergleichsweise niedrigen Kosten effektiv hergestellt
werden können,
und (2) CMOS-Bauelemente entlang der Z-Richtung zusammenzuschalten,
da sie in nur einer Ebene vorliegen. Daher können keine CMOS-Bauelemente
mit der komplexen dreidimensionalen Zusammenschaltbarkeit hergestellt werden,
die für
modernste Parallelverarbeitungsrechner notwendig ist. Die erfindungsgemäßen dreidimensionalen
Dünnschicht- Speicheranordnungsstrukturen
sind andererseits in der Lage, sowohl eine herkömmliche serielle Informationsverarbeitung
als auch eine parallele Informationsverarbeitung durchzuführen.
-
Eine
Parallelverarbeitung und somit mehrdimensionale Speicheranordnungsstrukturen
sind für
eine schnelle Ausführung
komplizierter Aufgaben wie Mustererkennung, Sortierung nach Klassen
oder assoziatives Lernen erforderlich. Weitere Anwendungsmöglichkeiten
für die
Parallelverarbeitung und die Beschreibung der Parallelverarbeitung
sind in dem US-Patent Nr. 5.159.661 zu finden, das auf den Rechtsnachfolger
der vorliegenden Anmeldung übertragen
ist. Mit der integrierten Struktur, die bei der Ausführungsform
von 1 gezeigt ist, kann jedoch eine vollständig vertikal
integrierte Speicherstruktur hergestellt werden, sodass die auf
dem Substrat eingenommene Fläche
minimiert wird. Das bedeutet, dass die Dichte der Speicherelemente
in dem Chip im Wesentlichen nur vom Auflösungsvermögen der Lithographie begrenzt
wird.
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Die
Draufsicht einer möglichen
Anordnung für
mehrere Speicherelemente ist in 2 gezeigt.
Wie gezeigt, bilden die Bauelemente eine X-Y-Matrix aus Speicherelementen.
Die horizontalen Streifen 12 stellen die X-Gruppe eines
X-Y-Elektrodengitters zum Adressieren der einzelnen Elemente dar.
Die vertikalen Streifen 42 stellen die Y-Gruppe von Adressleitungen
dar.
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Weitere
Schaltungsanordnungen für
den erfindungsgemäßen elektrisch
löschbaren
Speicher sind natürlich
möglich
und realisierbar. Eine besonders nützliche Anordnung ist eine
dreidimensionale Mehrebenen-Anordnung, bei der eine Vielzahl von
Ebenen von Speicher- oder Steuerelementen und ihre jeweiligen Trenn-Bauelemente
aufeinandergeschichtet sind. Jede Ebene von Speicherelementen ist
als Vielzahl von Reihen und Spalten von Speicherelementen angeordnet,
wodurch eine X-Y-Adressierung möglich
ist. Dieses Aufeinanderschichten von Ebenen ermöglicht außer einer Erhöhung der
Speicherdichte auch eine weitere Z-Dimension für die Zusammenschaltung. Diese
Anordnung ist besonders zweckmäßig, um
ein neuronales Netz für
einen wirklich intelligenten Rechner zu simulieren.
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Jedes
Speicherelement wird mittels einer Art Trennelement von den anderen
elektrisch getrennt. 3, eine schematische Darstellung
der Anordnung der Speichereinheit, zeigt, wie die elektrische Trennung mittels
Dioden erreicht werden kann. Die Schaltung weist ein X-Y-Gitter
mit den Speicherelementen 30 auf, die mit Trenndioden 26 elektrisch
in Reihe geschaltet sind. Die Adressleitungen 12 und 42 sind
mit einer externen Adressierschaltungsanordnung in einer Weise verbunden,
die Fachleuten bekannt ist. Der Zweck der Trennelemente besteht
darin, dass jedes diskrete Speicherelement gelesen und beschrieben
werden kann, ohne Informationen, die in benachbarten oder entfernten
Speicherelementen der Matrix gespeichert sind, zu beeinträchtigen.
-
4 zeigt
einen Teil eines Einkristall-Halbleitersubstrats 50 mit
einer darauf ausgebildeten Speichermatrix 51 der vorliegenden
Erfindung. Auf demselben Substrat 50 ist auch eine Adressiermatrix 52 ausgebildet,
die in geeigneter Weise durch integrierte Schaltungsverbindungen 53 mit
der Speichermatrix 51 verbunden ist. Die Adressiermatrix 52 weist
Signalerzeugungsmittel auf, die die auf die Speichermatrix 51 gegebenen Einstell-
und Lese-Impulse definieren und steuern. Natürlich kann die Adressiermatrix 52 mit
der Festkörper-Speichermatrix 51 integriert
und mit dieser gleichzeitig ausgebildet werden.
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Bei
herkömmlichen
Halbleiterspeichern, die die relativ hohen Schaltgeschwindigkeiten
und niedrigen Schaltenergien haben, die für die meisten Anwendungen dieser
Speicher als notwendig erachtet werden, wird mindestens ein Transistor-
und Ladungsspeicherelement für
jedes Speicherelement benötigt.
Die Herstellung solcher Speicher in Form von integrierten Schaltkreisen
erfordert mindestens drei Verbindungen, die unabhängig davon,
wie das Layout des integrierten Schaltkreises ausgeführt ist,
eine bestimmte Substrat-Mindestfläche einnehmen, und die Herstellung
ist auch in manch anderer Hinsicht kompliziert. Die Anordnung des
integrierten Schaltkreises des elektrisch löschbaren Speichers der vorliegenden
Erfindung erfordert nur zwei Verbindungen mit jedem Speicherelement,
und diese können
in vertikaler Beziehung zueinander hergestellt werden. Außerdem wird
jedes Speicherelement, komplett mit der Trenndiode und dem Kontaktpaar
für das
Element, selbst völlig
vertikal so integriert, dass eine wesentlich höhere Bitdichte möglich ist.
In der Tat ermöglicht der
erfindungsgemäße Speicher
eine Bitdichte, die sogar größer als
die ist, die bei dynamischen Festkörper-Schreib-Lese-Speichern
(DRAMs) erreichbar ist, die flüchtig
sind und daher nicht die weiteren Vorteile haben, die die Nichtflüchtigkeit
bietet, die mit der vorliegenden Erfindung erreichbar ist. Die Erhöhung der
Bitdichte, die mit der vorliegenden Erfindung erreichbar ist, führt zu einer
entsprechenden Verringerung der Herstellungskosten, da die Flächen des
Wafers, die pro Bit der integrierten Schaltungsanordnung eingenommen
werden, kleiner sind. Dadurch kann der erfindungsgemäße Speicher
nicht nur hinsichtlich der elektrischen Leistung und der Speicherkapazität, sondern
auch hinsichtlich der Kosten mit anderen erhältlichen Speichern um einen
breiteren Bereich von Anwendungen konkurrieren und Sie übertreffen.
Verglichen mit herkömmlichen Halbleiterspeichern,
die aus mindestens einem Transistor und einem Kondensator für jedes
Bit bestehen, können
die erfindungsgemäßen integrierten
Schaltungsanordnungen, wie in 1 gezeigt,
auf einem Chip mit einer größeren Bitdichte
als herkömmliche
Anordnungen mit der gleichen photolithographischen Auflösung hergestellt
werden. Außer
den Kostenvorteilen, die die höhere
Bitdichte bietet, werden die Elemente auch näher aneinander positioniert
und Leitungslängen,
kapazitive Widerstände
und andere entsprechende Parameter werden weiter minimiert, wodurch
die Leistungsfähigkeit
verbessert wird.
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Versuche
haben gezeigt, dass Faktoren wie Porenmaße (Durchmesser, Dicke und
Volumen), Chalcogenid-Zusammensetzung, Wärmebehandlung (Ausheilen nach
dem Beschichten), Signal-Impulsdauer, in der Zusammensetzung vorhandene
Verunreinigungen wie Sauerstoff, Kristallitengröße und Signal-Impulswellenform
Einfluss auf die Größe des dynamischen
Widerstandsbereichs, die absoluten Endwiderstände dieses dynamischen Bereichs
und die Spannungen haben, die erforderlich sind, um das Bauelement
auf diese Widerstände
einzustellen. Beispielsweise führen
relativ dicke Chalcogenid-Dünnschichten
(d. h. von etwa 4000 Å) dazu,
dass höhere
Spannungen eingestellt werden müssen
(und sie führen
somit zu höheren
Stromdichten in dem Datenträger
aus Speichermaterial), während
relativ dünne
Chalcogenid-Schichten (d. h. von etwa 250 Å) dazu führen, dass eine niedrigere
Spannung eingestellt werden muss (und sie führen somit zu einer niedrigeren
Stromdichte). Natürlich
ist die mögliche
Bedeutung der Kristallitengröße und damit
des Verhältnisses
der Anzahl von Oberflächenatomen
zur Anzahl von Atomen des kompakten Materials bereits dargelegt
worden.
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Die
Signal-Impulsdauer, die zum Einstellen des Speicherelements auf
den gewünschten
Widerstandswert in dem dynamischen Bereich von elektrischen Widerständen erforderlich
ist, hängt
ebenfalls von allen vorgenannten Faktoren sowie dem Signal-Strompegel
ab. Normalerweise ist die Signal-Impulsdauer kürzer als etwa 250 Nanosekunden
und vorzugsweise kürzer
als etwa 50 Nanosekunden. Es ist hervorzuheben, dass selbst die
festgestellte kurze Impulsdauer von 25 Nanosekunden von der Größe und Form
der Pore sowie der Dicke und Zusammensetzung der verwendeten Halbleiterlegierung
abhängt.
Die Impulsdauer kann vermutlich wesentlich verkürzt werden, ohne den Betrieb
des Speicherschalters zu beeinträchtigen.
Versuche legen nahe, dass die Zufuhr von kleineren Energiemengen
die Zykluslebensdauer der Elemente erhöht.
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In
die Speichersysteme der vorliegenden Erfindung kann eine Rückkopplungsschleife
integriert werden, die den Widerstand eines bestimmten Speicherelements
abliest und ihn gegebenenfalls verstellt. Beispielsweise kann ein
Speicherelement anfangs auf einen gewünschten Widerstand eingestellt
sein, aber mit der Zeit kann der Widerstand des Elements geringfügig von
dem Wert abdriften, auf den es ursprünglich eingestellt war. Die
Rückkopplungsschleife
berechnet in diesem Fall einen Auffrischsignal-Impuls der benötigten Spannung
und Dauer und sendet ihn zu dem Speicherelement, um es auf einen
vorgewählten
Widerstandswert zurückzubringen.
Es kann auch Umstände
geben, wo der Einstell-Impuls, der zu einem Speicherelement gesendet
wird, nicht zur Einstellung des Elements auf den gewünschten
Widerstandswert führt.
In diesem Fall sendet die Rückkopplungsschleife
zusätzliche
Signal-Impulse zu
dem Element, bis der gewünschte
Widerstandswert erreicht ist. Die Gesamtdauer dieser Reihe von Einstell-/Verstellzyklen
beträgt
weniger als etwa 1000 Nanosekunden und vorzugsweise weniger als
etwa 500 Nanosekunden.
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Die
Fähigkeit,
sich den linearen Teil der Kurve Widerstand – Bauelement-Stromstärke reversibel
hinauf und hinunter zu bewegen, kann nicht genug betont werden.
Ein Impuls einer gewählten
Stromstärke
kann das Speicherelement ungeachtet seines vorher eingestellten
Zustands auf einen gewünschten
Widerstand einstellen. Diese Fähigkeit,
sich reversibel entlang der Kurve zu bewegen, ermöglicht ein
direktes Überschreiben
von früher
gespeicherten Daten. Diese direkte Überschreibbarkeit ist mit den
herkömmlichen
Phasenumwandlungs- und MSM(a-Si)-Speicherstoffen
nicht möglich.
Diese Fähigkeit,
Widerstandszwischenwerte reversibel einzustellen, ist bemerkenswert.
Mit tausend aufeinanderfolgenden Impulsen mittlerer Stromstärke wird
der gleiche Widerstandswert wie mit einem Impuls höherer Stromstärke und
einem anschließenden
einzelnen Impuls mittlerer Stromstärke oder wie mit einem Impuls
niedrigerer Stromstärke
und einem anschließenden
einzelnen Impuls mittlerer Stromstärke erreicht.
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Der
dynamische Widerstandsbereich ermöglicht auch eine breite Grauskalen-
und eine analoge Mehrebenen-Speicherung. Die Mehrebenen-Speicherung
wird durch Unterteilen des breiten dynamischen Bereichs in eine
Vielzahl von Teilbereichen oder Ebenen erreicht. Die kontinuierliche
Widerstandsprogrammierbarkeit ermöglicht das Speichern mehrerer
Bits von binären
Informationen in einer einzigen Speicherzelle. Diese Mehrebenen-Speicherung
erfolgt durch Imitieren mehrerer Bits von binären Informationen in pseudo-analoger
Form und Speichern dieser analogen Informationen in einer einzigen
Speicherzelle. Somit wird durch Unterteilen des dynamischen Widerstandsbereichs
in 2n analoge Ebenen jede Speicherzelle
befähigt,
n Bits von binären
Informationen zu speichern.
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Wie
vorstehend dargelegt, ist
5 ein Dreiphasendiagramm
des Ge-Te-Sb-Halbleiterlegierungssystems.
Zusätzlich
zu den bereits genannten Informationen, deren binäre und ternäre Phasen
mit Quadraten (
) gekennzeichnet
sind, gibt dieses Diagramm Informationen zur Trennung anderer Legierungen.
Diese anderen Legierungen sind mit Dreiecken (
),
Rhomben (
)
und Kreisen (
)
gekennzeichnet, und Phasen, in die sich die Legierungen bei rascher
Erstarrung aus der Schmelze trennen können, sind mit Linien (Voll-
oder Strichlinien) gekennzeichnet, die von diesen Dreiecken, Rhomben
und Kreisen ausgehen. Die Ausgangszusammensetzungen von zwei Te-reichen
Schmelzen sind in dem Dreiphasendiagramm mit kreisförmigen Symbolen
gekennzeichnet. Nach schneller Erstarrung trennen sich diese Gemische
in elementares Te plus die Phasen B, C und D.
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Schmelzen
mit Zusammensetzungen rechts von der pseudobinären Linie, die mit Rhombensymbolen gekennzeichnet
sind, erstarren zu Phasen, die in dem Diagramm mit Linien gekennzeichnet
sind. Andere Gemische, die in dem Phasendiagramm mit Dreiecken gekennzeichnet
sind, erstarren zu elementarem Ge und Sb und zur Phase A. Eine Legierung
von besonderem Interesse für
die Verwendung in den verbesserten Speicherelementen der vorliegenden
Erfindung ist Ge22Sb22Te56, die auch als Ge2Sb2Te5 oder 2-2-5 bezeichnet wird.
Diese 2-2-5-Legierung phasentrennt sich bei rascher Erstarrung in
ein Gemisch aus zwei einzelnen Phasen der Zusammensetzungen B (Ge26Sb18Te56)
und C (Ge18Sb28Te56), die in dem Phasendiagramm von 5 angegeben
sind. Eine weitere Legierung von besonderem Interesse ist Ge14Sb29Te57 (auch
als GeSb2Te4 oder 1-2-4
bezeichnet), die die Zusammensetzung D auf der pseudobinären GeTe-Sb2Te3-Linie ist. Die
Legierungen 2-2-5 und 1-2-4 sind von Interesse für die Herstellung des Datenträgers aus
Speichermaterial in zusammensetzungsmäßig abgestufter, geschichteter
oder kombinierter abgestufter/geschichteter Form, wie vorstehend dargelegt
wurde.
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6 zeigt
die Atomstruktur von drei ternären
Legierungen des Ge-Sb-Te-Systems sowie die Atomstruktur der binären Legierung
Ge-Te. Zwei der drei ternären
Legierungen sind die Zusammensetzungen 1-2-4 (Zusammensetzung D
in dem Dreiphasendiagramm von 5) und die
Zusammensetzung 2-2-5, die vorstehend beschrieben wurden. Die dritte
ternäre
Legierung ist Ge8Sb33Te59, die auch als GeSb4Te7 oder 1-4-7 bezeichnet wird. Diese 1-4-7-Legierung
entspricht der Zusammensetzung E in dem Dreiphasendiagramm von 5.
In den Darstellungen der Atomstrukturen dieser Legierungen stellen
die Hohlkreise Ge-Atome dar, die gestreiften Kreise stellen Sb-Atome
dar, und die gepunkteten Kreise stellen Te-Atome dar. Wie in 6 gezeigt,
besteht die Atomkonfiguration der einzelnen Legierungen, wenn sie
eine kubisch-flächenzentrierte
Kristallstruktur haben, aus geordneten, wiederholten Schichten von
Atomen. Die kubisch-flächenzentrierte
Konfiguration bildet drei verschiedene Arten von Schichten, die
in 6 mit A, B und C gekennzeichnet sind.
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Die
Legierungen 1-4-7, 1-2-4 und 2-2-5, die in 6 dargestellt
sind, sind von Interesse als Speichergrundmaterialien und für die Verwendung
in den elementar modifizierten Speichermaterialien der vorliegenden Erfindung.
Die Übergangsmetalle
werden zusammen mit Se, wenn vorhanden, relativ gleichmäßig über die
gesamte Te-Ge-Sb-Matrix hinweg eingebaut und verbessern die elektronische/atomare
Struktur so, dass ein geringerer Schaltstrombedarf und eine höhere Wärmebeständigkeit
der Daten-Erhaltung entstehen. Die Stromstärkenanalyse zeigt, dass Se
Te in der Struktur ersetzt, und obwohl die genaue Lage des Übergangsmetalls nicht
bekannt ist, scheint sich das Übergangsmetall
mit dem Chalcogen-Element zu verbinden.
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Wie
vorstehend erwähnt,
werden die Ge-Sb-Te-Legierungsstoffe, wenn sie auf ein erwärmtes Substrat aufgedampft
werden, in anisotroper Form aufgebracht. Das heißt, beim Aufbringen in dieser
Weise werden die Kristallite der Legierungsstoffe so orientiert,
dass die Schichten aus atomaren Komponenten im Wesentlichen parallel
zu der Substrat-Oberfläche
ausgerichtet sind. Das führt
natürlich
zu anisotropem Stromfluss, bietet aber die Langzeitmöglichkeit,
die Atome des Stoffes so anzuordnen, dass Einstell- und Rückstell-Impulse
in Richtung des niedrigen Widerstands verwendet werden und dadurch
noch niedrigere Einstell- und Rückstellströme, -spannungen
und/oder -energien erzielt werden.
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7 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die die Eigenschaften des
Durchlaufens von periodischen Vorgängen eines Speicherelements
mit an die Oberseite angrenzender Kontaktschicht aus Titancarbonitrid
veranschaulichen. Der Widerstand des Bauelements ist auf der Ordinatenachse
angegeben, und die Wechselzahl ist auf der Abszissenachse aufgetragen.
Um von einem Zustand niedrigen Widerstands (Einstellzustand) zu
einem Zustand höheren
Widerstands (Rückstellzustand)
zu gelangen, wird ein elektrischer Impuls mit einer Amplitude von
etwa 2 mA und einer Dauer von etwa 40 ns auf das Speicherelement
gegeben. Um zu dem Zustand niedrigen Widerstands zurückzukehren,
wird ein Impuls mit einer Amplitude von etwa 1 mA und einer Dauer
von etwa 100 ns auf das Element gegeben. Somit kann durch Geben
einer Folge von Impulsen entsprechender Amplitude und Dauer das
Element wie gezeigt zyklisch durchlaufen gelassen werden.
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8 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die die Eigenschaften des
Durchlaufens von periodischen Vorgängen eines Speicherelements
mit an die Oberseite angrenzender Kontaktschicht aus Titansiliconitrid
veranschaulichen. Um von einem Zustand niedrigen Widerstands (Einstellzustand)
zu einem Zustand höheren
Widerstands (Rückstellzustand)
zu gelangen, wird ein elektrischer Impuls mit einer Amplitude von
etwa 2 mA und einer Dauer von etwa 40 ns auf das Speicherelement
gegeben. Um zu dem Zustand niedrigen Widerstands zurückzukehren,
wird ein Impuls mit einer Amplitude von etwa 1 mA und einer Dauer
von etwa 100 ns auf das Element gegeben.
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9 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die die Mehrzustandsfähigkeiten
(d. h. die Fähigkeit des
Speicherelements, auf einen einer Vielzahl von Widerstandswerten
in dem dynamischen Widerstandsbereich eingestellt zu werden) eines
erfindungsgemäßen Speicherelements
veranschaulichen. Die dargestellten Daten sind die Daten eines Speicherelements
mit an die Oberseite angrenzender Kontaktschicht 38 aus
Titancarbonitrid. Die grafische Darstellung wird durch Programmieren
des Speicherelements auf steigende Widerstandswerte erhalten. Das
geschieht durch Anwenden elektrischer 40-ns-Impulse steigender Programmierungsstromstärken.
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10 ist
eine grafische Darstellung von Daten, die die mittleren Einstell-
und Rückstellwiderstände für Speicherelemente
mit Titancarbonitrid als an die Oberseite angrenzender Kontaktschicht
zeigen. Die Einstell- und Rückstellwiderstände wurden
unter Verwendung von Titancarbonitrid-Schichten mit vier verschiedenen
spezifischen Widerständen
bestimmt. Der spezifische Widerstand wurde durch Erhöhen des
Anteils an Kohlenstoff in der Titancarbonitrid-Verbindung erhöht. Wie dargestellt, nimmt
die Differenz zwischen den Einstell- und Rückstellwiderständen mit
steigendem spezifischen Widerstand des Titancarbonitrids zu.
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Es
gibt einen Schaltspannungsgrenzwert, der mit der Programmierung
des Ovonic-EEPROM
verbunden ist, und es ist daher zu erwarten, dass wie bei Schwellwertschaltern
die Programmierspannung des Ovonic-EEPROM eine Abhängigkeit
von der Dicke der Chalcogenid-Legierungsschicht
zeigt. In der Tat dient beim Ovonic-EEPROM ein Schaltspannungsgrenzwert
dazu, Lese-Ereignisse von Programmierungsereignissen zu trennen,
wodurch Lesestörungen
eliminiert werden und ein guter Betriebsgrenzwert beim Lesen von
Daten ermöglicht
wird. Unsere Bauelemente zeigen lineare Widerstandskennlinien, wenn
das angelegte Feld gering ist, und daran schließt sich eine allmähliche Abnahme
des Widerstands mit steigendem Feld bis zu einem Spannungsgrenzwert
an. Wenn der Spannungsgrenzwert überschritten
wird, zeigt das Bauelement einen negativen Widerstandsübergang
zu einem gut leitenden „dynamischen
Einschalt"zustand.
Wenn das angelegte Feld aufgehoben wird, kehrt das Bauelement zu
einem nichtflüchtig
programmierten Widerstandszustand zurück, dessen Wert von dem Strom-/Energieprofil
abhängt,
dem das Bauelement während
seiner „Speichergleichgewichtszeit", als es im dynamischen
Einschaltzustand war, ausgesetzt gewesen ist. Obwohl der Spannungsgrenzwert
vom Widerstand des Bauelements abhängt, ist der Bauelementstrom
am Spannungsgrenzwert für alle
Bauelementwiderstände
relativ konstant. Eine lineare Annäherung an die Beziehung Dicke – Spannungsgrenzwert
zeigt einen Proportionalitätsfaktor
von unter eins, was zu einem hohen Betriebsgrenzwert bei Bauelementen
mit der gleichen Nenndicke beiträgt.
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Durch
die Verwendung der hier beschriebenen gesetzlich geschützten Stoffe
und Bauelementkonfigurationen ist ein elektrisch löschbares,
direkt überschreibbares
Speicherelement entwickelt worden, das hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten,
die sich denen von SRAM-Bauelementen
nähern,
Nichtflüchtigkeits-
und Random-Access-Neuprogrammierungsfähigkeiten eines EEPROM und
einen Preis pro Megabyte Speicher bietet, der wesentlich unter dem
jedes anderen Halbleiterspeichers liegt.
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Es
ist klar, dass die hier vorgenommene Beschreibung in Form von detaillierten
Ausführungsformen vorgelegt
wird, die zum Zwecke einer vollständigen Offenbarung der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden, und dass diese Einzelheiten nicht
als den eigentlichen Schutzumfang dieser Erfindung, der in den beigefügten Ansprüchen dargelegt
und definiert ist, begrenzend angesehen werden dürfen.