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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Fachgebiet der Bildgebungssysteme.
Die vorliegende Erfindung schafft insbesondere ein Verfahren und
ein Gerät
zum Ultraschallauftrag eines Beschichtungsmaterials auf ein auf
den Plattenzylinder einer Druckpresse aufgespanntes Drucksubstrat.
Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren und ein Gerät, um das
Beschichtungsmaterial durch Ultraschallreinigung von der Oberfläche des
Drucksubstrats zu entfernen, ehe das Substrat erneut mit dem Beschichtungsmaterial
zu beschichten.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Lithografischer
Druck ist das Verfahren, bei dem das Drucken von speziell hergestellten
Oberflächen
her erfolgt, von denen bestimmte Bereiche lithografische Druckfarbe
anziehen und andere Bereiche nach Benetzung mit Feuchtwasser die
Druckfarbe abstoßen
werden. Das so druckende Bild wird auf einem auf den Plattenzylinder
einer Druckpresse aufgespannten lithografischen Druckmaster, wie
einer Druckplatte, erstellt. Der Druckmaster trägt ein Bild, das durch die
farbanziehenden Bereiche der Druckoberfläche begrenzt wird. Ein Abzug
wird erhalten, indem Druckfarbe und Feuchtwasser auf die Druckoberfläche aufgetragen
und anschließend
die Druckfarbe unter Anwendung eines Gummituchzylinders von den
farbanziehenden Bereichen des Druckmasters auf ein Substrat, in
der Regel Papier, übertragen wird.
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Zum
Bebildern eines Druckmasters sind bisher viele Techniken angewandt
worden. Bei einer üblichen
Technik, oft als "Computer-to-Film" (datengesteuerte
Filmherstellung) bezeichnet, wird das zu druckende Bild mittels
eines Filmbelichters auf einen aus einer Vorratskassette zugeführten Film
aufbelichtet. Nach Entwicklung verwendet man den Film als Maske
für die
Bebilderung einer Druckplattenvorstufe, die zum Beispiel ein mit
einer dünnen
Schicht aus strahlungsempfindlichem Material beschichtetes Drucksubstrat
(z. B. ein Aluminiumsubstrat) enthält. Anschließend wird
die bebilderte Druckplattenvorstufe zu einer als Druckmaster auf
einer Druckmaschine einsetzbaren Druckplatte verarbeitet.
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Bei
einer weiteren Technik, oft als „Computer-to-Plate" oder "Direct-to-Plate" (direkte digitale Druckplattenbebilderung)
bezeichnet, entfällt
der Bedarf an einem Film und zwar weil das Bild über einen Plattenbelichter,
ein On-Press-Belichtungssystem usw. direkt auf eine Druckplattenvorstufe übertragen wird.
Die bebilderte Druckplattenvorstufe wird dann zu einer als Druckmaster
auf einer Druckmaschine einsetzbaren Druckplatte verarbeitet. Nach
beendetem Druckauftrag wird der Druckmaster vom Plattenzylinder
der Druckpresse entfernt und entweder beseitigt oder recycelt. Anschließend wird
ein neuer Druckmaster auf den Plattenzylinder der Druckpresse aufgespannt
und kann ein nächster
Druckauftrag erledigt werden.
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Neulich
sind verschiedene „Computer-to-Plate"-Verfahren mit On-Press-Bebilderung entwickelt
worden, bei denen der Druckmaster nach beendetem Druckauftrag nicht
mehr vom Plattenzylinder der Druckpresse zu entfernen ist. Beispielhaft wird
in einer solcher Techniken ein wärmeempfindliches
Beschichtungsmaterial, das in der Lage ist, nach Belichtung und
eventueller Entwicklung eine lithografische Druckform zu bilden,
direkt auf die Oberfläche
eines auf den Plattenzylinder der Druckpresse aufgespannten, wiederverwendbaren
hydrophilen Drucksubstrats aufgetragen. In einer alternativen Methode
kann das Beschichtungsmaterial direkt auf die Oberfläche des
Plattenzylinders selbst angebracht werden. Nach beendetem Druckauftrag
wird das wiederverwendbare Drucksubstrat (oder der Plattenzylinder)
gereinigt, erneut mit dem Beschichtungsmaterial beschichtet und
anschließend
belichtet und in einem neuen Druckauftrag eingesetzt.
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Neulich
ist von AGFA-GEVAERT, Mortsel, Belgien, eine solche „Computer-to-Plate"-Technologie entwickelt
worden, nämlich
die LiteSpeedTM-Technologie. LiteSpeedTM nutzt ein flüssiges polymeres lithografisches
Beschichtungsmaterial, das durch Aufsprühen oder nach einer anderen
Technik auf ein anodisiertes Aluminiumdrucksubstrat angebracht wird, wodurch
eine lithografische Druckform entsteht. Die lithografische Druckform
kann nahezu sofort nach Auftrag der LiteSpeedTM-Schicht
durch Thermolasertechnologie bebildert werden und ist dann druckfertig.
Die nicht-belichteten Bereiche werden wahrend des Druckens der ersten
paar (z. B. 10) Papierbogen von der lithografischen Druckform abgetragen,
wodurch der Druckvorgang sofort nach der Plattenbebilderung ohne
irgendwelche weitere Verarbeitung starten kann. Nach beendetem Druckauftrag
wird das Drucksubstrat zunächst
völlig
gereinigt, ehe für
den nächsten
Druckvorgang erneut mit LiteSpeedTM beschichtet
zu werden. LiteSpeedTM ist ein nicht-ablatives
Material, erfordert keine chemische Entwicklung und jede Beschichtung
bietet mit einer Auflagenhöhe von
etwa 20.000 Abdrucken die gleiche Leistung wie eine herkömmliche
lithografische Druckform.
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Bei „Computer-to-Plate"-Systemen mit On-Press-Bebilderung,
wie den obenbeschriebenen Systemen, muss das Drucksubstrat gereinigt
werden, ehe erneut mit dem Beschichtungsmaterial versehen werden
zu können.
Bei LiteSpeedTM und anderen, auf schaltbaren
Polymeren basierenden Beschichtungstechnologien müssen vor
der Neubeschichtung oft das polymere Beschichtungsmaterial, Druckfarben
und andere Verunreinigungen völlig
entfernt werden. Das Drucksubstrat muss sauber und trocken sein,
ehe es erneut beschichtet werden darf. Bei unzureichender Reinigung
kann es vorkommen, dass in einem neu gestarteten Druckzyklus auf
einem Abzug ein latentes Bild oder "Geisterbild" eines vorigen Druckauftrags erscheint.
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Aus
der Literatur sind verschiedene Techniken zum Reinigen einer Oberfläche in einer
Druckpresse bekannt. Beispielhaft in der am 3. Februar 1998 an Gelbart
erteilten
US-P 5 713 287 sowie
in der am 22. September 1992 an Fuller et al. erteilten
US-P 5 148 746 werden Reinigungsvorrichtungen und
Reinigungsverfahren beschrieben, die Materialien durch Abrieb von
einer Oberfläche
abtragen. Erstere Patentschrift nutzt eine Gummituchwascheinrichtung.
Letztere Patentschrift nutzt eine Art Bürste oder Tupfer zum Ablösen von
Materialien und ferner ein Gebläse
oder ein anderes Mittel, um sie zu entfernen. Allerdings sind diese
Techniken, genauso wie andere auf Abrieb basierende Methoden, darin
nachteilig, dass sie die Oberflächenstruktur
des hydrophilen Drucksubstrats beschädigen und um die ganze Plattenzylinderoberfläche herum
Unterbrechungen in der Oberfläche
verursachen. Bei Anwendung dieser Verfahren sind zudem oft nur kleinere
Auflagengrößen mit
engerem lithografischem Spielraum erhältlich. Mit gewissen der Gummituchwascheinrichtungen ist
zudem der Nachteil verbunden, dass sie ein volles axiales Volumen
neben dem Plattenzylinder beanspruchen.
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In
einer weiteren Reinigungstechnik wird zum Entfernen von Beschichtungsmaterialien
vom Drucksubstrat ein Hochdruckwasserstrahl benutzt. Zunächst wird
eine Reinigungslösung
auf das Substrat angebracht, wonach der Hochdruckwasserstrahl auf
das Drucksubstrat gespritzt wird. Anschließend werden das Wasser, abgelöstes Beschichtungsmaterial,
Druckfarben, Reinigungslösung
und andere Verunreinigungen mittels eines Vakuumsystems vom Drucksubstrat
entfernt. Das Drucksubstrat wird dann getrocknet und erneut mit
dem Beschichtungsmaterial beschichtet. Bei diesem Verfahren ist
besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass das Wasser und
andere vom Drucksubstrat entfernte Substanzen den Betrieb des On-Press-Bebilderungssystems
und anderer Komponenten/Funktionen der Druckpresse nicht beeinträchtigen.
Eine anschließende
Filtrierung großer
Mengen Wasser mit darin gelösten
Materialien erfordert den Einsatz einer Sondereinrichtung. Deswegen
ist die Implementierung dieses Verfahrens schwierig und kostspielig.
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Das
Beschichtungsmaterial wird in der Regel mittels eines angemessenen,
vom Reinigungssystem und vom Bebilderungssystem unabhängigen Systems
auf das Drucksubstrat angebracht. Beispielhaft kann das Beschichtungsmaterial
durch Aufsprühen
oder Walzenauftrag auf das Drucksubstrat angebracht werden. Dadurch
aber, dass der Plattenzylinder der Druckpresse im Allgemeinen schwer
zugänglich
ist, ist der Einbau gesonderter Beschichtungs-, Reinigungs- und
Bebilderungssysteme leider eine umständliche und kostspielige Aufgabe.
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In
der an Gelbart erteilten
US-P
5 713 287 wird ein integriertes Beschichtungs- und Bebilderungssystem
offenbart, das sich axial an einem sich drehenden Bildzylinder entlang
bewegt und indes den Bildzylinder in einer einzelnen spiralförmigen Spur
beschichtet und/oder bebildert. Das Beschichtungssystem nutzt eine
Düsensprühbeschichtungstechnik.
Die Reinigungseinheit aber ist eine separat angeordnete Einheit,
welche die ganze Axiallänge des
Druckzylinders überspannt.
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In
EP-A 1 179 424 werden
in einer einzelnen Einheit integrierte Beschichtungs-, Bebilderung-
und Reinigungssysteme beschrieben, die sich axial entlang einem
Druckzylinder bewegen und bei sich drehendem Druckzylinder arbeiten.
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In
den an Erickson et al. erteilten
US-P
5 409 163 und
US-P 5
540 384 sowie in der an Bachmann erteilten
US-P 5 387 444 wird eine Ultraschallsprühbeschichtungseinrichtung
beschrieben, in der das Beschichtungsmaterial auf die Spitze eines
Ultraschallschwingungskopfes angebracht und dort sodann unter Einfluss
der Ultraschallschwingung an der Spitzenoberfläche zerstäubt wird. Das zerstäubte Beschichtungsmaterial
fliegt dann rechtwinklig zur Spitzenoberfläche zu einem Empfangssubstrat.
In der an Bachmann erteilten
US-P
5 387 444 wird der Gebrauch einer solchen Ultraschallsprühbeschichtungseinrichtung
für den
Auftrag einer zweikomponentigen Schutzschicht auf Bauteile wie Leiterplatten beschrieben.
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Es
besteht somit nach wie vor ein Bedarf an einem Verfahren und einem
Gerät zum
Auftrag von Beschichtungsmaterialien auf ein Drucksubstrat sowie
zum Entfernen – durch
Reinigung – der
Beschichtungsmaterialien vom Drucksubstrat, wobei das Verfahren
und das Gerät
die mit derzeit erhältlichen On-Press-Systemen
verbundenen Probleme beseitigen.
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KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Gelöst werden
die obigen Probleme durch ein Gerät mit den in Anspruch 1 definierten
Kennzeichen. Spezifische Kennzeichen bevorzugter Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Gerät, um durch Ultraschalltechniken
eine Oberfläche
eines auf den Plattenzylinder einer Druckpresse aufgespannten Drucksubstrats
mit einem Beschichtungsmaterial zu beschichten und davon zu reinigen.
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Im
Allgemeinen schafft die vorliegende Erfindung ein Gerät zum Auftragen
eines Beschichtungsmaterials auf ein Drucksubstrat, das ein Ultraschallhorn
mit einer Verteilerfläche
und einem aktiven Rand und ein Zufuhrsystem für die Zufuhr einer Menge Beschichtungsmaterial
zur Verteilerfläche
umfasst, wobei die Verteilerfläche
einen Fluss von Beschichtungsmaterial zum aktiven Rand steuert und der
aktive Rand das Beschichtungsmaterial zerstäubt und sodann auf die Oberfläche des
Drucksubstrats richtet.
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Die
vorliegende Erfindung schafft des Weiteren ein Gerät, umfassend
ein Ultraschallhorn mit einem aktiven Rand, der ein Beschichtungsmaterial zerstäubt und
sodann auf ein Drucksubstrat richtet, und einer Verteilerfläche, die
einen Fluss des Beschichtungsmaterials zum aktiven Rand steuert.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
Kennzeichen der vorliegenden Erfindung ergeben sich am besten aus
einer ausführlichen
Beschreibung der vorliegenden Erfindung sowie aus Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die zum Zwecke einer Veranschaulichung
der vorliegenden Erfindung ausgewählt und in den zugehörigen Figuren
dargestellt sind. Es zeigen:
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1 eine
Druckpresse mit einem Plattenzylinder, einem Ultraschallbeschichtungsgerät zum Auftrag
eines Beschichtungsmaterials auf eine Oberfläche eines auf den Plattenzylinder
aufgespannten Drucksubstrats und einem Ultraschallreinigungsgerät zum Reinigen
der Oberfläche
eines Drucksubstrats gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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2 eine
Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Ultraschallreinigungsgeräts.
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3 eine
Schnittansicht entlang Linie 3-3 von 2.
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4 ein
Ultraschallreinigungsgerät
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Ultraschallbeschichtungssystems.
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6A eine
Schnittansicht des Ultraschallbeschichtungssystems von 5,
wobei das Ultraschallhorn vertikal über einem Plattenzylinder angeordnet
ist.
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6B eine
Schnittansicht des Ultraschallbeschichtungssystems von 5,
wobei das Ultraschallhorn horizontal neben einem Plattenzylinder angeordnet
ist.
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7 mehrere
sich überlappende
Beschichtungslinien, die durch das erfindungsgemäße Ultraschallbeschichtungssystem
hergestellt sind.
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8 eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Ultraschallbeschichtungssystems.
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9 und 10 Beispiele
für geeignete Verteilerflächen zur
Verwendung im Ultraschallbeschichtungssystem von 8.
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11 und 12 die
durch eine Kapillare bestimmten Flussgrenzen des Beschichtungsmaterials
auf den Verteilerflächen
der 9 bzw. 10.
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13 und 14 ein
Ultraschallhorn, das so konfiguriert ist, dass mehrere kleine Strahlen
zerstäubten
Beschichtungsmaterials erzeugt werden.
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15 die
Verwendung linienförmiger
Vertiefungen in der Verteilerfläche
zur Steuerung der Flussgrenzen des Beschichtungsmaterials.
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16 und 17 ein
weiteres Verfahren zur Steuerung der Flussgrenzen des Beschichtungsmaterials.
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18 ein
erfindungsgemäßes Mehrzwecksystem
für Ultraschallbeschichtung
und Ultraschallreinigung.
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19 eine
Seitenansicht einer im in 18 gezeigten
Gerät für Ultraschallbeschichtung
und Ultraschallreinigung verwendeten Vakuumdüse.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Die
Kennzeichen der vorliegenden Erfindung werden in den zugehörigen Figuren
detailliert veranschaulicht. In den Figuren verweisen die gleichen Verweisnummern
jeweils auf die gleichen Elemente in all den Figuren. Obgleich die
Figuren die Erläuterung
der vorliegenden Erfindung bezwecken, sind die Figuren nicht notwendigerweise
maßstäblich.
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1 zeigt
eine Druckpresse 10 mit einem erfindungsgemäßen Ultraschallreinigungsgerät 12 zum
Reinigen einer Oberfläche 14 eines
wiederverwendbaren Drucksubstrats 16 und einem erfindungsgemäßen Ultraschallbeschichtungssystem 24 (oder 224 in 8)
zum Auftrag eines Beschichtungsmaterials auf die Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16. Wie es die Figur zeigt, ist das wiederverwendbare Drucksubstrat 16 auf
einen Plattenzylinder 18 aufgespannt, der so konfiguriert
ist, dass er sich in Richtung des Pfeils 22 um eine Achse 20 dreht.
Druckpresse 10 ist eine herkömmliche Druckpresse des "On-Press"-Typs, bei der ein
Beschichtungsmaterial, das nach Bebilderung und eventueller Entwicklung eine
lithografische Druckform zu bilden vermag (z. B. LiteSpeedTM oder Beschichtungen auf der Basis schaltbarer
Polymere), direkt auf die Oberfläche 14 des
wiederverwendbaren Drucksubstrats 16 angebracht wird.
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Im
in 1 veranschaulichten Beispiel ist das Ultraschallbeschichtungssystem 24 dafür vorgesehen,
die Oberfläche 14 des
wiederverwendbaren Drucksubstrats 16 vor ihrer Bebilderung
und nach ihrer Reinigung mit dem Beschichtungsmaterial zu beschichten.
Während
des Beschichtungsvorgangs versetzt ein Antriebssystem D1 das Ultraschallbeschichtungssystem 24 in
Richtung des Pfeils 26 axial am Plattenzylinder 18 entlang.
Wie es 7 zeigt, wird das Beschichtungsmaterial gemäß einem
spiralförmigen
Muster und jeweils mit einer Überlappung zwischen
angrenzenden Beschichtungslinien L1, L2, L3, ... auf die Oberfläche des
Drucksubstrats 16 angebracht, während das Ultraschallbeschichtungssystem 24 axial
an dem sich drehenden Plattenzylinder 18 entlang verschoben
wird.
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Druckpresse 10 ist
des Weiteren mit einem Bebilderungssystem 28 für die Bebilderung
des durch das Ultraschallbeschichtungssystem 24 auf die Oberfläche 14 des
wiederverwendbaren Drucksubstrats 16 angebrachten Beschichtungsmaterials
bestückt.
Bebilderungssystem 28 kann einen beliebigen Typ von System
umfassen, das in der Lage ist, ein Bild auf das Beschichtungsmaterial
aufzubelichten. Beispielhaft kann das Bebilderungssystem ein Mittel umfassen,
das einen oder mehrere Laserstrahlen erzeugt und den (die) Laserstrahl(en)
auf das Beschichtungsmaterial richtet, um darauf ein Bild zu erzeugen.
Ein Antriebssystem D2 sorgt dafür,
dass Bebilderungssystem 28 während der Belichtung axial am
Plattenzylinder 18 entlang in Richtung des Pfeils 30 (d.
h. in eine „langsame
Abtastrichtung")
bewegt wird.
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Eine
Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Ultraschallreinigungsgeräts 12 ist
in 2 veranschaulicht. Eine Schnittansicht des Ultraschallreinigungsgeräts 12 entlang
Linie 3-3 von 2 ist in 3 veranschaulicht.
Das Ultraschallreinigungsgerät 12 umfasst
ein Ultraschallsystem mit einem Ultraschallhorn 40 und einem
das Ultraschallhorn 40 steuernden Ultraschallwandler 42.
Das Ultraschallreinigungsgerät 12 umfasst
ferner eine Sprühdüse 44,
durch die eine Reinigungslösung
in einem zerstäubten
Strahl ausgestoßen
wird. Das Ultraschallhorn 40, der Ultraschallwandler 42 und
die Sprühdüse 44 sind
alle innerhalb einer Vakuumkanüle 46 eingekapselt.
Wie es in 2 gezeigt wird, ist das Ultraschallreinigungsgerät 12 in
nächster
Nähe der
Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 angeordnet. Der jeweilige Abstand zwischen
dem Ultraschallreinigungsgerät 12 und
der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 ist im Allgemeinen anwendungsbedingt
und kann von vielen Faktoren abhängig
sein, wie von der Leistung des Ultraschallwandlers 42,
der Konfiguration des Ultraschallhorns 40, dem Typ der
verwendeten Sprühdüse 44, der
Stärke
des innerhalb der Vakuumkanüle 46 angelegten
Vakuums, den Materialeigenschaften des von der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 zu entfernenden Beschichtungsmaterials 48,
usw. Ähnlicherweise
ist auch die Leistung des Ultraschallwandlers 42 im Allgemeinen
anwendungsbedingt und kann von vielen Faktoren abhängig sein,
wie u. a. von den oben erwähnten
Faktoren. Beispielhaft kann die Leistung des Ultraschallwandlers 42 zwischen
etwa 1.500 und 6.000 Watt variieren, obgleich auch andere Werte
möglich
sind.
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Wie
es 3 zeigt, wird der Ultraschallwandler 42 innerhalb
eines Gehäuses 50 in
der Mitte der Vakuumkanüle 46 getragen.
Gehäuse 50 ist
mittels mehrerer, sich axial erstreckender Rippen 52 an einer
Innenfläche
der Vakuumkanüle 46 befestigt. Strom-/Steuerleitungen 54 des
Ultraschallwandlers 42 erstrecken sich durch Anschluss 60 hindurch
außerhalb
des Endes 56 der Vakuumkanüle 46 bis in einen
Schlauch 58.
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An
einem Vakuumkanal 62 innerhalb der Vakuumkanüle 46 wird
mittels einer (nicht gezeigten) Vakuumquelle ein Vakuum angelegt.
Die Vakuumquelle ist über
Schlauch 64 und Anschluss 66 an Vakuumkanal 62 gekuppelt.
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Die
Reinigungslösung
wird über
Zuleitung 68 der Sprühdüse 44 zugeführt. Zuleitung 68 erstreckt sich
durch Anschluss 60 hindurch bis in Schlauch 58.
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Das
erfindungsgemäße Ultraschallreinigungsgerät 12 dient
dazu, die Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 nach
jedem Druckauftrag und vor deren Neubeschichtung mit dem Beschichtungsmaterial 48 zu
reinigen. Im Besonderen, wie es in 2 gezeigt
wird, wird eine Reinigungslösung
durch Sprühdüse 44 auf
die Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 aufgetragen, während sich Plattenzylinder 18 in
Richtung des Pfeils 72 an Vakuumkanüle 46 vorbeidreht.
Hat sich einmal Oberfläche 14 unter
Sprühdüse 44 vorbeigedreht,
dreht sie sich bis unter das Ultraschallhorn 40, dessen
Aufgabe darin besteht, das Beschichtungsmaterial 48 von
Oberfläche 14 zu entfernen.
Während
sich Plattenzylinder 18 einfach weiter dreht, wird der
beim Reinigungsprozess angefallene Abfall gesammelt und durch Vakuumkanal 62 abgeführt. Während des
Reinigungsprozesses wird das Ultraschallreinigungsgerät 12 durch
ein Antriebssystem D3 (1) axial in Richtung des Pfeils 70 (vgl. 1 und 3)
am Plattenzylinder 18 entlang in eine „langsame Abtastrichtung" verschoben. Nach der
Reinigung kann das Drucksubstrat 16 nötigenfalls durch Spülung mittels
eines Wasserstrahls „erfrischt" werden.
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In
bestehenden Reinigungssystemen wird eine Reinigungslösung des
Lösungsmittel-Typs
auf die Oberfläche
des Drucksubstrats angebracht. Man lässt das Lösungsmittel eine Weile auf
das anhaftende Polymer des Beschichtungsmaterials einwirken, bis
es in zureichendem Maße
erweicht worden ist, um durch ein mechanisches Mittel (z. B. durch
Reiben mit einer Bürste
oder Walze) entfernt zu werden. Das dabei angefallene Abfallmaterial
wird dann vom Drucksubstrat abgespült und das Substrat anschließend mit
Heißluft
getrocknet. Außer
ihrer inhärenten Funktion
als Reinigungslösemittel
und Erweichungsmittel dient die erfindungsgemäße Reinigungslösung ebenfalls
als Kupplungsmittel für
das Ultraschallhorn 40. Insbesondere im Moment, wo die
Reinigungslösung
nebelförmig
zwischen Ultraschallhorn 40 und Drucksubstrat 16 versprüht wird,
kuppelt und richtet die zerstäubte
Reinigungslösung
die Energie des Ultraschallhorns 40 an das Beschichtungsmaterial 48 auf
der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16. Die gerichtete Energie fördert akustische
Kavitation. Dieser Kavitation liegt die Anregung der Kupplungsflüssigkeitsmoleküle (d. h.
der Reinigungslösungsmoleküle) auf
und an dem Beschichtungsmaterial 48 zugrunde. Diese Anregung
löst eine intermolekulare
Reibung aus und wandelt dabei die akustische Energie in Wärme um,
die wiederum dafür
sorgt, dass sich die Wassermoleküle
der Reinigungslösung
abtrennen und Gas oder Dampf bilden, das bzw. der auf kälteren,
benachbarten Bereichen kondensiert und dabei Hohlräume bildet
(Kavitation). Benachbarte Moleküle füllen die
Hohlräume
und senden dabei kräftige
Stoßwellen
durch das Beschichtungsmaterial 48, wobei eine Folge von
Kettenreaktionen und Oberflächenimplodierungen
ausgelöst
wird. Dabei erweicht das Beschichtungsmaterial 48 (z. B.
Polymer) sofort und wird von der Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 abgeblasen.
Die Erweichungskennzeichen des Lösungsmittels
werden dermaßen
durch die Kavitation verstärkt,
dass die Reinigung der Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 sofortig
und vollständig
ist und keine zusätzliche
mechanische Reinigung erfordert.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Reinigungslösung eine wässrige Reinigungslösung des
Lösungsmittel-Typs, deren Zusammensetzung
so gewählt
ist, dass sie in der Lage ist, das auf der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 befindliche Beschichtungsmaterial 48 zu erweichen.
Wie schon oben angegeben, dient allerdings dieser Reinigungslösungstyp,
wenn er einmal auf das Beschichtungsmaterial aufgesprüht wird, ebenfalls
dazu, die Energie des Ultraschallhorns 40 auf das Beschichtungsmaterial 48 zu
richten und dabei eine akustische Kavitation auszulösen und
aufrechtzuerhalten. Im Allgemeinen aber ist jeder beliebige Typ
von zerstäubtem
wässrigem
Spray, wie Leitungswasser, dafür
geeignet, die Energie des Ultraschallhorns 40 an das Beschichtungsmaterial 48 auf der
Oberfläche 14 zu
kuppeln und darauf zu richten. Selbstverständlich berücksichtigt man bei der Auswahl
der Reinigungslösung
viele verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel die erwünschte Verarbeitungszeit,
die Materialeigenschaften des Beschichtungsmaterials 48,
die Leistung des Ultraschallwandlers 42, usw.
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Während und
nach dem Reinigungsprozess wird innerhalb des Vakuumkanals 62 der
Vakuumkanüle 46 ein
Vakuum angelegt. Das Vakuum entfernt jeglichen Überschuss an Reinigungslösung sowie jeglichen
beim Reinigungsprozess angefallenen Abfall von der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16. Dadurch wird eine saubere und trockene
Oberfläche 14 erhalten.
Die entfernten Materialien werden anschließend durch Schlauch 64 zu
(nicht gezeigten) Mitreißtrennvorrichtungen überführt, um
sodann gesammelt und beseitigt zu werden.
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Das
erfindungsgemäße Ultraschallreinigungsgerät 12 kann
als unabhängiges
Gerät,
wie es 1 zeigt, oder aber gekuppelt an andere Komponenten
der Druckpresse 10 verwendet werden. Beispielhaft kann
das Ultraschallreinigungsgerät 12 an Bildgebungssystem 28 gekuppelt
werden. Dadurch entfällt
der Bedarf an einem gesonderten Antriebssystem für das Ultraschallreinigungsgerät 12 und steuert
Antriebssystem D2 des Bildgebungssystems 28 die Bewegung
des Ultraschallreinigungsgeräts 12 (oder
umgekehrt). Solche Konfiguration kann zum Beispiel dann nützlich sein,
wenn der Zugang zum Plattenzylinder 18 in der Druckpresse 10 beschränkt ist.
Es sollte klar sein, dass das Ultraschallreinigungsgerät 12 ebenfalls
an das Ultraschallbeschichtungssystem 24 gekuppelt werden
kann. Solchenfalls steuert Antriebssystem D1 des Ultraschallbeschichtungssystems 24 die
Bewegung des Ultraschallreinigungsgeräts 12 (oder umgekehrt).
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Eine
andere Ausführungsform
eines Ultraschallreinigungsgeräts 12 ist
in 4 veranschaulicht. In dieser Ausführungsform
sind der Vakuumkanal 62 und die Sprühdüse 44 innerhalb des
Körpers des
Ultraschallhorns 40 eingebaut. Dadurch wird ein kompakteres
System erhalten. Bei Erregung des Ultraschallhorns 40 wird
die Reinigungslösung
durch Sprühdüse 44 in
das vordere Ende 82 des Ultraschallhorns 40 eingeführt. Während sich
Plattenzylinder 18 einfach weiter dreht, wird das Beschichtungsmaterial 48 durch
den Kavitationsprozess abgelöst und
von der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 entfernt. Zurückbleibender Überschuss
an Reinigungslösung
und beim Reinigungsprozess angefallener Abfall werden im Moment,
wo die Oberfläche 14 unter
dem hinteren Ende 84 des Ultraschallhorns 40 vorbeikommt,
von der Oberfläche 14 her
in den Vakuumkanal 62 angesaugt.
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Eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Ultraschallbeschichtungssystems 24 ist
in 5 und 6A–6B veranschaulicht. Das
Ultraschallbeschichtungssystem 24 umfasst ein Ultraschallsystem
mit einem Ultraschallhorn 100 und einem das Ultraschallhorn 100 steuernden
Ultraschallwandler 102. Eine über Zuleitung 106 zugeführte dosierte
Menge des Beschichtungsmaterials 48 wird mittels einer
Düse 110 auf
die Oberfläche 108 des
Ultraschallhorns 100 herangeführt. Die Düse kann eine breite, flache
Düse sein,
wie es in 5 gezeigt wird, oder aber eine
Matrix kleinerer, benachbart angeordneter Düsen. Andere Konfigurationen der
Düse 110 sind
ebenfalls möglich.
Nachdem das Beschichtungsmaterial 48 aus einer Flüssigkeitsausführöffnung 112 der
Düse 110 ausgetreten
und auf Oberfläche 108 gelangen
ist, fließt
ein Strom Beschichtungsmaterial 48 über die Oberfläche 108 zu einem
aktiven Rand 114 der aktiven Oberfläche 116 des Ultraschallhorns 100.
Die aktive Oberfläche 116 weist
eine Krümmung
auf, die der Krümmung
des Druckzylinders 18 gleich ist (1). Aktive
Oberfläche 116 kann
gleichfalls flach sein oder ein beliebiges anderes geeignetes Oberflächenprofil
aufweisen.
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Wie
es 6A zeigt, kann das Ultraschallhorn 100 des
Ultraschallbeschichtungssystems 24 vertikal über Plattenzylinder 16 angeordnet
werden. Dadurch wird gewährleistet,
dass das durch Düse 110 zugeführte Beschichtungsmaterial 48 über Oberfläche 108 hinweg
abwärts
zum aktiven Rand 114 des Ultraschallhorns 100 fliegen
wird. Der aktive Rand 114 zerstäubt das Beschichtungsmaterial 48 und
richtet das zerstäubte
Beschichtungsmaterial 48 gemäß einem vorgegebenen Zerstäubungsmuster auf
die Oberfläche 14 des
Plattenzylinders 16. Während
Ultraschallbeschichtungssystem 24 axial durch Antriebssystem
D1 am sich drehenden Plattenzylinder 18 entlang bewegt
wird (1), wird das zerstäubte Beschichtungsmaterial 48 gemäß einem
spiralförmigen
Muster von im Zeilensprungverfahren angebrachten, sich überlappenden
Beschichtungslinien L (7) bei sich in Richtung 104 drehendem
Plattenzylinder 18 auf die Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 aufgetragen
(6A).
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Bei
vielen Druckpressen ist im Allgemeinen der Plattenzylinder 18 nicht
vertikal zugänglich.
Allerdings ist der Plattenzylinder 18 oft an einer oder
beiden Seiten zugänglich,
wie es in 6B gezeigt wird, in der das
Ultraschallhorn 100 des Ultraschallbeschichtungssystems 24 horizontal
neben einer Seite des Plattenzylinders 18 vorliegt. Ist
das Ultraschallhorn 100 des Ultraschallbeschichtungssystems 24 horizontal
oder an einem zum Teil horizontalen Vektor entlang angeordnet, wird
das Beschichtungsmaterial 48 aber leider infolge der Schwerkraft
zum Teil oder völlig
von der Oberfläche 108 des
Ultraschallhorns 100 abfallen, ehe es den aktiven Rand 114 erreicht. 8 veranschaulicht
eine weitere Ausführungsform
eines Ultraschallbeschichtungssystems 224, welche das obige
Problem des schwerkraftbedingten Abfallens des Materials löst. Das
Ultraschallbeschichtungssystem 224 verfügt über eine auf dem Ultraschallhorn 100 angebrachte
Verteilerfläche 122, welche
die Flussgrenzen des Beschichtungsmaterials 48 steuert.
Dank dieser Verteilerfläche 122 lässt sich
das Ultraschallhorn 100 des Ultraschallbeschichtungssystems 224 horizontal
oder an einem zum Teil horizontalen Vektor entlang, bezogen auf den
Plattenzylinder 18, anordnen.
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Wie
es 8 zeigt, ist in dieser Ausführungsform eine Kapillare 120 vorgesehen,
die so gerichtet ist, dass auf der Verteilerfläche 122 ein erwünschtes
Flussmuster des Beschichtungsmaterials 48 erhalten wird.
Im Besonderen erfolgt die Zufuhr des Beschichtungsmaterials 48 durch
Kapillare 120 bei vorgegebenem Druck und Zufuhreinfallswinkel, bezogen
auf die Verteilerfläche 122 des
Ultraschallhorns 100. Wird die Flussgrenze des Beschichtungsmaterials 48 nur
durch die Krümmung
und Form der Oberfläche
der Verteilerfläche 122 bestimmt,
wird er sich verdünnen
und sich auswärts
vom Liniendruck ausbreiten. Verlangsamt sich einmal der Strömungsimpuls
mit abnehmendem Druck, fängt
der Materialfluss an, unter Einfluss der Oberflächenspannung und Molekülkohäsion zurückzuziehen.
Die Verteilerfläche 122 ist
so gestaltet, dass diese "Energiegrenze" am aktiven Rand 124 der
aktiven Oberfläche 126 des
Ultraschallhorns 100 auftritt. Beispiele für geeignete
Verteilerflächen 122,
aktive Ränder 124 und
aktive Oberflächen 126 für kreisförmige und
quadratische Ultraschallhörner 100 sind
veranschaulicht in 9 bzw. 10.
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Beschichtungsmaterial 48 wird
am aktiven Rand 124 des Ultraschallhorns 100 zerstäubt. Das Ultraschallhorn 100 kann
in nächster
Nähe der
Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 angeordnet werden und zwar weil man bei
Luftzerstäubung
keinen Abstand braucht, um das Material bei der Zerstäubung mit
der Luft zu mischen und den Strahl zu formen. Das zerstäubte Beschichtungsmaterial 48 wird
gemäß einem
vorgegebenen Zerstäubungsmuster durch
den aktiven Rand 124 auf die Oberfläche 14 des Plattenzylinders 18 gerichtet.
Während
das Ultraschallbeschichtungssystem 224 axial durch Antriebssystem
D1 am sich drehenden Plattenzylinder 18 entlang bewegt
wird, wird das zerstäubte
Beschichtungsmaterial 48 gemäß einem spiralförmigen Muster
von im Zeilensprungverfahren angebrachten Beschichtungslinien L1,
L2, L3, ... auf die Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 aufgetragen. Damit eine vollständige Deckung
der Oberfläche 14 gewährleistet
wird, werden die Beschichtungslinien L1, L2, L3, ... in Überlappung
angebracht, wie es zum Beispiel in 7 gezeigt
wird. Der Überlappungsgrad
ist abhängig
von vielen Faktoren, wie den Eigenschaften des Beschichtungsmaterials,
dem Bereich akzeptabler Variationen der Stärke des Beschichtungsmaterials 48 auf
der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16, usw. Ab diesem Zeitpunkt darf das Drucksubstrat 16 bebildert
und bedruckt werden, wie oben detailliert in Bezug auf Druckpresse 10 beschrieben
worden ist (1).
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In
vielen Fällen
kann es wünschenswert
sein, das Stärkeprofil
des auf die Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 angebrachten Musters zerstäubten Beschichtungsmaterials 48 zu
steuern. Beispielhaft kann es nützlich
sein, die Stärke
des Musters in den Überlappungsbereichen
der Beschichtungslinien zu beschränken oder zu „verfedern", damit das Beschichtungsmaterial
in einer wesentlich einheitlichen Stärke über Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 aufgetragen
werden kann. In einer typischen Überlappungstechnik
wird 66% des Volumens des Beschichtungsmaterials 48 über einen
vorgegebenen Bereich (z. B. X in 7) aufgetragen
und der restliche 33% des Volumens des Beschichtungsmaterials 48 zwischen
den Überlappungsbereichen
(z. B. Y) verteilt. Auf diese Art und Weise wird die Oberfläche 14 volumenmäßig einheitlich
ausgefüllt.
Erreicht wird dies zum Beispiel durch Steuerung des Volumens des
auf gezielte Bereiche auf dem aktiven Rand 114 (5)
des Ultraschallhorns 100 zufließenden Beschichtungsmaterials 48.
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11 veranschaulicht
die Flussgrenzen 130 des Beschichtungsmaterials 48 auf
der Verteilerfläche 122 des
Ultraschallhorns 100 von 9. Wie es
die Figur zeigt, ist das Flussvolumen des Beschichtungsmaterials 48 am
höchsten
im Mittelbereich der Verteilerfläche 122,
d. h. gerade unter der Ausfuhröffnung 132 der
Kapillare 120, wo das Material unter Druck aus der Öffnung ausgestoßen wird. Vom
Mittelbereich der Verteilerfläche 122 weg
nimmt das Flussvolumen allmählich
ab und zwar weil sich das Beschichtungsmaterial 48 zu den
Seiten der Verteilerfläche 122 hinweg
ausbreitet. Deshalb ist das den aktiven Rand 124 erreichende
Flussvolumen Beschichtungsmaterial 48 nicht gleichmäßig und
wird demgemäß ein federförmiges Muster
auf der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 erhalten.
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12 veranschaulicht
die Flussgrenzen 134 des Beschichtungsmaterials 48 auf
der Verteilerfläche 122 des
Ultraschallhorns 100 von 10. Wie es
die Figur zeigt, ist das Flussvolumen des Beschichtungsmaterials 48 am
höchsten
im Mittelbereich der Verteilerfläche 122,
d. h. gerade unter den Ausführöffnungen 136 der
Kapillare 120, wo das Material unter Druck aus den Öffnungen
ausgestoßen wird.
Vom Mittelbereich der Verteilerfläche 122 weg nimmt
das Flussvolumen allmählich
ab und zwar weil sich das Beschichtungsmaterial 48 zu den
Seiten der Verteilerfläche 122 hinweg
ausbreitet. Deshalb ist das den aktiven Rand 124 erreichende
Flussvolumen Beschichtungsmaterial 48 nicht gleichmäßig und
wird demgemäß auch hier
ein federförmiges
Muster auf der Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 erhalten.
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13 und 14 veranschaulichen
ein Ultraschallhorn 100, das so konfiguriert ist, dass
es mehrere kleinere Strahlen zerstäubten Beschichtungsmaterials 48 erzeugt
und auf Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 richtet.
Wie es die Figuren zeigen, ist auf oder in der Verteilerfläche 122 am
aktiven Rand 124 des Ultraschallhorns 100 eine
Matrix von Öffnungen 140 oder
dergleichen (z. B. Löchern,
Nuten, usw.) ausgebildet. In dieser Ausführungsform fließt Beschichtungsmaterial 48 abwärts der
Verteilerfläche 122 in
die Öffnungen 140 am
aktiven Rand 124, wo es sodann zerstäubt und auf die Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 gerichtet wird. Die Matrixöffnungen 140 können mit
gleicher Größe und Konfiguration
gestaltet sein und dadurch gleichmäßige Strahlen zerstäubten Beschichtungsmaterials 48 erzeugen,
oder sind aber gezielt so konfiguriert und angeordnet, dass nicht-gleichmäßige Strahlen
zerstäubten
Beschichtungsmaterials erzeugt werden und so ein vorgegebenes Muster
des Beschichtungsmaterials auf der Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 erhalten
wird. Werden beispielhaft die Öffnungen 140 im
Mittelbereich des aktiven Rands 124 größer und in der Nähe der Seiten
des aktiven Rands 124 kleiner gestaltet, so kann auf Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 ein
federförmiges
Muster des Beschichtungsmaterials 48 erhalten werden.
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Wie
es 15 zeigt, kann zur Steuerung der Flussgrenzen
des den aktiven Rand 124 erreichenden Beschichtungsmaterials 48 und
somit zur genauen Begrenzung des auf Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 erhaltenen
Musters eine Serie linienförmiger
Vertiefungen 150, die in der Verteilerfläche 122 ausgebildet
(z. B. ausgeätzt)
sind und von einer Ausfuhröffnung 152 einer
Kapillare 120 ausgehen, verwendet werden. Durch Variieren
der Tiefe der linienförmigen
Vertiefungen 150 können
die Kennzeichen des auf Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 erzeugten Musters gesteuert werden. Beispielhaft
kann ein federförmiges
Muster erhalten werden, indem im Mittelbereich der Verteilerfläche 122 tiefere
linienförmige
Vertiefungen 150 und zu den Seiten der Verteilerfläche 122 hinzu
seichtere linienförmige
Vertiefungen 150 ausgebildet werden. Ein geeignetes Beispiel
für eine
Musterüberlappungsgröße eines
solchen federförmigen
Musters ist in 15 veranschaulicht.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen, wie
in 16 und 17 gezeigten
Ausführungsform
können
zur Steuerung des Flusses von Beschichtungsmaterial 48 ein
nicht-einheitlicher Kanal 160 und eine seichte Wehr 162 am
aktiven Rand 124 vorgesehen werden. Der nicht-einheitliche Kanal 160 kann
eine variable Tiefe aufweisen und zum Beispiel tiefer in der Mitte
als an den Rändern
sein. In dieser Konfiguration trägt
die Wehr 162 dazu bei, dass ein gleichmäßiger Vorderrand des Beschichtungsmaterialflusses
erhalten und dadurch eine gleichmäßige Zerstäubung des Beschichtungsmaterials 48 erzielt
wird.
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Wie
es 18 zeigt, kann der Betrieb des erfindungsgemäßen Ultraschallbeschichtungsgeräts 24 und
des erfindungsgemäßen Ultraschallreinigungsgeräts 12 kombiniert
werden und wird so ein Mehrzwecksystem für Ultraschallbeschichtung und Ultraschallreinigung 200 erhalten.
Das Kombisystem für
Ultraschallbeschichtung und Ultraschallreinigung 200 umfasst
ein Ultraschallhorn 100, wie das in 8 gezeigte
Ultraschallhorn. Andere Ausführungsformen
des Ultraschallhorns 100 kommen ebenfalls zur Verwendung
im Kombisystem für
Ultraschallbeschichtung und Ultraschallreinigung 200 in Frage.
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Während eines
Beschichtungsvorgangs dreht sich Plattenzylinder 18 in
Richtung 104. Wie oben detailliert unter Verweis auf 8 erläutert, wird eine
Menge Beschichtungsmaterial 48 über Kapillare 120 zu
Verteilerfläche 122 geführt. Beschichtungsmaterial 48 fließt über die
Verteilerfläche 122 hinweg zum
aktiven Rand 124 der aktiven Oberfläche 126 des Ultraschallhorns 100,
wo es zerstäubt
und einem vorgegebenen Muster entsprechend auf Oberfläche 14 des
Drucksubstrats 16 gerichtet wird. Während das Kombisystem für Ultraschallbeschichtung
und Ultraschallreinigung 200 axial durch ein Antriebssystem
(z. B. D1 oder D3 in 1) am sich drehenden Plattenzylinder 18 entlang
bewegt wird, wird das zerstäubte
Beschichtungsmaterial 48 gemäß einem spiralförmigen Muster
von im Zeilensprungverfahren angebrachten, sich überlappenden Beschichtungslinien L
(7) auf die Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 aufgetragen.
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Nach
Bebilderung des so aufgetragenen Beschichtungsmaterials und nach
beendetem anschließendem
Druckzyklus auf einer Druckpresse kann mit dem Kombisystem für Ultraschallbeschichtung
und Ultraschallreinigung 200 die Oberfläche 14 des Drucksubstrats 16 in ähnlicher
Weise wie beim in 2 gezeigten Ultraschallreinigungsgerät 12 beschrieben
völlig
gereinigt werden. Im Besonderen wird dabei, während sich Plattenzylinder 18 in
Richtung 118 (d. h. in eine Richtung 104 zugewandte Richtung)
dreht, eine Menge Reinigungslösung über Kapillare 120 zur
Verteilerfläche 122 geführt. Die
Reinigungslösung
fließt
dann über
die Verteilerfläche 122 zum
aktiven Rand 124 der aktiven Oberfläche 126 des Ultraschallhorns 100,
wo sie zerstäubt
und auf die Oberfläche 14 des
Drucksubstrats gerichtet wird. Ist einmal Oberfläche 14 am aktiven
Rand 124 vorbei, dreht sie sich unter die aktive Oberfläche 126 des
Ultraschallhorns 100, wo sodann das Beschichtungsmaterial 48 nach
obenbeschriebenem Kavitationsprozess von Oberfläche 14 entfernt wird.
Unter ständiger
Drehung des Druckzylinders 18 wird jeglicher beim Reinigungsprozess
angefallene Abfall gesammelt und durch den Vakuumkanal 202 einer
Vakuumdüse 204 abgeführt. Wie
es in 19 gezeigt wird, umfasst Vakuumdüse 204 einen
halbkreisförmigen,
die untere Halbkugel des Ultraschallhorns 100 abdeckenden
Abfuhrbereich 206 und einen Schlauchbereich 208.
Im halbkreisförmigen Abfuhrbereich 206 werden
die Reinigungslösung
und der beim Reinigungsprozess angefallene Abfall gesammelt. Im
Schlauchbereich 208 wird das gesammelte Material zu einem
Sammel- und Beseitigungssystem überführt.
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Die
obige Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient dem Zwecke der
Erläuterung
und Beschreibung. Sie sollte nicht als vollständig betrachtet werden und
bezweckt keine Beschränkung
der vorliegenden Erfindung auf die hierin beschriebene, genau definierte
Form. Viele Modifikationen und Variationen zur obigen Lehre sind
möglich.
Beispielhaft kann das erfindungsgemäße Ultraschallbeschichtungsgerät zum Auftragen
eines Beschichtungsmaterials auf viele verschiedene Oberflächentypen,
wie die Oberfläche
eines Plattenzylinders, benutzt werden. Auch das Ultraschallreinigungsgerät kann zum Entfernen
eines Beschichtungsmaterials von vielen Oberflächentypen, wie der Oberfläche eines
Plattenzylinders, benutzt werden. Solche Modifikationen und Variationen,
die dem Fachmann deutlich sein dürften,
fallen innerhalb des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung.