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GEBIET DER ERFINDUNG
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind Verbindungen und Pflanzenextrakte, die Verbindungen enthalten,
die als eine Inhibitionswirkung auf die Zellproliferation aufweisend
angezeigt sind. Gegenstand der Erfindung sind spezifischer glykosidische
Verbindungen, die von der Calendula-Spezies ableitbar sind, wobei die
Pflanzenglykoside eine zytostatische Wirkung auf Zellen aufweisen
und ihre Verwendung als Zytostatika, insbesondere zur Behandlung
von Psoriasis.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Calendula-Rohpflanzenextrakte wurden
in der medizinischen Folklore seit Jahrhunderten zur Behandlung
mehrerer Krankheiten eingesetzt. Derartige Extrakte wurden zum Beispiel
als oder in antiinflammatorischen Medikamente(n) und dergleichen
verwendet.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 91/15218 lehrt ein Therapeutikum gegen Psoriasis, das als Wirkstoff
einen Lösungsmittelextrakt
aus mindestens sechs verschiedenen Kräutern enthält. Diese Anmeldung lehrt,
dass Ringelblumendekokte gegen gastrische und intestinale Ulcera
sowohl äußerlich
als auch zur Packung langsam heilender Wunden und Ulcera verwendet
werden können.
Nirgendwo ist angegeben, dass Ringelblumenextrakt faktisch selbst
als der Wirkstoff in einem Therapeutikum gegen Psoriasis verwendet
werden kann.
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Pizza C. und de Tommasi N., Phytochemistry,
Vol. 27, Nummer 7, S. 2205–2208
(1988), lehren die Isolation und Struktur eines Sesquiterpenglykosids
aus Calendula arvensis. Es wird angegeben, dass Calendula arvensis
L. (Compositae) eine Staudenpflanze ist, die in der italienischen
Volksmedizin als antinflammatorisches und antipyretisches Mittel
verwendet wird. Es lag kein Hinweis vor, dass die erhaltenen Sesquiterpenglykoside
eine zytostatische Aktivität
aufwiesen oder zur Behandlung von Psoriasis verwendet werden könnten.
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Mascolo N. et al., Phytotherapy Research,
Vol. 1, S. 28–31
(1987), lehren, dass Ringelblumenextrakt aufgrund seiner antiinflammatorischen
Aktivität
bekannt ist. Die Verwendung von Ringelblumenextrakt als ein Antipsoriatikum
wird nicht erwähnt.
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Gracza L., Planta Medica 53, Seite
227 (1987), beschreibt verschiedene Sauerstoff enthaltende Terpenderivate
aus Calendula officinalis. Ihre Anwendung ist angezeigt bei Leukorrhoe
und Trichomonazid-Aktivität.
Die Verwendung der Terpenderivate als Antipsoriatika wird nicht
erwähnt.
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Fazakas B. und Rácz, G. Farmacia Vol. XIII,
Nummer 2, Seite 91 (1965), lehren auch, dass Extrakte aus den Blüten von
Calendula officinalis in der traditionellen Kräutermedizin gegen Leukonhoe
(exzessiven Weißfluss)
eingesetzt werden und eine gute Trichomonazid-Aktivität erkennen
ließen.
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Gracza L. und Szász K., Acta Pharm. Hung.
38, S. 118–125
(1968), berichten über
eine chemische Analyse der Blütenblätter von
Ringelblumen (Calendula officinalis) mit dem Ziel der Trennung und
Identifikation der Lösung
oder Lösungen,
die für
die von Fazakas und Rácz
(vorstehend) berichtete Trichomonazid-Wirkung verantwortlich sind.
Die meisten isolierten aktiven flüssigen Verbindungen wurden
gemäß den spektroskopischen
Daten als Terpenalkohole und Terpenlaktone beschrieben.
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Jakupovic et al., Planta Medica 54
(3), S. 254–256
(1988), lehren die Extraktion und Isolation von fünf Sesquiterpenglykosiden
aus Calendula persica. Potenzielle oder eigentliche Verwendungszwecke
der extrahierten und isolierten Moleküle finden keine Erwähnung.
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Ahmed A. Ahmed et al., Journal of
Natural Products Vol. 56, Nummer 10, S. 1821– 1824 (1993), beziehen sich
auf Extraktionsprodukte aus Calendula arvensis. Die Produkte werden
als vier neue und drei bekannte Sesquiterpenglykoside beschrieben.
Auf mögliche
Verwendungzwecke dafür
wird nicht verwiesen.
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EP 364442 B1 beschreibt ein Therapeutikum
gegen Psoriasis, das einen Ölextrakt
aus mindestens drei Kräutern
umfasst, die aus einer Reihe von Kräutern ausgewählt sind,
welche Reihe Calendula einschließen kann. Es wird jedoch angegeben,
dass separate Kräuterextraktionen,
wenn einzeln verwendet, keine heilende Wirkung gegen Psoriasis bereitstellten.
Es wird weiter angegeben, dass Calendula-Dekokte als solches unter
anderem zur Behandlung gastrischer und intestinaler Ulcera verwendet
werden. Calendula-Dekokte werden zur Behandlung von Hautkrankheiten,
die abnorme Hautzell-Proliferationsraten (z. B. Hyperproliferation) bei
Krankheiten, wie zum Beispiel Psoriasis, betreffen, nicht als nützlich beschrieben.
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DE 3836519 C2 macht geltend, dass eine pharmazeutische
Zubereitung, die frisch geschnittene Kompositenblütenstände aus
Calendula officinalis mit Melkfett als Salbengrundlage enthält, zur
Behandlung von Psoriasis nützlich
ist. Es wird jedoch beschrieben, dass die Zusammensetzung dazu fähig ist,
Anlass zur Allergie zu geben, die zum Absetzen der Behandlung führen kann,
und es liegt kein Hinweis auf den Wirkstoff oder die Identifikation
des Wirkstoffes der Zusammensetzung vor. Es ist kein Hinweis auf
eine zytostatische Aktivität
vorhanden, und es ist weiter nicht offensichtlich, welche Komponente
oder welches Komponentengemisch in der angeblichen pharmazeutischen
Zubereitung basierend auf Calendula officinalis der/die aktive(n) Wirkstoff(e)
ist/sind. Außerdem
scheint kein eigentliches Anzeichen vorzuliegen, aus dem ersichtlich
ist, dass die Zusammensetzung zur Behandlung von Psoriasis eingesetzt
wurde.
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Es besteht ein Bedarf an der Entwicklung
neuer Zytostatika, die bei der Bekämpfung des Beginns, der Erhaltung
und/oder Entwicklung einer die Hyperproliferation von Dermiszellen
betreffenden Erkrankung, insbesondere der Psoriasis-Erkrankung wirksam
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es ist eine erfindungsgemäße Aufgabe,
die Verwendung aktiver Verbindungen oder gereinigter Pflanzenextrakte,
die mindestens eine aktive Verbindung umfassen, bei der Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung einer die Hyperproliferation von
Dermiszellen betreffenden Erkrankung, insbesondere zur Behandlung
von Psoriasis bereitzustellen.
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Es ist eine zweite erfindungsgemäße Aufgabe,
isolierte und/oder gereinigte aktive Verbindungen von Calendula
zur Verwendung bei der Behandlung einer die Hyperproliferation von
Dermiszellen betreffenden Erkrankung, insbesondere zur Behandlung
von Psoriasis bereitzustellen.
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Es ist eine dritte erfindungsgemäße Aufgabe,
isolierte Verbindungen zur Verwendung bei der Behandlung einer die
Hyperproliferation von Dermiszellen betreffenden Erkrankung, insbesondere
zur Behandlung von Psoriasis bereitzustellen.
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Diese und andere erfindungsgemäße Aufgaben
gehen aus der folgenden Beschreibung und den Beispielen hervor.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Aspekt
ist die Verwendung einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) vorgesehen:
worin
R
1 und
R
2 unabhängig
ausgewählt
sind aus H, OH,
und damit verwandten Estern;
R
3 ausgewählt
ist aus OH,
und damit verwandten Estern;
R
4 ausgewählt
ist aus C
6-C
12-gesättigten
oder -ungesättigten
monocyclischen oder polycyclischen aliphatischen Ringsystemen, wahlweise
substituiert durch C
1-C
6-Alkyl,
H, OH, =CH
2 oder C
1-C
4-Alkylcarboxyloxy
oder R
4 eine gerad- der verzweigtkettige
C
1-C
6-Alkalen-Gruppe,
substituiert mit einem solchen Ringsystem darstellt;
R
5 ausgewählt
ist aus C
1-C
4-Alkyl,
-CHO, -COOH und -CH
2OH und verwandten Estern
und Ethern, die davon abgeleitet sind;
R
6 ausgewält ist aus
-OH,
zur Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung einer die Hyperproliferation von Dermiszellen betreffenden
Erkrankung.
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Für
die erfindungsgemäßen Zwecke
verweist „verwandte
Ester und Ether" auf alle definierten Ester von hierin erwähnten R-Gruppen
und im Allgemeinen auf gesättigte
oder ungesättigte
gerad- oder verzweigtkettige C1-C20-Carboxyalkyl veresternde Säuren. Geeignete
Beispiele schließen
veresternde Säuren,
umfassend Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek-Butyl
und alle Isomere von Pentanyl-, Pentenyl-, Hexanyl- und Hexenylalkyl-Gruppen
ein. In dem Begriff „verwandte
Ester" sind auch aromatische Säuren,
wie zum Beispiel Benzoesäure
und Zimtsäure,
eingeschlossen. C1-C20-Alkylether,
umfassend gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppen wie für „verwandte
Ester" vorstehend definiert, sind auch hierin eingeschlossen.
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In einer Bevorzugung ist die Verwendung
einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) vorgesehen, worin
R
1 und R
2 unabhängig ausgewählt sind
aus H, -OH
R
3 ausgewählt ist
aus -OH,
R
4 ausgewählt ist
aus der Gruppe
-
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R5 ausgewählt ist
aus der Gruppe CH3 , -CHO, -COOH und -CH2OH; und
R6 ausgewält ist aus
OH,
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In einer weiteren Bevorzugung ist
die Verwendung einer Verbindung vorgesehen, die aus der Calendula-Spezies
der allgemeinen Formel (I) extrahierbar ist, worin
R
1 und R
2 unabhängig ausgewählt sind
aus H und OH (β-OH
oder α-OH);
R
3 augewält ist aus
OH,
R
4 ausgewählt ist
aus
R
5 für CH
3 steht; und
R
6 ausgewählt ist
aus OH,
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Am bevorzugtesten ist die Verwendung
einer Verbindung der Formel (I) vorgesehen, die aus einer Calendula-Spezies
extrahierbar ist, worin
R
1 und R
2 unabhängig
ausgewählt
sind aus H und OH (β-OH
oder α-OH);
R
3 ausgewählt
ist aus OH und (E)-3-Methylpent-2-enoat, d. h.
R
4 ausgewählt ist
aus
R
5 für CH
3 steht; und
R
6 für OH steht.
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Der Fachmann wird auch erkennen,
dass Gruppen R1, R2,
R6 und R3 sich entweder
in der axialen oder äquatorialen
Position befinden können.
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Der Fachmann wird selbstverständlich erkennen,
dass physiologisch funktionelle Isomere der Formel (I), sowohl diejenigen,
die in Calendula-Spezies gefunden werden als auch synthetisch abgeleitete
Isomere davon, einschließlich
Konformations- und Konstitutionsisomeren ebenso wie D- und L-Formen
der Formel (I) erfindungsgemäß eingeschlossen
sind. Beispiele erfindungsgemäßer Konformationsisomere
sind in den Formeln (1a) und (1b) wie folgt eingeschlossen:
worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 wie für
Formel (1) definiert sind. Der Fachmann wird selbstverständlich erkennen,
dass andere sich auf „Sessel-"
(Formel (Ia)) und „Boot"-Formen
(Formel (Ib)) beziehende konstitutionsisomere Varianten, die eine
physiologische Funktionalität
besitzen, in dem erfindungsgemäßen Umfang
erlaubt sind. Verbindungen der Formel (I) können aus Calendula-Spezies
mittels der üblichen
Extraktionstechnologie mit organischem Lösungsmittel extrahiert werden.
Im Allgemeinen können
Verbindungen der Formel (I) aus jedwedem Pflanzengewebe, wie zum
Beispiel Blättern,
Stengeln, Blütenteilen,
Wurzeln, Trieben und dergleichen, extrahiert werden.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind neue Verbindungen gemäß der allgemeinen
Formel (I) wie hierin vorstehend dargelegt vorgesehen, worin R
1 und 2 unabhängig ausgewählt sind aus -OH, H,
R
3 ausgewählt ist
aus (E)-3-Methylpent-2-enoat und
R
4 ausgewählt ist
aus C
6-C
12-gesättigten
oder -ungesättigten
monocyclischen oder polycyclischen aliphatischen Ringsystemen, wahlweise
substituiert durch C
1-C
6-Alkyl,
H, -OH, =CH
2 oder C
1-C
4-Alkylcarboxyloxy;
R
5 ausgewählt
ist aus C
1-C
4-Alkyl,
-CHO, -COOH und -CH
2OH;
R
6 ausgewählt ist
aus
und physiologisch funktionelle
Isomere davon.
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In einer Bevorzugung sind neue Verbindungen
gemäß Formel
(I) vorgesehen, worin R
1 und R
2 unabhängig ausgewählt sind
aus -OH, H
R
3 ausgewählt ist
aus (E)-3-Methylpent-2-enoat und
R
4 ausgewählt ist
aus
R
5 ausgewählt
ist aus -CH
3 , -CHO, -CH
2OH
und -COOH;
R
6 ausgewählt ist
aus
und physiologisch funktionelle
Isomere davon.
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In einer weiteren Bevorzugung sind
Verbindungen der Formel (I) vorgesehen, worin
R
1 und
R
2 unabhängig
ausgewählt
sind aus H und -OH;
R
3 für (E)-3-Methylpent-2-enoat
steht;
R
4 ausgewählt ist aus
R
5 für CH
3 steht; und
R
6 für OH steht;
und
physiologisch funktionelle Isomere davon.
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Der Fachmann wird auch erkennen,
dass sich Gruppen R1, R2,
R6 und R3 in entweder
der axialen oder äquatorialen
Position befinden können.
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„Physiologisch funktionelle
Isomere" für
die erfindungsgemäßen Zwecke
bedeuten die Isomere, die dazu fähig
sind, die Hyperproliferation von Dermiszellen, weitgehend zu verlangsamen
oder aufzuhalten. Folglich sollten derartige Isomere als eine weitgehend
zytostatische Wirkung auf Dermiszellen aufweisend angezeigt sein
und sind als solches bei der Behandlung von Hautkrankheiten, wie
zum Beispiel der Psoriasis, als nützlich angezeigt.
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Zu Beispielen neuer erfindungsgemäßer Verbindungen
gehören:
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- (i) (rel)-1α,4aζ,7aβ,7bα-Decahydro-1,1,4ζ,7α-tetramethyl-1H-cycloprop[e]azulen-4ζ-O-(2-E-{3-methylpent-2-enoyl}-β-chinovopyranosid
(Van-10-3).
- ii) (rel)-5ζ,7ζ,14ζ-Eudesm-4(15)-en-11-O-(2-E-{3-methyl}pent-2-enoyl)-β-fucopyranosid
(Van-10-2).
- (iii) (rel)-1aα,4aζ,7aβ,7bα-Decahydro-1,1,4ζ,7α-tetramethyl-lH-cycloprop[e]azulen-4ζ-O-(2-E-{3-methyl}pent-2-enoyl)-β-fucopyranosid
(Van-10-4).
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Bevorzugte erfindungsgemäße neue
Verbindungen auf der Basis ihrer biologischen Aktivität sind (ii) und
(iii) vorstehend und physiologisch funktionelle Derivate und Analoga
davon. Auf der Basis ihrer biologischen Aktivität ist die vorstehende Verbindung
(iii) die am bevorzugteste Verbindung.
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Als eine erfindungsgemäße Ausführungsform
eingeschlossen ist die Verwendung von Verbindungen der Formel (I)
in einer Zusammensetzung zur Behandlung einer die Hyperproliferation
von Dermiszellen betreffenden Erkrankung, insbesondere zur Behandlung
von Psoriasis. Der Fachmann wird selbstverständlich erkennen, dass eine
derartige Verwendung die Verwendung aus Calendula-Spezies isolierter
bekannter Verbindungen einschließen kann, wie zum Beispiel:
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- (iv) (rel)-1aα,4aζ,7aβ,7bα-Decahydro-1,1,4ζ,7α-tetramethyl-1H-cycloprop[e]azulen-4ζ-O-βfucopyranosid
(Van 15A).
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Ein bei der Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung einer Hautkrankheit, wie zum Beispiel Psoriasis,
verwendete Verbindung ist vorstehende Verbindung (iii).
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Der Fachmann wird erkennen, dass
Analoga von Verbindungen (i) bis (iv) vorstehend daraus in situ synthetisiert
werden können.
Wenn zum Beispiel Gruppen R1 und R6 beide OH sind, oder R2 und
R6 beide -OH sind, könnten sie durch Reaktion des
entsprechenden Säurechlorids
oder Säureanhydrids
mit der geeigneten Ausgangsverbindung, wie zum Beispiel Verbindung
(iii), in Gegenwart einer geeigneten Base, wie zum Beispiel Pyridin,
zu dem Angelat, Tiglat oder einem anderen Ester verestert werden.
Beide Alkoholfunktionen werden mithilfe dieses Verfahrens verestert.
Derivate mit verschiedenen Estergruppen an R1 und
R6, wie z. B. Tiglat und Angelat, können auch
durch Reaktion geeigneter Verbindungen, wie zum Beispiel Verbindung
(iii) mit einem Gemisch aus zwei Säwechloriden oder zwei Anhydriden,
hergestellt werden. Damit werden alle vier möglichen Isomere hergestellt,
die dann anhand von Standardverfahren, wie zum Beispiel Chromatografie
auf Silikagel und dergleichen, getrennt werden können.
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Der Ethylcrotonatarm (R3)
an Verbindungen (i) bis (iii) kann anhand des folgenden allgemeinen
Verfahrens durch andere Carbonsäweester
ersetzt werden. Die Hydroxylfunktionen von R1 und
R6 können
durch Bildung des Acetonids durch Reaktion der Verbindung mit Aceton
in Gegenwart von Toluensulfonsäure
oder durch ähnliche
im Fach bekannte Verfahren, wie zum Beispiel den in Protective Groups
in Organic Synthesis, zweite Auflage, 7. W. Greene, P. G. M. Wuts
(ISBN 0 471 62301 6) (z. B. Kapitel 2, S. 123–127) beschriebenen geschützt werden,
die hierin mittels Verweis enthalten sind, wobei zum Beispiel eine
Verbindung, wie zum Beispiel die Verbindung A nachstehend oder ähnliche
Verbindungen, hergestellt werden.
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Der Ethylcrotonatarm kann durch Säure- oder
Basenhydrolyse von zum Beispiel Verbindung (iii) entfernt werden,
um ein Produkt mit R3 = OH zu ergeben. Die
resultierende Verbindung kann dann mit einem entsprechenden Säurechlorid
oder Säureanhydrid
in Gegenwart einer Base, wie zum Beispiel Pyridin, zur Reaktion
gebracht werden, um einen Ester, wie zum Beispiel Tiglat oder Angelat
an R3 zu ergeben. Als Alternative kann ein
derartiger Ester durch Transveresterung von Verbindung A (vorstehend)
mit einem Überschuss
organischer Säure,
wie zum Beispiel Tiglin- oder Angelikasäuren, in Gegenwart eines geeigneten
Säure-
oder Basenkatalysators gebildet werden. Letztendlich kann die protektive
Acetonidgruppe mittels geeigneter Spaltreagenzien, wie zum Beispiel
Iod in Methanol, wie zum Beispiel in Greene T. W. (vorstehend) beschrieben,
gespalten werden.
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Als eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist die Verwendung von mindestens einer aus einer Calendula-Spezies,
wie zum Beispiel Calendula officinalis, isolierten Verbindung zur
Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von Psoriasis vorgesehen.
Die Verbindung ist typischerweise ein Pflanzenglykosid, wie zum
Beispiel ein Sesquiterpenglykosid. Auch eingeschlossen in den erfindungsgemäßen Umfang ist
ein Therapeutikum gegen Psoriasis, dadurch gekennzeichnet, dass
es mindestens ein aus einer Calendula-Spezies, wie zum Beispiel
Calendula officinalis, isoliertes Pflanzenglykosid enthält. Im Allgemeinen
enthält das
Therapeutikum mindestens ein gereinigtes Pflanzenglykosid, wie zum
Beispiel ein Sesquiterpenglykosid der Formel (I). Der Fachmann wird
selbstverständlich
erkennen, dass derartige Zusammensetzungen zwei oder mehr Pflanzenglykoside
in jedweder Konzentration umfassen können, die zur Veranlassung
einer therapeutischen zytostatischen Wirkung fähig ist. Therapeutika können folglich
Pflanzenextrakte von Calendula umfassen, die weitgehend frei von
unerwünschten
kontaminierenden Verbindungen sind. Die Pflanzenextrakte können zum
Beispiel einer Reihe verschiedener Lösungsmittel-Extraktionsschritte
ausgesetzt worden sein, um unerwünschte
Komponenten von erwünschten
Komponenten, wie zum Beispiel den durch Formel (I) eingeschlossenen,
weitgehend abzutrennen. Pflanzenextrakte, die derartigen Lösungsmittel-Extraktionsschritten unterzogen
wurden, können
selbstverständlich
mehr als ein Pflanzenglykosid enthalten und können gegebenenfalls mehrere
Pflanzenglykoside enthalten. Solche Pflanzenextrakte können dann
weiteren Lösungsmittel- Extraktionsverfahren
zur Isolation einzelner aktiver Pflanzenglykosidverbindungen der
Formel (I) unterzogen werden.
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Es folgt nun eine Beschreibung eines
allgemeinen Verfahrens zum Erhalt gereinigter Extrakte von Calendula-Spezies,
die aktive Verbindungen enthalten, die zur Erzeugung einer zytostatischen
Wirkung auf Dermiszellen fähig
sind, die Veredelung dieser Extrakte und die Isolation von Wirkstoffen
aus Extrakten und/oder die anschließende Reinigung davon.
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Blüten von einer Calendula-Spezies
werden in einer Mühle
pulverisiert und das resultierende Pulver mit Petrolether bis zur
Erschöpfung
Soxhlet-extrahiert. Der Extrakt kann dann zum Beispiel unter reduziertem Druck
mittels eines Verdampfers, wie zum Beispiel eines Rotationsverdampfers,
zur Bereitstellung eines Extraktrückstandes, des Rohextrakts,
konzentriert werden. Der Rohextrakt kann dann zum Beispiel über die
Vakuum-Flüssigkeitschromatografie
(VLC) unter Verwendung geeigneter Lösungsmittel und Lösungsmittelsysteme
von zunehmender Polarität
fraktioniert werden. Geeignete Lösungsmittel
schließen
Lösungsmittel,
wie zum Beispiel polare und nicht polare organische Lösungsmittel
und Gemische davon ein. Beispiele von Lösungsmitteln, die bei einem
für die
erfindungsgemäßen Zwecke
geeigneten Extraktionsverfahren verwendet werden können, schließen folgende
ein (Volumenverhältnisse):
Petrol-EtOAc
(EtOAc
0–10%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
12–18%)
Petrol
EtOAc
(EtOAc 20–24%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
24–30%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
35–40%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
45%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc 50–55%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
60%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc 65–75%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
80–85%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
90–95%)
Petrol-EtOAc
(EtOAc
95%)
EtOAc-MeOH
(MeOH 0–5%)
EtOAc-MeOH
(MeOH
10–100%)
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Hexan, Gemische aus Hexan : Chloroform
in Volumenverhältnissen,
wie zum Beispiel:
Hexan | :
Chloroform |
100 | :
0 |
95 | :
5 |
9 | :
1 |
8 | :
2 |
6 | :
4 |
4 | :
6 |
0 | :
100 |
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Chloroform und Gemische aus Chloroform:
Methanol (z. B. 5 : 1; 1 : 1) und dergleichen. Der Rohextrakt kann
folglich mehrmals unter Verwendung verschiedener Gemische aus organischen
Lösungsmitteln
in vorgewählten
Verhältnissen,
zum Beispiel zunehmender Polarität,
der Fraktionierung unterzogen werden.
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Unter der VLC wird typischerweise
Silikagel (Merck 7749) in ein Behältnis, zum Beispiel einen gesinterten
Trichter unter beaufschlagtem Vakuum gepackt, um eine Säule zu ergeben.
Der Rohextrakt kann zur Einführung
in die VLC-Säule
durch zum Beispiel Adsorption an Silika (zum Beispiel 1 : 1) (Gewicht/Gewicht) vorbereitet
werden und wie vorstehend beschrieben oben auf die Säule gegeben
und mindestens einmal mit einem Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelsystem
von zunehmender Polarität,
wie zum Beispiel die hierin in den präspezifizierten Verhältnissen
erwähnten,
eluiert. Die Eluenten aus der VLC-Säule werden gesammelt und können weiteren
Fraktionierungsschritten über
die Säulenchromatografie
oder andere geeignete chromatografische Mittel unterzogen werden.
Nach Fraktionierung des Rohextraktes können die gesammelten Eluenten
der präparativen
Dünnschichtchromatografie
(DC) zur Analyse der darin enthaltenen Wirkstoffe unterzogen werden.
In einem Verfahren wird zum Beispiel eine als Van-5-10 bezeichnete
Eluentenfraktion, die aus der Säulenchromatografie
unter Verwendung eines Mischungsverhältnisses von Chloroform : Methanol
von 95 : 5 erhalten wird, der DC-Analyse unter Verwendung eines
initialen Lösungsmittelsystems
aus Hexan: Chloroform: Ethylacetat in einem Volumenverhältnis von
3 : 6 : 6 unterzogen, die fünf
Fraktionen ergibt, die als Van-9-1, Van-9-2, Van-9-3, Van-9-4 und
Van-9-5 bezeichnet werden. Von derartigen Fraktionen kann angenommen
werden, dass sie gereinigte Gemische aus distinkten Glykosidmolekülen umfassen,
die durch Formel (I) eingeschlossen sind und deshalb dazu fähig sind,
als Gemische angesehen zu werden, die weitgehend frei von kontaminierenden
Komponenten, wie zum Beispiel Pflanzenproteinen, Pflanzenhormonen
und dergleichen sind. Derartige eine zytostatische Aktivität besitzende
Eluentenfraktionen bilden eine erfindungsgemäße Ausführungsform.
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In einem weiteren Schritt können Fraktionen
Van-9-1 bis Van-9-5, wie hierin vorstehend erwähnt, weiteren präparativen
dünnschichtchromatografischen
(präp.
DC) Silikagel-Analysen unter Verwendung weiterer Lösungsmittel-Zubereitungen
unterzogen werden. So kann zum Beispiel die Eluentenfraktion Van-9-2 der präp. DC unterzogen
werden, wobei als eine Lösungsmittel-Zubereitung
Hexan : Chloroform : Ethylacetat in einem Verhältnis von 3: 6: 4 verwendet
wird, die zu Subfraktionen von Van-9-2 führt, die als Van-9-2B und Van-9-2C
bezeichnet werden. Sich aus dem präp. DC-Schritt ergebende Subfraktionen
können
weiteren chromatografischen Schritten, wie zum Beispiel der Hochdruckflüssigkeitschromatografie
(HPLC) unterzogen werden. So werden zum Beispiel durch DC isolierte
Fraktionen von Van-9-2-B und Van-9-2-C der HPLC unter Verwendung
einer (analytischen) Octadecylsilan-Säule (ODS-Säule) mit einem Lösungsmittel
von 75% Acetonitril in Wasser, das 0,1% Trifluoressigsäwe (TFA)
enthält,
unterzogen. Durch die HPLC-Verfahren erhaltene einzelne Fraktionen
können
dann auf die aktive Komponente sowohl mittels NMR-Verfahren als
auch mittels Analyse dieser Fraktionen auf zytostatische Aktivität in vitro
beurteilt werden.
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Für
größere Rohmaterialchargen,
wie zum Beispiel getrocknete Blütenblätter von
Calendula officinalis kann das folgende allgemeine Extraktionsverfahren
verwendet werden.
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Getrocknetes Pflanzenmaterial, zum
Beispiel Blütenblätter von
Calendula officinalis können
in ein grobes Pulver zermahlen und in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel
extrahiert werden. Bei dem Extraktionsverfahren kann es sich im
Allgemeinen um jedes im Fach bekannte Extraktionsverfahren, wie
zum Beispiel die Soxhlet-Extraktion, Chargenextraktion und kontinuierliche
Extraktion, handeln. Als ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
sind folglich antipsoriatische Verbindungen der Formel (I) vorgesehen,
die aus einer Calendula-Spezies, insbesondere mittels eines Soxhlet-,
Chargen- oder kontinuierlichen Extraktionsverfahrens erhältlich sind.
Diese Extraktionsverfahren sind im Fach bekannt. Die Calendula-Spezies ist bevorzugt Calendula
officinalis, und das bevorzugte Extraktionsverfahren ist ein kontinuierliches
Extraktionsverfahren. Geeignete organische Lösungsmittel zur Verwendung
in einem kontinuierlichen Extraktionsverfahren schließen polare
und nicht polare organische Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Methanol, Ethanol, Dichlormethan, Toluen, Hexan,
Ethylacetat, Isopropyl und dergleichen ein. Das Lösungsmittel
ist bevorzugt ein nicht polares organisches Lösungsmittel, wie zum Beispiel
Heptan. Der resultierende Extrakt wird unter Vakuum konzentriert,
bis ein geeignetes Prozentverhältnis
(% G/V) des Gewichts von Extrakt/Gesamtlösungsvolumen erreicht ist.
Ein geeignetes Lösungsverhältnis (%
G/V) liegt in dem Bereich von 10% (G/V) bis 60% (G/V), bevorzugter zwischen
15% (G/V) und 30% (G/V) und am bevorzugtesten bei ca. 20% (G/V).
Das resultierende Konzentrat wird weiter in einem polaren Lösungsmittel/Wasserlösung bei
einem geeigneten Verhältnis
von Gewichtsteilen : Gewichtsteilen, wie zum Beispiel 10 : 0 bis
7 : 3, extrahiert. Bevorzugt ist das Verhältnis von 10 : 0 bis 8 : 2. Das
bevorzugtere Verhältnis
ist 9 : 1. Ein geeignetes polares organisches Lösungsmittel kann aus Acetonitril, Methanol,
Ethanol, Ethylacetat und dergleichen ausgewählt werden. Ein bevorzugtes
polares organisches Lösungsmittel
ist Acetonitril. Die Heptan-Fraktion wird verworfen, und die VAN-enthaltenden
polaren organischen Lösungsmittel-Fraktionen
(wie zum Beispiel Acetonitril-Fraktionen) können dann kombiniert und das
polare organische Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt werden. Der resultierende Feststoff kann dann
in einem geeigneten polaren oder nicht polaren organischen Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Ethylacetat, Methanol, Acetonitril, Diethylether,
Dichlormethan, Toluen und dergleichen wieder aufgelöst werden
und dann nacheinander mit einer Base, wie zum Beispiel Natriumbicarbonat,
in einem Verhältnis
von 10 : 30% (G/V), Wasser, verdünnter
anorganischer Säure,
wie zum Beispiel Salzsäure,
bei einer Konzentration von 0,05 bis 0,1 M oder verdünnter organischer
Säure,
wie zum Beispiel Citronensäure
bei einer Konzentration von 0,2 M bis 1,0 M und schließlich Wasser
gewaschen werden. Die organische Lösungsmittel-Lösung wird
dann unter Vakuum verdampft.
-
Die resultierende Rohzubereitung
kann weiter in eine entsprechende VAN-10-Verbindung, wie zum Beispiel
VAN-10-4 gereinigt werden. Die Rohzubereitung kann in einem geeigneten
organischen Lösungsmittelvolumen,
wie zum Beispiel einem polaren organischen Lösungsmittel oder einem geeigneten
Volumen eines Gemischs aus mindestens einem polaren organischen
Lösungsmittel:
mindestens einem nicht polaren organischen Lösungsmittel erneut gelöst werden.
Das organische Lösungsmittel
besteht bevorzugt aus einem polaren organischen Lösungsmittel
in Zumischung mit einem nicht polaren organischen Lösungsmittel.
Wenn ein geeignetes Gemisch aus organischen Lösungsmitteln eingesetzt wird,
sollten sie untereinander mischbar sein. Das %-Verhältnis (V/V)
von polarem organischem Lösungsmittel:
nicht polarem organischem Lösungsmittel kann
zwischen 80 : 20 und 20 : 80% (V/V), bevorzugt 30 : 70 und 70 :
30% (V/V) liegen. So kann zum Beispiel eine Menge des Rohextrakts
in einem geeigneten Volumen aus polarem organischem Lösungsmittel
: nicht polarem organischem Lösungsmittel
bei einem Prozentverhältnis
von 50% polarem organischem Lösungsmittel
: 50% nicht polarem organischem Lösungsmittelverhältnis erneut
gelöst
werden. Ein bevorzugtes Lösungsmittelgemisch
stellt 50% Ethylacetat : 50% Hexan dar. Ein geeignetes Lösungsmittel
kann weiter aus polaren und nicht polaren organischen Lösungsmitteln,
wie oben beschrieben, ausgewählt
werden. Das aufgelöste Material
kann auf ein Flash-Chromatografiesystem, wie zum Beispiel eine Flash-75-Säule geladen
und bei einer geeigneten Fließrate
unter Verwendung eines geeigneten Lösungsmittelgemischs als die
mobile Phase, z. B. 50% Ethylacetat : 50% Hexan, eluiert werden.
Eine geeignete Fließrate
aus einer Flash-Chromatografiesäule
kann, abhängig
von der verwendeten Säulengröße, von
50–500
ml/min, bevorzugt von 100–250
ml/min, bevorzugter ca. 250 ml/min unter Verwendung von zum Beispiel
eines Gemisches aus 50% Ethylacetat : 50% Hexan als die mobile Phase
betragen. Das Verhältnis
von polarem Lösungsmittel
: nicht polarem Lösungsmittel für die mobile
Phase kann in den zur Wiederauflösung
des wie vorstehend dargelegten Rohextrakts verwendeten Bereichen
liegen. Das tatsächliche
Verhältnis
hängt von
den eingesetzten Lösungsmittelmischungen
ab. Unter Verwendung des beschriebenen Flash-Systems kann das VAN-Gemisch
in eine Anzahl verschiedener Fraktionen isoliert werden. Diese Fraktionen
können
dann kombiniert und bis zur Trockene verdampft werden. Nach der
Verdampfung können
die kombinierten Fraktionen (d. h. Halbrohmaterial) in einem geeigneten
polaren organischen Lösungsmittel,
wie zum Beispiel den vorstehend erwähnten polaren Lösungsmitteln,
aufgelöst und
Proben der aufgelösten
Fraktionen, zum Beispiel mittels HPLC unter Verwendung einer Umkehrphasensäule, wie
zum Beispiel einer Spherisorb-Säule
oder dergleichen, gereinigt werden. Eine Stammlösung des nach der Flash-Chromatografie,
aber vor der HPLC, erhaltenen resultierenden kombinierten (halbrohen)
Materials kann in einem Lösungsmittel ähnlich dem
als die mobile Phase verwendeten wieder aufgelöst und in Aliquote aufgeteilt
werden. Die Aliquote können
dann mittels der im Fach bekannten Standard-HPLC-Verfahren, wie
zum Beispiel durch isokratische Trennung oder durch Gradientenelution
verarbeitet werden. Der Fachmann wird selbstverständlich erkennen,
dass die maximale Konzentration von in der mobilen Phase wieder aufgelöstem halbrohem
Material von dem eingesetzten Lösungsmittel
abhängen
kann. So können
zum Beispiel bis zu 25 mg/ml kombinierter (halbroher) Extrakt in
Acetonitril wieder aufgelöst
werden, der dann in geeignete Volumina zum Laufen auf einer HPLC-Säule aufgeteilt
werden kann. Jede Probe wird für
eine Zeitdauer laufen lassen, die von der eingesetzten mobilen Phase
abhängig
ist, und die VAN-10-Verbindungen lassen sich in geeigneten Zeitintervallen
eluieren. Geeignete Zeitintervalle können durch vorläufige HPLC-Läufe auf einer
analytischen Säule
unter Verwendung verschiedener Lösungsmittelsysteme
als die mobile Phase und Auswahl eines Lösungsmittelsystems, das zu
einer optimalen Elutionsgeschwindigkeit und guten Auflösung der
Probe führt,
ausgearbeitet werden. In der mobilen Phase kann der %-Anteil des
polaren organischen Lösungsmittels
: dem %-Anteil des nicht organischen polaren Lösungsmittels in dem Bereich
von 90 : 10 bis 10 : 90, bevorzugt 70–80 : 30 : 20, am bevorzugtesten
von 75– 0
: 25–20
liegen. Folglich kann zur HPLC-Reinigung eine mobile Phase bestehend
aus Acetonitril : Wasser aus 75% Acetonitril : 25% Wasser bestehen,
und die Fließrate
kann gemäß der verwendeten
Säulengröße, wie
zum Beispiel 5 ml/min eingestellt werden. Geeignete polare organische
Lösungsmittel
schließen
die vorstehend erwähnten
ein. Bevorzugte organische Lösungsmittel
sind Acetonitril oder Methanol.
-
Es wird von dem Fachmann erkannt
werden, dass die Auswahl des Lösungsmittels
oder der Lösungsmittelgemische
für jeden
Schritt bei der Isolation der Wirkstoffe durch Ergebnisse von Bioassay-Analysen
getrennter Fraktionen und letztendlich die Identifikation der in
den getrennten Fraktionen gefundenen Wirkstoffen auf verschiedenen
Stufen des Extraktionsverfahrens geleitet werden kann.
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Es wurde ermittelt, dass erfindungsgemäße Verbindungen
zytostatische Aktivität
in Fibroblastenzellen des Mausembryos in vitro besitzen. Folglich
wurde eine zytostatische Aktivität
von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in einer Anzahl von
Tests auf Zytostase in vitro nachgewiesen. Zytostatische Aktivität von Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) wurde überdies auch in vivo nachgewiesen.
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Um als ein Zytostatikum wirksam zu
sein, variiert natürlich
die erforderliche Verbindungsmenge des Formel (I) und obliegt letztendlich
dem Ermessen des praktizierenden Arztes oder Tierarztes. Die in
Betracht zu ziehenden Faktoren schließen die zu behandelnde Erkrankung,
die Verabreichungsroute und die Art der Formulierung, das Körpergewicht
des Säugers,
die Oberfläche,
das Alter und den Allgemeinzustand und die zu verabreichende spezielle
Verbindung ein. Eine geeignete wirksame Dosis der erfindungsgemäßen zytostatischen
Verbindungen liegt im Allgemeinen in dem Bereich von ca. 0,01 bis
ca. 120 mg/kg Körpergewicht,
wie z. B. 0,1 bis ca. 120 mg/kg Körpergewicht, bevorzugt in dem
Bereich von 0,1 bis ca. 50 mg/kg, zum Beispiel 0,5 bis 50 mg/kg.
Die tägliche
Gesamtdosis kann als eine Einzeldosis, in Mehrfachdosen, z. B. in
zwei- bis sechsmaligen Applikationen pro Trag gegeben werden. Der
Dosisbereich für
einen 75 kg schweren Säuger
(z. B. einen Menschen) würde
zum Beispiel bei ca. 8 bis 9000 mg pro Tag liegen, und eine typische
Dosis könnte bei
ca. 50 mg pro Tag liegen. Wenn diskrete Mehrfachdosen angezeigt
sind, könnte
die Behandlung typischerweise 15 mg einer Verbindung der Formel
(I), in Gaben von bis zu 4-mal täglich
beinhalten.
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Während
es möglich
ist, die aktive Verbindung allein zu verabreichen, wird bevorzugt,
die aktive Verbindung in einer pharmazeutischen Formulierung darzureichen.
Erfindungsgemäße Formulierungen
zur medikamentösen
Anwendung, umfassen eine Verbindung der Formel (I) zusammen mit
einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen Träger(n) und
wahlweise anderen Wirkstoffen. Der/Die Träger sollten in dem Sinne pharmazeutisch
unbedenklich sein, dass sie mit den anderen Bestandteilen der Formulierung
kompatibel und für
den Empfänger
davon weitgehend nicht schädlich
sind.
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Die vorliegende Erfindung sieht deshalb
weiter eine pharmazeutische Formulierung vor, umfassend eine Verbindung
der Formel (I) oder ein physiologisch funktionelles Derivat davon,
zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger dafür.
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Selbstverständlich wird der Fachmann erkennen,
dass jedwede pharmazeutische Formulierung, die eine aktive Verbindung
der Formel (I) umfasst, mindestens eine aktive Verbindung, isoliert
und/oder gereinigt aus einem sich von einer Calendula-Spezies ableitenden
Extrakt einschließen
kann. Die Calendula-Spezies ist bevorzugt aus mindestens einer von
Calendula officinalis, Calendula arvensis und Calendula persica
ausgewählt.
Die aus einer Calendula-Spezies isolierte aktive Verbindung wird
am bevorzugtesten aus Calendula officinalis isoliert und/oder gereinigt.
Eine pharmazeutische Formulierung kann folglich einen aus zwei oder mehreren
Calendula-Spezies isolierten und/oder gereinigten Wirkstoff enthalten,
welcher Wirkstoff aus zwei oder mehreren durch vorstehende Formel
(I) eingeschlossene aktive Verbindungen aufgebaut sein kann.
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In einer weiteren Ausführungsform
kann eine pharmazeutische Formulierung ein Gemisch aus mindestens
einer aktiven Verbindung umfassen, isoliert und/oder gereinigt aus
einem sich von Calendula officinalis ableitenden Extrakt und mindestens
einer aus Calendula arvensis oder Calendula persica der Formel (I)
isolierten und/oder gereinigten aktiven Verbindung.
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Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung
einer pharmazeutischen Formulierung vorgesehen, umfassend das Inverbindungbringen
einer Verbindung der Formel (I) oder eines physiologisch funktionellen
Derivats davon und eines pharmazeutisch unbedenklichen Trägers dafür.
-
Erfindungsgemäße Formulierungen schließen diejenigen
ein, die für
die orale oder topische Verabreichung geeignet sind. Bevorzugte
Formulierungen sind die zur topischen Verabreichung, wie zum Beispiel
auf die Haut, geeigneten. Für
Infektionen des äußeren Gewebes,
z. B. der Haut, werden die Formulierungen bevorzugt als eine topische
Salbe oder Creme appliziert, die den Wirkstoff in einer Menge von
zum Beispiel 0,075 bis 20% (G/G), bevorzugt 0,2 bis 15% (G/G) und
am bevorzugtesten 0,5 bis 10% (G/G) enthält. Wenn als eine Salbe formuliert,
können
die Wirkstoffe entweder auf einer Paraffin- oder einer mit Wasser
mischbaren Salbengrundlage eingesetzt werden. Als Alternative können die
Wirkstoffe als eine Creme auf einer Öl-in-Wasser-Cremegrundlage
formuliert werden.
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Falls erwünscht, kann die wässrige Phase
der Creme zum Beispiel mindestens 30% (G/G) eines mehrwertigen Alkohols,
d. h. einen Alkohol mit zwei oder mehr Hydroxylgruppen, wie zum
Beispiel Propylenglycol, Butan-1,3-diol, Mannitol, Sorbitol, Glyercol
und Polyethylenglycol und Gemische davon einschließen. Die
topischen Formulierungen können
erwünschterweise
eine Verbindung einschließen,
welche die Absorption oder Penetration des Wirkstoffs durch die
Haut oder andere betroffene Areale verbessern. Beispiele derartiger
dermaler Penetrationsverbesserer schließen Dimethylsulfoxid und verwandte
Analoga ein.
-
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Emulsionen
kann sich aus bekannten Bestandteilen in einer bekannten Weise zusammensetzen.
Während
die Phase lediglich einen Emulgator (anderweitig als eine. Reinigungsmilch
bekannt) umfassen kann, umfasst sie erwünschterweise ein Gemisch aus
mindestens einem Emulgator mit einem Fett oder einem Öl oder sowohl
mit einem Fett als auch einem Öl.
Bevorzugt ist ein hydrophiler Emulgator zusammen mit einem lipophilen
Emulgator, der als ein Stabilisator wirkt, eingeschlossen. Der Einschluss
sowohl eines Öls
als auch eines Fettes ist auch bevorzugt. Zusammen bilden der/die
Emulgator(en) mit oder ohne Stabilsator(en) das sogenannte emulgierende
Wachs, und das Wachs zusammen mit dem Öl und/oder Fett bilden die
sogenannte emulgierende Salbengrundlage, welche die ölig dispergierte
Phase der Cremeformulierungen bildet.
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Zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Formulierung
geeignete Reinigungsmilch und Emulsionsstabilisatoren schließen Tween
60, Span 80, Cetostearylalkohol, Myristylalkohol, Glycerolmonostearat
und Natriumlaurylsulfat ein.
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Die Wahl geeigneter Öle oder
Fette für
die Formulierung basiert auf dem Erlangen der gewünschten kosmetischen
Eigenschaften, da die Löslichkeit
der aktiven Verbindung in den meisten, wahrscheinlich in pharmazeutischen
Emulsionsformulierungen verwendeten Ölen sehr gering ist. Die Creme
sollte folglich bevorzugt ein nicht fettendes, nicht fleckendes
und waschbares Produkt von geeigneter Konsistenz sein, um sein Austreten
aus den Tuben oder anderen Behältnissen
zu vermeiden. Gerad- oder verzweigtkettige, mono- oder zweibasische
Alkylester, wie zum Beispiel Düsoadipat,
Isocetylstearat, Propylenglycoldiester der Kokosnussfettsäuren, Isopropylmyristat,
Decyloleat, Isopropylpalmitat, Butylstearat, 2-Ethylhexylpalmitat
oder eine Mischung aus verzweigtkettigen Estern, die als Crodamol
CAP bekannt sind, können
verwendet werden, wobei es sich bei den letzteren drei um bevorzugte
Ester handelt. Diese können,
abhängig
von den erforderlichen Eigenschaften, allein oder in Kombination,
verwendet werden. Als Alternative können Lipide mit hohem Schmelzpunkt,
wie zum Beispiel weißes
weiches Paraffin und/oder flüssiges
Paraffin oder andere Mineralöle, verwendet
werden.
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Die Formulierungen können zweckmäßigerweise
in Einheitsdosierungform dargereicht und mittels eines jedweden
im Pharmaziefach bekannten Verfahrens hergestellt werden. Alle Verfahren
schließen
den Schritt des Inverbindungbringens der aktiven Verbindungen) mit
einem Träger
ein, der aus einem oder mehreren Hilfsstoff en) besteht. Im Allgemeinen
werden die Formulierungen durch gleichmäßiges und inniges Inverbindungbringen
der aktiven Verbindungen) mit einem flüssigen Träger oder einem fein verteilten
festen Träger oder
beiden und dann, falls notwendig, Formen des Produktes in die gewünschten
Formulierungen hergestellt.
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Erfindungsgemäße Formulierungen, die zur
oralen Verabreichung geeignet sind, können als diskrete Einheiten,
wie zum Beispiel Kapseln, Oblatenkapseln, Tabletten, Kautabletten,
umfassend den Wirkstoff in einer aromatisierten Grundlage, gewöhnlich Saccharose
und Akazie oder Tragant; Pastillen, umfassend den Wirkstoff in einer
inerten Grundlage, wie zum Beispiel Gelatine und Glycerin oder Saccharose
und Akazie; und Mundwässer,
umfassend den Wirkstoff in einem geeigneten flüssigen Träger, einschließen. Jede
Formulierung enthält
im Allgemeinen eine prädeterminierte
Menge der aktiven Verbindung; als ein Pulver oder Granulat; oder
eine Lösung
oder Suspension in einer wässrigen
oder nicht wässrigen
Flüssigkeit,
wie zum Beispiel einem Sirup, einem Elixir, einer Emulsion oder
einem Trunk und dergleichen.
-
Eine Tablette kann durch Kompression
oder Formen, wahlweise mit einem oder mehreren Hilfsstoffen) hergestellt
werden. Gepresste Tabletten können
durch Kompression der aktiven Verbindung in einer freifließenden Form,
wie zum Beispiel einem Pulver oder Granulat, wahlweise mit einem
Bindemittel gemischt (z. B. Povidon, Gelatine, Hydroxypropylmethylcellulose),
Gleitmittel, inertem Verdünnungsmittel,
Konservierungsmittel, Zerfallsmittel (z. B. Natriumstärkeglykolat,
vernetztem Povidon, vernetzter Natriumcarboxymethylcellulose), Tensid
oder Dispergiermittel, in einer geeigneten Maschine hergestellt
werden. Geformte Tabletten können durch
Formen eines Gemischs der pulverförmigen Verbindung, angefeuchtet
mit einem inerten flüssigen
Verdünnungsmittel,
in einer geeigneten Maschine hergestellt werden. Die Tabletten können wahlweise
beschichtet oder gerillt oder können
dergestalt formuliert werden, um eine langsame und kontrollierte
Freisetzung des darin enthaltenen Wirkstoffes unter Verwendung von
zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose in variierenden Anteilen
zur Bereitstellung des gewünschten
Freisetzungsprofils vorzusehen.
-
Ein Sirup kann durch Zufügen der
aktiven Verbindung zu einer konzentrierten, wässrigen Lösung aus einem Zucker, wie
zum Beispiel Saccharose, hergestellt werden, dem auch jedwede notwendigen
Bestandteile zugefügt
werden können.
Diese(r) Hilfsstoff(e) kann/können
Geschmacksstoffe, ein Mittel zur Verzögerung der Kristallisation
des Zuckers oder ein Mittel zur Erhöhung der Löslichkeit von jedweden anderen
Bestandteilen, wie zum Beispiel einem mehrwertigen Alkohol, wie
zum Beispiel Glycerol oder Sorbitol, einschließen.
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Zusätzlich zu den vorstehend erwähnten Bestandteilen
können
die erfindungsgemäßen Formulierungen
weiter ein oder mehrere Hilfsmittel, ausgewählt aus Verdünnungsmitteln,
Puffern, Geschmacksstoffen, Bindemitteln, Tensiden, Verdickungsmitteln,
Gleitmitteln, Konservierungsmitteln (einschließlich Antioxidanzien) und dergleichen
einschließen.
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In einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
ist die Verwendung einer Verbindung der Formel (I) oder eines physiologisch
funktionellen Derivates davon zur Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung von Psoriasis vorgesehen.
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1:
Schematisches Diagramm, das die Extraktionsschritte zur Isolation
zytostatischer Verbindungen aus Blüten von Calendula officinalis
zeigt;
-
2:
Ergebnisse der Behandlung von Patienten, die an Psoriasis leiden,
mit einem Extrakt von Calendula officinalis.
-
Die Erfindung wird nun anhand der
folgenden nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
-
BEISPIEL 1: ISOLATION VON
EXTRAKT Van-6-1
-
Es wird auf 1 verwiesen.
-
EXTRAKTION UND FRAKTIONIERUNG
DES PFLANZENMATERIALS:
-
400 g pulverisiertes Pflanzenmaterial
wurde mit Petrolether (60– 80°C) bis zur
Erschöpfung
Soxhlet-extrahiert. Der Extrakt wurde dann unter reduziertem Druck
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers konzentriert, um 49
g Extraktrückstand
zu ergeben. Das Pflanzenmaterial wurde mit Chloroform unter ähnlichen
Bedingungen wie vorstehend beschrieben weiter extrahiert, um einen
weiteren Extrakt zu ergeben. Diese Rohextrakte wurden dann unter
Verwendung der Vakuum-Flüssigkeitschromatografie
(VLC) fraktioniert. Silikagel (Merk 7749) wurde in einen gesinterten
Trichter unter beaufschlagtem Vakuum gebracht, um eine Säule von
ca. 10 cm im Durchmesser und 5 cm hoch zu ergeben. Der in Silika
(1 : 1 (G/G)) absorbierte Extrakt (jeweils 20 g) wurde dann oben
auf die Säule
gebracht und mit Lösungsmitteln
mit zunehmender Polarität
eluiert; d. h. mit Hexan, Hexan, das zunehmende Chloroformkonzentrationen
enthält,
Chloroform und Chloroform, das zunehmende Methanolmengen enthält. VLC-Eluenten
wurden gesammelt und die Fraktionen mittels DC auf ihre Bestandteile
analysiert. Basierend auf der DC-Analyse wurden die VLC-Eluenten
gepoolt, wobei sie dreizehn Fraktionen ergaben (Tabelle 1). Diese
wurden auf ihre Inhibitionsaktivität auf das Zellwachstum, gefolgt von
dem 3T3-Bioassay-Verfahren (Beispiel 5) getestet.
-
Ein Eluent, bezeichnet als Van-2-36
(extrahiert unter Verwendung eines Gemisches aus Chloroform und
Methanol von 1 : 1), wurde als der aktivste ermittelt.
-
-
Eluent Van-2-36 wurde der Säulenchromatografie über Silikagel
mit Hexan: Chloroform und Gemischen von Chloroform : Methanol von
zunehmender Polarität
unterzogen. Die mit 10–60%
Chloroform (in Hexan) eluierten Fraktionen ergaben Van-5-4, während die
mit 5% Methanol (in Chloroform [sic.] (in Hexan) eluierten Fraktionen
Van-5-4 ergaben, während
die mit 5% Methanol (in Chloroform) eluierten Fraktionen Van-5-9 ergaben.
Diese beiden Fraktionen schienen Gemische aus Fettsäuren (anhand
GC und NMR-Spektren) zu sein und ließen keine Inhibition des Zellwachstums
erkennen. Van-5-10 wurde in einem 5% Methanol-Eluat lokalisiert,
während
Van-5-11, Van-5-12 und Van-5-15
Fraktionen waren, die aus den Eluaten mit 10% Methanol erhalten
wurden.
-
Weitere Versuche zur Reinigung von
Van-5-12 wurden unter Verwendung der präp. DC (Silikagel, Lösungsmittel-Chloroform
: Methanol; 95 : 5) unternommen. Dies ergab Van-6-1, von dem ermittelt
wurde, dass es unter Verwendung des Bioassays auf Zellwachstum sehr
aktiv war (Beispiel 5).
-
BEISPIEL 2: ISOLATION VON
Van-9-2
-
Das Verfahren von Beispiel 1 (vorstehend)
wurde bis zur und einschließlich
der VLC- und DC-Analyse näher
untersucht. Van-5-10 wurde der präparativen DC (Silikagel; Lösungsmittel;
Hexan; Chloroform; Ethylacetat, 3 : 6 : 6) ünterzogen, um fünf Fraktionen,
Van-9-1 bis Van-9-5, zu ergeben, von denen ermittelt wurde, dass
Van-9-2 unter Verwendung des 3T3-Zellbioassays biologisch aktiv
ist (Beispiel 5).
-
BEISPIEL 3: ISOLATION VON
Van-10-2, Van-10-3 UND Van-10-4
-
Die Protokolle von Beispielen 1 und
2 vorstehend wurden zur Erlangung von Van-9-2 befolgt.
-
Van-9-2 wurde mittels präparativer
DC (Lösungsmittel:
Hexan: Chloroform: Ethylacetat, 3 : 6 : 4) in Van-9-2B und Van-9-2C
getrennt.
-
Van-9-2B und Van-9-2C wurden mittels
HPLC auf einer analytischen ODS-Säule unter Verwendung von 75%
Acetonitril in Wasser (plus 0,1% Trifluoressigsäure) getrennt. Dies ergab vier
Fraktionen, Van-10-1, Van-10-2, Van-10-3 und Van-10-4. NMR-Daten
für Van-10-2,
Van-10-3 und Van-10-4
werden hierin nachstehend bereitgestellt.
-
Es wird angenommen, dass die Stereochemie
der Van-Verbindungen an dem Aromadendranol-Teil die folgende Struktur
aufweist:
-
Der Fachmann würde jedoch auch erkennen, dass
weitere stereoisomere Varianten des Aromadendranol-Teils mit den
folgenden Strukturen erfindungsgemäß auch eingeschlossen sind:
- 1H-NMR
- – Chemische Verschiebungsdaten
(Pyridin-D5 ) für Van-10-2
- 1H
und 13C-NMR
- – Chemische Verschiebungsdaten
(Pyridin-D5 ) für Van-10-3
- 1H
und 13C-NMR
- – Chemische Verschiebungsdaten
(Pyridin-D5 ) für Van-10-4
-
BEISPIEL 4: ISOLATION VON
Van-15A
-
Es wird auf 1 verwiesen.
-
Die Protokolle von Beispielen 1 und
2 wurden zum Erhalt von Van-6-1 befolgt.
-
Van-6-1 wurde mittels Säulenchromatografie
(Sephadex LH20 : Lösungsmittel
: Chloroform : Methanol, 1 : 1) in zwei Fraktionen fraktioniert
: Van-15-1 (Fettsäuren
enthaltende schwerere Fraktion) und Van-15-2 (Terpene enthaltende
leichtere Fraktion).
-
Van-15-2 wurde der präparativen
DC (Silikagel; Lösungsmittel
: Chloroform : Methanol 95 : 5) unterzogen, um Van-15A und eine
untergeordnete Komponente Van-15B zu geben. NMR-Daten für die aktive
Komponente, Van-15A, wird hierin nachstehend bereitgestellt.
-
-
- 1H
und 13C-NMR
- – Chemische Verschiebungsdaten
(CDCl3) für Van-15A
-
BEISPIEL 5: REVERSIBLE INHIBITION
DER PROLIFERATION DER FIBROBLASTEN-ZELLLINIE 3T3.
-
Fibroblastenzellen von Mausembryos
(3T3 – verfügbar aus
dem Flow) wurden auf eine 96-Well-Gewebekultwplatte ausplattiert.
Die Zellen wurden in Medium (Dulbeccos Modifikation des Eagle-Mediums (DMEM),
Gibco) mit 10% fetalem Kälberserum
(Gibco); 1% Glutamin (Gibco); 1% Penicillin/Streptomycin (Gibco);
1% nicht essentiellen Aminosäuren
(Gibco), bei einer Konzentration von 50 000 Zellen pro ml suspendiert. In
jede Well wurden 100 μl
der Zellsuspension pipettiert, um eine Konzentration von 5000 Zellen
pro Well zu erhalten. Die Zellen wurden 24 h bei 37°C in einer
5%igen CO2-Atmosphäre inkubiert. Das Medium wurde
aus der Platte entfernt, und es wurden verschiedene Verdünnungen
der Verbindungen (0, 30, 45, 60, 100 μg/ml), intern bezeichnet Van-10-4,
Van-10-2, Van-10-3
und Van-15A, durch Auflösen
der Verbindungen in 100% DMSO (Sigma) hergestellt. Dies wurde dann
mit DMEM, verdünnt,
um eine DMSO-Konzentration von 0,5% zu ergeben. Die Verbindungen wurden
dann mit DMEM enthaltend 0,5% DMSO (Sigma) zu den angegebenen Konzentrationen
(vorstehend) verdünnt
und der Platte (100 μl/Well)
zugefügt.
Jede Verdünnung
wurde in Dreifachbestimmung angefertigt; die Kontrolle war DMEM,
die 0,5% DMSO enthielt. Jeder Well wurden 50 μl DMEM enthaltend 0,5 μCi 3H-Thymidin zugefügt. Als Nächstes wurden jeder Well 50 μl DMEM enthaltend
40% fetales Kälberserum
(Gibco); 4% Penicillin/Streptomycin (Gibco); 4% Glutamin (Gibco);
4% nicht essentielle Aminosäuren
(Gibco) zugefügt.
Die Platten wurden 24 h bei 37°C
in einer 5%igen CO2-Atmosphäre inkubiert. Das
Medium, einschließlich
der zu testenden Verbindungen, wurden dann entfernt und die Platten
zweimal (2 ×)
mit Phosphat-gepufferter Salzlösung
(PBS) (pH 7,3) gewaschen. Jeder Well wurden 100 μl 5%iges Trypsin (Gibco) in
Versene (einem EDTA-Chelatbildner erhältlich von Gibco) zugefügt. Die
Platte wurde 15 Minuten bei 37°C
in einer 5%igen CO2-Atmosphäre weiter
inkubiert, dann wurden die Zellen unter Verwendung eines halbautomatischen
Zellerntegerätes
(Skatron) geerntet. Die geernteten Zellen wurden in ein Szintillationsfläschchen
mit 4 ml Optiphase „Safe"
(LKB) gegeben und die Radioaktivität wurde unter Verwendung eines
Flüssigkeitszintillationszählers (LKB
WALLAC 1217 Rack Beta) gezählt.
Die Ergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich.
-
-
BEISPIEL 6: EXTRAKTION UND
FRAKTIONIERUNG VON Van-10-4 AUS Calendula-PFLANZENPULVER
-
BESCHREIBUNG
-
a) Soxhlet
-
500 g Pulver wurden unter Verwendung
von Petrolether (60–80)
oder Chloroform extrahiert. Die Extraktionsperiode betrug ungeachtet
des verwendeten Lösungsmittels
gewöhnlich
ca. 5 Tage. Das Lösungsmittelvolumen
betrug ca. 3 Liter und die Rohausbeute betrug 60 g (Petrolether)
oder 80 g (Chloroform). Die Rohausbeute wurde mit einer gleichen
Silikamenge kombiniert und über
eine weitere 5-tägige
Periode zu einer Pulverform getrocknet. Das für jede Charge erhaltene Gesamtpulver
betrug deshalb 120 g (Petrolether) oder 160 g (Chloroform).
-
b) VLC
-
30 g des Roh-/Silikapulvers wurden
oben auf eine Silika-(60 H-Gel)-VLC-Säule (ca. 5 cm tief × 10 cm weit)
geschichtet. Diese wurde mit einer feinen Sandschicht abgedeckt
und unter Verwendung des folgenden Lösungssystems fraktioniert.
5 × 200 ml
50% Chloroform: Petrolether (60–80)
5 × 200 ml
70% Chloroform: Petrolether
5 × 200 ml 100% Chloroform
5 × 200 ml
10% Methanol: Chloroform
-
Dieser letzte Schritt ergibt die
Fraktionen, die Van-10-4 enthalten. Anhand der DC wurde bestätigt, dass
das gesamte Van-10-4 auf dieser Stufe aus der VLC-Säule entfernt
wurde.
-
Die relevanten Fraktionen wurden
bis zur Trockene rotationsverdampft Das Gewicht der erhaltenen Probe
betrug ca. 2–3
g.
-
c) Sephadex
-
Der Einschluss der Sephadex-Säule auf
dieser Stufe erlaubte ein viel schnelleres Verfahren zur Reinigung
der VLC-Probe. Die Probe wurde erneut in Chloroform aufgelöst und auf
die Säule
geladen. Die verwendete Säule
war 20 cm hoch × 2
cm weit und enthielt 13 g Sephadex (lipophiles LH-20-100). Die Probe
wurde unter Verwendung von 10% Petrolether : Choroform unter Verwendung
einer Fließrate
von 2–3
ml/min eluiert, und die Proben wurden in Intervallen von 1 min gesammelt.
Das Vorliegen von Van-10-4
wurde mittels DC bestätigt
und die relevanten Fraktionen eingeengt und rotationsverdampft.
Das Gewicht der erhaltenen Probe liegt bei ca. 500 mg.
-
d) Silika
-
Es wurde eine kleine Silika-Säule verwendet.
Eine 50-ml-Bürette
wurde mit 20 g Silika gefüllt,
das als eine Aufschlämmung
in Petrolether (60–80)
hergestellt wurde. Die Probe wurde erneut in Chloroform aufgelöst und auf
die Säule
geladen. Die Säule
war 40 cm hoch × 10
cm weit. Die Probe wurde unter Verwendung des folgenden Lösungsmittelsystems
eluiert:
10 ml verwendetes Volumen : Fließrate 1 ml/min: in Intervallen
von 1 min gesammelte Fraktionen.
Petrolether (60–80)
10%
Chloroform : Ether
20% Chloroform : Ether
40% Chloroform
: Ether
50% Chloroform : Ether (Probe beginnt sich zu trennen)
60%
Chloroform : Ether
70% Chloroform : Ether
80% Chloroform
: Ether
90% Chloroform : Ether
100% Chloroform
10%
Ethylacetat : Chloroform
20% Ethylacetat : Chloroform
30%
Ethylacetat : Chloroform
40% Ethylacetat : Chloroform (Elution
der Probe)
50% Ethylacetat : Chloroform
50% Ethylacetat
: Chloroform, fortgesetzt, bis das gesamte
Van-10-4 aus der
Säule eluiert
ist. Dies wurde anhand der DC bestätigt.
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Dieses Verfahren ergibt Proben, die
Van-10-4 + verschiedene Verunreinigungen enthalten (halbgereinigte
Proben).
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BEISPIEL 7: BEHANDLUNG VON
PSORIASIS MIT EINEM EXTRAKT VON Calendula officinalis MATERIALIEN
-
- 1. EXTRAKTION VON PFLANZENMATERIAL. Die Zubereitung
bestand aus einem Chloroform-Spiritus (5% (V/V) Chloroform in absolutem
Ethanol)-Extrakt des Pflanzenmaterials im Verhältnis von 20 g getrocknetem Pflanzenmaterial,
das mit 100 ml Lösungsmittel
extrahiert wurde.
- 2. HERSTELLUNG VON CREME. Der wie oben hergestellte Extrakt
wurde bis zur Trockene verdampft und gewogen. Das Gewicht des ‚trockenen‘ Extrakts
wurde mit ausreichend Aqueous Cream B. P. (wasserhaltiger Creme)
gemischt, um 100 g Creme herzustellen, die eine gelbe/orange Farbe
aufweist.
- 3. HERSTELLUNG DER PLACEBO-CREME. Die Placebo-Creme wurde durch
Zufügen
einer ausreichenden Menge von Betacaroten zu Aqueous Cream B. P.
(wasserhaltiger Creme) hergestellt, um ein Produkt von ca. der gleichen
Farbe zu ergeben wie die, die das natürliche Arzneimittel enthält.
-
Es wurde ermittelt, dass ein Extrakt
des Pflanzenmaterials, der aus Calendula officinalis (SSSB) erhalten
wurde, bei der Behandlung von Psoriasis-Fällen klinisch nützlich ist.
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Nach einer verlängerten Periode empirischer
Beobachtungen an Patienten, wurde an einer Gruppe von sieben Patienten
mit Psoriasis eine doppelblinde klinische Studie durchgeführt. Die
Patienten (4 männliche,
3 weibliche) waren 53 bis 63 Jahre alt, außer einem, der 26 Jahre alt
war. Sie litten zwischen 8,5 und 25 Jahren an der Krankheit. Die
Behandlung wurde anhand einer Reihe von Fotografien vor und nach
der Studie und unter Verwendung eines „Psoriasis-Symptom-Scores"
vor und nach der Behandlung überwacht.
Die Behandlung wurde zweimal täglich
für die
Dauer von vier Wochen als eine Creme aufgetragen, und es wurden drei
Behandlungen verwendet: SSSB, Betnovate und Placebo.
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Die Ergebnisse der Studie werden
in Figur 2 gezeigt. Der durchschnittliche
Vorbehandlungs-Score betrug 11,1, und dieser wurde nach der SSSB-Behandlung
auf 3,5 reduziert, während
er nach Bemovate und Placebo 5,5 bzw. 7,4 betrug.
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BEISPIEL 8: ISOLATION UND
REINIGUNG VON VAN-10-4
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Wie in Beispiel 6 durchgeführt, wurden
15 bis 30 g Soxhlet-extrahierte Rohmaterialien erneut in 15 ml 50%
Ethylacetat : 50% Hexan extrahiert. Dieses Material wurde auf eine
Flash-75-Säule
(Biotage Limited) geladen und bei einer Fließrate von 150–200 ml/min
unter Verwendung von 50% Ethylacetat : 50% Hexan als die mobile
Phase eluiert. Die Zeit bis zur Elution der VAN-Verbindungen aus
der Flash-Säule
wurde anhand der DC bestimmt. Eine verdünnte Lösung des Rohgemischs (erneut
aufgelöst
in Ethylacetat) wurde auf die DC-Platte (Silikagel 60) getüpfelt. Das
Van-Verbindungsgemisch wurde unter Verwendung eines Standardvanillins
: konz. Schwefelsäure-Entwicklers
(1 Gramm Vanillin : 100 ml konz. Schwefelsäure), sichtbar gemacht und
der Rf-Wert berechnet. Die mobile Phase der DC wurde durch Manipulation
des Verhältnisses
von polarem: nicht polarem Lösungsmittel,
bis der Rf-Wert bei ca. 3,0 lag, angeglichen. Das entsprechende
Säulenvolumen
wurde aus dem Rf-Wert nach Anweisungen des Herstellers (Biotage
Limited) ausgearbeitet. Das Säulenvolumen
für das
Flash-75-System beträgt
ca. 1 Liter, und die mobile Phase, die geeignete Rf-Werte ergibt, betrug
50% Ethylacetat : 50% Hexan.
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Als dieses Verfahren unter Verwendung
der Flash-75-Säule
getestet wurde, eluierten die VAN-Verbindungen in Fraktionen 15–19 (äquivalent
zu 4–5
Säulenvolumina).
Jede gesammelte Fraktion betrug 250 ml. In einem Wiederholungslauf
unter ähnlichen
Bedingungen eluierten die VAN-Verbindungen in Fraktionen 14–18. Diese
Fraktionen wurden kombiniert und bis zur Trockene verdampft, wobei
sie eine annähernde
Ausbeute von 200–400
mg halbrohem Material ergaben. Dieses halbrohe Material wurde mittels
der HPLC unter Verwendung einer Spherisorb-Umkehrphasensäule gereinigt.
Aus dem halbrohen Material wurde eine Stammlösung als 25 mg/ml in Acetonitril
hergestellt, und 200 μl
Aliquote wurden isokratisch verarbeitet. Die verwendete mobile Phase
betrug 75% Acetonitril : 25% Wasser und die Fließrate betrug 5 ml/min. Jeder
Probenlauf betrug 17 Minuten und VAN-10-4 eluierte bei ca. 14 Minuten.
Anhand der NMR-Spektroskopie wurde bestätigt, dass das Eluat VAN-10-4
war.
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Beispiel 9: Extraktion von
Calendula officinalis -1-kg-SKALA
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Getrocknete Blütenblätter von Calendula officinalis
(1 kg) wurden in ein grobes Pulver zermahlen und mit Heptan (1-4
Liter) kontinuierlich extrahiert, d. h. das Heptan wurde aus dem
Extrakt kontinuierlich destilliert und durch die Blütenblättermasse
perkoliert. Der Extrakt wurde unter Vakuum auf ein Volumen von 500
ml konzentriert. Das resultierende Konzentrat wurde dreimal mit
500 ml Acetonitril/Wasserlösung,
9 : 1 (V/V) extrahiert. Die VAN-enthaltenden Acetonitril-Fraktionen
wurden kombiniert und das Acetonitril mittels Vakuumdestillation
entfernt. Das resultierende orangefarbene Gummi wurde in 500 ml
Ethylacetat erneut aufgelöst
und nacheinander mit 500 ml (0,1 M) gesättigtem Natriumbicarbonat,
500 ml Wasser, 500 ml (0,1M) Salzsäure und schließlich 500
ml Wasser gewaschen. Die Ethylacetatlösung wurde dann unter Vakuum
destilliert, um 10 g eines orangefarbenen Öls zu ergeben.