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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine rekombinante
Form von Plasmid-codiertem pgp3 von Chlamydia trachomatis, Serotyp
D, und dessen Verwendung in einem Immuntest, insbesondere einem
quantitativen Immuntest, wie ein Enzym-verknüpfter Immuntest (ELISA). Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zur Produktion von pgp3.
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Hintergrund
der Erfindung
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Chlamydien sind Gram-negative Bakterien,
die obligate interzelluläre
Parasiten von eukaryontischen Zellen sind. Sie zeigen eine Form,
die extrazellulär,
infektiös
und metabolisch praktisch inert ist, bekannt als elementarer Körper (EB)
und eine interzelluläre
replikative Form, die retikulärer
Körper
(RB) genannt wird.
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Die retikulären Körper, nach der Vermehrung mittels
binärer
Teilung, werden in elementare Körper transformiert,
die von der Wirtszelle freigesetzt werden und neue Zellen infizieren.
Die Massen der retikulären und
elementaren Körper
innerhalb einer infizierten Zelle bilden charakteristische "Einschlüsse", die mit einem optischen
Mikroskop sichtbar sind.
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Chlamydia trachomatis (C. trachomatis
oder CT) ist eine Bakterienart, die für den Menschen pathogen ist
und ist das ätiologische
Mittel des venerischen Lymphogranuloms (VLG), das verschiedene entzündliche Krankheitszustände des
menschlichen Genitaltrakts und Trachom verursacht, einer chronischen
Erkrankung, die 500 Millionen Menschen betrifft und Erblindung verursachen
kann. Urethretis und Cervicitis, die von C. trachomatis induziert
sind, können,
wenn sie nicht frühzeitig
behandelt werden, zu chronischen Entzündungen wie Vaginitis, Salpingitis
und Beckenentzündung
führen,
was in Sterilität
und Bauchhöhlenschwangerschaft
resultieren kann. Darüber
hinaus können
die Neugeborenen von infizierten Müttern während der Geburt sich Infektionen
der Lunge und/oder der Augen zuziehen.
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Es besteht daher ein offensichtlicher
und unerfüllter
Bedarf an einer genauen diagnostischen Testtechnik zum Nachweis
von C. trachomatis-Infektionen ebenso wie an immunologischen Zubereitungen
zur Verwendung bei der Verhinderung einer Infektion und bei der
Behandlung einer bereits existierenden Infektion.
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C. trachomatis (15, 16) beinhaltet
ein konserviertes Plasmid von 7,5 kb (pCT)(3; vgl. auch EP-A-0499681),
das während
natürlicher
Infektionen unter positivem selektivem Druck zu sein scheint, da
es praktisch in allen Stämmen
und Isolaten gefunden wird. Die Rolle, die dieses genetische Element
bei der Physiologie von C. trachomatis haben könnte, war das Ziel von Spekulationen;
die Suche nach pCT-assoziierten Phänotypen wurde jedoch durch
die Tatsache behindert, dass bisher kein Verfahren der genetischen
Transformation für
Chlamydien zur Verfügung
stand.
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Die Identifizierung und Charakterisierung
von Plasmid-codierten Produkten ist von besonderem Interesse, weil
pCT pathogene Faktoren der Chlamydien codieren könnten, wie es bei Plasmiden
mehrere anderer pathogene Bakterein der Fall ist. Obwohl der Replikationsursprung
identifizier wurde (28) und mehrere Eigenschaften der transkriptionellen
Regulation von pCT bekannt sind, (20, 21, 5) sind die Mehrzahl der
anderen Eigenschaften von pCT nur Hypothesen, die von den Daten
der DNA-Sequenzierung abgeleitet sind (2, 3, 8, 27). Kürzlich wurde
jedoch berichtet, dass ein Elektrophorese-Bande von 28 kDa in einem
Western Blot von Extrakten von Chlamydien-Proteinen mit Antikörpern kreuzreagiert,
die gegen ein chimäres
Protein von 39 kDa erzeugt wurden, das durch Genfusion mit dem offenen
Leserahmen 3 von pCT (ORF3) (4) erhalten worden war. Wir haben schlüssig eine
Komponente von 28 kDa von elementaren Körpern (EBs) con C. trachomatis als
das Plasmid-codierte Polypeptid pgp3 identifiziert. Auch unter Verwendung
eines Immuntests mit einer gereinigten, rekombinanten Form dieses
Proteins haben wir gezeigt, dass sie ein neues und möglicherweise wichtiges
Immunogen bei der Chlamydien-Infektion
des Menschen darstellt. Ursprüngliche
Versuche der Entwicklung eines ELISA- Tests für menschliche Seren unter Verwendung
des vorstehend beschriebenen (4) pgp3-Fusionsproteins von 39 kDa, das durch
Elektrophorese auf SDS-Polyacrylamidgelen gereinigt war, ergaben
inkonsistente und nicht zufriedenstellende Resultate. Eines der
Probleme war die Beobachtung, dass bei einigen Patientenseren die
Antikörperreaktion
mit geringen Verunreinigungen von E. coli stärker war als die Reaktion mit
dem denaturierten Fusionsprotein.
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Situationen wie diese können unter
Verwendung der Technik des Western Blot in angemessener Weise gelöst werden,
bei der die Signale von verschiedenen Antigenen getrennt gemessen
werden können,
die beim ELISA aber ein ernstes Problem werden. Zum Beispiel wurde
das resultierende Produkt von 39 kDa verwendet, um zu zeigen, dass
die pgp3-Epitope in Western Blots durch Antikörper erkannt werden können, die in
Seren von Patienten mit Chlamydien-Infektionen vorhanden sind, nicht
aber in Kontrollseren von gesunden Spendern.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines serologischen Testsystems, das besser
als die Immunblottechnik zur Gewinnung von reproduzierbaren und
quantitativen Daten von einer großen Zahl von klinischen Proben
geeignet ist.
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Wir versuchten, sowohl die Qualität des rekombinanten
Antigens als auch die Reinigungsverfahren zu verbessern, um eine
Reagens zu produzieren, das zur Verwendung bei einem ELISA geeignet
ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher einen Enzym-verknüpften
Immuntest, der auf einer neuen rekombinanten Form des pgp3-Proteins
basiert, die für
den Nachweis des Vorkommens von pgp3-Antikörpern in Personen mit C. trachomatis-Infektionen
verwendet werden kann.
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r-pgp3 wurde als stabiles Protein
von 28 kDa erhalten, das in der Bakterienzelle wasserlöslich blieb, selbst
wenn es durch das pT7-7-System überexprimiert
wurde, und auch während
des ganzen Reinigungsverfahrens. Da falsch gefaltete rekombinante
Proteine üblicherweise
einen proteolytischen Abbau erfahren oder zur Aggregation und Ausfällung neigen
(34), legen die vorstehenden Eigenschaften nahe, dass r-pgp3 (das vier
Cysteinreste enthält)
korrekt in einer Struktur gefaltet ist, die seiner nativen Form
nahe ist. Wir glauben, dass r-pgp3 auch seine antigene Struktur
beibehalten kann, die in der Lage ist, Antikörper nachzuweisen, die gegen
Konformationsepitope gerichtet sind, die bei der Immunblot-Analyse
entgehen könnten.
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Überraschenderweise
wurde ein hoher Anteil an r-pgp3 im Periplasma von transformierten
E. coli BL21-Zellen gefunden, und die Möglichkeit der Verwendung von
Periplasma-Extrakten erleichtert die Reinigung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es wurde festgestellt, dass die Konformation
von pgp3 für
die Beibehaltung von essentiellen immunologischen Eigenschaften
wichtig ist. Gemäß einem
ersten Aspekt der Endung wird ein pgp3-Protein bereitgestellt, wie
es in den Ansprüchen
1 bis 3 definiert ist.
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Das rekombinante pgp3-Protein kann
eine rekombinante Form von jeder der allelischen Varianten des pgp3-Proteins
sein, die ein Molekulargewicht von etwa 28 kd hat, einschließlich zum
Beispiel pgp3-D (das Allel vom C. trachomatis-Serotyp D) oder pgp3-L2
(das Allel vom C. trachomatis L2). pgp3-D ist ein Prototyp der Trachoma-Varianten
von C. trachomatis und pgp3-L2 ist ein Prototyp der Lymphogranulom-Varianten
von C. trachomatis.
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Vorzugsweise ist das rekombinante
Protein des ersten Aspekts der Erfindung im Wesentlichen in einer Konformation,
die in der Lage ist, durch Antikörper
in menschlichem Serum erkannt zu werden. Dieses Protein ist eine
neue rekombinante Form von pgp3, die vorher nicht in der Literatur
beschrieben wurde und die vorteilhafte Eigenschaften hat, wenn sie
in einem Immuntest verwendet wird, insbesondere Enzym-verknüpften Immuntests.
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Das Protein kann ein Derivat von
pgp3, mit der Maßgabe,
dass es die Konformation von nativem pgp3 annimmt. Es kann daher
ein Fragment des vollständigen
pgp3 oder ein Derivat davon sein, das auf eine Weise modifiziert
wurde, die seine funktionellen Eigenschaften, insbesondere seine
immunologischen Eigenschaften als ein Antigen, nicht wesentlich
beeinträchtigt.
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Vorzugsweise hat das rekombinante
Protein seine native Aminosequenz und im Wesentlichen eine native
Konformation.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung wird ein immundiagnostischer Test bereitgestellt, der
mindestens einen Schritt umfaßt,
der mindestens einen Bindungspartner umfaßt, ein rekombinantes Protein
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung, gegebenenfalls markiert oder an einen festen
Träger
gekoppelt.
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Der immundiagnostischer Test kann
jede Form eines Immuntests sein, der als essentielle Komponente ein
diagnostisches Antigen verwendet.
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Vorzugsweise ist der immundiagnostische
Test jedoch ein enzymverknüpfter
Festphasen-Immuntest (ELISA).
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Gemäß einem dritten Aspekt der
Erfindung wird ein immundiagnostischer Kit zur Durchführung eines Tests
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung bereitgestellt, der mindestens ein rekombinante
Protein gemäß dem ersten
Aspekts der Erfindung umfaßt.
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Gemäß einem vierten Aspekt der
Endung wird ein Verfahren für
die Produktion eines rekombinanten Proteins gemäß dem ersten Aspekts der Erfindung
bereitgestellt, welches die Züchtung
einer Wirtszelle umfaßt,
die mit einem Vektor transformiert wurde, der ein rekombinantes
Polynucleotid umfaßt,
das das rekombinante Protein gemäß dem ersten
Aspekts der Erfindung codiert und die Isolierung des rekombinanten
Proteins.
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Die Wirtszelle kann jeder geeignete
Wirt sein, die in der Lage ist, das rekombinante Protein zu produzieren.
Vorzugsweise ist die Wirtszelle jedoch ein Bakterium, passenderweise
E. coli.
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Am meisten bevorzugt wird das Protein
durch Überexpression
in einem E. coli-Expressionssystem produziert.
Es wird oft gefunden, dass die Expression in E. coli eine unnatürliche Faltung
ergibt und hier einer nicht nativen Konformation. Eine solche Expression
erfordert eine sorgfältig
kontrollierte Reinigungstechnik, die oft Denaturierung und Renaturierung
erfordert, um das native Protein zu erhalten.
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Wir haben überraschenderweise gefunden,
dass im Falle von pgp3 das Protein durch E. coli in seiner nativen
Form produziert wird, was den Bedarf an solchen Verfahren überflüssig macht,
die nicht nur die Produktionskosten erhöhen, sondern auch Probleme
bei der Qualitätskontrolle
einführen,
die mit der Möglichkeit der
nicht ausreichenden Entfernung von Reagentien einhergehen, die bei
der Reinigung verwendet wurden, wie starke Denaturierungsmittel.
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Ein besonders geeignetes Expressionssystem
ist der Plasmid-Expressionsvektor pT77, gegebenenfalls in dem E.
coli-Stamm BL21. In diesem System ist die Expression von ORF3 unter
der Kontrolle eines durch IPTG induzierbaren Promotors und ergibt
die nicht modifizierte pgp3-Aminosäuresequenz.
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Vorzugsweise wird das Protein unter
nicht denaturierenden Bedingungen aus Extrakten von Wirtszellen
gereinigt.
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Vorzugsweise umfaßt die Reinigung einen Schritt
der Ionenaustauscher-Säulenchromatographie
auf zum Beispiel mit mono-Q vorgepackten Säule (Pharmacia) unter Verwendung
eines NaCl-Elutionsgradienten in Piperazin-HCl-Puffer.
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Die Extraktion aus der Wirtszelle
kann jedes bekannte nicht denaturierende Verfahren verwenden, wie die
Zelllyse, verwendet aber vorzugsweise einen Periplasma-Extrakt, der zum
Beispiel unter Verwendung von Polymixin B erhalten wurde.
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Wir haben überraschenderweise entdeckt,
dass das pgp3-Protein in E. coli im Periplasma produziert wird,
was die Reinigung wesentlich vereinfacht.
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Wir nehmen aufgrund der experimentellen
Daten, die wir jetzt haben, an, dass pgp3 ein Virulenzfaktor bei
der Chlamydien-Infektion ist.
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Der vierte Aspekt der Erfindung stellt
auch das rekombinante pgp3-Protein bereit, das gemäß dem Verfahren
der Erfindung produziert wurde, wie breit definiert oder wie spezifisch
in der speziellen Beschreibung offenbart.
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Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung
stellen wir einen Impfstoff oder eine therapeutische Zusammensetzung
bereit, die ein rekombinantes Protein gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
umfaßt
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
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Gemäß einem sechsten Aspekt der
Erfindung stellen wir einen Impfstoff oder eine therapeutische Zusammensetzung
bereit, die ein rekombinantes Protein gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
umfaßt
und einen pharmazeutischen Träger.
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Gemäß einem siebten Aspekt der
Erfindung stellen wir ein Verfahren zur Behandlung eines menschlichen
oder tierischen Körpers
bereit, welches die Verabreichung einer wirksamen Menge eines Impfstoffs
oder einer therapeutischen Zusammensetzung gemäß dem sechsten Aspekt der Erfindung
umfaßt,
um eine Infektion mit C. trachomatis zu verhindern oder um eine
solche Infektion zu behandeln.
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Gemäß einem achten Aspekt der Erfindung
stellen wir ein rekombinantes Protein nach Anspruch 1 oder 2 zur
Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments zur Impfung gegen
C. trachomatis-Infektion oder zur Behandlung einer solche Infektion
bereit.
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Definitionen
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Die Ausführung der vorliegenden Endung
wird, außer
anders angezeigt, herkömmliche
Verfahren der Molekularbiologie, Mikrobiologie, rekombinanten DNA
und Immunologie verwenden, die im Stand der Technik sind. Solche
Verfahren sind in der Literatur vollständig erklärt. Vgl. z. B. Sambrook, et
al., MOLECULAR CLONING; A LABORATORY MANUAL, SECOND EDITION (1989);
DNA CLONING, VOLUMES I AND II (D. N. Glover Hrsg. 1985); OLIGONUCLEOTID
SYNTHESIS (M. J. Gait Hrsg. 1984); NUCLEIC ACID HYBRIDIZATION (B.
D. Hames & S.
J. Higgins Hrsg. 1984); TRANSCRIPTION AND TRANSLATION (B. D. Hames & S. J. Higgins
Hrsg. 1984); ANIMAL CELL CULTURE (R. I. Freshney Hrsg. 1986); IMMOBILIZED
CELLS AND ENZYMES (IRL Press, 1986); B. Perbal, A PRACTICAL GUIDE
TO MOLECULAR CLONING (1984); die Serie METHODS IN ENZYMOLOGY (Academic
Press, Inc.); GENE TRANSFER VECTORS FOR MAMMALIAN CELLS (J. H. Miller
und M. P. Calos Hrsg. 1987, Cold Spring Harbor Laboratory), Methods
in Enzymology Bd. 154 und Bd. 155 (Wu und Grossmann, und Wu, Hrsg.)
Mayer und Walker, Hrsg. (1987), IMMUNOCHEMICAL METHODS IN CELL AND
MOLECULAR BIOLOGY (Academic Press, London), Scopes, (1987), PROTEIN PURIFICATION:
PRINCIPLES AND PRACTICE, zweite Ausgabe (Springer Verlag, N. Y.),
und HANDBOOK OF EXPERIMENTAL IMMUNOLOGY, BÄNDE I-IV (D. M. Weir und C.
C. Blackwell Hrsg. 1986).
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In dieser Beschreibung werden Standardabkürzungen
für Nucleotide
und Aminosäuren
verwendet. Alle hier zitierten Publikationen, Patente und Patentanmeldungen
sind durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Beispiele des Proteins, das in der
vorliegenden Endung verwendet werden kann, umfassen Polypeptide
mit kleinen Aminosäurevariationen
gegenüber
der natürlichen
Aminosäuresequenz
des Proteins; insbesondere kommen konservative Aminosäureersetzungen
in Betracht. Konservative Ersetzungen sind diejenigen, die innerhalb
einer Familie von Aminosäuren
vorkommen, die in ihrer Seitenkette verwandt sind. Genetisch codierte
Aminosäuren
werden im allgemeinen in vier Familien eingeteilt: (1) sauer = Asparaginsäure, Glutaminsäure; (2)
basisch = Lysin, Arginin, Histidin; (3) unpolar = Alanin, Valin,
Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin, Tryptophan;
und (4) ungeladen polar = Glycin, Asparagin, Glutamin, Cystin, Serin,
Threonin, Tyrosin. Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin werden manchmal
zusammen als aromatisch Aminosäuren
bezeichnet. Man kann zum Beispiel sinnvoll voraussagen, dass ein
isolierter Ersatz eines Leucin durch ein Isoleucin oder ein Valin,
einer Asparaginsäure
durch eine Glutaminsäure,
eines Threonin durch ein Serin oder ein ähnlicher konservativer Ersatz
einer Aminosäure
durch eine strukturell verwandte Aminosäure keine größere Wirkung
auf die biologische Aktivität
haben wird. Polypeptidmoleküle,
die im Wesentlichen dieselbe Aminosäuresequenz wie das Protein
haben, die aber kleinere Aminosäuresubstitutionen
haben, die die funktionellen Aspekte nicht wesentlich beeinflussen,
fallen unter die Definition des Proteins.
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Ein wesentlicher Vorteil der Produktion
des Proteins durch Verfahren der rekombinanten DNA-Technik statt
der Isolierung und Reinigung eines Proteins aus natürlichen
Quelle ist, dass äquivalente
Mengen des Proteins unter Verwendung von weniger Ausgangsmaterial
produziert werden können,
als für
die Isolierung des Proteins aus einer natürlichen Quelle erforderlich
wäre. Die
Produktion des Proteins mittels rekombinanter Techniken erlaubt
auch, dass das Protein in der Abwesenheit von einigen Molekülen isoliert
wird, die normalerweise in Zellen anwesend sind. In der Tat können leicht
Proteinzusammensetzungen isoliert werden, die vollkommen frei sind
von jeder Spur an menschlicher Proteinverunreinigung, weil das einzige
menschliche Protein, das von dem rekombinanten nicht-menschlichen
Wirt produziert wird, das fragliche rekombinante Protein ist. Potentielle
virale Mittel aus natürlichen
Quellen und virale Komponenten, die für Menschen pathogen sind, werden
auch vermieden.
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Der Ausdruck "rekombinante Polynucleotide", wie er hier verwendet
wird, bedeutet ein Polynucleotid von genomischem, cDNA-, semisynthetischem
oder synthetischem Ursprung, das wegen seines Ursprung oder Manipulation:
(1) nicht assoziiert ist mit einem oder dem Teil eines Polynucleotids,
mit dem es in der Natur assoziiert ist, (2) mit einem anderen Polynucleotid
verknüpft
ist als demjenigen, mit dem es in der Natur verknüpft ist,
oder (3) nicht in der Natur vorkommt.
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Der Ausdruck "Polynucleotid", wie er hier verwendet wird, betrifft
eine polymere Form von Nucleotiden jeder Länge, entweder Ribonucleotide
oder Desoxyribonucleotide. Dieser Ausdruck betrifft nur die Primärstruktur
des Moleküls.
Somit umfaßt
dieser Ausdruck doppel- und einzelsträngige DNA und RNA. Er umfaßt auch bekannte
Arten an Modifikationen, zum Beispiel im Stand der Technik bekannte
Markierungen, Methylierung, "caps", Substitution von
einem oder mehreren der natürlicherweise
vorkommenden Nucleotide mit einem Analogon, Internucleotid-Modifikationen
wie zum Beispiel solche mit ungeladenen Verknüpfungen (d. h. Methylphosphonate,
Phosphotriester, Phosphoamidate, Carbamate usw.) und mit geladenen
Verknüpfungen
(d. h. Phosphorothioate, Phosphorodithioate usw.), solche, die anhängende Gruppen
enthalten, wie zum Beispiel Proteine (einschließlich z. B. Nucleasen, Toxinen,
Antikörpern,
Signalpeptiden, Poly-L-Lysin usw.), solche mit Interkalatoren (z.
B. Acridin, Psoralen usw.), solche, die Chelatoren enthalten (z.
B. Metalle, radioaktive Metalle, Bor, oxidierende Metalle usw.),
solche, die alkylierende Mittel enthalten, solche mit modifizierten
Verknüpfungen
(z. B. alpha-anomerische Nucleinsäuren usw.) ebenso wie unmodifizierte
Formen des Polynucleotids.
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Ein "Replicon" ist jedes genetische Element, d. h.
ein Plasmid, ein Chromosom, ein Virus, ein Cosmid usw., das sich
als autonome Einheit der Polynucleotidreplikation innerhalb einer
Zelle verhält;
d. h. zur Replikation unter seiner eigenen Kontrolle in der Lage
ist. Dies kann einen selektierbaren Marker umfassen.
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Ein "Vektor" ist ein Replicon, bei dem ein anderes
Polynucleotidsegment angeheftet ist, um die Replikation und/oder
Expression des angehefteten Segments zu erreichen.
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"Kontrollsequenz" betrifft Polynucleotidsequenzen,
die erforderlich sind, um die Expression der codierenden Sequenz
zu bewirken, mit der sie ligiert sind. Die Natur einer solchen Kontrollsequenz
unterscheidet sich in Abhängigkeit
vom Wirtsorganismus; in Prokaryonten umfassen solche Kontrollsequenzen
im allgemeinen einen Promotor, eine Ribosomenbindungsstelle und
eine Transkriptions-Terminations-Sequenz; in Eukaryonten umfassen
solche Kontrollsequenzen im allgemeinen Promotoren und eine Transkriptions-Terminations-Sequenz.
Der Ausdruck "Kontrollsequenz" soll mindestens
alle Komponenten umfassen, deren Anwesenheit für die Expression notwendig
sind, und kann auch zusätzliche
Komponenten umfassen, deren Anwesenheit vorteilhaft ist, zum Beispiel
Leadersequenzen und Fusionspartnersequenzen.
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"Operativ
verknüpft" betrifft eine benachbarte
Lage, bei der die so beschriebenen Komponenten in einer Beziehung
stehen, die es ihnen erlaubt, in der beabsichtigten Weise zu funktionieren.
Eine mit einer codierenden Sequenz "operativ verknüpfte" Kontrollsequenz ist auf eine Weise
ligiert, dass die Expression der codierenden Sequenz unter Bedingungen
erreicht wird, die mit den Kontrollsequenzen kompatibel sind.
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Ein "offener Leserahmen" (ORF) ist eine Region der Polynucleotidsequenz,
die ein Polypeptid codiert; diese Region kann einen Teil der codierenden
Sequenz darstellen oder eine gesamte codierende Sequenz.
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Eine "codierende Sequenz" ist eine Polynucleotidsequenz, die
in eine Polypeptid übersetzt
wird, üblicherweise über mRNA,
wenn sie unter die Kontrolle geeigneter regulatorischer Sequenzen
gestellt wird. Die Grenzen der codierenden Sequenz werden durch
ein Translations-Startcodon am 5'-Ende
und ein Translations-Stopcodon am 3'-Ende bestimmt. Eine codierende Sequenz
kann cDNA und rekombinante Polynucleotidsequenzen umfassen, ist
aber nicht beschränkt
darauf.
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"PCR" betrifft die Technik
der Polymerase-Kettenreaktion, wie sie in Saiki, et al., Nature
324: 163 (1986); und Scharf et al., Science (1986) 233: 1076–1078; und
U.S. 4,683,195; und U.S. 4,683,202 beschrieben ist. Wie hier verwendet
ist x "heterolog" in Bezug auf y,
wenn x nicht natürlicherweise
in identischer Weise mit y assoziiert ist; d. h. x ist in der Natur
nicht mit y assoziiert oder x ist mit y nicht auf die gleiche Weise
assoziiert, wie sie in der Natur gefunden wird.
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"Homologie" betrifft ein Maß an Ähnlichkeit
zwischen x und y. Die Übereinstimmung
zwischen der Sequenz von einer Form zu einer anderen kann mittels
Verfahren bestimmt werden, die im Stand der Technik bekannt sind.
Sie können
zum Beispiel durch einen direkten Vergleich der Sequenzinformation
des Polynucleotids bestimmt werden. Alternativ kann die Homologie
durch Hybridisierung der Polynucleotide unter Bedingungen bestimmt
werden, bei denen stabile Duplexe zwischen homologen Regionen gebildet
werden (zum Beispiel denen, die vor dem S1-Verdau
verwendet würden,
gefolgt von einem Verdau mit (einer) Einzelstrang-spezifischen Nuclease(n),
gefolgt von der Größenbestimmung
der verdauten Fragnmente).
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Wie hier verwendet, betrifft der
Ausdruck "Polypeptid" ein Polymer an Aminosäuren und
nicht eine spezifische Länge
des Produkts; somit schließt
die Definition Polypeptid Peptide, Oligopeptide und Proteine ein. Dieser
Ausdruck betrifft auch nicht Modifikationen des Polypeptids nach
der Expression oder schließt
sie aus, zum Beispiel Glycosylierungen, Acetylierungen, Phosphorylierungen
und dergleichen. In der Definition eingeschlossen sind zum Beispiel
Polypeptide, die ein oder mehr Analoga einer Aminosäure enthalten
(einschließlich
zum Beispiel unnatürliche
Aminosäuren
usw.), Polypeptide mit substituierten Bindungen, ebenso wie andere
Modifikationen, die im Stand der Technik bekannt sind, sowohl natürlicherweise
vorkommend als auch nicht natürlicherweise
vorkommend.
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Eine Polypeptid- oder Aminosäuresequenz,
die "abgeleitet
von" einer vorgegebenen
Nucleinsäuresequenz
ist, betrifft ein Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz hat, die identisch
ist zu der eines Polypeptids, das von der Sequenz codiert wird,
oder einen Teil davon, wobei der Teil aus mindestens 3–5 Aminosäuren besteht,
und mehr bevorzugt aus mindestens 8–10 Aminosäuren, und noch mehr bevorzugt
aus mindestens 11–15
Aminosäuren,
oder die immunologisch mit einem Polypeptid identifiziert werden
kann, das von der Sequenz codiert wird. Diese Teminologie umfaßt auch
ein Polypeptid, das von einer vorgegebenen Nucleinsäuresequenz
exprimiert wird.
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Das Protein kann zur Produktion von
Antikörpern
verwendet werden, die für
das Protein spezifisch sind, entweder monoclonal oder plyclonal.
Die Verfahren zur Produktion von Antikörpern sind im Stand der Technik
bekannt.
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"Rekombinante
Wirtszellen", "Wirtszellen", "Zellen", "Zellkulturen" und andere solche
Ausdrücke
bedeuten zum Beispiel Mikroorganismen, Insektenzellen und Säugerzellen,
die als Empfänger
für rekombinante Vektoren
oder andere transfer-DNA verwendet werden können oder verwendet wurden
und umfassen die Nachkommen der ursprünglichen Zelle, die transformiert
wurde. Es ist zu verstehen, dass die Nachkommen einer einzelnen
Mutterzelle nicht notwendigerweise in der Morphologie oder der genomischen
oder der Gesamt-DNA-Zusammensetzung
mit den ursprünglichen
Eltern vollständig
identisch sind, wegen natürlicher,
zufälliger
oder gezielter Mutation. Beispiele für Säugerwirtszellen umfassen Eierstockzellen
des chinesischen Hamsters (CHO) und Affennierenzellen (COS).
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Spezifisch betrifft "Zelllinie", wie hier verwendet,
eine Population an Zellen, die in vitro zu kontinuierlichem oder
verlängertem
Wachstum und Teilung in der Lage sind. Oft sind Zelllinien clonale
Populationen, die von einer einzigen Vorläuferzelle abgeleitet sind.
Es ist im Stand der Technik weiterhin bekannt, dass spontane oder
induzierte Veränderungen
während
der Lagerung oder Übertragung
solcher clonalen Populationen im Karyotyp vorkommen können. Deshalb
können
Zellen, die von der bezüglichen
Zelllinie abgeleitet sind, nicht genau identisch mit der ursprünglichen
Zellen oder Kulturen sein, und die bezüglichen Zelllinien umfassen
solche Varianten. Der Ausdruck "Zelllinien" umfaßt auch
immortalisierte Zellen. Vorzugsweise umfassen Zelllinien nicht hybride
Zelllinien oder Hybridome zu nur zwei Zellarten.
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Wie hier verwendet umfaßt der Ausdruck "Mikroorganismen" prokaryontische
und eukaryontische mikrobielle Arten wie Bakterien und Pilze, wobei
die letzteren Hefe und filamentöse
Pilze umfassen.
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Wie hier verwendet betrifft "Transformation" die Inserierung
eines exogenen Polynucleotids in eine Wirtszelle, unabhängig vom
für die
Inserierung verwendeten Verfahren, zum Beispiel direkte Aufnahme,
Transduktion, f-Mating oder Elektroporation. Das exogene Polynucleotid
kann als ein nicht integrierender Vektor aufgenommen werden, zum
Beispiel ein Plasmid, oder kann in das Wirtsgenom integriert werden.
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Mit "genomisch" ist eine Sammlung oder Bibliothek von
DNA-Molekülen
gemeint, die von Restriktionsfragmenten abgeleitet sind, die in
Vektoren cloniert wurden. Dies kann das gesamte oder einen Teil
des genetischen Materials eines Organismus bedeuten.
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Mit "cDNA" ist
eine komplementäre
mRNA-Sequenz gemeint, die mit einem komplementären Strang mRNA hybridisiert.
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Mit "gereinigt" und "isoliert" ist gemeint, wenn es sich auf eine
Polypeptid- oder Polynucleotidsequenz bezieht, gemeint, dass das
angezeigte Molekül
im Wesentlichen in der Abwesenheit anderer biologischer Makromoleküle derselben
Art vorkommt. Der Ausdruck "gereinigt", wie hier verwendet,
bedeutet, dass vorzugsweise mindestens 75 Gew.-%, mehr bevorzugt
mindestens 85 Gew.-%, noch mehr bevorzugt mindestens 95 Gew.-%,
und am meisten bevorzugt mindestens 98 Gew.-% an biologischen Makromolekülen derselben
Art anwesend sind (es können
aber Wasser, Puffer und andere kleine Molekülen, insbesondere Moleküle, die
ein Molekulargewicht von weniger als 1000 haben, anwesend sein).
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Expressionssyteme
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Nachdem die geeignete codierende
Sequenz isoliert ist, kann sie in einer Vielzahl von verschiedenen Expressionssystemen
exprimiert werden; zum Beispiel diejenigen, die bei Säugerzellen,
Baculoviren, Bakterien und Hefe verwendet werden.
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i. Säugersysteme
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Säugerexpressionssyteme
sind im Stand der Technik bekannt. Ein Säugerpromotor ist jede DNA-Sequenz,
die in der Lage ist, Säuger-RNA-Polymerase
zu binden und die Transkription stromabwärts (3') einer codierenden Sequenz (z. B. eines
Strukturgens) in mRNA zu initiieren. Ein Promotor wird eine Region
der Transkriptions-Initiation haben, die üblicherweise in der Nähe des 5'-Endes der codierenden
Sequenz plaziert ist, und eine TATA-Box, die üblicherweise 25–30 Basenpaare
(bp) stromaufwärts
der Stelle der Transkriptions-Initiation
liegt. Von der TATA-Box denkt man, dass sie die RNA-Polymerase II
steuert, damit sie an der richtigen Stelle mit der RNA-Synthese
beginnt. Ein Säugerpromotor
wird auch ein stromaufwärts
liegendes Promotorelement enthalten, üblicherweise 100 bis 200 bp
stromaufwärts
der TATA-Box gelegen. Ein Promotorelement stromaufwärts bestimmt
die Rate, mit der die Transkription initiiert wird, und kann in
jeder Richtung wirken [Sambrook et al. (1989) "Expression of Cloned Genes in Mammalian
Cells." In Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2te Ausg.].
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Gene von Säugerviren werden oft hoch exprimiert
und haben ein breites Wirtsspektrum; deshalb stellen Sequenzen,
die Gene von Säugerviren
codieren, besonders geeignete Promotorsequenzen bereit. Beispiele
umfassen den frühen
SV40-Promotor, den LTR-Promotor des Brustkrebsvirus der Maus, den
späten Hauptpromotor
des Adenovirus (Ad MLP) und den Promotor des Herpes simplex-Virus.
Zusätzlich
stellen auch Sequenzen, die von nicht-viralen Genen abgeleitet sind,
wie das murine Metallotheionein-Gen, geeignete Promotorsequenzen
bereit. Die Expression kann entweder konstitutiv oder reguliert
(induzierbar) sein, in Abhängigkeit
von dem Promotor kann sie in hormonabhängigen Zellen mit Glucocorticoid
induziert werden.
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Die Gegenwart von einem Verstärkerelement
("Enhancer"), kombiniert mit
den vorstehend beschriebenen Promotorelementen, wird üblicherweise
die Expressionsniveaus erhöhen.
Ein Verstärker
ist eine regulatorische DNA-Sequenz, die die Transkription bis zu
1000-fach stimulieren kann, wenn sie mit homologen oder heterologen
Promotoren verknüpft
ist, wobei die Synthese an der normalen RNA-Startstelle beginnt.
Verstärker
sind auch aktiv, wenn sie stromaufwärts oder stromabwärts von
der Transkriptions-Initiationsstelle liegen, in normaler oder umgekehrter
Orientierung, oder in einer Entfernung von mehr als 1000 Nucleotiden
von dem Promotor [Maniatis et al. (1987) Science 236: 1237; Alberts
et al (1989) Molecular Biology of the Cell, 2te Ausg.]. Von Viren
abgeleitete Verstärkerelemente
können
besonders von Nutzen sein, weil sie üblicherweise ein breiteres
Wirtsspektrum haben. Beispiele umfassen den frühen Genverstärker von
SV40 [Dijkema et al (1985) EMBO J. 4: 761] und den Verstärker/die
Promotoren, die von der langen terminalen Wiederholung (LTR) des
Rous Sarcoma-Virus [Gorman et al. (1982b) Proc. Natl. Acad. Sci.
79: 6777] und von humanem Cytomegalovirus [Boshart et al. (1985)
Cell 41: 521]. Außerdem
sind einige Verstärker
regulierbar und werden nur in der Gegenwart eines Induktionsmittels
aktiv, wie ein Hormon oder ein Metallion [Sasson-Corsi und Borelli
(1986) Trends Genet. 2: 215; Maniatis et al. (1987) Science 236:
1237].
-
Ein DNA-Molekül kann in Säugerzellen intrazellulär exprimiert
werden. Eine Promotorsequenz kann direkt mit dem DNA-Molekül verknüpft sein,
in welchem Fall die erste Aminosäure
am N-Terminus des rekombinanten Proteins immer ein Methionin sein
wird, welche von dem ATG-Startcodon codiert wird. Wenn gewünscht, kann
der N-Terminus durch in vitro-Inkubation mit Cyanogenbromid von
dem Protein abgespalten werden.
-
In einer anderen Ausführungsform
können
fremde Proteine von der Zelle in das Wachstumsmedium sezerniert
werden, indem chimäre
DNA-Moleküle
erzeugt werden, die ein Fusionsprotein codieren, das ein Leadersequenzfragment
umfaßt,
das die Sekretion des fremden Proteins in Säugerzellen bewirkt. Vorzugsweise
werden zwischen dem Leaderfragment und dem fremden Gen Prozessierungsstellen
codiert, die in vivo oder in vitro gespalten werden können. Das
Leadersequenzfragment codiert üblicherweise
ein Signalpeptid, das aus hydrophoben Aminosäuren besteht, die die Sekretion
des Proteins aus der Zelle steuern. Der Adenovirus-Triparite-Leader
ist ein Beispiel für
eine Leadersequenz, die die Sekretion eines fremden Proteins in Säugerzellen
bereitstellt.
-
Üblicherweise
sind die Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungssequenzen,
die von Säugerzellen
erkannt werden, regulatorische Regionen, die 3' vom Translations-Stopcodon liegen und somit zusammen
mit den Promotorelementen die codierende Sequenz flankieren. Das
3'-Ende der reifen
mRNA wird durch stellenspezifische post-transkriptionale Spaltung
und Polyadenylierung gebildet [Birnstiel et al. (1985) Cell 41: 349;
Proudfoot und Whitelaw (1988) "Termination
and 3' end processing
of eukaryotic RNA. In Transcription and splicin (Hrsg. B. D. Hames
und D. M. Glover); Proudfoot (1989) Trends Biochem. Sci. 14: 105].
Diese Sequenzen steuern die Transkription einer mRNA, die in das
Polypeptid übersetzt
wird, die von der DNA codiert wird. Beispiele für Transkriptionsbeendigungs/Polyadenylierungsignale
umfassen diejenigen, die von SV40 abgeleitet sind [Sambrook et al
(1989) "Expression
of cloned genes in cultured mammalian cells." In Molecular Cloning: A Laboratory
Manuall.
-
Einige Gene können effizienter exprimiert
werden, wenn Introns (auch intervenierende Sequenzen genannt) vorhanden
sind. Mehrere cDNAs wurde jedoch effizient von Vektoren exprimiert,
denen Splicing-Signale fehlen (auch Splice-Donor und -Akzeptor-Stellen
genannt [vgl. z. B. Gothing und Sambrook (1981) Nature 293: 620].
Introns sind intervenierende nicht codierende Sequenzen innerhalb
einer codierenden Sequenz, die Splice-Donor und -Akzeptor-Stellen enthält. Sie
werden durch einen Prozeß entfernt,
den man "splicing" nennt, nach der
Polyadenylierung des primären
Transkripts [Nevins (1983) Annu. Rev. Biochem. 52: 441; Green (1986)
Annu. Rev. Genet. 20: 671; Padgett et al. (1986) Annu. Rev. Biochem.
55: 1119; Krainer und Maniatis (1988) "RNA splicing". In Transcription and Splicing (Hrsg.
B. D. Hames und D. M. Glover)].
-
Üblicherweise
werden die vorstehend beschriebenen Komponenten, die einen Promotor,
ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsbeendigungssequenz
umfassen, in Expressionskonstrukten zusammengebaut. Verstärker, Introns
mit funktionellen Splice-Donor
und -Akzeptor-Stellen und Leadersequenzen können, wenn erwünscht, auch
in einem Expressionskonstrukt eingeschlossen sein. Expressionskonstrukte werden
oft in einem Replicon gehalten, wie ein extrachromosomales Element
(z. B. Plasmide), das in der Lage ist, stabil in einem Wirt gehalten
werden zu können,
wie Säugerzellen
oder Bakterien. Säugerreplikationssysteme
umfassen diejenigen, die von Tierviren abgeleitet sind, die für die Replikation
frans-agierende Faktoren brauchen. Zum Beispiel replizieren Plasmide,
die das Replikationsystem der Papovaviren enthalten, wie SV40 [Gluzman
(1981) Cell 23: 175], oder der Polyomaviren, in der Gegenwart des
geeigneten viralen T-Antigens mit extrem hohen Kopiezahlen. Zusätzliche
Beispiele für
Säuger-Replicons
umfassen diejenigen, die vom Rinder-Papillomavirus und Epstein-Barr-Virus
abgeleitet sind. Außerdem
kann das Replicon zwei Replikationsysteme haben, was erlaubt, dass
es zum Beispiel in Säugerzellen
für die
Expression und in einem prokaryontischen Wirt für die Clonierung und Amplifikation
gehalten werden kann. Beispiele solcher Säuger-Bakterien-Shuttle-Vektoren
umfassen pMT2 [Kaufman et al. (1989) Mol. Cell. Biol. 9: 946] und
pHEBO [Shimizu et al. (1986) Mol. Cell. Biol. 6: 1074].
-
Das verwendete Transformationsverfahren
hängt von
dem zu transformierenden Wirt ab. Verfahren für die Einbringung von heterologen
Polynucleotiden in Säugerzellen
sind im Stand der Technik bekannt und umfassen Dextran-vermittelte
Transfektion, Calciumphosphatfällung,
Polybren-vermittelte Transfektion, Protoplastenfusion, Elektroporation,
Verkapselung des Polynucleotids/der Polynucleotide in Liposomen
und direkte Mikroinjektion von DNA in Kerne.
-
Säugerzelllinien,
die als Wirte für
die Expression zur Verfügung
stehen, sind im Stand der Technik bekannt und umfassen viele immortalisierte
Zelllinien, die bei der American Type Culture Collection (ATTC)
verfügbar
sind, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Eierstockzellen des chinesischen Hamsters (CHO), HeLa-Zellen,
Babyhamster-Nierenzellen
(BHK), Affennierenzellen (COS), menschliche Leberzellcarcinomzellen (z.
B. Hep G2) und eine Reihe von anderen Zelllinien.
-
ii. Baculovirus-Systeme
-
Das Polynucleotid, das das Protein
codiert, kann auch in einen geeigneten Insekten-Expressionsvektor insertiert werden
und ist operativ verknüpft
mit den Kontrollelementen innerhalb dieses Vektors. Die Vektorkonstruktion
verwendet Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind. Im allgemeinen
umfassen die Komponenten des Expressionssystems einen Transfervektor, üblicherweise
ein bakterielles Plasmid, das sowohl ein Fragment des Baculovirus-Genoms
als auch eine geeignete Restriktionsstelle für die Insertion des zu exprimierenden
heterologen Gens oder der zu exprimierenden heterologen Gene enthält; einen
Wildtyp-Baculovirus mit einer Sequenz, die zu dem Baculovirus-spezifischen
Fragment in dem Transfervektor homolog ist (dies ermöglicht die
homologe Rekombination des heterologen Gens in das Baculovirus-Genom);
und geeignete Insektenwirtszellen und Wachstumsmedien.
-
Nach der Insertion der DNA-Sequenz,
die das Protein codiert, in den Transfervektor, werden der Vektor
und virale Wildtyp-Baculovirusgenom in eine Insektenwirtszelle transfiziert,
wo der Vektor und das virale Genom rekombinieren können. Das
gepackte rekombinante Virus wird exprimiert und rekombinante Plaques werden
identifiziert und gereinigt. Materialien und Verfahren für Baculovirus-/Insektenzellenexpressionsyteme sind
kommerziell in Kit-Form unter anderem von Invitrogen, San Diego
CA ("MaxBac"-Kit) erhältlich.
Diese Verfahren sind im allgemeinen dem Durchschnittsfachmann auf
dem Fachgebiet und in Summers und Smith, Texas Agricultural Experiment
Station Bulletin Nr. 1555 (1987) vollständig beschrieben (hier nachstehend "Summers und Smith").
-
Vor der Insertion der DNA-Sequenz,
die das Protein codiert, in das Baculovirusgenom werden die vorstehend
beschriebenen Komponenten, einschließlich eines Promotors, eines
Leaders (wenn gewünscht),
der codierenden Sequenz von Interesse und der Transkriptions-Terminationssequenz üblicherweise
in einem intermediären
Transplazierungskontrukt (Transfervektor) zusammengebaut. Dieses
Konstrukt kann ein einzelnes Gen und operativ verknüpfte regulatorische
Elemente enthalten; mehrere Gene, jedes mit seinem eigenen Satz
an operativ verknüpften
regulatorischen Elementen; oder mehrere Gene, jedes reguliert durch
denselben Satz an regulatorischen Elementen. Intermediären Transplazierungskontrukte
werden oft in einem Replicon wie einem extrachromosomalen Element
(d. h. Plasmide) gehalten, das in der Lage der stabilen Erhaltung
in einem Wirt wie einem Bakterium ist. Das Replicon wird ein Replikationssystem
haben, was somit zuläßt, dass es
in einem geeigneten Wirt für
die Clonierung und Amplifikation gehalten wird.
-
Gegenwärtig ist pAc373 der am häufigsten
benutzte Transfervektor für
die Einbringung fremder Gene in AcNPV. Viele andere Vektoren, die
dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt sind, wurden auch
entworfen. Diese umfassen zum Beispiel pVL985 (welcher das Polyhedrin-Startcodon
von ATG zu ATT verändert
und der eine BamHI-Clonierungsstelle 32 Basenpaare stromabwärts vom
ATT einführt;
vgl. Luckow und Summers, Virology (1989) 17: 31.
-
Das Plasmid enthält üblicherweise auch das Polyhedrin-Polyadenylierungssignal
(Miller et al. (1988) Ann. Rev. Microbiol., 42: 177) und ein prokaryontisches
Ampicillin-Resistenzgen (am und einen Replikationsursprung für die Selektion
und Vermehrung in E. coli.
-
Baculovirus-Transfervektoren enthalten üblicherweise
einen Baculovirus-Promotor.
Ein Baculovirus-Promotor ist jede DNA-Sequenz, die in der Lage ist,
Baculovirus-RNA-Polymerase
zu binden und die Transkription stromabwärts (5' zu 3') einer codierenden Sequenz (z. B. eines
Strukturgens) in mRNA zu initiieren. Ein Promotor wird eine Region
der Transkriptions-Initiation haben, die üblicherweise in der Nähe des 5'-Endes der codierenden
Sequenz plaziert ist. Diese Region der Transkriptions-Initiation
umfaßt üblicherweise
eine Bindungsstelle für
die RNA-Polymerase und eine Transkriptions-Initiationstelle. Ein
Baculovirus-Transfervektor kann auch eine zweite Domäne haben,
die Verstärker
genannt wird, die, wenn anwesend, distal zum Strukturgen liegen.
Die Expression kann reguliert oder konstitutiv sein.
-
Strukturgene, die zu späten Zeiten
bei einer viralen Infektion reichlich transkribiert werden, stellen
besonders nützliche
Promotorsequenzen bereit. Beispiele umfassen Sequenzen, die von
dem Gen abgeleitet sind, das das virale Polyhedron-Protein codiert,
Friesen et al., (1986) "The
Regulation of Baculovirus Gene Expression," in: The Molecular Biologe of Baculoviruses
(Hrsg. Walter Doerfler); EPO-Offenlegungsnummern 127 839 und 155
476; und das Gen, das das p10-Protein codiert, Vlak et al., (1988)
J. Gen. Virol. 69: 765.
-
DNA, die geeignete Signalsequenzen
codiert, kann von Genen für
sezernierte Insekten- oder Baculovirusproteine abgeleitet werden,
so wie das Baculovirus-Polyhedringen (Carbonell et al. (1988) Gene,
73: 409). Da die Signale für
die posttranslationalen Modifikationen für Säugerzellen (wie die Signalpeptidabspaltung,
die proteolytische Spaltung und die Phosphorylierung) durch Insektenzellen
erkannt zu werden scheinen und die Signale, die für die Sezernierung
und die Anreicherung im Kern erforderlich sind, auch zwischen den
Zellen von Wirbellosen und Zellen von Wirbeltieren konserviert zu
sein scheinen, können
auch Leader von nicht-Insekten-Ursprung, wie diejenigen, die von
Genen abgeleitet sind, die menschliches α-Interferon codieren, Maeda
et al., (1985), Nature 315: 592; menschliches Gastrin freisetzendes
Peptid, Lebacq-Verheyden et al., (1988), Molec. Cell. Biol. 8: 3129;
menschliches IL-2, Smith et al., (1985) Proc. Nat'l. Acad. Sci. USA,
82: 8404; Maus-IL-3, Miyajima et al., (1987) Gene 58: 273; und menschliche
Glucocerebrosidase, Martin et al. (1988) DNA, 7: 99, für die Sezernierung
in Insekten verwendet werden.
-
Ein rekombinantes Polypeptid oder
Polyprotein kann intrazellulär
exprimiert werden oder es kann, wenn es mit den richtigen regulatorischen
Sequenzen exprimiert wird, sezerniert werden. Eine gute intrazelluläre Expression
von nicht fusionierten fremden Proteinen erfordert üblicherweise
heterologe Gene, die Idealerweise eine kurze Leadersequenz haben,
die geeignete Translations-Initiationssignale enthalten, die einem ATG-Startsignal
vorausgehen. Wenn gewünscht
kann das Methionin am N-Terminus von dem reifen Protein durch in
vitro-Inkubation mit Cyanogenbromid abgespalten werden.
-
In einer anderen Ausführungsform
können
rekombinante Polyproteine oder Proteine, die nicht natürlicherweise
sezerniert werden, von der Insektenzelle durch Schaffung von chimären DNA-Molekülen sezerniert werden,
die ein Fusionsprotein codieren, das ein Leadersequenzfragment umfaßt, das
die Sezernierung des fremden Proteins in Insekten bereitstellt.
Das Leadersequenzfragment codiert üblicherweise ein Signalpeptid, das
aus hydrophoben Aminosäuren
besteht, die die Translokation des Proteins in das endoplasmatische
Retikulum steuern.
-
Nach der Inserierung der DNA-Sequenz
und/oder des Gens, das den Vorläufer
des Expressionsprodukts des Proteins codiert, wird ein Insektenzellwirt
mit der heterologen DNA des Transfervektors und der genomischen
DNA des Wildtyp-Baculovirus cotransformiert – üblicherweise durch co-Transfektion.
Der Promotor und die Transkriptions-Beendigungssequenz des Konstrukts werden üblicherweise
einen Abschnitt von 2-5-kb des Baculovirusgenoms enthalten. Verfahren
für die
Einbringung von heterologer DNA an der gewünschten Stelle des Baculovirus
sind Stand der Technik bekannt. (Vgl. Summers und Smith vorstehend;
Ju et al. (1987); Smith et al., Mol. Cell. Biol. (1983) 3: 2156
; und Luckow und Summers (1989)). Zum Beispiel kann die Inserierung
in ein Gen wie das Polyhedringen durch eine homologe doppelte über-Kreuz-Rekombination
erfolgen; die Inserierung kann auch in eine Restriktionsenzymstelle
erfolgen, die in das gewünschte
Baculovirusgen eingebaut wurde. Miller et al., (1989) Bioessays
4: 91. Wenn die DNA-Sequenz anstelle des Polyhedringens in den Expressionsvektor
cloniert wird, wird sie 5'und
3' von Polyhedrinspezifischen
Sequenzen flankiert und sie ist stromabwärts vom Polyhedrinpromotor
positioniert.
-
Der neu gebildete Baculovirus-Expressionsvektor
wird anschließend
in einen infektiösen
rekombinanten Baculovirus verpackt. Die homologe Rekombination tritt
mit geringer Häufigkeit
auf (zwischen etwa 1% und etwa 5%); somit ist die Mehrzahl des Virus,
der nach der co-Transfektion erhalten wird, immer noch Wildtyp-Baculovirus.
Deshalb braucht man ein Verfahren, um rekombinante Viren zu identifizieren.
Ein Vorteil des Expressionssystems ist eine visuelle Überprüfung zur
Unterscheidung von rekombinanten Viren. Das Polyhedrinprotein, das
von dem nativen Virus produziert wird, wird zu späten Zeiten
nach der viralen Infektion mit sehr hohen Niveaus in den Kernen
der infizierten Zellen produziert. Akkumuliertes Polyhedrinprotein
bildet Ausschlußkörper, die
auch eingebettete Partikel enthalten. Diese Ausschlußkörper, bis
zu 15 μm
groß,
sind stark lichtbrechend, was ihnen ein helles, glänzendes
Aussehen verleiht, das unter dem Lichtmikroskop leicht sichtbar
zu machen ist. Zellen, die mit rekombinantem Virus infiziert sind,
fehlen Ausschlußkörper. Um
rekombinantes Virus von Wildtyp-Virus zu unterscheiden, wird mittels
Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt
sind, der Transfektionsüberstand
in Plaques auf eine Einzelschicht Insektenzellen gegeben. Die Plaques
werden nämlich
unter dem Lichtmikroskop auf die Anwesenheit (Hinweis auf Wildtyp-Virus) oder
Abwesenheit (Hinweis auf rekombinantes Virus) von Ausschlußkörpern untersucht. "Cunent Protocols
in Microbiology" Bd.
2 (Ausubel et al. Hrsg.) bei 16.8 (Supp. 10, 1990); Summers und
Smith vorstehend; Miller et al. (1989).
-
Rekombinante Baculovirus-Expressionsvektoren
wurden für
die Infektion in eine mehrere Insektenzellen entwickelt. Zum Beispiel
wurden rekombinante Baculoviren unter anderem entwicklet für: Aedes
aegypti, Autographa californica, Bombyx mori, Drosophila melanoagster,
Spodoptera frugiperda und Trichoplusia ni (PCT Offenlegungsnummer
WO 89/046699; Carbonell et al., (1985) J. Virol. 56: 153; Wright
(1986) Nature 321: 718; Smith et al., (1983) Mol. Cell. Biol. 3:
2156; vgl. generell Fraser et al. (1989) In Vitro Cell. Dev. Biol.
25: 225).
-
Zellen und Zellkulturmedien sind
kommerziell für
die direkte und Fusionsexpression von heterologen Polypeptiden in
einem Baculovirus/Expressionssystem verfügbar; die Zellkulturtechnik
ist dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet generell bekannt.
Vgl. z. B. Summers und Smith vorstehend.
-
Die modifizierten Insektenzellen
können
dann in einem geeigneten Nährmedium
gezüchtet
werden, welches die stabile Erhaltung des/der in dem modifizierten
Insektenwirt anwesenden Plasmids/Plasmide zuläßt. Wenn das Gen für das Expressionsprodukt
unter induzierbarer Kontrolle ist, muß der Wirt bis zu hoher Dichte
gezüchtet
und die Expression induziert werden. Wenn die Expression in einer
anderen Ausführungsform
konstitutiv ist wird das Produkt kontinuierlich in das Medium exprimiert
und das Nährmedium
muß kontinuierlich
zirkuliert werden, während
das Produkt von Interesse entfernt und verbrauchte Nährstoffe
ersetzt werden. Das Produkt kann mittels solcher Techniken wie der
Chromatographie, gereinigt werden, z. B. HPLC, Affinitätschromatographie,
Ionenaustauscherchromatographie usw.; Elektrophorese; Dichtegradientenzentrifugation;
Lösungsmittelextraktion
oder dergleichen. Wenn angezeigt, kann das Produkt, falls erforderlich,
weiter gereinigt werden, um somit im Wesentlichen alle Insektenproteine
zu entfernen, die auch in das Medium sezerniert werden oder die
von der Lyse von Insektenzellen resultieren, um somit ein Produkt
bereitzustellen, dass mindestens im Wesentlichen frei ist von Bestandteilen
des Wirts, z. B. Proteine, Lipide und Polysaccharide.
-
Um die Proteinexpression zu erhalten
werden rekombinante Wirtszellen, die von den Transformanten abgeleitet
sind, unter Bedingungen inkuziert, die die Expression der das rekombinante
Protein codierenden Sequenz zulassen. Diese Bedingungen werden in
Abhängigkeit
von der gewählten
Wirtszelle variieren. Diese Bedingungen können jedoch durch den Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet festgestellt werden, basierend auf dem Wissen
in dem Fachgebiet.
-
iii. Bakterielle Systeme
-
Bakterielle Expressionsverfahren
sind im Stand der Technik bekannt. Ein bakterieller Promotor ist
jede DNA-Sequenz, die in der Lage ist, bakterielle RNA-Polymerase
zu binden und die Transkription stromabwärts (3'')
einer codierenden Sequenz (z. B. eines Strukturgens) in mRNA zu
initiieren. Ein Promotor wird eine Region der Transkriptions-Initiation
haben, die üblicherweise
in der Nähe
des 5'-Endes der
codierenden Sequenz plaziert ist. Diese Region der Transkriptions-Initiation
umfaßt üblicherweise
eine Bindungsstelle für
die RNA-Polymerase
und eine Transkriptions-Initiationstelle. Ein bakterieller Promotor
kann auch eine zweite Domäne
haben, die Operator genannt wird, die mit einer benachbarten RNA- Polymerase-Bindungsstelle überlappen
kann, an der die RNA-Synthese beginnt. Der Operator erlaubt die
negativ regulierte (induzierbare) Transkription, da ein Gen-Repressorprotein
an den Operator binden und damit die Transkription eines spezifischen Gens
verhindern kann. Eine konstitutive Expression kann in der Abwesenheit
von negativen regulatorischen Elementen wie dem Operator auftreten.
Außerdem
kann durch eine Bindungssequenz für ein Gen-Aktivatorprotein eine positive Regulation
erreicht werden, die, wenn anwesend, üblicherweise in der Nähe (5') der Bindungssequenz
der RNA-Polymerase ist. Ein Beispiel für ein Gen-Aktivatorprotein ist das Catabolit-Aktivatorprotein
(CAP), das hilft, die Transkription des lac-Operons in Escherichia coli (E. coli)
zu initiieren [Raibaud et al. (1984) Annu. Rev. Genet. 18: 173].
Die regulierte Expression kann daher entweder positiv oder negativ
sein, womit die Transkription erhöht oder reduziert wird.
-
Sequenzen, die metabolische Enzyme
codieren, stellen besonders nützliche
Promotorsequenzen bereit. Beispiele umfassen Promotorsequenzen,
die von Zucker metabolisierenden Enzymen abgeleitet sind, wie Galactose,
Lactose (lac) [Chang et al. (1977) Nature 198: 1056] und Maltose.
Zusätzliche
Beispiele umfassen Promotorsequenzen, die von biosynthetischen Enzymen
abgeleitet sind, wie Tryptophan (trp) [Goeddel et al. (1980) Nuc.
Acids Res. 8: 4057; Yelverton et al. (1981) Nuc. Acids Res. 9: 731;
U.S. Patent Nr. 4,738,921; EPO Offenlegungsnummern 036 776 und 121
775]. Das g-laotamase (bla)-Promotorsystem [Weissmann (1981) "The cloning of interferon
and other mistakes." In
Interferon 3 (Hrsg. I. Gresser)], Bacteriophage lambda PL [Shimatake
et al. (1981) Nature 292: 128] und T5- [U.S. Patent Nr. 4,689,406]-Promotorsystem
stellen auch nützliche
Promotorsequenzen bereit.
-
Außerdem funktionieren auch synthetische
Promotoren, die nicht in der Natur vorkommen, als bakterielle Promotoren.
Zum Beispiel können
die Transkriptions-Aktivierungssequenzen
von einem bakteriellen oder Bakteriophagen-Promotor mit den Operon-Sequenzen
eines anderen bakteriellen oder Bakteriophagen-Promotors verknüpft werden,
wodurch ein synthetischer hybrider Promotor geschaffen wird [U.S.
Patent Nr. 4,551,433]. Zum Beispiel ist der tac-Promotor ein hybrider
trp-lac-Promotor, der Sequenzen vom trp-Promotor und lac-Operon
umfaßt,
der durch den lac-Repressor reguliert wird [Amann et al. (1983)
Gene 25: 167; De Boer et al. (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. 80: 21].
Darüber
hinaus kann ein bakterieller Promotor natürlicherweise vorkommende Promotoren
nicht bakteriellen Ursprungs einschließen, die die Fähigkeit
haben, bakterielle RNA-Polymerase zu binden und die Transkription
zu initiieren. Ein natürlicherweise
vorkommender Promotor nicht bakteriellen Ursprungs kann auch mit
einer kompatiblen RNA-Polymerase gekoppelt werden, um hohe Niveaus
an Expression einiger Gene in Prokaryonten zu produzieren. Das Bakteriophage
T7 RNA-Polymerase-/Promotorsystem ist ein Beispiel eines gekoppelten
Promotorsystems [Studier et al. (1986) J. Mol. Biol. 189: 113; Tabor
et al. (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. 82: 1074]. Außerdem kann
ein hybrider Promotor auch einen Bakteriophagenpromotor und eine
E. coli-Operatorregion umfassen (EPO Offenlegungsnummer 267 851).
-
Zusätzlich zu einer funktionierenden
Promotorsequenz ist auch eine effiziente Ribosomenbindungsstelle
von Nutzen für
die Expression fremder Gene in Prokaryonten. In E. coli wird die
Ribosomenbindungsstelle Shine-Dalgarno (SD)-Sequenz genannt und
umfaßt
ein Initiationscodon (ATG) und eine Sequenz von 3–9 Nucleotiden
Länge,
die 3–11
Nucleotide stromaufwärts
vom Initiationscodon liegt [Shine et al. (1975) Nature 254: 34].
Man denkt, dass die SD-Sequenz die Bindung der mRNA an das Ribosom
durch Paarbildung der Basen zwischen der (SD)-Sequenz und dem 3'-Ende der 16S RNA
von E. coli fördert
[Steitz et al. (1979) "Genetic
signals and nucleotide sequences in messenger RNA." In Biological Regulation
and Development: Gene Expression (Hrsg. R. F. Goldberger)]. Um eukaryontische
und prokaryontische Gene mit schwacher Ribosomenbindungsstelle zu
exprimieren [Sambrook et al. (1989) "Expression of cloned genes in Escheria
coli." In Molecular
Cloning: A Laboratory Manual].
-
Ein DNA-Molekül kann intrazellulär exprimiert
werden. Eine Promotorsequenz kann direkt mit dem DNA-Molekül verknüpft sein,
in welchem Fall die erste Aminosäure
am N-Terminus immer
ein Methionin sein wird, das vom ATG-Startcodon codiert wird. Wenn
gewünscht,
kann das Methionin am N-Terminus von dem Protein durch in vitro-Inkubation
mit Cyanogenbromid oder durch in vivo- oder in vitro-Inkubation
mit einer bakteriellen Methionin-N-terminalen Peptidase abgespalten
werden (EPO Offenlegungsnummer 219 237).
-
Fusionsproteine stellen eine Alternative
zur direkten Expression bereit. Üblicherweise
wird eine DNA-Sequenz, die die N-terminalen Teil eines endogenen
bakteriellen Proteins oder eines anderen stabilen Proteins codiert
mit dem 5'-Ende
heterologer codierender Sequenzen fusioniert. Bei der Expression
wird dieses Konstrukt eine Fusion von zwei Aminosäuresequenzen
bereitstellen. Zum Beispiel kann das Bakteriophage lambda-Zellgen
mit dem 5'-Terminus
des fremdem Gens verknüpft
und in Bakterien exprimiert werden. Das resultierende Fusionsprotein
enthält
vorzugsweise eine Stelle für
ein prozessierendes Enzym (Faktor Xa), um das Bakteriophagenprotein
von dem fremden Gen abzuspalten [Nagai et al. (1984) Nature 309:
810]. Fusionsproteine können
auch mit Sequenzen von den lacZ [Jia et al. (1987) Gene 60: 197]-,
trpE [Allen et al. (1987) J. Biotechnol. 5: 93; Makoff et al. (1989)
J. Gen. Microbiol. 135: 11]- und Chey [EPO Offenlegungsnummer 324 647]-Genen
gemacht werden. Die DNA-Sequenz an der Verknüpfung der beiden Aminosäuresequenzen
kann eine Spaltstelle codieren, oder auch nicht. Ein anders Beispiel
ist das Ubiquitin-Fusionsprotein. Ein solches Fusionsprotein wird
mit der Ubiquitin-Region gemacht, die vorzugsweise eine Stelle für ein prozessierendes
Enzym enthält
(d. h. eine Ubiquitin-spezifische prozessierende Protease), um das
Ubiquitin von dem fremdem Protein abzuspalten. Mit diesem Verfahren
können
native fremde Proteine isoliert werden [Miller et al. (1989) Bio/Technology
7 :698].
-
In einer anderen Ausführungsform
können
fremde Proteine auch durch Schaffung von chimären DNA-Molekülen von
der Zelle sezerniert werden, die ein Fusionsprotein codieren, die
ein Signalpeptidsequenzfragment umfassen, das die Sekretion des
fremden Proteins in Bakterien bereitstellt [U. S. Patent Nr. 4,336,336].
Das Signalsequenzfragment codiert üblicherweise ein Signalpeptid,
das aus hydrophoben Aminosäuren
besteht, die die Sekretion des Proteins von der Zelle steuern. Das
Protein wird entweder in das Wachstumsmedium sezerniert (Gram-positive
Bakterien) oder in den periplasmatischen Raum, der zwischen der
inneren und äußeren Membran
der Zelle liegt (Gram-negative Bakterien). Vorzugsweise gibt es
Prozessierungsstellen, die entweder in vivo oder in vitro gespalten
werden können
und die zwischen dem Signalpeptidfragment und dem fremden Gen codiert
werden.
-
DNA, die geeignete Signalsequenzen
codiert, kann von Genen für
sezernierte bakterielle Proteine abgeleitet werden, wie das Gen
für das äußere Membranprotein
von E. coli (ompA) [Masui et al. (1983), in: Experimental Manipulation
of Gene Expression; Ghrayeb et al. (1984) EMBO J. 3: 2437] und die
Signalsequenz der alkalischen Phosphatase von E. coli (phoA) [Oka
et al. (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. 82: 7212]. Als ein zusätzliches
Beispiel kann die Signalsequenz des alpha-Amylase-Gens von verschiedenen
Bacillus-Stämmen verwendet
werden, um heterologe Proteine aus B. subtilis zu sezernieren [Palva
et al. (1982) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79: 5582; EPO Offenlegungsnummer
244 042].
-
Üblicherweise
sind Transkriptions-Terminationssequenzen, die von Bakterien erkannt
werden, regulatorische Regionen, die 3' zum Transkriptions-Stopcodon liegen
und deshalb zusammen mit dem Promotor die codierende Sequenz flankieren.
Diese Sequenzen steuern die Transkription einer mRNA, die in das
von der DNA codierte Polypeptid übersetzt
werden kann. Die Transkription-Terminationssequenzen umfassen häufig DNA-Sequenzen
von etwa 50 Nucleotiden, die in der Lage sind, Stammloop-Strukturen
zu bilden, die bei der Beendigung der Transkription helfen. Beispiele
umfassen Transkription-Terminationssequenzen, die von Genen mit
starken Promotoren abgeleitet sind, wie das trp-Gen in E. coli,
ebenso wie andere biosynthetische Gene.
-
Üblicherweise
werden die vorstehend beschriebenen Komponenten, die einen Promotor,
eine Signalsequenz (wenn gewünscht),
die codierende Sequenz von Interesse und eine Transkription-Terminationssequenz
umfassen, in Expressionskonstrukten zusammengebaut. Expressionskonstrukte
werden oft in einem Replicon gehalten, wie ein extrachromosomales
Element (z. B. Plasmide), das in der Lage ist, stabil in einem Wirt
gehalten werden zu können,
wie Bakterien. Das Replicon wird ein Replikationssystem haben, was
somit zuläßt, dass
es in einem prokaryontischen Wirt für die Expression oder für die Clonierung
und Amplifikation gehalten wird. Zusätzlich kann ein Replicon ein
Plasmid mit hoher oder niedriger Kopienzahl sein. Ein Plasmid mit
hoher Kopienzahl wird im allgemeinen eine Kopienzahl haben, die
von etwa 5 bis etwa 200 reicht, und üblicherweise etwa 10 bis etwa
150. Ein Wirt, der ein Plasmid mit hoher Kopienzahl enthält, wird
vorzugsweise mindestens etwa 10 und mehr bevorzugt mindestens etwa
20 Plasmide enthalten. Ein Vektor mit hoher oder niedriger Kopienzahl
kann ausgewählt
werden, in Abhängigkeit
von der Wirkung des Vektors und des fremden Proteins auf den Wirt.
-
In einer anderen Ausführungsform
können
die Expressionskonstrukte mit einem Integrationsvektor in das bakterielle
Genom integriert werden. Integrationsvektoren enthalten üblicherweise
eine Sequenz, die zu dem bakteriellen Genom homolog ist, was dem
Vektor die Integration ermöglicht.
Die Integration scheint aus Rekombinationen zwischen homologer DNA
im Vektor und dem bakteriellen Chromosom zu resultieren. Zum Beispiel
integrieren Integrationsvektoren, die mit DNA von verschiedenen
Bacillus-Stämmen
konstruiert wurden, in das Bacillus-Chromosom (EPO Offenlegungsnummer
127 328). Integrationsvektoren können
auch aus Bakteriophagen- oder Transposonsequenzen bestehen.
-
Üblicherweise
können
extrachromosomale und Integrationsexpressionskonstrukte selektierbare
Marker enthalten, die die Selektion der bakteriellen Stämme ermöglichen,
die transformiert wurden. Selektierbare Marker können in dem bakteriellen Wirt
exprimiert werden und können
Gene umfassen, die den Bakterien Resistenz gegen Wirkstoffe wie
Ampicillin, Chloramphenicol, Erythromycin, Kanamycin (Neomycin)
und Tetracyclin [Davies et al. (1978) Annu. Rev. Microbiol. 32:
469]. Selektierbare Marker können
auch biosynthetische Gene umfassen, wie diejenigen des Histidin-,
Tryptophan- und Leucinbiosynthesewegs.
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In einer anderen Ausführungsform
können
einige der vorstehend beschriebenen Komponenten in Transformationvektoren
zusammengebaut werden. Transformationvektoren bestehen üblicherweise
aus einem selektierbaren Marker, der entweder in einem Replicon
gehalten wird oder zu einem Integrationsvektor entwickelt wird,
wie vorstehend beschrieben.
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Expressions- und Transformationsvektoren,
entweder extrachromosomale Replicons oder Integrationsvektoren,
wurden für
die Transformation von vielen Bakterien entwickelt. Zum Beispiel
wurden unter anderem Expressionsvektoren für die folgenden Bakterien entwickelt:
Bacillus subtilis [Palva et al. (1982) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
79: 5582; EPO Offenlegungsnummern 036 259 und 063 953; PCT Offenlegungsnummer
WO 84/04541], Escherichia coli [Shimatake et al. (1981) Nature 292:
128; Amann et al. (1985) Gene 40: 183, Studier et al. (1986) J.
Mol. Biol. 189: 113; EPO Offenlegungsnummern 036 776, 136 829 und
136 907], Streptococcus cremoris [Powell et al. (1988) Appl. Environ.
Microbiol. 54: 655]; Streptococcus lividans [Powell et al. (1988)
Appl. Environ. Microbiol. 54: 655], Streptomyces lividans [U.S.
Patent Nr. 4,745,056].
-
Verfahren zur Einbringung von exogener
DNA in bakterielle Wirte sind im Stand der Technik wohlbekannt und
umfassen üblicherweise
die Transformation von Bakterien, die mit CaCl2 oder
anderen Mitteln wie divalenten Kationen und DMSO behandelt wurden.
DNA kann auch mittels Elektroporation in bakterielle Zellen eingebracht
werden. Transformationsverfahren werden üblicherweise mit der zu transformierenden
Bakterienart variieren. Vgl. z. B. [Masson et al. (1989) FEMS Microbiol.
Lett. 60: 273; Palva et al. (1982) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79:
5582; EPO Offenlegungsnummern 036 259 und 063 953; PCT Offenlegungsnummer
WO 84/04541, Bacillus], [Miller et al. (1988) Proc. Natl. Acad.
Sci. 85: 856; Wang et al. (1990) J. Bacteriol. 172: 949, Campylobacter],
[Cohen et al. (1973) Proc. Natl. Acad. Sci. 69: 2110; Dower et al.
(1988) Nucleic Acids Res. 16: 6127; Kushner (1978) "An improved method
for transformation of Escherichia coli with ColE1-derived plasmids.
In Genetic Engineering: Proceedings of the International Symposium
on Genetic Engineering (Hrsg. H. W. Boyer und S. Nicosia); Mandel
et al. (1970) J. Mol. Biol. 53: 159; Taketo (1988) Biochim. Biophys.
Acta 949: 318; Escherichia], [Chassy et al. (1987) FEMS Microbiol.
Lett. 44 :173 Lactobacillus]; [Fiedler et al. (1988) Anal. Biochem
170: 38, Pseudomonas]; [Augustin et al. (1990) FEMS Microbiol. Lett.
66: 203, Staphylococcus], [Barany et al. (1980) J. Bacteriol. 144:
698; Harlander (1987) "Transformation
of Streptococcus lactis by electroporation, in Streptococcal Genetics
(Hrsg. J. Ferretti und R. Curtiss III); Perry et al. (1981) Infect.
Immun. 32: 1295; Powell et al. (1988) Appl. Environ. Microbiol.
54: 655; Somkuti et al. (1987) Proc. 4th Evr. Cong. Biotechnology
1: 412, Streptococcus].
-
iv. Hefeexpression
-
Hefeexpressionssysteme sind dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet bekannt. Ein Hefepromotor ist jede DNA-Sequenz,
die in der Lage ist, Hefe-RNA-Polymerase zu binden und die Transkription stromabwärts (3') einer codierenden
Sequenz (z. B. eines Strukturgens) in mRNA zu initiieren. Ein Promotor wird
eine Region der Transkriptions-Initiation
haben, die üblicherweise
in der Nähe
des 5'-Endes der
codierenden Sequenz plaziert ist. Diese Region der Transkriptions-Initiation
umfaßt üblicherweise
eine Bindungsstelle für
die RNA-Polymerase (die "TATA-Box") und eine Transkriptions-Initiationstelle.
Ein Hefepromotor kann auch eine zweite Domäne haben, die stromaufwärts-Aktivatorsequenz
(UAS) genannt wird, die, wenn anwesend, üblicherweise distal zum Strukturgen
liegt. Die UAS erlaubt die regulierte (induzierbare) Expression.
Die konstitutive Expression geschieht in der Abwesenheit von UAS.
Die regulierte Expression kann positiv oder negativ sein, womit
die Transkription verstärkt
oder reduziert wird.
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Hefe ist ein fermentierender Organismus
mit einem aktiven Metabolismus, deshalb stellen Sequenzen, die Enzyme
der metabolischen Wege codieren, besonders nützliche Promotorsequenzen bereit.
Beispiele umfassen die Alkoholdehydrogenase (ADH) (EPO Offenlegungsnummer
284 044), Enolase, Glucokinase, Glucose-6-phosphat-Isomerase, Glyceraldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase
(GAP oder GAPDH), Hexokinase, Phosphofructokinase, 3-Phosphoglycerat-Mutase
und Pyruvat-Kinase (PyK) (EPO Offenlegungsnummer 329 203). Das PHO5-Gen
der Hefe, das saure Phosphatase codiert, stellt auch nützliche
Promotorsequenzen bereit [Myanohara et al. (1983) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 80: 1]
-
Zusätzlich funktionieren synthetische
Promotoren, die nicht in der Natur vorkommen, als Hefepromotoren.
Zum Beispiel können
die UAS-Sequenzen von einem Hefepromotor mit der Transkriptionsaktivierungsregion
eines anderen Hefepromotors verknüpft werden, wodurch ein synthetischer
Hybridpromotor entsteht. Beispiele für solche Hybridpromotoren umfassen
die regulatorische ADH-Sequenz, verknüpft mit der GAP-Transkriptionsaktivierungsregion
(U. S. Patente Nr. 4,876,197 und 4,880,734). Andere Beispiele für Hybridpromotoren
umfassen Promotoren, die aus den regulatorischen Sequenzen von ADH2-,
GAL4-, GAL10- oder PHO5-Gene bestehen, kombiniert mit der Transkriptionsaktivierungsregion
eines glycolytischen Enzyms wie GAP oder PyK (EPO Offenlegungsnummer
164 556). Weiterhin kann ein Hefepromotor natürlicherweise vorkommende Promotoren
von nicht-Hefe-Ursprung umfassen, die die Fähigkeit haben, an die Hefe-RNA-Polymerase
zu binden und die Transkription zu initiieren. Beispiele für solche
Promotoren umfassen unter anderem [Cohen et al. (1980) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 77: 1078; Henikoff et. al. (1981) Nature 283: 835;
Hollenberg et al. (1981) Curr. Topics Microbiol. Immunol. 96: 119;
Hollenberg et al. (1979) "The
Expression of Bacterial Antibiotic Resistance Genes in the Yeast
Saccharomyces cerevisiae," in:
Plasmids of Medical, Environmental and Commercial Importance (Hrsg.
K. N. Timmis und A. Puhler); Mercerau-Puigalon et al. (1980) Gene 11: 163;
Panthier et al. (1980) Curr. Genet. 2: 109;].
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Ein DNA-Molekül kann in Hefe intrazellulär exprimiert
werden. Eine Promotorsequenz kann direkt mit dem DNA-Molekül verknüpft sein,
in welchem Fall die erste Aminosäure
am N-Terminus des rekombinanten Proteins immer ein Methionin sein
wird, das vom ATG-Startcodon codiert wird. Wenn gewünscht, kann
das Methionin am N-Terminus von dem Protein durch in vitro-Inkubation
mit Cyanogenbromid abgespalten werden.
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Fusionsproteine stellen eine Alternative
für Hefeexpressionssyteme
dar, wie auch bei Säuger-,
Baculovirus- und bakteriellen Expressionsystemen. Üblicherweise
wird eine DNA-Sequenz,
die den N-terminalen Teil eines endogenen Hefeproteins codiert,
oder eines anderen stabilen Proteins, mit dem 5'-Ende von heterologen codierenden Sequenzen
verknüpft.
Bei der Expression wird dieses Konstrukt eine Fusion der zwei Aminosäuresequenzen
bereitstellen. Zum Beispiel kann das Superoxid-Dismutase (SOD)-Gen
der Hefe oder des Menschen am 5'-Ende eines fremdem
Gens verknüpft
werden und in Hefe exprimiert werden. Die DNA-Sequenz an der Verknüpfung der beiden Aminosäuresequenzen
kann eine Spaltstelle codieren, oder auch nicht. Vgl. z. B. EPO
Offenlegungsnummer 196 056. Ein anders Beispiel ist ein Ubiquitin-Fusionsprotein.
Ein solches Fusionsprotein wird mit der Ubiquitin-Region gemacht,
die vorzugsweise eine Stelle für
ein prozessierendes Enzym enthält
(d. h. eine Ubiquitinspezifische prozessierende Protease), um das
Ubiquitin von dem fremdem Protein abzuspalten. Mit diesem Verfahren
kann daher natives fremdes Protein isoliert werden (vgl. z. B. PCT Offenlegungsnummer
WO 88/024066).
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In einer anderen Ausführungsform
können
fremde Proteine auch durch Schaffung von chimären DNA-Molekülen von
der Zelle in das Wachstumsmedium sezerniert werden, die ein Fusionsprotein
codieren, die ein Leadersequenzfragment umfasst, das die Sekretion
des fremden Proteins in Hefe bereitstellt. Vorzugsweise sind zwischen
dem Leaderfragment und dem fremdem Gen Prozessierungsstellen codiert,
die entweder in vivo oder in vitro abgespalten werden können. Das
Leadersequenzfragment codiert üblicherweise
ein Signalpeptid, das aus hydrophoben Aminosäuren besteht, die die Sekretion
des Proteins von der Zelle steuern.
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DNA, die geeignete Signalsequenzen
codiert, kann von Genen für
sezernierte Hefeproteine abgeleitet werden, wie das Hefe-Invertasegen
(EPO Offenlegungsnummer 012 873; JPO Offenlegungsnummer 62,096,086)
und das Gen für
A-Faktor (U.S. Patent Nr. 4,588,684). In einer anderen Ausführungsform
existieren Leader anderen Ursprungs als Hefe, wie ein Interferon-Leader,
die auch die Sekretion in Hefe bereitstellen (EPO Offenlegungsnummer
060 057).
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Eine bevorzugte Klasse an Sekretionsleadern
sind diejenigen, die ein Fragment des Gens für alpha-Faktor der Hefe verwenden,
welches sowohl eine "prä"-Signalsequenz als
auch eine "pro"-Region enthält. Die
Arten an alpha-Faktor-Fragmenten, die verwendet werden können, umfassen
den prä-pro-alpha-Faktor-Leader
voller Länge
(etwa 83 Aminosäurereste),
ebenso wie verkürzte
alpha-Faktor-Leader (üblicherweise etwa
25 bis etwa 50 Aminosäurereste)
(U.S. Patente Nr. 4,546,083 und 4,870,008; EPO Offenlegungsnummer 324
274). Zusätzliche
Leader, die ein alpha-Faktor-Leaderfragment verwenden, das die Sekretion
bereitstellt, umfassen hybride alpha-Faktor-Leader, die mit einer
prä-Sequenz
einer ersten Hefe und mit einer pro-Region von einem zweiten alpha-Faktor
der Hefe gemacht wurden (vgl. z. B. PCT Offenlegungsnummer WO89/02463).
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Üblicherweise
sind Transkriptions-Terminationssequenzen, die von Hefe erkannt
werden, regulatorische Regionen, die 3' vom Translations-Stopcodon liegen und
somit zusammen mit dem Promotor die codierende Sequenz flankieren.
Diese Sequenzen steuern die Transkription einer mRNA, die in das
von der DNA codierte Polypeptid übersetzt
werden kann. Beispiele von Transkriptions-Terminationssequenzen
und von anderen, von Hefe erkannten Terminationssequenzen sind diejenigen,
die für
glycolytische Enzyme codieren.
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Üblicherweise
werden die vorstehend beschriebenen Komponenten, die einen Promotor,
einen Leader (wenn gewünscht),
die codierende Sequenz von Interesse und eine Transkription-Terminationssequenz
umfassen, in Expressionskonstrukten zusammengebaut. Expressionskonstrukte
werden oft in einem Replicon gehalten, wie ein extrachromosomales
Element (z. B. Plasmide), das in der Lage ist, stabil in einem Wirt
gehalten werden zu können,
wie eine Hefe oder Bakterien. Das Replicon kann zwei Replikationssysteme
haben, was somit zuläßt, dass
es zum Beispiel in Hefe für
die Expression und in einem prokaryontischen Wirt für die Clonierung
und Amplifikation gehalten wird. Beispiele solcher Hefe-Bakterien-Shuttlevektoren umfassen
YEp24 [Botstein et al. (1979) Gene 8: 17–24], pCl/l [Brake et al. (1984)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 4642–4646] und YRp17 [Stinchcomb
et al. (1982) J. Mol. Biol. 158: 157]. Zusätzlich kann ein Replicon ein
Plasmid mit hoher oder niedriger Kopienzahl sein. Ein Plasmid mit
hoher Kopienzahl wird im allgemeinen eine Kopienzahl haben, die
von etwa 5 bis etwa 200 reicht, und üblicherweise etwa 10 bis etwa
150. Ein Wirt, der ein Plasmid mit hoher Kopienzahl enthält, wird
vorzugsweise mindestens etwa 10 und mehr bevorzugt mindestens etwa
20 Plasmide enthalten. Die Einführung
eines Vektors mit hoher oder niedriger Kopienzahl kann gewählt werden
in Abhängigkeit
von der Wirkung des Vektors und des fremdem Proteins im Wirt. Vgl.
z. B. Brake et al. vorstehend.
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In einer anderen Ausführungsform
können
die Expressionskonstrukte mit einem Integrationsvektor in das Hefegenom
integriert werden. Integrationsvektoren enthalten üblicherweise
mindestens eine Sequenz, die zu dem Hefechromosom homolog ist, was
dem Vektor die Integration ermöglicht,
und enthält
vorzugsweise zwei homologe Sequenzen, die das Expressionskonstrukt
flankieren. Die Integration scheint aus Rekombinationen zwischen
homologer DNA im Vektor und dem Hefechromosom zu resultieren [Orr-Weaver
et al. (1983) Methods in Enzymol. 101: 228–245]. Ein Integrationsvektor
kann gegen einen spezifischen Lokus in Hefe gerichtet sein, indem
man die geeignete homologe Sequenz zur Einbringung in den Vektor
auswählt:
Vgl. Orr-Weaver et al. vorstehend. Ein oder mehrere Expressionskonstrukte
können
integrieren, was möglicherweise
die Niveaus an produziertem rekombinantem Protein beeinflußt [Rine
et al. (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 6750]. Die in den Vektor
eingebauten chromosomalen Sequenzen können entweder als ein einzelnes Segment
im Vektor auftreten, was in der Integration des gesamten Vektors
resultiert, oder als zwei Segmente, die zu benachbarten Segmenten
im Chromosom homolog sind und das Expressionskonstrukt im Vektor
flankieren, was in der stabilen Integration nur des Expressionskonstrukts
resultieren kann.
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Üblicherweise
können
extrachromosomale und Integrationexpressionskonstrukte selektierbare
Marker enthalten, die die Selektion von Hefestämmen zulassen, die transformiert
wurden. Selektierbare Marker können
biosynthetische Gene umfassen, die in dem Hefewirt exprimiert werden
können,
wie ADE2, HIS4, LEU2, TRP1 und ALG7, und das G418-Resistenzgen, was
Hefezellen Resistenz gegen Tunicamycin und G418 verleiht. Zusätzlich kann
ein geeigneter selektierbarer Marker Hefe auch die Fähigkeit
verleihen, in der Gegenwart von toxischen Substanzen wie einem Metall
zu wachsen. Zum Beispiel erlaubt die Anwesenheit von CUP1 Hefe in
der Gegenwart von Kupferionen zu wachsen [Butt et al. (1987) Microbiol.
Rev. 51: 351].
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In einer anderen Ausführungsform
können
einige der vorstehend beschriebenen Komponenten in Transformationvektoren
zusammengebaut werden. Transformationvektoren bestehen üblicherweise
aus einem selektierbaren Marker, der entweder in einem Replicon
gehalten wird oder zu einem Integrationsvektor entwickelt wird,
wie vorstehend beschrieben.
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Expressions- und Transformationsvektoren,
entweder extrachromosomale Replicons oder Integrationsvektoren,
wurden für
die Transformation von vielen Hefen entwickelt. Zum Beispiel wurden
unter anderem Expressionsvektoren für die folgenden Hefen entwickelt:
Candida albicans [Kurtz et al. (1986) Mol. Cell. Biol. 6: 142],
Candida maltosa [Kunze et al. (1985) J. Basic Microbiol. 25: 141].
Hansenula polymorpha [Gleeson et al. (1986) J. Gen. Microbiol. 132:
3459; Roggenkamp et al. (1986) Mol. Gen. Genet. 202: 302], Kluyveromyces fragilis
[Das, et al. (1984) J. Bacteriol. 158: 1165], Kluyveromyces lactis
[De Louvencourt et al. (1983) J. Bacteriol. 154: 737; Van den Berg
et al. (1990) Bio/Technology 8: 135], Pichia guillerimondii [Kunze
et al. (1985) J. Basic Microbiol. 25: 141], Pichia pastoris [Cregg
et al. (1985) Mol. Cell. Biol. 5: 3376; U. S. Patent Nr. 4,837,148 und
4,929,555], Saccharomyces cerevisiae [Hinnen et al. (1978) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 75: 1929; Ito et al. (1983) J. Bacteriol. 153:
163], Schizosaccharomyces pombe [Beach und Nurse (1981) Nature 300:
706] und Yarrowia lipolytica [Davidow, et al. (1985) Curr. Genet.
10: 380471 Gaillardin, et al. (1985) Curr. Genet. 10: 49].
-
Verfahren zur Einbringung von exogener
DNA in Hefewirte sind im Stand der Technik wohlbekannt und umfassen üblicherweise
entweder die Transformation von Sphäroplasten oder von intakten
Hefezellen, die mit Alkalikationen behandelt wurden. Die Transformationsverfahren
variieren üblicherweise
mit der zu transformierenden Hefeart. Vgl. z. B. [Kurtz et al. (1986)
Mol. Cell. Biol. 6: 142; Kunze et al. (1985) J. Basic Microbiol.
25: 141; Candida]; [Gleeson et al. (1986) J. Gen. Microbiol. 132:
3459; Roggenkamp et al. (1986) Mol. Gen. Genet. 202: 302 ; Hansenula];
[Das, et al. (1984) J. Bacteriol. 158: 1165; De Louvencourt et al.
(1983) J. Bacteriol. 154: 1165; Van den Berg et al. (1990) Bio/Technology
8: 135; Kluyveromyces]; [Cregg et al. (1985) Mol. Cell. Biol. 5:
3376; Kunze et al. (1985) J. Basic Microbiol. 25: 141; U. S. Patent
Nr. 4,873,148 und 4,929,555; Pichia]; [Hinnen et al. (1978) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 75: 1929; Ito et al. (1983) J. Bacteriol. 153:
163; Saccaromyces]; [Beach und Nurse (1981) Nature 300: 706; Schizosaccharomyces];
[Davidow, et al. (1985) Curr. Genet. 10: 39; Gaillardin, et al.
(1985) Curr. Genet. 10: 49; Yarrowia].
-
Nucleinsäuretests
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Polynucleotidsonden von etwa 8 Nucleotiden
oder mehr können
hergestellt werden, die mit dem positiven Strang/den positiven Strängen der
RNA oder ihrem komplementären
Strang hybridisieren, ebenso wie mit cDNAs. Diese Polynucleotide
dienen als Sonde für
den Nachweis, die Isolierung und/oder Markierung von Polynucleotiden,
die Nucleotidsequenzen enthalten, und/oder als Primer für die Transkription
und/oder Replikation der gesuchten Sequenzen. Jede Sonde enthält eine
Suchpolynucleotidsequenz, die aus Nucleotiden besteht, die komplementär zu einer
Zielnucleotidsequenz sind; die Sequenz ist von ausreichender Länge und Komplementarität mit der
Sequenz, um einen Duplex zu bilden, der für den beabsichtigten Zweck
ausreichende Stabilität
hat. Wenn zum Beispiel der Zweck die Isolierung eines Analyten,
der eine Zielsequenz enthält, mittels
Immobilisierung ist, werden die Sonden eine Polynucleotidregion
enthalten, die von ausreichender Länge und Komplementarität mit der
gesuchten Sequenz ist, um ausreichende Duplexstabilität zu verleihen,
um den Analyten unter den Isolierungsbedingungen auf einer festen
Oberfläche
zu immobilisieren. Wenn die Polynucleotidsonden zum Beispiel auch
als Primer für
die Transkription und/oder Replikation von Zielsequenzen dienen
sollen, werden die Sonden eine Polynucleotidregion enthalten, die
von ausreichender Länge
und Komplementarität
mit der gesuchten Sequenz ist, um die Replikation zuzulassen. Wenn
die Polynucleotidsonden zum Beispiel auch als Markiersonden verwendet
werden sollen, oder an Multimere binden sollen, wäre die suchende
Polynucleotidregion von ausreichender Länge und Komplementarität, um mit
den Markiersonden und/oder Multimeren stabile hybride Duplexstrukturen
zu bilden, um einen Nachweis des Duplex zuzulassen. Die Sonden können mindestens
4 aufeinanderfolgende Nucleotide enthalten, die komplementär mit der
gesuchten Sequenz sind; üblicherweise
werden die Oligomeren mindestens etwa 8 aufeinanderfolgende Nucleotide
enthalten, die komplementär
zu der gesuchten Sequenz sind; und vorzugsweise werden sie mindestens etwa
14 aufeinanderfolgende Nucleotide enthalten, die komplementär zu der
gesuchten Sequenz sind.
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Die Sonden müssen jedoch nicht nur aus der
Sequenz bestehen, die komplementär
zu der gesuchten Sequenz ist. Sie können zusätzliche Nucleotidsequenzen
oder andre Gruppen enthalten. Wenn zum Beispiel die Sonden als Primer
für die
Amplifikation von Sequenzen mittels PCR verwendet werden sollen,
können
sie Sequenzen enthalten, die, wenn im Duplex, Restriktionsenzymstellen
bilden, die die Clonierung der amplifizierten Sequenzen erleichtern.
Wenn zum Beispiel die Sonden auch als "Capture-Sonden" in Hybridisierungstests verwendet werden
sollen, werden sie an einen "Bindungspartner" gebunden sein, wie
vorstehend definiert. Die Herstellung der Sonden geschieht mittels
Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, einschließlich zum Beispiel
Verfahren, die Ausschneiden, Transkription oder chemische Synthese
umfassen.
-
Immundiagnostische
Tests
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In Immuntests können Antigene verwendet werden,
um Antikörperniveaus
nachzuweisen (oder umgekehrt können
Antikörper
verwendet werden, um Antigenniveaus nachzuweisen) und es kann eine
Korrelation mit einer Krankheit gemacht werden. Immuntests, die
auf gut definierten rekombinanten Antigenen basieren, können entwickelt
werden, um die invasiven diagnostischen Verfahren zu ersetzen, die
heute verwendet werden. Antikörper
gegen Proteine in biologischen Proben, einschließlich zum Beispiel Blut- oder
Serumproben, können
nachgewiesen werden. Die Planung von Immuntests unterliegt einer
großen
Variation, und eine Reihe davon sind im Stand der Technik bekannt.
Protokolle für
Immuntests können
zum Beispiel auf Kompetition beruhen, oder direkter Bindung oder
auf einer Art Sandwich-Test. Protokolle können zum Beispiel auch feste
Träger
verwenden oder können
vermittels Immunpräzipitation
sein. Die meisten Tests umfassen die Verwendung von markiertem Antikörper oder
Polypeptid; die Markierungen könne
zum Beispiel fluoreszierend, chemilumineszierend, radioaktiv oder
Farbstoffmoleküle
sein. Tests, die die Signale von der Sonde verstärken, sind auch bekannt; Beispiele
dafür sind
Tests unter Verwendung von Biotin und Avidin und Enzym-markierte
und vermittelte Immuntests, wie ELISA-Tests.
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Kits, die geeignet für die Immundiagnose
sind und die die entsprechenden markierten Reagentien enthalten,
werden durch Verpacken der entsprechenden Materialien, einschließlich der
Zusammensetzungen der Erfindung, in geeigneten Behältnissen
konstruiert, zusammen mit den restlichen Reagentien und Materialien (zum
Beispiel geeignete Puffer, Salzlösungen
usw.), die zur Durchführung
des Tests erforderlich sind, ebenso wie geeignete Anweisungen für den Test.
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Impfstoffe
-
Impfstoffe können entweder prophylaktisch
(um die Infektion zu verhindern) oder therapeutisch (um die Krankheit
nach der Infektion zu behandeln) sein.
-
Solche Impfstoffe umfassen Antigen
oder Antigene, üblicherweise
in Kombination mit "pharmazeutisch verträglichen
Trägern", welche jeden Träger umfassen,
der nicht selbst die Produktion von Antikörpern induziert, die für das Individuum
schädlich
sind, das die Zusammensetzung erhält. Geeignete Träger sind üblicherweise
große,
langsam metabolisierte Makromoleküle wie Proteine, Polysaccharide,
Polymilchsäuren,
Polyglycolsäuren,
polymere Aminosäuren,
Aminosäurecopolymere,
Lipidaggregate (wie Öltröpfchen oder
Liposomen) und inaktive Viruspartikel. Solche Träger sind dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Zusätzlich können solche Träger als
immunstimulierende Mittel ("Adjuvantien") fungieren. Darüber hinaus kann
das Antigen mit einem bakteriellen Toxoid konjugiert sein, wie das
Toxoid der Pathogene von Diphtherie, Tetanus, Cholera, H. Pylori
usw.
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Bevorzugte Adjuvantien zur Erhöhung der
Wirksamkeit der Zusammensetzung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf:
(1) Aluminiumsalze (alum) wie Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat,
Aluminiumsulfat usw.; (2) Öl-in-Wasser-Emulsionsformulierungen
(mit oder ohne andere spezifische immunstimulierende Mittel wie
Muramylpeptiden (siehe nachstehend) oder Bakterienzellwandkomponenten),
wie zum Beispiel (a) MF59 (PCT Offenlegungsnummer WO 90/14837),
das 5% Squalen, 0,5% Tween 80 und 0,5% Span 85 (ggf. verschiedene
Mengen an MTP-PE (siehe nachstehend) enthaltend, aber nicht erforderlich),
unter Verwendung eines Microfluidizers wie dem Modell 110Y Microfluidizer
(Microfluidics, Newton, MA) in Submicron-Partikel formuliert, (b)
SAF, das 10% Squalen, 0,4% Tween 80,5% pluronisch geblocktes Polymer
L121 und thr-MDP (siehe nachstehend) enthält, entweder in einer Submicron-Emulsion
microfluid gemacht oder mit einer Vortex behandelt, um eine Emulsion
mit größeren Partikeln
zu erzeugen, und (c) das RibiTM-Adjuvans-System
(RAS), (Ribi Immunochem, Hamilton, MT), das 2% Squalen, 0,2% Tween
80 und eine oder mehr Bakterienzellwandkomponenten aus der Gruppe
enthält,
die aus Monophosphorylipid A (MPL), Trehalosedimycolat (TDM) und Zellwandskelett
(CWS) besteht, vorzugsweise MPL + CWS (DetoxTM);
(3) Saponin-Adjuvantien wie StimulonTM (Cambridge
Bioscience, Worcester, MA) können
verwendet werden oder daraus hergestellte Partikel wie ISCOMs (immunstimulierende
Komplexe); (4) Vollständiges
Freunds Adjuvans (CFA) oder Unvollständiges Freunds Adjuvans (IFA);
(5) Cytokine wie Interleukine (IL-1, IL-2 usw.), Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor
(M-CSF), Tumor-Nekrosis-Faktor (TNF) usw.; und (6) andere Substanzen,
die als immunstimulierende Mittel wirken, um die Wirksamkeit der
Zusammensetzung zu erhöhen.
Alum und MF59 sind bevorzugt.
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Wie vorstehend erwähnt, umfassen
Muramylpeptide, sind aber nicht beschränkt auf, N-Acetyl-muramyl-L-threonyl-D-isoglutamin
(thr-MDP), N-Acetyl-normuramyl-L-alanyl-D-isoglutamin (nor-MDP), N-Acetyl-muramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-L-alanin-2-(1'-2'-dipalmitoyl-sn-glycero-3-hydroxyphosphoryloxy)-ethylamin
(MTP-PE), usw.
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Die immunogenen Zusammensetzungen
(z. B. das Antigen, der pharmazeutische verträgliche Träger und das Adjuvans) werden
typischerweise Verdünnungsmittel
enthalten, wie Wasser, Salzlösung,
Glycerin, Ethanol, usw. Zusätzlich
können
Hilfssubstanzen wie Feuchtigkeits-oder emulgierende Mittel, pH-Puffersubstanzen
und dergleichen in solchen Vehikeln anwesend sein.
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Typischerweise werden die immunogenen
Zusammensetzungen als injizierbare Mittel hergestellt, entweder
als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen; feste Formen, geeignet für die Lösung in, oder die Suspension
in, flüssigen
Trägern
vor der Injektion können
auch hergestellt werden. Die Herstellungen können für eine erhöhte Adjuvanswirkung auch in
Liposomen emulgiert oder verkapselt werden, wie vorstehend unter
pharmazeutisch verträglichen
Trägern
diskutiert.
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Immunogene Zusammensetzungen, die
als Impfstoffe verwendet werden, umfassen eine immunologisch wirksame
Menge der antigenen Polypeptide, ebenso wie jede andere der vorstehend
erwähnten
Komponenetn, wenn erforderlich. Mit "immunologisch wirksamer Menge" ist gemeint, dass
die Verabreichung dieser Menge an ein Individuum, entweder in einer
einzelnen Dosis oder als Teil einer Serie, für die Behandlung oder Prophylaxe
wirksam ist. Diese Menge variiert in Abhängigkeit von der Gesundheit
und des physischen Zustands des zu behandelnden Individuums, der
taxonomischen Gruppe des zu behandelnden Individuums (z. B. nicht-menschlicher
Primat, Primat usw.), der Kapazität des Immunsystems des Individuums
zur Synthese von Antikörpern,
dem erwünschten
Maß an
Schutz, der Formulierung des Impfstoffs, der Einschätzung der medizinischen
Situation durch den behandelnden Arzt, und anderer relevanter Faktoren.
Es ist zu erwarten, das die Menge in einem relativ breiten Bereich
liegen wird, der durch Routineversuche bestimmt werden kann.
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Die immunogenen Zusammensetzungen
werden üblicherweise
parenteral verabreicht, d. h. durch subkutane oder intramuskuläre Injektion.
Zusätzliche
Formulierungen, die für
andere Verabreichungswege geeignet sind, umfassen orale und lungengängige Formulierungen,
Zäpfchen
und transdermale Verabreichungen. Das Dosierungsschema kann ein
Einzeldosisschema oder ein Mehrfachdosisschema sein. Der Impfstoffe kann
in Verbindung mit anderen immunregulatorischen Mitteln verabreicht
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A zeigt
einen Teil eines mit Silber gefärbten
Gels, das Chlamydien-EB-Proteine mit einem Mr zwischen
25.000 und 40.000 zeigt und pI-Werten zwischen 4 und 5 (nicht linearer
pH-Gradient). EBs. Der Pfeil zeigt den Fleck, der für die N-terminale
Aminosäuresequenzierung
eluiert wurde.
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1B zeigt
einen Teil eines Immunblots der links gezeigten Kartenregion, der
mit einem pgp3-spezifischen Kaninchenserum entwickelt wurde.
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2 zeigt
mit Coomassie-Blau gefärbte
Gele nach einer SDS-PAGE nach Expression von r-pgp3 in E. coli BL21
(DE3) und Reinigung. Spur A: Größenmarker.
Spuren B, C: Pellet (B)- und Überstand
(C)-Fraktionen von pgp3 exprimierenden E. coli-Zellen nach Behandlung
mit Polymyxin B und Zentrifugation. Spuren D, E: Pellet (D)- und Überstand
(E)-Proben von periplasmatischen Fraktionen (wie in Spur C) nach
Dialyse gegen Piperazin-HCL-Puffer,
pH 5,4 und Zentrifugation. Spur F: vereinte Peakfraktionen nach
Ionenaustauscherchromatographie.
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3 zeigt
die Immunblotanalyse von menschlichen Seren mit gereinigtem r-pgp3.
Es werden typische positive und negative Ergebnisse gezeigt (A und
C). Immunblots mit rohen E. coli-Extrakten sind auch gezeigt (B
und D): diese ergaben variable Muster der Reaktivität der E.
coli-Antigene, sie dienten zur Patientenidentifikation und als positive
Kontrolle für
negative Proben. Blots A und B: Serum eines Patienten, der von Salpingitis
betroffen und MIF-positiv für
C. trachomatis ist. Die ELISA-Antwort dieses Serums ist in 4C gezeigt (Kurve mit der unmittelbaren
Antwort). Blots C und D: Serum von einem gesunden Blutspender, MIF-negativ
für C.
trachomatis. Dieses Serum wurde in der vorliegenden Studie als negative
ELISA-Kontrolle verwendet.
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4(i) ist
eine graphische Darstellung, die die Reaktion zwischen an Plastik
gebundenem rekombinantem pgp3-Protein der vorliegenden Endung und
verschiedenen menschlichen Seren zeigt. Die Seren C, A und 3 waren
von Frauen mit Salpingitis. Serum B war von einem Mann mit bei der
Isolierung positiver Chlamydien-Urethritis und Serum 13 war von
einem gesunden Blutspender.
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4(ii) zeigt
typische positive und negative pgp3-ELISA-Ergebnisse. Halblogarithmische
Auftragung der OD-Ergebnisse (jeder Punkt ist der Mittelwert von
doppelten Proben) gegen 2-fache Verdünnungen der Seren, beginnend
mit 1/100. A: zehn Seren von gesunden Blutspender, die negative
MIF-Ergebnisse mit gereinigten Chlamydien-EBs von allen drei Arten zeigten und
im Immunblot nicht mit r-pgp3 reagierten. Die obere Kurve (gepunktete
Vierecke) wurde von einem positiven Kontrollserum gezeigt (Immunblot-positiv, MIF-positiv) das
auf derselben Mikrotiterplatte getestet wurde. B: zehn Seren von
Patienten mit einer C. pneumoniae-Infektion (MIF >512). Die obere Kurve
(offene Vierecke) ist die positive Kontrolle. Diese Ergebnisse sind
vergleichbar mit denjenigen, die mit gesunden Individuen in A erhalten wurden. C: positive pgp3-ELISA-Ergebnisse,
die mit 10 von 46 untersuchten Salpingitis-Seren erhalten wurden;
positive und negative Kontrollseren (obere und untere Kurven) sind
eingeschlossen. D: 5 negative (Kurven mit OD <0,25) und 2 positive pgp3-ELISA-Ergebnisse
(volle Rhomben und Dreiecke), die mit 7 von 40 untersuchten männlichen
Urethritis-Seren erhalten wurden. Eine positive (gepunktete Vierecke)
und eine negative (offene Dreiecke) Kontrolle sind ebenfalls gezeigt.
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5 zeigt
die Verbreitung von anti-pgp3-IgGs in menschlichen Seren und den
Vergleich mit der Verbreitung von anti-EB-Oberflächen-IgGs (MIF). Oberer Teil:
mit einer Gruppe von 40 männlichen
Urethritis-Seren (NGU) erhaltene Ergebnisse. Mittlerer Teil: mit
46 Salpingitis-Seren erhaltene Ergebnisse. Der Einfachheit halber
wurde in dieser Darstellung der allgemeinere Ausdruck PID (für entzündliche
Erkrankung des Beckens) verwendet. Unterer Teil: Zusammenfassung
aller Ergebnisse, einschließlich
derer von 10 C. pneumoniae-positiven
Seren, 50 gesunden Blutspenderseren und von Resultaten, die von
einer Gruppe von 24 Seren von Frauen mit verschiedenen Symptomen
von Genitaltraktinfektionen oder sekundärer Sterilität erhalten
wurde.
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Detaillierte
Beschreibung von Ausführungsformen
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Die hier dargestellten Beispiele
werden als weitere Anleitung für
den Praktiker und Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bereitgestellt
und sollten nicht als Einschränkung
der Erfindung in irgendeiner Weise ausgelegt werden.
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Produktion von rekombinantem
pgp3 in E. coli.
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ORF3-DNA (pCT-Segment von by 4054
bis by 5013, gemäß Ref. 3)
wurde mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) (22) unter Verwendung
von 10 ng von Plasmid pUC8-pCTD (3) als Matrize und 20 p-Molen von jedem
der folgenden Primer erhalten:
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Taq-DNA-Polymerase und der GeneAmp-Kit
(Perkin-Elmer) wurden gemäß den Empfehlungen
des Herstellers verwendet. Die Primer wurden mit NdeI- und PstI-Restriktionsstellen
(kleingeschriebene Buchstaben in den vorstehenden Sequenzen) an
ihren 5'-Enden geplant,
um die amplifizierten DNA-Fragmente in die entsprechenden Stellen
des Expressionsplasmidvektors pT7-7 (29, 30, 35) zu dirigieren.
Das PCR-Produkt wurde unter Verwendung von Centricon-Kartuschen
gereinigt, mit NdeI-/PstI-Endonucleasen (Boehringer) verdaut und
in pT7-7 ligiert. Das Ligierungs-Reaktionsgemisch wurde verwendet,
um den E. coli-Stamm DHS (7) zu transformieren, der dann auf LB-Agar
(23) ausplattiert wurde, der 100 μg/ml
Ampicillin enthielt. Die Kolonien wurden mittels Hybridisierung
mit ORF3-spezifischen
synthetischen Oligonucleotiden, die am Ende mit 32P markiert
waren (23), auf die Anwesenheit der ORF3-Insertion durchmustert.
Die DNA von positiven Kolonien wurde dann verwendet, um E. coli
BL21 (DE3)-kompetente Zellen (29, 30) zu transformieren, die zunächst auf Ampicillin-LB-Agarplatten
(23) selektiert wurden und dann mittels ihrer Fähigkeit, das rekombinante Protein
zu exprimieren.
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Bakterien von positiven Kolonien
wurden übernacht
in 10 ml LB-Medium wachsen gelassen, das 100 μg/ml Ampicillin enthielt. Die Übernachtkulturen
wurde mit frischem LB-Medium ohne Ampicillin verdünnt (1 : 200)
und bei 37°C
bis zu einer O.D.590 = 0,6 wachsen gelassen.
Da die Expression in dem pT7-7BL21 (DE3)-System unter der Kontrolle
eines IPTG-induzierbaren Promotors ist, wurde die Expression von
ORF3 durch Zugabe von 0,4 mM IPTG zum Medium und weitere 2,5 Stunden
Inkubation unter heftigem Schütteln erreicht.
Bakterienzellen, die durch Zentrifugation gewonnen wurden, wurden
in 1/20 des ursprünglichen
Volumens an 25% Sucrose, 50 mM Tris-HCl, pH 8, resuspendiert, das
1 mg/ml an Polymyxin B-Sulfat (Sigma Chemicals) (18) enthielt, und
2 Std. bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Zentrifugation (10 Min.
in einer Eppendorf-Zentrifuge) wurde das meiste r-pgp3 im Überstand
gefunden (periplasmatische Fraktion). Die Unversehrtheit der Bakterienzellen
wurde überprüft, indem
sichergestellt wurde, dass die cytoplasmatische beta-Galactosidase-Aktivität (14) vollständig im
Pellet verblieb.
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r-pgp3 wurde mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese
unter Verwendung von 12,5% Polyacrylamid, 1% SDS-Gelen (SDS/PAGE)
gemäß Laemmli
(12) nachgewiesen. Die Gele wurden mit Coomassiebrilliantblau (0,05%
Gew./Vol.) in 10% (Vol./Vol.) Essigsäure, 30% (Vol./Vol.) Methanol
gefärbt.
Eine Immunblot-Analyse (31) wurde, wie beschrieben, mit einem pgp3-spezifischen
Kaninchenserum durchgeführt
(3). Ein Expressions-kompetenter
E. coli-Clon wurde schließlich
für die
weitere Arbeit selektiert. Das rekombinante pT7-7-Konstrukt, das
dieser Clon enthielt, wurde durch Sequenzierung unter Verwendung
des Didesoxy-Kettenabbruchverfahrens (25) und des Sequenase-Kits
(US Biochemicals) überprüft und war
die gesamte ORF3-DNA-Insertion, die identisch war zu der Sequenz,
die ursprünglich
für ORF3
beschrieben wurde.
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Reinigung von rekombinantem
pgp3
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Rohe periplasmatische Fraktionen
wurden wie vorstehend beschrieben aus 40 ml oder 200 ml Bakterienkultur
erhalten und gegen 30 mM Piperazin-HCl, pH 5,4, dialysiert. Dies
verursachte reichliche Proteinfällung,
aber r-pgp3 blieb in Lösung.
Eine weitere Reinigung wurde durch Ionenaustauscherchromatographie
auf vorgepackten Mono-Q-Säulen
(Pharmacia) in demselben Piperazin-HCl-Puffer erhalten. Die selektive
Elution wurde mit einem NaCl-Konzentrationsgradienten von 0 bis
1M erreicht. Es wurde ein FPLC-Gerät (Pharmacia) verwendet. Bei
einem typischen Lauf wurden insgesamt 4 mg Protein aufgetragen und
es wurden 1 ml-Fraktionen gesammelt und mittels SDS/PAGE analysiert,
gefolgt von Coomassieblau-Färbung
und Immunblot-Analyse, wie vorstehend beschrieben. Peakfraktionen,
die gereinigtes pgp3 enthielten, wurden vereint und gegen steriles
PBS (10 mM Natriumphosphat, pH 7,4, 15 mM NaCl) dialysiert. Die
Reinheit von pgp3 wurde durch eine Bestimmung des gesamten Proteins
(Biorad Proteintest) und PAGE zusammen mit Proteinstandards (steigende
Mengen an titrierter Rinderserumalbuminlösung), gefolgt von Coomassieblau-Färbung und
Photodensimetrie-Messungen unter Verwendung eines Ultroscan XL Densitometers
(LKB) auf >90% abgeschätzt.
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Zweidimensionale Elektrophorese-Anayse
von EB-Proteinen.
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Herstellungen großen Umfangs von elementaren
Körpern
von C. trachomatis L2/343Bu (EB) wurden aus Vero-Zellkulturen in
Rollerflaschen gemäß beschriebener
Verfahren (1) erhalten. EBs wurden mittels zweier Zyklen Dichtegradientenzentrifugation
(1) und bei –20°C für die anschließende Elektrophorese-Analyse
aufbewahrt.
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Eine zweidimensionale Gelelektrophorese
wurde unter Verwendung des Immobiline/Polyacrylamid-Systems durchgeführt, im
Wesentlichen wie von Hochstrasser et al. (1988) und Hughes et al.
(1992) beschrieben. Etwa 45 μg
(analytischer Lauf) oder 1 mg (präparativer Lauf) an EB-Protein
insgesamt wurden für jeden
Lauf verwendet. EBs wurden durch Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit
pelletiert und in 8 M Harnstoff, 4% CHAPS (3-[(3 Cholamidopropyl)dimethylammonium]-1-propansulfonat),
40 mM Tris-Base, 65 mM Dithioerythritol (DTE) und Spurenmengen an
Bromphenolblau resuspendiert. Die erste Dimension wurde auf Immobilin-Streifen
durchgeführt,
die einen nicht linearen pH-Gradienten
bereitstellten (IPG-Streifen, Pharmacia), der von pH-Wert 3 bis
10 reichte. Die Spannung wurde während
der ersten drei Stunden linear von 300 auf 3500 V erhöht und dann
22 Stunden bei 5000 V stabilisiert (insgesamtes Volt.Stunde-Produkt
110 kVh). Nach der Elektrophorese wurden die IPG-Streifen 12 Min.
gegen 6 M Harnstoff, 30% Glycerin, 2% SDS, 0,05 M Tris.HCl, pH 6,8,
2% DTE äquilibriert
und anschließend
5 Min. in derselben Harnstoff/SDS/Tris-Pufferlösung, aber unter Ersatz der
2% DTE durch 2,5% Jodacetamid. Die zweite Dimension wurde auf 9–16% linearen
Polyacrylamid-Gradientengelen (18 cm × 20 cm × 1,5 mm) bei konstantem Strom
von 40 mA/Gel für
etwa 5 Std. durchgeführt,
bis die Farbfront das Ende des Gels erreichte. Analytische Gele
wurden mit ammonischem Silbernitrat gefärbt, wie beschrieben (9, 17).
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Der pH-Gradient wurde mit carbamylierter
Creatinkinase (CPK-Standard, B. D. H.) verfolgt und am nicht linearen
sauren Ende gemäß der internen
EP-Protein-Referenzflecken korrigiert, die mittels Immunblotting
mit monoclonalen Antikörpern
identifiziert wurden, die für
bekannte Chlamydien-Proteine spezifisch sind (eine Gabe von G. Christiansen
und S. Birkelund).
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N-terminale Sequenzierung
des nativen Chlamydien-Antigens von 28 kDa.
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Für
die Bestimmung der N-terminalen Primärstruktur wurden Proteinflecken
von den Gelen auf Polyvinylidendifluorid-Membranen (BioRad PVDF-Membranen
20 × 20
cm, 0,2 Mikron Porengröße) gemäß Matsudaira
(1987) elektroeluiert. Die Flecken wurden mit 0,1% (Gew./Vol.) Coomassiebrilliantblau
R250 in 50% wäßrigem Methanol
5 Minuten gefärbt
und in 40% Methanol, 10% Essigsäure
entfärbt.
Die Membranen wurden bei 37°C
getrocknet (24) und für
die weitere Analyse bei –20°C aufbewahrt.
Die Membranenfläche,
die den hauptsächlichen
pgp3-Proteinfleck enthielt, wurde aus den 5 identischen Blots ausgeschnitten
und das vereinte Material wurde unter Verwendung eines automatischen
Protein-/Peptid-Sequenziergeräts (Mod.
470A; Applied Biosystems Inc.), das online mit einem Phenylthiohydantoin-Aminosäureanalysegerät Modell
120A und einem Kontroll/Daten-Modul Modell900A (Applied Biosystems
Inc.) verbunden war, dem Edman-Abbau unterworfen.
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Enzym verknüpfter Immuntest
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Das gereinigte pgp3-Antigen wurde
verwendet, um einen Enzym-verknüpften
Immunabsorbierenden Test (ELISA) herzustellen. 200 ng Protein wurden
an Plastikmulden von Maxisorb Mikrotiterplatten (NUNC) in 100 μl Beschichtungspuffer
(PBS, pH 8,0, 0,005% Tween 20, 0,02% NaN3)
absorbiert, zunächst
2 Stunden bei 37°C
und dann übernacht
bei 4°C.
Nach Waschen mit dem Beschichtungspuffer wurden die Mulden mit 200 μl 2,7% Polyvinylpyyrolidon
2 Stunden gesättigt
und erneut gewaschen. 100 μl
der Serumproben, falls erforderlich mit Beschichtungspuffer verdünnt, wurden
zu den einzelnen Mulden zugegeben und 2 Stunden bei 37°C inkubiert.
Nach wiederholtem Waschen wurden gebundene Serum- Antikörper durch 2 Stunden Inkubation
bei 37°C
mit mit alkalischer Phosphatase markiertem anti-Kaninchen- oder
anti-Mensch-IgG-Antikörper (Cappel),
1 : 5000 verdünnt
mit Beschichtungspuffer, nachgewiesen. Für den colorimetrischen Nachweis
der Enzymaktivität
wurden ELISA-Substrat und Puffer (Sclavo Diagnostic srl) verwendet,
wie von dem Hersteller empfohlen. Messungen der optischen Dichte
wurden mit einem Multiscan MCC Densitometer (Titertek) nach einer
Stunde Farbentwicklung durchgeführt.
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Mikroimmunfluoreszenz
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Zweifache Verdünnungen von Seren wurden durch
Einzelgen-Mikroimmunfluoreszenz
(MIF) (33) unter Verwendung von mittels Sucrosegradienten gereinigten
EBs von C. trachomatis L2/434/Bu und Serotyp D-Stamm Go/86, C. psittaci
6BC und A22, und C. pneumoniae IOL-207 titriert. Fluorescein-konjugierte
Kaninchen-anti-Mensch
IgGs (Dako) wurden für
den Nachweis mit einem UV-Mikroskop (Zeiss) verwendet. Seren, bei
denen eine mögliche
Kreuzreaktion zwischen C. trachomatis – und C. pneumoniae-Antikörpern vermutet wurde,
wurden unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Kits noch einmal überprüft, der
zwischen der Antwort auf C. trachomatis und C. pneumoniae unterscheidet
(Immunocomb, PBS Orgenics, Israel). In diesem Fall wurden die Titer
aus der Messung bei einer einzigen Verdünnung (1 : 200) gemäß den Empfehlungen
des Herstellers abgeleitet.
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Klinische Proben
-
Seren von Patienten, die sich einer
laparoskopischen Untersuchung wegen vermuteter Salpingitis unterzogen
hatten, wurden am Centre Hospitalo-Universitaire, University of
Picardie, Amiens, Frankreich gesammelt. Andere Seren wurden von
Frauen erhalten, die das Laboratoire Departemental de 1a Somme,
Amiens, wegen Symptomen einer Infektion des Genitaltrakts besuchten.
Eine dritte Gruppe an Seren wurde aus der Sammlung der Biobanque
de Picardie, Amiens, ausgewählt;
diese umfaßte
Seren von gesunden seronegativen Individuen, die Gruppe von C. pneumoniae
positiven Seren und Seren von Freiwilligen, die akzeptierten, sich
der periodischen klinischen Untersuchung am Centre de Prevention
et d'examen de Sante
d'Amiens zu unterziehen.
Alle vorstehenden Seren wurden in Harzröhrchen von 200 Mikroliter aufgeteilt
und bei –80°C bei der
Biobanque de Picardie aufbewahrt. Seren von gesunden Blutspendern
und von Männern
mit Urethritis wurden von Patienten, die die STD-Klinik des St Orsola
Hospital, Bologna aufsuchten, vom Instiut für Mikrobiologie, Universität Bologna,
Bologna, Italien, gesammelt. Für
die männlichen
Patienten mit Urethritis wurde der Ausschluß einer Gonokokken-Infektion
und die Isolierung von C. trachomatis von Harnröhrenabstrichen (positiv in
50% der Fälle),
wie zuvor beschrieben (19), durchgeführt.
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Identifikation von nativem
pgp3
-
Elemantare Körper von C. trachomatis L2/434/Bu
wurden Vero-Zellkulturen wachsen gelassen und mit zwei Zyklen Dichtegradientenzentrifugation
gereinigt. Teilmengen dieser Präparation
(insgesamt 45 μg
oder 1 mg an Protein für
analytische oder präparative
Läufe)
wurden in Harnstoff/CHAPS/Tris/DTE-Lösung aufgelöst und durch Elektrophorese
auf IPG Immobiline-Streifen nach ihrer Ladung fraktioniert. Nach
dem Erreichen des isoelektrischen Gleichgewichts wurden die IPG-Streifen
mit einem neuen Puffer äquilibriert,
mit 2,5% gepuffertem Jodacetamid behandelt und für die Proteintrennung entsprechend
der Größe auf 18 × 20 cm
Polyacrylamidgele geladen. Zwei Gele wurden unter identischen Bedingungen
geladen (ursprüngliche
Beladung von insgesamt 0,05 mg EB-Protein): das erste wurde mit
Silber gefärbt
und das zweite wurde mittels Elektroblotting auf eine Cellulosenitratmembran übertragen
und mit pgp3-spezifischem Kaninchenserum hybridisiert. Das mit Silber
gefärbte
Gel zeigte ein Muster von >500
einzelnen Flecken im Bereich 10–150
kDa und pI = 3,5–9.
Die Immunblot-Analyse der EB-Proteinkarte zeigte, dass nur zwei
Flecken durch das anti-pgp3-Serum
erkannt wurden: ein größerer mit
Koordinaten, die Mr=28.000 und pI = 4,6
entspricht und ein kleinerer mit ähnlichem MT,
aber zur sauren Seite der Karte verschoben (1B). Dieser kleinere Fleck wurde nicht
weiter untersucht, die Anwesenheit von einem oder mehreren Satellitenspots
("Ladungszüge") mit demselben Molekulargewicht, abnehmender
Intensität
und zunehmender negativer Ladung neben einer Hauptproteinart ist
jedoch ein typisches Muster, das oft in zweidimensionalen Elektrophoresekarten
beobachtet wird. Diese Muster entstehen üblicherweise fortschreitende
Desamidierung von Asn- oder Gln-Resten was die entsprechenden negativ
geladenen sauren Reste ergibt. Durch Zusammenführen der Immunblots mit dem
Silber-gefärbten
Gel wurde das immunreaktive Protein von 28 kDa auf der Karte identifiziert
(1A).
-
Um dieses Protein für die weitere
Analyse zu reinigen, wurden 5 mg von gesamtem EB-Protein mittels zweidimensionaler
Elektrophorese auf fünf
identischen Gelen getrennt (1 mg Gesamtprotein/Gel) und mittels Elektroblotting
auf Polyvinylidenmembranen übertragen.
Diese wurden dann mit Coomassieblau leicht gefärbt und der große immunreaktive
Proteinfleck von 28 kDa auf jedem Blot wurde durch Mustervergleich
mit der Silber-gefärbten
Proteinkarte lokalisiert und sorgfältig ausgeschnitten. Das Protein
von den sechs Flecken wurde für
die Aminosäuresequenzanalyse
vereint. Die ersten 10 N-terminalen Reste dieses Proteins konnten
klar in der folgenden Sequenz identifiziert werden: Gly-Asn-Ser-Gly-Phe-Leu-Leu-Tyr-Asn.
Diese Sequenz ist identisch zu der zuvor vom ORF3 (2, 3) vorhergesagten,
außer
eines Met-Restes am Anfang, der aus der Übersetzung des ersten ATG-Codon
abzuleiten ist, in dem aus den EBs gereinigten Protein aber nicht
anwesend ist.
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Expression von ORF3 in
E. coli und Reinigung von rekombinantem pgp3
-
ORF3-DNA wurde in den Plasmidvektor
pT7-7 cloniert und unter der Kontrolle eines T7-Bakteriophagenpromotors,
der indirekt durch Zugabe von IPTG zum Medium aktiviert werden kann,
in E. coli BL21-Zellen exprimiert. Von Extrakten von einem ausgewählten E.
coli BL21-Clon wurde mittels PAGE-Analyse gezeigt, dass sie große Mengen
an rekombinantem pgp3 (r-pgp3) produzieren. Es wurde auch beobachtet,
dass ein großer
Teil des r-pgp3 in der periplasmatischen Fraktion vorhanden war,
die entweder durch kontrollierte Behandlung der Bakterien mit Polymyxin
B (Ref. 18; 2: B und
C) oder durch osmotischen Schock erhalten wurde (Ref. 6; Ergebnisse
nicht gezeigt). Da periplasmatische Extrakte eine reduzierte Proteinkomplexität hatten,
wurden Überstände als
Ausgangsmaterial für
die weiter r-pgp3-Reinigung verwendet, die durch Zentrifugation
von mit Polymyxin B behandelten BL21-Zellen erhalten wurden (2C). Vorläufige Tests zeigten, dass die
Ionenaustauscher-Chromatographie
an Mono-Q-Säulen
(Pharmacia) ein effektives Reinigungsverfahren sein könnte. Vor
der Aufbringung auf Mono-Q-Säulen
wurden die Bakterienextrakte gegen Piperazin-HCl-Puffer, pH 5,4,
dialysiert. Währen
der Dialyse bildeten mehrer Proteinarten einen Niederschlag, der
durch Zentrifugation entfernt wurde, während r-pgp3 in Lösung blieb
(2: D und E). Die Chromatographie
der dialysierten Extrakte wurde in demselben Piperazin-HCl-Puffer,
pH 5,4, durchgeführt
und die Elution erfolgte mit einem NaCl-Konzentrationsgradienten. Das meiste
r-pgp3 wurde in einem Hauptpeak mit einer Reinheit von >90% gewonnen, beurteilt
mittels PAGE, Coomassieblau-Färbung
und Photodensitometry (2F). Einige
kleinere Banden im Bereich 80–90kDa
wurden gemeinsam mit r-pgp3 gereinigt. Da die Western Blot- und
ELISA-Ergebnisse zeigten, dass diese Verunreinigungen keinen merklichen
Untergrund im Test mit menschlichen Seren ergaben, wurde keine weitere
Reinigung versucht.
-
Spezifischer Nachweis
von anti-pgp3-Antikörpern
mittels ELISA
-
Gereinigtes r-pgp3 wurde ursprünglich auf
seine Fähigkeit
getestet, an Mulden von NUNC Mikrotiterplatten zu binden. Es wurde
gefunden, dass die einfache Imkubation in PBS-0,05% Tween zufriedenstellend war. Kaninchenseren,
die entweder gegen das Fusionsprotein von 39 kDa oder das hier beschriebene
r-pgp3 von 28 kDa erzeugt worden waren, wurden ursprünglich verwendet,
um den Test aufzubauen. Verschiedene Mengen (500 ng bis 50 ng) an
gereinigtem Antigen in jeder Mulde wurden gegen die anti-pgp3-Kaninchenseren
getestet und die Menge von 200 ng/Mulde wurde schließlich als
Standardtestbedingung gewählt.
Um zu testen, ob normale menschliche Serumkomponenten mit dem Nachweis
der anti-pgp3-Antikörper interferieren, wurde
der pgp3-ELISA mit ausgewählten
Gruppen von menschlichen Seren getestet, die zuvor auf die Anwesenheit/Abwesenheit
von anti-Chlamydien-Antikörpern (IgGs)
mittels MIF und auf anti-pgp3-IgGs mittels Immunblotanalyse mit
gereinigten r-pgp3-Präparationen
analysiert wurden.
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Experiment 1
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In einem ersten Experimentwurde ein
Satz an 21 menschlichen Seren verwendet, um die Leistungsfähigkeit
des ELISA mit klinischen Proben zu testen. Alle Seren ergaben ein
negatives MIF-Ergebnis mit C. psitacci und C. pneumoniae. Wenn sie
unter Verwendung von gereinigten L2-Serotyp EBs auf C. trachomatis -Antikörper getestet
wurden, wurde 15 Seren als MIF-negativ eingestuft und 6 positiv,
wobei die Titer zwischen 1 : 32 und 1 : 256 lagen. Diese Seren wurden
auch auf ihre Fähigkeit
getestet, mit den gereinigten pgp3-Präparationen bei Western Blots
zu reagieren: alle MIF-negativen Seren ergaben negative Ergebnisse,
während die
MIF-positiven Seren in verschiedenem Maße nur mit der Bande von 28
kDa reagierten.
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Die zweifachen seriellen Verdünnungen
der Seren wurden mit doppelten Proben mit dem pgp3-ELISA getestet.
Nach 30 Min., 1 Std und Lagerung übernacht in der Kälte (–20°C) wurden
OD-Messungen vorgenommen. Alle 15 negativen Seren ergaben einheitlich
niedrige OD-Werte (unter 0,1), während
die 6 positiven Seren eindeutig höhere OD-Werte, die mit der
Serumkonzentration in der Probe proportional abnahmen. Die [OD vs.
Verdünnung]-Kurven
der bisher getesteten positiven Seren korrelierten mit den MIF-Titern.
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Die Ergebnisse der verschiedenen
reagierenden menschlichen Seren bei Verdünnungen von 200- bis 6800-fach
mit dem an Plastik gebundenen rekombinanten pgp3-Protein sind graphisch
in der 4(i) dargestellt.
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OD-Werte sind Mittelwerte von doppelten
Proben. Die MIF-Titer von C. trachomatis der Seren (von oben nach
unten) waren 1 : 256; 1 : 128; 1 : 128; 1 : 132; null. Die Seren
C, A und 3 waren von Frauen mit Salpingitis; das Serum B war von
einem Mann mit bei der Isolierung positiver Chlamydien-Urethritis;
Serum 13 war von einem gesunden Blutspender.
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Experiment 2
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In einem zweiten Experiment wurde
ein Satz von 10 menschlichen Seren, die eine MIF-positive Antwort
auf C. trachomatis-EB s ergaben (CT-MIF-positiv) mit Titern >64, und 50 Seren von
gesunden, CT-MIF-negativen Blutspender bewertet. Alle CT-MIF-positiven
Seren reagierten bei Immunblots nur mit der r-pgp3-Bande, während alle
CT-MIF-negativen Seren auch beim Immunblot negativ für pgp3 waren.
Diese Seren wurde dann mittels des ELISA gegen r-pgp3 getestet,
das an NUNC-Mikrotiterplatten gebunden war. Von jedem Serum wurden
zweifache serielle Verdünnungen
mit dreifachen Proben getestet. Die OD-Messungen wurden nach 1 Std. Farbentwicklung
vorgenommen. Alle MIF- und Immunblot-negativen Seren ergaben einheitlich
niedrige OD-Ergebnisse (unter 0,1, vgl. 4(ii)A), während die MIF- und Immunblot-positiven
Seren variable, aber einheitlich höhere OD-Ergebnisse ergaben, die mit der Serumverdünnung in
der Probe proportional abnahmen. Unter Berücksichtigung der in der Literatur
berichteten starke Verbreitung von Antikörpern gegen C. pneumoniae testeten
wir mittels des pgp3-ELISA auch eine Gruppe von 10 Seren von Patienten
mit Symptomem des Atemwegs, die MIF-negativ für C. trachomatis waren, aber
hohe MIF-Titer (>521)
an Antikörpern
gegen C. pneumoniae hatten. Diese Seren ergaben pgp3-ELISA-Antworten ähnlich denen,
die mit den Kontrollseren der gesunden Blutspender erhalten wurden
(4(ii)B). Wir schließen, dass
Kreuzreaktionen zwischen pgp3 und Antikörpern, die sich als Antwort
auf eine C. pneumoniae-Infektion entwickelten, wahrscheinlich nicht
auftreten.
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Durchmusterung von Patientenseren
mit dem pgp3-ELISA
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Um die Verbreitung von anti-pgp3-Antikörpern in
Individuen abzuschätzen,
die eine Immunantwort auf eine C. trachomatis-Infektion entwickelten
oder entwickeln, untersuchten wir drei Gruppen von Patienten mit Symptomen
einer Entzündung
des Urogenitaltrakts: 46 weibliche Patienten mit einer laparoskopisch
bestätigten
Salpingitis; 24 Patienten mit verschiedenen Zuständen, die oft mit C. trachomatis-Infektionen
assoziiert sind (Entzündung
des unteren Genitaltrakts, sekundäre Sterilität); 40 Fälle von nicht durch Gonokokken
verursachter Urethritis (NGU) bei Männern.
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Alle Seren wurden anfänglich von
Fachleuten am Herkunftskrankenhaus unter Verwendung von gereinigten
EBs von C. trachomatis und C. pneumoniae mittels MIF bewertet. Die
40 NGU-Fälle
wurden nach den pgp3-ELISA-Tests mittels MIF erneut bewertet. Die
70 Seren von Frauen in Behandlung bei den Biobanque laboratoires
wurden auch mit einem kommerziell erhätlichen Bestätigungstest
bewertet, der wirksam zwischen C. trachomatis- und C. pneumoniae-Antworten
unterscheidet (Orfila et al., nicht publizierte Ergebnisse).
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Unter Berücksichtigung der Möglichkeit
von Kreuzreaktionen zwischen immundominanten EB-Oberflächenkomponenten
(z. B. LPS) in verschiedenen Chlamydienarten (11), wurden Seren,
die eine positive MIF-Reaktion mit C. trachomatis-EBs, die aber
auch gleiche odre höhere
Titer gegen C. pneumoniae-EBs hatten, gemäß dem Bestätigungstest bewertet: d. h.
die Seren von dieser Gruppe, die der Immunocomb-Test als positiv
für C.
pneumoniae-Antikörper
anzeigte, aber negativ für
C. trachomatis-Antikörper,
wurden bei dieser Untersuchung so betrachtet, als gäben sie
falsch-positive CT-MIF-Ergebnisse.
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Alle vorstehenden Seren wurden mittels
pgp3-ELISA in zweifachen Ansätzen
von sechs zweifachen Verdünnungen
von 1 : 100 bis 1 : 3.200 in PBS analysiert. Im allgemeinen waren
die informativsten (d. h. maximale Differenz zwischen Probe und
negativer Kontrolle) Probenverdünnungen
diejenigen zwischen 1 : 100 und 1 : 400. Dosis/Antwort-Kurven mit
halblogarithmischer Auftragung wurden verwendet, um die einzelnen Proben
zu bewerten. Die Ergebnisse wurden mit denjenigen verglichen, die
mit positiven und negativen Kontrollseren erhalten wurden, die in
jede Experimentserie eingebracht wurden. Im Wesentlichen wurden
Seren als anti-pgp3-positiv eingestuft, wenn die ELISA-Messungen
durchweg höher
waren als diejenigen des negativen Referenzserums für mehrere übereinstimmende
Verdünnungswerte.
Seren, die OD-Werte ergaben, die durchweg zwei- oder dreifach niedriger
waren als die negativen Kontrollen, wurde als negativ eingestuft.
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Typische Ergebnisse sind in 4(ii)C und 4(ii)D gezeigt. Eine Zusammenfassung
der CT-MIF- und pgp3-ELISA-Ergebnisse ist in 5 und Tabelle I gezeigt.
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Die Verfügbarkeit eines pgp3-spezifischen
ELISA ließ die
Bewertung der Verbreitung von humoralen anti-pgp3-Antworten in Patienten
mit Symptomen einer Infektion des Urogenitaltrakts zu. Insgesamt
130 menschliche Seren wurden mit dem pgp3-ELISA untersucht: für alle von
ihnen wurde die Anwesenheit oder Abwesenheit einer humoralen Antwort
auf Oberflächenantigene
von Chlamydien mittels MIF festgestellt. Bei 81,5% aller untersuchten
Seren stimmten MIF und pgp3-ELISA beim Nachweis einer positiven
oder negativen Antwort ihrer jeweiligen Antigene überein (5, unterer Teil).
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Von 110 untersuchten Seren von STD-Patienten
waren 68 CT-MIF-positiv und 42 waren CT-MIF-negativ; von diesen
waren 81% in der ersten Gruppe und 26% in der zweiten Gruppe auch
beim pgp3-ELISA positiv. Diese Ergebnisse zeigen insgesamt an, dass
die meisten Patienten, die eine Immunantwort gegen C. trachomatis-Oberflächenantigene
entwickeln, auch Antikörper
gegen pgp3 machen (p < 0,0005).
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Wenn die beiden Gruppen von STD-Patienten
mit einem relativ gut definierten pathologischen Zustand (NGU und
Salpingitis) ausgewertet werden, zeigen die Resultate eine gewisse
interessante Variation. Die 40 männlichen
NGU-Fälle
(positive CT-MIF-Verbreitung 32,5%) zeigen insgesamt eine anti-pgp3-Verbreitung
von 32,5%, die in der CT-MIF-positiven Untergruppe 76,9% wird. CT-MIF
und anti-pgp3-ELISA stimmen in 85% der Fälle beim Ergebnis einer positiven
oder negativen Antwort überein
(75% für
die 20 bei der Isolierung positiven Proben und 95% für die 20
bei der Isolierung negativen Proben). Die statistische Korrelation zwischen
der Anwesenheit von anti-pgp3-Antikörpern und positivem MIF-Befund
in der NGU-Gruppe ist wiederum signifikant (p < 0,0005). Für diese Patienten wurde auch
Zellkulturisolierungen von lebensfähigen Chlamydien von Harnröhrenabstrichen
durchgeführt
und es mag interessant sein festzuhalten, dass von den 13 ELISA-positiven
NGU-Fällen
11 (84,6%) auch bei der Kultur positiv waren (p = 0,007), während von
den 27 ELISA-negativen Fällen
9 (33,3%) bei der Kultur positiv waren und 18 (66,6%) bei der Kultur
negativ waren. Die Gruppe der 46 Salpingitis-Fälle (positive CT-MIF-Verbreitung
67,4%) zeigen eine Verbreitung von anti-pgp3-Antikörpern von
71,7%, die bei der CT-MIF-positiven Untergruppe 80,6% wird. Für diese
Gruppe von Seren war die Übereinstimmung
zwischen CT-MIF und dem anti-pgp3-ELISA bei positiven oder negativen
Antworten niedriger (69,6% der Proben) als beim Rest der Seren,
und die Anwesenheit von anti-pgp3-Antikörpern korrelierte nicht gut
mit dem positiven MIF-Ergebnis (p = 0,115).
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Elf (26%) der 42 CT-MIF-negativen
STD-Patienten waren beim pgp3-ELISA positiv: von diesen gehörten 8 (53,3%)
zu der Salpingitis-Gruppe und 3 (11,1%) zu der NGU-Gruppe. Ein solches
Antikörpermuster könnte in
einigen Fällen
durch Unterschiede bei den Niveaus und der Persistenz von anti-EB-Oberflächen- gegenüber anti-pgp3-Antikörpern entstehen.
Alternativ könnte
der pgp3-ELISA Kreuzreaktionen mit Antikörpern nachweisen, die durch
Infektion mit anderen Mikroorganismen als Chlamydien erzeugt wurden
oder durch andere pathologische Zustände, wie Autoimmunität. Die Wahrscheinlichkeit
des Erhaltens von positiven pgp3-ELISA-Ergebnissen wegen der spezifischen
Kreuzreaktionen muß in
weiteren Untersuchungen bei größeren und
gut definierten Populationen bewertet werden; die mit tierischen
Seren vor der Immunisierung (nicht gezeigt) und mit 60 CT-MIF-negativen
menschlichen Seren (Gesunde, oder nicht-STD-Patientengruppen) erhaltenen
Resultate zeigen jedoch, dass falsch positive Resultate beim pgp3-ELISA
wegen der spezifischen Bindung von normalen Serumkomponenten wahrscheinlich
nicht auftreten, da keines dieser Seren eine positives Antwort ergab.
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Im Gegensatz dazu zeigten dreizehn
(19%) von 68 STD-Patientenseren, die CT-MIF-positiv waren, keine nachweisbaren Niveaus
von anti-pgp3-IgGs. Diese Gruppe kann Patienten mit einer kürzlichen
ersten Infektion umfassen, die bereits eine anti-EB-Oberflächenantwort
entwickelt haben, aber noch keine signifikante Antwort auf pgp3.
Tatsächlich
gehören
zwei Seren von Freiwilligen, die sich einer regelmäßigen Kontrolle unterziehen,
und die sicherlich nach einer kürzlichen
Infektion entnommen wurden, zu dieser Gruppe. Eine andere Möglichkeit
ist, dass einige Patienten wegen gewisser Besonderheiten ihres Immunantwort
vielleicht keine anti-pgp3-Antwort gegen die Chlamydieninfektion
entwickeln.
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Der Zweck der hier gezeigten serologischen Übersicht
ist zu zeigen, dass Patienten mit einer mit C. trachomatis zusammenhängenden
Krankheit pgp3 erkennen; weitere epidemiologische Studien können jedoch
vielleicht die Häufigkeit
und Bedeutung solcher Antikörpermuster
besser bewerten. Auch etablierte Tiermodelle für die Chlamydieninfektion könnten sinnvoll
angewendet werden, um den relativen Zeitverlauf des Erscheinens
von anti-pgp3- und
anti-EB-Oberflächenantikörpern festzustellen.
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Die Funktion und die Rolle von pgp3
in der Chlamydienzelle und beim Lebenszyklus sind noch unbekannt;
da man jedoch bei der von Chlamydien hervorgerufenen Krankheit annimmt,
dass sie vor allem durch die Immunantwort des Wirts auf die Infektion
bestimmt ist, zeigen die hier berichteten Ergebnisse, dass pgp3 eines
von mehreren Molekülen
ist, die potentiell wichtig für
die Pathogenität
der Chlamydieninfektion des Urogenitaltrakts sind.
-
Es sollte verstanden werden, dass
die Erfindung vorstehend nur beispielhaft beschrieben ist und dass im
Geist und Umfang der Erfindung Variationen möglich sind.
-
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