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Die Erfindung betrifft das Gebiet
von Diabetes. Genauer gesagt betrifft die Erfindung acylierte Insulinanaloga
mit einer verlängerten
Wirkdauer.
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Die Verfügbarkeit der Insulinersatztherapie
hat die Morbidität
und Morbidität
von akuten Komplikationen bei Diabetes mellitus verhindert. Jedoch
bleiben chronische diabetische Komplikationen ein Hauptgesundheitsproblem
aufgrund eines andauernden metabolischen Ungleichgewichts, was prinzipiell
durch eine schlechte Kontrolle der Blutglucose auftritt. Die Ergebnisse
aus der Diabetes Control and Complications Trial (DCCT) zeigen,
daß eine
Verringerung von 1% beim HbAlc mit mehr als 35% Verbessenrung beim
Auftreten der Retinopathie korreliert.
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Um eine normale Glykämie zu erreichen,
maß die
Therapie so angelegt sein, daß sie
so eng wie möglich
dem Muster der endogenen Insulinsekretion bei normalen Individuen
folgt. Der tägliche
physiologischie Bedarf für
Insulin fluktuiert und kann in zwei Phasen unterteilt werden: (a)
Der absorptiven Phase, die einer Ausschüttung von Insulin bedarf, um
den mit der Mahlzeit zusairunenhängenden
Blutglucoseschwall zu entsorgen und (b) der postadsorptiven Phase,
die eine anhaltende Menge an Insulin erfordert, um den Glucoseausstoß der Leber
zur Aufrechterhaltung der optimalen Blutglucose während der
Fastenperiode zu regulieren.
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Demnach umaßt eine wirksame Therapie die
kombinierte Verwendung von zwei Typen an exogenem Insulin: Einem
schnell wirkenden Insulin während
der Mallzeit und einem langanhaltenden basalen Insulin.
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Um eine langanhaltende basale Wirkung
zu erreichen, wird Insulin derzeit unter Bedingungen formuliert,
die die Bildung einer hexameren Konformation in einem unlöslichen,
kristallinen Zustand favorisieren. Diese langanhaltenden Formulierungen
sind Ultralente, Lente und semi-Lente. Jedoch hat sich gezeigt,
daß die Unlöslichkeit
der derzeitigen langwirksarnen Präparationen Probleme hinsichtlich
der Inkonsistent der Dosisreaktion wie auch der Urvorhersagbarkeit
der zeitlichen Wirkung verursacht. Zusätzlich ist eine derzeit erhältliche
langanhaltende Insulinpräparation,
nämlich
Rinder-Ultralente, immunogen. Das Vorkommnen von Antikörpern, die
aus der Imununogenität
des Rinder-Ultralente resultieren, verändert die Pharmakokinetik von schnell
wirkenden Insulinen.
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Während
die Wirkung über
die Zeit der unlösliclen
Ultralente Formulierung ein bequemes Einmal-am-Tag Insulin darstellt,
bevorzugen viele Ärzte
derzeit die Verwendung eines mittellang wirkenden Insulins, nämlich einer
Insulin-Protamin-Formulierung, die herkömmlich als Insulin-NPH bezeichnet
wird. Insulin-NPH wird zweimal am Tag als basales Insulin verwendet,
da es vergleichbar einfacher ist, die optimale Dosis mit einem Arzneimittel
mit kürzerer
zeitlicher Wirkung einzustellen. Als Ergebnis machen die unmittelbar wirkenden
Insuline 70% in den USA, 64% in Japan, 45% in Europa und insgesamt
55% des weltweiten Insulinmarktes aus.
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Jedoch sind sowohl unlösliches
Insulin-NPH als auch unlösliches
Ultralente Insulin Suspensionsformulierangen. Daher sind die Formulierungen
inhärent
weniger vorhersagbar als lösliche
Formulierungen und führen
zu einer schlechteren Kontrolle der Blutglucose und zu einer größeren Anfälligkeit
für lebensbedroliende
hypoglykämische
Vorfälle.
Daher bleibt ein Bedarf für
ein lösliches,
langwirkendes Basalinsulin, um die erfolgreiche intensive Insulinersatztherapie
zu erreichen. Die vorliegende Erfindung liefert acylierte Insulinanaloga,
die unter Bereitstellung einer löslichen,
basalen Insulintherapie formuliert werden können.
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Die Acylierung von Schweine-, Rinder-
oder Humaninsulin wird von Muranishi und Kiso in der JP I-254 699 A beschieben.
Die folgenden Verbindungen sind spezifisch beschrieben: B29-Nε-Palmitoylinsulin
(die ε-Aminogruppe ist acyliert),
B 1-Nα-Palinitoylinsulin
(die N-terininale α-Aminogruppe
der B-Kette ist acyliert) und B1,B29-NαNε-Dipalmitoylinsulin
(sowohl die ε-Amino-
als auch die N-terminale α-Aminogruppe
sind acyliert). Mur anishi und Kiso besclhreiben,
daß acyliertes
Insulin ein biologisches Profil besitzt, das zu Insulin ähnlich ist, liefern
aber keine Dosierungen, Verabreichungswege oder andere Bedingungen
des in vivo Modells, um es dem Fachmann zu erlauben, die Aktivität oder Wirkdauer
des acylierten Insulins zu beurteilen.
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Ähnlich
beschreiben Hashimoto et al. in Pharmaceutical Research, 6, 171–176 (1989)
B1-Nα-Palrmitoylinsulin
(die N-terminale α-Aminogruppe
ist acyliert) und B 1,B29-NαNε-Dipalmitoylinsulin
(sowohl die ε-Aminogruppe als auch
die N-terminale α-Aminogruppe
sind acyliert). Hashimoto et al. untersuchten den hypoglykämischen
Effekt von B1-Nα-Palinitoylinsulin
und B 1,B29-NαNε-Dipalinitoylinsulin
in männlichen
Ratten mit 25 E/ml, einer extrem hohen Dosis. Bei diesen Dosen zeigt
die 5 von Hashimoto eine sehr geringe
Aktivität bei
einer intravenösen
Verabreichung. Wenn es intramuskulär verabreicht wird, werden
nur ein kurzer hypoglykämischer
Effekt von B 1-Nα-Palinitoylinsulin und
ein vernachlässigbarer
Effekt von B 1,B29-NαNε-Dipalmitoylinsulin
in 6 von Hashimoto beschrieben.
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Zusätzlich zu den in vivo Berichten
von Muranishi und Kiso und Hashimoto et al. beschreiben Walder et
al in der WO 92/01476 A, daß die
Halbwertszeit von Proteinen und Peptiden in vivo durch die chemische Verknüpfung der
Proteine mit einer apolaren Gruppe, speziell einem Fettsäurederivat,
ausgedehnt werden kann. Die Fettsäure liefert eine Brückengruppe
zwischen dein Protein und Albumin. Walder et al. beschreiben auch,
daß die
apolare Gruppe vorzugsweise auf eine bestimmte Stelle oder bestimmte
Stellen im Protein beschränkt
ist und stellen beispielsgeinäß die Bindung
der Cysteinreste von Hämoglobin
vor. Diese Literaturstelle beschreibt allgemein Fettsäurederivate
von Insulin. Jedoch werden keine Fettsäuredertvate von Insulin spezifisch
beschrieben oder beispielhaft dargestellt und es werden keine Daten
veröffentlicht,
um zu zeigen, daß die
biologische Aktivität
der Fettsäuredertvate
von Insulin erhalten bleibt.
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Es wurde nun festgestellt, daß die selektive
Acylierung einer freien Aminogruppe eines monomeren Insulinanalogons
eine wirksame Insulingrundaktivität bereitstellt. Die herin beschriebenen
nicht-acylierten Insulinanaloga sind entwickelt, um ein schnelles
Einsetzen der Wirkung und eine schnelle Clearance bereitzustellen.
Diese Analoga sind in der Technik als monomere Insulinanaloga bekannt.
Die Fähigkeit
zur Modifizierung solcher Analoga zur Bereitstellung der Grundaktivität ist am
unerwartetsten.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein monoacyliertes Insulinanalogon, daß bei einer Verwendung eine verlängerte Wirkdauer
zeigt. Die Analoga können
in löslichen
Formulierungen hergestellt werden, was Vorteile gegenüber der
derzeitigen basalen Insulintherapie bietet. Die vorliegenden Analoga
besitzen auch eine ausgezeichnete Vorhersagbarkeit bei der Dosisreaktion,
eine ausgezeichnete Vorhersagbarkeit bei der zeitlichen Wirkung,
das Fehlen eines distinkten Peaks im Zeit-Wirkungsprofil und sind
ideal zur Herstellung der Gemischormulierungen geeignet, die ein
Insulinanalogon und ein acyliertes Insulinanalogon enthalten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein monoacyliertes Insulinanalogon der Formel
korrekt vernetzt mit SEQ
ID Nr. 2
worin
Xaa an der Position
1 von SEQ ID Nr. 1 (Insulin-A-Kette) für Gly steht oder für acyliertes
Gly, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 für Phe steht,
Xaa an der Position 28 der SEQ D Nr. 2 für Asp, Lys, Leu, Val oder Ala
steht und Xaa and der Position 29 der SEQ D Nr. 2 für Lys oder
Pro steht,
Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 (Insulin-B-Kette)
für Phe
steht oder für
acyliertes Phe, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ m Nr. 1 für Gly steht,
Xaa an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 für Asp, Lys, Leu, Val oder Ala
steht und
Xaa an der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Lys oder
Pro steht, Xaa an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 für Asp, Lys,
Leu, Val, Ala steht oder für
acyliertes Lys, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 1 für Gly steht, Xaa
an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 für Phe steht und Xaa an der
Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für
Pro steht, und Xaa an der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Lys, Pro
oder acyliertes Lys steht, wenn Xaa an der Position 28 der SEQ ID
Nr. 2 für
Asp, Lys, Leu, Val oder Ala steht, Xaa an der Position 1 der SEQ
ID Nr. 1 für
Gly steht und Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 für Phe steht.
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Die Erfindung liefert ferner ein
Verfahren zur Behandlung der Hyperglykämie durch die Verabreichung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, die eine wirksaine Menge eines
acylierten Insulinanalogons der Erfindung in Kombination mit einem
oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen enthält, an einen
Patienten, der dessen bedarf.
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Ebenfalls werden parenterale pharmazeutische
Formulierungen beansprucht, die ein acyliertes Insulinanalogon der
vorliegenden Erfindung zusammen mit einein oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Konservierungsstoffen, Isotonizitätsmitteln oder Puffern entlialten.
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Der Ausdruck "Vernetzung" bezieht
sich auf die Bildung von Disulfidbrücken zwischen den Cysteinresten.
Ein korrekt vernetztes Humaninsulin oder Insulinanalogon enthält 3 Disulfidbrücken. Die
erste Disulfidbrücke
wird zwischen den Cysteinresten an den Positionen 6 und 11 der A-Kette
gebildet. Eine zweite Disulfidbrücke
verbindet den Cysteinrest an der Position 7 der A-Kette init dein
Cystein an der Position 7 der B-Kette. Die dritte Disulfidbrücke verbindet
das Cystein an der Position 20 der A-Kette mit dem Cystein an der
Position 19 der B-Kette.
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Die Ausdrücke "acyliertes Gly", "acyliertes
Phe" und "acyliertes Lys" beziehen sich auf Gly, Phe und Lys, die
mit einer C6-C21 Fettsäure acyliert
sind. Der Ausdruck "Acylierungsgruppe" bezieht sich auf die Fettsäure, die
chemisch an die α-Aminogruppe
oder ε-Aminogruppe
des Insulinanalogons gebunden ist. Die freien Aminogruppen an den
Positionen A1 und B1 sind α-Aminogruppen.
Die freie Aminogruppe von Lys an der Position B28 oder B29 ist eine ε-Aminogruppe.
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Der Ausdruck "Acylierung" meint die
Einführung
einer Acylgruppe, die an eine freie Aminogruppe eines Proteins kovalent
gebunden ist. Der Ausdruck "selektive Acylierung" meint die bevorzugte
Acylierung der ε-Aminogruppe(n) gegenüber den α-Aminogruppen.
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Der Ausdruck "Fettsäure" meint
eine gesättigte
oder ungesättigte
C6-C21 Fettsäure. Die
bevorzugten Fettsäuren
zur Durchführung
der Erfindung sind gesättigt
und umfassen Myristinsäure
(C14), Pentadecylsäure (C15),
Palmitinsäure
(C16), Heptadecylsäure
(C17) und Stearinsäure
(C18). Am bevorzugtesten ist die Fettsäure Palmitinsäure. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
stellen monoacylierte Insulinanalog dar. Die Insulinanaloga sind
an einer α-Aminogruppe
oder ε-Aminogruppe
mit einer C6-C21 Fettsäure acyliert.
Vorzugsweise sind die Analoga an der ε-Aminogruppe von Lysin monoacyliert.
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Der Ausdruck "aktivierter Fettsäureester"
meint eine Fettsäure,
die mittels der allgemeinen Techniken aktiviert wurde, die in Methods
of Enzymology, 25, 494–499
(1972) und Lapidot et al., in J. of Lipid Res. 8: 142–145 (1967)
beschrieben wurden. Aktivierte Fettsäureester umfassen Derivate
von herkömmlich
verwendeten Acylierungsmitteln, wie Hydroxybenzotriazid (HOBT),
N-Hydroxysuccinimid und Derivate hiervon. Der bevorzugte aktivierte
Ester ist N-Succinimidylpalmitat.
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Der Ausdruck "löslich" zeigt an, daß eine ausreichende
Menge an Ester in der flüssigen
Phase vorhanden ist, um das Insulinanalogon zu acylieren. Vorzugsweise
befinden sich 1 bis 2 Moläquivalente
des aktivierten Esters pro Mol Analogon in der flüssigen Phase.
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Der Ausdruck "monomeres Insulinanalogon"
oder "Insulinalogon" wird als ein schnell wirkendes Insulinanalogon
verwendet, das gegenüber
einer Dimerisierung oder Selbstassoziierung weniger empfindlich
ist. Ein monomeres Insulinanalogon ist Humaninsulin, worin Pro an
der Position B28 durch Asp, Lys, Leu, Val oder Ala ersetzt ist und
Lys an der Position B29 Lysin oder Prolin ist. Monomere Insulinanaloga
werden in Chance et aI., US Patentanmeldung 07/388 201 (
EP 0 383 472 A )
und Brange et al,
EP
0 214 826 A beschrieben Der Fachmann erkennt, daß andere
Modifikationen beim monomeren Insulinanalogon möglich sind und in der Technik
gut bekannt sind. Diese Modifikationen umfassen den Austausch des
Histidinrests an der Position B10 durch Asparaginsäure, den
Austausch des Phenylalaninrests an der Position B1 durch Asparaginsäure, den Austausch
des Phenylalaninrests an der Position B1 durch Asparaginsäure, den
Austausch des Threoninrests an der Position B30 durch Alanin, den
Austausch des Serinrests an der Position B9 durch Asparaginsäure, die Deletion
der Aminosäuren
an der Position B1 alleine oder in Kombination mit einer Deletion
an der Position B2 und die Deletion des Threonins von der Position
B30.
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Der Ausdruck "basische Bedingungen",
wie er hierin verwendet wird, bezielit sich auf die Basizität der Reaktion.
Um ein Insulinanalogon selektiv an der ε-Aminogruppe zu acylieren, muß die Reaktion
mit einer im wesentlichen vollständigen
Deprotonierung der freien Aminosäuren
ausgeführt
werden muß.
In einem wässrigen
Lösemittel
oder Co-Lösemittel
meint basische Bedingungen, daß die
Reaktion bei einem pH von mehr als 9,0 ausgeführt wird. In einein organischen
Lösemittel
wird die Reaktion in Gegenwart einer Base mit einer Basizität ausgeführt, die
zu einem pKa von mehr oder mindestens 10,75
in Wasser äquivalent
ist.
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Die SEQ ID Nr. 1 bezieht sich auf
die erste Sequenz, die in der Sequenzliste aufgeführt ist
und meint ein Analogon der humanen Insulin-A-Kette mit der folgenden
Sequenz:
worin Xaa an der Position
1 von SEQ ID Nr. 1 (Insulin-A-Kette) für Gly steht oder für acyliertes
Gly, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 für Phe steht,
Xaa an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 für Asp, Lys, Leu, Val oder A1a
steht und Xaa and der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Lys oder
Pro steht.
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Die SEQ ID. Nr. 2 bezieht sich auf
die zweite Sequenz, die in der Sequenzliste aufgeführt ist
und meint ein Analogon der Humaninsulin-B-Kette mit der folgenden
Sequenz:
worin Xaa an der Position
1 der SEQ ID Nr. 2 (Insulin-B-Kette) für Phe steht oder für acyliertes
Phe, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 1 für Gly steht,
Xaa an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 für Asp, Lys, Leu, Val oder Ala
steht und Xaa an der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Lys oder
Pro steht, Xaa an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 für Asp, Lys;
Leu, Val, Ala steht oder für
acyliertes Lys, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 1 (Insulin-A-Kette)
für Gly
steht, Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 (Insulin-B-Kette) für Phe steht und
Xaa an der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Pro steht, und Xaa an der
Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Lys,
Pro oder acyliertes Lys steht, wenn Xaa an der Position 28 der SEQ
ID Nr. 2 für
Asp, Lys, Leu, Val oder Ala steht, Xaa an der Position 1 der SEQ
1D Nr. 1 (Insulin-A-Kette) für
Gly steht und Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 (Insulin-B-Kette)
für Phe
steht.
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Wie oben erwähnt liefert die vorliegende
Erfindung ein monoacyliertes Insulinanalogon der Formel SEQ ID Nr.
1 korrekt vernetzt mit SEQ ID Nr. 2 oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz hiervon. Der bevorzugte Aminosäurerest an der Position 1 der
SEQ ID Nr. I (Insulin-A-Kette) ist Gly. Phenylalanin ist die bevorzugte
Aminosäure
an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 (Insulin-B-Kette). Der bevorzugte
Aminosäurerest
an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 ist Asp oder acyliertes Lys,
wenn der Aminosäurerest
an der Position 29 der SEQ 17) Nr. 2 Pro ist. Der bevorzugte Aminosäurerest
an der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 ist Lys oder Pro, wenn der Aminosäurerest
an der Position 28 der SEQ lD Nr. 2 acyliertes Lys ist. In Standardausdrücken der Biochemie,
die dem Fachmann bekannt ist, ist das am meisten bevorzugte Analogon
monoacyliertes LysB28ProB29-Humaninsulin.
Die bevorzugtesten acylierten Insulinanaloga sind mit einer C8 bis C18 Fettsäure, vorzugsweise
einer C14 bis C16 Fettsäure monoacyliert.
Bevorzugte Fettsäuren
sind daher Octanoyl (C8), Nonanoyl (C9), Decanoyl (C10), Undecanoyl
(C11), Lauroyl (C12), Tridecanoyl (C13), Myristoyl (C14), Pentadecanoyl
(C15), und Palmitoyl (C16). Die bevorzugten Verbindungen der vorliegenden
Erfindung uinfassen daher B29-Nε-AspB29-Palmitoylhumaninsulin (B28 steht
für Asp,
B29 steht für acyliertes Lys), B28-Nε-Palinitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin
(B28 steht für acyliertes Lys, B29 steht für Pro), B28-Nε-Octanoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin,
B28-Nε-Octanoyl-LysB28ProB29-Huinaninsulin,
B28-Nε-Myristoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin
und B28-Nε-Undecanoyl-LysB29ProB29-Humaninsulin.
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Die Acylierung von freien Aminogruppen
in Proteinen, einschließlich
Insulin, ist in der Technik bekannt. Allgemeine Acylierungsverfahren
sind in Methods of Enzymology, 25, 494-499 (1972) beschrieben und
umfassen die Verwendung von aktivierten Estern, Säurehalogeniden
oder Säureanhydriden.
Die Verwendung von aktivierten Estern, insbesondere N-Hydroxysuccinimidestern
von Fettsäuren
ist ein besonders vorteilhaftes Mittel zur Acylierung der freien
Aininosäure
init einer Fettsäure.
Lapidot et al., J. of Lipid Res. 8, 142–145 (1967). Lapidot et al.,
beschreiben die Herstellung von N-Hydrolysuccinimidestern und ihre
Verwendung bei der Herstellung von N-Lauroylglycin, N-Lauroyl-L-serin und
N-Lauroyl-L-glutaminsäure.
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Zur selektiven Acylierung der ε-Aminogruppe
können
verschiedene Schutzgruppen zur Blockierung der ε-Aminogruppen wälirend der Kupplung verwendet
werden. Die Auswahl einer geeigneten Schutzgruppe ist dem Fachmann
bekannt und umfaßt
p-Methoxyaybenzoaycarbonyl (pmZ). Vorzugsweise wird die ε-Aminogruppe
in einer Einschrittsynthese ohne der Verwendung von Aminoschutzgruppen
acyliert. Die Acylierung wird durch die Umsetzung der aktivierten
Fettsäureester
mit der ε-Aminogruppe
des Proteins unter basischen Bedingungen in einem polaren Löseinittel
ausgeführt.
Die Basizität
der Reaktion muß ausreichend
sein, um alle freien Aininogruppen des Insulinanalogons zu deprotonieren.
Unter schwach basischen Bedingungen sind alle freien Aminogruppen
nicht deprotoniert und dies füht
zu einer präferentiellen
Acylierung der N-terminalen oder α-Aminogruppen.
In einem wäßrigen Lösemittel
oder Co-Lösemittel
meinen basische Bedingungen, daß die
Umsetzung bei einem pH von mehr als 9,0 ausgeführt wird. Da ein Proteinabbau
bei einein pH von mehr als 12,0 erfolgt, beträgt der pH des Reaktionsgemisches
vorzugsweise 10,0 bis 11,5 und am bevorzugtesten 10,5. Die pH Messung
der Reaktion im Reaktionsgemisch in einem gemischten organischen
und wäßrigen Lösemittel
entspricht dein pH des wäßrigen Lösemittels
vor dem Mischen.
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In einein nicht-wäßrigen Lösemitel wird die selektive
Acylierung der ε-Aminogruppe
in Gegenwart einer Base mit einer Basizität ausgeführt, die einem pKa von größer oder
gleich 10,75 in Wasser entspricht, um die ε-Aminogruppe ausreichend zu deprotonieren.
Das heißt,
daß die
Base mindestens so stark sein muß wie Triethylamin. Vorzugsweise
ist die Base Tetramethylguanidin, Diisoproylethylamin oder Tetrabutylammoniumhydroxid.
Die Verwendung einer schwächeren
Base resultiert in der Acylierung der α-Aminogruppen.
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Die Wahl des Lösemittels ist nicht entscheidend
und hängt
stark von der Löslichkeit
des Insulinanalogons und des Fettsäureesters ab. Das Lösemittel
kann vollkommen organisch sein. Im allgemeinen annehmbare organische
Lösemittel
umfassen DMSO, DMF und dergleichen. Wäßrige Lösemittel und Gemische von wäßrigen und
organischen Lösemitteln
sind ebenfalls durchführbar.
Die Auswahl der polaren Lösemittel
ist nur durch die Löslichkeit
der Reagenzien beschränkt.
Bevorzugte Lösemittel
sind DMSO, DMF, Acetonitril und Wasser, Aceton und Wasser, Ethanol
und Wasser, Isopropylalkohol und Wasser, Isopropylalkohol, Ethanol
und Wasser und Ethanol, Propanol und Wasser. Vorzugsweise ist das
Lösemittel
Acetonitril und Wasser, am bevorzugtesten 50% Acetonitril. Der Fachmann
erkennt, daß andere
polare Lösemittel
ebenfalls funktionieren.
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Im allgemeinen ist es bevorzugt,
daß der
aktivierte Fettsäureester
im molaren Überschuß vorkommt. Vorzugsweise
wird die Reaktion init 1 bis 4 Moläquivalenten, am bevorzugtesten
1 bis 2 Moläquivalenten
des Esters ausgeführt.
Der Fachmann erkennt, daß bei
sehr großen
Mengen des aktivierten Esters bis- oder triacyliertes Produkt in
einer signifikanten Menge gebildet wird.
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Die Temperatur der Reaktion ist nicht
entscheidend. Die Reaktion wird zwischen 20 bis 40°C ausgeführt und
ist im allgemeinen in 15 Minuten bis 24 Stunden vollständig.
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Nach der Acylierung wird das Produkt
durch Standardverfahren gereinigt, wie Umkehrphase oder hydrophobe
Chromatographie. Danach wird das Produkt durch Standardverfahren
gewonnen, wie Gefriertrocknung oder durch Kristallisation.
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Die monomeren Insulinanaloga der
vorliegenden Erfindung können
durch eine Vielzahl an anerkannten Peptidsynthesetechniken hergestellt
werden, einschließlich
klassischer Verfahren (Lösung),
Festphasenverfahren, semisynthetischen Verfahren und seit kurzem
rekombinanten DNA Verfahren. Beispielswiese beschreiben Chance et
al., US Patentanmeldung 07/388 201,
EP 0 383 472 A und Brange et al
EP 0 214 826 A die Herstellung
von verschiedenen Insulinanaloga und sind hiermit eingeführt. Die
A- und B-Ketten der erfindungsgemäßen Insulinanaloga können auch
durch ein Proinsulin-ähnliches
Vorläufermolekül mittels
rekombinanter Techniken hergestellt werden. Siehe Frank et al.,
Peptides: Synthesis-Structure-Funktion, proc. Seventh Am. pept.
Symp., Herausgeber D. Rich und E. Gross (1981).
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Das folgende Beispiel wird nur bereitgestellt,
um die Erfindung weiter zu erläutern.
Der Umfang der Erfindung soll nicht so verstanden werden, daß er nur
aus dem folgenden Beispiel besteht.
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Beispiel 1
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Acylierung von LysB28ProB29-Humaninsulin
mittels N-Succinimidylpalmitat in Acetonitril und Wasser
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LysB2BProB29-Humaninsulinkristalle (2,22 g) werden
in 100 ml an 50 mM Borsäurelösung bei
pH 2,5 gelöst.
Der pH der Lösung
wird inittels 10% HCl auf 2,5 eingestellt und die Lösung wird
gerührt
bis die Kristalle sich durch visuelle Überprüfung aufgelöst haben. Eine Lösung des
aktivierten Esters (N-Succinimidylpalmitat) wird durch Zugabe von
270 mg des festen aktivierten Esters zu 27 ml Acetonitril, das auf
50°C vorgewärmt war,
und starkes Rühren
bis durch visuelle Überprüfung alle
aktivierten Esterpartikel in Lösung
sind, hergestellt. Der pH der Lösung
wird durch die Zugabe von 10% NaOH auf etwa 10,22 eingestellt und
die Lösung kann
bei 4°C
für 15
Minuten rühren.
Acetonitril (73 ml) wird zur Lösung
mit eingestelltem pH gegeben, wonach die Zugabe der vorher hergestellten
Esterlösung
erfolgt. Die Reaktion kann bei 4°C
für 85
Minuten weiterlaufen und wird durch die Zugabe von 1 N Essigsäure (600
ml) gestoppt, was zu einein pH von 2,85 führt. Die Reaktionsausbeute,
die als die Menge an B28-Nε-Palmitoyl-LysB2BProB29-Humaninsulin in der gestoppten Lösung dividiert
durch die anfängliche
Menge an LysB28ProB29-Humaninsulin berechnet
wird, beträgt
72,5 %.
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Beispiel 2
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C8(B28)LysB28ProB29-Humaninsulin
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Lys(B28), Pro B29-Humaninsulinkristalle
(KPB) (2,0 g) werden in 200 ml an 50 mM Borsäurepuffer mit pH 2,5 gelöst. Der
pH der Lösung
wird mittels 10% HCl erneut auf 2,5 eingestellt und die Lösung wird
gerührt, bis
sich die Kristalle nach visueller Überprüfung vollständig aufgelöst haben. Eine Lösung des
aktivierten Esters (1-Octanoyl-N-liydroλysucciniinidester)
wird durch die Zugabe von 175 mg des festen aktivierten Esters zu
25,62 ml Acetonitril und starkem Rühren hergestellt, bis alle
Partikel des aktivierten Esters gemäß visueller Untersuchung gelöst sind.
Der pH der KPB Lösung
wird durch die Zugabe von 10% NaOH auf etwa 10,4 eingestellt und
die Lösung
kann bei Raumtemperatur für
etwa 5 Minuten rühren.
Acetonitril (176 ml) wird zur KPB Lösung, bei der der pH eingestellt
wurde, gegeben, wonach die Zugabe der vorher hergestellten aktivierten Esterlösung erfolgt.
Die Reaktion kann für
90 Minuten bei Umgebungstemperatur weiterlaufen und wird dann durch
die Zugabe von 5,5 ml an 10% HCl (2,75% V/V) und drei Volumina (1200
ml) kaltem dH2O gestoppt, was zu einem schließlichen
pH von 2,70 führt.
Die Reaktionsausbeute, die als Menge an LysB29(C8)KPB in der gestoppten
Lösung
dividiert durch die anfängliche
Menge an BHI berechnet wurde, beträgt 75,5%. Die Lösung wird
in zwei 800 ml Aliquots zur Reinigung durch hydrophobe Chromatographie
aufgeteilt (SP20SS). Nach der Säulenchromatographie
erfolgt eine Ultrafiltration und Lyophilisierung.
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Wie vorher erwähnt, sind die erfindungsgemäßen Insulinanaloga
bei der Behandlung der Hyperglykämie
durch die Verabreichung einer wirksamen Menge eines monoacylierten
Insulinanalogons an einen behandlungsbedürftigen Patienten wirksam.
Wie hierin verwendet bezieht sich der Ausdruck "wirksame Menge" auf
die Menge eines oder mehrerer acylierter Insulinanaloga der vorliegenden
Erfindung, die zur Verringerung oder Konstanthaltung der Blutzuckerspiegel
entweder therapeutisch oder prophylaktisch erforderlich ist. Diese Menge
kann typischerweise von etwa 10 Einheiten oder mehr pro Tag reichnen
(oder etwa 0,3 bis etwa 2 ing, wobei etwa 29 Einheiten pro mg angenommen
werden). Jedoch ist es verständlich,
daß die
Menge der tatsächlich
verabreichten Insulinanaloga von einein Arzt in Anbetracht der relevanten
Umstände
bestimmt wird, einschließlich
des zu behandelnden Zustands (das heißt der Ursache der Hyperglykämie), dein
im einzelnen zu verabreichenden Analogon, dem gewählten parenteralen
Verabreichungsweg, dein Alter, dein Gewicht und der Reaktion des
einzelnen Patierten und der Schwere der Symptome des Patienten.
Daher sollen die obigen Dosierungsbereiche den Schutzumfang der
Erfindung in keiner Weise beschränken.
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Die erfindungsgemäßen acylierten Insulinanaloga
werden einem Patienten, der dessen bedarf (das heißt ein Patient,
der an Hyperglykämie
leidet) durch pharmazeutische Zusammensetzungen verabreicht, die eine
wirksame Menge zumindest eines monoacylierten Insulinanalogons in
Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen
oder Trägern
enthält.
Für diese
Zwecke können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen typischerweise so formuliert
werden, daß sie
etwa 100 Einheiten pro ml oder ähnliche
Konzentrationen und somit eine wirksame Menge der acylierten Insulinanaloga
enthalten. Diese Zusammensetzungen sind typischerweise aber nicht
notwendigerweise von der Art her parenteral und können durch
jede einer Vielzahl an Techniken mittels herkömmlicher Hilfsstoffe oder Träger für parenterale
Produkte hergestellt werden, die in der Technik bekannt sind. Siehe
beispielsweise Remington's Pharmaceutical Sciences, 17. Ansgabe,
Mack Publishing Company, Easton, PA, USA (1985), das hiermit eingeführt ist.
Beispielsweise können
Dosierungsformen zur parenteralen Verabreichung durch Suspendierung
oder Lösen
der gewünschten
Menge zumindest eines monoacylierten Insulinanalogons in einein
nicht toxishen flüssigen
zur Injektion geeigneten Träger,
wie einem wäßrigen Medizin,
und Sterilisation der Suspension oder Lösung hergestellt werden. Alternativ
dazu kann eine abgemessene Menge der Verbindung in eine Ampulle
gegeben werden und die Ampulle und deren Inhalt können sterilisiert
und versiegelt werden. Es kann eine begleitende Ampulle oder ein
Träger
zur Vermischung vor der Verabreichung bereitgestellt werden. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
eine parenterale Verabreichung vorgesehen sind, verwenden Verdünnungsmittel,
Hilfsstoffe und Träger,
wie Wasser und wassermischbare organische Lösemittel, wie Glycerin, Sesamöl, Erdnußöl, wäßriges Propylenglycol,
N,N-Dimethylformamid und dergleichen. Beispiele für solche
phannazeutischen Zusammensetzungen beinhalten sterile, isotonische,
wäßrige Kochsalzlösungen der
monoacylierten Insulinanaloga, die mit einein pharmazeutisch annehmbaren
Puffer gepuffert sein können
und die pyrogenfrei sind. Zusätzlich
kann die parenterale pharmazeutische Formulierung Konservierungsstoffe
entlhalten, wie meta-Cresol oder andere Mittel zur Einstellung des
pH des schließlichen
Produkts, wie Natriumhydroxid oder Chlorwasserstoffsäure.
-
Die acylierten Insulinanaloga der
vorliegenen Erfindung können
auch als Gemische formuliert werden. Die Gemischformulierungen umfassen
nicht-acyliertes Insulin oder nicht-acylierte Insulinanaloga und
ein acyliertes Insulinanalogon. Das Verhältnis des Insulins oder des
Insulinanalogons zum acylierten Analogon beträgt 1 : 99 bis 99 : 1 auf Gewichtsbasis.
Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis
75 : 25 bis 25 : 75, bevorzugter 40 : 60 bis 6 : 40 und vor allein
50 : 50. Die Gemischformulierungen werden durch Mischen der gewünschten Volumina
der Komponenten in einem Strandardverdünnungsmittel für parenterale
Formulierungen liergestellt. Standardverdünnungsmittel umfassen ein Isotonizitätsmittel,
Zink, einen physiologisch tolerierten Puffer und einen Konservierungsstoff.
Der physiologisch tolerierte Puffer ist vorzugsweise ein Phosphatpuffer,
wie dibasisches Natriumphosphat. Andere physiologisch tolerierte
Puffer umfassen TRIS oder Natriumacetat. Die Auswahl und die Konzentration
des Puffers sind in der Technik bekannt. Pharmazeutisch annehmbare
Konservierungsstoffe umfassen Phenol, m-Cresol, Resorcin und Methylparaben.
Die Gemischformulierungen der vorliegenden Erfindung sind besonders
vorteilhaft, da sowohl das relativ schnell wirkende Insulin oder
Insulinanalogon und als auch das monoacylierte Insulinanalogon in
der Formulierung löslich
sind. So wird eine vorhersagbare Dauer des Wirkungsprofils bereitgestellt.
-
Das folgende Formulierungsbeispiel
ist nur erläuternd
und soll den Schutzumfang der Erfindung nicht beschränken.
-
Formulierung 1
-
Eine
parenterale Formulierung kann folgendermaßen hergestellt werden:
| Menge |
Phenol | 30mM |
Glycerin | 16mg/ml |
Acyliertes
LysB28ProB29-Humaninsulin | 100E |
Zink | 0,7% |
Natriumacetat | 3,8mg/ml |
-
Die Lösung der obigen Inhaltsstoffe
wird durch Injektion in einen Patienten verabreicht, der einer solchen
Beliandlung bedarf.
-
Um die Wirksarnkeit der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren wird B28-Nε-Palmitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin
in einem Hundemodell bei Bewußtsein
getestet. Die Experimente werden bei erwachsenen (1-2 Jahre alten)
männlichen
und weiblichen Beagles getestet, die 8–15 kg wiegen und über Nacht
gefastet haben und bei Bewusstsein sind. Zumindest 10 Tage vor der
Studie werden die Tiere mit Isofluran betäubt und es wird ein Schnitt
in die linke oder rechte Inguinalregion gemacht. Es werden silastische Katheter
in die Arteria femoralis und in die proximal kaudale Vena femoralis
eingebracht und mit einem 4–0 Faden
befestigt. Die freien Enden der Katheter werden subkutan mittels
eines Trokars auf den Rücken
geführt. Die
Katheter werden dann mit einer Glycerin/Heparin-Lösung (3
: 1, V/V, Heparinendkonzentration von 250 KIU/ml) gefüllt und
die freien Enden werden verknotet und in eine subkutane Tasche gegeben,
um das vollständige
Verschließen
der Haut zu erlauben. Keflex wird sowohl präoperativ (20 mg/kg, i. v. und
20 mg/kg i. m.) als auch postoperativ (250 mg p. o. einmal am Tag
für sieben
Tage) verabreicht, um Infektionen zu vermeiden. Torbugesic (1,5
mg/kg i. m.) wird postoperativ verabreicht, um die Schmerzen zu
kontrollieren.
-
Es wird Blut direkt vor dein Untersuchungstag
entnommen, um die Gesundheit des Tieres zu bestimmen. Es werden
nur Tiere init Hämatokriten über 38%
und Leukozytenzahlen unter 16 000 pro mm3 verwendet. Am
Nachmittag vor dem Experiment werden die freien Enden der Katheter
aus der subkutanen Tasche durch einen kleinen Schnitt freigelegt,
der unter einer lokalen Betäubung
(2% Lidocain) ausgeführt
wird und der Hund wird mit einer Leinensystemjacke und einer Halsbandausstattung
versehen.
-
Am Morgen des Experiments wird der
Inhalt des arteriellen Katheters abgesaugt (es wird für diese
Studie nur die arterielle Linie verwendet), der Katheter wird mit
Kochsalzlösung
gespült
und es wird eine Verlängerungsleitung
(geschützt
durch einen Edelstalhtether) an den Katheter angebracht. Der Hund
wird in einem metabolischen Käfig
gegeben und die Katheterverlängerungsleitung
und die Leinen werden an ein Schwenksystem angebracht, um es dem
Hund zu ermöglichen,
sich frei im Käfig
zu bewegen. Nach 15 Minuten Ruhezeit (45 Minuten für die Kontrolle)
wird Blut (2–3,5
ml) zur Bestimmung der Plasmaglucosekonzentration entnommen. Eine
zweite Grundzustandsprobe wird 15 Minuten später gezogen (Zeitpunkt 0).
Die Testsubstanz (Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung oder 10,5 mmol/kg B28-Nε-Palmitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin,
dies entspricht einem Moläquivalent
von 1,75 E/kg Humaninsulin) wird subkutan dorsal am Genick verabreicht.
-
Es werden dann arterielle Blutproben
(2–3,5
ml) zumindest alle 30 Minuten für
die nächsten
zwei (Kontrolle) bis sechs Stunden (B28-Nε-Palmitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin)
entnommen. Es werden Proben in Vakuumblutsammelröhrchen gesammelt, die Dinatrium-EDTA
enthalten und sofort auf Eis gestellt. Die Proben werden zentrifugiert
und das entstehende Plasma wird in Polypropylenteströhrchen überführ und auf
Eis gelagert oder fiir die Dauer der Studie gekühlt.
-
Am Ende des Experiments wird das
Tier betäubt
(Isofluran), der Katheter wird mit frischer Kochsalzlösung gespült und mit
dem Glycerin/Heparin-Gemisch gefüllt,
wobei das freie Ende des Katheters verknotet und subkutan plaziert
wird, wie dies vorher beschrieben wurde und das Antibiotikum wird
verabreicht (300 mg Keflex, i. m.). Die Plasmaglucosekonzentrationen
werden am Tag der Studie mittels eines Glucoseoxidaseverfahrens
in einein Beckman Glucoseanalysegerät bestimmt. Die aufgeführten Werte
sind der Mittelwert ± der
Standardabweichung vom Mittelwert (SEM).
-
Die Plasniaglucosekonzentraion verändert sich
nicht signifikant von der Grundlinie während der zweistündigen Beobachtungsperiode
nach der Injektion der Phosphat-gepufferten Kochsalzlösung (Tabelle
1). Während
derselben Zeitspanne führt
die subkutane Verabreichung von B28-Nε-Palmitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin
zu einer Abnahme von 15% (17 mg/dl) in der Plasmaglucosekonzentration.
Die Plasinaglucosekonzentration bei dem mit B28-Nε-Palmitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin
behandelten Tier fällt
stufenweise während der
nächsten
vier Stunden auf einen Glucosespiegel von 41 mg/dl unter die Grundlinie
(35% Abnahme) sechs Stunden nach der Injektion.
-
Es ist in der Literatur bekannt,
daß Plasmaglucosekonzentrationen
beim normalen Hund nicht signifikant fallen, sogar nach einer Woche
Fasten. Die Abnahme der Glucose, die in dieser Studie beobachtet
wird, beruht auf der Verabreichung von B28-Nε-Palmitoyl-LysB2BProB29-Humaninsulin,
was die Insulin-ähnliche
Aktivität
dieser Verbindung zeigt.
-
Tabelle
1 Plasmaglucosekonzentrationen nach einer subkutanen Injektion von
Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung
(Kontrolle) oder von
B28-N
ε-Palmitoyl-LysB
28ProB
29-Humaninsulin
-
Sequenzliste
-
- (I) Allgemeine Information:
- (i) Anmelder: Eli Lilly and Company
- (B) Straße:
Lilly Corporate Center
- (C) Stadt: Indianapolis
- (D) Staat: Indiana
- (E) Land: Vereinigte Staaten von Amerika
- (F) Postleitzahl: 46285
- (ii) Titel der Erfindung: Acylierte Insulinanaloga
- (iii) Anzahl an Sequenzen: 2
- (iv) Korrespondenzadresse:
- (A) Adressat: C. M. Hudson
- (B) Straße:
Erl Wood Manor
- (C) Stadt: Windlesham
- (D) Staat: Surrey
- (E) Land: Vereinigtes Königreich
- (F) Postleitzahl: GU20 6PH
- (v) Computerlesbare Form:
- (A) Mediumtyp: Diskette
- (B) Computer: Macintosh
- (C) Betriebssystem: Macintosh 7.0
- (D) Software: Microsoft Word
- (2) Information für
SEQ ID Nr:1
- (i) Sequenzeigenschaften:
- (A) Länge:
2l Aminosäuren
- (B) Typ: Aminosäure
- (D) Topologie: linear
- (ii) Molekültyp:
Polypeptid
- (ix) Merkmal:
- (A) Name/Schlüssel:
Variable Stelle
- (B) Lage: 1
- (C) Identifizierungsverfahren:
- (D) Andere Information: "Xaa steht an der Position 1 der SEQ
ID Nr. 1 (Insulin-A-Kette) für
Gly oder acyliertes Gly, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr.
2 für Phe
steht, Xaa an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 steht für Asp, Lys,
Leu, Val oder Ala und Xaa and der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 steht
für Lys
oder Pro".
- (xi) Sequenzbeschreibung: SEQ ID Nr:l
- (3) Information für
SEQ ID Nr: 2
- (i) Sequenzeigenschaften:
- (A) Länge:
30 Aminosäuren
- (B) Typ: Aminosäure
- (D) Topologie: linear
- (ii) Molekültyp:
Polypeptid
- (ix) Merkmal:
- (A) Name/Schlüssel:
Variable Stelle
- (B) Lage: 1
- (C) Identifizierungsverfahren:
- (D) Andere Information: "Xaa steht an der Position 1 der SEQ
ID Nr. 2 für
Phe oder für
acyliertes Phe, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 1 für Gly steht,
Xaa steht an der Position 28 der SEQ ID Nr. 2 für Asp, Lys, Leu, Val oder Ala
und Xaa steht an der Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für Lys oder
Pro."
- (ix) Merkmal:
- (A) Name/Schlüssel:
Variable Stelle
- (B) Lage: 28
- (C) Identifizierungsverfaliren:
- (D) Andere Information: Xaa steht an der Position 28 der SEQ
ID Nr. 2 für
Asp, Lys, Leu, Val, Ala oder für
acyliertes Lys, wenn Xaa an der Position 1 der SEQ ID Nr. 1 für Gly steht,
Xaa steht an der Position 1 der SEQ II) Nr. 2 für Phe und Xaa steht an der
Position 29 der SEQ ID Nr. 2 für
Pro".
- (ix) Merkmal:
- (A) Name/Schlüssel:
Variable Stelle (B) Lage: 29
- (C) Identifizierungsverfahren:
- (D) Andere Information: Xaa steht an der Position 29 der SEQ
ID Nr. 2 für
Lys, Pro oder acyliertes Lys, wenn Xaa an der Position 28 der SEQ
II) Nr. 2 für
Asp, Lys, Leu, Val oder Ala steht, Xaa steht an der Position 1 der SEQ
ID Nr. 1 für
Gly und Xaa steht an der Position 1 der SEQ ID Nr. 2 für Phe".
- (xi) Sequenzbeschreibung: SEQ ID Nr:2