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Die Erfindung bezieht sich eine Vorrichtung zum
Einsetzen einer faltbaren Intraokularlinse (IOL) in das Auge eines
Patienten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es ist allgemein bekannt, dass eine
IOL benutzt werden kann, um die natürliche Linse des menschlichen
Auges zu ersetzen, wenn die natürliche
Linse nicht mehr in der Lage ist, die erforderlichen Funktionen
durchzuführen.
Eine typische IOL umfasst eine Optik oder eine Linse und einen oder mehrere
Fixierglieder zur Fixierung der IOL an der gewünschten Stelle innerhalb des
Auges.
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Die Optik einer IOL kann aus harten,
undeformierbaren Materialien hergestellt werden, beispielsweise
aus Polymethylmethacrylat, oder aus weichen, deformierbaren Materialien,
beispielsweise aus auf Silikon oder Acrylharz basierenden Materialien.
Ein Vorteil deformierbarer IOLs besteht darin, dass sie in eine
Gestalt deformiert werden können, die
es ermöglicht,
sie durch einen kleineren Einschnitt in das Auge einzusetzen.
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Bei der Deformation der IOL wird
die Optik im typischen Falle in der Weise gefaltet, dass die IOL kleinere
Abmessungen besitzt, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird,
sie durch einen kleineren Einschnitt einzusetzen. Eine IOL, die
durch Formgebung in eine Rolle deformiert ist, kann auch in dem
Sinne gefaltet werden, dass die Rolle wenigstens eine Faltung enthält. In der
folgenden Beschreibung wird unter einer gefalteten Optik, einer
gefalteten IOL und einer gefalteten Bedingung eine Optik verstanden,
die in irgendeiner Weise deformiert ist, einschließlich einem
Aufrollen, wodurch eine Faltung erzeugt wird.
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Es ist erwünscht, eine faltbare IOL kompakt zu
falten, weil dies die Länge
des Einschnitts vermindern kann, der notwendig ist, um die gefaltete
IOL in das Auge einzusetzen. Weil jedoch die IOLs sehr klein sind,
ist es schwierig, sie zu erfassen, und es ist noch schwieriger sie
in eine zweckmäßige kompakte Gestalt
minimaler Abmessungen zu falten. Als ein Beispiel der Größenordnung
kann die Optik einer faltbaren Linse ungefähr 5 bis etwa 7 Millimeter
im Durchmesser betragen.
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Es sind verschiedene Vorrichtungen
vorgeschlagen worden, um faltbare IOLs einzusetzen. Beispielsweise
beschreibt die US-A-4 681 102 eine schwenkbar bewegliche Patrone,
die wirksam die Faltung einer faltbaren IOL ermöglicht, um diese in das Auge
einzusetzen. Bei einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel
einer solchen Vorrichtung umfasst die Patrone ein langgestrecktes
Einsatzrohr mit einem offenen distalen Ende. Das langgestreckte Einsatzrohr
nimmt die gefaltete IOL von dem gelenkig bewegbaren Teil der Patrone
auf. Die IOL wird aus dem offenen distalen Ende in das Auge eingesetzt.
Obgleich ein derartiges Einsatzsystem allgemein sehr wirksam ist,
wären weitere
Verbesserungen, beispielsweise in der virtuellen Festigkeit des Einsatzsystems
und im Hinblick auf die Fähigkeit
des Systems, wünschenswert,
um die Freigabe der IOL in das Auge zu kontrollieren.
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Die WO94/07436 beschreibt ein Einsatzsystem
für eine
Intraokularlinse. Dieses Dokument beschreibt eine chirurgische Vorrichtung
zur Implantation einer deformierbaren Intraokularlinse in das Auge durch
einen relativ kleinen Einschnitt, der im Augengewebe vorgenommen
wird, wobei ein Halter mit einem Aufnehmer für einen Linsenhalter vorgesehen ist.
Der Halter besitzt ein geschlitztes, rohrförmiges Glied mit einem festen,
rohrförmigen
Abschnitt und einem beweglichen, rohrförmigen Abschnitt, die miteinander über ein
Gelenk verbunden sind.
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Die WO94/20027 beschreibt eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Vorbereiten einer Intraokularlinse zum Zwecke
des Einsetzens. Die Vorrichtung besitzt eine langgestreckte Kompressionskammer
mit einem langgestreckten Kanal, der eine innere Oberfläche aufweist.
Ein Teil des Kanals, benachbart zum proximalen Ende der Kammer,
bildet einen Einführungsbereich,
in dem der Kanal graduell in seiner Größe abnimmt, um die Intraokularlinse
zu deformieren oder zu komprimieren, wenn diese Linse längs des
Kanals verschoben wird. Ein Teil des Kanals ist so bemessen, dass
die Linse im deformierten oder komprimierten Zustand gehalten wird.
Der Kanal weist eine Öffnung
und einen Schlitz oder eine Nut auf, um ein leichtes Wegziehen der
Pinzette zu ermöglichen,
die benutzt wird, um die IOL durch den Einführungsbereich zu drücken.
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Die US-A-5 190 552 beschreibt ein
geschlitztes Einführungsrohr
für eine
Intraokularlinse. Dieser Einsatz besteht aus einem geschlitzten
Rohr und wird teilweise über
sein Vorderende in einen Einschnitt im Auge mit minimaler Größe eingeführt, um eine
zeitlich gefaltete Intraokularlinse mit gegenüberliegenden Befestigungsfäden (Haptics)
einzuführen, die
vom Umfang vorstehen, wobei der Einsatz erfolgt, ohne den Einschnitt
zu beanspruchen. Ein Halte- und Verrriegelungsmechanismus dient
dazu, die Linse in das Hinterende des Rohres zu falten, wobei die
Haptics aus dem Rohrschlitz derart vorstehen, dass sie nicht im
Rohr verklemmt werden. Die Linse wird aus dem Vorderende des Rohres
entfaltet und zum Einsatz in das Auge freigegeben, was in kontrollierter Weise
erfolgt, um eine Verwundung des Patienten durch die Beanspruchung
des Einschnitts oder Berührung
mit der ungefalteten Linse mit der Innenwand der Hornhaut oder anderen
Teilen des Auges zu vermeiden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es wurde ein neuartiges Gerät zum chirurgischen
Einsatz einer faltbaren IOL in ein Auge entwickelt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
besitzt eine ausreichende Festigkeit und/oder ist hinreichend verstärkt, um
eine relativ dicht gefaltete IOL durch einen kleinen Einschnitt
im Auge einzusetzen, ohne dass ein Bruch oder eine Biegung auftritt,
selbst wenn der Einsatzteil oder das Rohr der Vorrichtung aus Polymermaterial
besteht. Außerdem
schafft die erfindungsgemäße Vorrichtung
die Möglichkeit,
die IOL im Auge gleichförmig
und kontrolliert freizugeben, wobei die Gefahr vermindert wird,
dass die IOL falsch positioniert wird und sich beispielsweise während des
Einsetzens umkehrt. Auf diese Weise wird die Notwendigkeit einer
nachträglichen
Manipulation der IOL im Auge in vorteilhafter Weise vermindert.
Außerdem
kann die IOL in die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr schnell
und betriebssicher eingelegt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist unkompliziert in ihrer Konstruktion und kann in einer Anzahl
von Formen erzeugt und benutzt werden, um eine Anpassung an die
individuellen Erfordernisse des chirurgischen Eingriffs und/oder
an die Vorteile und Nachteile des chirurgischen Eingriffs vorzunehmen.
Die Erfindung schafft die Möglichkeit,
die Chirurgie auf einfache und kontrollierbare Weise vorzunehmen,
um eine IOL in das Auge eines Patienten durch einen kleinen Einschnitt
vorzunehmen.
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Gemäß einem breiten Aspekt richtet
sich die vorliegende Erfindung auf eine Vorrichtung zum Einsatz
einer faltbaren IOL in ein Auge eines Patienten. Die Vorrichtung
umfasst eine Beschickungskammer, die ein erstes Lumen definiert,
einen Einsatzabschnitt oder ein Rohr, das ein zweites Lumen definiert,
das auf das erste Lumen ausgerichtet ist und ein Handstück, das
in der Hand des Operateurs gehalten wird, der die Vorrichtung benutzt,
um eine IOL in ein Auge einzusetzen. Die Beschickungskammer dient
zur Aufnahme einer IOL und zur Halterung der IOL im gefalteten Zustand,
wenn die IOL in dem ersten Lumen befindlich ist. Das Einsatzrohr
besitzt einen proximalen Endabschnitt, einen distalen Endabschnitt
und ein offenes distales Ende, das mit dem zweiten Lumen in Verbindung
steht und dazu dient, die gefaltete IOL aus dem ersten Lumen aufzunehmen.
Das Handstück
weist eine Bohrung auf, die eine Öffnung besitzt, um die Beschickungskammer derart
aufzunehmen, dass der proximate Endabschnitt des Einsatzrohres in
verstärkender
Berührung
mit dem Handstück
steht, vorzugsweise anstoßend
an die Wand der Bohrung des Handstücks. Der distale Endabschnitt
und das Einsatzrohr erstrecken sich distal bezüglich des Handstücks. Durch
Benutzung eines Handstücks,
das in Verstärkungsberührung mit
dem proximalen Endabschnitt des Einsatzrohres steht, wird die sichtbare
Festikeit des Einsatzrohres verbessert. Auf diese Weise wird erreicht, dass,
obgleich das Einsatzrohr aus einem Polymermaterial besteht (was
zu bevorzugen ist), dieses Einsatzrohr eine ausreichende sichtbare
oder verbesserte Festigkeit besitzt, um eine relativ dicht gefaltete IOL
durch das zweite Lumen und in einen kleinen Einschnitt im Auge einzuführen, ohne
dass das Einsatzrohr bricht, aufplatzt oder auf andere Weise in seiner
Form verzerrt wird. Dies trägt
in hohem Maße zur
Nützlichkeit
und Sicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei.
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Die Beschickungskammer und das Einsatzrohr
bestehen vorzugsweise aus Polymermaterial, während das Handstück vorzugsweise
aus Metall gefertigt ist.
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Das zweite durch das Einsatzrohr
definierte Lumen hat vorzugsweise eine kleinere durchschnittliche
Querschnittsfläche
als das erste Lumen. Der proximate Endabschnitt des Einsatzrohres
besitzt eine Wanddicke, die größer ist
als die Wanddicke des distalen Endabschnitts. Diese erhöhte Wanddicke
trägt weiter
zu einer zusätzlichen
Festigkeit des Einsatzrohres bei. Der distale Endabschnitt des Einsatzrohres
kann eine relativ geringe Wanddicke aufweisen, so dass es durch
einen kleinen Einschnitt, beispielsweise einen Einschnitt etwa von
3,2 mm oder etwa 3 mm oder etwa 2,8 mm oder weniger, eingesetzt
werden kann. Das offene distale Ende des Einsatzrohres ist derart,
dass die gefaltete IOL aus dem zweiten Lumen durchtritt, um in das
Auge eingesetzt zu werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Schubstange auf, die so bemessen und angeordnet ist, dass sie durch
die Bohrung des Handstückes,
durch das erste Lumen der Beschickungskammer und wenigstens einen
Teil des zweiten Lumens des Einsatzrohres verschiebbar ist, um eine
IOL aus dem ersten Lumen durch das zweite Lumen in ein Auge einzuschieben. Gemäß einem
besonders zweckmäßigen Ausführungsbeispiel
weisen Handstück
und Schubstange Segmente mit gegenseitig in Eingriff stehenden Gewinden
auf, so dass die Schubstange in das Handstück eingedreht werden kann,
damit die Schubstange durch die Bohrung des Handstückes verschoben werden
kann. Diese Gewindeverbindung ist sehr wirksam zur Kontrolle der
Bewegung der gefalteten IOL durch das erste und zweite Lumen in
das Auge.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung besitzt die erfindungsgemäße Einsatzvorrichtung
für eine
IOL eine Beschickungskammer mit einer Oberseite, die ein erstes
Lumen definiert und dazu dient, eine IOL aufzunehmen und die IOL
in Faltstellung zu halten, wenn die IOL in dem ersten Lumen angeordnet
ist; es ist ein Einsatzrohr vorgesehen, das ein zweites Lumen definiert,
das auf das erste Lumen ausgerichtet und dazu bestimmt ist, die
gefaltete IOL aus dem ersten Lumen aufzunehmen. Das Einsatzrohr
besitzt einen proximalen Endabschnitt , einen distalen Endabschnitt
und ein offenes distales Ende, das mit dem zweiten Lumen in Verbindung
steht und durch das die gefaltete IOL aus dem zweiten Lumen austritt,
um in das Auge eingefügt
zu werden. Im Hinblick auf diesen Aspekt der Erfindung ist das offene
distale Ende des Einsatzrohres abgeschrägt ausgebildet, vorzugsweise
derart, dass das offene distale Ende allgemein nach rechts weist, wenn
die Oberseite der Beschickungskammer so angeordnet ist, dass der
obere Abschnitt der Beschickungskammer und die Einsatzvorrichtung
von oben betrachtet werden. Die abgeschrägte Ausbildung der distalen
Endöffnung
ermöglicht
eine Verminderung der Größe des Einschnitts
im Auge, durch den der distale Endabschnitt des Einsatzrohres hindurchtreten
kann, und zwar gegenüber
einem im Wesentlichen identischen (beispielsweise mit gleichem Querschnitt
ausgebildeten) Einsatzrohr, dessen distale Endöffnung nicht abgeschrägt ausgebildet
ist. Die allgemein nach rechts weisende, verjüngt ausgebildete distale Endöffnung,
wie sie hier beschrieben ist, ermöglicht den Durchtritt der IOL
von dem zweiten Lumen durch das offene distale Ende, so dass die
IOL im Auge gleichförmig
und kontrolliert freigegeben wird, wodurch zum Bespiel die Gefahr
vermindert wird, dass die IOL falsch positioniert wird und zum Beispiel
umkippt, während
sie in das Auge eingesetzt wird. Durch Benutzung einer derartigen
Einsatzvorrichtung kann die IOL kontrolliert und gleichförmig in das
Auge an die gewünschte
Stelle eingesetzt werden, so dass nur eine geringe Manipulation
der IOL erforderlich ist, um diese genau im Auge einzusetzen. Wie
oben erwähnt,
ist dies vorteilhaft, um zusätzliche
Wunden im Auge zu vermeiden, die durch derartige Manipulationen
nach dem Einsetzen entstehen könnten.
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Die abgeschrägte distale Endöffnung kann allein
oder in Kombination mit dem vorbeschriebenen Handstück in Verstärkungsberührung mit
dem Einsatzrohr benutzt werden. Zusätzlich, falls nicht ausdrücklich anders
erwähnt
oder wenn nicht zwei oder mehrere Merkmale einander widersprechen,
kann jedes der Merkmale in Kombination mit einem oder mehreren hier
beschriebenen Merkmalen benutzt werden, und alle derartigen Vorrichtungen
liegen im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
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Wie oben erwähnt, ist das offene distale Ende
des Einsatzrohres vorzugsweise abgeschrägt und zweckmäßigerweise
unter einem Winkel von etwa 30° bis
etwa 60° und
vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 45° relativ zur Längsachse
der Einsatzvorrichtung. Eine derartige Abschrägung hat sich als zweckmäßig erwiesen,
um die Abmessung des Einschnittes so klein als möglich zu halten, durch den der
distale Endabschnitt des Einsatzrohres eingesetzt werden kann, und
zwar ist dies vorteilhaft gegenüber
einem im Wesentlichen identischen Einsatzrohr, das ein offenes distales
Ende besitzt, welches nicht abgeschrägt ist.
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Bei einem speziell nützlichen
Ausführungsbeispiel
weist das Einsatzrohr weiter einen Durchgangsschlitz auf, der sich
vom offenen distalen Ende des Einsatzrohres erstreckt und distal
des proximalen Endabschnitts des Einsatzrohres endet. Dieser Durchgangsschlitz
bewirkt eine gewisse Flexibilität im
distalen Endabschnitt des Einsatzrohres, so dass ein kleinerer Einschnitt
im Auge ausreicht, um die IOL einsetzen zu können. Die Länge des Durchgangsschlitzes
ist vorzugsweise so gewählt,
dass ein vorteilhaftes Ausmaß an
Flexibilität
erreicht wird und gleichzeitig die Integrität des Einsatzrohres nicht beeinträchtigt wird,
so dass die Konfiguration und strukturelle Integrität des Einsatzrohres
im Wesentlichen aufrecht erhalten wird. Außerdem ist die Breite des Durchgangsschlitzes
vorzugsweise so gewählt,
dass das Fixierungsglied oder die Fixierungsglieder der IOL sich
im Durchgangsschlitz nicht verklemmen. Demgemäß ist der Durchgangsschlitz
vorzugsweise so ausgebildet, dass das Fixierungsglied oder die Fixierungsglieder
durch das zweite Lumen und in das Auge durchtreten können, ohne
am Durchgangsschlitz erfasst zu werden. Der Durchgangsschlitz ist vorzugsweise
in einer Richtung langgestreckt, die parallel zur Längsachse
der Einsatzvorrichtung verläuft.
Bei einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel, bei
welchem die distale Endöffnung
des Einsatzrohres abgeschrägt
ist, schneidet der Durchgangsschlitz das offene distale Ende am
proximalen Endabschnitt des offenen distalen Endes oder in der Nähe hiervon.
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Die Kombination von abgeschrägtem offenem
distalem Ende, vorzugsweise eines allgemein nach rechts weisenden
abgeschrägten
offenen distalen Endes und des Durchgangsschlitzes des Einsatzrohres
verbessert die Kontrollmöglichkeit
bei der Freigabe der IOL in das Auge. Ein Einsatzsystem, das diese
Kombination von Merkmalen aufweist, hat sich als zweckmäßig im Hinblick
auf die Verminderung der Gefahr erwiesen, dass die IOL etwa in der Einsatzvorrichtung
fehlausgerichtet wird. So wird die IOL vorteilhafterweise im Auge
in der richtigen Lage oder Orientierung freigegeben, so dass die
Gefahr einer nachträglichen
Manipulation nach Einsatz der IOL in das Auge verringert wird.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist die Einsatzvorrichtung außerdem ein Halteelement auf,
welches sich vorzugsweise von der Oberseite der Beschickungskammer
erstreckt und so bemessen und angeordnet ist, dass es in der Hand
des Chirurgen gehalten werden kann, der den Einsatz vornimmt. Dieses
Halteelement ist beispielsweise zweckmäßig zur Plazierung der Beschickungskammer
im Handstück.
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Bei einem sehr zweckmäßigen Ausführungsbeispiel
umfasst die Beschickungskammer erste und zweite Glieder, die vorzugsweise über ein
Gelenk relativ zueinander beweglich sind, um die Beschickungskammer
in eine geöffnete
Stellung oder eine geschlossene Stellung zu überführen. Das erste und zweite
Glied ist vorzugsweise so bemessen und angeordnet, dass eine IOL
im ungefalteten Zustand zwischen dem ersten und zweiten Glied aufgenommen werden
kann, wenn die Beschickungskammer in ihrer Öffnungsstellung befindlich
ist. Die ersten und zweiten Glieder sind so bemessen und angeordnet, dass
sie die IOL in einen Faltzustand überführen, wenn wenigstens eines
von erstem und zweitem Glied bewegt wird, um die Beschickungskammer
in die Schließstellung
zu überführen. In
der Schließstellung
definieren erstes und zweites Glied zusammen wenigstens einen Teil
des ersten Lumen der Beschickungskammer.
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Durch die Erfindung wird es möglich, eine IOL
in einen kleinen Einschnitt im Auge einzufügen. Allgemein umfassen Verfahren
zum Einsatz eine Plazierung einer IOL in einer Einsatzvorrichtung
wie oben beschrieben, dann wird das offene distale Ende des Einsatzrohres
wenigstens teilweise in ein Auge eingeführt; und dann wird die IOL
veranlasst, aus dem offenen distalen Ende des Einsatzrohres auszutreten
und in das Auge einzutreten. Falls die Beschickungskammer erste
und zweite Glieder besitzt, wie dies beschrieben wurde, wird die
IOL in der Einsatzvorrichtung derart angeordnet, dass die IOL im
ungefalteten Zustand zwischen dem ersten und zweiten Glied befindlich
ist, wobei die Beschickungskammer in Öffnungsstellung befindlich
ist. Wenigstens eines der ersten und zweiten Glieder wird so bewegt,
dass die Beschickungskammer in die Schließstellung überführt wird, wodurch die IOL in
einen Faltzustand überführt wird.
Das offene distale Ende des Einsatzrohres liegt teilweise im Auge,
und die gefaltete IOL wird veranlasst, aus dem offenen distalen
Ende des Einsatzrohres auszutreten und in das Auge zu gleiten.
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Die faltbare IOL, die in das Auge
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
einsetzbar ist, kann irgendeine Gestalt aufweisen und geeignet sein,
im Auge die gewünschte
Funktion durchzuführen.
Derartige Linsen bestehen oft aus einem Linsenkörper oder einer Optik, die
im Auge optische Eigenschaften aufweist. Ein derartiger Linsenkörper ist
faltbar, wie vorstehend beschrieben. In vielen Fällen ist der Linsenkörper allgemein
kreisförmig,
Es können
jedoch auch andere Konfigurationen nützlich sein. Zusätzlich kann
die IOL wenigstens ein flexibles Fixierungsglied aufweisen, und
sie besitzt vorzugsweise ein solches, das an der Optik festgelegt
ist. Dieses flexible Fixierungsglied bewirkt eine Fixierung der
IOL an einer bestimmten Stelle im Auge. Beispiele derartiger flexibler
Fixierungsglieder umfassen flexible Haptics, die vorzugsweise in
Radialrichtung elastisch sind und sich vom Umfang des Linsenkörpers nach
außen
erstrecken. Spezielle Beispiele derartiger flexibler Haptics umfassen
plattenartige Haptics und solche, die üblichweise als J-Schleifen
und C-Schleifen bezeichnet werden. Derartige Haptics greifen in
geeigneter Weise an dem das Auge umgebenden Gewebe benachbart zur
Iris oder innerhalb des Tränensackes, um
die Linse im Auge zu positionieren. Eine sehr nützliche IOL umfasst mehrere,
insbesondere zwei, derartige flexible Haptics.
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Der Linsenkörper kann aus irgendeinem geeigneten
Material bestehen, beispielsweise aus Acryl-Polymeren, aus Silikon-Polymern,
aus Hydrogel bildenden Polymeren oder anderen bekannten Materialien,
die für
faltbare IOLs benutzt werden. Die erfindungsgemäßen Einsatzsysteme sind insbesondere
zweckmäßig in Verbindung
mit IOLs, deren Optik Silikon-Polymere enthält. Vorzugsweise umfasst die
Optik auch einen Ultraviolettlicht-Absorber. Das flexible Fixierungsglied
oder die Fixierungsglieder können
aus irgendeinem geeigneten Material bestehen, beispielsweise aus
Polymethylmethacrylat, aus Polypropylen, aus Nylon, aus Silikon-Polymeren
oder anderen Materialien, die geeignet sind zur Implantation im
Auge.
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Der in der Beschreibung benutzte
Ausdruck „faltbar" und „deformierbar" bedeutet, dass eine
IOL, insbesondere der Linsenkörper
oder die Optik einer IOL, zeitweilig derart verformt werden kann,
dass sie durch einen kleinen Schnitt eingesetzt werden kann im Vergleich
zu den relativ großen
Einschnitten, die erforderlich waren, wenn die IOL nicht zeitweise
deformierbar wäre.
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Diese und weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Einzelbeschreibung
und den Ansprüchen,
insbesondere in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen, in denen
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen tragen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der die Beschickungskammer in Öffnungsstellung befindlich ist;
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2 ist
eine perspektivische Vorderansicht der Vorrichtung gemäß 1, wobei die Beschickungskammer
in Schließstellung
befindlich ist;
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3 ist
eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach 2, eingebaut in ein Handstücks;
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4 ist
eine teilweise längs
der Linie 4-4 gemäß 3 geschnittene Seitenansicht;
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5 ist
eine schematische Darstellung, die zeigt, wie die Vorrichtung gemäß 3 mit dem Handstück, das
teilweise geschnitten dargestellt ist, benutzt werden kann, um eine
IOL in ein Auge einzusetzen.
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Einzelbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine IOL-Einsatzvorrichtung , die allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist und eine Beschickungskammer 12 und ein Einsatzrohr 14 aufweist.
Die Einsatzvorrichtung 10 ist einstöckig, beispielsweise durch
Spritzguss, aus Polymermaterial, beispielsweise Polypropylen oder
dergleichen, hergestellt. Die Beschickungskammer 12 weist ein
erstes Glied 16 und ein zweites Glied 18 auf,
die schwenkbar relativ zueinander beweglich sind, wobei die Gelenkachse
mit 20 bezeichnet ist, die parallel zur Längsachse 30 der
Einsatzvorrichtung 10 verläuft.
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Das Einsatzrohr 14 weist
einen proximalen Endabschnitt 22, einen distalen Endabschnitt 24 und ein
offenes distales Ende 26 auf. Eine Verstärkungshülse 28 liegt
konzentrisch zum proximalen Endabschnitt 22 des Einsatzrohres 14.
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Das offene distale Ende 26 ist
unter einem Winkel von etwa 45° relativ
zur Längsachse
der Einsatzvorrichtung 10 abgeschrägt.
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Das Einsatzrohr 14 weist
einen Durchgangsschlitz 32 auf, der sich vom offenen distalen
Ende 26 in Richtung distal erstreckt und kurz vor dem proximalen
Endabschnitt 22 des Einsatzrohres 14 endet. Der
Durchgangsschlitz 32 ist in Richtung parallel zur Längsachse 30 der
Einsatzvorrichtung 10 geführt.
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In 1 ist
die Einsatzvorrichtung 10 in Öffnungsstellung dargestellt.
Im Gegensatz dazu ist in 2 die
Einsatzvorrichtung 10 in Schließstellung ersichtlich. In Schließstellung
weist die Beschickungskammer 12 eine Oberseite 33 auf,
welche sich in Kombination zusammensetzt aus den oberen Oberflächen 34 und 36 des
ersten Flügels 38 bzw. des
zweiten Flügels 40 des
ersten Gliedes 16 bzw. des zweiten Gliedes 18.
Die ersten und zweiten Flügel 38 und 40 dienen
dazu, dass der menschliche Benutzer der Einsatzvorrichtung 10 diese
halten und manipulieren kann, während
sie wie im Folgenden beschrieben benutzt wird.
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Die Einsatzvorrichtung 10 wird
im Einzelnen weiter unter Bezugnahme auf die 4 beschrieben, die die Einsatzvorrichtung
in Kombination mit einem Handstück 70 zeigt.
Bei Benutzung in Verbindung mit dem Handstück 70 befindet sich
die Beschickungskammer 12 der Einsatzvorrichtung 10 in
Schließstellung
gemäß 2. Wenn sich die Beschickungskammer 12 in
Schließstellung
befindet und die Oberseite den obersten Teil der Beschickungskammer
bildet, dann ist das distale Ende 26 des Einsatzrohres 14 unter
einem Winkel von 45° relativ
zur Längsachse 30 der
Einsatzvorrichtung 10 derart abgeschrägt, dass das offene distale
Ende allgemein nach rechts weist (wenn die Einsatzvorrichtung von
oben her betrachtet wird). Außerdem
durchdringt der Durchgangsschlitz 32 das offene distale
Ende 26 des proximal vorderen Abschnitts des offenen distalen
Endes, wie in 1, 2 und 4 dargestellt ist.
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Nunmehr wird auf 4 Bezug genommen. Die Beschickungskammer 12 befindet
sich in Schließstellung,
und die Beschickungskammer definiert ein erstes Lumen 52,
welches in Richtung parallel zur Längsachse 30 der Einsatzvorrichtung 10 langgestreckt
ist. Das Einsatzrohr 14 definiert ein sich distal verjüngendes
zweites Lumen 54. Der durchschnittliche Querschnittsbereich
des zweiten Lumen 54 quer zur Längsachse 30 ist kleiner
als die durchschnittliche Querschnittsfläche des ersten Lumen 52 oder
relativ zu diesem ersten Lumen verringert. Die Verstärkungshülse 28,
die konzentrisch zu dem proximalen Endabschnitt 22 des
Einsatzrohres 14 liegt, besitzt eine genügende Wanddicke
derart, dass der proximale Endabschnitt 22 des Einsatzrohres 14 eine
größere Wanddicke
besitzt als der distale Endabschnitt 24 des Einsatzrohres.
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Das erste Lumen 52 ist auf
das zweite Lumen 54 derart ausgerichtet, dass eine gefaltete
IOL im ersten Lumen direkt vom ersten Lumen in das zweite Lumen
eingeschoben werden kann. Der proximale Abschnitt 58 des
zweiten Lumen 54 wird durch den proximalen Endabschnitt 22 des
Einsatzrohres 14 definiert. Dieser proximale Abschnitt 58 des
zweiten Lumen 54 besitzt einen sich verjüngenden
Querschnittsbereich quer zur Längsachse
der Einsatzvorrichtung 10, wobei die Querschnittsfläche in distalen
Richtung abnimmt. Die Verjüngung
des proximalen Abschnitts 58 ist ausgeprägter als
die leichte Verjüngung,
die in dem distalen Abschnitt 60 des zweiten Lumen 54 vorhanden
ist. Die ausgeprägtere
Verjüngung
in dem proximalen Abschnitt 58 bewirkt eine weitere Faltung
der IOL, wenn die IOL in das zweite Lumen 54 einläuft. Diese
weitere Faltung ist zweckmäßig, weil
die weiter gefaltete IOL in das Auge über einen kleineren Einschnitt
eingesetzt werden kann. Die Verstärkungshülse 28 und die erhöhte Wanddicke
am proximalen Endabschnitt 22 des Einsatzrohres 14 erhöht die sichtbare
Festigkeit des Einsatzrohres.
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In 3 ist
die Einsatzvorrichtung 10 in Kombination mit einem Handstück 70 und
einer Schubstange 72 dargestellt. Das Handstück 70 weist eine
relativ große
langgestreckte erste Durchgangsöffnung 74 und
eine relativ kleine langgestreckte zweite Durchgangsöffnung 76 auf.
Das Handstück 70 besitzt
eine Durchgangsbohrung 78, die sich vom proximalen Ende 80 nach
dem distalen Ende 82 des Handstückes erstreckt. Der proximate
Endabschnitt 84 des Handstückes 70 weist Gewindegänge 86 auf, in
die Gewindegänge 88 des
proximalen Segmentes 90 der Schubstange 72 eingreifen.
Das Stangenelement 92 der Schubstange 72 tritt
durch die Bohrung 78, durch das erste Lumen 52 und
das zweite Lumen 54 hindurch und aus dem offenen distalen
Ende 26 heraus. Das Handstück 70 und die Schubstange 72 bestehen
aus Metall, beispielsweise chirurgischem rostfreiem Stahl oder dergleichen.
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Die Einsatzvorrichtung 10 wirkt
und funktioniert in der folgenden Weise: Wenn es erforderlich ist, eine
IOL in die Einsatzvorrichtung 10 einzusetzen, wird die
Einsatzvorrichtung beispielsweise manuell, wie in 1 dargestellt, angeordnet. Dabei befindet sich
die Beschickungskammer 12 in Öffnungsstellung, und es wird eine
IOL, wie allgemein bei 100 dargestellt, unter Benutzung
einer Pinzette zwischen das erste und das zweite Glied 16 bzw. 18 eingesetzt. Der
Einsatz ist derart, dass die Vorderfläche 102 der Optik 104 nach
oben weist, wie das aus 1 hervorgeht.
Die Haptic-Fäden 106 und 108 der
IOL 100 werden wie in 1 dargestellt
angeordnet, so dass diese Fixierungsglieder allgemein parallel zur
Längsachse 30 zu
liegen kommen und nicht quer hierzu.
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Wenn die IOL 100 gemäß 1 angeordnet ist, dann werden
die ersten und zweiten Glieder 16 und 18 über ihr
Gelenk relativ zueinander verschwenkt, indem beispielsweise manuell
der erste Flügel 38 mit
dem zweiten Flügel 40 zusammengebracht
wird. Dadurch wird die Beschickungskammer 12 in die Schließstellung
gemäß 2 überführt. Wenn sich die Beschickungskammer 12 in
der Schließstellung
befindet, dann befindet sich die IOL 100 im gefalteten Zustand,
d.h. die Optik 104 ist gefaltet. Die Relativbewegung von
erstem und zweitem Glied 16 und 18 zur Bewegung
der Beschickungskammer aus der Öffnungsstellung
in die Schließstellung
bewirkt eine Faltung der Linse. Die gefaltete IOL 100 liegt
nunmehr in dem ersten Lumen 52. Der Übersicht wegen ist die gefaltete
IOL in keiner der 2, 3, 4 oder 5 dargestellt.
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Wenn die Einsatzvorrichtung 10 gemäß 2 angeordnet ist und wenn
die gefaltete IOL 100 in dem ersten Lumen 52 liegt,
dann wird die Einsatzvorrichtung 10 mit dem Handstück 70 in
Verbindung gebracht, wie dies aus 3 ersichtlich
ist. Hierbei erstreckt sich der distale Endabschnitt 24 des
Einsatzrohres 14 distal über das distale Ende 82 des Handstücks 70.
Wie aus 4 ersichtlich,
weist der distale Abschnitt 85 des Handstücks 70 eine
Innenwand 87 auf, die so augebildet ist, dass sie die Verstärkungshülse 28 stumpf
anstoßend
aufnimmt. Diese Stoßberührung zwischen
dem Handstück 70 und der
Verstärkungshülse 28 erhöht die Festigkeit
des Einsatzrohres 14, so dass die gefaltete IOL 100 aus dem
ersten Lumen 52 in das zweite Lumen 54 überführt werden
kann (so dass die gefaltete IOL 100 weiter gefaltet werden
kann, wenn sie durch einen kleineren Einschnitt in das Auge eingeführt wird).
Die gefaltete IOL 100 wird dann durch das zweite Lumen und
aus dem offenen distalen Ende 26 herausgeschoben, ohne
dass das Einsatzrohr brechen, bersten oder auf sonstige Weise beschädigt werden könnte.
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Wenn die Einsatzvorrichtung 10 derart
relativ zu dem Handstück 70 angeordnet
ist, wird die Schubstange 72 in die Durchgangsbohrung 78 des
Handstücks
eingeführt,
beginnend mit dem proximalen Ende 80. Wenn die Gewindegänge 88 in
die Gewindegänge 86 eingreifen,
dann wird die Schubstange 72 wie aus 5 ersichtlich gedreht, so dass die Schubstange
in den proximalen Endabschnitt 84 des Handstückes 70 eingeschraubt
wird. Durch graduelle Bewegung des Schubstangenelementes 92 durch die
Bohrung 78 des Handstückes 70 wird
die gefaltete IOL 100 aus dem ersten Lumen 52 in
das zweite Lumen 54 und durch das offene distale Ende 26 in das
Auge verschoben.
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Nunmehr wird auf 5 Bezug genommen. Die IOL 100 soll
in das Auge 120 in jenem Bereich eingesetzt werden, der
vorher von der natürlichen Linse
des Auges eingenommen wurde. 5 zeigt die
Sklera 122, die einen Einschnitt aufweist, durch den der
distale Endabschnitt 24 des Einsatzrohres 14 hindurchgeführt wird.
Stattdessen kann der Einschnitt auch durch die Hornhaut erfolgen.
Der distale Endabschnitt 24 weist einen genügend kleinen
Querschnitt auf, um in das Auge 122 über einen Einschnitt von 3,0
mm in der Sklera 122 eingesetzt werden zu können.
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Das Einsatzrohr 14 wird
innerhalb des Auges 122 manipuliert, bis es so positioniert
ist, dass die IOL 100 richtig im Auge eingesetzt werden
kann, d. h. in der Vorderkammer, der Hinterkammer, dem Tränensack 124 oder
in dem Sulcus, nachdem die IOL freigegeben wird. So ist der Chirurg
in der Lage, die Position des distalen Endabschnitts 24 des
Einsatzrohres 14 mit der IOL 100 im ersten Lumen 52 der Beschickungskammer 12 zu überwachen.
Nachdem der distale Endabschnitt 24 derart positioniert
ist, wird das Schubstangenelement 92 distal vorgeschoben, indem
die Schubstange 72 in das Handstück 70 eingeschraubt
wird, wodurch die IOL 100 in das zweite Lumen 54 und
durch dieses hindurch nach dem offenen distalen Ende 26 des
Einsatzrohres 14 und in das Auge 120 verschoben
wird. Die Vorderfläche 102 der
IOL 100 weist allgemein im Auge 120 nach vom, wenn
die IOL aus der Einsatzvorrichtung 10 freigegeben wird.
In anderen Worten ausgedrückt
heisst dies, dass die IOL 100 das erste Lumen 52,
das zweite Lumen 54 und das offene distale Ende 26 durchläuft und
in das Auge 120 gelangt, ohne dass sich die IOL umwendet
oder auf andere Weise falsch positioniert wird. Es ist nur eine
relativ kleine nachträgliche
Positionierung notwendig, um die IOL 100 im Auge 120 auszurichten,
wenn überhaupt
eine solche nachträgliche
Positionierung notwendig ist.
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Nachdem die IOL 100 in das
Auge eingesetzt ist, wird das Stangenelement 92 proximal
in dem Einsatzrohr 14 bewegt, und der distale Endabschnitt 24 des
Einsatzrohres wird aus dem Auge entfernt. Falls erforderlich, kann
die IOL 100 im Auge mit einer kleinen gebogenen Nadel oder
einem ähnlichen
Werkzeug ausgerichtet werden, das durch den gleichen Einschnitt
eingeführt
wird. Die Benutzung der erfindungsgemäßen Einsatzvorrichtung vermindert
oder minimiert die Notwendigkeit einer nachträglichen Manipulation der IOL 100.
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Nachdem die IOL 100 ordnungsgemäß im Auge 120 angeordnet
ist und nachdem die Einsatzvorrichtung 10 aus dem Auge
weggezogen wurde, kann der Einschnitt in der Sklera, beispielsweise
unter Benutzung herkömmlicher
Techniken, repariert werden. Nach Gebrauch wird die Einsatzvorrichtung 10 vorzugsweise
weggeworfen. Das Handstück 70 und
die Schubstange 72 können
nach Sterilisation und Desinfektion wieder benutzt werden.
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Die erfindungsgemäße IOL-Einsatzvorrichtung und
die Verfahren sind unkompliziert und einfach in der Benutzung und
Praxis. Durch die Erfindung wird ein wirksames und kontrolliertes
Einsetzen von faltbaren IOLs in Augen ermöglicht. Das erfindungsgemäße System
kann in sehr zweckmäßiger Weise
präzise
eine IOL im Auge positionieren, und die Freigabe der IOL kann überwacht
werden, so dass die Gefahr der Beschädigung eines Auges beim Einsatz
der IOL ausgeschaltet ist und eine nachträgliche chirurgische Behandlung überflüssig wird,
um die IOL im Auge anzuordnen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt,
und es können zahlreiche
Abwandlungen im Rahmen der folgenden Ansprüche getroffen werden.