-
Hintergrund
der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Abtrennung
eines gelösten
Stoffes, der in gasförmigen
Lösungsmitteln
gelöst
ist. Insbesondere betrifft diese Erfindung die Abtrennung und Wiedergewinnung
von einem oder mehreren in Gasen von hohem Druck gelösten Stoffen
und die Wiedergewinnung des Gases unter hohem Druck. Für die Zwecke
dieser Erfindung wird eine gasförmige
Lösung
als eine Lösung
angesehen, in welcher das Lösungsmittel
und die Lösung über eine
hohe Komprimierbarkeit verfügen.
-
Bei
niederem Druck sind Gase schwache Lösungsmittel und die potentielle
Löslichkeit
eines potentiellen gelösten
Stoffes ist auf seine Flüchtigkeit beschränkt. Beispielsweise
ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf den Dampfdruck des Wassers
auf seinen Taupunkt beschränkt,
welcher die Temperatur ist, an welchem der Dampfdruck des Wassers
gleich dem Partialdruck des Wassers in dem Gas ist. Bei hohen Drücken können Gase
selbst für
nicht flüchtige Substanzen
eine beträchtliche
Lösungsmittelwirkung entfalten,
z.B. kann Dampf unter hohem Druck Siliciumdioxid bei Temperaturen
auflösen,
wo der Dampfdruck des Siliciumdioxids vernachlässigbar ist (siehe 4).
-
Die
Lösungsmittelwirkung
eines besonderen Gases hängt
stark von der durch Druck und Temperatur beeinflussten Dichte des
Gases ab, wobei ein besonderes gas bei hoher Dichte mehr Stoffe
auflösen
kann als das gleiche Gas bei niedrigerer Dichte. Die starke Wirkung
der Dichte oder des Drucks auf die Löslichkeit von Lösungsprodukten
ist gut bekannt und wird auf dem Gebiet der superkritischen Fluidextraktion
eingesetzt, die von Krukonis und McHugh in ihrer Schrift "Supercritical Fluid
Extraktion" Butterworth
Publishers 1986 und von Zosel im US-Patent 3,969,196 beschrieben
wird.
-
In
einem typischen SCF-Verfahren wird unter Verwendung eines gasförmigen Lösungsmittels
unter hoher Dichte und hohem Druck ein Lösungsprodukt aus einem Substrat
extrahiert, wobei der Druck des Lösungsmittels sodann so weit
reduziert wird (und damit auch seine Dicht), dass die Konzentration
des gelösten
Stoffes nun seine neue Löslichkeit überschreitet,
so dass der gelöste
Stoff ausfällt
und aus dem gasförmigen
Lösungsmittel
mechanisch gewonnen werden kann, welches dann wieder komprimiert und
wieder verwendet werden kann. Dieser typische Prozessablauf wird
von Krukonis und McHugh und früher
von Zosel gut beschrieben.
-
Diese
Art der Reduktion der Dichte durch Verminderung des Drucks und auch
der entsprechende Vorgang der Erniedrigung der Dichte durch eine
Temperaturerhöhung
weisen jedoch Nachteile auf, nämlich:
- 1. Es bleibt eine beträchtliche Menge an Lösungsprodukt
in Lösung,
wenn der Druck nicht auf sehr niedrige Werte abgesenkt wird, was
bei der Wiederverwendung des Lösungsmittel
mit hohen Kosten für
die Kompression verbunden ist.
- 2. Die Bildung von zwei Phasen in der Ausrüstung für die Reduktion des Druckes
und die Einstellung der Temperatur kann zu einer Abtragung oder Verminderung
der Wärmeübertragungskoeffizienten
führen.
-
Es
gibt auch Fälle,
wo eine Reduktion des Drucks des unter hohem Druck stehenden Gases nicht
durchführbar
ist. Beispielsweise bei der Erzeugung von unter Hochdruckstehendem
Dampf. Siliciumdioxid ist ein überall
vorkommender Verunreiniger des Grund- und Oberflächenwassers. In einem Boiler löst der unter
Hochdruck stehende Dampf löst
einiges Siliciumdioxid auf und transportiert es durch das System
bis zur Turbine, wo der Dampf auf niedrigen Druck expandiert wird.
Das Siliciumdioxid wird in dem Dampf unter niedrigem Druck weniger
löslich
und fällt in
der Turbine als Feststoff aus, was ein Absinken der Leistung zur
Folge hat. Die Löslichkeit
von Siliciumdioxid und anderer Mineralien bedingt eine außerordentliche
Reinheit des Speisewassers für
den Boiler und schließt
eine Verwendung von geothermischem Dampf in einem offenen Kreislauf
oder von Dampf aus der Oxidation von superkritischem Wasser aus, wie
dies von Modell im US-Patent 4,338,199 oder in Dickinson 4,292,953
beschrieben wird. Arbeit wird aus Dampf nur gewonnen, wenn auf niedrigen
Druck expandiert wird, wobei das Ausfallen von Siliciumdioxid unvermeidbar
ist
-
Erdöl wird aus
Formationen des Untergrunds gewonnen, indem unter hohem Druck stehendes Kohlendioxid
als Lösungsmittel
eingesetzt wird. Die Expansion, Phasentrennung und erneute Kompression
kann teuer sein und viele der leichteren Kohlenwasserstofffraktionen
lassen sich damit nicht gewinnen, wenn nicht eine Expansion bis
zu sehr niedrigen Druck eingesetzt wird, was die Kosten für die Kompression
erhöht.
-
Eine
Verarbeitung mit SCF kommt bei vielen Trennungsvorgängen zum
Einsatz, meistens sind davon hochwertige Materialien wie spezielle
Nahrungsmittel betroffen, wie z.B. entkoffeinierter Kaffee, wo zufällig das
Lösungsprodukt
Koffein typischerweise nicht gewonnen sondern irreversibel an Aktivkohle gebunden
wird.
-
Einen
hauptsächlichen
Kostenfaktor bei einer Verarbeitung mit SCF stellt die Energie dar,
die zur Kompression des Fluids benötigt wird, so dass nach der
Expansion seine Lösungsmitteleigenschaften
zur Entfernung des gelösten
Stoffes wieder hergestellt werden. Es kann ein Sorptionsmittel wie
z.B. Aktivkohle eingesetzt werden, während eine Druckverminderung
vermieden wird. Wenn jedoch der gelöste Stoff das gewünschte Produkt
ist, wie z.B. bei der Extraktion von Ölsamen oder von Gewürzen, dann
sind eine Druckänderung
und die damit verbundenen Energiekosten unvermeidbar.
-
Arbeit
ist Kraft mal Weg. Die Kompressionsarbeit eines Fluids hängt in großem Ausmaß von der Komprimierbarkeit
des Fluids und der Volumenänderung
ab, die während
der Kompression auftritt. Flüssigkeiten
sind wenig komprimierbar und benötigen wenig
Arbeit, um ihren Druck zu erhöhen.
Andererseits benötigen
Gase wegen ihrer Komprimierbarkeit viel mehr Arbeit zur Kompression.
Die Kompression eines dichten Gases über eine moderate Änderung der
Dichte kann weniger Arbeit erfordern als die Kompression eines Gases
von niedrigem Druck über eine
größere Volumenänderung,
obwohl die Druckänderung
oder der maximale Druck sogar niedriger sein können.
-
Gase
unter hohem Druck können
Stoffe in Prozessen auflösen,
wo dieser Effekt unerwünscht ist.
Bei der Kompression von Gasen können
z.B. Schmiermittel aus dem Kompressor das Gas verunreinigen. In
einem Fall, wo Kohlendioxid zur Reinigung von Halbleitern verwendet
wird, ist für
die Abtrennung der Schmiermittel oder anderer leicht flüchtiger
verunreinigender Stoffe eine Destillation nötig. Die Destillation von Kohlendioxid
hat im subkritischen Zweiphasenabschnitt zu erfolgen. Um superkritisches
Kohlendioxid zu erhalten, muss das Fluid dann komprimiert und erhitzt
werden. In dem Fall, wo der gelöste
Stoff ein Feststoff ist, führt
die Destillation zur Bildung eines Feststoffs in der Destillationskolonne,
was ein Verstopfen und eine ineffiziente Arbeitsweise zur Folge
haben kann. Auf ähnliche
Weise müssen
Fluide, die in Tieftemperatur-Kühlungszyklen verwendet
werden, vor ihrer Expansion von gelösten Stoffen gereinigt werden,
um im Verdampfer die Bildung von Feststoffen und die Konzentrierung
von Öl sowie
eine unpassende Schmierung des Kompressors zu vermeiden.
-
Eine
Chromatographie des superkritischen Fluids, insbesondere bei Verwendung
eines Druckprogramms, kann eingesetzt werden, um sehr viele Verbindungen
abzutrennen, insbesondere Kohlenwasserstoffe in analytischem Maßstab. Es
werden extrem reine Fluide benötigt
und Schmiermittel des Kompressors lassen sich nicht leicht entfernen.
-
Der Erfindung
zu Grunde liegende Aufgaben
-
- 1. Zur Verfügung
Stellen eines Verfahrens, mit welchem ein gelöster Stoff aus einem gasförmigen Lösungsmittel
abgetrennt und wieder gewonnen werden kann.
- 2. Zur Verfügung
Stellen eines Verfahrens, mit welchem ein gasförmiges Lösungsmittel bis zu einem beliebig
hohen Grad gereinigt werden kann.
- 3. Zur Verfügung
Stellen eines Verfahrens, mit welchem ein gelöster Stoff aus einem gasförmigen Lösungsmittel
bis zu einem beliebig hohen Grad abgetrennt werden kann.
- 4. Zur Verfügung
Stellen eines Verfahrens, mit welchem sich unterschiedliche gelöste Stoffe
mit unterschiedlichen Löslichkeitseigenschaften
voneinander trennen lassen, während
sie in einem gasförmigen
Lösungsmittel
gelöst
sind.
- 5. Entfernung von Siliciumdioxid und anderer Mineralien aus
einem verunreinigten Dampf, damit sie in Prozessen verwendet werden
können,
in denen reiner Dampf benötigt
wird, wie z.B. in Turbinen.
- 6. Reinigung eines SCF-Lösungsmittels
zur Wiederverwendung.
- 7. Zur Verfügung
Stellen eines Trennverfahrens, mit welchem das Durchleiten einer
zweiphasigen Mischung durch eine Vorrichtung zur Druckveränderung
oder durch eine Vorrichtung zur Temperaturveränderung vermieden werden kann.
-
Bei
früheren
Verfahren zur Entfernung gelöster
Stoffe aus gasförmigen
Lösungsmitteln
waren entweder eine Druckänderung
oder eine Temperaturänderung
beteiligt, um eine Zweiphasenmischung zu bilden, oder die Verwendung
eines Sorptionsmittels, um den gelösten Stoff irreversibel abzusondern.
-
Im
Stand der Technik gibt es eine Vorrichtung, die mit einem ähnlichen
Problem befasst ist, nämlich
der Trennung von Gasen voneinander. Wenn z.B. Luft aus der Umgebung
komprimiert wird, verunreinigt die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeit
die komprimierte Luft und diese Feuchtigkeit muss bei vielen Anwendungen
entfernt werden. Wassertropfen lassen sich mechanisch entfernen,
aber Wasserdampf stellt ein anderes Problem dar. Gekühlte Lufttrockner
kühlen
die Luft ab und senken so den Taupunkt der getrockneten Luft. Es lassen
sich Betten aus Sorptionsmitteln oder Sikkativen einsetzen und diese
Betten lassen sich durch Erhitzen regenerieren.
-
Aus
der
US 2,944,627 ist
ein Verfahren bekannt, in welchem ein gelöster Stoff in einem gasförmigen Strom
an einem Sorptionsmittelbett absorbiert wird, danach wird der gelöste Stoff
desorbiert, indem gasförmiges
Medium durch das Bett geleitet wird. Speziell wird das Durchströmen eines
Stromes aus einer gasförmigen
Mischung unter positivem Druck durch ein Adsorptionsmittel während des
Adsorptionszyklus beschrieben. Der Druck wird dann reduziert, indem
die Kammer während
des Adsorptionszyklus zur Atmosphäre hin geöffnet wird.
-
Ein
andere Verfahren ist als "Pressure
Swing Absorption" bekannt,
oder wenn es zum Trocknen von Luft, zur Gewinnung von Sauerstoff
aus Luft und zur Trennung von Kohlenwasserstoffen eingesetzt wird
als "Heatless Drying" oder "Heatless Fractionation" (Skarrstrom und
S. et al., US-Patente 3,069,830; 3,237,377; 2,944,627 Kant et al., 3,273,379).
In dem Trocknungsprozess wird an einem Sorptionsmittel in einem
Bett Wasserdampf in Luft unter hohem Druck (150 psia) absorbiert
und dann das Bett auf Außendruck
gebracht und ein Volumen trockener Luft unter niedrigem Druck in
entgegen gesetzter Richtung durch das Bett geleitet, wo diese regenerierende
Luft nun die absorbierte Feuchtigkeit aus dem Sikkativ entfernt.
Dieses Verfahren funktioniert, weil der Dampfdruck des sorbierten Wassers
auf das Sikkativ (nahezu) unabhängig
von dem ebenfalls mit dem Sikkativ in Kontakt stehenden Luftdruck
ist. 10 Volumina Luft bei 150 psia halten soviel Wasserdampf zurück wie 10
Volumina Luft bei 15 psia. Im Betrieb können 10 Volumina Luft bei 150 psia
in eine Bett aus Sikkativ bis zu einem sehr hohen Grad getrocknet
werden und dann wird der Druck reduziert und vielleicht zwanzig Volumina
Luft bei 15 psia durch das Bett zurückströmen gelassen und für die Regenerierung
des Betts verwendet. Dies lässt dann
immer noch acht Volumina getrockneter Luft bei 159 psia für eine Verwendung übrig.
-
Das
Heatless Drying und andere Formen der Pressure Swing Adsorption
betreffen die Abtrennung von einem Typ von Gas von einem anderen
Typ, wo sich die Gase wie eine ideale Mischung verhalten und die
Gegenwart oder das Fehlen eines Gases die Sorption der anderen Gase
nicht groß beeinflusst. Bei
der Abtrennung von Wasser aus Luft wird der Partialdruck des Wassers
von der Luft nicht groß beeinflusst
und die Luft unter vermindertem Druck wird zur Regenerierung verwendet.
Der derzeitige Stand der Technik bei der Pressure Swing Adsorption
wird in dem Artikel von R.V. Jasra et al., "Separation of Gases by Pressure Swing
Adsorption" beschrieben, Separation
Science and Technology, 26(7), SS. 885–930, 1991. In allen Verfahren
wird das Sorptionsmittel unter hohen Druck beladen und unter niedrigem
Druck desorbiert.
-
Im
Kontext dieser Beschreibung wird ein gasförmiges Lösungsmittel als ein Lösungsmittel
mit einer signifikanten Komprimierbarkeit angesehen und ein gelöster Stoff
oder ein nicht gasförmiges
Lösungsprodukt
ist eine Spezies, deren thermodynamisches chemisches Potential mit
zunehmender Dichte des gasförmigen
Lösungsmittels
oder der Lösung
abnimmt.
-
In
dem Verfahren dieser Erfindung muss ein gasförmiges Lösungsmittel gereinigt werden.
In einem gasförmigen
Lösungsmittel
nimmt die Löslichkeit
eines Lösungsprodukts
mit zunehmender Dichte des Lösungsmittels
zu. Das thermodynamische chemische Potential eines reinen Feststoff
oder einer reinen Flüssigkeit
ist nur sehr schwach vom Druck abhängig und somit ist in einer
gesättigten
Lösung,
wo die gasförmige
Lösung
im Gleichgewicht dem reinen gelösten
Stoff vorliegt, das chemische Potential des gelösten Stoffs in der Lösung auch
unabhängig
vom Druck, falls die Lösung
gesättigt
bleibt. Das chemische Potential einer Spezies in einer nicht gesättigten Lösung ist
in erster Annäherung
proportional zum Bruchteil der Sättigung.
Gibt es im chemischen Potential einer Spezies zwischen zwei Phasen
einen Unterschied, bewegt sich die Spezies von Bereichen mit höherem chemischem
Potential zu Bereichen mit niedrigerem chemischem Potential bis
das chemische Potential einheitlich ist. Somit löst sich das Lösungsprodukt
in einer untersättigten
Lösung
in Kontakt mit dem reinen Lösungsprodukt
solange, bis die Lösung
gesättigt
ist. Ähnlich
fällt in
einer übersättigten
Lösung
der gelöste
Stoff aus.
-
Wird
eine Mischung aus gasförmigen
Spezies isotherm komprimiert, nimmt das chemische Potential von
jeder gasförmigen
Spezies zu. Im Falle von Wasserdampf in Luft nimmt das chemische
Potential so lange zu, bis es das von flüssigem Wasser überschreitet
und flüssiges
Wasser dann ausfällt.
Der Dampfdruck des Wassers (und sein chemisches Potential) bleibt
konstant, wenn der Gesamtdruck zunimmt und mehr Wasser ausfällt.
-
Wird
eine gasförmige
Lösung
isotherm komprimiert, nimmt das chemische Potential des Gaslösungsmittels
zu, aber das chemische Potential des nicht gasförmigen Lösungsprodukts nimmt ab. Die Löslichkeit
eines nicht gasförmigen
Lösungsprodukts steigt
mit wachsendem Druck und es muss dann mehr Lösungsprodukt in Lösung gehen,
um das chemische Potential der Lösung
aufrecht zu erhalten. Dieses Phänomen
lässt sich überall in
der Nähe
des superkritischen Bereichs beobachten und wird gewöhnlich während eines
SCF-Prozesses ausgenutzt. In 4 kann gesehen
werden, wie die Veränderung der
Löslichkeit
von Siliciumdioxid in Wasser entlang der verschiedenen Isothermen
mit dem Druck zunimmt. Dieses Verhalten wird auch im subkritischen gasförmigen Bereich
beobachtet, obwohl es weniger ausgeprägt ist.
-
Wird
eine Mischung aus Luft und Wasserdampf mit einem Sikkativ im Gleichgewicht
gehalten, dann ist das chemische Potential des Wassers auf dem Sikkativ
und in dem Gas gleich. Wird das Gas isotherm komprimiert, bewegt
sich das Wasser auf das Sikkativ zu. Wird das Gas isotherm expandiert, bewegt
sich das Wasser vom Sikkativ weg.
-
Wird
eine Lösung
aus einem gasförmigen Lösungsmittel
und einem Lösungsprodukt
im Gleichgewicht mit einem Sorptionsmittel gehalten, dann ist das
chemische Potential des Lösungsprodukts
auf dem Sorptionsmittel und in der Lösung gleich. Wird die gasförmige Lösung isotherm
komprimiert, nimmt das chemische Potential des Lösungsprodukts in der Lösung ab
und das Lösungsprodukt
bewegt sich vom Sorptionsmittel weg und geht in die Lösung. Wird
die Lösung
expandiert, dann bewegt sich das Lösungsprodukt aus der Lösung heraus
und geht auf das Sorptionsmittel. Dieses Verhalten ist dem bei gasförmigen Mischungen
beobachteten entgegengesetzt und auch entgegengesetzt dem bei der
Pressure Swing Adsorption oder dem Heatless Drying beobachteten
und ausgenutzten Verhalten.
-
Die
Pressure Swing Adsorption ist eine Form von parametrischem Pumpen
genauso wie das Verfahren dieser Erfindung. Das Lösungsprodukt
wird bei niedrigem Druck sorbiert und bei hohem Druck desorbiert.
-
Alle
Nachteile der Verfahren des Standes der Technik werden mit einem
Verfahren gemäß Anspruch
1 der vorliegenden Erfindung gelöst.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
ein Schema einer ersten Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens der Abtrennung und Wiedergewinnung eines oder mehrerer
in einem gasförmigen
Lösungsmittel
gelösten
Lösungsprodukts
sowie zur Wiedergewinnung eines gereinigten Gases.
-
2 ist
ein Schema einer zweiten Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
3 ist
ein Schema einer dritten Ausführungsform,
die zur Durchführung
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann.
-
4 ist
eine graphische Darstellung der Löslichkeit von Siliciumdioxid
in Wasser und
-
5 ist
ein Schema einer vierten Ausführungsform
zur Durchführung
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
In 1 wird
eine Einspeisung gezeigt, welche Kohlendioxid als Lösungsmittel
und Naphthalin als Lösungsprodukt
bei einer Temperatur von 35° zeigt.
Bei 1100 psi ist die Löslichkeit
2 Gew.-%.
-
Falls
eine Einspeisung, die 0,1% Naphthalin bei 1100 psi (50% Sättigung)
enthält,
gezwungen wird, in den Boden (81) einer Adsorptionssäule 11 und
durch sie hindurch zu fließen,
die mit einem geeigneten Sorptionsmittel wie z.B. Aktivkohle gepackt ist,
wird das Naphthalin auf dem Sorptionsmittel adsorbiert und reines
Kohlendioxid verlässt
am oberen Ende (71) die Säule. Falls 1000 kg der Mischung
hindurch geflossen sind, werden 999 kg CO2 wieder
gewonnen und 1 kg Naphthalin bleibt im Bett zurück. An der Basis 81 des
Betts, wo die Einspeidung zuerst mit dem Sorptionsmittel in Kontakt
gekommen ist, wird das Sorptionsmittel so lange mit Naphthalin beladen, bis
das chemische Potential für
Naphthalin 50% Sättigung
ist.
-
Der
Fluss der Einspeisung wird nun umgeleitet, indem das Ventil 51 geschlossen
und das Ventil 52 zur Adsorptionssäule 12 geöffnet wird
und die Pumpe 21 wird angeworfen, um durch das Ventil 55 die
Adsorptionssäulen 11 und 13 von
einem Druck von 1100 psi auf einen Druck von 1300 psi zu bringen.
Die Löslichkeit
des Naphthalins steigt nun auf 2,0% an, aber das chemische Potential
des Naphthalins auf dem Sorptionsmittel an der Basis 81 der
Säule 11 ändert sich
mit dem Druck nicht und somit liegt immer noch eine 50% Sättigung
vor. Der Wert für
die Sättigung
beträgt
nun 2,0%, somit wird Naphthalin von dem Sorptionsmittel desorbiert
bis die Fluidkonzentration bei 81 den halben Wert der Sättigung
oder 1,0% eingenommen hat. Die Pumpe 21 fährt weiter mit
dem Pumpen fort und Fluid mit 1,0% Naphthalin bewegt sich weiterhin
in die Säule 13,
bis die 1 kg Naphthalin entfernt worden sind. Dafür werden
idealerweise 100 kg CO2 benötigt. Dieses
Fluid wird durch die Säule 13 und
durch das Drosselventil 61 geleitet, wo der Druck auf 1100
psi abgesenkt wird. Die Löslichkeit
bei 1100 psi ist nur 0,2%, somit fällt das überschüssige Naphthalin aus und durch
die Säule 14 steigt
in CO2 gesättigtes Naphthalin auf. Das überschüssige Naphthalin
oder 0,8 kg werden im Gefäß 31 gesammelt.
Die Säule 14 ist
mit Sorptionsmittel beladen, welches das Naphthalin adsorbiert und
wird an der Basis 84 beladen, bis das chemische Potential
gleich dem Potential bei einer Sättigung
ist. Das teilweise entleerte CO2 steigt
durch die Säule 14 auf
und wird vor Eintritt in die Säule 12 mit
frischer Einspeisung vereinigt, wo wie in Säule 11 das Naphthalin
vollständig
entfernt wird.
-
Wenn
die Säulen 12 und 14 mit
der Pumpe 21 bis auf 1300 psi gebracht werden, wird das
Sorptionsmittel an der Basis 84 von 14 bis zum chemischen
Potential einer gesättigten
Lösung
aufgeladen und der Naphthalingehalt des Fluids, das 14 bei 84 verlässt, ist
2,0%. Derjenige an der Basis von 12 ist 1,0%. Es ist nötig, dass
1,1 kg Naphthalin von der Säule 12 entfernt
werden, wofür
idealerweise 110 kg CO2 gebraucht würden. 0,11
kg werden in Säule 13 eingefangen,
wobei 0,11 in 11 hängen
bleiben und der Rest als Feststoff im Gefäß 31 gesammelt wird.
-
Diese
Reihe von Operationen kann viele Male wiederholt werden, indem die
Ventile 50 bis 59 in der richtigen Reihenfolge
betätigt
werden, oder hierfür
automatische Kontrollen vorgesehen werden. Unter der Voraussetzung,
dass die Flussvolumina auf den richtigen Druck eingestellt und ausreichende Mengen
von unter hohem Druck stehendem CO2 eingesetzt
werden, lassen sich beliebige Mengen von Naphthalin-freiem CO2 wiedergewinnen. Da die Löslichkeit
und folglich auch das chemische Potential über die Druckänderung
von 1100 psi auf 1300 psi um das 10-fache ansteigen, erfordert die
Regenerierung der Säulen
mit eine unter hohem Druck stehenden Fluid (idealerweise) ein Zehntel
soviel CO2 wie im gesamten Einspeisestrom und das Lösungsprodukt
lässt sich
in diesem Fall als reines Material wieder gewinnen. Beim Betrieb
ist es leichter, für
die Regenerierung einen Überschuss
an Fluid einzusetzen, um einen Sicherheitsabstand bei der Reinheit
des Produkts aufrecht zu erhalten und um dem nicht idealen Verhalten
und den Unumkehrbarkeiten im Prozess Rechnung zu tragen. Die in
diesem Beispiel verwendeten Flüsse
sind rein beispielhaft und stellen den Idealfall dar.
-
In
vielen Fällen
wird eine Mischung von Lösungsprodukten
in einem gasförmigen
Lösungsmittel gelöst und es
wird die gleichzeitige Wiedergewinnung aller Lösungsprodukte angestrebt, z.B.
bei der Gewinnung von Erdöl
mittels Flutung mit CO2. Kohlendioxid ist
ein billiges Fluid das bei hohem Druck ein gutes Lösungsmittel
für die
meisten Kohlenwasserstoffe darstellt und das die Viskosität des Öls herabsetzt.
Typischerweise wird CO2 unter Druck in eine Erdölformation
eingeleitet, wo die restlichen Kohlenwasserstoffe durch das CO2 gelöst
und expandiert werden. Die erhaltene Mischung wird aus der Formation
entfernt. Das CO2 hat eine viel niedrigere
Viskosität
als die CO2-Öl-Mischung
und somit kann Viscous Fingering und daraus resultierende ungehinderte
Fließen
durch die Formation zu einer Verdünnung des Produkts mit CO2 führen.
Viele der wertvollen Erdölfraktionen
sind mit CO2 unter hohem Druck mischbar und die Wiedergewinnung
von Erdöl
und CO2 für
eine Reinjektion kann schwierig sein. In 2 wird ein
Fluidstrom, z.B. aus einem Wiedergewinnungsverfahren von CO2-angereichertem Öl oder einem an natürlichem
verflüssigtem
Gas reichen natürlichen
Gasstrom, in einen Expander 22 eingeleitet, um Arbeit zu
gewinnen. Der expandierte Strom wird sodann in Säulen wie in 1 eingespeist,
wo die gelösten
Stoffe auf einem Sorptionsmittel adsorbiert und von dem Gas für das Lösungsprodukt
abgetrennt werden. Das expandierte und gereinigte Fluid wird dann
unter Verwendung der in der vorhergehenden Expansion gewonnenen
Arbeit in 21 komprimiert. Ein Teil des komprimierten Fluids wird
sodann verwendet, um die Sorptionsmittelbetten zu regenerieren.
Im Prinzip kann der Expander in einem Einphasenabschnitt betrieben
werden, wo die Ausrüstung
zuverlässiger
und effizienter ist, doch die Lösungsprodukte lassen
sich vollständig
wiedergewinnen. Um das regenerierende Fluid wieder zu Komprimieren
ist zusätzliche
Arbeit nötig.
Diese Ausführungsform
kann bei der Erdölgewinnung
und -verarbeitung von Nutzen sein, wie z.B. bei der Propan-Asphaltentziehung oder
dem ROSE-Verfahren (Residuum Oil Supercritical Extraction) und der
Verarbeitung von Naturgas. oder wo es notwendig ist, um einen gelösten Stoff aus
einem gasförmigen
Lösungsmittel
zu entfernen. Krukonis und McHugh beschreiben in ihrem Buch viele
Beispiele von Verfahren mit gasförmigen
Lösungsmitteln,
bei denen die vorliegende Erfindung von Nutzen sein würde.
-
Das
Verfahren kann eingesetzt werden, um verunreinigende toxische Stoffe
von verschiedenen Substraten abzutrennen und wieder zu gewinnen. Beispielsweise
lässt sich
SCF-CO2 dazu verwenden, um Ölabfälle, PCBs,
aromatische Kohlenwasserstoffe und andere lösliche Verbindungen aus kontaminiertem
Boden zu extrahieren. Mit dem Verfahren dieser Erfindung lassen
sich diese kontaminierenden Stoffe unter Einsatz der Vorrichtung
der 1 bis zu einem Grad aufkonzentrieren, wo der verunreinigende
Stoff verascht oder recycelt werden kann, und das Lösungsmittel
kann bis zu einem sehr hohen Grad gereinigt werden, so dass die
Wiederverwendung des Lösungsmittels
für weitere
Extraktionen zu einer nahezu vollständigen Entfernung der kontaminierenden
Stoffe aus dem Boden führen
kann. Die Abtrennung des gelösten
Stoffes aus dem gasförmigen
Lösungsmittel
erfolgt in der Sorptionssäule
und es im Prinzip nicht nötig,
immer eine Mischung aus zwei Phasen zu bilden, wie es bei der herkömmlichen SCF-Verarbeitung
notwendig ist, z.B. in dem Verfahren von Eppig et al., (4,434,028),
wo das Lösungsmittel
und der gelöste
Stoff zur Trennung eine Mischung aus zwei Phasen bilden.
-
Die
Regenerierung von Sorptionsmitteln unter Einsatz superkritischer
Fluide ist von Modell in den US-Patenten 4,061,566; 4,124,528 und 4,147,624
beschrieben worden und wurde von Krukonis und McHugh in ihrem Buch
gut untersucht und beschrieben. Diese diskutieren die Entfernung
von adsorbierten Stoffen aus Sorptionsmitteln, wo die Sorptionsmittel
zunächst
verwendet wurden, um die gelösten
Stoffe aus einer wässrigen Lösung zu
adsorbieren und das gasförmige
Lösungsmittel
dafür verwendet
wird, den gelösten
Stoff zu desorbieren und dann behandelt wird, um das gasförmige Lösungsmittel
zu einem Nichtlösungsmittel
für den
betreffenden gelösten
Stoff zu machen. Während
sich Aktivkohle mit superkritischen Fluiden regenerieren lässt, kann
die Adsorption eines gelösten
Stoffes selbst in einer verdünnten
SCF-Lösung
beträchtlich sein.
Krukonis präsentiert
Daten, die ein Beladen von 0,2 g Alachlor (ein synthetisches Pestizid)
pro Gramm Kohlenstoff bei einer Alachlor-Konzentration zwei Größenordnungen
unter der Sättigung
zeigen. Er zeigt somit, dass die von Modell erwartete Regenerierung
in Folge von Gleichgewichtseffekten begrenzt ist.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann eingesetzt werden, um
gelöste
Stoffe aus einem gasförmigen
Lösungsmittel
zu entfernen, während
in ihm die ganze Zeit das Fluid unter Bedingungen gehalten wird,
wo es für
das gewünschte
Lösungsprodukt
ein Lösungsmittel
bleibt. Die Gleichgewichtseffekte, welche die Effektivität des von
Modell beschriebenen Verfahrens begrenzen, werden in dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung dazu benutzt, die erwünschte Trennung durchzuführen.
-
Das
Verfahren kann auch eingesetzt werden, um eine Mischung von Lösungsprodukten
abzutrennen. In 1 verfolgt der Detektor 42 den
Strom aus 11 und 12 und um reines gasförmiges Lösungsmittel zu gewinnen, werden
die Säulen
regeneriert, wenn alle gelösten
Stoffe nachgewiesen sind. Falls es erwünscht ist, stärker adsorbierte
Spezies von weniger stark adsorbierten Spezies abzutrennen, wird
die Regenerierung verzögert
bis der Detektor 42 das Vorkommen der stärker adsorbierten
Spezies nachweist (welche erst nach beträchtlichen Mengen der schwächer adsorbierten
Spezies mit ihrem Austritt aus der Sorptionssäule beginnen), dann können beträchtliche
Mengen der schwach adsorbierten Spezies frei von den stärker adsorbierten
Spezies in dem am oberen Ende der Vorrichtung gesammelten Fluid
wieder gewonnen werden. Auf ähnliche
Weise kann ein Detektor 41 am Boden dazu verwendet werden,
das Vorkommen der schwach adsorbierten Spezies während der Regenerierung nachzuweisen
und den Fluss aus dem Aufnahmegefäß 31 in die Adsorptionssäulen 13 oder 14 für eine zusätzliche
Abtrennung umzulenken.
-
In
vielen Systemen von zwei oder mehr Lösungsprodukten kann die Löslichkeit
und daher auch die Konzentration von einem der Lösungsprodukte die Löslichkeit
oder das chemische Potential der anderen Lösungsprodukte beeinflussen.
Der Einsatz von sog. "Schleppern" kann verwendet werden,
die Löslichkeit
und Extraktionsrate im SCF-Verfahren
zu erhöhen.
Wird eine Lösung
mit einer Mischung von Lösungsprodukten
durch eine Adsorptionssäule
geleitet, weist auch das Sorptionsmittel eine unterschiedliche Affinität für jedes
Lösungsprodukt
auf. Das Lösungsprodukt
mit der höchsten
Affinität
wird vorzugsweise zuerst adsorbiert und Lösungsprodukte mit geringeren
Affinitäten
werden später
in dem Bett adsorbiert. In einer langen Säule führt dieses Verhalten zu einem
nacheinander erfolgenden Austritt der Lösungsprodukte. Das gleiche
Verhalten wird in der Chromatographie ausgenutzt, wo eine Mischung
an einem Ende injiziert wird und die getrennten Verbindungen nacheinander
eluiert werden. Im Stand der Technik gibt es ein umfangreiches Schrifttum
zur Herstellung und Trennung von Sorptionsmitteln mit unterschiedlichen
Sorptionsaffinitäten
für unterschiedliche
Verbindungen, so dass die Verbindungen in der Chromatographie aufgetrennt
und analysiert werden. In der Chromatographie kann davon ausgegangen
werden, dass das Fluid im Gleichgewicht mit der Säulenpackung
steht und die beobachtete nacheinander erfolgende Elution von dem Gleichgewicht
gelöster
Stoff/Sorptionsmittel und den unterschiedlichen Zeiten herrührt, welche
die unterschiedlichen Lösungsprodukte
in der mobilen oder der stationären
Phase verbringen.
-
Auf ähnliche
Weise kann das Verfahren dieser Erfindung dazu benutzt werden, unterschiedliche Lösungsprodukte
mit unterschiedlichen Affinitäten
für das
eingesetzte Sorptionsmittel zu trennen und es lassen sich Methoden
für die
Auswahl des Sorptionsmittels verwenden, die denen ähnlich sind,
welche in der Chromatographie benutzt werden können.
-
In 3 wird
eine Ausführungsform
gezeigt, die für
die Entfernung von Siliciumdioxid, von Schuppen bildenden Mineralien
und anderen Verunreinigungen aus unreinem Dampf von Nutzen sind,
z.B. aus geothermischem Dampf oder Oxidationsprodukten in superkritischem
Wasser oder aus Dampf, der von der Oxidation nasser Luft stammt.
-
4 zeigt
die Löslichkeit
von Siliciumdioxid in Wasser.
-
Es
ist ersichtlich, dass Siliciumdioxid in unter hohem Druck stehendem
Dampf merklich löslich
ist. Im Betrieb wird der Dampf durch Durchleiten durch die Sorptionssäule gereinigt.
Ein Teil des Fluids wird entnommen und zur Kühlung des Fluids durch einen Wärmeaustauscher
geleitet, um die Pumpe vor extremen Temperaturen zu schützen.
-
Bei
Betrachtung der Löslichkeitskurve
von Siliciumdioxid in Wasser zeigt sich, dass die Löslichkeit
im nahen superkritischen Bereich mit steigender Temperatur abnimmt.
In der Vorrichtung der 3 wird vor der Pumpe 21 etwa
Wärme entzogen,
so dass das regenerierende Fluid einen höheren Druck und eine niedrigere
Temperatur hat. Die Vorrichtung in 3 braucht
keine externe Quelle für
reines Wasser und produziert aus jeder Quelle für einen Dampf mit geringer
Reinheit ultrareinen Dampf.
-
An
Stelle des Kühlens,
Komprimierens und Wiedererhitzens eines Teils des gereinigten Dampfes könnte stattdessen
reines Wasser erhitzt und direkt injiziert werden. Alternativ könnte Wasser
mit niedriger Temperatur injiziert werden.
-
Beispielsweise
hat in 5 das Wasser aus einem SCW-Oxidizer 32 bei
300 bar und 440°C
eine Löslichkeit
für Siliciumdioxid
von 0,01%. Bei 400 bar und 370°C
ist die Löslichkeit
0,1%. Somit würde
1/10 des Produktdampfes für
eine Regenerierung eine Kompression benötigen. Der Einsatz einer niedrigeren
Temperatur für
die Regenerierung vermindert die Menge an benötigtem Fluid, das Bett muss
jedoch wieder auf die Betriebstemperatur erhitzt werden, um einen
Transport von Siliciumdioxid durch das Bett zu verhindern.
-
Das
Reinigen des Dampfs und die Regenerierung des Sorptionsbetts werden
im nahen superkritischen Abschnitt am leichtesten erreicht. Mechanische
Arbeit wird Dampf, der viel heißer
ist, am wirkungsvollsten entzogen. Ein SCW-Oxidationsreaktor 32 lässt sich
mit weniger als stöchiometrischen
Mengen an Sauerstoff betreiben, so dass die Temperatur im nahen
superkritischen Bereich liegt und brennbares organisches Material übrig bleibt.
In einer SCW sind die meisten organischen Materialien mischbar und
weisen kritische Punkte unter denen des Wassers auf. Diese organischen
Spezies würden
nicht mit den Mineralien angereichert, sondern würden in der wasserreichen Phase
verbleiben. Die gelösten Mineralien
können
entfernt werden und der Dampf, der immer noch über einen beträchtlichen
Heizwert verfügt,
kann im Reaktor 33 mit zusätzlicher unter hohem Druck
stehender Luft vereinigt werden und Dampf mit hoher Temperatur und
hohem Druck kann bereitet werden, ohne dass Wärmeübertragungsflächen in
Kontakt mit unsauberen Strömen kommen. Der
unter höherem
Druck stehende Dampf mit einem höheren
Mineralgehalt kann benutzt werden, das einfließende Wasser, die Luft und
den Brennstoff über einen
direkten Kontakt vorzuerhitzen und die Mineralien lassen sich dann
mit den anderen Feststoffen im ursprünglichen Reaktor oder in einem
nach dem Reaktor geschalteten Feststoffseparator 34 entnehmen.
-
In
einigen Fällen
kann eine moderate chemische Behandlung die Behandelbarkeit des
kontaminierten Dampfs verbessern. Beispielsweise kommt in geothermischem
Dampf gewöhnlich
H2S vor. Dieser kann zu H2SO4 oxidiert werden, die weniger flüchtig und
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung leichter zu entfernen
ist. Nach der Expansion des reinen Dampfes kann der Dampf kondensiert
werden, um reines Wasser zu gewinnen.
-
Die
Auswahl des Sorptionsmittels ist wichtig aber nicht kritisch. Das
Sorptionsmittel muss das Lösungsprodukt
adsorbieren und widerstandsfähig
gegenüber
den Fluiden und Temperaturen sein. Sorptionsmittel wie Zeolithe,
Aktivkohle, Molekularsiebe (organische und anorganische), Silicagel,
aktiviertes Aluminium und polymere Adsorptionsharze sind bekannte
Sorptionsmittel und lassen sich in der vorliegenden Erfindung verwenden.
Der Stand der Technik, der für
die Auswahl von geeigneten Sorptionsmitteln von Nutzen ist, ist
das Gebiet der Chromatographie, wo gewöhnlich Feststoffe als auch
Flüssigkeiten
auf festen Trägern
als Sorptionsmittel benutzt werden. Als Sorptionsmittel lassen sich
Flüssigkeiten einsetzen,
aber man trifft auf eine beachtliche Komplexität mit mehreren Pumpen, wenn
die Flüssigkeit nicht
von einem festen Träger
gehalten wird. Ein schneller Stoffaustausch erfordert auch einen
großen Grenzflächenbereich
und kurze Diffusionswege, insbesondere in jeder flüssigen Phase,
die ohne einen festen Träger
schwer zu verwirklichen ist. Im Falle einer Dampfreinigung kann
das Fluid in einigen Bereichen des Phasendiagramms Salzwasser sein
und in anderen Bereichen ein festes Substrat. Wenn das Verfahren
dieser Erfindung im Zwei-Phasenbereich durchgeführt wird, kann eine der kondensierten
Phasen als Sorptionsmittel verwendet werden.
-
Das
chemische Potential des Lösungsprodukts
in der Gasphase und der Sorptionsphase wird über thermodynamische Gleichgewichtseffekte
ermittelt. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung arbeitet am
besten, wenn der Stoffaustausch zwischen dem Gas und der kondensierten
Phase, entweder dem festen Sorptionsmittel oder der fluiden Sorptionsschicht,
gut ist. Dies wird gewöhnlich
erreicht, indem kleine Sorptionsteilchen verwendet werden, um den
Diffusionsweg möglichst
klein zu halten. Andere gut bekannte Mittel zur Steigerung des Stoffaustauschs
können
erwünscht
sein. Beispielsweise ist das Vorsehen eines pulsierenden Flusses
zum Vermischen, während
immer noch eine ideale Strömung aufrechterhalten
wird eine bekannte Technik zur Steigerung des Stoffaustauschs bei
einem Fluid-Fluid-Kontakt. Ein anderes Verfahren ist der Einsatz
eines elektrischen Feldes. Elektrische Felgradienten sind für Ihre Fähigkeit
bekannt, Abschnitte mit unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten
zu bewegen und in einem gepackten Bett eines Dielektrikums erleichtert
das Anlegen eines externen elektrischen Feldes das Einfangen von
Tröpfchen
durch den Feststoff. Eine Flüssigkeit
wird auf einem festen Substrat über
eine Kapillarwirkung gehalten, wo die Oberflächenspannung der Flüssigkeit
die Position des Tröpfchen
auf dem festen Teilchen stabilisiert, insbesondere wen dort Oberflächerauheit
herrscht. Einige Aspekte über
die Verwendung von elektrischen Feldern für das Einfangen und Filtern
der Tröpfchen
mit elektrischen Feldern werden in dem US-Patent 4,786,387 sowie in den dort angegebenen
Referenzen beschrieben. In diesem Verfahren wurde ein elektrisches
Feld verwendet, um das Gleichgewicht zu verschieben und den Stoffaustausch
zu erhöhen.
Im vorliegenden Verfahren wird das Gleichgewicht durch die Druckänderung
verschoben und ein elektrisches Feld wird nur verwendet, um den
Stoffaustausch zu erhöhen
und durch das Verfahren der dielektrischen Filtration das Mitschleppen
von Verunreinigungen enthaltenden Flüssigkeitströpfchen bis zum Ende des gereinigten
Gases zu vermindern. Dies kann von besonderem Nutzen sein, wenn
hohe Gasgeschwindigkeiten erwünscht
sind und das Mitschleppen von Flüssigkeit
ein potentielles Problem darstellt.
-
Erwünschte Eigenschaften
für eine
Sorptionsmittel sind:
- 1. eine reversible Sorption
- 2. Stabilität über viele
Sorptions-Desorptions-Zyklen hinweg
- 3. Selektivität
(für die
Trennung von Lösungsrodukt-Lösungsprodukt)
- 4. niedrige Kosten
- 5. schnelle Stoffaustauscheigenschaften.
-
Eine
hohe Sorptionskapazität
ist nicht besonders wichtig. Die Fluidfraktion, welche komprimiert
und für
die Regenerierung verwendet werden muss hängt vom chemischen Potential
und den thermodynamischen Gleichgewichtseffekten des Lösungsmittel-Lösungsprodukt-Systems ab und
nicht von der Kapazität
des Sorptionsmittels. Die Kapazität des Sorptionsmittels beeinflusst
die Zeit zwischen den Regenerierungszyklen aber nicht das Verhältnis von
Produkt zu Regenerierungsmittel. Mit einer höheren Kapazität des Sorptionsmittels
lassen sich längere
Zyklen und kleinere Betten für
das Sorptionsmittel erzielen. Die Länge eines Zyklus kann für andere Überlegungen
wichtig sein, z.B. für
die Dauerhaltbarkeit von Druckgefäßen beim Zyklisieren. Das zu
komprimierende Fluidvolumen, die Fließgeschwindigkeit, die Kapital-
und Betriebskosten des Kompressors sind nahezu unabhängig von
der Länge
eines Zyklus (unter Vernachlässigung
des Porenvolumens des Sorptionsmittelbettes). In einem großen System
würden
viele Säulen
eingesetzt werden, so dass der Kompressor kontinuierlich arbeiten
und das Zyklisieren durch Ventile erreicht würde.
-
Relative
Kapazitäten
der Sorptionsmittel für unterschiedliche
Sorptionsmittel oder deren Selektivität sind wichtig für die Trennung
der Lösungsprodukte-voneinander,
wo die ralative Sorptionsmittelkapazität eines Bettes für ein besonderes
Lösungsprodukt
die Reihenfolge des Austritts bestimmt. Parametrisches Pumpen ist
eine bekannte Technik, die theoretisch gut untersucht worden ist,
wobei sich mit der Theorie eine vernünftige Auswahl der Sorptionsmittel treffen
und die Trennwirkung pro Zyklus bestimmen lässt.
-
In
einigen Fällen
lässt sich
das Sorptionsmittel in situ erzeugen. Dies ist besonders von Nutzen, wenn
das Sorptionsmittel mit der Zeit zerstört wird oder einige irreversible
Sorptionseigenschaften aufweist oder wenn der aktive Bestanteil
des Sorptionsmittelsystems in situ erzeugt wird. Bei der Endreinigung
von SCW-Oxidationsprodukten
kann z.B. eine große
Fläche
ZrO2 eingesetzt werden. Diese kann in situ
durch Injektion von Zirkoniumverbindungen erzeugt werden, die sich
zersetzen oder zur Bildung von ZrO2-Teilchen
reagieren. Diese Teilchen können eine
dünne Schicht
von Salzwasser oder Schuppen einfangen, welche aus in dem Dampf
gelösten
Salzen gebildet werden. Diese Schicht aus Salzwasser und Schuppen
weist eine hohe Affinität
zu Mineralien auf und kann geradezu wie ein festes Sorptionsmittel wirken.
Dies ist analog zur Verwendung von Träger-gestützten Flüssigkeiten bei der Gas-Flüssigkeits-Chromatographie.
Es können
Verbindungen zugesetzt werden, um die Bildung von Salzwasser in der
richtigen Zusammensetzung zu erleichtern. Auf ähnliche Weise werden oft Aerogele
hergestellt, indem Gel-bildende Verbindungen in einem Fluid reagieren
gelassen werden wird und dann wird das Fluid über seinen kritischen Punkt
hinaus entfernt. Für
Aerogele aus Metalloxiden ist das typische Lösungsmittel Wasser. Es wird eine
lösliche
Vorläufersubstanz
in Lösung
reagieren gelassen, um das unlösliche
Oxid zu bilden. Das Wasser und die Reaktionsprodukte werden sodann
entfernt, um das Aerogel-Oxid
zurückzulassen,
welches wegen seiner großen
Oberfläche
ein wirksames Sorptionsmittel darstellen kann. Ähnliche Verfahren werden zur
Herstellung von Zeolithen eingesetzt, welche bekannte Sorptionsmittel darstellen.