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Gebiet der Erfindung.
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Die
Erfindung betrifft die Isolation von Promotoren aus Mais, die in
der Lage sind, die Transkription einer operativ verknüpften fremden
DNA-Sequenz bevorzugt,
selektiv oder ausschließlich
in den Wurzeln von Pflanzen, wie Maispflanzen, zu steuern. Die Erfindung
betrifft auch die Verwendung chimärer Gene für die bevorzugte oder selektive
Expression von interessierender biologisch aktiver RNA in den Wurzeln
von Pflanzen, wie Maispflanzen. Pflanzen, wie Maispflanzen, die
Promotoren mit Bevorzugung oder Selektivität für die Maiswurzel umfassen,
die mit einer fremden DNA-Sequenz operativ verknüpft sind, die nach Transkription
biologisch aktive RNA bevorzugt oder selektiv in den Wurzeln von
Pflanzen ergeben, werden ebenfalls bereitgestellt.
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Beschreibung des verwandten Standes der
Technik.
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Eine
signifikante Überlegung
bei der Produktion transgener Pflanzen ist die Gewinnung ausreichender Spiegel
der Expression des Transgens in den interessierenden Geweben auf
eine bevorzugte oder selektive Weise. Dadurch können mögliche Nachteile in Verbindung
mit der konstitutiven Expression des Transkripts, wie Ausbeuteverschleppung,
vermieden werden. Die Auswahl geeigneter Promotoren ist für den Erhalt
des interessierenden Expressionsmusters mit einem bestimmten Transgen
entscheidend.
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Die
selektive Expression von Transgenen in Wurzeln von Pflanzen, insbesondere
Getreidepflanzen, wie Mais, wird als potenziell kommerziell wichtig
angesehen, z.B. zur Veränderung
der Funktion von Wurzelgewebe, Resistenz gegen Pathogene oder Schädlinge mit
Bevorzugung für
einen Angriff von Wurzeln (wie Nematoden, Maiswurzelbohrer usw.),
Resistenz gegen Herbizide oder nachteilige Umweltbedingungen (wie
Trockenheit oder Bodenbeschaffenheit).
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US 5,633,363 beschreibt
eine aus Mais isolierte, 4,7 kb große stromaufwärts gelegene
Promotorregion mit der Bezeichnung ZRP2 und schreibt dieser Promotorregion
eine besondere Nützlichkeit
zum Antreiben der Expression mit Bevorzugung für die Wurzel von heterologen
Genen zu.
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WO 97/44448 betrifft allgemein
Mechanismen der Genexpression in Pflanzen und, genauer gesagt, die
Regulation der Expression von Genen in Pflanzen auf gewebsspezifische
Weise, insbesondere in Wurzeln. Ein Verfahren zur Isolation transkriptionsregulatorischer
Elemente, die zur Genexpression mit Bevorzugung für bestimmte
Gewebe beitragen, ist offenbart.
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WO 00/15662 beschreibt einen
Promotor eines glycinreichen Proteins (zmGRP3), dessen Transkripte ausschließlich in
Wurzeln junger Maissetzlinge nach entwicklungsspezifischen Mustern
akkumulieren.
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WO 00/070068 und
WO 00/70066 beschreiben
die Maispromotoren RS81 bzw. RS324, bei denen es sich um Promotoren
von Genen handelt, die in Maiswurzelgewebe, aber nicht in Korngewebe
exprimiert werden und von denen in der molekularen Analyse beschrieben
wurde, dass sie ein wurzelspezifisches Expressionsprofil besitzen.
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Trotz
der Tatsache, dass Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel im Stand der
Technik verfügbar
sind, besteht weiterhin ein Bedarf an alternativen Promotoren, die
zu einer bevorzugten oder selektiven wurzelselektiven Expression
in der Lage sind, z.B. zur unabhängigen
Expression mehrerer fremder interessierender DNA-Sequenzen ohne
die Möglichkeit
eines posttranskriptionalen Silencing aufgrund der Verwendung desselben
Promotors. Außerdem
steuern die bekannten Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel
jeweils ein besonderes zeitliches, räumliches und/oder entwicklungsgemäßes Expressionsmuster,
das nicht immer zu bestimmten Zielen passt. Somit verbleibt ein
Bedarf an neuen Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel mit der Fähigkeit,
die Transkription in Wurzeln, vorzugsweise auf selektivere Weise
zu steuern, die zudem vorzugsweise zu sehr viel Transkriptionsprodukt
führt.
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Zusammenfassung und Aufgaben der Erfindung.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel
bereitzustellen, welche die Nukleotidsequenz der SEQ ID NR. 1 von
dem Nukleotid in Position 1 bis zu dem Nukleotid in Position 338
oder die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 2 vom Nukleotid in Position
11 bis zu dem Nukleotid in Position 1196 ("GL4-Promotor") oder eine Nukleotidsequenz mit mindestens
95% Sequenzidentität
dazu umfassen.
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Die
Promotoren mit Bevorzugung für
die Maiswurzel können
innerhalb einer Promotorregion mit Bevorzugung für die Maiswurzel umfasst sein
und können
ferner die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 von dem Nukleotid in
Position 339 bis zu dem Nukleotid in Position 366 oder die Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 14 von dem Nukleotid in Position 1281 bis zu dem
Nukleotid in Position 1308 umfassen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, chimäre Gene bereitzustellen, welche
die folgenden operativ verknüpften
DNA-Regionen umfassen: einen erfindungsgemäßen Promotor mit Bevorzugung
für die Maiswurzel;
eine heterologe DNA-Region, die für eine interessierende biologisch
aktive RNA codiert sowie ein Transkriptionsterminations- und ein
Polyadenylierungssignal, die in Pflanzenzellen aktiv sind. Die biologisch aktive
RNA kann für
ein interessierendes Protein codieren, wie ein Protein, das, wenn
es in den Zellen einer Pflanze exprimiert wird, der Pflanze eine
Schädlings-
oder Pathogenresistenz verleiht. Die biologisch aktive RNA kann
auch eine Antisense-, Sense- oder
doppelsträngige
RNA sein, die sich für
das posttranskriptionale Silencing eines interessierenden Zielgens
eignet.
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Ebenfalls
bereitgestellt werden Pflanzenzellen und Pflanzen oder deren Samen,
insbesondere Getreidepflanzen, wie Maispflanzen, die ein erfindungsgemäßes chimäres Gen
umfassen.
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Noch
eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum
Exprimieren einer biologisch aktiven RNA vorzugsweise in den Wurzeln
einer Pflanze, wie einer Maispflanze, das folgende Schritte umfasst: Bereitstellen
eines erfindungsgemäßen chimären Gens
an die Zellen der Wurzeln dieser Pflanzen; und Heranziehen der Pflanzen.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung eines erfindungsgemäßen Promotors
mit Bevorzugung für die
Maiswurzel für
die bevorzugte Expression einer biologisch aktiven RNA in Wurzeln
einer Pflanze, wie einer Maispflanze, bereit.
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Kurze Beschreibung der Figuren.
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1:
Alignment der Nukleotidsequenzen für die cDNAs GL4, GL5 und GL12.
Lücken,
die für
ein optimales Alignment in die Sequenz eingeführt wurden, sind mit Bindestrichen
gekennzeichnet.
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2:
Nukleotidsequenz für
die kurze Promotorregion mit Bevorzugung für die Maiswurzel von GL4.
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3:
Nukleotidsequenz für
die lange Promotorregion mit Bevorzugung für die Maiswurzel von GL4.
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4:
Schematische Darstellung von pTWV011. LB: linker T-DNA-Rand; 3'nos: 3'-Ende des Opalinsynthase-Gens; Balken: für die Bialaphos-Resistenz
codierende Region; P35S3: Promotorregion des 35S-Transkripts von
CaMV; 3' 35S: 3'-Ende des 35S-Transkripts
von CaMV; isp1a: für
das insektizide sezernierte Protein 1a von Brevibacillus laterosporus
codierende Region; 5'gl4:
Leader-Region der GL4-Promotorregion; Pgl4: für die Maiswurzel selektiver
Promotor GL4; isp2a: für
das insektizide sezernierte Protein 2a von Brevibacillus laterosporus
codierende Region; RB: rechte T-DNA-Rand region; nptl-Homologie:
Region mit Homologie zu Helfer-Ti-Plasmiden;
ORI colE1: colE1-Replikationsursprung; ORI pVS1: Replikationsursprung
für Pseudomonas;
PaadA: bakterieller Promotor der Aminoglycosidadenyltransferase,
die Resistenz gegen Streptomycin und Spectinomycin verleiht; aadA:
codierende Region des Aminoglycosidadenyltransferase-Gens; 3'aadA: 3'-Ende des Aminoglycosidadenyltransferase-Gens.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen.
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Die
Erfindung basiert auf dem Befund, dass die hier beschriebenen Promotoren
insbesondere für
die bevorzugte und reichliche Expression (d.h. Transkription oder
Transkription und Translation) einer operativ verknüpften DNA
in Wurzeln von Pflanzen, insbesondere Getreidepflanzen, wie Mais,
geeignet sind.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine Promotorregion mit Bevorzugung für die Maiswurzel
bereitgestellt, welche die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 von
etwa 400 bp umfasst.
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Wie
hier verwendet, betrifft "Mais" Mais, d.h. Zea mays
L.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der Begriff "Promotor" eine beliebige DNA, die von einer DNA-abhängigen RNA-Polymerase
während
der Initiation der Transkription erkannt und (direkt oder indirekt)
gebunden wird. Ein Promotor beinhaltet die Transkriptionsinitiationsstelle
und Bindungsstellen für
Transkriptionsinitiationsfaktoren sowie RNA-Polymerase und kann
verschiedene andere Stellen (z.B. Enhancer) umfassen, an die regulatorische
Proteine der Genexpression binden können.
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Der
Begriff "regulatorische
Region", wie hier
verwendet, bedeutet eine beliebige DNA, die am Antreiben der Transkription
und der Steuerung (d.h. Regulation) des Zeitpunkts und des Spiegels
der Transkription einer gegebenen DNA-Sequenz, wie einer für ein Protein
oder Polypeptid codierenden DNA, beteiligt ist. Zum Beispiel ist
eine 5'-regulatorische Region
(oder "Promotorregion") eine DNA-Sequenz,
die sich stromaufwärts (d.h.
5') von einer codierenden
Sequenz befindet und den Promotor und die 5'-untranslatierte
Leader-Sequenz umfasst. Eine 3'-regulatorische Region
ist eine DNA-Sequenz, die sich stromabwärts (d.h. 3') von der codierenden Sequenz befindet
und geeignete Signale zur Bildung (und/oder Regulation) des Transkriptions-3'-endes, einschließlich eines
oder mehrerer Polyadenylierungssignale, umfasst.
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Der
Begriff "Gen" bedeutet ein beliebiges
DNA-Fragment, das
eine DNA-Region (die "transkribierte DNA-Region"), die in ein RNA-Molekül (z.B.
eine mRNA) transkribiert wird, in einer Zelle unter der Kontrolle geeigneter
regulatorischer Regionen, z.B. einer in Pflanzen exprimierbaren
Promotorregion, umfasst. Somit kann ein Gen mehrere operativ verknüpfte DNA-Fragmente,
wie einen Promotor, eine 5'untranslatierte
Leader-Sequenz,
eine codierende Region und eine 3'-untranslatierte Region, die eine Polyadenylierungsstelle
umfasst, umfassen. Ein endogenes Pflanzengen ist ein Gen, das man
natürlicherweise
in einer Pflanzenspezies findet. Ein chimäres Gen ist ein beliebiges
Gen, das man normalerweise nicht in einer Pflanzenspezies findet, oder
alternativ ein beliebiges Gen, in dem der Promotor nicht in der
Natur mit einem Teil der oder der gesamten transkribierten DNA-Region
oder zumindest mit einer anderen der regulatorischen Regionen des
Gens assoziiert ist.
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Der
Begriff "Expression
eines Gens" betrifft
den Vorgang, wobei eine DNA-Region unter der Kontrolle regulatorischer
Regionen, insbesondere des Promotors, in eine RNA transkribiert
wird, die biologisch aktiv ist, d.h. entweder zur Wechselwirkung
mit einer anderen Nukleinsäure
in der Lage ist oder in ein biologisch aktives Polypeptid oder Protein
translatiert werden kann. Man sagt, dass ein Gen für eine RNA
codiert, wenn das Endprodukt der Expression des Gens biologisch
aktive RNA, wie eine Antisense-RNA oder ein Ribozym, ist. Man sagt,
dass ein Gen für
ein Protein codiert, wenn das Endprodukt der Expression des Gens
ein biologisch aktives Protein oder Polypeptid ist.
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Der
Begriff "wurzelselektiv" in Bezug auf die
Expression einer erfindungsgemäßen DNA
betrifft, zu praktischen Zwecken, die hochspezifische Expression
einer DNA in Zellen von Wurzeln von Pflanzen, wie Maispflanzen ("maiswurzelselektiv"). Anders gesagt,
sind die Transkriptspiegel einer DNA in anderen Geweben als Wurzelpflanzen
entweder unterhalb der Nachweisgrenze oder sehr niedrig (weniger
als etwa 0,2 Picogramm pro Mikrogramm Gesamt-RNA).
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Der
Begriff "mit Bevorzugung
für die
Wurzel" in Bezug
auf die Expression einer erfindungsgemäßen DNA betrifft ein Expressionsmuster,
wodurch die DNA hauptsächlich
in Wurzeln exprimiert wird, aber eine Expression in anderen Geweben
der Pflanze identifiziert werden kann. Vorzugsweise ist die Expression
in Wurzeln etwa 2- bis etwa 10-mal höher in Wurzeln als in anderen
Geweben.
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Es
wird deutlich, dass der Fachmann nach dem Lesen dieser Ausführungsformen
funktionell äquivalente
Promotoren leicht identifizieren und für die gleichen Zwecke verwenden
kann.
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DNA-Sequenzen
mit einer im Wesentlichen ähnlichen
Promotoraktivität
wie die Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel, welche die
Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 von dem Nukleotid in Position
1 bis zu dem Nukleotid in Position 338 oder der SEQ ID Nr. 2 von
dem Nukleotid in Position 11 bis zu dem Nukleotid in Position 1196
umfassen, sind diesen Promotoren ähnlich. Diese ähnlichen
Promotoren können
mit den Promotorregionen mit Bevorzugung für die Maiswurzel, welche die
Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 oder der SEQ ID Nr. 2 umfassen,
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren.
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"Stringente Hybridisierungsbedingungen", wie hier verwendet,
bedeutet, dass eine Hybridisierung in der Regel erfolgt, wenn mindestens
95% und vorzugsweise mindestens 97% Sequenzidentität zwischen
der Sonde und der Zielsequenz besteht. Beispiele für stringente
Hybridisierungsbedingungen sind eine Inkubation über Nacht in einer Lösung, die
50% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5x Denhardt-Lösung,
10% Dextransulfat und 20 μg/ml
denaturierte gescherte Träger-DNA,
wie Lachssperma-DNA, umfasst, gefolgt von Waschen des Hybridisierungsträgers in
0,1 × SSC
bei etwa 65°C.
Andere Hybridisierungs- und Waschbedingungen sind bekannt und in
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Zweite
Auflage, Cold Spring Harbor, NY (1989), insbesondere in Kapitel
11, beispielhaft erwähnt.
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Andere ähnliche
Promotoren umfassen Nukleotidsequenzen, die unter Verwendung von
Oligonukleotidprimern, die mindestens etwa 25, vorzugsweise mindestens
etwa 50, insbesondere mindestens etwa 100 aufeinander folgende Nukleotide
umfassen, die aus der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 oder SEQ
ID Nr. 2 ausgewählt
sind, in einer Polymeraseketten-Amplifikationsreaktion
amplifiziert werden können.
Beispiele für solche
Oligonukleotidprimer sind GVK 29 (SEQ ID Nr. 9) und GVK 30 (SEQ
ID Nr. 10).
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Ähnliche
Promotoren können
z.B. aus unterschiedlichen Maisvarietäten isoliert werden. Sie können auch
hergestellt werden, indem isolierte Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel
mittels Addition, Substitution, Deletion oder Insertion von Nukleotiden
modifiziert werden. Sie können
auch vollständig
oder teilweise synthetisiert werden.
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Alternativ
können ähnliche
Promotoren isoliert werden, indem eine cDNA von einem Transkript,
das in einem hohen Spiegel in Wurzeln einer Pflanze, wie einer Maispflanze,
exprimiert wird, als Sonde zur Isolation der genomischen DNA stromaufwärts der
Nukleotidsequenz, welche der Nukleotidsequenz der cDNA entspricht,
verwendet wird. Wie hier verwendet, wird "cDNA" dazu
verwendet, sowohl die Erststrang-cDNA (die zu der mRNA komplementär ist) als
auch den dazu komplementären Strang
(der somit identisch zu der mRNA ist, ausgenommen, dass U durch
T ersetzt ist) oder ein doppelsträngiges cDNA-Fragment anzugeben.
Maiswurzelselektive cDNAs und ihre entsprechenden genomischen Pflanzen-DNA-Fragmente
können
wie folgt identifiziert werden:
- 1) Eine cDNA-Bank
kann ausgehend von aus Wurzeln isolierter mRNA konstruiert werden,
und die cDNA-Bank kann einem differentiellen Screening unterzogen
werden, um eine mRNA zu identifizieren, die bevorzugt in Wurzeln
vorliegt, wenn sie mit anderen Pflanzengeweben verglichen wird,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf: Blätter,
Samen, Stängel,
Reproduktionsorgane und dergleichen. Alternativ kann die cDNA-Bank
mit Oligonukleotiden gescreent werden, die von einer bestimmten
Aminosäuresequenz
eines isolierten Proteins abgeleitet sind, das als eines identifiziert
wurde, das bevorzugt in den Wurzeln vorliegt. Ferner ist es möglich, die
gleichen Oligonukleotide in einem geschachtelten PCR-Ansatz einzusetzen
und das (die) amplifizierte(n) Fragment(e) als Sonde für das Screening
der Bank einzusetzen. Die cDNA-Bank mit Bevorzugung für die Maiswurzel
kann aus einem Pool von mRNAs konstruiert werden, die in verschiedenen
Stadien der Maiswurzelentwicklung isoliert wurden. Ein Verfahren
zur Identifizierung und Isolation der 3'-Enden
von cDNA von RNA, die insbesondere in einem spezifischen Gewebe,
wie hier den Wurzeln von Pflanzen, exprimiert wird, ist die so genannte
READS-Analyse oder "Restriction
Enzyme digested cDNAs",
wie z.B. von Prashar und Weismann oder dem US-Patent 5712126 beschrieben (beide
Dokumente sind hier durch Bezugnahme aufgenommen).
- 2) Eine cDNA, die von RNA revers transkribiert wurde, die bevorzugt
in Wurzeln von Pflanzen, wie Maispflanzen, transkribiert wird, oder
3'-Enden von cDNAs,
die mittels READS-Differential-Display-Analyse als bevorzugt in
Wurzeln von Pflanzen exprimiert identifiziert wurden, können isoliert
und z.B. mittels Nukleotidsequenzbestimmung weiter charakterisiert
werden; eine Volllängen-cDNA
kann z.B. unter Verwendung der 5'RACE-Technologie
(rapid amplification of cDNA ends) isoliert werden.
- 3) Diese cDNA oder das 3'-Ende
davon kann als Sonde zu Identifizierung und Isolation der Region
im Pflanzengenom verwendet werden, welche die Nukleotidsequenz umfasst,
die für
die mRNA mit Bevorzugung für
die Maiswurzel codiert. Alternativ kann die genomische DNA z.B.
mittels inverser PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden isoliert
werden, die von der cDNA-Sequenz abgeleitet wurden. Alternativ kann TAIL-PCR
(thermal assymetric interlaced PCR, wie von Liu et al. (1995) beschrieben)
unter Verwendung geschachtelter langer spezifischer Oligonukleotide,
die von der Nukleotidsequenz des (5'-Endes) der identifizierten cDNA stammen,
und ein kurzer zufälliger
degenerierter Primer zur Isolation der genomischen Sequenzen, welche
die codierende Region flankieren, verwendet werden.
- 4) Gegebenenfalls werden RNA-Sonden konstruiert, die den cDNAs
entsprechen, und bei herkömmlicher RNA-RNA-In-situ-Hybridisierungsanalyse
[siehe z.B. De Block et al. (1993), Anal. Biochem. 215: 86] verschiedener
Pflanzengewebe, einschließlich
des interessierenden Wurzelgewebes, zur Bestätigung des bevorzugten Vorliegens
der mRNA verwendet, die von dem endogenen Pflanzengen produziert
wird, für
das eine wurzelspezifische Expression in diesen Wurzeln angenommen
wird.
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Ist
das Gen mit Bevorzugung für
die Maiswurzel (d.h. das genomische DNA-Fragment, das für die mRNA
mit Bevorzugung für
die Maiswurzel codiert, von der die cDNA mit Bevorzugung für die Maiswurzel
hergestellt werden kann) erhalten worden, wird die Promotorregion,
die den Promotor mit Bevorzugung für die Maiswurzel enthält, als
die Region stromaufwärts
(d.h. 5') von dem
Codon bestimmt, das für
die erste Aminosäure
des Proteins codiert, das von der mRNA codiert wird. Es ist bevorzugt,
dass eine solche Promotorregion mindestens etwa 400 bis 500 bp,
vorzugsweise mindestens etwa 1000 bp, stärker bevorzugt etwa 1200 bp, insbesondere
etwa 1300 bp, ganz besonders mindestens etwa 1500 bis 2000 bp stromaufwärts des
Startcodons liegt. Der Einfachheit halber ist bevorzugt, dass eine
solche Promotorregion sich nicht über mehr als etwa 3000 bis
5000 bp stromaufwärts
des Startcodons erstreckt. Die Fragmentgröße kann teilweise durch das
Vorliegen geeigneter Restriktionsstellen bestimmt werden. Der tatsächliche
Promotor mit Bevorzugung für
die Maiswurzel ist die Region der genomischen DNA stromaufwärts (d.h.
5') der Region,
welche für
die mRNA mit Bevorzugung für
die Maiswurzel codiert. Ein chimäres
Gen, das einen Promotor mit Bevorzugung für die Maiswurzel, operativ
verknüpft
mit der codierenden Region eines Markergens umfasst, produziert
das Markerprotein bevorzugt in den Zellen der Maiswurzeln transgener
Maispflanzen, die mittels herkömmlicher
histochemischer In-situ-Techniken untersucht werden können.
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Beispiele
für Gene
mit Bevorzugung für
die Maiswurzel, von denen Promotoren mit Bevorzugung für die Maiswurzel
erhalten werden können,
sind Gene, die für
eine mRNA codieren, die bevorzugt in Maiswurzeln nachgewiesen werden
kann und eine Größe von etwa
600 nts hat, von der eine cDNA hergestellt werden kann, die das
Komplement der Nukleotidsequenz enthält, die der Nukleotidsequenz
des Oligonukleotids GVK27 (SEQ ID Nr. 7) entspricht, und/oder das
Komplement der Nukleotidsequenz des Oligonukleotids GVK28 (SEQ ID
Nr. 8); und/oder das Komplement der Nukleotidsequenz enthält, die
dem Oligonukleotid GVK29 (SEQ ID Nr. 9) entspricht, und/oder das
Komplement der Nukleotidsequenz enthält, die dem Oligonukleotid
GVK30 (SEQ ID Nr. 10) entspricht. Eine solche cDNA mit Bevorzugung
für die
Maiswurzel kann jede der vorstehend genannten Sequenzen enthalten,
die den Oligonukleotiden GVK27 und GVK28 sowie GVK29 oder GVK30
entsprechen.
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Ein
solches Gen ist das Gen, das für
ein Transkript mit Bevorzugung für
die Maiswurzel codiert, von dem eine cDNA hergestellt werden kann,
die eine Nukleotidsequenz enthält,
die für
das Protein mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 4 codiert und die z.B. die Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 3 haben kann. Andere Gene mit Bevorzugung für die Maiswurzel
sind die Gene, die für
eine mRNA mit Bevorzugung für
die Maiswurzel codieren, von der eine cDNA hergestellt werden kann,
welche die Sequenz der SEQ ID Nr. 5 oder SEQ ID Nr. 11 enthält, oder
eine Nukleotidsequenz enthält,
die für
das Protein codiert, das die Aminosäuresequenz der SEQ ID Nr. 6
umfasst.
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Künstliche
Promotoren können
konstruiert werden, welche diejenigen internen Abschnitte des Promotors
der 5'-regulatorischen
Region der SEQ ID Nr. 1 oder SEQ ID Nr. 2 oder SEQ ID Nr. 14 enthalten,
welche die Bevorzugung für
die Maiswurzel dieses Promotors festlegen. Diese künstlichen
Promotoren können
einen "Kern-Promotor" oder eine "TATA-Box-Region" eines anderen Promotors
enthalten, der zur Expression in Pflanzen in der Lage ist, wie eine
CaMV-35S-"TATA-Box-Region", wie in
WO 93/19188 beschrieben.
Die Eignung von Promotorregionen, die solche künstlichen Promotoren enthalten,
kann durch ihre geeignete Fusion mit einem Reportergen und den Nachweis
der Expression des Reportergens in de(m/n) angemessenen Gewebe(n)
und dem angemessenen Entwicklungsstadium identifiziert werden. Es
wird angenommen, dass solche kleineren Promotoren und/oder künstlichen
Promotoren, welche diejenigen internen Abschnitte der 5'-regulatorischen
Region der SEQ ID Nr. 1 oder 2 umfassen, welche die Bevorzugung
für die
Maiswurzel festlegen, eine bessere Selektivität der Transkription in Maiswurzelzellen
bereitstellen können
und/oder erhöhte
Spiegel der Transkription der transkribierten Regionen der hier
beschriebenen chimären
Gene mit Bevorzugung für
die Maiswurzel bereitstellen. Solche kleineren Abschnitte der hier
beschriebenen Promotorregionen mit Bevorzugung für die Maiswurzel können die
Nukleotidsequenzen beinhalten, die eine hohe Homologie zwischen
den GL4- und GL5-Promotorregionen
gemeinsam haben, wie: die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 2 von
dem Nukleotid in Position 1024 bis zu dem Nukleotid in Position
1105 (mit 80% Übereinstimmung
mit der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 14 von dem Nukleotid in
Position 435 bis zu dem Nukleotid in Position 510); die Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 2 von dem Nukleotid in Position 866 bis zu dem Nukleotid
in Position 994 (mit 77% Übereinstimmung
mit der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 14 von dem Nukleotid in
Position 236 bis zu dem Nukleotid in Position 358); die Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 2 von dem Nukleotid in Position 544 bis zu dem Nukleotid
in Position 568 (mit 96% Übereinstimmung
mit der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. Nr. 15 von dem Nukleotid
in Position 198 bis zu dem Nukleotid in Position 222); die Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 2 von dem Nukleotid in Position 1122 bis zu dem Nukleotid
in Position 1143 (mit 73% Übereinstimmung
mit der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 15 von dem Nukleotid in
Position 485 bis zu dem Nukleotid in Position 510).
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Neben
dem eigentlichen Promotor umfasst die 5'-regulatorische
Region der erfindungsgemäßen Gene mit
Bevorzugung für
die Maiswurzel auch ein DNA-Fragment, das für eine 5'-untranslatierte Leader-(5'-UTL-)Sequenz einer
RNA codiert, die sich zwischen der Transkriptionsstartstelle und
der Translationsstartstelle befindet. Es wird angenommen, dass die
5'-Transkriptionsstartstelle
des GL4-Promotors sich um Position 1197 in der SEQ ID Nr. 2 befindet,
was zu einer 5'-UTL
von etwa 30 Nukleotiden Länge
führt.
Es wird angenommen, dass die 5'-Transkriptionsstartstelle
des GL5-Promotors sich um Position 1280 in der SEQ ID Nr. 14 befindet,
was zu einer 5'-UTL
von etwa 30 Nukleotiden Länge
führt,
es wird ebenfalls angenommen, dass diese Region durch eine andere
5'-UTL, wie die
5'-UTL eines anderen
in Pflanzen exprimierbaren Gens, ersetzt werden kann, ohne die Spezifität des Promotors
im Wesentlichen zu beeinflussen.
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Somit
stellt die Erfindung bei einer anderen Ausführungsform einen Promotor mit
Bevorzugung für
die Maiswurzel oder eine Promotorregion mit Bevorzugung für die Maiswurzel
bereit, welche die Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 von dem Nukleotid
in Position 1 bis zu dem Nukleotid in Position 338 oder die Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 2 vom Nukleotid in Position 11 bis zu dem Nukleotid
in Position 1196 oder eine Nukleotidsequenz mit mindestens 95% Sequenzidentität dazu umfasst.
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Für den Zweck
der Erfindung betrifft die "Sequenzidentität" zweier verwandter
Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen,
ausgedrückt
in Prozent, die Anzahl an Positionen in den beiden optimal aneinander
ausgerichteten Sequenzen, die identische Reste besitzen (x 100),
dividiert durch die Anzahl an verglichenen Positionen. Eine Lücke, d.h.
eine Position in einem Alignment, an der ein Rest in der einen Sequenz,
aber nicht in der anderen vorhanden ist, wird als Position mit nicht-identischen
Resten angesehen. Das Alignment der zwei Sequenzen erfolgt durch
den Needleman-und-Wunsch-Algorithmus
(Needleman und Wunsch 1970). Das vorstehende computergestützte Sequenzalignment
kann leicht unter Verwendung eines Standardsoftwareprogramms, wie
GAP, das Teil des Wisconsin-Pakets Version 10.1 (Genetics Computer
Group, Madison, Wisconsin, USA) ist, unter Verwendung der Default-Scoring-Matrix mit
einer Lückenerzeugungsstrafe
von 50 und einer Lückenerweiterungsstrafe
von 3.
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Es
muss nicht extra erwähnt
werden, dass erfindungsgemäße Promotoren
und Promotorregionen auch zusätzliche
Elemente umfassen können,
von denen bekannt ist, dass sie die Transkriptionseffizienz steigern,
wie Enhancer, Introns usw.
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Die
Erfindung beinhaltet ferner DNA-Moleküle, welche die erfindungsgemäßen Promotoren
mit Bevorzugung für
die Maiswurzel, operativ verknüpft
mit einer oder mehreren heterologen Regionen, die für eine biologisch aktive
RNA, ein biologisch aktives Peptid oder Protein codieren, umfassen.
Die erfindungsgemäßen Promotoren
können
zur Expression jeder gewünschten
heterologen codierenden Region verwendet werden.
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Somit
wird bei einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ein chimäres
Gen bereitgestellt, das folgendes umfasst
- a)
eine Promotorregion mit Bevorzugung für die Maiswurzel, welche die
Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 von dem Nukleotid in Position
1 bis zu dem Nukleotid in Position 338 oder die Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr. 2 von dem Nukleotid in Position 11 bis zu dem Nukleotid
in Position 1196 oder eine Nukleotidsequenz mit mindestens 95% Sequenzidentität dazu umfasst;
- b) eine interessierende DNA-Region, die, wenn sie transkribiert
wird, eine biologisch aktive RNA ergibt; und
- c) eine DNA-Region, die ein in Pflanzenzellen funktionelles
3'-Transkriptionsterminations-
und -Polyadenylierungssignal umfasst.
-
Die
interessierende DNA-Region oder die transkribierte RNA können somit
für ein
Protein oder Polypeptid codieren, können aber auch für biologisch
aktive RNA codieren, wie eine Antisense-RNA, eine Sense-RNA oder
eine dsRNA, die sowohl Sense- als auch Antisense-RNA-Abfolgen umfasst,
die zur Basenpaarung und zur Bildung doppelsträngiger RNA in der Lage sind,
wie in
WO 99/53050 beschrieben
(hier durch Bezugnahme aufgenommen), die für das posttranskriptionale
Gen-Silencing einer
Zielsequenz verwendbar ist.
-
Um
Pflanzen, wie Maispflanzen, auf wurzelselektive Weise oder auf eine
Weise mit Bevorzugung für die
Wurzel, eine Maiswurzelbohrer-Resistenz, vorzugsweise eine Resistenz
gegen Diabrotica barberi, Diabrotica undecimpuncata, Diabrotica
virgifera, zu verleihen, beinhalten geeignete Kandidaten-DNA-Regionen, die
mit den erfindungsgemäßen maiswurzelselektiven
Promotoren operativ verknüpft
werden sollen, das reife VIP1Aa-Protein,
wenn es mit dem reifen VIP2Aa- oder VIP2Ab- Protein der PCT-Veröffentlichung
WO 96/10083 kombiniert ist; die Maiswurzelbohrer-Toxine
von Photorhabdus oder Xhenorhabdus spp., z.B. die insektiziden Proteine
von Photorhabdus luminescens W-14 (Guo et al., 1999, J. Biol. Chem.
274, 9836-9842); das CryET70-Protein der
WO 00/26378 ; die von den Bt-Stämmen PS80JJ1,
PS149B1 und PS167H2 produzierten insektiziden Proteine, wie in
WO 97/40162 beschrieben,
insbesondere die etwa 14 kD und etwa 44 kD großen Proteine des Bt-Stamms
PS149B1; das Cry3Bb-Protein des
US-Patents
6,023,013 ; Proteaseinhibitoren, wie die N2- und R1-Cysteinproteinaseinhibitoren
aus Sojabohne (Zhao et al., 1996, Plant Physiol. 111, 1299-1306)
oder Oryzastatin, wie Reis-Cystatin
(Genbank-Eintrag S49967), Mais-Cystatin (Genbank-Einträge D38130,
D10622, D63342), wie das von Irie et al. (1996, Plant Mol. Biol.
30, 149-157) beschriebene in Pflanzen exprimierte Mais-Cystatin.
Ebenfalls eingeschlossen sind alle Äquivalente und Varianten, wie
verkürzte Proteine,
welche die insektizide Aktivität
beibehalten, von jedem der vorstehenden Proteine.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung umfassen chimäre
Gene zum Verleihen einer Wurzelbohrer-Resistenz auf eine Weise mit
Bevorzugung für
die Wurzel eine Nukleotidsequenz, die ein insektizides sezerniertes
Protein (ISP) von Brevibacillus laterosporus codiert, das insektizid
ist, wenn es von einem Insekt in Kombination mit einem ISP-komplementären Protein,
wie einem anderen ISP-Protein, aufgenommen wird, wie in der PCT-Anmeldung
PCT/EP01/05702 , veröffentlicht
als
WO 01/87931 , beschrieben
(insbesondere die DNA-Sequenzen SEQ ID Nr. 7 und 9 der
WO 01/87931 ). Bei den Nukleotidsequenzen,
die ISP-Protein codieren, kann es sich um eine modifizierte DNA
handeln.
-
Die
Erfindung stellt ferner Verfahren zum Exprimieren einer interessierenden
fremden DNA, vorzugsweise in den Wurzeln einer Pflanze, wie einer
Maispflanze, bereit, die folgende Schritte umfassen:
- a) Bereitstellen der erfindungsgemäßen chimären Gene an Pflanzenzellen,
vorzugsweise stabil in deren Genom, insbesondere deren Kerngenom,
integriert, um transgene Zellen zu erzeugen;
- b) Regenerieren von Pflanzen aus diesen transgenen Zellen.
-
Eine
geeignete Weise zum Bereitstellen der erfindungsgemäßen chimären Gene
an Pflanzenzellen ist das Einbringen der DNA über herkömmliche Transformationsverfahren.
Es wird deutlich, dass das tatsächliche Verfahren
zum Transformieren der Pflanzen, insbesondere Getreidepflanzen,
für die
hier beschriebenen Verfahren von geringer Bedeutung ist, und mehrere
Verfahren zum Einbringen fremder DNA in das Genom von Pflanzenzellen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf direkte Protoplastentransformation (siehe z.B. für Mais
US 5792936 ), Agrobacteriumvermittelte
Transformation (siehe z.B. für
Mais
US 6074877 oder
US 6140553 ), Mikroprojektilbeschuss,
Elektroporation kompakter embryogener Kalli (siehe z.B. für Mais
US 5641664 ) oder Silizium-Whisker-vermittelte
DNA-Einführung,
sind im Stand der Technik verfügbar.
-
Die
operative Verknüpfung
der interessierenden fremden DNA mit einem erfindungsgemäßen Promotor
mit Bevorzugung für
die Maiswurzel kann auch durch Ersetzen der DNA, die natürlicherweise
mit dem Promotor mit Bevorzugung für die Maiswurzel assoziiert
ist, durch homologe Rekombination mit der interessierenden DNA erzielt
werden, vorausgesetzt, dass diese interessierende DNA eine Homologieregion
mit der DNA besitzt, die normalerweise mit dem Promotor mit Bevorzugung
für die
Maiswurzel assoziiert ist. Verfahren zum Einbringen interessierender
DNA in das Pflanzenzellgenom durch homologe Rekombination sind verfügbar (z.B.
US-Patent 5744336 ).
-
Die
erhaltene transformierte Pflanze kann in einem herkömmlichen
Züchtungsschema
zur Produktion von mehr transformierten Pflanzen mit den gleichen
Merkmalen oder zum Einbringen des erfindungsgemäßen chimären Gens für die Expression mit Bevorzugung
für die
Maiswurzel in andere Varietäten
derselben oder einer verwandten Pflanzenspezies oder in Hybridpflanzen
verwendet werden. Von den transformierten Pflanzen erhaltene Samen
enthalten die erfindungsgemäßen Chimären Gene
als stabiles genomisches Insert und sind von der Erfindung mit umfasst.
-
Man
erkennt, dass die erfindungsgemäßen Mittel
und Verfahren insbesondere für
Mais geeignet sind, aber auch bei anderen Pflanzen, insbesondere
bei Getreidepflanzen, einschließlich
Mais-, Weizen-, Hafer-, Gerste-, Roggen-, Reis-, Rasengras-, Sorghum-,
Hirse- oder Zuckerrohrpflanzen, mit ähnlichen Wirkungen angewendet
werden können.
-
Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele beschreiben die Isolation von Promotoren mit Bevorzugung
für die
Maiswurzel und die Konstruktion chimärer Gene für die selektive Expression
in Maiswurzelpflanzen. Wenn in den Beispielen nicht anders angegeben,
werden sämtliche
DNA-Rekombinationstechniken gemäß Standardprotokollen
ausgeführt,
wie beschrieben in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, zweite Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY,
und in den Bänden
1 und 2 von Ausubel et al. (1994) Current Protocols in Molecular
Biology, Current Protocols, USA. Standardmaterialien und -verfahren
für Pflanzemolekulararbeiten
sind beschrieben in Plant Molecular Biology Labfax (1993) von R.D.D. Croy,
gemeinsam von BIOS Scientific Publications Ltd (GB) und Blackwell
Scientific Publications, GB, veröffentlicht.
-
In
der gesamten Beschreibung und den Beispielen wird auf die folgenden
Sequenzen Bezug genommen, die im Sequenzprotokoll angegeben sind:
SEQ
ID Nr. 1: Nukleotidsequenz des etwa 400 bp langen Promotors mit
Bevorzugung für
die Maiswurzel (GL4-Promotor)
SEQ ID Nr. 2: Nukleotidsequenz
des etwa 1200 bp langen Promotors mit Bevorzugung für die Maiswurzel (GL4-Promotor)
SEQ
ID Nr. 3: Nukleotidsequenz der cDNA der natürlicherweise assoziierten mRNA,
die unter der Kontrolle des Promotors mit Bevorzugung für die Maiswurzel
mit der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 1 (GL4) transkribiert wird
SEQ
ID Nr. 4: Aminosäuresequenz
des Proteins, das von der GL4-cDNA codiert wird.
SEQ ID Nr.
5: Nukleotidsequenz der cDNA GL5 mit Bevorzugung für die Maiswurzel.
SEQ
ID Nr. 6: Aminosäuresequenz
des Proteins, das von der GL5-cDNA codiert wird.
SEQ ID Nr.
7: Oligonukleotidprimer GVK 27.
SEQ ID Nr. 8: Oligonukleotidprimer
GVK 28.
SEQ ID Nr. 9: Oligonukleotidprimer GVK 29.
SEQ
ID Nr. 10: Oligonukleotidprimer GVK 30.
SEQ ID Nr. 11: Nukleotidsequenz
der cDNA GL12 mit Bevorzugung für
die Maiswurzel.
SEQ ID Nr. 12: Nukleotidsequenz des Plasmids
pTWV011
SEQ ID Nr. 13: Nukleotidsequenz des Plasmids pTWV018
SEQ
ID Nr. 14: Nukleotidsequenz des etwa 1300 bp langen Promotors mit
Bevorzugung für
die Maiswurzel (GL5-Promotor)
SEQ ID Nr. 15: Oligonukleotidprimer
GVK22
SEQ ID Nr. 16: Oligonukleotidprimer GVK23
SEQ ID
Nr. 17: Oligonukleotidprimer GVK24
SEQ ID Nr. 18: Oligonukleotidprimer
GVK25
SEQ ID Nr. 19: Oligonukleotidprimer GVK26
SEQ ID
Nr. 20: Oligonukleotidprimer GVK31
SEQ ID Nr. 21: Oligonukleotidprimer
GVK32
SEQ ID Nr. 22: Oligonukleotidprimer GVK33
SEQ ID
Nr. 23: Oligonukleotidprimer GVK38
SEQ ID Nr. 24: Oligonukleotidprimer
GVK39
SEQ ID Nr. 25: Oligonukleotidprimer GVK45
SEQ ID
Nr. 26: Oligonukleotidprimer MDB285
SEQ ID Nr. 27: Oligonukleotidprimer
MDB286
SEQ ID Nr. 28: Oligonukleotidprimer MDB363
SEQ
ID Nr. 29: Oligonukleotidprimer MDB364
SEQ ID Nr. 30: Oligonukleotidprimer
MDB552
SEQ ID Nr. 31: Oligonukleotidprimer MDB556
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1. Isolation von Mais-cDNAs mit
Bevorzugung für
die Wurzel
-
In
diesem Bezugsbeispiel wurden RNA-Transkript-Tags, die vorzugsweise in Maiswurzeln
exprimiert werden, durch ein differentielles RNA-cDNA-Display identifiziert,
das als READS bekannt ist (Prashar und Weismann, 1999, Methods in
Enzymology 303: 258-272).
-
Zu
diesem Zweck wurden Gesamt-RNA-Proben aus verschiedenen Geweben
(Wurzeln, Stängeln, Blättern, ..)
von Maispflanzen hergestellt, in verschiedenen Entwicklungsstadien
geerntet (von 64 Tage alten Pflanzen bis zu adulten Pflanzen). 3'-Ende-Fragmente von
cDNA-Molekülen, die
mit verschiedenen Endorestriktionsnukleasen gespalten wurden, wurden
unter Verwendung von stringenten PCR-Bedingungen und Oligonukleotiden,
wie von Prashar und Weismann (1999, siehe oben) beschrieben, für jede der
Proben amplifiziert.
-
Ein
Vergleich der Gelmuster der für
jede der RNA-Proben
hergestellten 3'-Ende-cDNA-Restriktionsfragmente
gestattete eine vorläufige
Identifikation von Fragmenten, die nur in der RNA-Probe aus Maiswurzelgewebe
auftraten oder in Wurzelgewebe-RNA stärker vertreten waren als in
anderen Maisgeweben. Diese 3'-Ende-Fragmente
wurden isoliert und sequenziert. Ihre Nukleotidsequenz wurde mit öffentlichen
und privaten Datenbanken verglichen, und nur neue Sequenzen wurden
in einer weiteren Northern-Analyse
unter Verwendung der RNA-Sonden aus verschiedenen Maisgeweben als
Treiber und jedem der isolierten 3'-Ende-cDNA-Fragmente als Sonde verwendet.
Die hybridisierenden RNA-Transkripte wurden hinsichtlich Größe, Häufigkeit
und Spezifität
analysiert. Die Ergebnisse für
das 3'-Ende mit
der besten Spezifität
für die
Expression in Maiswurzeln sind in Tabelle 1 zusammengefasst, angeordnet
in abnehmender Reihenfolge von Spezifität und Häufigkeit. Tabelle 1.
Identifikation
des als Sonde verwendeten 3'-Endes | Quantifizierung
des hybridisierenden Transkripts1 | geschätzte Länge des hybridisierenden Transkripts2 | Spezifität des Vorliegens des
hybridisierenden Transkripts |
GL4 | 18 | etwa
600 | wurzelselektiv |
GL5 | 15 | etwa
600 | wurzelselektiv |
GL12 | 13 | etwa
600 | wurzelselektiv |
GL11 | 3 | etwa
820 | wurzelselektiv |
GL3 | 1 | etwa
1200 | wurzelselektiv |
GL9 | 7 | etwa 900 | mit
Bevorzugung für
die Wurzel |
GL7 | 2 | etwa 700 | mit
Bevorzugung für
die Wurzel |
GL16 | < 2 | etwa
1500 | niedrige
Expression |
GL17 | < 2 | etwa
650 | niedrige
Expression |
GL6 | - | - | keine
sichtbare Hybridisierung |
1ausgedrückt
in Picogramm/μg
Gesamt-RNA |
2in Nukleotiden |
-
Die
3'-Enden, die mit
den häufigsten
RNA-Transkripten
mit der höchsten
spezifischen Expression in Maiswurzeln (GL4; GL5 und GL12) hybridisierten,
wurden weiter analysiert.
-
Für GL4 und
GL5 wurden Volllängen-cDNAs
unter Verwendung des SMARTTM-RACE-cDNA-Amplifikationskits
von CLONTECH Laboratories mit den geschachtelten Oligonuk leotidprimern
GVK22 (SEQ ID Nr. 15)/GVK23 (SEQ ID Nr. 16) für GL4 sowie GVK24 (SEQ ID Nr.
17)/GVK25 (SEQ ID Nr. 18) für
GL5 isoliert. Die Nukleotidsequenz der Volllängen-cDNAs ist in SEQ ID NR. 3 bzw. 5 dargestellt.
Ein Vergleich beider Nukleotidsequenzen zeigte, dass GL4 und GL5
etwa 89% Sequenzidentität
aufweisen.
-
In
beiden Sequenzen konnte ein kleiner ORF (beginnend bei dem Nukleotid
der SEQ ID NR. 3 in Position 32 bis zu dem Nukleotid in Position
319 für
GL4; bei dem Nukleotid der SEQ ID NR. 5 in Position 27 bis zu dem
Nukleotid in Position 307 für
GL5) identifiziert werden. Die Aminosäuresequenzen der Polypeptide,
die von den ORFs codiert werden, sind in SEQ ID Nr. 4 bzw. 6 angegeben.
Der Nukleotidsequenz in der Region, die für den ORF codiert, ist zwischen
GL4- und GL5-cDNA
stärker
konserviert als an anderen Stellen in den Fragmenten.
-
Unter
Verwendung der GL4-cDNA-Nukleotidsequenz als Abfrage wurde eine
Nukleotidsequenz mit 91% Sequenzidentität in der 322 Nukleotide langen Überlappung
identifiziert (SEQ ID Nr. 19 aus
WO 00/32799 ).
Es ist nicht beschrieben, dass SEQ ID Nr. 19 aus Zea mays, wie in
WO 00/32799 beschrieben,
auf eine wurzelselektive Weise oder eine Weise mit Bevorzugung für die Wurzel
transkribiert wird. Ferner hat man eine Nukleotidsequenz (Klon MEST23-CO7.T3
aus einer Setzling- und Seiden-cDNA-Bank) identifiziert, die 99%
Sequenzidentität über 582
nt aufweist.
-
Unter
Verwendung der GL5-cDNA-Nukleotidsequenz als Abfrage ist eine Nukleotidsequenz
mit 85% Sequenzidentität
zu einer mit FtsZ1 verwandten Seq. aus Zea mays (A47325 in Geneseq)
identifiziert worden. Es ist nicht beschrieben, dass diese Sequenz
auf eine wurzelselektive Weise oder eine Weise mit Bevorzugung für die Wurzel
transkribiert wird. Ferner hat man eine Nukleotidsequenz (Klon MEST523-G12
(3') aus einer Setzling-
und Seiden-cDNA-Bank) identifiziert, die 100% Sequenzidentität über 525
nt aufweist.
-
Beispiel 2. Isolation von Promotorregionen
mit Bevorzugung für
die Maiswurzel aus dem Gen, das eine mRNA transkribiert, deren cDNA
GL4- oder GL5-cDNA entspricht.
-
Die
genomischen Fragmente stromaufwärts
der Nukleotidsequenzen, die GL4-cDNA- und GL5-cDNA-Sequenzen (Letztere
nur als Referenz) entsprechen, welche die Promotorregion umfassen,
wurden unter Verwendung von Thermal-Asymmetric-Interlaced-PCR, wie
von Liu et al. (1995, The Plant Journal 8 (3): 457-463) beschrieben,
isoliert.
-
Genomische
Mais-DNA für
die Verwendung als anfängliche
Matrizen-DNA wurde gereinigt, wie von Dellaporte et al. beschrieben.
Die Sequenz der spezifischen geschachtelten Oligonukleotide, die
für die TAIL-PCR
zur Isolation der genomischen Fragmente stromaufwärts der
genomischen DNA-Sequenzen, die GL4-cDNA-Sequenzen entsprechen, verwendet
wurden, sind in SEQ ID Nr. 7 (GVK27), SEQ ID Nr. 8 (GVK28) und SEQ
ID Nr. 9 (GVK 29) dargestellt; die verwendeten unspezifischen degenerierten
Primer waren jeder der 6 degenerierten Primer MDB285, MDB286, MDB363,
MDB364, MDB552 oder MDB556 in getrennten Reaktionen. Die PCR-Bedingungen waren
wie in Liu et al. (1995, siehe oben) beschrieben.
-
Ein
genomisches Fragment von etwa 400 bp (das dem Amplifikationsprodukt
entsprach, das mit dem Primerpaar (GVK29/MDB285) erhalten wurde)
wurde isoliert, in pGEM-T
Easy® kloniert
und sequenziert.
-
Auf
Basis der Nukleotidsequenz des etwa 400 bp langen Fragments wurden
neue spezifische geschachtelte Primeroligonukleotide (GVK 31/SEQ
ID Nr. 20; GVK32/SEQ ID Nr. 21 und GVK33/SEQ ID Nr. 22) gestaltet
und in Verbindung mit den oben beschriebenen degenerierten Primern
zur Isolation der benachbarten DNA-Regionen weiter stromaufwärts des
isolierten Promotorregionfragments verwendet. Dies führte zur
Isolation eines etwa 350 nt langen DNA-Fragments (das dem Amplifikationsprodukt
entsprach, das mit dem Primerpaar GVK33/MDB286 erhalten wurde).
In einer dritten Runde wurde das benachbarte stromaufwärts gelegene
DNA-Fragment von
etwa 800 nt unter Verwendung eines neuen Satzes spezifischer geschachtelter
Oligonukleotide GVK33/SEQ ID Nr. 22; GVK38/SEQ ID Nr. 23 und GVK39/SEQ
ID Nr. 24 in Verbindung mit den oben genannten degenerierten Primern
isoliert (es entsprach dem Amplifikationsprodukt unter Verwendung von
GVK39 und MDB363)
-
Zur
Bestätigung,
dass die isolierten genomischen stromaufwärts gelegenen Fragmente kontinuierlich waren,
wurde das vollständige
1200 bp lange DNA-Fragment unter Verwendung der Primer GVK29 und GVK45
(SEQ ID Nr. 25) amplifiziert und in pGEM-T Easy® kloniert.
Die vollständige
Nukleotidsequenz des etwa 1200 bp langen stromaufwärts gelegenen
DNA-Fragments ist in SEQ ID Nr. 2 dargestellt.
-
Die
Primer GVK 27, GVK28 und GVK30 (SEQ ID Nr. 10) wurden in Verbindung
mit den oben genannten degenerierten Primern verwendet. Ein etwa
1300 nt langes Fragment mit der Sequenz der SEQ ID Nr. 14 (das dem
Amplifikationsprodukt mithilfe von MDB364 und GVK30 entsprach) wurde
amplifiziert.
-
Beispiel 3. Konstruktion chimärer Gene
unter Verwendung der isolierten GL4/GL5-Promotorregionen mit Bevorzugung
für die
Maiswurzel.
-
Die
folgenden Chimären
ISP1A/ISP2A-Konstrukte unter der Kontrolle der GL4-Promotorregion
oder unter der Kontrolle der GL5-Promotorregion (die Letztere nur
als Referenz) wurden unter Verwendung von Standard-DNA-Rekombinationsverfahren
hergestellt:
GL4::ISP1A, das folgende DNA-Fragmente umfasste:
- • die
GL4-Promotorregion (SEQ ID Nr. 2)
- • ein
DNA-Fragment, das für
das isp1A-Protein von Brevibacillus laterosporus codiert (das Komplement
der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 12 von dem Nukleotid in Position
2003 bis zu dem Nukleotid in Position 4511);
- • das
3'-Ende-Fragment
des 35S-Transkripts (das Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 12 von dem Nukleotid in Position 1767 bis zu dem Nukleotid
in Position 1991).
GL4::ISP2A, das folgende DNA-Fragmente
umfasste: - • die
GL4-Promotorregion (SEQ ID Nr. 2)
- • ein
DNA-Fragment, das für
das isp2A-Protein von Brevibacillus laterosporus codiert (das Komplement
der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 12 von dem Nukleotid in Position
6001 bis zu dem Nukleotid in Position 7228);
- • das
3'-Ende-Fragment
des 35S-Transkripts (das Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 12 von dem Nukleotid in Position 5765 bis zu dem Nukleotid
in Position 5989).
GL5::ISP1A (nur als Referenz), das
folgende DNA-Fragmente
umfasste: - • die
GL5-Promotorregion (das Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 13 von dem Nukleotid in Position 4518 bis zu dem Nukleotid
in Position 5822)
- • ein
DNA-Fragment, das für
das isp1A-Protein von Brevibacillus laterosporus codiert (das Komplement
der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 13 von dem Nukleotid in Position
2003 bis zu dem Nukleotid in Position 4511);
- • das
3'-Ende-Fragment
des 35S-Transkripts (das Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 13 von dem Nukleotid in Position 1767 bis zu dem Nukleotid
in Position 1991).
GL5::ISP2A (nur als Referenz), das
folgende DNA-Fragmente
umfasste: - • die
GL5-Promotorregion (das Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 13 von dem Nukleotid in Position 8628 bis zu dem Nukleotid
in Position 7324)
- • ein
DNA-Fragment, das für
das isp2A-Protein von Brevibacillus laterosporus codiert (das Komplement
der Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr. 12 von dem Nukleotid in Position
6090 bis zu dem Nukleotid in Position 7317);
- • das
3'-Ende-Fragment
des 35S-Transkripts (das Komplement der Nukleotidsequenz der SEQ
ID Nr. 12 von dem Nukleotid in Position 5765 bis zu dem Nukleotid
in Position 5989).
-
Beispiel 4. Expressionsanalyse chimärer Gene,
welche die GL4- und GL5-Promotoren umfassen, in stabil transformierten
Maispflanzen.
-
Die
im Beispiel 3 beschriebenen chimären
Gene wurden zusammen mit einem chimären bar-Gen (wie im
US-Patent 5,561,236 beschrieben)
in einen T-DNA-Vektor eingebracht, so dass pTWV011 (GL4-Promotorkonstrukte)
und pTWV018 (GL5-Promotorkonstrukte; nur als Referenz) erhalten
wurden. Diese T-DNA-Vektoren wurden in Agrobacterium tumefaciens
eingebracht, welches das Helfer-Ti-Plasmid pGV4000 oder pEHA101
enthielt.
-
Stabil
mit den erwähnten
chimären
Genen transformierte Maispflanzen wurden unter Verwendung der in
US 6,140,553 beschriebenen
Agrobacteriumvermittelten Transformationstechnik erhalten.
-
Stabil
mit den erwähnten
chimären
Genen transformierte Maispflanzen können auch unter Verwendung
von direkter DNA-Zufuhr an Maisprotoplasten, wie in
US 5,767,367 beschrieben, erhalten
werden.
-
RNA
wurde aus Wurzel-, Blatt- und Stängelgewebe
dieser Maispflanzen isoliert (die entweder in vitro oder in vivo
herangezogen wurden) und einer Northern-Analyse unter Verwendung einer ISP1A-spezifischen Sonde
unterzogen. Die einzelnen Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
Zusammengefasst
lässt sich
sagen, dass nach Korrektur hinsichtlich der Beladung durch Hybridisierung
mit einer ribosomalen RNA-Sonde die GL5-Promotorregion durchschnittlich 11-mal
mehr Transkrip tion in Wurzeln als in Blättern und 19-mal mehr in Wurzeln
als in Stängeln
einleitete. Die GL4-Promotorregion
leitet durchschnittlich 2-mal mehr Transkription in Wurzeln als
in Blättern
und mehr als 10-mal mehr in Wurzeln als in Stängeln ein (obwohl einzelne
Transformanten ein ausgeprägteres
maiswurzelselektives Expressionsmuster zeigen können). Tabelle 1. Zusammenfassung von GL4/GL5- Transkritionsdaten
| | Mittelwert | SD | | |
| | n
= 3 | | | |
G14-Promotor | Wurzel | 1,25 | 1,18 | Wurzel/Blatt | 2 |
| Blatt | 0,61 | 0,73 | Wurzel/Stängel | > 10 |
| Stängel | < 0,06 | | | |
G15-Promotor | Wurzel | 1,32 | 0,24 | Wurzel/Blatt | 11 |
| Blatt | 0,12 | 0,05 | Wurzel/Stängel | 19 |
| Stängel | 0,07 | 0,03 | | |
Tabelle
2. Zusammenfassung von Northern-Analyse-Daten
-
Beispiel 5. Expressionsanalyse chimärer Gene,
welche die GL4- und GL5-Promotoren umfassen, in Nachkommen stabil
transformierter Maispflanzen.
-
Neun
transgene T0-Linien von jeder der Maispflanzen des Beispiels 4,
die den GL4- und GL5-Promotor
(Letzteren nur als Referenz) enthalten, wurden mit untransformierten
B73 gekreuzt, und die T1-Pflanzen wurden mittels Southern-Blot,
Northern-Blot und ELISA-Assay
hinsichtlich des Vorliegens von ISP1-mRNA oder -Protein in verschiedenen
Pflanzenteilen analysiert.
-
Die
Southern-Analyse wurde im V4-Stdium durchgeführt, um die Kopienzahl des
Transgens zu bestimmen. Alle analysierten Ereignisse waren Einzelkopieereignisse,
mit Ausnahme von zwei Linien, die 2 Kopien des Transgens enthielten.
-
Die
Northern-Analyse erfolgte an RNA, die aus Wurzel-, Blatt- und Stängelmaterial
stammte, das im V11-V13-Stadium erhalten wurde, wie im Beispiel
4. Die Transkriptspiegel wurden unter Verwendung von Bildquant-Analyse
quantifiziert. Eine Korrektur hinsichtlich Beladungsunterschieden
wurde unter Verwendung einer ribosomalen Sonde durchgeführt.
-
Für die Pflanzen
mit dem Transgen, das den GL4-Promotor
enthielt, wurde die isp1-mRNA auf zwischen 0,17 bis 0,74 pg/μg Gesamt-RNA abgeschätzt. Der durchschnittliche
isp1a-mRNA-Spiegel in Wurzeln (n = 9) betrug 0,42 pg/μg ges. RNA
(SE = 0,18). Das durchschnittliche Verhältnis (n = 9) von isp1a-mRNA
in Wurzel gegenüber
Blatt beträgt > 6,3. Das durchschnittliche
Verhältnis
(n = 8) von isp1a-mRNA in Wurzel gegenüber Stängel beträgt > 7,1. Keine Expression wurde in Stängel beobachtet,
mit Ausnahme einer Probe, bei der das Verhältnis Wurzel/Stängel 1,9
betrug.
-
Für die Pflanzen
mit dem Transgen, das den GL5-Promotor
enthielt, wurde die isp1-mRNA auf zwischen 0,95 bis 2,55 pg/μg Gesamt-RNA abgeschätzt. Der durchschnittliche
isp1a-mRNA-Spiegel in Wurzeln (n = 9) betrug 1,57 pg/μg ges.
RNA (SE = 0,53). Das durchschnittliche Verhältnis (n = 9) von isp1a-mRNA
in Wurzel gegenüber
Blatt beträgt > 17,6 Das durchschnittliche
Verhältnis
(n = 8) von isp1a-mRNA in Wurzel gegenüber Stängel beträgt > 26,6. Keine Expression wurde in Stängel beobachtet.
-
Im
V8-Stadium geerntetes Wurzel-, Blatt- und Stängelmaterial wurde auf Proteinebene
hinsichtlich des Vorliegens von ISP1a-Protein mittels ELISA analysiert.
Es wurden zwei Pflanzen pro Ereignis analysiert. Als negative Kontrolle
wurden Wurzel, Blatt und Stängel
für wtB73
hinsichtlich ISP1A-Protein überprüft. Kein ISP1A-Protein wurde in
den Kontrollexperimenten nachgewiesen.
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Bei
allen Ereignissen wurde keine ISP1A-Proteinexpression in Blättern oder
Stängel
nachgewiesen. Die Mittelwerte der in Wurzeln nachgewiesenen Spiegel
an ISP1A-Protein waren:
- – 0,07 pg/ml, was etwa 0,024%
des Gesamt-Proteinspiegels
entspricht (n = 18) für
Wurzeln von Pflanzen, die das GL4-Promotor-angetriebene Transgen
enthalten.
- – 0,12
pg/ml, was etwa 0,041% des Gesamt-Proteinspiegels entspricht (n = 18)
für Wurzeln
von Pflanzen, die das GL5-Promotor-angetriebene Transgen enthalten.
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Im
Blütestadium
geerntetes Wurzel-, Blatt-, Stängel-
und Pollenmaterial wurde auf der Proteinebene hinsichtlich des Vorliegens
von ISP1a-Protein mittels ELISA analysiert. Es wurde eine Pflanze
pro Ereignis analysiert. Als negative Kontrolle wurde Wurzel-, Blatt-,
Stängel-
und Pollenmaterial für
wtB73 hinsichtlich ISP1A-Protein überprüft. Kein ISP1A-Protein wurde in
den Kontrollexperimenten nachgewiesen.
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Bei
allen Ereignissen wurde keine ISP1A-Proteinexpression in Pollen nachgewiesen.
In Wurzel, Blatt und Stängel
von Pflanzen, die das GL4-Promotorangetriebene Transgen enthielten,
nachgewiesener mittlerer ISP1A-Proteinspiegel: Mittelwert (n = 9):
- – Wurzel:
0,286 μg
isp1a/ml ~ 0,116% isp1a des ges.
- Proteinspiegels
- – Blatt:
0,018 μg
isp1a/ml ~ 0,0022% isp1a des ges.
- Proteinspiegels (6% des Wurzelspiegels)
- – Stängel: 0,020 μg isp1a/ml
~ 0,0043% isp1a des ges. Proteinspiegels (7% des Wurzelspiegels)
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In
Wurzel, Blatt und Stängel
von Pflanzen, die das GL5-Promotor-angetriebene Transgen enthielten, nachgewiesener
mittlerer ISP1A-Proteinspiegel:
Mittelwert (n = 9):
- – Wurzel:
0,265 μg
isp1A/ml ~ 0,142% isp1a des ges. Proteinspiegels
- – Blatt:
0,013 μg
isp1A/ml ~ 0,0015% isp1a des ges. Proteinspiegels (5% des Wurzelspiegels)
- – Stängel: 0,024 μg isp1A/ml
~ 0,0058% isp1a des ges. Proteinspiegels (9% des Wurzelspiegels)
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Beim
Samenansatz wurde der ISP1A-Proteinspiegel in Körnern der transgenen Pflanzen
bestimmt. Kein ISP1A-Protein
konnte in Samen der transgenen Pflanzen, noch in der wtB73-Kontrolle
nachgewiesen werden.
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