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Die vorliegenden Erfindung betrifft
eine Serie von neuen rekombinanten heterodimeren Proteinen, die auf
dem Gebiet der Behandlung von Knochenschäden, bei der Heilung von Verletzungen
des Knochens und im allgemeinen bei der Wundheilung von Nutzen sind.
Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Gewinnung dieser Heterodimeren,
Verfahren zu ihrer Herstellung mittels Verfahren der rekombinanten
Gentechnik und Zusammensetzungen, die sie enthalten.
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In den vergangenen Jahren wurden
Proteinfaktoren isoliert und identifiziert, die durch Wachstum-induzierende
Eigenschaften auf Knochen und Knorpel charakterisiert sind. Vgl.
z.B. U.S.-Patent Nr.
5,013,649 , veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 90/11366; veröffentlichte
PCT-Anmeldung WO 91/05802 und die Vielzahl der dort zitierten Referenzen.
Vgl. auch PCT/LTS90/05903, die eine Proteinsequenz offenbart, die
als OP-1 bezeichnet wird, die im wesentlichen ähnlich menschlichem BMP-7 ist
und von der berichtet wird, dass sie osteogene Aktivität hat.
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Eine Familie von einzelnen knochenmorphogenetischen
Proteinen (BMPs), die als BMP-2 bis BMP-9 bezeichnet werden, wurden
isoliert und identifiziert. Referenz zum Zwecke der Bereitstellung
einer Offenbarung für
diese Proteine und Verfahren für
ihre Herstellung wird zu dem im Co-Eigentum befindlichen U.S.-Patent
Nr.
6,150,328 und die
verwandten Anmeldungen, die in dessen Präambel zitiert werden, gemacht.
Von besonderem Interesse sind die Proteine, die als BMP-2 und BMP-4
bezeichnet werden, die in dem vorstehend zitierten Patent offenbart
sind; BMP-7, offenbart in
US
5,141,905 ; BMP-5, offenbart in
US 5,106,748 und BMP-6, offenbart
in
US 5,187,076 . BMP-8
ist offenbart in
US 5,688,678 .
Weitere Mitglieder der BMP-Familie umfassen BMP-1; BMP-9, offenbart
in
US 5,116,738 ; und
BMP-3, offenbart in
US 5,116,738 und
der PCT-Publikation 89/01464.
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Es besteht Bedarf auf dem Fachgebiet
an anderen Proteinen und Zusammensetzungen, die auf dem Gebiet der
Knochen- und Wundheilung von Nutzen sind.
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In einem Aspekt stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines heterodimeren Proteins bereit, das
knochenstimulierende Aktivität
hat, umfassend Züchten
einer ausgewählten
Wirtszelle, die eine Nucleotidsequenz enthält, die ein erstes ausgewähltes BMP
oder ein Fragment davon codiert, und eine Nucleotidsequenz, die
ein zweites ausgewähltes
BMP oder ein Fragment davon codiert, wobei die Nucleotidsequenzen jeweils
unter der Kontrolle einer geeigneten regulatorischen Sequenz sind,
die imstande ist, die Co-Expression der
Proteine zu regeln, und Isolieren des heterodimeren Proteins aus
dem Kulturmedium, wobei das heterodimere Protein ein menschlichem
BMP-2/5-, BMP-2/6-, BMP-4/5-, BMP-4/6- oder BMP-4/7-Heterodimer
ist.
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Gemäß einer Ausführungsform
dieser Erfindung kann die Wirtszelle mit einem oder mehrere Vektoren, die
codierende Sequenzen für
einen oder mehrere BMPs enthalten, co-transfiziert sein. Jede BMP-Polynucleotidsequenz
kann auf demselben Vektor oder verschiedenen Vektoren vorhanden
sein, die in die Zelle transfiziert werden. In einer anderen Ausführungsform
können
die BMPs oder ihre Fragmente in das Chromosom der Wirtszelle eingebaut
sein. Außerdem
kann eine einzelne Transkriptionseinheit eine einzelne Kopie von zwei
Genen codieren, die einen verschiedenen BMP codieren.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung ist die ausgewählte
Wirtszelle, die die beiden Polypeptide codierenden Sequenzen enthält, eine
hybride Zelllinie, die durch Fusion von zwei ausgewählten, stabilen
Wirtszelle erhalten wird, wobei jede Wirtszelle mit einer Polynucleotidsequenz
transfiziert ist, die eine ausgewählten ersten oder zweiten BMP
oder ein Fragment davon codiert, und in der Lage ist, diese stabil
zu exprimieren.
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In einem anderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung werden daher rekombinante heterodimere Proteine bereitgestellt,
die ein Protein oder ein Fragment eines ersten BMP umfassen in Assoziation
mit einem Protein oder einem Fragment eines zweiten BMP. Das Heterodimer
kann durch seine knochenstimulierende Aktivität charakterisiert sein. Die
Heterodimeren umfassen ein Protein oder Fragment von BMP-2 assoziiert
mit einem Protein oder Fragment von entweder BMP-5 oder BMP-6; oder
ein Protein oder Fragment von BMP-4 assoziiert mit einem Protein
oder Fragment von entweder BMP-5, BMP-6 oder BMP-7. Diese Heterodimeren können mittels
Co-Expression jedes Proteins in einer ausgewählten Wirtszelle und Isolierung
des Heterodimeren aus dem Kulturmedium hergestellt werden.
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In einem weiteren Aspekt dieser Endung
wird eine Zelllinie bereitgestellt, die eine erste Polynucleotidsequenz
enthält,
die ein erstes ausgewähltes
BMP oder ein Fragment davon codiert, und eine zweite Polynucleotidsequenz,
die ein zweites ausgewähltes
BMP oder ein Fragment davon codiert, wobei die Sequenzen jeweils
unter der Kontrolle eines oder mehrerer geeigneter regulatorischer
Systeme für
die Expression sind, die imstande sind, die Co-Expression der BMPs als ein Heterodimer
zu regeln, worin das besagte rekombinante heterodimere Protein menschliches
BMP-2/5-, BMP-2/6-, BMP-4/5-, BMP-4/6- oder BMP-4/7-Heterodimer ist. Die Zelllinie kann
mit einem oder mehr als einem Polynucleotidmolekül transfiziert sein. In einer
anderen Ausführungsform
kann die Zelllinie ein hybride Zelllinie sein, die wie vorstehend
beschrieben mittels Zellfusion erzeugt wurde.
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Ein andere Aspekt der Erfindung ist
ein Polynucleotidmolekül
oder Plasmidvektor, das/der eine erste Polynucleotidsequenz enthält, die
ein erstes ausgewähltes
BMP oder ein Fragment davon codiert, und eine Polynucleotidsequenz,
die ein zweites ausgewähltes
BMP oder ein Fragment davon codiert, worin das besagte erste ausgewählte BMP
BMP-2 oder BMP-4 ist und das besagte zweite ausgewählte BMP
BMP-5 oder BMP-6 ist, oder worin das besagte erste ausgewählte BMP
BMP-4 ist und das besagte zweite ausgewählte BMP BMP-7 ist. Die Sequenzen
sind unter der Kontrolle von mindestens einer geeigneten regulatorischen
Sequenz, die imstande sind, die Co-Expression von jedem Protein
oder Fragment zu regeln. Das Molekül kann eine einzelne Transkriptionseinheit
enthalten, die eine Kopie beider Gene enthält, oder mehr als eine Transkriptionseinheit,
von denen jede eine Kopie eines einzelnen Gens enthält.
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In noch einem weiteren Aspekt dieser
Erfindung wird ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten heterodimeren Proteins, das
knochenstimulierende Aktivität
hat, in einer prokaryontischen Zelle bereitgestellt, umfassend die
Züchtung
einer ausgewählten
Wirtszelle, die eine Polynucleotidsequenz enthält, die ein erstes ausgewähltes BMP
oder ein Fragment davon codiert; die Züchtung einer zweiten ausgewählten Wirtszelle,
die eine Polynucleotidsequenz enthält, die ein zweites ausgewähltes BMP
oder ein Fragment davon codiert; die Isolierung der monomeren Formen
von jedem BMP-Protein aus dem Kulturmedium und Co-Zusammenbau eines
Monomeren des ersten Proteins mit einem Monomeren des zweiten Proteins,
worin das besagte heterodimere Protein ein menschliches BMP-2/5-,
BMP-2/6-, BMP-4/5-, BMP-4/6- oder BMP-4/7-Heterodimer ist. Das erste
Protein und das zweite Protein sind verschiedene BMPs. Das resultierende
biologisch aktive Heterodimer wird danach aus dem Gemisch isoliert.
Bevorzugte Zellen sind E. coli.
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Somit werden in einem weiteren Aspekt
dieser Erfindung rekombinante BMP-Heterodimere, die in einer eukaryontischen
Zelle hergestellt werden, bereitgestellt, ebenso wie geeignete Vektoren
oder Plasmide, und ausgewählte
transformierte Zellen, die bei einem solchen Herstellungsverfahren
von Nutzen sind.
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Andere Aspekte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung sind in der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung weiter beschrieben.
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1 stellt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von menschlichem BMP-2 bereit (SEQ ID NRs: 1 und 2).
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2 stellt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von menschlichem BMP-4 bereit (SEQ ID NRs: 3 und 4).
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3 stellt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von menschlichem BMP-7 bereit (SEQ ID NRs: 5 und 6).
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4 stellt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von menschlichem BMP-6 bereit (SEQ ID NRs: 7 und 8).
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5 stellt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von menschlichem BMP-5 bereit (SEQ ID NRs: 9 und 10).
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6 stellt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von menschlichem BMP-8 bereit (SEQ ID NRs: 11 und 12).
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7 stellt
die DNA-Sequenz von Vektor pALB2-781 bereit, der den reifen Teil
des BMP-2-Gens enthält
(SEQ ID NRs: 13 und 14).
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8 vergleicht
die Aktivität
von CHO BMP-2 und CHO BMP-2/7 in dem W20 alkalische Phosphatase-Test.
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9 vergleicht
die Aktivität
von CHO BMP-2 und CHO BMP-2/7 in dem BGP (Osteocalcin)-Test.
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10 stellt
einen Vergleich der W-20-Aktivität
von in E. coli hergestelltem BMP-2- und BMP-2/7-Heterodimer bereit.
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11 zeigt
die DNA- und Aminosäuresequenzen
von BMP-3.
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12 stellt
einen Vergleich von BMP-2 und BMP-2/6 in dem W20-Test bereit.
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13 stellt
einen Vergleich der in vivo-Aktivität von BMP-2/6 und BMP-2 bereit.
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14 stellt
einen Vergleich der in vivo-Aktivität von BMP-2 und BMP-6 und BMP2/6
bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten heterodimeren Proteins, das
knochenstimulierende Aktivität
hat, bereit, ebenso wie die rekombinanten Heterodimeren selbst, und
Zusammensetzungen, die sie zur therapeutischen Verwendung bei der
Knochenstimulation und -reparatur enthalten.
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Wie im Verlauf dieses Dokuments verwendet,
ist der Ausdruck "Heterodimer" definiert als ein biologisch aktives
Proteinkonstrukt, umfassend die Assoziation zweier verschiedener
BMP-Proteinmonomere oder ihrer aktiven Fragmente, die durch mindestens
eine kovalente Disulfidbindung verknüpft sind. Ein "Heterodimer"
dieser Erfindung kann durch die Anwesenheit von zwischen einer und
sieben Disulfidbindungen zwischen zwei Strängen von BMP-Komponenten charakterisiert
werden.
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Gemäß der vorliegenden Endung umfaßt daher
ein Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten BMP-Heterodimeren
gemäß der Erfindung
die Züchtung
einer ausgewählten
Wirtszelle, die eine Polynucleotidsequenz enthält, die ein erstes ausgewähltes BMP
oder ein biologisch aktives Fragment davon codiert und eine Polynucleotidsequenz,
die ein zweites ausgewähltes
BMP oder ein Fragment davon codiert. Das resultierende, co-exprimierte,
biologisch aktive Heterodimer bildet sich innerhalb der Wirtszelle,
wird daraus sezerniert und aus dem Kulturmedium isoliert. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Verfahren zur Herstellung heterodimerer Proteine dieser Erfindung
werden im Detail nachstehend und in den folgenden Beispielen beschrieben. Bevorzugte
Verfahren der Erfindung umfassen bekannte Techniken der rekombinanten
Gentechnik [vgl. z.B. Sambrook et al., "Molecular Cloning. A Laboratory
Manual", 2te Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1989)] Es können
jedoch auch andere Verfahren wie die herkömmliche chemische Synthese
bei der Herstellung der Heterodimeren dieser Erfindung von Nutzen
sein.
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BMP-Heterodimere, die durch dieses
Verfahren erzeugt werden, werden in einem Gemisch aus Homodimeren
und Heterodimeren hergestellt. Dieses Gemisch aus Heterodimeren
und Homodimeren kann durch Rückgriff
auf im wesentlichen herkömmliche
Verfahren, wie die klassische Proteinbiochemie oder Affinitäts-Antikörpersäulen, die
spezifisch für
eines der BMPs sind, aus denen das Heterodimer aufgebaut ist, von Verunreinigungen
im Kulturmedium getrennt werden. Zusätzlich können nach Wunsch die Heterodimeren
von den Homodimeren in dem Gemisch getrennt werden. Solche Trenntechniken
erlauben die eindeutige Bestimmung der Aktivität der heterodimeren Arten.
Das Beispiel 4 stellt ein gegenwärtig
verwendetes Reinigungsschema für
diesen Zweck bereit.
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Die rekombinanten Heterodimeren dieser
Erfindung, die gemäß dieser
Verfahren hergestellt werden, umfassen die BMPs, die als menschliches
BMP-2, menschliches BMP-4, menschliches BMP-5, menschliches BMP-6
und menschliches BMP-7 bezeichnet werden und sind menschliches BMP-2/5-,
BMP-2/6-, BMP-4/5-, BMP-4/6-, oder BMP-4/7-Heterodimere.
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Vorstehend spezifisch identifizierte
BMPs können
auch in Heterodimeren verwendet werden, die für tierärztliche, diagnostische oder
Forschungszwecke von Nutzen sind.
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Menschliches BMP-2 ist dadurch charakterisiert,
dass es im wesentlichen die gesamte Sequenz, oder Fragmente, der
Aminosäuresequenz
und der DNA-Sequenz enthält,
die in 1 offenbart ist.
Menschliche BMP-2-Proteine sind weiterhin als Disulfid-verknüpfte Dimere
und Homodimere von reifen BMP-2-Untereinheiten charakterisiert.
Rekombinant exprimierte BMP-2-Untereinheiten umfassen Proteinarten,
die heterogene Aminoenden haben. Eine BMP-2-Untereinheit ist dadurch charakterisiert,
dass sie Aminosäure
#249 (Ser) – #396
(Arg) von 1 (SEQ ID
NRs 1 und 2) umfaßt.
Eine andere BMP-2-Untereinheit ist dadurch charakterisiert, dass
sie Aminosäure
#266 (Thr) – #396
(Arg) von 1 umfaßt. Eine
andere BMP-2-Untereinheit ist dadurch charakterisiert, dass sie
Aminosäure
#296 (Cys) – #396
(Arg) von 1 umfaßt. Eine
reife BMP-2-Untereinheit ist dadurch charakterisiert, dass sie Aminosäure #283
(Gln) – #396
(Arg) von 1 umfaßt. Diese letztere
Untereinheit ist die gegenwärtig
häufigste
Proteinart, das von der rekombinanten Expression von BMP-2 resultiert
(1).
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Die Anteile von gewissen Arten an
hergestelltem BMP-2 können
jedoch durch Manipulation der Kulturbedingungen geändert werden.
BMP-2 kann auch Modifikationen der Sequenzen von 1 umfassen, z.B. Deletion der Aminosäuren #241–280 und
die Änderung
der Aminosäure
#245 Arg zu Ile, unter anderen Änderungen.
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Wie im Detail in dem United States
Patent Nr.
6,150,328 beschrieben,
kann menschliches BMP-2 durch Züchtung
einer Zelle, die mit einer DNA-Sequenz transformiert ist, die die
codierende Nucleotidsequenz von Nucleotid #356 bis #1543 in
1 umfaßt, und durch Gewinnung und
Reinigung von einer oder mehrerer der vorstehend identifizierten
Proteinarten aus dem, im wesentlichen von anderen Proteinmaterialien,
mit denen es gemeinsam hergestellt wird, freien Kulturmedium, hergestellt
werden. Menschliches BMP-2 hat auch in vitro-Aktivität im W20-Biotest.
Menschliche BMP-2-Proteine sind durch ihre Fähigkeit zur Induktion der Knochenbildung
charakterisiert. Menschliches BMP-2 ist weiterhin durch seine Fähigkeit
zur Induktion der Knorpelbildung charakterisiert. Menschliches BMP-2
ist weiterhin durch seine Fähigkeit
charakterisiert, Knorpel- und/oder Knochenbildungsaktivität in dem
Ratten-Knochenbildungstest zu zeigen, der in der vorstehend zitierten
Anmeldung beschrieben ist.
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Menschliches BMP-4 ist dadurch charakterisiert,
dass es im wesentlichen die gesamte Sequenz, oder Fragmente, der
Aminosäuresequenz
und der DNA-Sequenz enthält,
die in 2 offenbart ist
(SEQ ID NRs 3 und 4). Menschliche BMP-4-Proteine sind weiterhin
als Disulfid-verknüpfte
Dimere und Homodimere von reifen BMP-4-Untereinheiten charakterisiert.
Rekombinant exprimierte BMP-4-Untereinheiten können Proteinarten umfassen,
die heterogene Aminoenden haben. Eine reife Untereinheit von menschlichem
BMP-4 ist durch eine Aminosäuresequenz
charakterisiert, die Aminosäuren
#293 (Ser) – #408
(Arg) von 2 umfaßt. Andere
Aminoenden von BMP-4 können
aus der Sequenz von 2 ausgewählt werden.
Modifizierte Versionen von BMP-4, einschließlich Proteine, die am Amino-
oder Carboxy-Ende weiter verkürzt
sind, können
auch durch Rückgriff
auf herkömmliche
Mutagenese-Techniken konstruiert werden.
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Wie in dem US-Patent Nr.
6,150,328 offenbart, kann
BMP-4 durch Züchtung
einer Zelle, die mit einer DNA-Sequenz transformiert ist, die die
codierende Nucleotidsequenz von Nucleotid #403 bis #1626 in
2 umfaßt, und durch Gewinnung und
Reinigung eines Proteins, das die Aminosäuresequenz von Aminosäure #293
bis #408, wie in
2 gezeigt,
enthält,
aus dem, im wesentlichen von anderen Proteinmaterialien, mit denen
es gemeinsam hergestellt wird, freien Kulturmedium, hergestellt
werden. BMP-4-Proteine sind zur Induktion der Knochenbildung in
der Lage. BMP-4-Proteine sind zur Induktion der Knorpelbildung in
der Lage. BMP-4-Proteine sind weiterhin durch ihre Fähigkeit
charakterisiert, Knorpel- und/oder Knochenbildungsaktivität in dem
Ratten-Knochenbildungstest zu zeigen.
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Menschliches BMP-7 ist dadurch charakterisiert,
dass es im wesentlichen die gesamte Sequenz, oder Fragmente, der
Aminosäuresequenz
und der DNA-Sequenz enthält,
die in 3 offenbart ist.
Menschliche BMP-7-Proteine sind weiterhin als Disulfid-verknüpfte Dimere
und Homodimere von reifen BMP-7-Untereinheiten charakterisiert.
Rekombinant exprimierte BMP-7-Untereinheiten umfassen Proteinarten,
die heterogene Aminoenden haben. Eine reife BMP-7-Untereinheit ist
dadurch charakterisiert, dass sie Aminosäure #293 (Ser) – #431 (His)
von 3 enthält (SEQ
ID NRs: 5 und 6). Diese Untereinheit ist das am meisten gebildete Protein,
das bei der rekombinanten Expression der BMP-7-Sequenz hergestellt
wird. Eine andere BMP-7-Untereinheit ist dadurch charakterisiert,
dass sie Aminosäure
#300 (Ser) – #431
(His) von 3 umfaßt. Noch eine
andere BMP-7-Untereinheit ist dadurch charakterisiert, dass sie
Aminosäure
#316 (Ala) – #431
(His) von 3 umfaßt. Andere
Amino-Enden von BMP-7 können
von der Sequenz von 3 ausgewählt werden.
In ähnlicher
Weise können
modifizierte Versionen von BMP-7, einschließlich Proteine, die am Amino-
oder Carboxy-Ende
weiter verkürzt
sind, auch durch Rückgriff
auf herkömmliche
Mutagenese-Techniken konstruiert werden.
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Wie in dem US-Patent Nr.
5,141,905 offenbart, kann
BMP-7 durch Züchtung
einer Zelle, die mit einer DNA-Sequenz transformiert ist, die die
codierende Nucleotidsequenz von Nucleotid #97 bis Nucleotid #1389 in
3 umfaßt, und durch Gewinnung und
Reinigung eines Proteins, das die Aminosäuresequenz von Aminosäure #293
bis #431, wie in
3 gezeigt,
enthält,
aus dem, im wesentlichen von anderen Proteinmaterialien oder verunreinigendem
Material, mit denen es gemeinsam hergestellt wird, freien Kulturmedium,
hergestellt werden. Diese Proteine sind in der Lage, die Knorpel-
und/oder Knochenbildung zu stimulieren, zu fördern oder anders zu induzieren.
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Menschliches BMP-6 ist dadurch charakterisiert,
dass es im wesentlichen die gesamte Sequenz, oder Fragmente, der
Aminosäuresequenz
und der DNA-Sequenz enthält,
die in 4 offenbart
ist. Menschliche BMP-6-Proteine sind weiterhin als Disulfid-verknüpfte Dimere
von reifen BMP-6-Untereinheiten charakterisiert. Rekombinant exprimierte
BMP-6-Untereinheiten
können
Proteinarten umfassen, die heterogene Aminoenden haben. Eine BMP-6-Untereinheit ist
dadurch charakterisiert, dass sie Aminosäure #375 (Ser) – #513 (His)
von 4 enthält (SEQ
ID NRs: 7 und 8). Andere Amino-Enden von BMP-6 können von der Sequenz von 4 ausgewählt werden.
Modifizierte Versionen von BMP-6, einschließlich Proteine, die am Amino-
oder Carboxy-Ende weiter verkürzt
sind, können
auch durch Rückgriff
auf herkömmliche
Mutagenese-Techniken konstruiert werden.
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Wie in dem United States-Patent Nr.
5,187,076 im Detail beschrieben,
kann menschliches BMP-6 durch Züchtung
einer Zelle, die mit einer DNA-Sequenz transformiert ist, die die
codierende Nucleotidsequenz von Nucleotid #160 bis Nucleotid #1698
in
4 umfaßt, und
durch Gewinnung und Reinigung eines Proteins, das die Aminosäure #375
bis #513, wie in
4 gezeigt,
enthält,
aus dem, im wesentlichen von anderen Proteinmaterialien oder anderen
verunreinigenden Materialien, mit denen es gemeinsam hergestellt
wird, freien Kulturmedium, hergestellt werden. Menschliches BMP-6
kann weiterhin durch seine Fähigkeit
charakterisiert werden, Knorpel- und/oder Knochenbildungsaktivität in dem
Ratten-Knochenbildungstest zu zeigen.
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Menschliches BMP-5 ist dadurch charakterisiert,
dass es im wesentlichen die gesamte Sequenz, oder Fragmente, der
Aminosäuresequenz
und der DNA-Sequenz enthält,
die in
5 offenbart
ist (SEQ ID NRs: 9 und 10). Menschliche BMP-5-Proteine sind weiterhin
als Disulfid-verknüpfte
Dimere von reifen BMP-5-Untereinheiten charakterisiert. Rekombinant
exprimierte BMP-5-Untereinheiten können Proteinarten umfassen,
die heterogene Aminoenden haben. Eine BMP-5-Untereinheit ist dadurch
charakterisiert, dass sie Aminosäuren #329
(Ser) – #454
(His) von 5 umfaßt. Andere
Amino-Enden von BMP-5 können
von der Sequenz von 5 ausgewählt werden.
Modifizierte Versionen von BMP-5, einschließlich Proteine, die am Amino-
oder Carboxy-Ende weiter verkürzt
sind, können
auch durch Rückgriff
auf herkömmliche
Mutagenese-Techniken konstruiert werden.
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Wie in dem United States-Patent Nr.
5,543,394 im Detail beschrieben,
kann menschliches BMP-5 durch Züchtung
einer Zelle, die mit einer DNA-Sequenz transformiert ist, die die
codierende Nucleotidsequenz von Nucleotid #701 bis #2060 in
5 umfaßt, und durch Gewinnung und
Reinigung eines Proteins, das die Aminosäure #329 bis #454 von
5 enthält, aus dem, im wesentlichen
von anderen Proteinmaterialien oder anderen verunreinigenden Materialien,
mit denen es gemeinsam hergestellt wird, freien Kulturmedium, hergestellt
werden. Menschliches BMP-5 kann weiterhin durch seine Fähigkeit
charakterisiert werden, Knorpel- und/oder Knochenbildungsaktivität in dem
Ratten-Knochenbildungstest zu zeigen, der in der vorstehend zitierten
Anmeldung beschrieben ist.
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Jedes vorstehend beschriebene BMP-Protein
in seiner reifen, nicht reduzierten Form kann weiterhin durch ein
offensichtliches Molekulargewicht charakterisiert werden, das auf
einem 12%-igen Laemmli-Gel von etwa 28 kD bis etwa 40 kD reicht.
Analoge oder modifizierte Versionen der hier beschriebenen DNA-
und Aminosäuresequenzen,
die Proteine oder aktive Fragmente bereitstellen, die in dem Knochenbildungstest
der Ratte, der nachstehend in Beispiel 9 beschrieben ist, knochenstimulierende
oder Knochenreparatur-Aktivität zeigen,
werden auch als geeignete BMPs zur Verwendung in dieser Erfindung
eingestuft, unter der weiteren Voraussetzung, dass die Proteine
oder Fragmente einen oder mehr Cys-Reste zur Teilnahme an Disulfidbindungen
enthalten. Nützliche
Modifikationen dieser Sequenzen können vom Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet unter Rückgriff
auf bekannte Verfahren der Gentechnik gemacht werden. Die Herstellung
dieser BMP-Sequenzen
in Säugerzellen
hergestellt Homodimere, im allgemeinen Gemische von Homodimeren,
die heterologe N-Enden haben. Die Herstellung dieser BMP-Sequenzen
in E. coli hergestellt monomere Proteinarten.
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Somit umfaßt gemäß dieser Erfindung ein rekombinantes
Heterodimer der vorliegenden Erfindung die Assoziation von menschlichem
BMP-2, einschließlich
z.B. einem monomeren Strang einer reifen BMP-2-Untereinheit, wie
vorstehend beschrieben, oder eines aktiven Fragmentes davon, durch
eine oder bis zu sieben kovalente Disulfidbindungen an menschliches
BMP-5 gebunden, einschließlich
z.B. einen monomeren Strang einer reifen BMP-5-Untereinheit, wie
vorstehend beschrieben, oder eines aktiven Fragmentes davon. Ein
anderes rekombinantes Heterodimer der vorliegenden Erfindung umfaßt die Assoziation
von menschlichem BMP-2, wie vorstehend beschrieben, durch eine oder
bis zu sieben kovalente Disulfidbindungen an menschliches BMP-6
gebunden, einschließlich
z.B. einen monomeren Strang von einer BMP-6-Untereinheit, wie vorstehend
beschrieben, oder ein aktives Fragment davon.
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Noch ein anderes rekombinantes Heterodimer
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die Assoziation von menschlichem BMP-4, z.B. einem monomeren Strang
einer BMP-4-Untereinheit,
wie vorstehend beschrieben, oder eines aktiven Fragmentes davon,
durch eine oder bis zu sieben kovalente Disulfidbindungen an menschliches
BMP-5 gebunden, wie vorstehend beschrieben. Ein anderes rekombinantes
Heterodimer der vorliegenden Erfindung umfaßt die Assoziation von menschlichem
BMP-4, wie vorstehend beschrieben, durch eine oder mehr kovalente
Disulfidbindungen an menschliches BMP-6 gebunden, wie vorstehend
beschrieben. Ein anderes rekombinantes Heterodimer der vorliegenden
Erfindung umfaßt
die Assoziation von menschlichem BMP-4, wie vorstehend beschrieben,
durch eine oder mehr kovalente Disulfidbindungen an menschliches
BMP-7 gebunden, wie vorstehend beschrieben.
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Die Disulfidbindungen, die zwischen
den monomeren Strängen
der BMPs ausgebildet werden, können zwischen
einem Cys auf jedem Strang auftreten. Disulfidbindungen können zwischen
zwei Cys auf jedem BMP ausgebildet werden. Disulfidbindungen können zwischen
drei Cys auf jedem BMP ausgebildet werden. Disulfidbindungen können zwischen
vier Cys auf jedem BMP ausgebildet werden. Disulfidbindungen können zwischen
fünf Cys
auf jedem BMP ausgebildet werden. Disulfidbindungen können zwischen
sechs Cys auf jedem BMP ausgebildet werden. Disulfidbindungen können zwischen
sieben Cys auf jedem BMP ausgebildet werden. Diese Disulfidbindungen
können
zwischen benachbarten Cys auf jedem BMP oder nur zwischen ausgewählten Cys,
die in die entsprechende Proteinsequenz eingestreut sind, ausgebildet
werden. Es können
sich verschiedene Heterodimere mit unterschiedlicher Zahl an Disulfidbindungen
bilden, die dieselben BMP-Komponentenstränge haben. Es können sich
verschiedene Heterodimere mit Disulfidbindungen an verschiedenen Cys-Stellen
bilden, die dieselben BMP-Komponentenstränge haben. Verschiedene Heterodimere,
die von dieser Erfindung umfaßt
werden, die dieselben BMP-Komponenten haben, können auf Grund ihrer rekombinanten
Herstellung in Säugerzellen,
Bakterienzellen, Insekten- oder Hefezellen unterschiedlich sein.
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Diese rekombinanten Heterodimere
können,
im Vergleich mit den einzelnen BMP-Homodimeren, von denen ein Strang jedes
Heterodimer bildet, durch eine erhöhte alkalische Phosphatase-Aktivität im W20
Stromazelllinie-Biotest der Maus (Beispiel 8) charakterisiert werden.
Darüber
hinaus sind die Heterodimeren durch größere Aktivität im W20
Biotest als jene, die durch einfaches Mischen der einzelnen BMP-Dimere
bereitgestellt wird, charakterisiert. Die vorläufige Charakterisierung der
Heterodimeren, gemessen im W20 Biotest, haben gezeigt, dass die
Heterodimeren von BMP-2 mit BMP-5, BMP-6 oder BMP-7 sehr aktiv sind.
In ähnlicher Weise
sind die Heterodimeren von BMP-4 mit BMP-5, BMP-6 oder BMP-7 sehr
aktiv im W20 Biotest.
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Die Heterodimeren dieser Erfindung
können
auch durch ihre Aktivität
in Knochenwachstums- und Knochenstimulierungstests charakterisiert
werden. Zum Beispiel ist ein Heterodimer dieser Endung auch aktiv
im Knochenbildungstest der Ratte, der nachstehend in Beispiel 9
beschrieben ist. Die Heterodimeren sind auch aktiv im Osteocalcin-Biotest, der in Beispiel
8 beschrieben ist. Andere Charakteristika eines Heterodimeren dieser
Erfindung umfassen die Co-Präzipitation
mit anti-BMP-Antikörpern
gegen die verschiedenen beteiligten BMPs, ebenso wie charakteristische
Resultate bei Western Blots, Hochdruck-Flüssigchromatographie
(HPLC) und auf zweidimensionalen Gelen, mit oder ohne reduzierenden
Bedingungen.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung zur Herstellung von rekombinanten BMP-Heterodimeren
umfaßt
die Züchtung
einer geeigneten Zelllinie, die mit einer DNA-Sequenz, die die Expression
eines ersten BMP oder eines Fragments davon codiert, und einer DNA-Sequenz,
die die Expression eines zweiten BMP oder eines Fragments davon,
unter der Kontrolle bekannter regulatorischer Sequenzen, codiert,
co-transfiziert wurde. Die transformierten Wirtszellen werden kultiviert
und das heterodimere Protein aus dem Kulturmedium gewonnen und gereinigt.
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Bei einer anderen Ausführungsform
dieses Verfahrens, welches das gegenwärtig bevorzugte Verfahren der
Expression der Heterodimeren dieser Erfindung ist, wird eine einzelne
Wirtszelle, z.B. eine CHO DUKX-Zelle mit einem ersten DNA-Molekül, das eine
DNA-Sequenz enthält,
die ein BMP codiert, und einem zweite DNA-Molekül, das eine DNA-Sequenz enthält, die
ein zweites, ausgewähltes
BMP codiert, co-transfiziert. Eines oder beide Plasmide enthalten
einen selektierbaren Marker, der verwendet werden kann, um stabile Zelllinien
zu etablieren, die BMPs exprimieren. Diese getrennten Plasmide,
die verschiedene BMP-Gene auf getrennten Transkriptionseinheiten
enthalten, werden gemischt und unter Verwendung herkömmlicher
Protokolle in CHO-Zellen transfiziert. Ein Verhältnis der Plasmide, das eine
maximale Expressions der Aktivität
im W20-Test ergibt, im allgemeinen 1:1, wird bestimmt.
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Wie zum Beispiel im Detail in Beispiel
3 beschrieben, können
gleiche Verhältnisse
eines Plasmids, das das erste BMP und ein Dihydrofolat-Reduktase
(DHFR)-Markergen enthält
und eines anderen Plasmids, das ein zweites BMP und ein DHFR-Markergen
enthält,
in DHFR-defiziente CHO-Zellen, DUKX-BII, mittels Calciumphosphat-Co-Präzipitation
und Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion, Protoplastenfusion
oder Lipofektion co-eingebracht
werden. Einzelne, DHFR exprimierende Transformanten werden zur Züchtung in
alpha-Medien mittels herkömmlicher
Mittel mit dialysiertem fötalem
Kälberserum
ausgewählt.
DHFR+-Zellen, die erhöhte
Genkopien enthalten, können
für die
Vermehrung in wachsenden Konzentrationen von Methotrexat (MTX) ausgewählt werden
(z.B. sequentielle Schritte mit 0,02, 0,1, 0,5 und 2,0 uM MTX) gemäß dem Verfahren von
Kaufman und Sharp, J. Mol. Biol., 159:601-629 (1982); und Kaufman
et al., Mol. Cell Biol., 5:1750 (1983). Die Expression des Heterodimeren
oder mindestens eines mit DHFR verknüpften BMPs sollte mit steigendem Maß an MTX-Resistenz
zunehmen. Zellen, die eines oder beide der BMP/DHFR-Gene stabil exprimieren,
werden überleben.
Mit großer
Häufigkeit
inkorporieren und exprimieren Zelllinien jedoch stabil beide Plasmide,
die während
der ursprünglichen
Transfektion anwesend sind. Das konditionierte Medium wird danach
geerntet und das Heterodimer mittels herkömmlicher Verfahren isoliert
und auf Aktivität
getestet. Dieser Ansatz kann mit DHFR-defizienten Zellen angewendet
werden.
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Als eine alternative Ausführungsform
dieses Verfahrens kann ein DNA-Molekül, das ein ausgewähltes BMP-Gen
enthält,
in eine stabile Zelllinie transfiziert werden, die bereits ein anderes
ausgewähltes
BMP-Gen exprimiert. Wie zum Beispiel nachstehend in Beispiel 3 im
Detail beschrieben, wird eine stabile CHO-Zelllinie, die BMP-7 mit
dem DHFR-Marker exprimiert (als 7MB9 bezeichnet) [Genetics Institute,
Inc] mit einem Plasmid, das BMP-2 enthält und ein zweites selektierbares
Markergen, z.B. Neomycin-Resistenz (Neo) transfiziert. Nach der
Transfektion wird die Zelle gezüchtet
und geeignete Zellen werden durch Behandlung mit MTX und dem Antibiotikum
G-418 selektiert. Überlebende
Zellen werden dann auf die Expression des Heterodimeren durchmustert.
Dieses Expressionssytem hat den Vorteil, dass es einen einzigen
Selektionsschritt erlaubt.
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Alternative duale Selektionsstrategien
unter Verwendung von verschiedenen Zelllinien oder von verschiedenen
Markern können
ebenfalls verwendet werden. Zum Beispiel kann man die Verwendung
des Adenosin-Desaminase (ADA)-Markers für die Amplifikation des zweiten
BMP-Gens in einer stabilen CHO-Zelllinie, die ein anderes BMP mit
dem DHFR-Marker exprimiert, vorzuziehen sein, da das Niveau an Expression
unter Verwendung von Desoxyformycin (DCF)-vermittelter Genamplifikation
erhöht
werden kann. (Vgl. das ADA enthaltende Plasmid, das in Beispiel
1 beschrieben ist). Als andere Möglichkeit
kann jede BMP-Zelle, die zunächst unter
Verwendung dieses Markers gemacht wurde, dann der Empfänger eines
zweiten BMP-Expressionsvektors sein, der einen verschiedenen Marker
enthält
und auf duale Resistenz und BMP-Co-Expression selektiert werden.
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Noch eine andere Ausführungsform
eines Verfahrens der Expression der Heterodimeren dieser Erfindung
umfaßt
die Transfektion der Wirtszelle mit einem einzelnen DNA-Molekül, das vielfache
Gene für
die Expression entweder auf einer einzelnen Transkriptionseinheit
oder auf getrennten Transkriptionseinheiten codiert. Die multicistronische
Expression umfaßt
vielfache Polypeptide, die innerhalb eines einzelnen Transkript codiert
werden, das effizient unter Verwendung einer Leader-Sequenz z.B.
von dem EMC-Virus, von Poliovirus oder von anderen herkömmlichen
Quellen von Leader-Sequenzen,
von Vektoren translatiert werden kann. Zwei BMP-Gene und ein selektierbarer
Marker können
innerhalb einer einzelnen Transkriptionseinheit exprimiert werden.
Zum Beispiel können
Vektoren, die die Konfiguration BMPx-EMC-BMPy-DHFR oder BMPx-EMC-BMPy-EMC-DHFR
enthalten, unter Verwendung des DHFR-Markers in CHO-Zellen transfiziert und
selektiert und amplifiziert werden. Es kann ein Plasmid konstruiert
werden, das DNA-Sequenzen enthält, die
zwei verschiedene BMPs, ein oder mehrere Markergene und eine geeignete
Leader- oder regulatorische Sequenz auf einer einzelnen Transkriptionseinheit
codieren.
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In ähnlicher Weise können Wirtszellen
mit einem einzelnen Plasmid transfiziert werden, das getrennte Transkriptionseinheiten
für jedes
BMP enthält.
Ein selektierbarer Marker, z.B. DHFR, kann auf einer anderen Transkriptionseinheit,
oder, alternativ, als das zweite Cistron auf einem oder beiden BMP-Genen,
enthalten sein. Die Plasmide können
zur Expression des Heterodimeren in eine ausgewählte Wirtszelle transfiziert
werden und das Heterodimer wie vorstehend beschrieben aus den Zellen
oder dem Kulturmedium isoliert werden.
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Eine andere Ausführungsform dieses Expressionsverfahrens
umfaßt
die Zellfusion. Zwei stabile Zelllinien, die ausgewählte BMPs
exprimieren, wie eine Zelllinie, die BMP-2 exprimiert (z.B. 2EG5)
und eine Zelllinie, die BMP-7 exprimiert (z.B. 7MB9), die unter
Verwendung des DHFR/MTX-Genamplifikationssystems entwickelt wurden
und die BMP auf hohem Niveau exprimieren, wie in Beispiel 1 und
den vorstehend eingeschlossenen U.S.-Anmeldungen beschrieben, können mit
einem von mehreren dominanten Markergenen (z.B. Neor, Hygromycinr, GPT) transfiziert werden. Nach ausreichender
Zeit in Co-Kultur (ungefähr
einem Tag) kann eine resultierende Zelllinie, die ein BMP und einen
dominanten Marker exprimiert, mit einer Zelllinie, die ein anderes BMP
und vorzugsweise einen anderen Marker exprimiert, unter Verwendung
eines fusionierenden Reagens, wie Polyethylenglycol, Sendai-Virus oder anderer
bekannter Mittel fusioniert werden.
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Die resultierenden Zellhybride, die
die dominanten Marker und DHFR exprimieren, können unter Verwendung der geeigneten
Kulturbedingungen selektiert und auf die Co-Expression der BMPs oder ihrer Fragmente
durchmustert werden. Die selektierte Hybridzelle enthält Sequenzen,
die die beiden selektierten BMPs codiert, und das Heterodimer bildet
sich in der Zelle und wird dann sezerniert. Das Heterodimer wird
aus dem konditionierten Medium erhalten und mittels herkömmlicher
Verfahren daraus isoliert und gereinigt (vgl. z.B. Beispiel 4).
Das resultierenden Heterodimer kann durch hier beschriebene Verfahren
charakterisiert werden.
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Auf den vorstehend beschriebenen
Wegen erzeugte Zelllinien können
verwendet werden, um co-exprimierte, heterodimere BMP-Polypeptide
zu produzieren. Die heterodimeren Proteine werden mittels herkömmlicher
Reinigungsverfahren aus dem Zellmedium in einer Form isoliert, dass
sie im wesentlichen frei sind von anderen Proteinen, mit denen sie
gemeinsam hergestellt werden, ebenso wie von anderen Verunreinigungen,
die in der Wirtszelle gefunden werden. Das gegenwärtig bevorzugte
Herstellungsverfahren ist die Co-Transfektion verschiedener Vektoren
in CHO-Zellen und Methotrexat-vermittelte Genamplifikation. Stabile Zelllinien
können
verwendet werden, um konditionierte Medien zu erzeugen, die rekombinantes
BMP enthalten, das gereinigt und auf in vitro- und in vivo-Aktivitäten getestet
werden kann. Zum Beispiel können
die resultierenden, Heterodimer produzierenden Zelllinien, die mittels
jedes der hier beschriebenen Verfahren erhalten wurden, mit den
in den Beispielen 8 und 9 beschrieben Tests auf Aktivität, auf RNA-Expression
und mittels Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) auf Proteinexpression durchmustert werden.
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Die vorstehend beschriebenen Verfahren
der Co-Expression der Heterodimeren dieser Erfindung verwenden geeignete
Wirtszellen oder Zelllinien. Geeignete Zellen umfassen vorzugsweise
Säugerzellen,
wie Eierstockzellen des chinesischen Hamsters (CHO). Die Auswahl
geeigneter Wirtszellen und Verfahren für die Transformation, Kultur,
Amplifikation, Durchmusterung und Herstellung und Reinigung des
Produkts sind im Fachgebiet bekannt. Vgl. z.B. Gething und Sambrook,
Nature, 293:620-625 (1981) oder alternativ Kaufman et al., Mol.
Cell. Biol., 5(7):1750-1759 (1985) oder Howley et al., U. S.-Patent
4,419,446 . Andere geeignete Säugerzelllinien
sind die CV-1-Zelllinie, die BHK-Zelllinien und die 293-Zelllinie.
Man nimmt zur Zeit an, dass die COS-1-Zelllinie des Affen bei der
Herstellung von BMP-Heterodimer
ineffizient ist.
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Viele Stämme an Hefezellen, die dem
Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt sind, können ebenfalls
als Wirtszellen für
die Expression der Polypeptide der vorliegenden Erfindung verfügbar sein,
z. B. Saccharomyces cerevisiae. Außerdem können, wo erwünscht, Insektenzellen
als Wirtszellen bei den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Vgl. z.B. Miller et al., Genetic Engineering, 8:277-298 (Plenum
Press 1986) und die dort zitierten Referenzen.
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Ein anderes Verfahren für die Herstellung
eines biologisch aktiven heterodimeren Proteins dieser Erfindung
kann verwendet werden, wenn die Wirtszellen mikrobielle, vorzugsweise
bakterielle Zellen, insbesondere E. coli, sind. Zum Beispiel sind
die verschiedenen Stämme
von E. coli (z.B. HB101, MC1061) auf dem Gebiet der Biotechnologie
als Wirtszellen bekannt. Verschiedene Stämme von B. subtilis, Pseudomonas,
anderen Bazillen und dergleichen können bei diesem Verfahren ebenfalls
verwendet werden.
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Dieses Verfahren, das angewendet
werden kann, um Monomere und Dimere (Homodimere und Heterodimere)
zu produzieren, ist beschreiben in der Europäischen Patentanmeldung Nr.
433,225 . Kurz gesagt umfaßt dieses
Verfahren die Züchtung
eines mikrobiellen Wirts, der eine Nucleotidsequenz umfaßt, die
das gewünschte
BMP-Protein codiert, die im geeigneten Leserahmen mit einer Expressionkontrollsequenz
verknüpft ist,
die die Expression des Proteins und die Gewinnung des monomeren,
löslichen
Proteins erlaubt. Wenn das Protein in der Wirtszelle unlöslich ist,
wird die Wasser-unlösliche
Proteinfraktion aus der Wirtszelle isoliert und das Protein wird
solubilisiert. Nach der Chromatographiereinigung wird das solubilisierte
Protein ausgewählten Bedingungen
unterworfen, um die biologisch aktive dimere Konfiguration des Proteins
zu erhalten. Dieses Verfahren, das angewendet werden kann, um die
Heterodimeren dieser Endung zu produzieren, ist spezifisch in Beispiel
7 für die
Herstellung eines BMP-2-Homodimeren beschrieben.
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Ein anderer Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt DNA-Moleküle
oder Plasmidvektoren zur Verwendung bei der Expression dieser rekombinanten
Heterodimeren bereit. Diese Plasmidvektoren können unter Rückgriff
auf bekannte Verfahren und verfügbare
Komponenten, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet bekannt
sind, konstruiert werden. Im allgemeinen wird, um einen Vektor zu
erzeugen, der bei den Verfahren dieser Erfindung von Nutzen ist,
die DNA, die das gewünschte
BMP-Protein codiert, in einen oder mehrere geeignete Expressionsvektoren
transferiert, die für
die ausgewählte
Wirtszelle geeignet sind.
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Es wird gegenwärtig angenommen, dass jeder
Expressionsvektor, der für
die effiziente Expression in Säugerzellen
geeignet ist, verwendet werden kann, um die rekombinanten Heterodimeren
dieser Erfindung in Säugerwirtszellen
herzustellen. Vorzugsweise enthalten die Vektoren die ausgewählten BMP-DNA-Sequenzen,
die vorstehend und in den Figuren beschreiben sind, die ausgewählte BMP-Komponenten
des Heterodimeren codieren. Alternativ sind Vektoren, die modifizierte
Sequenzen beinhalten, wie beschrieben in den Patentanmeldungen,
auf die vorstehend Bezug genommen wird, auch Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und bei der Herstellung der Vektoren
von Nutzen.
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Zusätzlich zu den spezifischen
Vektoren, die in Beispiel 1 beschrieben sind, kann ein Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet Säugerexpressionsvektoren
konstruieren, indem er die Sequenz der 1-6 oder
andere DNA-Sequenzen verwendet, die die codierenden Sequenzen der 1-6 (SEQ ID NRs: 1, 3, 5, 7, 9 und 11)
enthalten, oder andere modifizierte Sequenzen und bekannte Vektoren
wie pCD [Okayama et al., Mol. Cell Biol., 2:161-170 (1982)] und
pJL3, pJL4 [Gough et al., EMBO J., 4:645-653 (1985)]. Die BMP DNA-Sequenzen
können
durch Entfernen der nicht codierenden Nucleotide an den 5'- und
3'-Enden der codierenden
Region modifiziert werden. Die deletierten nicht codierenden Nucleotide
können
oder können
nicht durch andere Sequenzen ersetzt werden, von denen bekannt ist,
dass sie für
die Expression von Nutzen sind. Die Transformation dieser Vektoren
in geeignete Wirtszellen, wie vorstehend beschrieben, kann die gewünschten
Heterodimeren produzieren.
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Ein Durchschnittsfachmann auf dem
Fachgebiet könnte
die Sequenzen der
1-
6 manipulieren, indem er
die regulatorischen Säugersequenzen,
die die codierende Sequenz flankieren, eliminiert oder durch z.B.
regulatorische Hefe- oder Insektensequenzen ersetzt, um Vektoren
für die
intrazelluläre
oder extrazelluläre
Expression durch Hefe- oder Insektenzellen zu schaffen. [Vgl. z.B.
Verfahren, die in der publizierten Europäischen Patentanmeldung
155,476 für die Expression in Insektenzellen
beschrieben sind; und Verfahren, die in der publizierten PCT-Anmeldung
WO 86/00639 und der Europäischen
Patentanmeldung
EPA 123,289 für die Expression
in Hefezellen beschrieben sind].
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In ähnlicher Weise können auch
bakterielle Sequenzen und Präferenz-Codons
Sequenzen in den beschriebenen und beispielhaft dargestellten Säugervektoren
ersetzen, um geeignete Expressionssysteme zur Verwendung bei der
Herstellung der BMP-Monomeren bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren
zu schaffen. Zum Beispiel könnten
die codierenden Sequenzen weiter manipuliert werden (z.B. Ligierung
mit anderen bekannten Linkern oder Modifikation durch Deletion von
nicht codierenden Sequenzen daraus oder Änderung von Nucleotiden durch
andere bekannte Verfahren). Die modifizierten, BMP codierenden Sequenzen
könnten dann
unter Verwendung von Verfahren, wie beschrieben bei Z. Taniguchi
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77:5230-5233 (1980), in einen
bekannten bakteriellen Vektor insertiert werden. Der exemplarische
bakterielle Vektor könnte
dann in eine bakterielle Wirtszelle transfiziert werden und dadurch
BMP-Heterodimere exprimiert werden. Ein exemplarischer Vektor für die mikrobielle,
z.B. bakterielle, Expression ist nachstehend in Beispiel 7 beschrieben.
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Andere Vektoren, die bei den Verfahren
dieser Erfindung von Nutzen sind, können vielfache Gene in einer
einzigen Transkriptionseinheit enthalten. Zum Beispiel enthält ein vorgeschlagenes
Plasmid p7E2D das BMP-7-Gen, gefolgt von der EMC-Leadersequenz,
gefolgt von dem BMP-2-Gen, gefolgt von dem DHFR-Markergen. Ein anderes
Beispiel ist das Plasmid p7E2ED, welches das BMP-7-Gen enthält, den
EMC-Leader, das BMP-2-Gen, eine andere EMC-Leadeursequenz und das
DHFR-Markergen. Alternativ kann der Vektor mehr als eine Transkriptionseinheit
enthalten. Als ein Beispiel enthält
das Plasmid p2ED7ED eine Transkriptionseinheit für BMP-2 und eine separate Transkriptionseinheit
für BMP-7,
d.h. BMP-2-EMC-DHFR und BMP-7-EMC-DHFR. Alternativ kann jede Transkriptionseinheit
auf dem Plasmid ein unterschiedliches Markergen enthalten. Zum Beispiel
enthält
das p2EN7ED-Plasmid
BMP-2-EMC-Neo und BMP-7-EMC-DHFR.
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Außerdem enthalten die Vektoren
auch geeignete Expressionskontrollsequenzen die in der Lage sind, die
Replikation und Expression des BMP in den ausgewählten Wirtszellen zu steuern.
Nützliche
regulatorische Sequenzen für
solche Vektoren sind dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
bekannt und können
in Abhängigkeit
von der ausgewählten
Wirtszelle ausgewählt
werden. Eine solche Auswahl ist Routine und ist kein Teil der vorliegenden
Erfindung. In ähnlicher
Weise können
die Vektoren einen oder mehrere Selektionsmarker enthalten, wie
das Antibiotika-Resistenzgen Neo oder selektierbare Marker wie DHFR
und ADA. Das gegenwärtig
bevorzugte Markergen ist DHFR. Diese Markergene können ebenfalls
vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet ausgewählt werden.
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Sobald sie gemäß einem der vorstehend beschriebenen
Verfahren exprimiert werden, können
die Heterodimeren dieser Erfindung durch Anwendung einer Reihe von
Tests und Verfahren identifiziert und charakterisiert werden. Ein
Co-Präzipitations
(Immunpräzipitations)-Test
kann mit Antikörpern
gegen jedes der BMPs, die das Heterodimeren bilden, durchgeführt werden.
Im allgemeinen können
Antikörper
für diese
Verwendung mit herkömmlichen
Mitteln entwickelt werden, d.h. unter Verwendung des ausgewählten BMP,
Fragmenten davon oder synthetische BMP-Peptide als Antigen. Bei
den Tests verwendete Antikörper
sind im allgemeinen polyclonale Antikörper, die von einzelnen BMP-Peptiden
oder -Proteinen gemacht werden, die gemäß klassischer Verfahren in
Kaninchen injiziert werden. Dieser Test wird in herkömmlicher
Weise durchgeführt
und erlaubt die Identifikation des Heterodimeren, welches durch
Antikörper
gegen beide BMP-Komponenten
des Heterodimeren präzipitiert
wird. Im Gegensatz dazu verursacht nur einer der beiden Antikörper die
Präzipitation der
homodimeren Form, die bei dem Verfahren der Herstellung des Heterodimeren
hergestellt werden kann.
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Ein anderer charakteristischer Test
ist ein Western-Test unter Verwendung eines präzipitierenden Antikörpers, eines
Sonden-Antikörpers
und eines Nachweis-Antikörpers.
Dieser Test kann auch herkömmlich durchgeführt werden,
unter Verwendung eines Antikörpers
gegen eines der BMPs, um die Dimeren zu präzipitieren, die für die Western-Analyse auf einem
reduzierenden SDS-PAGE laufen gelassen werden. Ein Antikörper gegen
das zweite BMP wird als Sonde für
die Präzipitate
auf dem Western-uGel für
das Heterodimer verwendet. Ein Nachweis-Antikörper, wie ein Ziege-anti-Kaninchen-Antikörper, der
mit Meerrettich-Peroxidase (HRP) markiert ist, wird dann angewendet,
was die Anwesenheit einer der Untereinheitskomponenten des Heterodimeren
offenbart.
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Letztlich kann die spezifische Aktivität des Heterodimeren,
wie im Detail in Beispiel 6 beschrieben, quantifiziert werden. Kurz
gesagt wird die Menge an jedem BMP unter Verwendung der Western
Blot-Analyse oder der Pulsmarkierung und SDS-PAGE-Analyse in Proben
von jedem BMP-Homodimeren und dem Heterodimeren quantifiziert. Die
W20-Aktivität wird ebenfalls
bestimmt, wie spezifisch in Beispiel 8 beschrieben. Die relativen spezifischen
Aktivitäten
können
mittels der Formel: W20 alkalische Phosphatase-Aktivität/Menge an BMP beim Western
Blot oder mittels Fluorographie berechnet werden. Als ein Beispiel
wurde diese Formel auf das BMP-2/7-Heterodimer angewendet und gezeigt,
dass das Heterodimer eine schätzungsweise
5- bis 50-fach höhere
spezifische Aktivität
als das BMP-2-Homodimer.
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Die Heterodimeren der vorliegenden
Endung können
eine Reihe von therapeutischen und pharmazeutischen Verwendungen
haben, z.B. in Zusammensetzungen für die Wundheilung, Gewebereparatur,
und in ähnlichen
Zusammensetzungen, die die Verwendung von einzelnen BMPs als Indikation
haben. Die erhöhte Wirksamkeit
der Heterodimeren gegenüber
den einzelnen BMPs kann niedrigere Dosierungen der Zusammensetzungen,
in denen sie enthalten sind, zur Verabreichung an den Patienten
erlauben im Vergleich zu Dosierungen bei Zusammensetzungen, die
nur ein einziges BMP enthalten. Ein heterodimeres Protein der vorliegenden
Erfindung, das Knorpel- und/oder Knochenwachstum unter Umständen induziert,
unter denen sich normalerweise kein Knochen bildet, findet Anwendung
bei der Heilung von Knochenbrüchen
und Knorpelschäden
beim Menschen und anderen Tieren. Solch eine Präparation, die ein heterodimeres
Protein der Erfindung verwendet, kann prophylaktische Verwendung
bei der Reduktion von geschlossenen und offenen Brüchen haben
und ebenso bei der verbesserten Fixierung von künstlichen Gelenken. De novo-Knochenbildung, die
von einem osteogenen Mittel induziert wird, trägt zur Reparatur von angeborenen,
von Trauma induzierten oder von onkologischer Resektion induzierten
Schädel/Gesichtschäden bei,
und ist auch bei kosmetischer plastischer Chirurgie von Nutzen.
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Ein heterodimeres Protein dieser
Erfindung kann zur Behandlung der periodontalen Krankheit und bei anderen
Zahnreparaturvorgängen
verwendet werden. Solche Mittel können eine Umgebung bereitstellen,
die knochenbildende Zellen anlockt, das Wachstum von knochenbildenden
Zellen stimuliert oder die Differenzierung von Vorläufern von
knochenbildenden Zellen induziert. Heterodimere Polypeptide der
Erfindung können auch
bei der Behandlung der Osteoporose von Nutzen sein. Eine Reihe von
osteogenen, Knorpel induzierenden und Knochen induzierenden Faktoren
wurden beschrieben. Für
eine Diskussion davon vgl. z. B. die Europäischen Patentanmeldungen
148,155 und
169,016 .
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Die Proteine der Erfindung können auch
bei der Wundheilung und der verwandten Gewebereparatur verwendet
werden. Die Arten an Wunden umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Verbrennungen, Schnitte und Geschwüre. (Für eine Diskussion der Wundheilung
und der verwandten Gewebereparatur vgl. z. B. die PCT-Veröffentlichung
WO 84/01106).
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Außerdem können die Proteine der Erfindung
das neuronale Überleben
verbessern und können
daher bei der Transplantation und bei der Behandlung von Zuständen von
Nutzen sein, die eine Verschlechterung des neuronalen Überlebens
zeigen.
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Angesichts des Nutzens der Heterodimeren
ist daher ein weitere Aspekt der Endung eine therapeutische Zusammensetzung
zur Reparatur von Brüchen
und anderen Zuständen,
die ' mit Knorpel- und/oder Knochendefekten oder periodontalen Krankheiten
einhergehen. Zusätzlich
umfaßt
die Endung therapeutische Zusammensetzungen für die Wundheilung und Gewebereparatur.
Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch wirksame Menge
eines heterodimeren Proteins der Erfindung unter Zumischung eines
pharmazeutisch verträglichen
Vehikels, Trägers
oder einer Matrix. Die Präparationen
und Formulierungen solcher physiologisch verträglichen Proteinzusammensetzungen
hinsichtlich des pH, der Isotonizität, der Stabilität und dergleichen
ist Stand der Technik.
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Es wird erwartet, dass die Proteine
der Erfindung im Zusammenwirken mit anderen verwandten Proteinen
und Wachstumsfaktoren wirken. Therapeutische Zusammensetzungen der
Erfindung umfassen daher eine therapeutische Menge eines heterodimeren
Proteins der Erfindung mit einer therapeutischen Menge von mindestens
einem der anderen BMP-Proteine, die in der im selben Besitz befindlichen
und parallel angemeldeten, vorstehend beschriebenen U. S.-Anmeldung
offenbart sind. Solche Kombinationen können separate Moleküle der BMP-Proteine oder anderen
Heteromoleküle
der vorliegenden Erfindung umfassen.
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In weiteren Zusammensetzungen können die
heterodimeren Proteine der Erfindung mit anderen Mitteln kombiniert
werden, die bei der Behandlung des fraglichen Knochen- und/oder
Knorpeldefekts, der Wunde oder des Gewebes von Nutzen sind. Diese
Mittel umfassen verschiedene Wachstumsfaktoren wie epidermalen Wachstumsfaktor
(EGF), von Blutplättchen
abgeleiteter Wachstumsfaktor (PDGF), transformierende Wachstumsfaktoren
(TGF-α und
TGF-β) und
Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor (IGF).
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Wegen des Fehlens der Arien-Spezifität bei den
BMP-Proteinen sind die therapeutischen Zusammensetzungen gegenwärtig auch
beim Einsatz in der Veterinärmedizin
von Nutzen. Insbesondere Haustiere und Vollblutpferde sind außer Menschen
erwünschte
Patienten für
eine solche Behandlung mit heterodimeren Proteinen der vorliegenden
Erfindung.
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Die Zusammensetzung kann topisch,
systemisch oder lokal als Implantat oder Vorrichtung verabreicht werden.
Wenn sie verabreicht wird, ist die therapeutische Zusammensetzung
zur Verwendung bei dieser Erfindung natürlich in einer pyrogenfreien,
physiologisch verträglichen
Form. Weiterhin kann die Zusammensetzung zur Verabreichung an der
Stelle des Knochen- Knorpel- oder Gewebeschadens wünschenswerterweise verkapselt
sein oder in viskoser Form injiziert werden. Die topische Verabreichung
kann für
die Wundheilung und Gewebereparatur geeignet sein. Bei den Verfahren
der Erfindung können
andere therapeutische nützliche Mittel
als die heterodimeren Proteinen der Erfindung, die gegebenenfalls,
wie vorstehend beschrieben, in die Zusammensetzung eingeschlossen
sein können,
alternativ oder zusätzlich
simultan oder schrittweise mit der heterodimeren BMP-Zusammensetzung verabreicht
werden. Für
die Knochen- und/oder Knorpelbildung würde die Zusammensetzung vorzugsweise
eine Matrix umfassen, die in der Lage ist, die heterodimeres Protein enthaltende
Zusammensetzung an die Stelle des Knochen- und/oder Knorpelschadens
zu verabreichen und eine Struktur für sich entwickelnden Knochen
oder Knorpel bereitstellt und optimal in der Lage ist, vom Körper resorbiert
zu werden. Solche Matrices können
aus Materialien gebildet werden, die gegenwärtig für andere Anwendungen bei der
Implantationsmedizin in Verwendung sind.
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Die Auswahl des Matrixmaterials basiert
auf der biologischen Verträglichkeit,
der biologischen Abbaubarkeit, den mechanischen Eigenschaften, dem
kosmetischen Aussehen und den Wechselwirkungseigenschaften. Die
spezielle Anwendung der heterodimeren BMP-Zusammensetzung wird die geeignete Formulierung
definieren. Potentielle Matrices für die Zusammensetzungen können biologisch
abbaubares und chemisch definiertes Calciumsulfat sein, Tricalciumphosphat,
Hydroxylapatit, Polymilchsäure,
Polyglycolsäure und
Polyanhydride. Andere potentielle Materialien sind biologisch abbaubar
und biologisch gut definiert, wie Knochen- oder Hautkollagen. Weitere
Matrices bestehen aus reinen Proteinen oder extrazellulären Matrixkomponenten.
Andere potentielle Matrices sind nicht biologisch abbaubar und chemisch
definiert, wie gesinterter Hydroxylapatit, Bioglas, Aluminate oder
andere keramische Materialien. Matrices können aus Kombinationen aller
vorstehend erwähnten
Arten an Materialien zusammengesetzt sein, wie Polymilchsäure und
Hydroxylapatit oder Kollagen und Tricalciumphosphat. Die biokeramischen
Materialien können
bei der Zusammensetzung verändert
sein, wie Calcium-Aluminium-Phosphat, und bei der Verarbeitung,
um die Porengröße, die
Teilchengröße, die
Teilchenform und die biologische Abbaubarkeit zu verändern.
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Gegenwärtig bevorzugt ist ein 50:50
(Molgewicht) Copolymer von Milchsäure und Glycolsäure in der Form
von porösen
Teilchen, die Durchmesser haben, die von 150 bis 800 Mikron reichen.
Bei einigen Anwendungen wird es von Nutzen sein, ein sequestrierendes
Mittel zu verwenden, wie Carboxymethylcellulose oder autologe Blutklumpen,
um zu verhindern, dass die BMP-Zusammensetzungen von der Matrix
disassoziieren.
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Das Dosierungsschema einer heterodimeres
Protein enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung wird durch
den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung
verschiedener Faktoren bestimmt, die die Wirkung der heterodimeren
Proteine modifizieren, z. B. der Menge an Knochengewicht, das sich
wünschenswerierweise
bilden soll, der Stelle des Knochenschadens, dem Zustand des beschädigten Knochens,
der Größe der Wunde,
der Art des Gewebeschadens, dem Alter, dem Geschlecht und der Ernährung des
Patienten, der Schwere einer Infektion, dem Zeitpunkt der Verabreichung
und anderer klinischer Faktoren. Die Dosierung kann mit der Art
der bei der Wiederherstellung verwendeten Matrix und der BMP-Proteine
in dem Heterodimer und jedem anderen BMP- oder anderen Proteinen
in der pharmazeutischen Zusammensetzung variieren. Zum Beispiel
kann auch die Zugabe anderer bekannter Wachstumsfaktoren wie IGF
I (Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor I) zu der endgültigen
Zusammensetzung die Dosierung beeinflussen. Der Fortschritt kann
durch eine periodische Bewertung des Knochenwachstums und/oder der
-reparatur beobachtet werden, zum Beispiel Röntgenaufnahme, histomorphometrische
Bestimmung und Tetracyclinmarkierung.
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Die folgenden Beispiele sind illustrativ
für die
vorliegende Erfindung und beschränken
ihren Umfang nicht. Sie umfassen BMP-Monomere und -Heterodimere,
die nicht im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen
sind, die jedoch zum Zwecke der Illustration und der Nacharbeitbarkeit
enthalten sind.
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BEISPIEL 1 – BMP-Vektor-Konstrukte
und Zelllinien
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A. BMP-2-Vektoren
-
Der Säugerexpressionsvektor pMT2
CXM ist ein Derivat von p91023 (b) [Wong et al., Science, 228:810-815
(1985)], und unterscheidet sich von letzterem dadurch, dass es das
Ampicillin-Resistenzgen (Amp) anstelle des Tetracyclin-Resistenzgens
(Tet) enthält
und außerdem
eine XhoI-Stelle für
die Inserierung von cDNA-Clonen enthält. Die funktionellen Elemente
von pMT2 CXM sind beschrieben worden [R. J. Kaufmann, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 82:689-693 (1985)] und umfassen die VA-Gene des
Adenovirus, den SV40- Replikationsursprung
einschließlich
des Enhancers von 72 bp, den späten
Hauptpromotor des Adenovirus einschließlich einer 5'-Splice-Stelle
und den Hauptteil der Tripartit-Leadersequenz
des Adenovirus, die auf den späten
mRNAs des Adenovirus vorhanden ist, eine 3'-Splice-Akzeptor-Stelle,
eine DHFR-Insertion, die frühe
Polyadenylierungsstelle von SV40 (SV40) und pBR322-Sequenzen, die
für die
Vermehrung in E. coli erforderlich sind.
-
Der Verdau von pMT2-VWF, das bei
der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, MD (USA)
unter der Zugangsnummer ATCC 67122 hinterlegt wurde, mit EcoRI schneidet
die in pMT2-VWF vorhandene cDNA aus, was pMT2 in linearer Form ergibt.
Das Plasmid pMT2 kann ligiert und verwendet werden, um E. coli HB
101 oder DH-5 zu Ampicillin-Resistenz zu transformieren. Die pMT2
Plasmid-DNA kann mittels herkömmlicher
Verfahren präpariert
werden, Das Plasmid pMT2 CXM wird dann unter Verwendung der Loopout/in-Mutagenese
[Morinaga et al., Biotechnology, 84:636 (1984)] konstruiert werden.
Dies entfernt die Basen 1075 bis 1145 relativ zu der HindIII-Stelle
in der Nähe
des SV40-Replikationsursprung und der Enhancersequenzen von pMT2.
Außerdem
inseriert dies die folgende Sequenz:
bei Nucleotid 1145. Diese
Sequenz enthält
die Erkennungsstelle für
die Restriktionsendonuclease XhoI.
-
Ein Derivat von pMT2 CXM, genannt
Plasmid pMT23, enthält
Erkennungsstellen für
die Restriktionsendonucleasen PstI, EcoRI, SalI und XhoI.
-
BMP-2-cDNA voller Länge (1) (SEQ ID NR: 1) wird durch
Verdau mit EcoRI von dem Vektor λGT10
freigesetzt und in pSP65 [Promega Biotec, Madison, Wisconsin; vgl.
z. B. Melton et al., Nucl. Acids Res., 12:7035-7056 (1984)] in beiden
Orientierungen subcloniert, was pBMP-2 #39-3 oder pBMP-2 #39-4 ergibt.
-
Die Mehrzahl der nicht translatierten
Regionen der BMP-2-cDNA werden auf die folgende Weise entfernt.
Die 5'-Sequenzen werden zwischen der SalI-Stelle in dem Adapter
(anwesend von der ursprünglichen cDNA-Clonierung)
und der SalI-Stelle 7 Basen stromaufwärts des Initiations-ATG durch
Verdau des Plasmids pSP65, das die BMP-2-cDNA enthält, mit
SalI und Religierung entfernt. Die 3' nicht translatierte Region
wird unter Verwendung der Heteroduplex-Mutagenese unter Verwendung
des Oligonucleotids
entfernt. Die Sequenz enthält die terminale
3' codierende Region der BMP-2-cDNA, unmittelbar gefolgt von der Erkennungsstelle
für SalI.
Die Sequenz führt
eine dem Terminationscodon (TAG) folgende SalI-Stelle ein.
-
Das SalI-Fragment dieses Clons wurde
in den Expressionsvektor pMT23 subcloniert, was den Vektor pMT23-BMP2ΔUT ergab.
Restriktionsenzymstellen flankieren die BMP-2 codierende Region
in der Sequenz PstI-EcoRI-SalI-BMP-2-cDNA-SalI-EcoRI-XhoI.
-
Das Expressionsplasmid pED4 [Kaufman
et al., Nucl. Acids Res., 19:4485-4490 (1991)] wurde durch Verdau
mit EcoRI linearisiert und mit Phosphatase aus dem Kalbsdarm behandelt.
Das BMP-2-cDNA-Gen wurde durch Verdau mit EcoRI aus pMT23-BMP2ΔUT ausgeschnitten
und das Fragment von 1,2 kb durch Elektrophorese durch ein 1%-iges
Agarosegel mit niedrigem Schmelzpunkt gewonnen. Der linearisierte pED4-Vektor
und das EcoRI-Fragment von BMP-2 wurden ligiert, was das BMP-2-Expressionsplamid pBMT2Δ-EMC ergab.
-
Ein anderer Vektor pBMP-2Δ-EN enthält dieselben
Sequenzen, die im Vektor pBMT2Δ-EMC
enthalten sind, außer
dass das DHFR-Gen mittels herkömmlicher
Mittel durch das Neomycin-Resistenzgen von dem transposablen Element
Tn5 ersetzt wurde.
-
B. BMP-4-Vektoren
-
Eine BMP-4-cDNA-Sequenz, die in
2 (SEQ ID NR: 3) dargestellt
ist, bei der die 3' nicht translatierte Region entfernt ist, wird
mittels Heteroduplex-Mutagenese unter Verwendung des mutagenen Oligonucleotids:
hergestellt. Dies deletiert
alle Sequenzen 3' vom Translationsterminatorcodon der BMP-4-cDNA und stellt dieses
Terminatorcodon und die Polylinkersequenzen des Vektors nebeneinander.
Dieser Schritt wird in einem SP65-Vektor [Promega Biotech] durchgeführt und
kann auch einfach in pMT2-Derivaten durchgeführt werden, die die BMP-4-cDNA
enthalten, ähnlich
den vorstehend beschriebenen BMP-2-Vektoren. Die 5' nicht translatierte
Region wird unter Verwendung der Restriktionsendonuclease BsmI entfernt,
die innerhalb des achten Codons der BMP-4-cDNA spaltet.
-
Die Rekonstruktion der ersten acht
Codons wird durch Ligierung mit den Oligonucleotiden
erreicht. Diese Oligonucleotide
bilden einen Duplex, der ein BsmI komplementäres kohäsives Ende hat, das in der
Lage ist, mit der mit BsmI geschnittenen BMP-4-cDNA zu ligieren,
und er hat ein EcoRI komplementäres kohäsives Ende
hat, das in der Lage ist, mit dem mit EcoRI geschnittenen Vektor
pMT2 zu ligieren. Somit wird die cDNA für BMP-4 mit den 5' und 3' nicht
translatierten Regionen deletiert und die gesamte codierende Sequenz
wird erhalten und ist innerhalb eines EcoRI-Restriktionsfragments
von etwa 1,2 kb enthalten.
-
Das pMT2 CXM-Plasmid, das diese BMP-4-Sequenz
enthält,
wird als pXMBMP-4ΔUT
bezeichnet. Es wird mit EcoRI verdaut, um die die BMP-4-cDNA enthaltende
Inseriion von dem Vektor freizusetzen. Diese Inseriion wird in die
EcoRI-Stelle des Säugerexpressionsvektors
pED4 subcloniert, was in pBMP4Δ-EMC
resultiert.
-
C. BMP-5-Vektoren
-
Eine BMP-5-cDNA-Sequenz, die die
Nucleotidsequenz von Nucleotid #699 bis #2070 von 5 (SEQ ID NR: 9) enthält, wird
wie folgt spezifisch amplifiziert. Die Oligonucleotide CGACCTGCAGCCACCATGCATCTGACTGTA
(SEQ ID NR: 20) und TGCCTGCAGTTTAATATTAGTGGCAGC (SEQ ID NR: 21)
werden als Primer verwendet, um die Amplifikation der Nucleotidsequenz
#699 bis #2070 von 5 von
der BMP-5-Insertion
des λ-ZAP-Clons
U2-16 (ATCC #68109) zu erlauben. Dieser Vorgang führt die
Nucleotidsequenz CGACCTGCAGCCACC (SEQ ID NR: 22) unmittelbar vor
Nucleotid #699 und die Nucleotidsequenz CTGCAGGCA unmittelbar nach
Nucleotid #2070 ein. Das Hinzufügen
dieser Sequenzen resultiert in der Schaffung von PstI-Restriktionsendonuclease-Erkennungsstellen
an beiden Enden des amplifizierten DNA-Fragments. Das resultierende
amplifizierte DNA-Produkt dieses Verfahrens wird mit der Restriktionsendonuclease
PstI verdaut und in die PstI-Stelle des pMT2-Derivats pMT21 subcloniert
[Kaufman, Nucl. Acids Res., 19:4485-4490 (1991)]. Der resultierende
Clon wird als H5/5/pMT bezeichnet.
-
Die Inseriion in H5/5/pMT wird durch
Verdau mit PstI ausgeschnitten und an der PstI-Stelle in den Plasmidvektor
pSP65 [Promega Biotech] an der PstI-Stelle subcloniert, was in dem
Plasmid BMP5/SP6 resultiert. BMP5/SP6 und U2-16 werden mit den Restriktionsendonucleasen
NsiI und NdeI verdaut, um den Teil ihrer Insertionen auszuschneiden,
der den Nucleotiden #704 bis #1876 von 5 entspricht. Das resultierende NsiI-NdeI-Fragment
von 1173 Nucleotiden von Clon U2-16 wird in die NsiI-NdeI-Stelle
von BMP5/SP6 ligiert, aus dem das entsprechende NsiI-NdeI-Fragment
von 1173 Nucleotiden entfernt worden war. Der resultierende Clon
wird als BMP5mix/SP65 bezeichnet.
-
Von BMP5mix/SP65 wird eine direkte
DNA-Sequenzanalyse durchgeführt,
um die Identität
der durch Amplifikation produzierten Nucleotidsequenzen mit den
in 5 dargestellten
zu bestätigen.
Der Clon BMP5mix/SP65 wird mit der Restriktionsendonuclease PstI
verdaut, was in dem Ausschneiden einer Insertion resultiert, die
die Nucleotide #699 bis #2070 von 5 und
die zusätzliche
Sequenzen umfaßt,
die die PstI-Erkennungsstellen enthalten, wie vorstehend beschrieben.
Das resultierende PstI-Fragment von 1382 Nucleotiden wird in die
PstI-Stelle des pMT2-Derivats pMT21 subcloniert. Dieser Clon wird
als BMP5mix/pMT21#2 bezeichnet.
-
Dasselbe Fragment wird auch in die
PstI-Stelle von pED4 subcloniert, was den Vektor ergibt, der als BMP5mix-EMC-11
bezeichnet wird.
-
D. BMP-6-Vektoren
-
Eine BMP-6-cDNA-Sequenz, die die
Nucleotidsequenz von Nucleotid #160 bis 1706 von
4 (SEQ ID NR: 7) wird durch eine Reihe
von Techniken produziert, die dem Durchschnittsfachmann auf dem
Fachgebiet bekannt sind. Der Clon BMP6C35 (ATCC 68245) wird mit
den Restriktionsendonucleasen ApaI und TagI verdaut, was in der
Ausschneidung einer Portion von 1476 Nucleotiden der Insertion resultiert,
die die Nucleotide #231 bis #1703 von
4 umfaßt. Synthetische Oligonucleotide
mit Konvertierern der Restriktionsendonucleasestelle SalI werden
geplant, um diejenigen Nucleotide zu ersetzen, die #160 bis #230
und #1704 bis #1706 entsprechen, die nicht in dem 1476 ApaI-TagI-Fragment
der BMP-6-cDNA-Sequenz enthalten sind.
Sequenzen zu ersetzen, werden
unabhängig
mit jedem anderen verknüpft.
Die verknüpften
5' und 3'-Konvertierer werden dann mit dem vorstehend beschriebenen
ApaI-TagI von 1476 Nucleotiden ligiert, was ein Fragment von 1563
Nucleotiden schafft, welches die Nucleotidsequenz von #160 bis #1706
von
4 und die zusätzlichen
Sequenzen umfaßt,
die geplant wurden, um SalI-Restriktionsendonucleasestellen an beiden
Enden zu erzeugen. Das resultierende Fragment von 1563 Nucleotiden
wird in die SalI-Stelle von pSP64 [Promega Biotech, Madison, WI]
subcloniert. Der Clon wird als BMP6/SP64#15 bezeichnet.
-
Von BMP6/SP64#15 wird eine direkte
DNA-Sequenzanalyse durchgeführt,
um die Identität
der 5'- und 3'-Sequenzen, die durch die Konvertierer ersetzt wurden,
mit der in 4 dargestellten
Sequenz zu bestätigen.
Die Insertion von BMP6/SP64#15 wird durch Verdau mit der Restriktionsendonuclease
SalI ausgeschnitten. Das resultierende SalI-Fragment von 1563 Nucleotiden
wird in die XhoI-Restriktionsendonucleasestelle von pMT21 subcloniert
und hier als BMP6/pMT21 bezeichnet.
-
Die PstI-Stelle von pED4 wird durch
Verdau des Plasmids mit PstI und Ligierung mit den Konverter-Oligonucleotiden:
in eine SalI-Stelle umgewandelt.
Das vorstehende SalI-Fragment von 1563 Nucleotiden wird auch in
die SAlI-Stelle dieses pED4-Vektors subcloniert, was den Expressionsvektor
BMP6/EMC ergibt.
-
E. BMP-7-Vektoren
-
Eine BMP-7-Sequenz, die die Nucleotidsequenz
von Nucleotid #97 bis #1402 von 3 (SEQ
ID NR: 5) umfaßt,
wird wie folgt spezifisch amplifiziert. Die Oligonucleotide CAGGTCGACCCACCATGCACGTGCGCTCA
(SEQ ID NR: 29) und TCTGTCGACCTCGGAGGAGCTAGTGGC (SEQ ID NR: 30)
werden als Primer verwendet, um die Amplifikation der Nucleotidsequenz
#97 bis #1402 von 3 von
der Insertion von Clon PEH-7 [ATCC #68182] zu erlauben. Dieser Vorgang
erzeugt die Inserierung der Nucleotidsequenz CAGGTCGACCCACC unmittelbar
vor Nucleotid #97 und die Inserierung der Nucleotidsequenz GTCGACAGA
unmittelbar nach Nucleotid #1402 ein. Das Hinzufügen dieser Sequenzen resultiert
in der Schaffung einer SAlI-Restriktionsendonuclease-Erkennungsstellen
an jedem Ende des amplifizierten DNA-Fragments. Das aus diesem Verfahren
resultierende amplifizierten DNA-Produkt wird mit der Restriktionsendonuclease SAlI
verdaut und in die SAlI-Stelle des Plasmidvektors pSP64 [Promega
Biotech, Madison, WI] subcloniert, was in BMP7/SP6#2 resultiert.
-
Die Clone BMP7/SP6#2 und PEH7-9 werden
mit den Restriktionsendonucleasen NcoI und StuI verdaut, um die
Portion ihrer Insertionen auszuschneiden, die den Nucleotiden #363
bis #1081 von 3 entsprechen.
Das resultierende NcoI-StuI-Fragment von 719 Nucleotiden von Clon
PEH7-9 wird in die NcoI-StuI-Stelle
von BMP7/SP6#2 ligiert, aus dem das entsprechende Fragment von 719
Nucleotiden entfernt worden war. Der resultierende Clon wird als
BMP7mix/SP6 bezeichnet.
-
Die direkte DNA-Sequenzanalyse von
BMP7mix/SP6 bestätigte
die Identität
der 3'-Region mit der Nucleotidsequenz von #1082 bis #1402 von 3, die 5'-Region enthielt
jedoch einen Nucleotid-Fehleinbau.
-
Die Amplifikation der Nucleotidsequenz
(#97 bis #1402 von 3)
unter Verwendung von PEH7-9 als Matrize wird wie vorstehend beschrieben
wiederholt. Das von diesem Vorgang resultierende amplifizierte DNA-Fragment
wird mit den Restriktionsendonucleasen SAlI und PstI verdaut. Dieser
Verdau resultiert im Ausschneiden eines Fragments von 747 Nucleotiden,
das die Fragmente #97 bis #833 von 3 enthält plus
der zusätzlichen
Sequenzen des 5' primenden Oligonucleotids, das verwendet wurde,
um die vorstehend beschriebene SAlI-Restriktionsendonuclease-Erkennungsstelle
zu schaffen. Dieses 747 SAlI-PstI-Fragment wird in einen mit SAlI-PstI
verdauten pSP65 [Promega Biotech, Madison, WI]-Vektor subcloniert,
was in 5 BMP7/SP65 resultiert. Die DNA-Sequenzanalyse zeigt, dass
die Insertion von 5 BMP7/SP65#1 eine Sequenz umfaßt, die
zu Nucleotid #97 bis #362 von 3 identisch
ist.
-
Die Clone BMP7mix/SP6 und 5 BMP7/SP65
werden mit den Restriktionsendonucleasen SAlI und NcoI verdaut.
Das resultierende 3' NcoI-SAlI-Fragment von BMP7mix/SP6, das die
Nucleotide #363 bis #1402 von 3 umfaßt, und
das 5' SAlI-NcoI-Fragment
von 5'BMP7/SP65, das die Nucleotide #97 bis #362 von 3 umfaßt, werden an den NcoI-Restriktionsstellen
aneinanderligiert, um ein Fragment von 1317 Nucleotiden zu produzieren,
das die Nucleotide #97 bis #1402 von 3 umfaßt plus
die zusätzlichen
Sequenzen, die von den 5'- und 3'-Oligonucleotidprimern abgeleitet
sind, was die Schaffung von SAlI-Restriktionsstellen an beiden Seiten
dieses Fragments erlaubt.
-
Dieses SAlI-Fragment von 1317 Nucleotiden
wird in die SAlI-Stelle des pMT2-Derivats pMT2Cla-2 ligiert. pMT2Cla-2
wird durch Verdau von pMT21 mit EcoRV und XhoI, Behandlung der verdauten
DNA mit dem Klenow-Fragment von DNA-Polymerase I und Ligierung des
ClaI-Linkers (NEBio Labs, CATCGATG) konstruiert. Dies entfernt die
Basen 2171 bis 2420, startend von der HindIII-Stelle in der Nähe des SV40-Replikationsursprungs
und die Enhancer-Sequenzen von pMT2 und führt eine einzelne ClaI-Stelle ein, läßt aber
das VAI-Gen des Adenovirus intakt, was in pMT2Cla-2 resultiert.
Dieser Clon wird als BMP-7-pMT2 bezeichnet.
-
Die Insertion von BMP-7-pMT2 wird
durch Verdau mit der Restriktionsendonuclease SAlI ausgeschnitten.
Das resultierende SAlI-Fragment von 1317 Nucleotiden wird in die
XhoI-Restriktionsendonucleasestelle von pMT21 subcloniert, was den
Clon BMP-7/pMT21 ergibt. Dieses SAlI-Fragment wird auch in die SAlI-Stelle des
Vektors pED4 subcloniert, bei dem die PstI-Stelle wie vorstehend
beschrieben in eine SAlI-Stelle umgewandelt worden war, was in dem
Vektor pBMP7/EMC#4 resultierte.
-
F. BMP-8-Vektoren
-
Gegenwärtig wurden keine Säuger-BMP-8-Vektoren
konstruiert. Unter Verwendung der Sequenz von 6 (SEQ ID NR: 11) ist jedoch anzunehmen,
dass Vektoren, die den vorstehend für die anderen BMPs beschriebenen ähnlich sind,
einfach konstruiert werden können.
Ein bakterieller Expressionsvektor, ähnlich dem in Beispiel 7 im
Detail beschriebenen BMP-2-Vektor, kann auch für BMP-8 durch Einfügen eines
Met vor der Aminosäure
#284 Ala von 6 konstruiert
werden. Diese Sequenz von BMP-8 wird in den Vektor pALBP2-781 anstelle
der BMP-2-Sequenz insertiert. Siehe Beispiel 7.
-
G. BMP-Vektoren, die den
Adenosin-Desaminase (Ada)-Marker enthalten
-
BMP-Gene wurden in den Vektor pMT3SV2Ada
[R. J. Kaufman, Meth. Enzym., 185:537-566 (1990)] insertiert, um
Expressionsplasmide zu ergeben, die getrennte Transkriptionseinheiten
für das
BMP-cDNA-Gen und den selektierbaren Marker Ada enthalten. pMT3SV2Ada
enthält
einen Polylinker mit Erkennungsstellen für die Enzyme PstI, EcoRI, SAlI
und XbaI, die für
die Inserierung und Expression von Genen (z. B. BMP) in Säugerzellen
verwendet werden können.
Zusätzlich
enthält
der Vektor eine zweite Transkriptionseinheit, die Ada codiert, was
als dominanter und amplifizierbarer Marker in Säugerzellen dient.
-
Um die Expressionsvektoren für BMP-5,
BMP-6 und BMP-7 individuell zu konstruieren, wurde dasselbe generelle
Verfahren verwendet. Das Gen für
BMP-5 (5), 6 (4) oder 7 (3) wurde, wie im wesentlichen vorstehend
für den
pED4-Vektor beschrieben, in den Polylinker insertiert. Diese Vektoren
können für die Transfektion
in CHO DUKX-Zellen und anschließende
Selektion und Amplifikation unter Verwendung des Ada- Markers verwendet
werden, wie zuvor beschrieben [Kaufman et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 83:3136-3140 (1986)]. Da jeder solche Vektor kein DHFR-Gen
enthält,
bleiben die resultierenden transformierten DHFR-negativ und können anschließend mit
einem zweiten Vektor transfiziert werden, der ein verschiedenes
BMP in Verbindung mit DHFR enthält
und mit Methotrexat amplifiziert werden.
-
Alternativ können die pMT3SV2Ada/BMP-Vektoren
verwendet werden, um CHO-Zellen stabil zu transfizieren, die zuvor
mit einem verschiedenen BMP-Gen transfiziert wurden, und unter Verwendung
des DHFR/Methotrexat-Systems amplifiziert werden. Die resultierenden
Transfektanten können
anschließend
unter Verwendung des Ada-Systems amplifiziert werden, was zu Zelllinien
führt,
die zwei verschiedene BMP-Gene coexprimieren, und sie werden unter
Verwendung sowohl der DHFR- wie der Ada-Marker amplifiziert.
-
H. BMP exprimierende Säugerzelllinien
-
Gegenwärtig sind die folgenden Zelllinien
die wünschenswertesten
zur Verwendung bei der Herstellung der rekombinanten Homodimeren
und Heterodimeren der Erfindung. Diese Zelllinien wurden mittels
herkömmlicher
Transformation von CHO-Zellen unter Verwendung der vorstehend beschriebenen
Vektoren hergestellt.
-
Die BMP-2 exprimierende Zelllinie
2EG5 ist eine mit dem Vektor pBMP2delta-EMC stabil transformierte
CHO-Zelle.
-
Die BMP-4 exprimierende Zelllinie
4E9 ist eine mit dem Vektor pBMP4delta-EMCstabil transformierte CHO-Zelle.
-
Die BMP-5 exprimierende Zelllinie
5E10 ist eine mit dem Vektor BMP5mix-EMC-11 stabil transformierte CHO-Zelle
(mit einem Amplifikationsniveau von 2 mikromolar MTX).
-
Die BMP-6 exprimierende Zelllinie
6HG8 ist eine mit dem Vektor BMP6/EMC stabil transformierte CHO-Zelle.
-
Die BMP-7 exprimierende Zelllinie
7MB9 ist eine mit dem Vektor BMP7/pMT21 stabil transformierte CHO-Zelle.
-
BEISPIEL 2 – TRANSIENTE
EXPRESSION VON BMP-HETERODIMEREN
-
sDie Heterodimeren der vorliegenden
Erfindung können
durch Co-Expression in einem transienten Expressionssytem wie folgt
mittels zwei verschiedener Techniken zur Durchmusterung in den Tests
von Beispiel 8 hergestellt werden.
-
Beim ersten Verfahren wurden die
von pMT2 abgeleiteten und von EMC abgeleiteten Expressionsplasmide,
die in Beispiel 1 beschrieben werden, und andere, auf ähnliche
Weise abgeleitete Vektoren konstruiert, die jeweils BMP-2 bis BMP-7
und transformierenden Wachstumsfaktor Beta (TGFβ1) codierten. Alle Kombinationen
an Paaren an Plasmiden wurde zu gleichen Teilen gemischt und verwendet,
unter Verwendung des DEAE-Dextran-Verfahrens [Sompayrac und Danna,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 78:7575-7578 (1981); Luthman und Magnusson,
Nucl. Acids Res., 11:1295-1308 (1983)] CHO-Zellen zu co-transfizieren.
Die Zellen werden in alpha Minimalem Essentiellem Medium (αMEM) gezüchtet, das
mit 10% fötalem
Kälberserum,
Adenosin, Desoxyadenosin, Thymidin (jeweils 100 μg/ml) Pen/Strep und Glutamin
(1 mM) ergänzt
war.
-
Die Zugabe von Substanzen wie Heparin,
Suramin und Dextransulfat sind in dem Wachstumsmedium erwünscht, um
die Mengen an BMP-2 zu steigern, die in dem konditionierten Medium
der CHO-Zellen anwesend sind. Ähnlich
reagiert BMP-5 auf solche Substanzen. Es wird daher erwartet, dass
diese Substanzen zum Wachstumsmedium für jedes Heterodimer zugegeben
werden, das diese BMP-Komponenten enthält. Andere BMPs können auch
auf die Wirkungen dieser Substanzen reagieren, von denen man annimmt,
dass sie die Wechselwirkung der reifen BMP-Moleküle mit der Zelloberfläche inhibieren.
-
Am folgenden Tag wurde frisches Wachstumsmedium,
mit oder ohne 100 μg/ml
Heparin, zugegeben. Vierundzwanzig Stunden später wurde das konditionierte
Medium geerntet.
-
Bei einigen Experimenten wurde das
konditionierte Medium ohne Heparin für den Zeitraum 24–48 Stunden
nach der Transfektion gesammelt, und dieselben Platten wurden dann
verwendet, um konditioniertes Medium in der Gegenwart von Heparin
48–72
Stunden nach der Transfektion zu erzeugen. Die Kontrollen umfaßten die
Transfektion von Zellen mit Expressionsplasmiden, denen jegliche
BMP-Sequenzen fehlten, die Transfektion von Zellen mit Plasmiden,
die nur Sequenzen für
ein einziges BMP enthielten, oder das Mischen von konditioniertem
Medium von Zellen, die mit einem einzigen BMP transfiziert waren
mit konditioniertem Medium von Zellen, die mit einem anderen BMP
transfiziert waren.
-
Die Charakterisierung der co-exprimierten,
heterodimeren BMPs in rohen konditionierten Medien, das ansonsten
nicht gereinigt war, ergab die folgenden Ergebnisse. Transient co-exprimiertes
BMP wurde auf die Induktion der Aktivität der alkalischen Phosphatase
bei W20-Stromazellen getestet, wie in Beispiel 8 beschrieben.
-
Die Co-Expression von BMP-2 mit BMP-5,
BMP-6 und BMP-7, und BMP-4 mit BMP-5, BMP-6 und BMP-7 ergab mehr
Aktivität
der Induktion der alkalischen Phosphatase in dem W20-Test als sowohl
die einzelnen BMP-Homodimeren allein oder Gemische von Homodimeren,
wie nachstehend gezeigt wird. Die maximale Aktivität in vitro
wurde erhalten, wenn BMP-2 mit BMP-7 co-exprimiert wurde. Eine erhöhte Aktivität wurde
auch für
die Heterodimeren BMP-2/5; BMP-2/6; BMP-4/5; BMP-4/6; und BMP-4/7
gefunden.
-
-
Konditioniertes
Medium + Heparin
-
- Einheiten: 1 Einheit an Aktivität ist äquivalent der von 1 ng/ml von
rhBMP-2.
- -: zeigt Aktivität
unterhalb der Nachweisgrenze des Tests
-
Diese BMP-Kombinationen wurden anschließend unter
Verwendung verschiedener Verhältnisse
an Expressionsplasmiden (9:1, 3:1, 1:1, 1:3, 1:9) während der transienten
Transfektion von CHO-Zellen exprimiert. Die Durchführung dieses
Verfahrens unter Verwendung der Plasmide, die BMP-2 enthielten,
und der Plasmide, die BMP-7 enthielten, mit Plasmidzahlenverhältnissen,
die von 9:1 bis 1:9 reichten, zeigte, dass die höchste Aktivität in dem
W20-Test dann erhalten wurde, wenn etwa die gleiche Zahl an Plasmiden
von jedem BMP in die Wirtszelle transfiziert wurde. Verhältnisse
an BMP-2- zu BMP-7-Plasmiden von 3:1 bzw. 1:3 resultierten ebenfalls
in einer erhöhten
Aktivität
in dem W20-Test im Vergleich mit Wirtszellen, die mit Plasmiden transfiziert
waren, die nur ein einziges BMP enthielten. Diese letzteren Verhältnisse
erzeugten jedoch weniger Aktivität
als das 1:1 Verhältnis.
-
Ähnliche
Verhältnisse
können
vom Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet für Heterodimere bestimmt werden,
die aus anderen als BMP-2 und BMP-7 bestehen. Zum Beispiel haben
vorläufige
Arbeiten mit dem Heterodimer, das sich zwischen BMP-2 und BMP-6
bildet, gezeigt, dass ein bevorzugtes Plasmidverhältnis für die Co-Transfektion 3:1
ist. Die Bestimmung von bevorzugten Verhältnissen für dieses Verfahren ist Stand
der Technik.
-
Als ein alternativer Weg zur transienten
Erzeugung co-exprimierter BMPs werden die stabilen CHO-Zelllinien,
die in Beispiel 1 identifiziert wurden und die jeweils BMP-2, BMP-4,
BMP-5, BMP-6 und BMP-7 exprimieren, für einen Tag co-kultiviert und
werden dann mit 56,7% Polyethylenglycol (PEG) fusioniert. Einen Tag
nach der Fusionierung wird frisches Medium zugegeben und die Heterodimeren
werden 24 Stunden später
für den
W20-Test geerntet, der in Beispiel 8 beschrieben wird. Die Testergebnisse
waren im wesentlichen ähnlich
zu den unmittelbar vorstehend beschriebenen.
-
Daher ergaben alle Kombinationen
von BMP-2 oder 4, die entweder mit BMP-5, 6 oder 7 co-exprimiert wurden,
höhere
Aktivität
als jedes der BMP-Homodimeren allein. In Kontrollexperimenten, in
denen jedes BMP-Homodimer allein exprimiert wurde und die konditionierten
Medien nach der Ernte gemischt wurden, war die Aktivität immer
in der Mitte zwischen den einzelnen BMPs, was anzeigt, dass die
co-exprimierten BMP-Heterodimeren
eine höhere
Aktivität
ergaben als Kombinationen der einzeln exprimierten BMP-Homodimeren.
-
BEISPIEL 3 – STABILE
EXPRESSION VON BMP-HETERODIMEREN
-
A. BMP2/7
-
Basierend auf den Resultaten der
transienten Tests in Beispiel 2 wurden stabile Zelllinien gemacht,
die BMP-2 und BMP-7 co-exprimieren.
-
Eine bevorzugte stabile Zelllinie,
2E7E-10, wurde wie folgt erhalten: Plasmid-DNA (ein 1:1-Gemisch von pBMP-7-EMC
und pBMP-2-EMC, beschrieben in Beispiel 1) wird mittels Elektroporation
[Neuman et al., EMBO J., 1:841-845) (1982)] in CHO-Zellen transfiziert.
-
Zwei Tage später werden die Zellen zu dem
selektiven Medium gewechselt, das 10% dialysiertes fötales Kälberserum
enthält
und dem Nucleoside fehlen. Kolonien, die DHFR exprimieren, werden
10–14
Tage später
gezählt.
Einzelne Kolonien oder Pools von Kolonien werden expandiert und
unter Verwendung von Standardverfahren auf die Expression von RNA
und Protein von jeder heterodimeren BMP-Komponente analysiert und
anschließend
durch Wachstum in wachsenden Konzentrationen von MTX auf Amplifikation
selektiert. Die stufenweise Selektion des bevorzugten Clons, als
2E7E bezeichnet, wird bei einer Konzentration von bis zu 0,5 μM MTX durchgeführt. Die
Zelllinie wird dann subcloniert und auf die Expression des Heterodimeren 2/7
getestet.
-
Die Verfahren für einen solchen Test umfassen
die Western Blot-Analyse, um die Anwesenheit der DNA der Komponente
nachzuweisen, die Protein-Analyse und die SDS-PAGE-Analyse von metabolisch markiertem
Protein, den W20-Test und die Analyse auf Knorpel- und/oder Knochenbildungsaktivität unter
Verwendung des ectopischen Rattenknochenbildungstests von Beispiel
9. Die gegenwäriig
bevorzugte, clonal abgeleitete Zelllinie wird als 2E7E-10 identifiziert.
Diese Zelllinie sezerniert heterodimere BMP-2/7-Proteine in Medien, die 0,5 μM MTX enthalten.
-
Die CHO-Zelllinie 2E7E-10 wird in
Dulbecco's modifiziertem Eagle's Medium (DMEM)/Ham's Nährstoffgemisch
F-12, 1:1 (Vol./Vol.) gezüchtet,
ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum.
Wenn die Zellen zu 80 bis 100% konfluent sind, wird das Medium durch
serumfreies DMEM/F-12 ersetzt. Das Medium wird 4 Tage lang alle
24 Stunden geerntet. Für
die ProteinHerstellung und -reinigung werden die Zellen serumfrei
gezüchtet.
-
Während
die co-exprimierende Zelllinie 2E7E-10 vorläufig niedrigere Mengen an BMP-Protein
zu machen scheint als die BMP-2 exprimierende Zelllinie 2EG5, die
in Beispiel 2 beschrieben ist, legen vorläufige Ergebnisse nahe, dass
die spezifische Aktivität
des mutmaßlichen
Heterodimeren mindestens 5-fach höher ist als die des BMP-2-Homodimeren (vgl.
Beispiel 6).
-
Um eine andere, Heterodimer produzierende
Zelllinie zu konstruieren, wird die stabile CHO-Zelllinie 7MB9,
die zuvor mit pBMP-7-pMT2 transfiziert worden war und die BMP-7
exprimiert, verwendet. 7MB9 kann amplifiziert werden und unter Verwendung
des DHFR/MTX-Systems auf Resistenz gegen 2 μm Methotrexat selektiert werden.
Um eine stabile, co-exprimierende Zelllinie zu schaffen, wird die
Zelllinie 7MB9 mit dem Expressionsvektor pBMP-2Δ-EN (EMC-Neo) transfiziert,
der BMP-2 und das Neomycin-Resistenzgen
von dem Tn5 transposablen Element enthält. Die resultierende transfizierte
stabile Zelllinie wurde auf Resistenz gegen G-418 und MTX selektiert.
Einzelne Clone wurden entnommen und auf BMP-Expression analysiert,
wie vorstehend beschrieben.
-
Es ist anzunehmen, dass stabile Zelllinien,
die andere Kombinationen von BMPs co-exprimieren, die bei der transienten
Co-Expression eine erhöhte
Aktivität
zeigen, bei stabiler Expression in ähnlicher Weise eine höhere Aktivität ergeben
werden.
-
B. BMP-2/6
-
Basierend auf den Resultaten der
transienten Tests in Beispiel 2 wurden stabile Zelllinien gemacht,
die BMP-2 und BMP-6 co-exprimieren.
-
Eine bevorzugte stabile Zelllinie,
12C07, wurde wie folgt erhalten: Plasmid-DNA (ein 1:3 Gemisch von pMBP-6-EMC
und pMBP-2-EMC), in Beispiel 1 beschrieben) wird mittels Elektroporation
[Neuman et al., EMBO J., 1:841-845) (1982)] in CHO-Zellen transfiziert.
-
Zwei Tage später werden die Zellen zu dem
selektiven Medium gewechselt, das 10% dialysiertes fötales Kälberserum
enthält
und dem Nucleoside fehlen. Kolonien, die DHFR exprimieren, werden
10–14
Tage später
gezählt.
Einzelne Kolonien oder Pools von Kolonien werden expandiert und
unter Verwendung von Standardverfahren auf die Expression von RNA
und Protein von jeder heterodimeren BMP-Komponente analysiert und
anschließend
durch Wachstum in wachsenden Konzentrationen von MTX auf Amplifikation
selektiert. Die stufenweise Selektion des bevorzugten Clons, als
12-C bezeichnet, wird bei einer Konzentration von bis zu 2,0 μM MTX durchgeführt. Die
Zelllinie wird dann subcloniert und auf die Expression des Heterodimeren 2/6
getestet.
-
Die Verfahren für einen solchen Test umfassen
die Western Blot-Analyse, um die Anwesenheit der DNA der Komponente
nachzuweisen, die Protein-Analyse und die SDS-PAGE-Analyse von metabolisch markiertem
Protein, den W20-Test und die Analyse auf Knorpel- und/oder Knochenbildungsaktivität unter
Verwendung des ectopischen Rattenknochenbildungstests von Beispiel
9. Die gegenwärtig
bevorzugte, clonal abgeleitete Zelllinie wird als 12C07 identifiziert.
Diese Zelllinie sezerniert heterodimere BMP-2/6-Proteine in Medien, die 2,0 μM MTX enthalten.
-
Die CHO-Zelllinie 12C07 wird in Dulbecco's
modifiziertem Eagle's Medium (DMEM)/Ham's Nährstoffgemisch F-12, 1:1 (Vol./Vol.)
gezüchtet,
ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum.
Wenn die Zellen zu 80 bis 100% konfluent sind, wird das Medium durch
serumfreies DMEM/F-12 ersetzt. Das Medium wird 4 Tage lang alle
24 Stunden geerntet. Für
die ProteinHerstellung und -reinigung werden die Zellen serumfrei
gezüchtet.
-
Während
die co-exprimierende Zelllinie 12C07 vorläufig niedrigere Mengen an BMP-Protein
zu machen scheint als die BMP-2 exprimierende Zelllinie 2EG5, die
in Beispiel 2 beschrieben ist, legen vorläufige Ergebnisse nahe, dass
die spezifische Aktivität
des mutmaßlichen
Heterodimeren mindestens 3–5-fach
höher ist
als die des BMP-2-Homodimeren (vgl. Beispiel 6).
-
Um eine andere, Heterodimer produzierende
Zelllinie zu konstruieren, wird die stabile CHO-Zelllinie 2EG5,
die zuvor mit pBMP-2-EMC transfiziert worden war und die BMP-2 exprimiert,
verwendet. 2EG5 kann amplifiziert werden und unter Verwendung des
DHFR/MTX-Systems auf Resistenz gegen 2 μm Methotrexat selektiert werden.
Um eine stabile, co-exprimierende Zelllinie zu schaffen, wird die
Zelllinie 2EG5 mit dem Expressionsvektor pBMP-6-ada (ada-Desaminase)
transfiziert, die BMP-6 und das ADA-Resistenzgen enthält. Die resultierende transfizierte
stabile Zelllinie wurde auf Resistenz gegen DCF und MTX selektiert.
Einzelne Clone wurden entnommen und auf BMP-Expression analysiert,
wie vorstehend beschrieben.
-
Es ist anzunehmen, dass stabile Zelllinien,
die andere Kombinationen von BMPs co-exprimieren, die bei der transienten
Co-Expression eine erhöhte
Aktivität
zeigen, bei stabiler Expression in ähnlicher Weise eine höhere Aktivität ergeben
werden.
-
BEISPIEL 4 – REINIGUNG
VON BMP-2/7- UND BMP-2/6-HETERODIMER
-
Dasselbe Reinigungsverfahren wird
für das
BMP-2/6-Heterodimer und das BMP-2/7-Heterodimer verwendet. Konditionierte
Medien von Kulturen der Zelllinie 2E7E-10 oder 12C07, die rekombinant
hergestelltes BMP-Heterodimer 2/7V oder 2/6 enthielten, können entweder
von adhärenten
oder Suspensionskulturen gewonnen werden. Zur Erzeugung von co-exprimiertem
BMP in kleinem oder mittlerem Maßstab wurden adhärente Kulturen
in Rollerflaschen gesät
und in alpha-Minimalem Eagles Medium [α-MEM, Gibco, Grand Island, NY],
das 10% dialysiertes hitzeinaktiviertes fötales Kälberserum [Hazleton, Denver,
PA] enthielt, zur Influenz wachsen gelassen. Das Medium wird dann
gewechselt zu serumfreiem, Albumin-freiem Medium mit wenig Protein,
basierend auf einem 50:50 Gemisch von Dulbecco's modifiziertem Eagle's
Medium und Hams F-12 Medium, gegebenenfalls ergänzt mit 100 Mikrogramm/ml Dextransulfat.
Die tägliche
Ernte von vier oder fünf Tagen
wird vereint und verwendet, um das rekombinante Protein zu reinigen.
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Konditioniertes Medium von Rollerflaschenkulturen,
das wie vorstehend beschrieben erhalten wurde, wurde langsam bei
Raumtemperatur aufgetaut und vereint. Der pH des vereinten Mediums
wurde unter Verwendung von 1 M Tris, pH 8,0, auf pH 8,0 eingestellt.
Eine Säule,
die Matrex Cellufin Sulfat [Amicon] enthielt, wurde gefüllt und
mit 50 mM Tris, pH 8,0, äquilibriert.
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Nach erfolgter Beladung des Mediums
wurde die Säule
mit Puffer gewaschen, der 50 mM Tris, 0,4 M NaCl, pH 8,0, enthielt,
bis die Absorption bei 280 nm die Grundlinie erreichte. Die Säule wurde
dann mit 50 mM Tris, pH 8,0, gewaschen, um NaCl aus dem Puffer zu
entfernen. Das Harz wurde dann mit 50 mM Tris, 0,2 M NaCl, 4 M Harnstoff,
pH 8,0, gewaschen, bis ein Peak eluierte. Die Säule wurde dann mit 50 mM Tris,
pH 8,0, gewaschen, um den Harnstoff zu entfernen.
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Das gebundene BMP-2/7 oder BMP-2/6
wurde dann unter Verwendung von 50 mM Tris, 0,5 M NaCl, 0,5 M Arginin,
pH 8,0, eluiert. Das Eluat wurde als ein einziger Pool gesammelt
und kann ggf. vor der weiteren Reinigung gefroren aufbewahrt werden.
Das Cellufin Sulfat-Eluat wurde mit 14 Volumen 6 M Harnstoff verdünnt und
die Probe wurde auf pH 6,0 eingestellt. Eine Hydroxyapatit-Ultrogel
[IBF]-Säule
wurde gefüllt
und mit 80 mM Kaliumphosphat, 6 M Harnstoff, pH 6,0, äquilibriert.
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Nach vollständiger Beladung mit der Probe
wurde die Säule
mit 10 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Die gebundenen BMP-2/7- oder BMP-2/6-Heterodimeren wurden mit 5 Säulenvolumen
100 mM Kaliumphosphat, 6 M Harnstoff, pH 7,4 eluiert. Dieses Eluat
wurde direkt auf eine Vydac C4 Umkehrphasen-HPLC-Säule geladen,
die mit Wasser – 0,1%
TFA äquilibriert
war. BMP-2/7- oder BMP-2/6-Heterodimere wurden mit einem Gradienten
von 30–50%
Acetonitril in Wasser – 0,1%
Trifluoressigsäure
eluiert.
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Die Fraktionen, die BMPs enthalten,
werden mittels SDS-PAGE in der Anwesenheit oder Abwesenheit von
Reduktionsmittel identifiziert. Die Identität der BMPs hinsichtlich von
Heterodimeren gegenüber
Homodimeren wird mittels 2D-PAGE (+/– Reduktionsmittel) bestimmt.
Fraktionen mit Heterodimeren gaben Banden, die sich auf zwei Flecken
reduzierten. Banden von Fraktionen von Homodimeren reduzieren sich
auf einen einzelnen Fleck für
jede BMP-Art.
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Die Untereinheiten des BMP-2/6-Heterodimeren
wurden auf einem Protein-Sequenzer
analysiert. Es sind BMP-2/6-Heterodimere der folgenden Arten anwesend:
Eine BMP-6-Untereinheit beginnend mit Aminosäure #375 Ser-Ala-Ser-Ser in
Assoziation mit der BMP-2-Untereinheit beginnend mit Aminosäure #283 Gin-Ala-Lys
oder #249 Ser-Lev-His, obwohl auch andere weniger häufige Arten
anwesend sein können.
-
Es ist anzunehmen, dass dieselben
oder im wesentlichen ähnlichen
Reinigungsverfahren für
jedes rekombinante BMP- Heterodimer dieser Erfindung verwendet werden
kann. Die Hydroxyapatit-Ultrogel-Säule kann überflüssig sein und das Reinigungsschema
kann durch Laden des Cellufin Sulfat-Eluats direkt auf die C4 Umkehrphasen-HPLC-Säule ohne Verwendung der früheren Säule für BMP-2/7
oder BMP-2/6 oder
die anderen Heterodimeren dieser Erfindung modifiziert werden.
-
BEISPIEL 5 – PROTEINCHARAKTERISIERUNG
-
Das gesamte Protein, das von den
co-exprimierenden Zelllinien sezerniert wurde, wurde nach Markierung
mit 35S-Methionin oder mittels Western Blot-Analyse
unter Verwendung von Antikörpern,
die gegen beide BMPs des Heterodimeren, d.h. BMP-2 und BMP-7, erzeugt
wurden, analysiert. Zusammen mit den alkalische Phophatase-Tests
zeigen die Ergebnisse die Anwesenheit des Heterodimeren und die
spezifische Aktivität
an. Die folgenden spezifischen Details sind auf Ergebnisse gerichtet,
die für
die BMP-2/7- und BMP-2/6-Heterodimeren
gewonnen wurden; bei der Anwendung ähnlicher Verfahren für die anderen
hier beschriebenen Heterodimeren werden ähnliche Ergebnisse erwartet.
-
A. Markierung mit 35S-Met
-
Zelllinien, die von der Co-Transfektion
von BMP2Δ-EMC-
und BMP7Δ-EMC-Expressionsvektoren
abgeleitet abgeleitet waren, wurden 15 Minuten mit 35S-Methionin
markiert und 6 Stunden in serumfreiem Medium in der Anwesenheit
oder Abwesenheit von Heparin gezüchtet.
Das sezernierte Gesamtprotein wurde unter reduzierenden Bedingungen
Mittels PAGE und Fluorographie analysiert. Die Ergebnisse zeigen,
dass mehrere Zelllinien BMP-2- und BMP-7-Protein sezernieren. Es
gibt eine gute Korrelation zwischen der Höhe der Aktivität der alkalischen
Phosphatase und der Menge an co-exprimiertem Protein.
-
Mehrere Zelllinien sezernieren weniger
gesamt BMP-2 und -7 als die nur BMP-2 exprimierende Zelllinie 2EG5,
die 10 μg/ml
BMP-2 hergestellt. Die Zelllinie 2E7E-10 (bei einem Niveau von 0,5
mM MTX amplifiziert) sezerniert gleiche Mengen an BMP-2 und BMP-7
bei etwa gleichem Gesamtniveau an Expression wie die Zelllinie 2EG5.
Die Zelllinie 2E7E-10 hergestellt das Äquivalent von 600 Mikrogramm/ml
an BMP-2-Homodimer-Aktivität in einem
Test.
-
Markiertes Gesamtprotein wurde ebenfalls
auf einem zweidimensionalen, nicht reduzierenden/reduzierenden Gelsystem
analysiert, um sicherzustellen, ob ein Heterodimer gemacht wurde.
Vorläufige
Ergebnisse zeigen die Anwesenheit eines einzigen Flecks in diesem
Gelsystem, der weder in der Zelllinie mit nur BMP-2 noch mit nur
BMP-7 gefunden wurde, was die Anwesenheit des 2/7-Heterodimeren
nahelegt. Dasselbe Gel mit gereinigtem Material hergestellte dieselben
Ergebnisse (d.h. zwei einzelne Flecken auf dem Gel), was die Anwesenheit
des 2/7-Heterodimeren nahelegt. Das BMP-2-Homodimer hergestellte
unterschiedliche Arten in diesem Gelsystem.
-
Im Gegensatz zu der Reinigung von
rekombinantem BMP-2/7 werden BMP-2-Homodimere
während der
Herstellung von BMP-2/6 nicht nachgewiesen; es werden jedoch signifikante
Mengen an BMP-6-Homodimeren gefunden. Zusätzlich wird eine signifikante
Menge einer um –20
Aminosäuren
N-terminal verkürzten Form
von BMP-6 gefunden; dies konnte durch Verwendung eines Protease-Inhibitors
während
der Zellkultur eliminiert werden. Bei BMP-2/6 wurde gefunden, dass
es zwei bis drei Fraktionen später
von der C4 RP-HPLC eluierte als BMP-2/7.
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Die Aminosäuresequenzierung zeigt, dass
die vorherrschende Art an BMP-2/7-Heterodimer
eine reife BMP-2-Untereinheit [Aminosäure #283 (Gln) – #396 (Arg)]
enthält
und eine reife BMP-7-Untereinheit [#293 (Ser) – #431 (His)]. Das BMP-2/6-Heterodimer
umfaßt
die reife BMP-2-Untereinheit [#283 – #396] und die reife BMP-6-Untereinheit
[#375 (Ser) – #513
(His)].
-
B. Immunpräzipitation
gekoppelt mit der Western Blot-Analyse
-
Konditionierte Medien von einer nur
BMP-2 (2EG5), nur BMP-7 (7MB9) oder der 3E7E-10 co-exprimierenden
Zelllinie wurden einer Immunpräzipitation
mit entweder einem BMP-2- oder BMP-7-Antikörper (beides herkömmlich in
Kaninchen erzeugte polyclonale Antikörper) unterworfen, und dann
auf Western Blots analysiert, wobei entweder mit einem anti-BMP-2-
oder einem anti-BMP-7-Antikörper
hybridisiert wurde. Das 2/7-Heterodimer fällt aus und reagiert in Western
Blots sowohl mit BMP-2- als auch BMP-7-Antikörpern, während jedes BMP selbst nur
mit seinem spezifischen Antikörper
reagiert, aber nicht mit dem reziproken Antikörper.
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Es wurde unter Verwendung dieser
Strategie gezeigt, dass ein Protein in der co-exprimierenden Zelllinie, das mit dem
anti-BMP-7-Antikörper
W33 [Genetics Institute, Inc, Cambridge, Massachusetts] ausgefällt wurde
und im Western Blot mit dem anti-BMP-2-Antikörper W12 oder W10 [Genetics
Institute, Inc.] reagiert, in den nur BMP-2 oder nur -7 exprimierenden
Zelllinien nicht anwesend ist. Diese Experiment zeigt an, dass diese
Proteinart das heterodimere Protein ist. Umgekehrt ergibt die Ausfällung mit
W12 und die Hybridisierung mit W33 ähnliche Ergebnisse.
-
BEISPIEL 6 – SPEZIFISCHE
AKTIVITÄT
VON HETERODIMEREN
-
A. in vitro-Tests
-
Die spezifische Aktivität des BMP-2/7-
oder BMP-2/6-Heterodimeren und des BMP-2-Homodimeren, die von den stabilen Zelllinien
2E7E-10 und 2EG55, und 12C07 und 2EG5 in das Wachstumsmedium sezerniert
wurden, wurde wie folgt abgeschätzt.
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Die Menge an BMP-Protein in konditionierten
Medium wurde entweder mit der Western Blot-Analyse oder durch Analyse
von Protein von mit 35S-Methionin markierten
Zellen mittels PAGE oder Fluorographie gemessen. Die Menge an Aktivität, die von
denselben Zelllinien hergestellt wurde, auf W20-Zellen unter Verwendung
entweder des alkalischen Phosphatase-Test oder des Osteocalcin-Induktions-Tests
wurde dann geschätzt.
Die spezifische Aktivität
des BMP wurde aus dem Verhältnis
von Aktivität
zu in das Wachstumsmedium sezerniertem Protein berechnet.
-
Bei einem Experiment sezernierten
2E7E-10 und 2EG5 ähnliche
Mengen an Gesamt-BMP-Proteinen, wie
bestimmt mittels PAGE und Fluorographie. 2E7E-10 hergestellte etwa
50-fach mehr alkalische Phosphatase induzierende Aktivität als 2EG5,
was nahelegt, dass die spezifische Aktivität des Heterodimeren etwa 50-fach
höher ist
als die des Homodimeren.
-
In einem anderen Experiment war die
Menge an BMP-2, die von 2EG5 sezerniert wurde, etwa 50% höher als
das BMP-2/7, das von 2E7E-10 sezerniert wurde, 2E7E-10 hergestellte
jedoch eine etwa 10-fach höhere,
Osteocalcin induzierende Aktivität
als 2EG5. Von mehreren verschiedenen Experimenten dieser Art wird
die spezifische Aktivität
des BMP-2/7-Heterodimeren auf etwa 5- bis 50-fach höher als
die des BMP-2-Homodimeren geschätzt.
-
Die 8 und 9 vergleichen die Aktivität von BMP-2
und BMP-2/7 in dem W20 alkalische Phosphatase- und BPG (Gla-Protein
des Knochens, Osteocalcin)-Test. BMP-2/7 hat eine stark erhöhte spezifische
Aktivität
im Vergleich mit BMP-2 (8).
In 8 waren etwa 1,3
ng/ml BMP-2/7 ausreichend, um 50% der maximalen Antwort der alkalischen
Phosphatase in W20-Zellen zu induzieren. Ein vergleichbarer Wert
für BMP-2 ist
schwer zu berechnen, da die Antwort der alkalischen Phosphatase
das Maximum nicht erreichte, sondern es waren mehr als 30 ng/ml
für eine
halb-maximale Antwort erforderlich. Im W20-Test hat BMP-2/7 somit
eine 20- bis 30-fach höhere
spezifische Aktivität
als BMP-2.
-
Wie man in 9 sieht, war BMP-2/7 in diesem Experiment
auch für
die BPG (Gla-Protein
des Knochens, Osteocalcin)-Herstellung ein wirksamerer Stimulator
als BMP-2. Vier Tage Behandlung von W-20-17-Zellen mit BMP-2/7 resultierte
bei 62 ng/ml in einer maximalen BGP-Antwort und 11 ng/ml bewirken 50%
der maximalen BGP-Antwort. Im Gegensatz war mit Dosen von bis zu
468 ng/ml an Protein eine maximale Stimulation der BPG-Synthese
durch BMP-2 nicht zu sehen. Die minimale Dosis an BMP-2/7, die erforderlich
war, um eine BGP-Antwort bei W-20-17-Zellen hervorzurufen, war 3,9
ng/ml, etwa 7-fach weniger als die 29 ng/ml, die bei BMP-2 erforderlich
waren. Diese Resultate waren konsistent mit den Ergebnissen, die
in dem alkalischen Phosphatase-Test für BMP-2 und BMP-2/7 erhalten
worden waren.
-
Eine vorläufige Analyse zeigt, dass BMP-2/6
in vitro eine spezifische Aktivität hat, die der von BMP-2/7 ähnlich ist.
Die Wirksamkeiten von BMP-2 und BMP-2/6 bei der Induktion der Herstellung
von alkalischer Phosphatase in W20 wird verglichen, und wie in 12 gezeigt hat BMP-2/6
bei diesem Testsystem eine höhere spezifische
Aktivität
als BMP-2. Dieses Ergebnis ist in guter Übereinstimmung mit dem Ergebnis,
das in dem in vivo-Test mit BMP-2 und BMP-2/6 erhalten wurde.
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B. In Vivo-Test
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(i) BMP-2/7
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Gereinigtes BMP-2/7 und BMP-2 wurde
in dem ectopischen Knochenbildungstest der Ratte getestet. Eine
Reihe von verschiedenen Mengen an BMP-2/7 oder BMP-2 wurden dreifach
in Ratten implantiert. Nach 5 und 10 Tagen wurden die Implantate
entfernt und histologisch auf die Anwesenheit von Knochen und Knorpel untersucht.
Die histologischen Befunde für
die Mengen an neu gebildetem Knorpel und Knochen sind in Tabelle
A zusammengefaßt.
-
-
Die Menge an BMP-2/7, die erforderlich
ist, um Knorpel und Knochen im ectopischen Knochenbildungstest der
Ratte zu induzieren, ist niedriger als die an BMP-2. Histologisch
ist das Aussehen von Knorpel und Knochen, induziert von BMP-2/7
und BMP-2, identisch.
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(ii) BMP-2/6
-
Die in vivo-Aktivität von BMP-2/6
wurde mit der von BMP-2 durch zehn Tage Implantation verschiedener
Mengen von jedem BMP im ectopischen Knochenbildungstest der Ratte
verglichen. Die Resultate dieser Studie (Tabelle B, 13) zeigen, dass BMP-2/6, ähnlich wie
BMP-2/7, eine gegenüber
BMP-2 erhöhte
in vivo-Aktivität
hat. Die spezifischen Aktivitäten
von BMP-2, BMP-6 und BMP-2/6 werden zehn Tage nach Implantation
der Proteine in dem ectopischen Knochenbildungstest verglichen.
Die Ergebnisse dieser Experimente sind in Tabelle C und 14 gezeigt. BMP-2/6 ist
ein wirksamerer Induzierer der Knochenbildung als BMP-2 oder BMP-6.
Die Menge an Knochenbildung, die mit BMP-2/6 beobachtet wurde, war vergleichbar
mit der, die mit äquivalenten
Dosen an BMP-2/7 beobachtet wurde. Das Aussehen von BMP-2/6-Implantaten
ist ganz ähnlich
dem von Implantaten, die BMP-2 oder BMP-2/7 enthalten.
-
Tabelle
B
Histologische Befunde von Implantaten von BMP-2/6 und BMP-2
im ectopischen Test der Ratte (10 Tage-Implantate)
-
Tabelle
C
Histologische Befunde von Implantaten von BMP-2, BMP-6 und
BMP-2/6 im ectopischen Test der Ratte (10 Tage-Implantate)
-
BEISPIEL 7 – EXPRESSION
VON BMP-DIMER IN E. COLI
-
Ein biologisch aktives, homodimeres
BMP-2 wurde unter Verwendung von Techniken, wie sie in der Europäischen Patentanmeldung
433,255 beschrieben sind, mit kleineren Modifikationen in E. coli
exprimiert. Andere Verfahren, die in der vorstehend zitierten Europäischen Patentanmeldung
offenbart sind, können
auch verwendet werden, um die Heterodimeren der vorliegenden Erfindung
in E. coli zu produzieren. Bei der Anwendung dieser Verfahren auf
die Heterodimeren dieser Erfindung wird erwartet, dass in E. coli
aktive heterodimere Proteine hergestellt werden.
-
A. BMP-2-Expressionsvektor
-
Ein Expressionsplasmid pALBP2-781
(7) (SEQ ID NR: 13)
wurde konstruiert, das den reifen Teil des BMP-2 (SEQ ID NR: 14)-Gens
enthielt und andere Sequenzen, die im Detail nachstehend beschrieben sind.
Dieses Plasmid steuerte die Akkumulation von 5–10% des gesamten Zellproteins
als BMP-2 in einem E. coli-Wirtsstamm, GI724, wie nachstehend beschrieben.
-
Das Plasmid pALBP2-781 enthält die folgenden
prinzipiellen Eigenschaften. Die Nucleotide 1-2060 enthalten DNA-Sequenzen,
die von dem Plasmid pUC-18 [Norrander et al., Gene, 26:101-106 (1983)]
stammen, einschließlich
Sequenzen, die das Gen für β-Lactamase
enthalten, das auf E. coli-Stämme
Resistenz gegen das Antibiotikum Ampicillin überträgt, und einen von co1E1 abgeleiteten
Replikationsursprung. Die Nucleotide 2061-2221 enthalten DNA-Sequenzen
für den
wichtigen linkswärts-Promotor
(pL) des Bakteriophagen λ [Sanger
et al., J. Mol. Biol., 162:729-773 (1982)], einschließlich von
drei Operatorsequenzen OL1, OL2
und OL3. Diese Operatoren sind die Bindungsstellen
für das λc1 Repressorprotein,
dessen intrazelluläre
Niveaus die Menge an Transkriptionsinitiation von pL kontrollieren.
Die Nucleotide 2222-2723 enthalten eine starke Ribosomenbindungssequenz,
die von den Nucleotiden 35566 bis 35472 und 38137 bis 38361 vom
Bakteriophagen lambda abgeleitet ist, wie von Sanger et sl., J.
Mol. Biol., 162:729-773 (1982) beschrieben. Die Nucleotide 2724-3133
enthalten eine DNA-Sequenz, die das reife BMP-2-Protein codiert
mit zusätzlich
62 Nucleotiden 3' nicht translatierter Sequenz.
-
Die Nucleotide 3134-3149 stellen
eine "Linker"-DNA-Sequenz bereit, die Restriktionsendonucleasestellen
bereitstellt. Die Nucleotide 3150-3218 stellen eine Transkriptionsterminationssequenz
bereit, die auf der des aspA-Gens von E. coli [Takagi et. sl., Nucl.
Acids Res., 13:2063-2074 (1985)] basieren. Die Nucleotide 3219-3623
sind DNA-Sequenzen,
die von pUC-18 abgeleitet sind.
-
Wie nachstehend beschrieben kann
pALBP2-781, wenn es unter den geeigneten Bedingungen in einem geeigneten
E. coli-Wirtsstamm gezüchtet
wird, die Herstellung von hohen Niveaus (etwa 10% des gesamten zellulären Proteins)
an BMP-2-Protein steuern.
-
pALBP2-781 wurde mit dem Verfahren
von Dagert und Ehrlich, Gene, 6:23 (1979) in den E. coli-Wirtsstamm
GI724 (F, lacIq, lacPLg,
ampC::λcI+) transformiert. [Der nicht transformierte
Wirtsstamm E. coli GI724 wurde bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland am 31. Januar 1991 under
ATCC Nr. 55151 für
Patentzwecke gemäß geltender
Gesetze und Regulierungen hinterlegt]. Transformanten wurden auf
1,5%-igen Gew./Vol. Agarplatten selektiert, die IMC Medium enthielten,
das aus M9 Medium [Miller, „Experiments
in Molecular Genetics", Cold Spring Harbor Laboratory, New York
(1972)] zusammengesetzt ist, ergänzt
mit 0,5% Gew./Vol. Glucose, 0,2% Gew./Vol. Casaminosäuren und
100 μg/ml
Ampicillin.
-
GI724 enthält eine Kopie des Wildtyp-λcI-Repressorgens,
das ampC-Lokus stabil in das Chromosom integriert ist, wo es unter
die transkriptionelle Kontrolle von Promotor/Operatorsequenzen von
Salmonella typhimurium trp gestellt wurde. In GI724 wird das λcI-Protein nur während der
Züchtung
in Tryptophan-freien Medien gemacht, so wie minimale Medien oder
ein minimales Medium, ergänzt
mit Casaminosäuren,
wie IMC, vorstehend beschrieben. Die Zugabe von Tryptophan zu einer
Kultur von GI724 wird den trp-Promotor unterdrücken und die Synthese von λcI ausschalten
und damit nach und nach die Induktion der Transkription von pL-Promotoren
verursachen, wenn sie in der Zelle anwesend sind.
-
Mit pALBP2-781 transformiertes GI724
wurde in IMC-Medium bei 37°C
bis zu einer A550 von 0,5 (Absorption bei
550 nm) gezüchtet.
Tryptophan wurde mit einer Endkonzentration von 100 μg/ml zugegeben
und die Kultur weitere 4 Stunden inkubiert. Während dieser Zeit akkumulierte
das BMP-2-Protein zu etwa 10% des gesamten Zellproteins, alles in
der Fraktion der "Einschlußkörper".
-
BMP-2 wird wie folgt als unlösliche,
monomere Form gewonnen. Der Zellaufbruch und die Gewinnung wird
bei 4°C
durchgeführt.
Etwa 9 g der nassen, fermentierten E. coli GI724/pALBP2-781-Zellen
werden in 30 ml 0,1 M Tris/HCl, 10 mM EDTA, 1 mM Phenylmethylsulphonylfluorid
(PMSF), pH 8,3 (Aufbrechpuffer) suspendiert. Die Zellen werden viermal
durch einen Zellaufbrecher gegeben und das Volumen wird mit dem
Aufbrechpuffer auf 100 ml gebracht. Die Suspension wird 20 Min.
zentrifuguiert (15.000 × g).
Das erhaltene Pellet wird in 50 ml Aufbrechpuffer suspendiert, der
1 M NaCl enthält
und wie vorstehend 10 Min. zentrifugiert. Das Pellet wird in 50
ml Aufbrechpuffer suspendiert, der 1% Triton X-100 (Pierce) enthält und erneut
wie vorstehend 10 Min. zentrifugiert. Das gewaschene Pellet wird
dann in 25 ml 20 mM Tris/HCl, 1 mM EDTA, 1 mM PMSF, 1% DDT, pH 8,3
suspendiert und in einem Glashomogenisator homogenisiert. Die resultierende
Suspension enthält
rohes monomeres BMP-2 in einer unlöslichen Form.
-
Zehn ml der BMNP-2-Suspension, die
wie vorstehend beschrieben erhalten worden war, werden mit 10%-iger
Essigsäure
auf pH 2,5 angesäuert
und in einer Eppendorf-Zentrifuge
10 Min. bei Raumtemperatur zentrifuguert. Der Überstand wird chromatographiert.
Die Chromatographie wird auf einer Sephacryl S-100 HR-Säule (Pharmacia,
2,6 × 83
cm) in 1%-iger Essigsäure
bei einer Flußrate
von 1,4 ml/Minute durchgeführt. Die
Fraktionen, die monomeres BMP-2 enthalten, werden vereint. Dieses
Material wird verwendet, um biologisch aktives homodimeres BMP-2
zu erzeugen.
-
Biologisch aktives homodimeres BMP-2
kann aus dem monomeren BMP-2 nach Solubilisierung und Reinigung,
vorstehend beschrieben, wie folgt erzeugt werden.
-
0,1, 0,5 oder 2,5 mg an BMP-2 werden
mit einer Konzentration von 20, 100 oder 500 μg/ml in 50 mM Tris/HCl, pH 8,0,
1 mM NaCl, 5 mM EDTA, 2 mM reduziertem Glutathion, 1 mM oxidiertem
Glutathion und 33 mM CHAPS [Calbiochem] aufgelöst. Nach 4 Tagen bei 4°C oder 23°C wird das
Gemisch mit 0,1%-iger TFA 5- bis 10-fach verdünnt.
-
Die Reinigung des biologisch aktiven
BMP-2 wird durch Unterwerfung des verdünnten Gemischs unter die Umkehrphasen-HPLC
auf einer Vydac C4 214TP54-Säule
(25 × 0,46
cm) [The NEST Group, USA] mit einer Flußrate von 1 ml/Min erreicht.
Der Puffer A ist 0,1% TFA. Puffer B ist 90% Acetonitril und 0,1%
TFA. Der lineare Gradient war 0 bis 5 Minuten bei 20% Puffer B;
5 bis 10 Minuten bei 20 bis 30% Puffer B; 10 bis 40 Minuten bei
30 bis 60% Puffer B; und 40 bis 50 Minuten bei 60 bis 100% Puffer
B. Homodimeres BMP-2 wird eluiert und von der HPLC-Säule gesammelt.
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Die HPLC-Fraktionen werden bis zur
Trockenheit lyophilisiert, in Probenpuffer (1,5 M Tris-HCl, pH 8,45,
12% Glycerin, 4% SDS, 0,0075 Serva Blau G, 0,0025% Phenolrot, mit
oder ohne 100 mM Dithiothreitol) wieder aufgelöst und fünf Minuten auf 95°C erhitzt.
Der Laufpuffer ist 100 mM Tris, 100 mM Tricin (16% Tricingelb) [Novex],
0,1% SDS bei pH 8,3. Das SDS-PAGE-Gel wird 2,5 Stunden bei 125 Volt
laufen gelassen.
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Das Gel wird eine Stunde mit 200
ml 0,5% Coomassie Brilliantblau R-250, 25% Isopropanol, 10% Essigsäure, auf
60°C erhitzt,
gefärbt.
Das Gel wird dann mit 10% Essigsäure,
10% Isopropanol entfärbt,
bis der Hintergrund klar ist.
-
Das reduzierte Material lief zu etwa
13 kD; das nicht reduzierte Material lief zu etwa 30 kD, was ein Hinweis
auf das BMP-Dimer ist. Dieses Material war später aktiv in dem W20-Test von
Beispiel B.
-
B. BMP-7-Expressionsvektor
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Für
die Expression von BMP-7 auf hohem Niveau wird ein Plasmid pALBMP7-981
konstruiert. pALBMP7-981 ist bis auf zwei Ausnahmen identisch mit
Plasmid pALBP2-781: das BMP-2-Gen (die Reste 2724-3133 von pALBP2-781)
ist ersetzt durch den reifen Teil des BMP-7-Gens, deletiert für die Sequenz,
die die ersten 7 Reste der reifen BMP-7-Proteinsequenz codiert:
und
die Ribosomenbindungsstelle, die zwischen den Resten 2707 und 2723
in pALBP2-781 gefunden wird, ist durch eine andere Ribosomenbindungsstelle
ersetzt, die auf derjenigen basiert, die vor dem Gen 10 des Phagen
T7 gefunden wird, mit der Sequenz 5'-CAAGAAGGAGATATACAT-3'. Der
Wirtsstamm und die Wachstumsbedingungen, die für die Produktion von BMP-7
verwendet wurden, waren wie für
BMP-2 beschrieben.
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C. BMP-3-Expressionsvektor
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Für
die Expression von BMP-3 auf hohem Niveau wird ein Plasmid pALB3-782 konstruiert.
Dieses Plasmid ist dem Plasmid pALBP2-781 identisch, außer dass
das BMP-2-Gen (Reste
2724-3133 von pALBP2-781) ersetzt ist durch ein Gen, das eine Form
von reifem BMP-3 codiert. Die Sequenz dieses BMP-3-Gens ist:
-
Der Wirtsstamm und die Wachstumsbedingungen,
die für
die Herstellung von BMP-3 verwendet wurden, waren wie für BMP-2
beschrieben.
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D. Expression eines BMP-2/7-Heterodimeren
in E coli
-
Denaturierte und gereinigte BMP-2-
und BMP-7-Homodimere aus E. coli wurde aus E. coli-Einschlußkörperpellets
durch Ansäuerung
und Gelfiltration isoliert, wie zuvor vorstehend beschrieben. 125 μg von jedem BMP
in 1 %-iger Essigsäure
wurden gemischt und in einer Speed Vac zur Trockenheit gebracht.
Das Material wurde in 2,5 ml 50 mM Tris, 1,0 NaCl, 5 mM EDTA, 33
mM CHAPS, 2 mM Glutathion (reduziert), 1 mM Glutathion (oxidiert),
pH 8,0, resuspendiert. Die Probe wurde bei 23°C eine Woche inkubiert.
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Das BMP-2/7-Heterodimer wurde mittels
HPLC auf einer 25 × 0,46
cm Vydac C4 Säule
isoliert. Die Probe wurde 5 Minuten in einer Microfuge zentrifugiert
und der Überstand
wurde mit 22,5 ml 0,1 %-iger TFA verdünnt.
A Puffer: | 0,1%
TFA |
B Puffer: | 0,1%
TFA, 95% Acetonitril |
1,0
ml/Minute | |
0–5' | 20%
B |
5–10' | 20–30% B |
10–90' | 30–50% B |
90–100' | 50–100% B |
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Bei der SDS-PAGE-Analyse eluierten
die BMP-2/7-Heterodimeren nach etwa 23'.
-
Die 10 ist
ein Vergleich der W-20-Aktivität
der von BMP-2 und BMP-2/7-Heterodimer
von E. coli, der eine höhere
Aktivität
des Heterodimeren zeigt.
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F. Expression eines BMP-2/3-Heterodimeren
in E. coli
-
BMP-2- und BMP-3-Monomere wurde wie
folgt isoliert: zu 1,0 g an gefrorenen geernteten Zellen, die entweder
BMP-2 oder BMP-3 exprimierten, wurde 3,3 ml 100 mM Tris, 10 mM EDTA,
pH 8,3, zugegeben. Die Zellen wurden durch intensive Behandlung
in einer Vortex resuspendiert. 33 μ1 an 100 mM PMSF in Isopropanol
wurden zugegeben und die Zellen wurden durch Durchgang durch eine
French-Press-Zelle lysiert. Das Lysat wurde in einer Microfuge 20
Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen. Das Einschlußkörperpellet
wurde in 8,0 M Guanidinhydrochlorid, 0,25 M OTT, 0,5 M Tris, 5 mM
EDTA, pH 8,5 aufgenommen und eine Stunde auf 37°C erhitzt.
-
Die reduzierten und denaturierten
BMP-Monomeren wurden wie folgt mittels HPLC auf einer Supelco C4
Guard-Säule
isoliert:
A Puffer: | 0,1
% TFA |
B Puffer: | 0,1%
TFA, 95 % Acetonitril |
1,0
ml/Minute | |
0–5' | 1%
B |
5–40' | 1–70% B |
40–45' | 70–100% B |
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Das monomere BMP eluierte nach 28-30'.
Die Proteinkonzentration wurde bei A280 und den entsprechenden Extinktionskoeffizienten
abgeschätzt.
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10 μg an BMP-2 und BMP-3 wurden
kombiniert und in einer Speed Vac zur Trockenheit gebracht. Dazu
wurden 50 μl
an 50 mM Tris, 1,0 NaCl, 5 mM EDTA, 33 mM CHAPS, 2 mM reduziertes
Glutathion und 1 mM oxidiertes Glutathion pH 8,5 zugegeben. Die
Probe wurde bei 3 Tage bei 23°C
inkubiert. Die Probe wurde mittels SDS-PAGE auf einem 16%-igen Tricin-Gel
unter reduzierenden und nicht reduzierenden Bedingungen analysiert.
Das BMP-2/3-Heterodimer wanderte nicht reduziert zu etwa 35 kd und
reduziert und zum BMP-2-Monomer
bei etwa 13 kd und zum BMP-3-Monomer bei etwa 21 kd.
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Das in E. coli hergestellte BMP-2/3-Heterodimer
wird auf in vivo-Aktivität
getestet. (20 μg)
nach (10 Tagen) wird verwendet um die in vivo-Aktivität von BMP-2/3
mit der von BMP-2 zu vergleichen. Die BMP-2/3-Implantate zeigten
keine Aktivität
der Knorpel- oder Knochenbildung, während die BMP-Kontrollimplantate
die vorrausgesagten Mengen an Knochen- und Knorpelbildung zeigten.
Die mit BMP-2/3 erhaltenen in vivo-Ergebnisse sind konsistent mit
den in vitro-Ergebnissen von dem W-20-Test.
-
BEISPIEL 8 – W-20-Biotest
-
A. Beschreibung der W-20-Zellen
-
Die Verwendung von stromales W-20-Knochenmarkszellen
als einer Indikatorzelllinie basiert auf der Umwandlung dieser Zellen
in Osteoblasten-ähnliche
Zellen nach der Behandlung mit BMP-2 [R. S. Thies et al., "Bone
Morphogenetic Protein alters W-20 stromal cell differentation in
vitro", Journal of Bone and Mineral Research, 5(2):305 (1990); und
R. S. Thies et al., "Recombinant Human Bone Morphogenetic Protein
2 Induces Osteoblastic Differentation in W-20-17 Stromal Cells",
Endocrinology, im Druck (1992)]. Spezifisch sind W-20-Zellen clonale
stromales Knochenmarkszellen, die von Forschern in dem Labor con
Dr. D. Nathan, Children's Hospital, Boston, MA, von einer erwachsenen
Maus abgeleitet wurden. Die Behandlung von W-20-Zellen mit BMP-2
resultiert in (1) erhöhter
Herstellung von alkalischer Phosphatase, (2) Induktion des von PTH
stimulierten cAMP, und (3) Induktion der Osteocalcin-Synthese durch
die Zellen. Während
(1) und (2) Charakteristika darstellen, die mit dem Phänotyp des
Osteoblasten assoziiert sind, ist die Fähigkeit, Osteocalcin zu synthetisieren
eine phänotypische
Eigenschaft, die nur von reifen Osteoblasten gezeigt wird. Darüber hinaus
haben wir bisher die Umwandlung von stromalen W-20 Zellen in Osteoblasten-ähnliche
Zellen nur bei Behandlung mit BMPs beobachtet. Auf diese Weise korrelieren
die in vitro-Aktivitäten,
die von mit BMP behandelten W-20-Zellen gezeigt werden, mit der
knochenbildenden Aktivität
in vivo, die bei den BMPs bekannt ist.
-
Nachstehend werden zwei in vitro-Test
beschrieben, die beim Vergleich der BMP-Aktivitäten von neuen osteoinduktiven
Molekülen
von Nutzen sind.
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B. Protokoll des W-20 alkalische
Phosphatase-Tests
-
W-20-Zellen werden in Gewebekulturplatten
mit 96 Mulden mit einer Dichte von 10.000 Zellen pro Mulde in 200 μl Medium
(DME mit 10% hitzeinaktiviertem fötalem Kälberserum, 2 mM Glutamin und
100 U/ml + 100 μg/ml
Streptomycin) ausplattiert. Die Zellen können sich übernacht in einem Inkubator
mit 95% Luft, 5% CO2 bei 37°C anheften.
-
Die 200 μl Medium werden mit einer Vielkanal-Pipette
von jeder Mulde entfernt und durch ein gleiches Volumen Testprobe
ersetzt, die in DME mit 10% hitzeinaktiviertem fötalem Kälberserum, 2 mM Glutamin und 1%
Penicillin/Streptomycin zugeführt
wurde. Die Testsubstanzen werden dreifach getestet.
-
Die Testproben und Standards erhalten
eine Inkubationszeit von 24 Stunden mit den W-20-Indikatorzellen.
Nach den 24 Stunden werden die Platten von dem Inkubator mit 37°C entnommen
und das Testmedium wird von den Zellen entfernt.
-
Die W-20-Zellschichten werden 3 mal
mit 200 μl
pro Mulde an Calcium/Magnesium-freier phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen
und die Waschlösungen
werden verworfen.
-
50 μl Glas-destilliertes Wasser
werden zu jeder Mulde zugegeben und die Testplatten werden dann zum
schnellen Einfrieren in ein Trockeneis/Ethanol-Bad platziert.
-
Nachdem sie eingefroren sind, werden
die Platten von dem Trockeneis/Ethanol-Bad entfernt und bei 37°C aufgetaut.
Dieser Schritt wird noch 2 mal für
insgesamt 3 Einfrier-/Auftau-Verfahren
wiederholt. Nach Abschluß ist
die membrangebundene alkalische Phosphatase für Messungen verfügbar.
-
50 μl Testmix (50 mM Glycin, 0,05%
Triton X-100, 4 mM MgCl2, 5 mM p-Nitrophenolphosphat,
pH = 10,3) werden zu jeder Testmulde zugegeben und die Testplatten
werden dann 30 Minuten bei 37°C
in einem in einem Schüttelwasserbad
mit 60 Schwingungen pro Minute inkubiert.
-
Am Ende der 30 Minuten Inkubation
wird die Reaktion durch Zugabe von 100 μl 0,2 N NaOH zu jeder Mulde
und Platzierung der Platten auf Eis gestoppt.
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Die spektrophotometrische Absorption
wird bei einer Wellenlänge
von 405 Nanometer für
jede Mulde ausgelesen. Diese Werte werden dann mit bekannten Standards
verglichen, um eine Abschätzung
der Aktivität der
alkalischen Phosphatase in jeder Probe zu ergeben. Zum Beispiel
werden unter Verwendung bekannter Mengen von p-Nitrophenolphosphat Absorptionwerte
erzeugt. Dies ist in Tabelle I gezeigt. Tabelle
I
Absorptionwerte Für
Bekannte Standards von p-Nitrophenolphosphat
μMol Nitrophenolphosphat | Mittlere
Absorption (405 nm) |
0,000 | 0 |
0,006 | 0,261
+/– 0,024 |
0,012 | 0,521
+/– 0,031 |
0,018 | 0,797
+/– 0,063 |
0,024 | 1,074
+/– 0,061 |
0,030 | 1,305
+/– 0,083 |
-
Die Absorptionwerte für bekannte
Mengen an BMP-2 können
bestimmt werden und in gespaltene μMol Nitrophenolphosphat per
Zeiteinheit umgewandelt werden, wie in Tabelle II gezeigt.
-
Tabelle
2
Werte der alkalischen Phosphatase bei der Behandlung von W-20-Zellen
mit BMP-2
-
Diese Werte werden dann verwendet,
um die Aktivitäten
bekannter Mengen an BMP-Heterodimeren mit BMP-2-Homodimerem zu vergleichen.
-
C. RIA-Protokoll für Osteocalcin
-
W-20-Zellen werden mit 106 Zellen pro Mulde in Vielfachmulden-Gewebekulturgefäße mit 24
Mulden in 2 ml DME, das 10% hitzeinaktiviertes fötales Kälberserum und 2 mM Glutamin
enthält,
ausplattiert. Die Zellen können
sich übernacht
in einer Atmosphäre
von 95% Luft, 5% CO2 bei 37°C anheften.
-
Am nächsten Tag wird das Medium
zu DME gewechselt, das 10% fötales
Kälberserum,
2 mM Glutamin und die Testsubstanz in einem Gesamtvolumen von 2
ml enthält.
Jede Testsubstanz wird zu drei Mulden zugegeben. Die Testsubstanzen
werden mit den W-20-Zellen insgesamt 96 Stunden inkubiert, wobei
nach 48 Stunden durch dieselben Testmedien ersetzt wird.
-
Am Ende der 96 Stunden werden 50 μl des Testmediums
von jeder Mulde entfernt und unter Verwendung eines Radioimmunassays
für Osteocalcin
der Maus auf die Herstellung von Osteocalcin getestet. Die Details
des Tests sind in dem Kit beschrieben, der von Biomedical Technologies
Inc., 378 Page Street, Stoughton, MA 02072, hergestellt wird.
-
Die Reagentien für den Test werden als die Produktnummern
BT-431 (Standard-Osteocalcin der Maus), BT-432 (Ziege-anti-Maus-Osteocalcin),
BT-431R (jodiertes Osteocalcin der Maus), BT 415 (normales Ziegenserum)
und BT-414 (Esel-anti-Ziege IgG) gefunden. Der RIA auf Osteocalcin,
das von W-20-Zellen als Antwort auf die Behandlung mit BMP synthetisiert
wird, wird so durchgeführt,
wie in dem Protokoll beschrieben ist, das von dem Hersteller zur
Verfügung
gestellt wird.
-
Die für die Testproben erhaltenen
Werte werden mit Werten für
bekannte Standards für
Osteocalcin der Maus verglichen und mit der Menge an Osteocalcin,
das von W-20-Zellen
als Antwort auf Herausforderung mit bekannten Mengen an BMP-2 hergestellt
wird.
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Die Werte für von BMP-2 induzierte Osteocalcin-Synthese
durch W-20-Zellen werden in Tabelle III gezeigt. Tabelle
III
Osteocalcin-Synthese durch W-20-Zellen
BMP-2-Konzentration
ng/ml | Osteocalcin-Synthese
ng/Mulde |
0 | 0,8 |
2 | 0,9 |
4 | 0,8 |
8 | 2,2 |
16 | 2,7 |
31 | 3,2 |
62 | 5,1 |
125 | 6,5 |
250 | 8,2 |
500 | 9,4 |
1000 | 10,0 |
-
BEISPIEL 9 – ROSEN-MODIFIZIERTER
SAMPATH-REDDI-TEST
-
Eine modifizierte Version des Knochenbildungstests
der Ratte, beschrieben in Sampath und Reddi, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 80:6591-6595 (1983) wird verwendet, um die Knochen- und/oder
Knorpelaktivität von
BMP-Proteinen zu bewerten. Dieser modifizierte Test wird hier als
der Rosen-modifizierte Sampath-Reddi-Test bezeichnet. Der Schritt
der Etanol-Fällung
des Sampath-Reddi-Verfahrens wird durch Dialyse (wenn die Zusammensetzung
eine Lösung
ist) oder Diafiltration (wenn die Zusammensetzung eine Suspension
ist) der zu testenden Fraktion gegen Wasser ersetzt. Die Lösung oder
Suspension wird dann in 0,1% TFA wiederaufgelöst und die resultierende Lösung zu
20 mg Rattenmatrix zugegeben. Eine Ersatzmatrixprobe der Ratte, die
nicht mit dem Protein behandelt wurde, dient als Kontrolle. Dieses
Material wird eingefroren und lyophilisiert und das resultierende
Puder in #5 Gelatinekapseln eingeschlossen. Die Kapseln subkutan
in den abdominalen Thoraxbereich von männlichen Long Evans-Ratten
implantiert, die 21–49
Tage alt sind. Die Implantate werden nach 7–14 Tagen entfernt. Die Hälfte von
jedem Implantat wird für
die alkalische Phosphatase-Analyse verwendet [vgl. A. H. Reddi et
al., Proc. Natl. Acad. Sci., 69:1601 (1972)].
-
Die andere Hälfte von jedem Implantat wird
fixiert und für
die histologische Analyse verarbeitet. Glycolmethacrylat-Schnitte
von 1 μm
werden mit Von Kossa und saurem Fuschin gefärbt, um die Menge an induzierter
Knochen- und Knorpelbildung, die bei jedem Implantat vorhanden ist,
zu bewerten. Die Werte +1 bis +5 stellen die Fläche von jedem histologischen
Schnitt von einem Implantat dar, die von neuen Knochen- und/oder Knorpelzellen
besetzt ist. Ein Wert von +5 zeigt an, dass mehr als 50% des Implantats
neuer Knochen und/oder Knorpel ist, der als direktes Ergebnis von
Protein in dem Implantat hergestellt wurde. Ein Wert von +4, +3,
+2 und +1 würde
anzeigen, dass mehr als 40%, 30%, 20% und 10% des Implantats neuen
Knochen und/oder Knorpel enthalten.
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Die heterodimeren BMP-Proteine dieser
Erfindung können
mit diesem Test auf Aktivität
bewertet werden.
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Es ist zu erwarten, dass dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet zahlreiche Modifikationen und Variationen bei
der Durchführung
der Erfindung offensichtlich werden. Solche Modifikationen und Variationen
werden von den folgenden Ansprüchen
umfaßt.
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(1)
ALLGEMEINE INFORMATION:
-
(2)
INFORMATION FÜR
SEQ ID NR: 1:
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