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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Antireflektionsbeschichtungen für
transparente Substrate wie Brillengläser und insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von Antireflektionsbeschichtungen, die antistatisch
und leicht zu reinigen sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Brillengläser sind üblicherweise als ein einziger
integraler Körper
aus Glas oder Kunststoff geformt worden. Seit kurzem sind Linsen
hergestellt worden, indem zwei dünne
Linsenplatten mit einem transparenten Klebstoff laminiert wurden.
Ungeachtet dessen, wie sie aufgebaut sind, kann ein Brillenglas
eine Antireflektionsbeschichtung enthalten, um den Transmissionsgrad
des sichtbaren Lichtes zu verbessern.
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Herkömmlich Antireflektionsbeschichtungen
enthalten Mehrschichtstrukturen, die beispielsweise in den US-Patenten
3,432,225 und 3,565,509 beschrieben sind. Herkömmliche Antireflektionsbeschichtungen haben
eine hydrophobe Außenschicht,
die typischerweise ein Fluoralkylchlorsilan enthält, um den Schmutzwiderstand
zu fördern
und das Reinigen zu erleichtern. Trotz der Anwesenheit dieser Außenschicht
neigen Brillenglasflächen
dazu, in der Luft schwebende Partikel anzuziehen. Außerdem neigen Ölverschmutzungen
auf der Linsenfläche
dazu, zu verschmieren anstatt sauber abgewischt zu werden, wodurch
die Linsen schwierig zu pflegen sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
transparente Gegenstände
wie Brillengläser
gerichtet, die mit einer Antireflektionsbeschichtung mit eigenen
antistatischen Eigenschaften beschichtet sind. Zusätzlich dazu,
daß sie
Staub und andere frei schwebende Verunreinigungen nicht anzieht,
ist die haltbare erfindungsgemäße Antireflektionsbeschichtung
auch leicht zu reinigen. Antireflektionsbeschichtungen der vorliegenden
Erfindung erfordern nicht eine hydrophobe Außenschicht.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes hohen Transmissionsgrades
gemäß Patentanspruch
1 und ein Gegenstand eines hohen Transmissionsgrades gemäß Patentanspruch
8. Die abhängigen
Ansprüche
betreffen bevorzugte Ausführungsformen.
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EP-A-0 203 730 betrifft einen optischen
Antireflektionsgegenstand und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Das Verfahren zur Herstellung eines Brillenglases hoher Transmission
enthält
die Bereitstellung eines transparenten Substrats und der Ausbildung
einer transparenten Antireflektionsbeschichtung auf einer Fläche des
Substrats. Um einen antistatischen Effekt und einen Antireflektionseffekt
zu erhalten, sollte wenigstens eine Schicht des Mehrschichtfilms
elektrisch leitend sein.
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US-A-5 362 552 betrifft Antireflektionsbeschichtungen
für sichtbares
Licht und ein Substrat wie Blendschutzschirme für Videodisplayeinheiten mit
einer transparenten, elektrisch leitenden Antireflektionsbeschichtung.
Die elektrisch leitenden Schichten bestehen aus Metalloxiden in
stöchiometrischen
Verhältnissen,
die bevorzugt einen Zusatz von Heteroatomen haben.
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Demnach ist ein Aspekt der Erfindung
auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes hoher Transmission
gerichtet, das folgende Schritte enthält:
- – Bereitstellen
eines transparenten Substrates und
- – Ausbilden
einer transparenten, elektrisch leitenden Antireflektionsbeschichtung
auf einer Fläche
des Substrats, wobei der Schritt des Ausbildens der Beschichtung
das Reagieren von Metall mit nicht-stöchiometrischen
Mengen von Sauerstoff enthält,
so daß die Beschichtung
eine der mehrere Schichten aus elektrisch leitendem Metalloxid enthält.
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Gemäß einer Ausführungsform
ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes
hoher Transmission mit folgenden Schritten gerichtet:
- – Bereitstellen
eines transparenten Substrats und
- – Ausbilden
einer transparenten mehrschichtigen Antireflektionsbeschichtung
auf einer Fläche
des Substrats, wobei wenigstens eine Schicht ein elektrisch leitendes
Material mit hohem Brechungsindex oder ein elektrisch leitendes
Material mit niedrigem Brechungsindex aufweist.
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Gemäß der Erfindung wird die Beschichtung
ausgebildet, indem Metall mit nicht-stöchiometrischen Mengen
von Sauerstoff reagiert, so daß die
Beschichtung eine oder mehrere Schichten aus elektrisch leitendem
Metalloxidmaterial enthält.
Die Techniken, um dies zu bewerkstelligen, enthalten Elektronenstrahlreaktionsverdampfung,
Ionen-unterstützte
Ablagerung und reaktives Zerstäuben
von Metalltargets.
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Nach einem weiteren Aspekt ist die
Erfindung auf einen Gegenstand hoher Transmission gemäß Patentanspruch
8 gerichtet. In einer Ausführungsform
enthält
der Gegenstand:
- – ein transparentes Substrat
und
- – einen
transparenten Mehrschichtfilm, der abwechselnde Schichten von elektrisch
leitenden Materialien mit hohem Brechungsindex und mit niedrigem
Brechungsindex enthält.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist
die Erfindung auf ein im wesentlichen statisch resistentes Brillenglas
gerichtet, das durch ein Verfahren hergestellt ist, das die folgenden
Schritte enthält:
- – Bereitstellen
eines transparenten Substrats und
- – Ablagern
einer transparenten mehrschichtigen Antireflektionsbeschichtung
auf einer Fläche
des Substrats, wobei jede Schicht ein elektrisch leitendes Material
mit hohem Brechungsindex oder mit niedrigem Brechungsindex enthält.
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In einer Ausführungsform ist die Erfindung
auf ein im wesentlichen antistatisches Brillenglas gerichtet, das
durch ein Verfahren hergestellt ist, das folgende Schritte enthält:
- – Bereitstellen
eines transparenten Substrats und
- – Ablagern
eines transparenten mehrschichtigen Films auf einer Fläche des
Substrats, wobei der Film abwechselnde Schichten aus Materialien
mit hohem Brechungsindex und niedrigem Brechungsindex enthält, wobei
jede Schicht elektrisch leitend ist:
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In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der mehrschichtige Film:
- (i) eine erste Schicht
mit einem Brechungsindex von etwa 2,0 bis etwa 2,55, die ein erstes
Metalloxidmaterial enthält;
- (ii) eine zweite Schicht mit einem Brechungsindex von etwa 1,38
bis etwa 1,5, die ein zweites Metalloxid enthält;
- (iii) eine dritte Schicht mit einem Brechungsindex von etwa
2,0 bis etwa 2,55, die das erste Metalloxidmaterial enthält,
- (iv) eine vierte Schicht mit einem Brechungsindex von etwa 1,38
bis etwa 1,5, die das zweite Metalloxid enthält, wobei die Brechungsindizes
bei einer Referenzwellenlänge
von 550 nm gemessen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die dritte Schicht elektrisch leitend. In noch einer bevorzugten
Ausführungsform
enthalten die erste und die dritte Schicht Materialien mit hohem
Brechungsindex, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Titanoxiden,
Nioboxiden und Tantaloxiden besteht, und die zweite und die vierte
Schicht enthalten Siliziumdioxid. Bei Substraten, die Brillengläser enthalten,
hat die Linsenfläche
bevorzugt ein elektrisches Potential, das kleiner ist als etwa 100
V.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Teilquerschnitt eines Brillenglases, das gemäß der Erfindung hergestellt
ist.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Ionen-gestützen Ablagerungsvorrichtung,
die verwendet wird, um die Antireflektionsbeschichtung herzustellen.
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3 ist
ein Diagramm des elektrostatischen Potentials von Schichten in einer
Beschichtung.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform.
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Die vorliegende Erfindung basiert
teilweise auf der Entdeckung, daß eine Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit
in einer oder mehreren Schichten einer mehrschichtigen Antireflektionsbeschichtung
diese Beschichtung mit antistatischen Eigenschaften versieht. Selbst
wenn sie Reibungskräften
ausgesetzt wird, entwickelt die erfindungsgemäße Antireflektionsbeschichtung
keine nennenswerte elektrostatische Ladung.
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Die erfindungsgemäße Antireflektionsbeschichtung
zeigt verbesserte Resistenz gegenüber Schmutz und Flecken, wodurch
das Erfordernis entfällt,
eine hydrophobe Außenschicht über der
Antireflektionsbeschichtung vorzusehen. Das Vorhandensein dieser
hydrophoben Außenschicht
kann die optischen Eigenschaften der Brillengläser nachteilig beeinflussen,
beispielsweise die Farbkonsistenz und die Reflektivität, und erhöht ihre
Produktionskosten.
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Bevor die Erfindung in näheren Einzelheiten
beschrieben wird, werden die folgenden Begriffe definiert: Der Begriff „Substrat" bezieht sich auf
ein Material, das bevorzugt überlegene
strukturelle und optische Eigenschaften hat. Kristallinquarz, geschmolzene
Kieselerde, Soda-Lime, Silikatglas und Kunststoffe wie Polymere, die
auf Allyldiglycolcarbonatmonomeren (erhältlich als CR-39TM von
PPG Industries, Inc., Hartford, Conn.) basieren und Polycarbonate
wie LexanTM, erhältlich von General Electric
Co. sind bevorzugte Substratmaterialien. Die Substrate enthalten
Brillengläser
(einschließlich
Sonnenbrillengläser).
Bevorzugte Brillengläser
enthalten auch laminierte Gläser,
die hergestellt werden, indem zwei dünne Linsenplatten mit einem
transparenten Klebemittel verbunden werden (d. h. eine Frontplatte
und eine Rückplattel.
Laminierte Linsenplatten sind beispielsweise in den US-Patenten
5,149,181, 4,857,553 und 4,645,317 und der UK-Patentanmeldung GB 2,260,937
A beschrieben. Kommerziell erhältliche
Kunststoffbrillengläser,
die mit einer polymerischen kratzresistenten Beschichtung versehen
sind, die etwa 1 μm
bis etwa 12 μm
dick ist, sind auch geeignete Substrate. Die Dicke der polymerischen
Kratzresistenzbeschichtung hängt
teilweise von dem Substratmaterial ab. Allgemein erfordern Kunststoffmaterialien
wie Polycarbonate dickere Beschichtungen. Geeignete Substrate enthalten
ferner gläserne
Brillenlinsen, die beispielsweise in den US-Patenten 3,899,315 und
3,899,314 beschrieben sind. Der hier benutzte Terminus „Linse" bezieht sich sowohl
auf einen einzigen integralen Körper
als auch auf laminierte Typen.
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Der Begriff „Antireflektionsbeschichtung" oder „AR-Beschichtung" bezieht sich auf
einen im wesentlichen transparenten, mehrschichtigen Film, der auf
optische Systeme (z. B. auf deren Flächen) aufgebracht wird, um
Reflektion über
einen relativ breiten Bereich des sichtbaren Spektrums im wesentlichen
zu eliminieren und dadurch die Transmission von Licht zu verbessern
und Oberflächenreflektion
zu reduzieren. Bekannte Antireflektionsbeschichtungen enthalten
mehrschichtige Filme, die abwechselnd Materialien mit hohem und
niedrigem Brechungsindex enthalten (z. B. Metalloxidel, die beispielsweise
in den US-Patenten 3,432,225, 3,565,509, 4,022,947 und 5,332,618
beschrieben sind. Jedoch anders als herkömmliche AR-Beschichtungen verwenden
die erfindungsgemäßen AR-Beschichtungen eine
oder mehrere elektrisch leitenden Schichten eines hohen und/oder
niedrigen Brechungsindex. Die Dicke der AR-Beschichtung hängt von
der Dicke jeder einzelnen Schicht in dem Mehrschichtfilm ab und
von der gesamten Anzahl von Schichten in dem Mehrschichtfilm. Die
erfindungsgemäße AR-Beschichtung
kann jede Zahl von Schichten enthalten. Bevorzugt hat die AR-Beschichtung für Brillenlinsen
etwa 3 bis etwa 12 Schichten, bevorzugt etwa 4 bis etwa 7 Schichten
und am meisten bevorzugt etwa 4 Schichten. Bevorzugt ist die AR-Beschichtung
etwa 100 bis etwa 750 nm dick. Zur Verwendung mit Brillengläsern ist
die AR-Beschichtung bevorzugt etwa 220 bis etwa 500 nm dick.
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Der Begriff „Klebemittelschicht" bezieht sich auf
einen Film oder eine Beschichtung, der auf dem transparenten Substrat
gebildet wird, bevor der Mehrschichtfilm der Antireflektionsbeschichtung
abgelagert wird. Die Klebemittelschicht fördert die Verbindung der Antireflektionsbeschichtung
mit dem Substrat. Jedes geeignete transparente Material kann verwendet
werden, um die Klebemittelschicht auszubilden, einschl. Chromoxid.
Die Benutzung einer Klebemittelschicht ist optional und die Wahl
des verwendeten Materials hängt
teilweise von dem Substratmaterial ab und dem Material, das die
erste Schicht der mehrschichtigen Antireflektionsbeschichtung enthält. Die
Dicke der Klebemittelschicht ist nicht kritisch, obwohl sie bevorzugt
auf einer Dicke gehalten wird, die gerade ausreicht, um das Substrat
wirkungsvoll mit der Antireflektionsbeschichtung zu verbinden, aber
sie muß nicht
eine signifikante optische Wirkung haben. Wenn das Chrom nicht genügend oxidiert ist
oder wenn die Klebemittelschicht nicht zu dick ist, dann wird diese
Schicht eine Lichtabsorption verursachen und die Transmission durch
die AR-Beschichtung reduzieren. Die Klebemittelschicht kann elektrisch
leitend sein, was zusätzlich
die antistatischen Eigenschaften der mehrschichtigen Antireflektionsbeschichtung
verbessern kann.
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Der Betriff „Material mit hohem Brechungsindex" bezieht sich auf
Materialien mit einem Brechungsindex (bei einer bevorzugten Wellenlänge von
etwa 550 nm), der bevorzugt größer ist
als etwa 2,0, weiter bevorzugt zwischen etwa 2,1 und etwa 2,55 liegt,
und am meisten bevorzugt zwischen etwa 2,2 bis etwa 2,4.
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Der Begriff „Material mit niedrigem Brechungsindex" bezieht sich auf
Materialien mit einem Brechungsindex (bei einer Bezugswellenlänge von
etwa 550 nm), der bevorzugt kleiner ist als etwa 1,5, weiter bevorzugt zwischen
etwa 1,38 bis etwa 1,5 und am meisten bevorzugt zwischen etwa 1,45
bis etwa 1,46 liegt.
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Der Begriff „antistatisch" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines Materials, keine nennenswerte Größe einer elektrostatischen
Ladung zu halten oder zu entwickeln. Bezüglich eines Brillenglases,
das mit der Antireflektionsbeschichtung der vorliegenden Erfindung
beschichtet ist, bleibt die Linsenfläche bevorzugt im wesentlichen
elektrostatisch neutral, wobei die beschichtete Linsenfläche ein
elektrisches Potential hat, das kleiner ist als etwa 100 V, weiter
bevorzugt kleiner als etwa 75 V und am meisten bevorzugt kleiner
als etwa 50 V, wenn in dem neutralen Zustand oder entladenen Zustand
gemessen wird.
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Mit „neutralem Zustand" oder „entladenem
Zustand" ist gemein,
daß die
Linsenfläche
keiner Reibung oder einem anderen Prozeß oder Einrichtung, die eine
elektrostatische Ladung erzeugt, innerhalb etwa 5 Sekunden vor der
Messung ausgesetzt war. Im Gegensatz dazu bezeichnet der „geladene
Zustand" die Bedingung
einer Linse unmittelbar oder bis zu etwa 5 Sekunden nachdem sie
einer Reibung oder einem anderen Vorgang oder Einrichtung, die eine
elektrostatische Ladung erzeugt, ausgesetzt war.
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Bei Brillengläsern, die mit der Antireflektionsbeschichtung
beschichtet sind, hat die beschichtete Linsenfläche bevorzugt ein elektrisches
Potential, das kleiner ist als etwa 600 V und bevorzugt etwa 0 bis
etwa 500 V, und am meisten bevorzugt etwa 0 bis 300 V oder weniger,
wenn unmittelbar nach dem Reiben mit einem Tuch aus synthetischem
(z. B. Polyester) oder natürlichem
(z. B. Baumwolle) Material gemessen wird. Bei Brillengläsern, die
mit der Antireflektionsbeschichtung versehen sind, hat zudem die
beschichtete Linsenfläche bevorzugt
ein elektrisches Potential, das kleiner ist als etwa 100 V, weiter
bevorzugt etwa 0 bis 75 V oder weniger, und am meisten bevorzugt
etwa 0 bis 50 V oder weniger innerhalb etwa 5 Sekunden nach dem
Reiben. Es ist offensichtlich, daß eines der Merkmale der erfindungsgemäßen AR-Beschichtung
die Fähigkeit
ist, eine elektrische Ladung zu entladen oder abzuleiten und den
Aufbau von Ladung zu verhindern.
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Zu Zwecken dieser Erfindung schließt Volt
die Größe sowohl
von positiver als auch negativer Spannung ein, so daß eine Linsenfläche mit
einem elektrischen Potential von 100 V oder weniger den Bereich
von –100
bis +100 V abdeckt.
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Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung
einer leitenden AR-Beschichtung besteht darin, elektrisch leitende
Materialien hohen und niedrigen Brechungsindex zu verwenden, die
Metalloxide enthalten. Metalloxide mit hohem Brechungsindex enthalten
beispielsweise Oxide von Titan, Cer, Bismuth, Zink, Eisen, Niob,
Tantal, Zirkonium, Chrom, Zinn, Indium und Gemischen davon. Besonders
bevorzugte elektrisch leitende Materialien mit hohem Brechungsindex
sind Nioboxide und Titanoxide, die durch reaktives Zerstäuben oder
Verdampfen abgeleitet werden. Metalloxide mit niedrigem Brechungsindex
enthalten beispielsweise Oxide von Silicium; geeignete Materialien
mit niedrigem Brechungsindex enthalten auch Aluminiumoxifluoride
und Magnesiumoxifluoride. Alternativ kann eines oder mehrere der
Metalloxidmaterialien ersetzt werden durch Nicht-Oxidmaterialien
mit dem erforderlichen Brechungsindex. Beispielsweise können Zinksulfide
in elektrisch leitendem Material mit hohem Brechungsindex verwendet
werden und Magnesiumfluoride und Toriumfluoride können in
elektrisch leitende Materialien mit niedrigem Brechungsindex verwendet
werden. Diese Nicht-Oxide sind in dem US-Patent 5,332,618 beschrieben.
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Der Mehrschichtfilm, der die erfindungsgemäße AR-Beschichtung
bildet, enthält
wenigstens eine Schicht, die elektrisch leitend ist. Es wird angenommen,
daß das
Vorhandensein von einer oder mehreren elektrisch leitenden Schichten
wirkungsvoll den Aufbau einer nennenswerten elektrostatischen Ladung
verhindert, indem diese stetig entladen wird. Das Ergebnis ist eine
AR-Beschichtung,
die antistatisch ist.
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Die Begriffe „elektrisch leitendes Material
mit hohem Brechungsindex" und „elektrisch
leitendes Material mit niedrigem Brechungsindex" beziehen sich auf Materialien mit einem
hohen und einem niedrigen Brechungsindex, die geeignet sind zur
Verwendung in leitenden Antireflektionsbeschichtungen. Bevorzugt
enthält ein
elektrisch leitendes Material mit hohem Brechungsindex ein Metalloxid
mit einem hohen Brechungsindex. Im Gegensatz hierzu enthält ein elektrisch
leitendes Material mit niedrigem Brechungsindex ein Metalloxid mit einem
niedrigen Brechungsindex.
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Gemäß der Erfindung sieht das Verfahren
zur Herstellung solcher Materialien vor, ein Metalloxid in einer
Umgebung zu synthetisieren, so daß der hergestellte Metalloxidfilm
nicht-stöchiometrisch
oder unteroxidiert ist. Der resultierende Metalloxidfilm hat die
oben beschriebenen elektrischen Eigenschaften.
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Wie hier ferner beschrieben wird
ist in nicht-stöchiometrischen
Metalloxiden das Verhältnis
von Sauerstoff zu Metall kleiner als das theoretische stöchiometrische
Verhältnis
für jede
bestimmte Struktur (Metalloxide, bei denen das Verhältnis von
Metall zu Sauerstoff stöchiometrisch
ist, werden allgemein als dielektrische Materialien bezeichnet,
die nicht elektrisch leitfähig
sind). Die elektrisch leitenden Materialien können aber auch ein Gemisch
von (1) stöchiometrischen
Metalloxiden und (2) stöchiometrischen
Oxiden und/oder nicht-reagierten Metallatomen enthalten. Verfahren
zum Synthetisieren nicht-stöchiometrischer
Metalloxide enthalten reaktives Zerstäuben und Verdampfen von Metall
in unzulänglichen
Sauerstoffumgebungen.
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Es ist bekannt, daß stöchiometrisches
Titandioxid (d. h. TiO2) eine spezifische
Leitfähigkeit
von weniger als 10–10 S/cm hat während TiO1.9995 einen Wert von 10–1 S/cm
erzielt. Es wird somit erwartet, daß geeignete elektrisch leitende
Materialien mit hohem Brechungsindex hergestellt werden können, indem
Titan mit einer nicht-stöchiometrischen
Menge von Sauerstoff reagiert, so daß das erzeugte Titanoxid die
Nominalformel TiOx hat, wobei x kleiner
als 2 ist, bevorzugt etwa 1,3 bis etwa 1,9995, weiter bevorzugt
etwa 1,5 bis etwa 1,9995, und am meisten bevorzugt etwa 1,7 bis
1,9995.
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Es wird angenommen, daß TiO2 die prädominante
Form des gebildeten Titanoxids ist. Es wird jedoch angenommen, daß auch andere
Formen herstellbar sind. Wenn es nicht anders angegeben ist, bezeichnet TiOx alle Formen des hergestellten Titanoxids.
Es wird darauf hingewiesen, daß bei
der Verwendung von Titanoxiden als Schicht des elektrisch leitenden
Materials mit hohem Brechungsindex die spezielle Struktur der erzeugten
Titanoxide solange nicht kritisch ist, wie die Schicht die gewünschten
optischen Eigenschaften (Brechungsindex und Transparenz) hat, die
für die
Antireflektionsbeschichtung erforderlich sind, und daß die beschichteten
Brillengläser
die oben definierten antistatischen Eigenschaften haben.
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Wenn die erfindungsgemäße AR-Beschichtung
ein Mehrschichtfilm ist, der eine Schicht aus einem elektrisch leitenden
Material mit niedrigem Brechungsindex enthält, wird erwartet, daß geeignete
elektrisch leitende Materialien mit niedrigem Brechungsindex hergestellt
werden können,
indem Silizium mit einer nicht-stöchiometrischen Menge von Sauerstoff
reagiert, so daß das
Siliziumoxid die Nominalformel SiOx hat,
wobei x kleiner als 2, bevorzugt etwa 1,5 bis etwa 1,99, weiter
bevorzugt etwa 1,7 bis etwa 1,99, und am meisten bevorzugt etwa
1,8 bis etwa 1,99 ist.
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Ebenso wird angenommen, daß SiO2 die prädominante
Form des gebildeten Siliziumoxids ist. Es wird jedoch angenommen,
daß andere
Formen ebenso hergestellt werden. Wenn dies nicht anders angegeben wird,
repräsentiert
SiOx somit alle Formen der hergestellten
Siliziumoxide. Wenn Siliziumoxide als Schicht eines elektrisch leitenden
Materials mit niedrigem Brechungsindex verwendet werden, ist die
spezielle Struktur der hergestellten Siliziumoxide solange nicht
kritisch, wie die Schicht die gewünschten optischen Eigenschaften
hat, die für
die Antireflektionsbeschichtung erforderlich sind, und die beschichteten
Brillengläser
haben die antistatischen Eigenschaften.
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Wenn somit allgemein Metalloxidmaterialien
verwendet werden, um entweder eine Schicht eines Materials mit niedrigem
oder hohem Brechungsindex auszubilden, ist die spezielle Formel
oder Struktur des Metalloxids solange nicht kritisch, wie die Schicht
die gewünschten
optischen Eigenschaften hat. Wenn eine Schicht aus elektrisch leitendem
Material mit niedrigem oder hohem Brechungsindex ausgebildet wird,
ist das andere Kriterium, daß die
Antireflektionsbeschichtung die antistatischen Eigenschaften hat.
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Da nur eine oder mehrere Schichten
des Mehrschichtfilms der erfindungsgemäßen AR-Beschichtung elektrisch
leitend sein muß,
versteht es sich, daß mit
Ausnahme des Falls, in dem alle Schichten elektrisch leitend sind,
die anderen nicht elektrisch leitenden Schichten des Films herkömmliche
dielektrische Materialien wie Titandioxid für die Schicht mit hohem Brechungsindex
und Siliziumdioxid für
die Schicht mit niedrigem Brechungsindex enthalten können. Es
versteht sich ferner, daß der
Begriff „Metalloxid" oder „Metalloxide" sich allgemein sowohl
auf elektrisch leitende als auch nicht leitende Metalloxide bezieht.
Beispielsweise enthalten Titanoxide elektrisch leitendes TiOx, wie dies oben angegeben ist, sowie Titandioxid
(d. h. TiO2) ein Dielektrikum. Entsprechend
enthalten Siliziumoxide elektrisch leitendes SiOx,
wie oben definiert sowie Siliziumdioxid (d. h. SiO2),
eine Dielektrikum.
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Beim Entwerfen und Herstellen des
Mehrschichtfilms einer Antireflektionsbeschichtung sollte die Auswahl
des Materials (Materialien) für
die elektrisch leitende Schicht die elektrische Leitfähigkeit
der verschiedenen Metalle in Betracht ziehen, die zur Ausbildung
von geeigneten Metalloxiden verfügbar
sind. Bevorzugt sollten die elektrisch leitfähigen Materialien hoher oder
niedriger Brechung aus Materialien gebildet werden, die die höhere elektrische
Leitfähigkeit
haben.
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Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
von elektrisch leitenden Materialien besteht darin, zuerst die dielektrischen
Metalloxidfilme herzustellen und danach Dotierungsstoffe in den
Film einzubringen. Der Dotierungsstoff wird aus den leitenden Materialien
ausgewählt,
die dasselbe Material wie das Metall sein können. Diese Technik ist insbesondere
geeignet, wenn ein Nicht-Oxid (z. B. MgF2)
verwendet wird. Das Dotierungsmittel kann durch jedes geeignete
Mittel einschl. Diffusion und Ionenimplantation eingeführt werden.
Siehe beispielsweise Wolf & Tauber, „Silicon
Processing for the VLSE Era," Band
1, Seiten 242–332
(1986).
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Methode
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Die im wesentlichen transparente
Mehrschichtfilmstruktur der erfindungsgemäßen AR-Beschichtung kann durch
herkömmliche
Filmablagerungstechniken (chemisch und physikalisch) hergestellt
werden einschl. reaktive Zerstäubungsablagerung,
chemische Dampfablagerung und Elektronenstrahlverdampfung, mit und ohne
Ionenunterstützung.
Diese Techniken sind in „Thin
Film Processes" und „Thin Film
Processes II", Vossen & Kern, Editors
(1978 und 1991), Academic Press, beschrieben. Das am meisten geeignete
Verfahren hängt u.
a. von den Substrat (Material und Größe) und den verwendeten bestimmten
leitenden Metalloxiden ab.
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Die Zerstäubungstechniken beinhalten
das physikalische Ausstoßen
von Material von einer Anode als ein Ergebnis von Ionenbeschuß. Die Ionen
werden üblicherweise
durch Kollisionen zwischen Gasatomen und Elektronen in einer Glimmentladung
erzeugt. Die Ionen werden in die Zielkathode durch ein elektrisches
Feld beschleunigt. Ein Substrat wird an einer geeigneten Stelle
angeordnet, so daß es
einen Teil der ausgestoßenen
Atome aufnimmt. Auf diese Weise wird eine Beschichtung auf der Oberfläche des
Substrats abgelagert. Beim reaktiven Zerstäuben bildet ein Reaktionsgas
eine Verbindung mit dem Material, das von der Anode zerstäubt wird.
Wenn die Anode Silizium ist und das Reaktionsgas beispielsweise
Sauerstoff, werden Siliziumoxide üblicherweise in der Form von
SiO2 auf der Fläche des Substrats gebildet.
Eine andere Zerstäubungstechnik
besteht darin, zuerst eine zerstäubte
Metallschicht auf einem Substrat auszubilden und danach diese Schicht
einem Reaktionsgas (z. B. Sauerstoff) auszusetzen, um ein Metalloxid
zu bilden. Zerstäubungsvorrichtungen
sind beispielsweise in den US-Patenten 5,047,131, 4,851,095 und
4,166,018 beschrieben.
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Die chemische Dampfablagerung ist
die Ausbildung eines nicht-flüchtigen
festen Films auf einem Substrat durch die Reaktion von Dampfphasenchemikalien
(Reaktionsmittel), die die erforderlichen Bestandteile enthalten.
Die Reaktionsgase werden in eine Reaktionskammer eingeführt, zersetzt
und durch eine erwärmte Fläche zur
Reaktion gebracht, um den dünnen
Film auszubilden.
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Die erforderlichen Bedingungen zu
Erzielung solcher Ablagerungen sind im Stand der Technik bekannt.
Beispielsweise ist die chemische Dampfablagerung einschl. der chemischen
Niederdruckdampfablagerung (LPCVD), plasmaverstärkte chemische Dampfablagerung
(PECVD), foton-induzierte chemische Dampfablagerung (PHCVD) und
dergleichen von Wolf & Tauber, „Silicon
Processing for the VLSI Era, „Band
1, Seiten d161–197
(1986) beschrieben.
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Andere geeignete Filmablagerungstechniken
enthalten Dielektronenstrahlverdampfung und Ionen-unterstützte Ablagerung.
Bei der Elektronenstrahlverdampfung wird eine Verdampfungsquelle
(z. B. Elektronenstrahl) verwendet, um das gewünschte Zielmaterial zu verdampfen.
Die verdampften Atome kondensieren auf einem Substrat, das in einer
Vakuumkammer angeordnet ist. Siehe „Thin Film Processes II", auf den Seiten 79–132. Bei
der Ionenunterstützten
Ablagerung ruft ein Ionenbeschuß niedriger
Energie auf der Substratfläche während der
Ablagerung von verdampften Atomen eine Flächenreinigung, verbesserte
Nukleierung und Wachstum hervor und in situ Einglühen, wodurch
Dampfschichten verbesserter Qualität erzeugt werden. Für eine Diskussionen
der Ionen-unterstützen
Ablagerung siehe Stelmack, et al., „Review of Ion-Assisted Deposition:
Research to Production" Nuklear
Instruments and Methods in Physics Research B37/38 (1989) 787–793.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist in 1 dargestellt,
die ein Brillenglas 10 enthält, das auf einer Fläche eine
leitende Antireflektionsbeschichtung hat. Die Beschichtung enthält vier
transparente, im wesentliche farblose Schichten 11 bis 14,
die aus mindestens zwei verschiedenen Materialien gebildet sind, von
denen eines ein Material mit hohem Brechungsindex und das andere
ein Material mit einem niedrigen Brechungsindex ist. Die Schichten 11 bis 14 enthalten
eine Antireflektionsbeschichtung, die auch als „AR-Stapel" oder „Stapel" bezeichnet wird. Bevorzugt wird vor
der Ausbildung des AR-Stapels eine Klebemittelschicht 10A, die
Chromoxide enthält,
auf der Substratfläche
abgelagert.
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Bevorzugt enthält der AR-Stapel oder Beschichtung
abwechselnde Materialien mit hohem und niedrigem Brechungsindex,
so daß jede
Schicht einen Brechungsindex hat, der verschieden ist von demjenigen
jeder angrenzenden Schicht. Bevorzugt ist der Brechungsindex jedes
Materials mit niedrigem Brechungsindex kleiner als etwa 1,5 bei
einer Wellenlänge
von etwa 550 nm, die eine bevorzugte Wellenlänge für die sichtbare Lichttransmission
ist. Der Index der Brechung jedes Materials mit hohem Brechungsindex
ist größer als
etwa 2,0 bei einer Wellenlänge
von etwa 550 nm, und jede Schicht enthält ein elektrisch leitendes
Metalloxid. Die erste Schicht des AR-Stapels, die auf dem Substrat
(oder auf der Klebemittelschicht, die optional ist) geformt ist,
enthält
normalerweise ein Material mit hohem Index.
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In der Ausführungsform, die 1 zeigt, enthalten die Schichten 11 und 13 Materialien
mit hohem Brechungsindex, wobei die Schicht 11 eine Dicke
von etwa 7 nm bis etwa 15 nm, weiter bevorzugt von etwa 9 nm bis
etwa 13 nm und am meisten bevorzugt von etwa 10 nm bis etwa 12 nm
hat, und wobei die Schicht 13 eine Dicke von etwa 19 nm
bis etwa 130 nm, weiter bevorzugt von etwa 100 nm bis etwa 120 nm
und am meisten bevorzugt von etwa 105 nm bis etwa 115 nm hat. Die
Schicht 11 ist als die erste Schicht dieses 4-Schichtenstapels
bestimmt. Die Schichten 12 und 14 enthalten ein
Material mit niedrigem Brechungsindex, wobei die Schicht 12 eine
Dicke von etwa 15 nm bis etwa 40 nm, weiter bevorzugt zwischen etwa
20 nm und etwa 35 nm und am meisten bevorzugt zwischen etwa 23 nm
und etwa 31 nm hat, und wobei die Schicht 14 eine Dicke von
etwa 55 nm bis etwa 105 nm, weiter bevorzugt von etwa 65 nm bis
etwa 95 nm und am meisten bevorzugt von etwa 75 nm bis etwa 85 nm
hat.
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Der Mehrschichtfilm, der die AR-Beschichtung
bildet, kann jede geeignete Anzahl von Schichten aus Materialien
mit hohem/niedrigem Brechungsindex haben. Für die meisten optischen Anwendungen
ist es wünschenswert,
daß die
AR-Beschichtungen
den Oberflächenreflektionsgrad
auf einen extrem niedrigen Wert über
einen breiten Spektralbereich reduziert, um so eine zufriedenstellende
Farbbalance beizubehalten. Die Anzahl der Schichten hängt u. a.
von dem Substratmaterial, den gewünschten Antireflektionseigenschaften und
der Zusammensetzung der verwendeten Materialien hohen und niedrigen
Brechungsindex ab. Allgemein wird eine größere Antireflektion erreicht,
indem die Anzahl der Schichten mit abwechselnden Schichten hohen und
niedrigen Brechungsindex erhöht
wird, jedoch gibt es eine Abnahme in dem Spektralbereich der Antireflektion.
Außerdem
sind, wie in den US-Patenten 3,432,225 (Dreischichtaufbau), 3,565,509
(Vierschichtaufbau) und 5,332,618 (Achtschichtaufbau) beschrieben,
mathematische Formeln entwickelt worden, um die optischen Eigenschaften
von mehrschichtigen Antireflektionsbeschichtungen zu simulieren,
so daß ihr
Aufbau optimiert werden kann.
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Versuch
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Das Ionen-gestützte Elektronenstrahlablagerungsgerät, das verwendet
ist, um AR-Stapel gemäß der Erfindung
herzustellen, ist in 2 gezeigt
und enthält
eine Vakuumkammer 100, die einen Ionenerzeuger 102 und
eine Elektronenstrahlverdampfungsquelle 106 enthält, die
an der Basis der Vakuumkammer positioniert sind. Eine Prallfläche 108 trennt
den Ionenerzeuger von der Elektronenstrahlquelle. In dem oberen
Teil der Kammer sind eine Linsenkalotte und ein Substrathalter 110 angeordnet.
Die Vakuumkammer ist von Balzer Ltd. Balzer, Liechtenstein, als
Modell Balzer 1200 Box Coater, erhältlich. Sie ist mit einer Balzer
EBS 420 Elektronenstrahlquelle ausgerüstet. Der Ionenerzeuger ist
eine Commonwealth Mark II Ion Source von Commonwealth Scientific
Corp., Alexandria, Virginia.
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Beim Betrieb wird ein Substrat (z.
B. Brillenglas) an dem Substrathalter angeordnet, und danach wird ein
Vakuum erzeugt und mit einer Vakuumpumpe 114 aufrecht erhalten.
Anfänglich
ist eine Ionenerzeugerblende 114 geschlossen, um zu verhindern,
daß die
Ionenenergie das Substrat trifft, bis der Ionenerzeuger auf einem
vorgegebenen Energielevel stabilisiert ist. Die Blende 113 deckt
die Elektronenstrahlquelle ab, bis das Ziel zum Bedampfen bereit
ist. Argon wird als Ionisierungsgas für den Ionenerzeuger verwendet.
Normalerweise wird die Substratfläche einer Ionenätzung unterworfen
vor der Ablagerung der Chromoxidklebemittelschicht. Um eine Metalloxidschicht
zu erzeugen, wird die Elektronenstrahlquelle aktiviert, um eine
Metallverdampfung der erforderlichen Konzentration hervorzurufen.
Sauerstoff von einer Sauerstoffquelle 116 reagiert mit
dem Verdampfungsmittel, um Metalloxid zu bilden, das auf der Substratfläche abgelagert
wird. Anschließend
werden Metalloxidschichten auf eine gleiche Weise hergestellt.
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AR-Beschichtungen mit der Struktur
gemäß 1 wurden mit der Vorrichtung
der 2 erzeugt. Repräsentative
Arbeitsparameter bei der Herstellung einer bevorzugten AR-Beschichtung
und die Eigenschaften der einzelnen Schichten sind in Tabelle 1
angegeben. Die verwendeten Substrate waren laminierte Einzelsichtlinsen,
die jeweils eine kratzbeständige
Beschichtung haben.
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Vor Beginn der Ablagerung wurden
die Linsensubstrate mit Ultraschall gereinigt unter Verwendung von
deionisiertem Wasser und dann bei 95°C zwei Stunden lang entgast.
Danach wurden die Linsen an der Substrathalterung angebracht, und
der Druck in der Kammer wurde auf etwa 6 × 10–6 mbar
gesenkt. Die Substratfläche
war etwa 4 min lang ionengeätzt,
wobei der Ionenerzeuger mit 0,9 A/110 V arbeitete. Bei der Ausbildung
der Klebemittelschicht wurde Chromzielmaterial anfänglich mit
der Blende 113 abgedeckt, als das Chrom durch den Elektronenstrahl
von der Elektronenstrahlverdampfungsquelle erhitzt wurde. Die Blende wurde
entfernt, bevor das Chrom verdampfte. Während der Ausbildung und Ablagerung
der Chromoxidschicht wurde Sauerstoff im ausreichenden Maße eingeführt, um
den Kammerdruck auf 8 × 10–5 mbar
anzuheben und zu halten. Es versteht sich, daß die Ionenerzeugerblende ebenfalls
während
der Ablagerung entfernt wurde. Die vier Schichten, die die AR-Beschichtung
enthält,
wurden auf eine gleiche Weise abgelagert. Bevorzugt wird der Gesamtdruck
bei etwa 2 × 10–4 mbar
oder weniger während
der Ablagerung jeder der Schichten gehalten. Die zweite Titanoxidschicht
(Schicht 3) der hergestellten AR-Beschichtung stellte sich als elektrisch
leitend heraus.
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Linsen, die mit der erfindungsgemäßen AR-Beschichtung
der Tabelle 1 beschichtet sind, wurden auf antistatische Eigenschaften
getestet. Um einen elektrostatischen Ladungsaufbau hervorzurufen,
wurden die Beschichtungen mit einem Baumwolltuch und einem 100%
Polyesterluminex® Linsenreinigungstuch
(Toray Industries, Inc., Tokyo, Japan) gerieben. Messungen wurden
in zwei verschiedenen Umgebungen durchgeführt: Mit und ohne Air-Conditioning.
Die Klimatisierung reduziert die Feuchtigkeitsmenge in der Luft
und beeinträchtigt
statische Eigenschaften. Drei Messungen wurden für jede Linse durchgeführt. Vor
jedem Reiben wurden die Linsen aus ihrer Verpackung entnommen und
in der Umgebung für
wenigstens 30 min akklimatisiert. Die Spannungen an den Vorderflächen wurden
mit einem TI300 Statikmesser gemessen (Zeile 8, Seite 17, Static Controll
Services, Inc., Palm Springs, CA). Als nächstes wurde jede Linse zehnmal
gerieben (vorwärts
und rückwärts – jedesmal
4 inches) auf dem geeigneten Tuch, und die elektrostatische Messung
wurde sofort durchgeführt.
Die dritte Messung wurde nach 5 sek durchgeführt nachdem die Linsen gerieben
waren. Zwischen jeder Messung wurden die Linsen vor einem Endstat
2000 Deionizier (Static Control Services, Inc.) plaziert, um jegliche
restliche statische Ladung zu eliminieren.
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Die Messungen, die in Tabelle 2 angegeben
sind, zeigen, daß mit
der erfindungsgemäßen AR-Beschichtung
versehene Linsen eine unsignifikante oder gar keine elektrostatische
Ladung entwickeln.
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(Messungen wurden in Volt
ausgeführt)
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Laminierte Einzelsichtlinsen, die
jeweils mit einer kratzbeständigen
Beschichtung versehen und mit herkömmlichen Antireflektionsbeschichtungen
versehen sind, die eine hydrophobe Außenschicht enthalten, wurden
auch auf antistatische Eigenschaften auf die oben beschriebene Weise
getestet. Diese „Stock"-Linsen waren von
verschiedenen Brillenglasherstellern verfügbar. Die Ergebnisse sind in
den Tabellen 3 bis 6 gezeigt. Der Grad der Hydrophobie der Außenfläche jeder
AR-Beschichtung ist proportional zu ihrem Kontaktwinkel, der gemessen
wurde mit einem Tantec Angle Meter, erhältlich von Tantec Inc., Schaumberg,
IL.
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Tabelle 3 (Baumwolltuch) und 4 (Polyestertuch)
enthalten Messungen, die in einem Raum ohne Klimatisierung durchgeführt wurden.
Die Tabellen 5 (Baumwolltuch) und Tabelle 6 (Polyestertuch) enthalten
Messungen in einem Raum mit Klimatisierung (Messungen wurden in
Volt ausgeführt).
Es ist offensichtlich, daß Linse Nr.
1 in jeder der Tabellen 3 bis 6 der erfindungsgemäßen Linse
in Tabelle 2 entspricht. Die Linsen 2 bis 7 der Tabelle 3 haben
dieselben Antireflektionsbeschichtungen wie die Linsen 2 bis 7 der
Tabelle 4. Auf gleiche Weise haben die Linsen 2 bis 9 der Tabelle
5 dieselben Antireflektions-beschichtungen wie die Linsen 2 bis
9 der Tabelle 6.
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Aus den vergleichenden Daten ist
ersichtlich, daß die
erfindungsgemäße AR-Beschichtung bessere antistatische
Eigenschaften hat als die herkömmlichen
Antireflektionsbeschichtungen, die von Brillenglasherstellern erhältlich sind.
Außerdem
erfordert die erfindungsgemäße AR-Beschichtung
keine äußere hydrophobe Beschichtung,
die bei allen getesteten herkömmlichen
AR-Beschichtungen
vorhanden ist.
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Schicht-für-Schicht-Analyse
der AR-Beschichtung
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Um zu bestimmen, welche signifikante
Wirkung, falls überhaupt,
die einzelnen Schichten der AR-Beschichtung auf die antistatischen
Eigenschaften der AR-Beschichtungen
haben, wurde eine Schicht-für-Schicht-Analyse
der AR-Beschichtung mit der Fünfschichtstruktur
gemäß Tabelle
1 durchgeführt. Bei
dieser Analyse wurden fünf
Kunststoff-Frontplatten beschichtet, jede mit einer anderen Anzahl
von Schichten (die verwendeten Schichten waren aus Kunststoff und
mit einer kratzbeständigen
Polymerschicht beschichtet). Die erste Platte wurde beschichtet
mit (1) der Chromoxidklebemittelschicht allein. Die zweite Platte wurde
mit (1) der Chromoxidklebemittelschicht und (2) zuerst TiOx beschichtet und so weiter, so daß die fünfte Platte
die Fünfschichtstruktur
enthielt.
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Nach der Ausbildung der fünf beschichteten
Platten wurde die Spannung auf den Frontflächen jeder Platte mit einem
TI300 Statikmesser gemessen. Jede Platte wurde zehnmal gerieben
(rückwärts und
vorwärts – jedesmal
4 inches) auf einer staubfreien Baumwollgaze, und die Messungen
wurden sofort durchgeführt.
In dem dritten Test vergingen 5 Sekunden, nachdem die Linsen gerieben
wurden, bevor gemessen wurde. Als Kontrolle wurden die elektrostatischen
Spannungen der zwei Kunststoff-Frontplatten (z. B. Kontrolle 1 und
2) ebenfalls gemessen.
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Jede Kontrollplatte war mit einer
anderen kratzbeständigen
Polymerbeschichtung versehen. Die fünf getesteten Platten hatten
dieselbe kratzbeständige
Polymerbeschichtung wie Kontrolle 1.
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Es wurde gefunden, daß die elektrostatische
Ladung bei der ersten, zweiten und dritten Platte hoch blieb, jedoch
die vierte Platte, die enthielt (1) die Chromoxidklebemittelschicht,
(2) die erste TiOx Schicht, (3) die erste
SiO2 Schicht und (4) die zweite TiOx Schicht, zeigte eine dramatische Verringerung
der elektrostatischen Ladung. Die Analyse zeigte, daß bei der
zweiten TiOx Schicht x etwa 1,78 war. Somit
ist wenigstens bei AR-Beschichtungen mit abwechseln-den Materialien
mit hohem und niedrigem Brechungsindex, die Titanoxide und Siliziumoxide
enthalten, das zweite Materialien mit hohem Brechungsindex bevorzugt
TiOx, wobei x etwa 1,3 bis etwa 1,9995 ist,
weiter bevorzugt etwa 1,5 bis 1,9995 und am meisten bevorzugt etwa
1,7 bis etwa 1,9995.
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Während
die gezeigten Beispiels nur zwei verschiedene Materialien mit hohem
und niedrigem Index haben (d. h. SiOx und
TiOx) in dem speziellen Design, wird hervorgehoben,
daß ähnliche
Antireflektionsbeschichtungstrukturen aufgebaut sein können aus
zwei oder mehr Materialien mit hohem Index und/oder zwei oder mehr
Materialien mit niedrigem Index, oder sogar einem Material wie Aluminiumoxid
mit einem dazwischenliegenden Brechungsindex.
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Außerdem kann es in manchen Fällen vorteilhaft
sein, Gemische von Materialien oder komplexe Verbindungen zu verwenden.
Ein Gemisch aus Ceroxid und Zinkoxid könnte für die Filme mit hohem Index
verwendet werden, und ein Gemisch von Siliziumdioxid und Magnesiumfluorid
für Filme
mit niedrigem Index. Andere Gemische können ausgewählt werden, die für eine bestimmte
Ablagerungstechnik geeignet sind oder im Hinblick auf eine bestimmte
optische oder physikalische Eigenschaft eines Materials vorteilhaft
sind.
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Brillengläser mit einer Antireflektionsbeschichtung
haben bevorzugt eine Transmission bei 550 nm zwischen etwa 98,0
bis etwa 99,5%, weiter bevorzugt zwischen etwa 98,5 bis etwa 99,5%
und am meisten bevorzugt zwischen etwa 99,0 und etwa 99,5%. Außerdem haben
Brillengläser
eine Reflektion bei 550 nm zwischen etwa 0,5 und etwa 2,5%, weiter
bevorzugt zwischen etwa 0,5 und etwa 1,5%, und am meisten bevorzugt zwischen
etwa 0,5 und etwa 1,0%.
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Obwohl nur bevorzugt Ausführungsformen
der Erfindung im einzelnen offenbart und oben beschrieben sind,
wird hervorgehoben, daß viele
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung im Hinblick
auf die obige Lehre und im Schutzbereich der beigefügten Ansprüche möglich sind,
ohne von dem Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.