-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen für und Verfahren
zum Freisetzen eines Wirkstoffs an und in Zellen. Das Verfahren
verwendet insbesondere einen Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln als Träger zum Tragen von Proteinen,
Nukleinsäuren,
Protein- und Nukleinsäureanaloga,
kleinen Molekülen
und anderen Verbindungen an die Oberfläche einer Zelle, in das Zytoplasma
einer Zelle oder in den Kern einer Zelle.
-
Abkürzungstabelle
-
-
- ATP
- Adenosintriphosphat
- ADP
- Adenosindiphosphat
- AS
- antisense
- AS-ODN
- antisense-Oligodesoxynukleotide
- bipy
- Bipyridin
- cDNA
- komplementäre DNA
- DNA
- Desoxyribonukleinsäure
- dsDNA
- doppelsträngige DNA
- EDTA
- Ethylendiamintetraessigsäure
- HEPES
- N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure
- ITO
- Indiumzinnoxid
- IV
- intravenös
- KDa
- Kilodalton
- LB
- Luria-Brühe
- MES
- 2-[N-Morpholino]ethansulfonsäure
- mRNA
- Messenger-RNA
- NDP
- Nukleotiddiphosphat
- NLS
- nukleäres Lokalisierungssignal
- nt
- Nukleotid
- NTP
- Nukleotidtriphosphat
- ODN
- Oligodesoxynukleotid
- PACVD
- plasmaunterstützte chemische
Gasphasenabscheidung
- PAGE
- Polyacrylamidgelelektrophorese
- PBS
- phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
- PCR
- Polymerasekettenreaktion
- pI
- isoelektrischer Punkt
- PNA
- Peptidnukleinsäure-Analogon
- RES
- Retikuloendotheliales
System
- RME
- rezeptorvermittelte
Endozytose
- RNA
- Ribonukleinsäure
- SDS
- Natriumdodecylsulfat
- SDS-PAGE
- Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelektrophorese
- ssDNA
- einzelsträngige DNA
- TEM
- Transmissionselektronenmikroskopie
-
Abkürzungen
der Aminosäuren
Einbuchstabencode | Dreibuchstabencode | Name |
A | Ala | Alanin |
V | Val | Valin |
L | Leu | Leucin |
I | Ile | Isoleucin |
P | Pro | Prolin |
F | Phe | Phenylalanin |
W | Trp | Tryptophan |
M | Met | Methionin |
G | Gly | Glycin |
S | Ser | Serin |
T | Thr | Threonin |
C | Cys | Cystein |
Y | Tyr | Tyrosin |
N | Asn | Asparagin |
Q | Gln | Glutamin |
D | Asp | Asparaginsäure |
E | Glu | Glutaminsäure |
K | Lys | Lysin |
R | Arg | Arginin |
H | His | Histidin |
-
Stand der Technik
-
Die
Entwicklung neuer Formen Therapeutika, die Makromoleküle, wie
beispielsweise Proteine oder Nukleinsäuren, als Therapeutika verwenden,
hat einen Bedarf für
die Entwicklung neuer und effektiver Ansätze zum Freisetzen solcher
Makromoleküle
an ihre entsprechenden zellulären
Ziele geschaffen. Therapeutik, die entweder auf Verwendung spezifischer
Polypeptid-Wachstumsfaktoren oder spezifischer Gene, um fehlende oder
defekte Gene zu ersetzen oder zu ergänzen, basieren, sind Beispiele
für Therapeutika,
die solche neuen Systeme zur Freisetzung benötigen könnten. Therapeutika, die Oligonukleotide
einschließen,
die mit der DNA Wechselwirken, um die Expression eines Gens oder
eines anderen Abschnitts der DNA zu modulieren, könnten ebenfalls
ein neues Freisetzungssystem erfordern. Die klinische Anwendung
solcher Therapien hängt
nicht nur von der Zuverlässigkeit
und Effizienz der neuen Freisetzungssysteme, sondern auch von ihrer
Sicherheit und der Leichtigkeit, mit der die diesen Systemen zugrunde
liegenden Technologien für
eine großtechnische Produktion
und Lagerung von Pharmazeutika und die Verteilung der therapeutischen
Formulierungen angepasst werden kann, ab.
-
Die
Gentherapie wurde zu einer zunehmend wichtigen Weise, verschiedene
genetische Störungen
zu behandeln. Das Potential für
die Bereitstellung wirksamer Behandlungen hat intensive Bemühungen hervorgerufen,
diese Technologie bei Erkrankungen anzuwenden, für die es keine wirksamen Behandlungen
gab. Ein kürzlicher
Fortschritt in diesem Bereich hat gezeigt, dass die Gentherapie
einen signifikanten Einfluss auf nicht nur die Behandlung einzelner
Genstörungen,
sondern auch auf komplexere Erkrankungen, wie beispielsweise Krebs,
haben kann. Ein wesentliches Hindernis bei der Erzielung einer effizienten
Gentherapiekur war die Schwierigkeit, neue und effektive Ansätze zum
Freisetzen von therapeutischen Nukleinsäuren an Zellen und intrazelluläre Ziele
zu konstruieren. In der Tat sollte ein idealer Träger für die Freisetzung
von Nukleinsäuren oder
Proteinen in Zellen und Geweben hocheffizient sein, sicher zu verwenden
sein, leicht in großen
Mengen herzustellen sein und eine ausreichende Beständigkeit
aufweisen, um als pharmazeutischer Träger zu Freisetzung anwendbar
zu sein.
-
Wenn
Nukleinsäuren
als „Wirkstoffe" in einer Gentherapiekur
verwendet werden, liegen im Wesentlichen zwei Systeme vor, die auf
viralen Vektoren oder nicht-viralen Vektoren basieren, die in der
Wissenschaft beschrieben sind: (1) Retro-, Adeno- und Herpesviren
(oder ihre Rekombinanten) werden derzeit in vivo als virale Vektoren
untersucht; und (2) Liposome und Liganden zelloberflächenspezifischer
Rezeptoren werden in vivo als nicht-virale Vektoren erforscht (Wu & Wu, (1991) Biotherapy
3: 87–95;
Ledley, (1993) Clin. Invest. Med. 16: 78–88). Ebenso werden nanokristalline
Partikel untersucht (
U.S. Patent
Nr. 5,460,831 von Kossovsky). Jeder dieser Ansätze leidet
an einer Reihe von Nachteilen die einen unerwünschte Abbau in vivo und einen
Mangel an Spezifität
für eine
gegebene Zielstruktur, zum Beispiel den Kern einer Zelle oder die
Oberfläche
einer Zelle, die einen bestimmten Strukturtyp exprimieren, einschließen.
-
Die
Technologie der Nanopartikel hat Anwendung in einer Reihe von Disziplinen
gefunden, wurde jedoch nur wenig in der Pharmakologie und der Freisetzung
von Wirkstoffen angewendet. Die Entwicklung therapeutischer Nanopartikel
wurde zum ersten Mal um 1970 herum versucht und es wurde angestrebt,
dass die vorgeschlagenen Nanopartikel als Träger von Antikrebs- oder anderen
Wirkstoffen fungieren (Couvreur et al., (1982) J. Pharm. Sci., 71:
790–92).
Es wurden auch Versuche unternommen, Verfahren zu erläutern, durch
die die Aufnahme der Nanopartikel durch die Zellen des retikuloendothelialen
Systems (RES) minimiert würde (Couvreur
et al., (1986) in Polymeric Nanoparticles and Microspheres, (Guiot & Couvreur, Hrsg.),
CRC Press, Boca Raton, S. 27–93).
Andere Versuche verfolgten die Verwendung von Nanopartikeln für die Behandlung spezieller
Erkrankungen. Siehe z. B. Labhasetwar et al., (1997) Adv. Drug.
Del. Rev., 24: 63–85.
-
Die
WO9856363 offenbart einen
festen Nanopartikel für
eine Freisetzung an Zielzellen, wobei der Nanopartikel ein polymeres
Kation und ein Polyanion umfasst, wobei das Polyanion aus Nukleinsäuren (DNA, RNA)
besteht. An die Oberfläche
des Nanopartikels ist ein Polypeptid gebunden, wobei dieses Polypeptid
die knob-Domäne
des Adenovirus-Faserproteins
umfasst, das für
eine gezielte Freisetzung therapeutischer Mittel an Zellen und für eine Bindung
an die Zellen geeignet ist.
-
In
der
WO9913719 ist eine
Zusammensetzung beschrieben, die ein Nukleinsäuremolekül (DNA, RNA), ein konjugiertes
Peptid-Nukleinsäure-(PNA)Molekül, das mit
dem DNA-Molekül
verbunden ist, umfasst. Dieses PNA-Molekül ist bevorzugt ein nukleäres Kernlokalisierungssignal-Peptid,
das die Aufnahme in den Kern erleichtert und einen Bereich enthält, der
zu dem DNA-Molekül
komplementär
ist. Als therapeutische Mittel werden Insulin, Interferon, Erythropoietin
verwendet.
-
Die
am 30.05.2002 veröffentlichte
WO0242325 beansprucht das
früheste
Prioritätsdatum
vom 31.10.2000 (Prioritätsdokument:
60/244,501) und zeigt eine Mikropartikelzusammensetzung, die eine
polymere Matrix oder Hülle
umfasst, die Nukleinsäure
ferner eine Transkriptionseinheit, die auf einer für ein Polypeptid kodierenden
Kodiersequenz basiert und ein nukleäres Lokalisierungssignal, das
die Translokation der Nukleinsäure
in den Kern begünstigt
(hnRNPA-Sequenzen und das nukleäre
Lokalisierungssignal SV40), umfasst.
-
Obwohl
Nanopartikel als nützliche
Werkzeuge für
Systeme zur Freisetzung von Medikamenten viel versprechend sind,
bleiben viele Probleme. Einige ungelöste Probleme betreffen die
Kontrolle, die Auswahl und das Verhalten unterschiedlicher Partikelgrößen sowie
Probleme, die die Beladung von Partikeln mit Therapeutika umgeben.
Daneben blieb das Abzielen des Nanopartikels an den geeigneten Zellort
problematisch. Die Konstruktion und Bereitstellung eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln, der diese Probleme angeht, stellt
daher einen anhaltenden und lang gehegten Bedarf in der Wissenschaft
dar.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
wird ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln offenbart. In einer Ausführungsform
umfasst der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln: (a) einen Nanopartikel; (b) einen
Wirkstoff; und (c) ein nukleäres Lokalisierungssignal.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln (a) eine Vielzahl von Targeting-Mitteln;
(b) ein Nanopartikelgerüst;
und (c) einen Wirkstoff.
-
Der
Wirkstoff ist bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus doppelsträngigen Nukleinsäure, einzelsträngigen Nukleinsäuren, chemisch
modifizierten Nukleinsäuren,
Peptidnukleinsäuren,
Proteinen und kleinen Molekülen.
Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Anbindungssequenz, die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und
zwischen diesen angeordnet ist. Der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
umfasst ferner bevorzugt eine Zelloberflächenerkennungssequenz. Vorzugsweise
ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt einen nachweisbaren
Rest.
-
Optional
kann der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln ferner zwei oder mehr verschiedene
Wirkstoffe umfassen. Ebenso optional kann der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
weiter ein die Biokompatibilität
erhöhendes
Mittel umfassen. Als weitere Option kann der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln ferner
eine Schutzhülle
umfassen, die wenigstens einen Teil des Trägers zur Freisetzung bedeckt.
In einer Ausführungsform
kann die Schutzhülle
den gesamten Träger
zur Freisetzung, einschließlich
dem (den) Wirkstoff(en) und Targeting-Mittel(n), bedecken. Die Schutzhülle kann
auch ein Polymer umfassen. Die Schutzhülle kann auch ein biologisches
Material umfassen. Das biologische Material kann ein Protein, Lipid,
Kohlehydrat oder eine Kombination davon sein.
-
Es
wird ein Verfahren zum Freisetzen eines Wirkstoffs in den Kern einer
Zelle offenbart. Das Verfahren umfasst: (a) das Bereitstellen eines
Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der Nanopartikel
mit einem Durchmesser von 30 nm oder weniger umfasst; und (b) das
In-Kontakt-Bringen einer Zielzelle mit dem Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln,
wodurch ein Wirkstoff in den Kern einer Zielzelle freigesetzt wird.
Der Wirkstoff ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus doppelsträngigen Nukleinsäuren, einzelsträngigen Nukleinsäuren, chemisch
modifizierten Nukleinsäuren,
Peptid-Nukleinsäuren,
Proteinen und kleinen Molekülen.
Ferner umfasst der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln bevorzugt eine Anbindungssequenz,
die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und zwischen diesen angeordnet
ist. Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Zelloberflächenerkennungssequenz.
Bevorzugt ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
wird ein Verfahren zum Freisetzen eines Wirkstoffs in das Zytoplasma
einer Zelle angegeben. Das Verfahren umfasst: (a) das Bereitstellen
eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der
einen Nanopartikel mit einem Durchmesser von gleich oder größer als
ungefähr
30 nm umfasst; und (b) das In-Kontakt-Bringen einer Zielzelle mit
dem Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln. Der Wirkstoff ist vorzugsweise
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus doppelsträngigen Nukleinsäuren, einzelsträngigen Nukleinsäuren, chemisch
modifizierten Nukleinsäuren,
Peptid-Nukleinsäuren,
Proteinen und kleinen Molekülen.
Ferner umfasst der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln bevorzugt eine Anbindungssequenz,
die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und zwischen diesen angeordnet
ist. Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Zelloberflächenerkennungssequenz.
Bevorzugt ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
wird ein Verfahren zum Modulieren der Expression einer Zielnukleinsäuresequenz
offenbart. Das Verfahren umfasst: (a) das Bereitstellen eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der einen
Wirkstoff umfasst, der dazu in der Lage ist, mit einer Zielnukleinsäuresequenz,
deren Expression moduliert werden soll, wechselzuwirken; (b) In-Kontakt-Bringen
einer Zielzelle, die eine Zielnukleinsäuresequenz umfasst, mit dem
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln; und (c) Modulieren der Expression der
Zielnukleinsäuresequenz
durch das In-Kontakt-Bringen in Schritt (b). Der Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine Anbindungssequenz,
die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und zwischen diesen angeordnet
ist. Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Zelloberflächenerkennungssequenz.
Bevorzugt ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
wird ein Verfahren zum Modulieren der Expression eines Zielproteins
offenbart. Das Verfahren umfasst: (a) das Bereitstellen eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der eine
einzelsträngige
antisense-Nukleinsäuresequenz
umfasst, die zu einer Nukleinsäuresequenz
komplementär
ist, die für
ein Zielprotein kodiert; (b) das In- Kontakt-Bringen einer Zielzelle, die
eine Nukleinsäuresequenz umfasst,
die für
ein Zielprotein kodiert, mit dem Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln;
und (c) Modulieren der Expression des Zielproteins durch das In-Kontakt-Bringen
in Schritt (b). Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Anbindungssequenz, die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und
zwischen diesen angeordnet ist. Der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
umfasst ferner bevorzugt eine Zelloberflächenerkennungssequenz. Bevorzugt
ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
wird ein Verfahren zum Modulieren der Transkription in einer Probe
offenbart. Das Verfahren umfasst: (a) das Bereitstellen eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der einen
Wirkstoff umfasst, der einen Liganden umfasst, zu dem ein Wildtyp-Transkriptionsbestandteile
eine höhere
Affinität
als ein natürlicher
Ligand des Wildtyp-Transkriptionsbestandteils hat; (b) das In-Kontakt-Bringen einer
Probe, die den Wildtyp-Transkriptionsbestandteil umfasst, mit dem
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln; und (c) das Modulieren der Transkription
in der Probe durch das In-Kontakt-Bringen in Schritt (b). Der Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine Anbindungssequenz,
die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und zwischen diesen angeordnet
ist. Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Zelloberflächenerkennungssequenz.
Bevorzugt ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
wird ein Verfahren zum Modulieren von RNA-Splicing in einer Probe
offenbart. Das Verfahren umfasst: (a) das Bereitstellen eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, von der bekannt ist oder vermutet wird, dass sie das Splicing-Muster
für ein
Zielgen ändert;
und (b) das In-Kontakt-Bringen
einer Probe, die das Zielgen umfasst, mit dem Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln;
und (c) das Modulieren des RNA-Splicing in einer Probe durch das
In-Kontakt-Bringen
in Schritt (b). Der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Anbindungssequenz, die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und
zwischen diesen angeordnet ist. Der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
umfasst ferner bevorzugt eine Zelloberflächenerkennungssequenz. Bevorzugt
ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
wird ein Verfahren zum Modulieren der Translation einer mRNA-Sequenz,
die für
ein Protein von Interesse kodiert, offenbart. Das Verfahren umfasst:
(a) das Bereitstellen eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der
eine einzelsträngige
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die zu einer Nukleinsäuresequenz
einer mRNA-Sequenz komplementär
ist, die für
ein Protein von Interesse kodiert; (b) das In-Kontakt-Bringen einer Probe, die die
mRNA-Sequenz umfasst, die für
ein Protein von Interesse kodiert, mit dem Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln;
und (c) das Modulieren der Translation einer mRNA-Sequenz, die für ein Protein
von Interesse kodiert, durch das In-Kontakt-Bringen in Schritt (b). Der
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln umfasst ferner bevorzugt eine
Anbindungssequenz, die mit dem Wirkstoff und dem Nanopartikel verknüpft und
zwischen diesen angeordnet ist. Der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
umfasst ferner bevorzugt eine Zelloberflächenerkennungssequenz. Bevorzugt
ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel
angeordnet. Ferner umfasst der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
bevorzugt einen nachweisbaren Rest.
-
Es
ist dementsprechend eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln bereitzustellen. Dieses und andere
Ziele werden vollständig
oder teilweise durch die vorliegende Erfindung erreicht.
-
Einige
Aufgaben der Erfindung wurden vorher angegeben, andere Aufgaben
werden beim Lesen der Beschreibung ersichtlich, wenn sie in Verbindung
mit den beigefügten
Figuren betrachtet wird, wie sie nachfolgend am besten beschrieben
sind.
-
Kurze Beschreibung der Figuren
-
1A ist
die Aufnahme eines Transemissionselektronenmikroskops von Hepatozyten,
die in einem Medium angezüchtet
wurden, das 5 nm große
Nanopartikel umfasst. Ein Bereich des Kerns ist in dem Einsatz hervorgehoben.
-
1B ist
die Aufnahme eines Transemissionselektronenmikroskops von Hepatozyten,
die in einem Medium angezüchtet
wurden, das 30 nm große
Nanopartikel umfasst. Ein Bereich des Zytoplasmas, einschließlich einer
Vakuole, ist in dem Einsatz hervorgehoben.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
als Träger
zum Tragen von Proteinen, Nukleinsäuren, Protein- und Nukleinsäureanaloga,
kleinen Molekülen
und anderen Verbindungen zu der Oberfläche einer Zelle, in das Zytoplasma
einer Zelle und/oder in den Kern einer Zelle bereit. Mit einem Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln kann eine Vielzahl von Sequenzen,
bevorzugt eine Vielzahl verschiedener Sequenzen, wie beispielsweise
RME-Sequenzen und NLS-Sequenzen, verbunden werden. Diese Sequenzen
können
bei der Translokation eines Trägers über verschiedene
Membranen, wie beispielsweise der Kernmembran einer Zelle oder der
Außenmembran
einer Zelle, helfen. Wenn Membranen und andere Strukturen, die generell
die Translokation eines Trägers
zu einer gegeben Position in oder auf einer Zelle hemmen, als „Schlösser" bezeichnet werden,
können
daher NLS- und RME-Sequenzen als „Schlüssel" bezeichnet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
kann daher ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln eine Vielzahl verschiedener Sequenzen
oder „Schlüssel" umfassen, die es
einem gegebenen Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln ermöglichen können, durch verschiedene Potentialbarrieren
zu einer Translokation in einer Vielzahl von verschiedenen Zelltypen
zu gelangen.
-
I. Definitionen
-
In
Anlehnung an die langjährige Übereinkunft
des Patentgesetzes meinen die Begriffe „ein" und „einer, eine, eines" „eines oder mehrere", wenn sie in dieser
Anmeldung, einschließlich
der Ansprüche,
verwendet werden.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Wirkstoff" ein therapeutisches Mittel einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, chemotherapeutische Mittel, Radiotherapeutika oder radiosensibilisierende
Mittel; ein Mittel zur Bildgebung; ein diagnostisches Mittel; oder
ein anderes Mittel, von dem bekannt ist, dass es mit einem intrazellulären Protein,
einer Nukleinsäure
oder einem löslichen
oder unlöslichen
Liganden wechselwirkt.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „Aminosäuresequenz" ein Oligopeptid,
Peptid, Polypeptid oder eine Proteinsequenz und deren Fragmente
und natürlich
vorkommende oder synthetische Moleküle. Wobei eine „Aminosäuresequenz" hierin dazu angegeben
ist, um eine Aminosäuresequenz
eines synthetischen Peptids oder eines natürlich vorkommenden Proteinmoleküls, einer
Aminosäuresequenz
und dergleichen zu bezeichnen. Der Begriff soll die Aminosäuresequenz
nicht auf eine vollständige,
native Aminosäuresequenz,
die mit einem angegebenen Proteinmolekül verbunden ist, beschränken, sondern
soll ebenso Variationen an der nativen Aminosäuresequenz umfassen.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „biologisch abbaubar" jede Struktur, einschließlich, aber nicht
beschränkt
auf einen Nanopartikel, die nach längerem Aussetzen gegenüber physiologischen
Bedingungen abgebaut oder anderweitig zersetzt wird. Um biologisch
abbaubar zu sein, sollte die Struktur innerhalb weniger Wochen nach
Einführen
in den Körper
zersetzt werden. Brushit ist ein bevorzugtes biologisch abbaubares
Material für
Nanopartikel.
-
Wie
sie hierin verwendet werden, sind die Begriffe „extrazelluläres Targeting-Mittel" und „Zelloberflächenerkennungssequenz" gegeneinander austauschbar
und bezeichnen ein kleines Molekül
oder eine Proteinsequenz, die an einen oder mehrere Rezeptoren,
die auf der Oberfläche
einer bestimmten Zelle vorhanden sind, erkannt werden und an diese(n)
binden. Zelloberflächenerkennungssequenzen
können
HIV-Hüllproteine (gp160,
41, 120), Coronavirus-Hüllproteine,
EBV-Hüllproteine
(gp350) und Peptide einschließen.
Andere charakteristische, jedoch nicht einschränkende Zelloberflächenerkennungssequenzen
können
Kohlenhydrate und Lipide, Kohlenhydrate, Peptidnukleinsäuren, Morpholino-Oligonukleotide
und Polymere umfassen. Der Begriff „Zelloberflächenerkennungssequenz" soll jede Sequenz
oder jedes Molekül
umfassen, dass von einem Rezeptor auf der Zelloberfläche erkannt
und/oder an diesen gebunden wird. Es ist bevorzugt, jedoch nicht
erforderlich, dass eine „Zelloberflächenerkennungssequenz", die von einem Rezeptor
auf der Zelloberfläche
erkannt und/oder gebunden wird, zu einer rezeptorvermittelten Endozytose
(RME) führt.
Eine Liste charakteristischer Reste, die als Targeting-Mittel für eine Internalisierung
durch RME verwendet werden kann, ist in Tabelle 1 dargestellt.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „chemische
Modifikation" eine Änderung
eines ersten Rests durch kovalentes, nicht-kovalentes oder ionisch
Binden eines zweiten Rests an den ersten Rest. Eine chemische Modifikation
kann das Anfügen
eines nachweisbaren Rests an ein Peptid oder Protein umfassen.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Nachweisen” das Bestätigen des
Vorhandenseins einer Zieleinheit durch Beobachten des Erscheinens
eines nachweisbaren Signals, wie beispielsweise eines elektrischen,
radiologischen oder spektroskopischen Signals, das ausschließlich in
der Gegenwart der Zieleinheit erscheinen wird. Der Begriff umfasst
die Verwendung von Elektrophoresetechniken und Blotting-Techniken,
einschließlich
Northern, Southern, Western und Far Western Blot. Der Begriff „Nachweisen" schließt auch die
Verwendung von Mikroskopietechniken, wie beispielsweise Transmissionselektronenmikroskopie,
ein. Das „Nachweisen" eines Ereignisses
oder das Vorhandensein einer Verbindung kann direkt oder indirekt,
zum Beispiel durch Monitoring der Transkriptionsrate zum Nachweisen
des Vorhandenseins von Transkriptionsfaktoren, erfolgen. De Begriff „Nachweisen" meint daher weitgehend
das Identifizieren des Vorliegens oder Nicht-Vorliegens eines Ereignisses,
einer Verbindung, eines Moleküls
usw.
-
Wie
er hierin verwendet wird, wird der Begriff „Gen" der Einfachheit halber verwendet und
bezeichnet eine für
ein funktionelles Protein, Polypeptid oder Peptid kodierende Einheit.
Wie von Fachleuten verstanden wird, schließt dieser funktionelle Begriff
sowohl genomische Sequenzen als auch cDNA-Sequenzen ein.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „Gold" das Element 79,
das das chemische Symbol Au besitzt; der Begriff schließt spezifisch
jede Nebenbedeutung, die mit der Farbe oder anderen kolorimetrischen
Eigenschaften in Verbindung steht, aus.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Homologie" einen Grad von Komplementarität. Es kann
eine partielle Homologie oder vollständige Homologie (z. B. Identität) vorliegen.
Eine Sequenz mit partieller Komplementarität, die zumindest teilweise
verhindert, dass eine identische Sequenz an eine Zielnukleinsäure hybridisiert,
kann als „im
Wesentlichen homolog" angesehen
werden. Die Hemmung der Hybridisierung der vollständig komplementären Sequenz
an die Zielsequenz kann unter Verwenden eines Hybridisierungs-Assays (Southern
oder Northern Blot, Lösungshybridisierung
und dergleichen) unter den Bedingungen einer geringen Stringenz
untersucht werden. Eine im Wesentlichen homologe Sequenz oder Hybridisierungssonde
wird unter den Bedingungen einer geringen Stringenz um die Bindung
einer vollständig
homologen Sequenz an die Zielsequenz konkurrieren und diese hemmen.
Dies soll nicht heißen,
dass die Bedingungen einer geringen Stringenz so sind, dass eine
unspezifische Bindung zugelassen wird; die Bedingungen einer geringen
Stringenz erfordern, dass die Bindung der beiden Sequenzen eine
spezifische (d. h. selektive) Wechselwirkung sein muss. Das Nicht-Vorhandensein
einer unspezifischen Bindung kann durch die Verwendung einer zweiten
Zielsequenz, der sogar ein partieller Grad von Komplementarität (z. B.
weniger als ungefähr
30% Identität)
fehlt, getestet werden. Bei Nicht-Vorhandensein einer unspezifischen
Bindung wird die Sonde nicht an die zweite, nicht-komplementäre Zielsequenz
hybridisieren.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Hybridisierung" die Bindung einer
Sondenprobe an eine Zielprobe. Die Sondenprobe kann ein Molekül umfassen,
an das ein nachweisbarer Rest gebunden wurde, wodurch es möglich wird,
das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer Sondenprobe nachzuweisen.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „wechselwirken" nachweisbare Wechselwirkungen
zwischen Molekülen,
wie sie beispielsweise unter Verwenden von zum Beispiel Transmissionselektronenmikroskopie
oder Fluoreszenzmikroskopie, nachgewiesen werden können. Der
Begriff „wechselwirken" soll auch „bindende" Wechselwirkungen
zwischen Molekülen
einschließen.
Wechselwirkungen können
zum Beispiel Nukleinsäure-Nukleinsäure, Protein-Protein
oder Protein-Nukleinsäure
in der Natur sein.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „isoliert" Oligonukleotide, die im Wesentlichen
frei von anderen Nukleinsäuren,
Proteinen, Lipiden, Kohlehydraten oder anderen Materialien, mit
denen sie verbunden sein können,
sind, wobei eine solche Verbindung entweder in einem zellulären Material
oder in einem Synthesemedium erfolgt. Der Begriff kann auch auf
Polypeptide angewendet werden, in denen das Polypeptid im Wesentlichen
frei von Nukleinsäuren,
Kohlehydraten, Lipiden und anderen unerwünschten Polypeptiden ist.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „markiert" die kovalente, nicht-kovalente oder ionische
Verknüpfung
eines zum Nachweis mittels elektrochemischen, spektroskopischen,
radiologischen oder anderen Verfahren fähigen Rests an ein Sondenmolekül.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „modifiziert" eine Änderung
von dem normalerweise vorkommenden Zustand eines Rests. Ein Rest
kann durch Entfernen einzelner chemischer Einheiten oder durch Anfügen einzelner
chemischer Einheiten modifiziert werden. Der Begriff „modifiziert" umfasst nachweisbare
Markierungen sowie solche Einheiten, die als Reinigungshilfen angefügt wurden.
Jede Variation vom normalerweise vorkommenden Zustand, ungeachtet
des Grades, wird vom Begriff „modifiziert" umfasst.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „modulieren" einen Anstieg, eine
Abnahme oder eine andere Änderung
irgendeiner oder aller chemischen und biologischen Aktivitäten oder
Eigenschaften einer Probe, die durch eine Nukleinsäuresequenz,
ein Peptid oder ein kleines Molekül vermittelt werden. Der Begriff „Modulation", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet sowohl eine Hochregulierung (d. h. Aktivierung
oder Stimulation) als auch eine Herunterregulierung (d. h. Hemmung
oder Unterdrückung)
einer Reaktion oder Eigenschaft.
-
Wie
er hierin verwendet wird, besitzt der Begriff „Mutation" seinen üblichen Bedeutungsumfang und bezeichnet
eine ererbte, natürlich
vorkommende oder eingeführte Änderung
in einer Nukleinsäure
oder einer Polypeptidsequenz und wird in diesem Sinn verwendet,
wie Fachleuten allgemein bekannt ist.
-
Wie
er hierin verwendet wird, werden die Begriffe „nano", „nanoskopisch", „in der
Größenordnung
von Nanometern", „nanostrukturiert", „in Maßstab von
Nanometern", „DNA-Nanopartikelkomplexe" und deren grammatikalische
Ableitungen synonym und gegeneinander austauschbar verwendet und
bezeichnen Nanopartikel, Verbunde von Nanopartikeln und hohle Nanokapseln
mit einem Durchmesser von weniger oder gleich ungefähr 100 Nanometern
(nm), bevorzugt einem Durchmesser von weniger als ungefähr 30 Nanometern
und besonders bevorzugt einem Durchmesser von weniger als ungefähr 10 Nanometern.
Ein Nanopartikel kann aus jedem beliebigen Material hergestellt
sein. Ein bevorzugter Nanopartikel ist aus einem Halbleitermaterial oder
Metall und besonders bevorzugt aus Gold, TiO2 oder
TiO2 enthaltenden Materialien hergestellt.
Biologisch abbaubare Materialien sind ebenso bevorzugt, z. B. Polypeptide.
Die Begriffe können
nicht nur den Metallbestandteil eines Nanopartikels, sondern auch
den Verbund aus Metall und anderen Bestandteilen bezeichnen.
-
Der
Begriff „Nanopartikel", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine Trägerstruktur,
die biokompatibel mit und ausreichend widerstandsfähig gegen
chemische und/oder physikalische Zerstörung durch die Umgebung der
Verwendung, so dass eine ausreichende Menge der Nanopartikel nach
der Injektion in den Blutstrom, die intraperitoneal oder oral oder
mit einer in vitro-Probe inkubiert gegeben wurde, im Wesentlichen intakt
bleiben, um so in der Lage zu sein, den Kern einer Zelle oder eine
andere Zellstruktur zu erreichen. Wenn das Medikament in der Form
in eine Zelle eindringen kann, in der er an die Nanopartikel adsorbiert
ist, müssen die
Nanopartikel auch ausreichend intakt bleiben, um in die Zelle eindringen
zu können.
Ein biologischer Abbau des Nanopartikels ist während des Eintritts in den
Zellkern zulässig.
Nanopartikel können
feste kolloidale Partikel mit einer Größe von 1 bis 1000 nm sein.
Ein Nanopartikel kann einen beliebigen Durchmesser von weniger als
oder gleich 1000 nm, einschließlich
5, 10, 15, 20, 25, 30, 50, 100, 500 und 750 nm haben. Medikamente, Wirkstoffe,
bioaktive oder andere relevante Materialien können mit den Nanopartikeln
inkubiert werden, wodurch die an den Nanopartikel adsorbiert oder
mit diesem verknüpft
werden.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Nanopartikelmetallbestandteil" einen Bestandteil
aus einem Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, an
den ein nukleäres
Kernlokalisierungssignal, Medikamente, bioaktive und andere relevante Materialien
gebunden sind. Üblicherweise, aber
nicht notwendigerweise, umfasst ein Nanopartikelmetallbestandteil
einen ein annähernd
kugelförmiges Metallatom
umfassenden Rest. Bevorzugt ist der Nanopartikelmetallbestandteil
ein elementares Metall oder ein Halbleitermaterial, wie beispielsweise
ein Gold- oder TiO2-Partikel.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „nukleäres Lokalisierungssignal" eine Aminosäuresequenz,
von der bekannt ist, dass sie in vivo direkt ein in dem Zytoplasma
einer Zelle angeordnetes Protein über die Kernmembran und in
den Kern einer Zelle leitet. Ein nukleäres Lokalisierungssignal kann
auch auf die Außenfläche einer
Zelle abzielen. Ein nukleäres
Lokalisierungssignal kann daher den Rest, mit dem es verbunden ist,
zu der Außenseite
einer Zelle und zu dem Kern einer Zelle leiten. Solche Sequenzen
können
von beliebiger Größe und Zusammensetzung,
zum Beispiel mehr als 25, 25, 15, 12, 10, 8, 7, 6, 5 oder 4 Aminosäuren, sein,
werden jedoch vorzugsweise wenigstens vier bis acht Aminosäuresequenzen
umfassen, von denen bekannt ist, dass sie als nukleäres Lokalisierungssignal
(NLS) fungieren.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „pharmazeutisch annehmbar" und dessen grammatikalische
Variationen, soweit sie sich auf Zusammensetzungen, Träger, Verdünnungsmittel
und Reagenzien beziehen, dass die Materialien dazu in der Lage sind,
an oder bei einem Wirbeltierpatienten verabreicht zu werden, ohne
unerwünschte
physiologische Effekte, wie beispielsweise Übelkeit, Schwindel, Magenstörungen, Fieber
und dergleichen zu erzeugen.
-
Wie
sie hierin verwendet werden, werden die Begriffe „Polypeptid, „Protein", „Genprodukt" und „Peptid" gegeneinander austauschbar
verwendet und bezeichnen jedes Polymer, das eine der 20 Proteinaminosäuren, ungeachtet
ihrer Größe, umfasst.
Obwohl ein „Protein" oft in Bezug auf
relativ große
Polypeptide verwendet wird und ein „Peptid" oft in Bezug auf kleine Polypeptide
verwendet wir, überschneidet
sich die Verwendung dieser Begriffe in der Wissenschaft und variiert.
Der Begriff „Polypeptid", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet, soweit es nicht anders angegeben ist, Peptide,
Polypeptide und Proteine. Wie sie hierin verwendet werden, werden
die Begriffe „Protein", „Polypeptid" und „Peptid" hierin, wenn sie
ein Genprodukt bezeichnen, gegeneinander austauschbar verwendet.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Sequenzieren" das Bestimmen der
angeordneten linearen Sequenz von Nukleinsäuren oder Aminosäuren einer
Zielprobe aus DNA oder Peptiden (Proteinen) unter Verwenden von
in der Wissenschaft bekannten manuellen oder automatisierten Labortechniken.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „kleines
Molekül" ein Molekül mit einem
Molekulargewicht von weniger als oder gleich 5000 Dalton.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „im Wesentlichen rein", dass das Polynukleotid
oder Polypeptid im Wesentlichen frei von den Sequenzen und Molekülen, mit
denen es in seinem natürlichen
Zustand verbunden ist, und solchen Molekülen, die bei dem Isolierungsverfahren
verwendet werden, ist. Der Begriff „im Wesentlichen frei" meint, dass die
Probe zu wenigstens 50%, bevorzugt wenigstens 70%, besonders bevorzugt
80% und ganz besonders bevorzugt 90% frei von den Materialien und
Verbindungen ist, mit denen es in der Natur verbunden ist.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „Targeting-Mittel" jedes Mittel mit
der Fähigkeit, einen
mit dem Targeting-Mittel verbundenen Rest zu der Oberfläche einer
Zelle oder zu der Oberfläche
eines bestimmten Typs von Zelle oder zu dem Kern einer Zelle zu
leiten. Ein Targeting-Mittel kann Proteine, Peptide, kleine Moleküle, Oligonukleotide,
Morpholino-Oligonukleotide und Peptidnukleinsäuren umfassen, ist jedoch nicht
auf diese beschränkt.
Ein Targeting-Mittel kann jede Größe aufweisen, solange es seine
Fähigkeit
behält, einen
mit dem Targeting-Mittel verbundenen Rest zu der Oberfläche einer
Zelle oder zu der Oberfläche
eines bestimmten Typs von Zelle zu leiten.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „therapeutisches Mittel" jedes Mittel mit
einem therapeutischen Effekt, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Chemotherapeutika, Toxine, Radiotherapeutika oder radiosensibilisierende
Mittel. Von dem Begriff werden auch Vektoren für eine Gentherapie, antisense-Nukleinsäurekonstrukte
und Transkriptionsfaktor-Lockmittel umfasst.
-
Wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet der Begriff „Transkriptionsfaktor" ein Polypeptid,
das an der Transkription von DNA beteiligt ist. Transkriptionsfaktoren
können, müssen aber
nicht, an DNA binden. Ein Transkriptionsfaktor kann als Reaktion
auf einen äußeren Reiz
funktionieren oder die Wirkung eines Transkriptionsfaktors kann
konstitutiv sein.
-
Wie
sie hierin verwendet werden, werden die Begriffe „Transkriptionsfaktor-Lockmittel" und „Lockmittel" gegeneinander austauschbar
verwendet und bezeichnen Moleküle,
die an Transkriptionsfaktoren binden oder mit diesen Wechselwirken
und/oder deren Bindung an native Enhancer-Sequenzen hemmen. Lockmittel schließen Nukleinsäuresequenzen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Oligonukleotide, die dem nativen Enhancer entsprechen (d. h.
identisch oder im Wesentlichen identisch zu diesem sind), ein. Solche
Oligonukleotide schließen:
einzelsträngige
palindromische Oligonukleotide, die eine oder mehrere Wiederholungen
der Enhancer-Sequenz umfassen; sense- und antisense-Oligonukleotide,
die eine oder mehrere Wiederholungen der Enhancer-Sequenz umfassen;
Oligonukleotide, die Haarnadelstrukturen bilden, so dass eine doppelte
Bindungsstelle für
den Transkriptionsfaktor erzeugt wird; und ein oder mehrere Oligonukleotide,
die eine kreuzförmige
Struktur bilden, so dass eine oder mehrere Bindungsstellen für den Transkriptionsfaktor
erzeugt werden; und doppelsträngige
DNA-Sequenzen, die eine höhere
Affinität
für eine
genomische Bindungsstelle eines Transkriptionsfaktors als die natürliche DNA-Sequenz
besitzen, ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
-
Wie
er hierin verwendet wird, meint der Begriff „Wildtyp" die natürlich vorkommende Form eines
Proteins oder einer Nukleinsäuresequenz.
Der Begriff wird nicht dazu verwendet, eine Ausgangslinie zu bezeichnen,
bei der eine Mutation etabliert wird. Der Begriff „Wildtyp" soll die Form eines
Proteins oder einer Nukleinsäuresequenz
beschreiben, wie sie am häufigsten
in der Natur gefunden wird.
-
II. Allgemeine Betrachtungen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft zum Teil die Regulierung und Modulation
der Genexpression. Die Genexpression kann durch Anordnen eines fremden
DNA- oder RNA-Oligonukleotids
(oder eines Analogons, wie beispielsweise einer Phosphorthionat-DNA/-RNA) in der Zelle
für den
Zweck (a) des Einbaus in das Genom; (b) der Expression eines Gens
(das manchmal als „transiente
Transfektion" („vorübergehende
Transfektion") betrachtet
wird; (c) des Änderns
der Konzentrationen regulatorischer Proteine (wobei ein Träger als
Transkriptionsfaktor-Lockmittel fungieren kann); (d) des Änderns des
RNA-Splicing; (e)
des Bindens an Messenger-RNA in dem Zytoplasma; (f) von RNA-Interferenz
oder (g) des Änderns
der Expression eines DNA-Abschnitts durch Induzieren der Bildung
nicht-transkribierbarer Strukturen, wie beispielsweise einer Tripelhelix
reguliert werden. Die Strategie für (a), (b) und (g) beinhaltet
allgemein die Freisetzung eines relativ langen, doppelsträngigen DNA-Oligomers
in den Kern. Die Strategie für
(c) bis einschließlich
(g) kann ein kurzes DNA-Oligomer beinhalten, das ein Operator (d.
h. eine DNA-Sequenz, von der bekannt ist, dass sie als Bindungsstelle fungiert)
für ein
bestimmtes regulatorisches Protein ist.
-
Die
Strategie für
(d) und (e) kann RNA, DNA oder Analoga, wie beispielsweise Nukleinsäuren und
Morpholino-DNA/RNA-Oligonukleotide sowie die Verwendung von antisense-Oligonukleotiden
einschließen.
Bei der Durchführung
von antisense-Strategien gab es jedoch viele Schwierigkeiten. Heutzutage
wird vermutet, dass dies möglicherweise
mit einem Problem der Freisetzung zusammenhängt, oder alternativ, dass
die Zelle einen Mechanismus besitzt, um eine Verringerung der Konzentration
einer bestimmten Nachricht zu überwinden.
Auf jeden Fall ist die Freisetzung von Oligonukleotiden in den Kern
noch ein Erfordernis bei den Strategien (a) bis einschließlich (d).
-
Bei
den Strategien (e) und (f) könnte
es lediglich erforderlich sein, ein Oligonukleotid in das Zytoplasma
freizusetzen, dies wird jedoch davon abhängen, wie das Oligonukleotid
abgefangen wird. Folglich spielt die kontrollierte Freisetzung der
Oligonukleotide eine Schlüsselrolle
für das
Verständnis
des Mechanismus und des Ausführens
einer Steuerung der Genexpression. Die vorliegende Erfindung geht
das historische antisense-Problem direkt an.
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Regulierung und/oder Störung der
Genexpression. Dies ist sowohl für
Forschungszwecke als auch für
therapeutische Anwendungen von Nutzen. Die Freisetzung ist ein Haupthindernis
bei der Verwendung von Oligonukleotiden und chemisch modifizierten
Oligonukleotiden für diese
Anwendungen. Um eines gewünschten
Ergebnis zu erreichen, können
Nanopartikel verschiedener Zusammensetzungen verwendet werden. Es
können
Materialien, wie beispielsweise Titan, Titandioxid, Zinn, Zinnoxid,
Silizium, Siliziumdioxid, Eisen, Eisen(III)oxid, Silber, Nickel,
Gold, Kupfer, Aluminium und andere Materialien verwendet werden,
wobei Gold jedoch ein bevorzugtes Material ist. Nanopartikel aus
Gold besitzen verschiedene Vorteile. Zunächst bieten Nanopartikel aus
Gold die Fähigkeit,
leicht die Größe von Nanopartikeln
und, wie unten erläutert
wird, eine subzelluläre
Lokalisierung zu regulieren. Daneben ist die Synthese solcher Nanopartikel
einfach und es sind viele in der Wissenschaft bekannte Techniken
verfügbar.
-
Nanopartikel
können
in geeigneter Weise mit bekannten Verfahren, einschließlich einer
Emulsionspolymerisation in einer kontinuierlichen wässrigen
Phase, einer Emulsionspolymerisation in einer kontinuierlichen organischen
Phase, einer Grenzflächenpolymerisation,
einer Abscheidung aus Lösungsmitteln,
einer Verdampfung aus Lösungsmitteln,
der Auflösung
einer organischen Polymerlösung,
der Vernetzung wasserlöslicher
Polymere in einer Emulsion, der Auflösung von Makromolekülen und
der Vernetzung von Kohlehydraten, hergestellt werden. Diese Herstellungsverfahren
können
mit einem breiten Bereich von Materialien durchgeführt werden.
Metallatome und Strukturen, die Metallatome umfassen, können auch
als effektive Nanopartikel dienen. Die Nanopartikel können fest
sein oder eine hohle Struktur umfassen, die ein Material enthalten
kann.
-
Ein
Träger
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung kann eines oder mehrere
geeignete Oligonukleotide umfassen, die mit einem Nanopartikel verbunden
sind. Als nächstes
werden ein nukleäres
Lokalisierungssignal oder andere Lokalisierungspeptide, die beim
Transport und Leiten des Nanopartikels zu dem Kern helfen werden,
mit dem Nanopartikel verbunden. Die Größe des Nanopartikels kann dazu
verwendet werden, den Transport zu dem Kern zu verhindern, wenn
dies erforderlich ist. Schließlich
können
geeignete Proteine auch auf der Oberfläche des Partikels lokalisiert
sein. Geeignete Proteine können
Ligasen, Restriktionsenzyme oder andere DNA verarbeitende Enzyme,
die für
eine gegebene Anwendung von Nutzen sind, umfassen. Die Lokalisierung
und Wirkung des Trägers
zur Freisetzung kann dann unter Verwenden von Transmissionselektronenmikroskopie,
Raman-Mikroskopie, Konfokalmikroskopie und anderer analytischer
Techniken zum Bestimmen der Konzentration und Lokalisierung der
aktiven Nanopartikel in der Zelle identifiziert werden. Selbst Träger zur
Freisetzung, die Nanopartikel umfassen, die so klein wie 5 nm sind,
können
unter Verwenden von einer oder mehreren der obigen analytischen
Techniken identifiziert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt daher einen neuen Ansatz zum Lösen der
Probleme von Nanopartikeln als Träger zur Freisetzung von Medikamenten,
auf die man in der Wissenschaft stößt, bereit. Die vorliegende
Erfindung offenbart insbesondere Nanopartikel, die nicht notwendigerweise
eine biologisch wirksame Struktur einschließen, sondern eher als Gerüst für die biologisch
wirksame Struktur dienen, die mit der Oberfläche des Nanopartikels verknüpft werden
soll. Signifikanter Weise können
die Nanopartikel der vorliegenden Erfindung auch ein nukleäres Lokalisierungssignal
umfassen, das ein therapeutisches Mittel zu dem Kern einer Zelle
leitet. Bis zur Offenbarung der vorliegenden Erfindung wurden nukleäre Lokalisierungssignale
nicht dazu verwendet, einen Nanopartikel über sowohl die Plasmamembran
als auch die Kernmembran zu leiten.
-
In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Vielzahl
von Sequenzen mit einem Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln verbunden sein. Es können auch
verschiedene Sequenzen, wie beispielsweise RME-Sequenzen, mit einem
Träger
verbunden sein. Diese weiteren Sequenzen können bei der Translokation
eines Trägers über verschiedene
Membranen, wie beispielsweise die Kernmembran einer Zelle oder der
Außenmembran
einer Zelle, helfen. Wenn Membrane und andere Strukturen, die allgemein
die Translokation eines Trägers
zu einer gegebenen Position in oder an einer Zelle hemmen, als „Schlösser" bezeichnet werden,
können
daher NLS- und RME-Sequenzen als „Schlüssel" bezeichnet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung eine
Vielzahl verschiedener Sequenzen oder „Schlüssel" umfassen, die einem gegebenen Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln ermöglichen können, durch verschiedene Potentialbarrieren
zu einer Translokation zu gelangen und zum Abzielen auf eine Vielzahl
verschiedener Zelltypen dienen können.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt einen Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln,
der bei einer Vielzahl von Patienten, einschließlich warmblütiger Tiere,
insbesondere Säugetiere,
einschließlich
Menschen, Hunden, Katzen und anderen kleinen Tieren und Tieren auf
dem Bauernhof, verwendet werden kann. Daneben können die Nanopartikel der vorliegenden
Erfindung bei prokaryotischen und eukaryotischen Mikroorganismen und
in vitro-Kulturen verwendet werden. Der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
der vorliegenden Erfindung kann als diagnostisches Mittel bei allen
obigen Patienten sowie bei der Funktion eines therapeutischen Mittels
verwendet werden. Es besteht keine Einschränkung hinsichtlich des Typs
der biologisch wirksamen Struktur des Patienten, in den ein Nanopartikel
der vorliegenden Erfindung eingebracht werden kann. Siehe z. B.
die
U.S. Patente Nr. 5,783,263 und
6,106,798 . Siehe auch, Colloidal
Drug Delivery Systems, (1994) (Kreuter, Hrsg.), Marcel Dekker, Inc.,
New York, S. 219–342;
Kreuter, (1994) Eur. J. Drug Metab. Ph. 3: 253–56.
-
IV. Auswahl und Herstellung eines zielbaren
Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln
-
Ein
zielbarer Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung umfasst
bevorzugt wenigstens drei Bestandteile: einen Nanopartikel; eines
oder mehrere Targeting-Mittel (z. B. „Schlüssel", wie beispielsweise nukleäre Lokalisierungssignale
und auf die Zelloberfläche
abzielende Signale [Zelloberflächen-Targeting-Signale])
und einen oder mehrere Wirkstoffe. Der Wirkstoff kann einer oder
mehrere eines beliebigen chemischen Rests, zum Beispiel, eine Peptidsequenz,
ein einzelsträngiges
Nukleinsäureoligomer,
ein doppelsträngiges
Nukleinsäureoligomer,
eine Peptid-Nukleinsäure
oder ein kleines Molekül
sein. Diese drei Bestandteile werden zubereitet und miteinander
verbunden, um als Träger
zur Freisetzung zu dienen, der über das
nukleäre
Lokalisierungssignal zu dem Kern einer Zelle geleitet werden kann.
Wirkstoffe und nukleäre
Lokalisierungssignale können
unter Verwenden von Primern oder Templaten, die vorher mit dem Nanopartikel verbunden
wurden, synthetisiert werden. Das nukleäre Lokalisierungssignal steuert
die Translokation des Trägers
zur Freisetzung zu dem Kern einer Zelle, woraufhin der Wirkstoff
mit einem oder mehreren Proteinen oder Nukleinsäuren Wechselwirken kann, um
einen gewünschten
Effekt zu ermöglichen.
Wenn ein größerer Nanopartikel,
zum Beispiel größer oder
gleich ungefähr
30 nm, ausgewählt
wird, wird der Träger
zur Freisetzung zu dem Zytoplasma einer Zelle transloziert werden.
-
Ein
zielbarer Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung kann
ferner ein extrazelluläres
Targeting-Mittel umfassen. In dieser Ausführungsform kann ein Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln zwei Targeting-Signale umfassen. Erstens
kann ein Targeting-Mittel ausgewählt
werden, das einen Träger
zur Freisetzung zu der Oberfläche
einer Zielstruktur, die das ausgewählte Targeting-Mittel erkennt, steuern
kann. Zweitens kann ein nukleäres
Lokalisierungssignal eingeschlossen sein, das einen Träger zur Freisetzung
zu dem Kern einer Zielstruktur steuern wird.
-
IV. A Auswahl und Herstellung eines Nanopartikels
-
Es
gibt keine Beschränkungen
hinsichtlich der physikalischen Parameter eines Nanopartikelbestandteils
der vorliegenden Erfindung, obwohl die Konstruktion eines Trägers zur
Freisetzung, wenn es geeignet ist, die Biokompatibilität des Trägers zur
Freisetzung berücksichtigen
sollte. Die physikalischen Parameter eines Nanopartikelträgers können mit
dem gewünschten
Effekt optimiert werden. die Auswahl der Größe, der Form und des Materials
zu steuern. Bevorzugte Partikelgrößen für den Transport zum Kern einer
Zelle liegen in der Größenordnung
von 5 nm, obwohl, wie unten erörtert
wird, größere Partikel
für eine
gegebene Anwendung gewünscht
sein können.
Daneben werden Partikel, die einen Durchmesser von weniger als ungefähr 25 nm
aufweisen, für
eine Verwendung beim Abzielen auf den Kern bevorzugt, um den Eintritt
in den Kern durch eine Pore des Kerns zu ermöglichen. (Feldherr & Akin, (1990)
Electron Microsc. Rev. 3 (1): 73–86; Feldherr et al., (1992)
Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 89: 11002–5; Feldherr & Akin, (1999)
J. Cell Sci. 112: 2043–48;
Feldherr & Akin,
(1994) Exp. Cell Res. 215: 206–10).
-
Der
Nanopartikel, der auch als Gerüst
bezeichnet werden kann, eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln kann eine Vielzahl anorganischer
Materialien umfassen, die Metalle, Halbleitermaterialien oder Keramiken
einschließen,
jedoch nicht auf diese beschränkt
sind. Bevorzugte, auf Metall basierende Verbindung für die Herstellung
von Nanopartikeln schließen
Titan, Titanoxid, Zinn, Zinnoxid, Silizium, Siliziumdioxid, Eisen, Eisen(III)oxid,
Silber, Gold, Kupfer, Nickel, Aluminium, Stahl, Cobalt-Chrom-Legierungen,
Cadmium (vorzugsweise Cadmiumselenid) und Titanlegierungen ein.
Bevorzugte keramische Materialien schließen Brushit, Tricalciumphosphat,
Aluminiumoxid, Siliziumoxid und Zirkoniumoxid ein. Der Nanopartikel
kann aus organischen Materialien, einschließlich Kohlenstoff (Diamant)
hergestellt werden. Bevorzugte Polymere schließen Polystyrol, Siliziumgummi,
Polycarbonat, Polyurethane, Polypropylene, Polymethylmethacrylat,
Polyvinylchlorid, Polyester, Polyether und Polyethylen ein. Biologisch
abbaubare, Biopolymer- (z. B. Polypeptide, wie beispielsweise BSA,
Polysaccharide usw.), andere biologische Materialien (z. B. Kohlenhydrate)
und/oder polymere Verbindungen sind ebenso zur Verwendung als Nanopartikelgerüst geeignet.
Aufgrund seiner allgemein bekannten Reaktivitätsprofile und biologischen
Inertheit wird insbesondere Gold bevorzugt.
-
Nanopartikel,
die die obigen Materialien umfassen und Durchmesser von weniger
als 1.000 Nanometer aufweisen, sind kommerziell erhältlich oder
können
durch fortschreitende Keimbildung in Lösung (z. B. durch eine Kolloid-Reaktion)
oder durch verschiedene Prozesse zur physikalischen und chemischen
Dampfabscheidung, wie beispielsweise Sputter-Abscheidung, hergestellt werden. Siehe
z. B. Hayashi, (1987) Vac. Sci. Technol. Juli/August 1987, A5 (4):
1375–84;
Hayashi (1987) Physics Today, Dezember 1987, S. 44–60; MRS
Bulletin, Januar 1990, S. 16–47.
-
Alternativ
dazu können
Nanopartikel unter Verwenden von HAuCl4 und
einem Citrat reduzierenden Mittel unter Verwenden von in der Wissenschaft
bekannten Verfahren hergestellt werden. Siehe z. B. Marinakos et
al., (1999) Adv. Mater. 11: 34–37;
Marinakos et al., (1998) Chem. Mater. 10: 1214–19; Enustun & Turkevich, (1963)
J. Am. Chem. Soc. 85: 3317. Zinnoxidnanopartikel mit einer (in H2O) dispergierten Aggregatpartikelgröße von ungefähr 140 nm
sind kommerziell von Vacuum Metallurgical Co., Ltd. von Chiba, Japan,
erhältlich.
Andere kommerziell erhältliche
Nanopartikel mit verschiedenen Zusammensetzungen und Größenbereichen
sind zum Beispiel von Vector Laborstories, Inc. aus Burlingame,
Kalifornien erhältlich.
Biologisch abbaubare, keramische und polymere Materialien für Nanopartikel
werden Fachleuten bekannt sein und können eine biologisch abbaubare
Zusammensetzung umfassen.
-
Neben
Sputter-Abscheidung, ist die plasmaunterstützte chemische Dampfabscheidung
(PACVD) eine weitere Technik, die zum Herstellen geeigneter Nanopartikel
verwendet werden kann. Eine PACVD funktioniert bei relativ hohen
Atmosphärendrücken (in
der Größenordnung
von einem Torr und mehr) und ist zum Erzeugen von Partikeln mit
Durchmessern von ungefähr
1000 Nanometern und weniger nützlich.
Zum Beispiel können Aluminiumnitridpartikel
mit Durchmessern von weniger als 1000 Nanometern mittels PACVD unter
Verwenden von Al(CH3)3 und
NH3 als Recktanten synthetisiert werden.
Das PACVD-System beinhaltet üblicherweise
ein horizontal angebrachtes Quarzrohr und damit verbundene Pumpsysteme
und Systeme für
die Gaszufuhr. Ein Suszeptor ist in der Mitte des Quarzrohrs angeordnet
und wird unter Verwenden einer 60 kHz-Radiofrequenzquelle beheizt.
Die synthetisierten Aluminiumnitridpartikel werden an den Wänden des
Quarzrohrs gesammelt. Gewöhnlich
wird Stickstoffgas als Träger
für Al(CH3)3 verwendet. Das
Verhältnis
von Al(CH3)3 zu
NH3 in der Reaktionskammer wird durch Variieren
der Fließgeschwindigkeiten
des N2/Al(CH3)3- und NH3-Gases
in die Kammer gesteuert. Allgemein wird in der Reaktionskammer ein
konstanter Druck von 10 Torr aufrechterhalten, um eine Abscheidung
und Bildung der ultrafeinen Aluminiumnitridpartikel bereitzustellen.
PACVD kann zum Herstellen einer Vielzahl anderer geeigneter biologisch
abbaubarer Nanopartikel verwendet werden.
-
Die
Größe eines
Nanopartikels kann eine wichtige Überlegung darstellen. Es wird
beobachtet, dass größere Nanopartikel,
in der Größenordnung
von mehr als oder gleich ungefähr
30 nm, in Zellen eindringen, jedoch nicht über die Kernmembran in den
Kern einer Zelle transloziert werden, wie in 1B zu
sehen ist. Vermutlich steht dieser Effekt mit der Größe des Nanopartikels
in Verbindung, da 5 nm große
Nanopartikel die Kernmembran überqueren
und in den Kern transloziert werden, wie in 1A zu
sehen ist. Die Auswahl einer geeigneten Größe des Trägers zur Freisetzung wird daher
wichtig sein, bietet jedoch auch eine weitere Stufe der Zielbarkeit
(der Fähigkeit,
auf ein Target gerichtet zu werden) und ermöglicht die Konstruktion und
Verwendung von Nanopartikeln, die Wirkstoffe tragen, die in dem
Zytoplasma und nicht in dem Kern positioniert werden müssen.
-
IV.B. Auswahl und Herstellung eines Wirkstoffs
-
Nach
der Auswahl und Herstellung eines Nanopartikels, der mit wenigstens
einem nukleären
Lokalisierungssignal und vorzugsweise einem weiteren Targeting-Mittel
verknüpft
wurde, wird ein gewünschter
Wirkstoff ausgewählt
und hergestellt. Geeignete Wirkstoffe können jedes beliebige kleine
Molekül,
jedes beliebige Protein oder jede beliebige Nukleinsäuresequenz
umfassen und die Auswahl wird durch die angestrebte Anwendung des
Trägers
zur Freisetzung gesteuert. Nachstehend werden eingehend verschiedene
Anwendungen von Trägern
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung erörtert und
schließen
eine Gentherapie, die Modulation der Genexpression, das Ändern des
RNA-Splicing und die Modulation von Protein-Protein-Wechselwirkungen
ein. Geeignete Wirkstoffe werden einem Fachmann bei Durchsicht der
vorliegenden Offenbarung ersichtlich sein und werden auf ein gewünschtes
Versuchsergebnis oder klinisches Ergebnis ausgewählt werden.
-
Es
ist auch ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, einen Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln bereitzustellen, der zwei oder mehrere
verschiedene Wirkstoffe, z. B. 2, 3, 4, 5 oder eine andere gewünschte Anzahl
an verschiedenen Wirkstoffen umfasst. In Abhängigkeit von den verwendeten
Targeting-Sequenzen kann daher die Freisetzung verschiedener Wirkstoffe
an der gleichen Position in der Zelle oder in einem Gewebe oder
an zwei oder mehr verschiedenen Positionen in einer Zelle oder in
einem Gewebe ausgeführt
werden.
-
Es
kann jede beliebige Kombination der hierin offenbarten Wirkstoffe
bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann ein Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln,
der ein therapeutisches Mittel und ein Mittel zur Bildgebung umfasst,
bereitgestellt werden, um zum Beispiel bei der Freisetzung an einen
Tumor verwendet zu werden. Als weiteres Beispiel kann ein Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln, der ein chemotherapeutisches Mittel
und ein radiosensibilisierendes Mittel umfasst, bereitgestellt werden.
Als noch weiteres Beispiel kann ein Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln,
der verschiedene Polynukleotidsequenzen zur Verwendung bei der Modulation
der Transkription und/oder der Translation des gleichen oder verschiedener
Gene umfasst, bereitgestellt werden.
-
IV.B.1. Auswahl eines Wirkstoffs
-
Allgemein
kann eine einzelsträngige
Nukleinsäuresequenz,
die zur Verwendung als Wirkstoff in der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, auf der Basis des Zusammenhangs, in dem die vorliegende Erfindung
verwendet wird, ausgewählt
werden. In einer Ausführungsform
ist eine geeignete einzelsträngige
DNA zu einer Nukleinsäuresequenz
komplementär,
von der bekannt ist oder vermutet wird, dass sie in einem Erkrankungszustand
vorhanden ist. In einer anderen Ausführungsform ist eine geeignete
einzelsträngige
DNA zu einem überexprimierten
Gen komplementär.
Funktionelle Äquivalente
bekannter Sequenzen können
ebenso als Wirkstoffe verwendet werden und werden als ein Aspekt
der vorliegenden Erfindung betrachtet. Es können Nukleinsäuresequenzen
mit jeder beliebigen handhabbaren Länge als Wirkstoff verwendet
werden. Üblicherweise
weisen solche Stoffe eine Länge
von zwischen ungefähr
20 und ungefähr
50 Nukleotiden aus, obwohl längere
Sequenzen verwendet werden können.
In noch einer weiteren Ausführungsform
kann eine Nukleinsäuresequenz,
die einem vollständig
langen Gen oder einem Fragment davon entspricht, als Wirkstoff verwendet werden.
-
Doppelsträngige DNA
mit verschiedenen Längen
und Zusammensetzungen ist für
eine Verwendung als Wirkstoff in der vorliegenden Erfindung geeignet.
Die doppelsträngige
DNA kann jede beliebige Länge,
von einigen wenigen Basenpaaren bis hin zu der Länge eines vollständig langen
Gens, aufweisen. Wie unten erörtert
wird, finden DNA mit großer
Länge und
insbesondere vollständig
lange Gene eine Verwendung bei Anwendung der Gentherapie. In dieser
Ausführungsform
können
vollständig
lange Gene in das Genom einer Wirtszelle eingebaut oder vorübergehend
in der Zelle exprimiert werden. In dieser Ausführungsform fehlt dann einer
Zelle ein bestimmtes Gen und eine geeignete doppelsträngige DNA-Sequenz,
die als Wirkstoff ausgewählt
wurde, stellt dann das im Genom der Zelle fehlende Gen dar.
-
In
der vorliegenden Erfindung können
auch Nukleinsäureanaloga
als Wirkstoffe verwendet werden. In einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung können
Peptid-Nukleinsäureanaloga
(PNAs) als Wirkstoffe verwendet werden. Ein Peptid-Nukleinsäureanalogon
ist ein DNA-Analogon, bei dem das Rückgrat des Analogons, bei der
DNA normalerweise ein Zuckerrückgrat,
ein Pseudopeptid ist. Das Rückgrat
einer PNA kann eine Sequenz umfassen aus wiederholten N-(2-Aminoethyl)glycineinheiten
umfassen. Peptid-Nukleinsäureanaloga reagieren
so, wie eine DNA in einer gegebenen Umgebung reagieren würde und
können
daneben an komplementäre
Nukleinsäuresequenzen
binden. Peptid-Nukleinsäureanaloga
bieten den möglichen
Vorteil gegenüber
unmodifizierter DNA, infolge des neutral geladenen Peptidrückgrats
der Analoga stärkere
Bindungen einzugehen und können
einen höheren
Grad an Spezifität
verleihen, als er mit unmodifizierter DNA erreichbar ist.
-
PNAs
wurden in einem breiten Bereich biochemischer Funktionen, der in
der vorliegenden Erfindung angewendet werden kann, einschließlich der
Kartierung einer Sequenz, verwendet. In vitro-Studien geben an, dass
die PNA sowohl die Transkription als auch die Translation von Genen
hemmen könnte,
zu denen es mit einer komplementären
Sequenz konstruiert wurde. Dies legt nahe, dass PNAs bei einer Antigen-
und antisense-Therapie
von Nutzen sein könnten.
Siehe z. B. Norden et al., (2000) FASER J. 14 (9): 1041–60. Bis
heute war es Forschern jedoch nicht möglich, eine solche Sequenz
reproduzierbar von der Außenseite
der Plasmamembran zum Zellkern zu leiten.
-
Die
vorliegende Erfindung geht dieses Problem an und bietet das Potential
für vordem
nicht erreichbare Anwendungen von PNAs. PNAs, die für eine Verwendung
als Wirkstoffe in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, werden
daher eine Sequenz umfassen, die zu einer Sequenz von Interesse
komplementär
ist. Andere Nukleinsäureanaloga,
die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind,
schließen
Morpholinonukleinsäureanaloga
ein. Morpholino-Analoga können
für eine
Nukleinsäuresequenz
eingesetzt werden und weisen sowohl den Vorteil der Komplementarität als auch
die Vorteile einer einzigartigen chemischen Reaktion und des nicht
in nativen Nukleinsäuresequenzen
gefundenen Bindungsprofils auf. Siehe z. B. Chakhmakhcheva et al.,
(1999) Nucleos. Nucleot. 18: 1427–28.
-
Daneben
sind Proteine für
eine Verwendung als Wirkstoff in der vorliegenden Erfindung geeignet.
In einer Ausführungsform
umfassen geeignete Proteine Proteine, von denen bekannt ist, dass
sie mit Proteinen Wechselwirken, die mit der Replikation von DNA
und der Expression von zum Beispiel Ligasen verbunden sind. In dieser
Ausführungsform
kann ein an Nanopartikel gebundenes Protein ein Protein sein, das
mit DNA- oder RNA-Sequenzen,
möglicherweise
als Hoch- oder Herunterregulator des Transkriptionsprozesses, des Translationsprozesses
oder von beiden, wechselwirkt. In einer alternativen Ausführungsform
kann die vorliegende Erfindung dazu verwendet werden, eine mögliche Protein-Protein-Wechselwirkung
zu belegen oder zu widerlegen. In diesem Fall ist die an Nanopartikel
gebundene Sequenz ein Sondenprotein und die Anwendung der Erfindung
kann Daten liefern, die denjenigen ähneln, die unter Verwenden
des gut charakterisierten Hefe-Zwei-Hybrid-Systems
oder anderer analytischer Systeme erreichbar sind, obwohl die vorliegende
Erfindung die Gelegenheit bieten, eine solche Wechselwirkung in
situ zu untersuchen. Insbesondere können Proteine, die dazu in
der Lage sind, mit Rezeptoren auf nuklearen regulatorischen Proteinen
wechselzuwirken, als Wirkstoffe verwendet werden.
-
Schließlich können kleine
Moleküle,
die mit einem Nanopartikel verknüpft
sind, als Wirkstoffe in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Geeignete kleine Moleküle
werden die Fähigkeit
besitzen, mit Enzymen, Cofaktoren, Nukleinsäuren und anderen intrazellulären Strukturen
wechselzuwirken. Kleine Moleküle können solche
sein, die als natürliche
Liganden, (kompetitive, unkompetitive und nicht-kompetitive) Inhibitoren oder
konstruierte Modulatoren identifiziert werden. Als Wirkstoffe können ebenso
chemotherapeutische Mittel, Radiotherapeutika oder radiosensibilisierende
Mittel; ein Mittel zur Bildgebung; ein diagnostisches Mittel; oder ein
anderes Mittel, von dem bekannt ist, dass es mit einem intrazellulären Protein,
einer Nukleinsäure
oder einem löslichen
oder unlöslichen
Liganden wechselwirkt, verwendet werden.
-
Es
sollte beachtet werden, dass die Verwendung eines der obigen Wirkstoffe
nicht die Bindung eines anderen Wirkstoffs an den Nanopartikels
ausschließt
und es können
mehrere Wirkstoffe an einen einzigen Nanopartikel gebunden werden.
Des Weiteren können
die Wirkstoffe multivalent und/oder multifunktional sein.
-
IV.B.2. Herstellung eines Wirkstoffs
-
Nukleinsäuresequenzen,
die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung als Wirkstoffe
von Nutzen sind, können
auf viele Arten hergestellt werden und werden einem Fachmann bei
Durchsicht der vorliegenden Offenbarung ersichtlich. Zum Beispiel
kann eine geeignete DNA-Sequenz unter Verwenden von Restriktionsendonukleasen,
die Nukleinsäuresequenzen
an bekannten Sequenzen abtrennen, aus einer größeren DNA-Probe herausgeschnitten
werden. Herausgeschnittene Nukleinsäuresequenzen können unter
Verwenden von in der Wissenschaft bekannten Verfahren herausgeschnitten
und gereinigt werden. Siehe z. B. Sambrook et al. (1992) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor, New York für eine allgemeine
Erörterung
von Klonierungsstrategien. Alternativ dazu und besonders bevorzugt
können
Nukleinsäuresequenzen
unter Verwenden allgemein bekannter manueller und automatisierter
Verfahren zur Synthese von Nukleinsäure synthetisiert werden. Alle
Nukleinsäuresequenzen,
die als Wirkstoffe verwendet werden, sollten, unabhängig davon,
ob sie herausgeschnitten, synthetisiert oder anderweitig hergestellt
wurden, im Wesentlichen rein sein. Die Synthese von Nukleinsäure- oder
Protein-Wirkstoffen kann unter Verwenden eines vorher mit einem
Nanopartikel verbundenen Templats erfolgen.
-
Die
Isolation und Reinigung von Proteinen wird Techniken entsprechen,
die für
die Herstellung eines gegebenen Proteins etabliert wurden; diejenigen
Proteine von Interesse, die nicht gereinigt wurden, können unter
Verwenden von Fachleuten bekannten Verfahren isoliert werden und
werden hier nicht erörtert.
In ähnlicher
Weise können
in der Wissenschaft Strategien zum Synthetisieren und Reinigen kleiner
Moleküle
gefunden werden, die einem Fachmann im Bereich der organischen Chemie
oder eines anderen chemischen Fachbereichs ersichtlich sind.
-
IV.C. Auswahl und Herstellung eines nuklearen
Lokalisierungssignals
-
Der
Einschluss eines nukleären
Lokalisierungssignals (NLS) als Trägerbestandteil zur Freisetzung
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung. Ein charakteristisches
nukleäres
Lokalisierungssignal ist eine Peptidsequenz, die das Protein zum
dem Kern der Zelle steuert, in der die Sequenz exprimiert wird.
Ein nukleäres Lokalisierungssignal
ist vorwiegend basisch, kann fast überall in der Aminosäuresequenz
eines Proteins positioniert sein, umfasst allgemein eine kurze Sequenz
aus vier Aminosäure
(Autieri & Agrawal,
(1998) J. Biol. Chem. 273: 14731–37) bis acht Aminosäuren und
ist üblicherweise
reich an Lysin- und Argininresten (Magin et al., (2000) Virology
274: 11–16).
Nukleäre
Lokalisierungssignale umfassen oft Prolinreste. Es wurde eine Vielzahl
nukleärer
Lokalisierungssignale identifiziert und dazu verwendet, den Transport
biologischer Moleküle aus
dem Zytoplasma zu dem Kern einer Zelle zu bewirken. Siehe z. B.
Tinland et al., (1992) Proc. Nazi. Acad. Sci. U. S. A. 89: 7442–46; Moede
et al., (1999) FEBS Lett. 461: 229–34. Derzeit wird angenommen,
dass an einer Translokation Kernporenproteine beteiligt sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein nukleäres Lokalisierungssignal mit
dem Nanopartikel verknüpft
sein. Das nukleäre
Lokalisierungssignal kann synthetisiert oder aus einer längeren Sequenz
herausgeschnitten sein. Wie angemerkt ist eine Vielzahl von nukleären Lokalisierungssignalen
bekannt und basierend auf den bekannten Eigenschaften dieser verschiedenen
Sequenzen kann eine Auswahl einer geeigneten Sequenz getroffen werden.
Charakteristische NLSs schließen
die monopartite Sequenz PKKKRKV (SEQ ID NO: 1) und die bipartite
Sequenz KRPAAIKKAGQAKKKK (SEQ ID NO: 2) ein.
-
Nukleäre Lokalisierungssignale
erscheinen an verschiedenen Stellen in den Aminosäuresequenzen von
Proteinen. NLSs wurden am N-Terminus, am C-Terminus und in dem mittleren
Bereich von Proteinen identifiziert. Eine ausgewählte Sequenz kann daher als
funktionaler Bestandteil einer längeren
Peptidsequenz dienen. Die Reste einer längere Sequenz, die nicht als
Bestandteil von NLS-Resten dienen, sollten so ausgewählt werden,
dass sie nicht, zum Beispiel ionisch oder sterisch, mit dem nukleären Lokalisierungssignal
selbst Wechselwirken. Obwohl in der Praxis keine strikten Beschränkungen
für die
Zusammensetzung einer NLS umfassenden Sequenz vorliegen, kann eine
solche Sequenz daher bezüglich
ihrer Länge
und Zusammensetzung funktional eingeschränkt sein.
-
In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Vielzahl
von Sequenzen mit einem Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln verbunden sein. Es können ebenso
verschiedene Sequenzen, wie beispielsweise RME-Sequenzen, mit einem
Träger
verbunden sein. Diese weiteren Sequenzen können bei der Translokation
eines Trägers über verschiedene
Membrane, wie beispielsweise die Kernmembran einer Zelle oder der
Außenmembran
einer Zelle, helfen. Wenn Membrane und andere Strukturen, die allgemein
die Translokation eines Trägers
an eine gegebene Position in oder an einer Zelle hemmen, als „Schlösser" bezeichnet werden,
können
daher NLS- und RME-Sequenzen als „Schlüssel" bezeichnet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann daher ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung eine Vielzahl
verschiedener Sequenzen oder „Schlüssel" umfassen, die einem
gegebenen Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln ermöglichen können, durch verschiedene Potentialbarrieren
zu einer Translokation zu gelangen.
-
IV.D. Auswahl und Herstellung eines Rests
zur Erkennung eines Rezeptors auf der Zelloberfläche
-
In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Rest, der die Fähigkeit
verleiht, von einem Rezeptor an der Zelloberfläche erkannt und/oder gebunden
zu werden, an den Nanopartikel gebunden. Dieser Rest wird allgemein
eine Proteinsequenz umfassen, von der bekannt ist, dass sie von
einem Rezeptor auf der Zelloberfläche erkannt wird. Der Rest
zur Erkennung eines Rezeptors auf der Zelloberfläche kann ferner eine Nukleinsäuresequenz,
entweder allein oder als Teil eines Nukleinsäure-Protein-Hybrids oder Peptid-Analogons
umfassen. Es ist eine große
Anzahl an Rezeptoren auf der Zelloberfläche bekannt und kann in der
vorliegenden Erfindung von Nutzen sein, wobei der Makrophagen-Mannose-Rezeptor
und dessen verschiedene Homologe und solche, die mit Retroviren,
wie beispielsweise HIV verbunden sind, eingeschlossen sind.
-
Eine
charakteristische, jedoch nicht einschränkende, Liste von Resten, die
als Targeting-Mittel in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
ist in Tabelle 1 angegeben. Es können
ebenso Homologe der vorliegenden Reste verwendet werden. Diese Targeting-Mittel
können
mit einem Nanopartikel verbunden werden und zum Steuern des Nanopartikels
zu einer Zielstruktur verwendet werden, wo es anschließend eingebaut
werden kann. Es besteht keine Anforderung daran, den gesamten Rest
als Targeting-Mittel zu verwenden. Kleinere Fragmente dieser Reste,
von denen bekannt ist, dass sie mit einem spezifischen Rezeptor
oder einer anderen Struktur Wechselwirken, können ebenfalls als Targeting-Mittel
verwendet werden. Die Targeting-Mittel aus Tabelle 1 können dazu
dienen, ein Mittel zur Freisetzung, das mit einem Targeting-Mittel
wechselwirkt, (z. B. durch eine rezeptorvermittelte Endozytose)
einzubauen. Tabelle
1
Diphterie-Toxin |
Pseudomonas-Toxin |
Cholera-Toxin |
Ricin |
Concanavalin
A |
|
Rous-Sarkoma-Virus |
Semliki-Forest-Virus |
vesikulärer Stomatitis-Virus |
Adenovirus |
|
Transferrin |
Low
Density-Lipoprotein |
Transcobalamin |
Dotter-Protein |
IgE |
polymeres
IgA |
mütterliches
IgG |
IgG, über Fc-Rezeptoren |
|
Insulin |
epidermaler
Wachstumsfaktor |
Wachstumshormon |
schilddrüsenstimulierendes
Hormon |
Nervenwachstumsfaktor |
Calcitonin |
Glucagon |
Prolactin |
luteinisierendes
Hormon |
Schilddrüsenhormon |
Platelet
Derived Growth Factor |
Interferon |
Catecholamine |
|
nukleäres Lokalisierungssignal |
-
Der
Erkennungsrest kann ferner eine Sequenz umfassen, die einer enzymatischen
oder elektrochemischen Spaltung unterzogen wird. Der Erkennungsrest
kann daher eine Sequenz umfassen, die für eine Spaltung durch Enzyme,
die an verschiedenen Positionen in einer Zelle vorhanden sind, wie
beispielsweise Proteasen oder Restriktionsendonukleasen (z. B. DNAse
oder RNAse) empfänglich
ist.
-
Es
muss betont werden, dass eine Zelloberflächenerkennungssequenz kein
absolutes Erfordernis für die
vorliegende Erfindung darstellt. Wie in 1A gezeigt
ist, wurden Hepatozyten, die in Medien angezüchtet wurden, die Nanopartikel
enthalten, denen eine Zelloberflächenerkennungssequenz
fehlt, bei Fehlen einer solchen Sequenz tatsächlich über die Zellmembran transloziert.
Obwohl eine Sequenz für
einen Rezeptor auf der Zelloberfläche zum Abzielen auf einen
gegebenen Zelltyp oder zum Induzieren der Verbindung eines Nanopartikels
mit einer Zelloberfläche
nützlich
sein kann, besteht daher keine Anforderung danach, dass eine Zelloberflächenerkennungssequenz
auf der Oberfläche
eines Nanopartikels vorhanden ist, um die vorliegende Erfindung
auszuführen.
-
Das
Vorhandensein eines Rezeptors auf der Zelloberfläche, der für einen gegebenen Zelltyp einzigartig
ist, kann bei der Auswahl und der Freisetzung eines Wirkstoffs an
diesen Zelltyp helfen. Zum Beispiel exprimieren Makrophagen einen
Rezeptor auf der Zelloberfläche
(den Makrophagen-Mannose-Rezeptor), der eine Pinozytose von Partikeln
vermittelt, die Mannose durch Kohlenhydraterkennungsdomänen umfassen. Siehe
Mullin et al., (1997) J. Biol. Chem. 272: 5668–81. Die Auswahl eines geeigneten
Rezeptors auf der Zelloberfläche
kann daher eine zellspezifische Auswahl durch einen Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln und infolgedessen eine zellspezifische
Wechselwirkung ermöglichen.
-
IV.E. Auswahl und Herstellung einer Anbindungssequenz
-
In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine kurze
Anbindungssequenz zwischen dem Nanopartikel und einer Zelloberflächenerkennungssequenz
eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung angeordnet
sein. Die Anbindung kann eine Proteinsequenz, eine Nukleinsäuresequenz
oder irgendeine andere Zusammensetzung sein, die mit einer intrazellularen
Umgebung kompatibel ist. In der vorliegenden Erfindung werden Protein-
und Nukleinsäuresequenzen
aufgrund ihrer enzymatischen Spaltbarkeit bevorzugt. Zum Beispiel
kann eine Nukleinsäureanbindung,
die eine bekannte Schnittstelle für eine in der angezielten Zelle
gefundenen Restriktionsendonuklease umfasst, verwendet werden. Alternativ
dazu kann eine Proteinanbindung verwendet werden, die eine Schnittstelle
für eine
Protease umfasst, die gewöhnlich
in dem angezielten Zelltyp gefunden wird. Schließlich kann eine Anbindung konstruiert
werden, die chemisch oder elektrochemisch gespalten werden kann.
-
Die
Spaltung einer Anbindung ist ein Verfahren, durch den der Nanopartikel,
der einen Wirkstoff und ein nukleäres Lokalisierungssignal umfassen
wird, befreit werden kann, um über
die Kernmembran und in den Kern einer Zelle transloziert zu werden.
In einem Beispiel ist der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln bei eine Verbindung eines Rezeptors
auf der Zelloberfläche
mit einer auf der Oberfläche
eines Nanopartikels eines Trägers
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung angeordneten Zelloberflächenerkennungssequenz
in der Tat an die Zelloberfläche
gebunden. Bei der Translokation des Trägers zur Freisetzung, durch
Endozytose oder einen anderen Mechanismus, in das Innere einer Zelle
bleibt der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln an den Rezeptor gebunden. Um den
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln und dessen verbundenen Wirkstoff
zu befreien, kann die Anbindung durch endogene Proteasen, Nukleasen
oder andere chemische oder elektrochemische Techniken gespalten
werden. Die Abspaltung der Anbindungssequenz befreit den Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln und ermöglicht das anschließende Steuern
des Trägers
zur Freisetzung über
das auf der Oberfläche
des Nanopartikels angeordnete nukleäre Lokalisierungssignal zum
Kern.
-
IV.F. Zusammenbau eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln
-
Nach
Auswahl und Herstellung der verschiedenen Einzelbestandteile eines
Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung wird
dann das Mittel selbst zusammengebaut. Die Reihenfolge des Zusammenbaus
ist nicht entscheidend und kann in erster Linie durch die Anforderungen
einer gewünschten
chemischen Reaktion gesteuert werden. Die chemischen Eigenschaften
eines Wirkstoffs, einer NLS, eines Nanopartikels sowie physiologische
und verschiedene andere Überlegungen
sollten ebenso abgewogen werden. Die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise
für den
Zusammenbau ist in willkürlicher
Reihenfolge angegeben. Des Weiteren sind die beschriebenen Materialien,
d. h. die Zusammensetzung der Nanopartikel usw., nur beispielhaft
angegeben und sollen in keinster Weise einschränken. Geeignete Materialien
und Sequenzen werden Fachleuten im Licht der vorliegenden Offenbarung
und des Wissens und den Forschern in den anwendbaren Bereichen zugänglichen
Mitteln bekannt sein.
-
IV.F.1. Verbindung eines Wirkstoffs mit
einem Nanopartikel
-
Nach
der Auswahl und Herstellung eines Nanopartikels und eines geeigneten
Wirkstoffs werden die beiden Bestandteile unter Bilden eines Komplexes
verbunden. In einer Ausführungsform
ist der Nanopartikel aus Gold hergestellt. Aufgrund seines gut bekannten
Reaktivitätsprofils
und seiner relativen Inertheit im Zusammenhang mit biologischen
Systemen ist Gold in der vorliegenden Erfindung insbesondere von
Nutzen. Es kann kolloidales Gold verwendet werden, obwohl die insgesamt
negative Ladung gewöhnlicher
Goldzubereitungen die Eigenschaft verleiht, dass kolloidales Gold
eine hohe nicht-spezifische Affinität für bestimmte Proteine aufweist.
Die negative Ladung einer Zubereitung kann durch Verbinden von Goldmolekülen mit
negativ geladenen Liganden, wie beispielsweise Citrat oder Bissulfonatotriphenylphosphin
verliehen werden. Diese negativ geladenen Liganden und damit die
insgesamt negative Ladung, die mit einer kolloidalen Goldzubereitung
verbunden ist, werden vorzugsweise durch Austauschen beliebiger
negativ geladener Liganden gegen neutrale Liganden, wie beispielsweise
Polyethylenglykol, oder positiv geladene Liganden, wie beispielsweise Amine,
verringert oder eliminiert.
-
Alternativ
dazu kann die Verwendung von kolloidalem Gold durch zusätzliche
Behandlungen begleitet werden, so dass es an einem bestimmten Punkt
in dem Herstellungsprozess mit einem anderen Protein, wie beispielsweise
BSA, beschichtet werden kann, um eine unerwünschte, nicht-spezifische Proteinbindung
zu blockieren. Beschichtungen aus kleinen Molekülen und Peptide können ebenso
dazu verwendet werden, um spezifische Wechselwirkungen mit zellulären Proteinen
zu vermeiden. Zum Beispiel wurde kolloidales Gold mit einer Beschichtung
aus Glutathion hergestellt. Da Glutathion, ein natürliches
Antioxidationsmittel, eines der am meisten im Überfluss vorkommenden Peptide
in der Zelle ist, kann diese Beschichtung dem Nanopartikel einen tarnungsgleichen
Effekt verleihen. Alternativ dazu sind einige Goldcluster und Partikel
kommerziell erhältlich und
können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel sind
NANOGOLD®-Goldpartikel von
Nanoprobes, Inc. Yaphank, New York erhältlich. Für eine Verwendung in der vorliegenden
Erfindung sind auch biologisch abbaubare Partikel bevorzugt, die
aus einem geeigneten Polymer oder einem anderen Material hergestellt
werden können.
Einige kommerziell erhältliche
Nanopartikel werden für
eine Markierung vor dem Versand hergestellt und sind zum Verknüpfen von
Einheiten an die Nanopartikel geeignet.
-
In
einer Ausführungsform
kann unter Verwenden eines Goldnanopartikels als Nanopartikel und
einer einzel- oder doppelsträngigen
Nukleinsäure
als Wirkstoff eine Thiolierungsreaktion durchgeführt werden, um eine Thiolgruppe
an das 5'-Ende des
Nukleinsäureoligomers
anzufügen.
Alternativ dazu kann eine Aminierungsreaktion durchgeführt werden
und wird mutatis mutandis (mit den nötigen Änderungen) zu der hierin beschriebenen
Thiolierungsreaktion führen.
Der generelle Zweck der Reaktion ist, ein nukleophiles Zentrum einzuführen, das
anschließend
mit einem gewünschten
Rest funktionalisiert werden kann. Ein charakteristisches Thiol-Modifikator-Phosphoramiditreagens
ist als Verbindung 1 angegeben, das von Glen Research, Inc. aus Sterling,
Virginia erhältlich
ist.
-
-
Nukleinsäureoligomere
werden unter Bedingungen, die eine Verknüpfung des Phosphins mit dem 5'-Ende der Sonden-DNA
zulassen, mit einem Thiol-Modifikator-Phosphoramidit inkubiert. Die Reaktion
kann in einer DNA-Synthetisiervorrichtung unter Verwenden von Standardbedingungen
ausgeführt
werden. Die Verbindung 1 kann als Schritt in einer automatisierten
DNA-Synthese unter Verwenden einer automatisierten Vorrichtung,
wie beispielsweise der ABITM 3900-Hochdurchsatz-DNA-Synthetisiervorrichtung
(Applied Biosystems; Foster City, Kalifornien) angefügt werden.
Der Thiol-Modifikator wird in dem letzten Schritt der Synthese eines
Oligonukleotids angefügt.
Das Phosphin wird unter Verwenden von Iod oxidiert und die Reinigung
ist exakt die gleiche, die für
nicht-markierte Oligonukleotide verwendet wird. Der Reinigungsprozess
ist bei markierten Oligonukleotiden leichter, da markierte Oligonukleotide
wesentlich hydrophober sind und daher dazu neigen, bei typischen
HPLC-Bedingungen viel langsamer zu eluieren. Das Phosphoramidit
reagiert spontan mit dem 5'-Hydroxyl
der DNA, die in Acetonitril angeordnet sein kann. Bei dieser Reaktion
ist die Thiolgruppe durch eine Trityl- oder Essigsäurethioester-Schutzgruppe
geschützt
und wird durch einen Kohlenstoff-Linker mit variabler Länge von
dem 5'-Phosphodiester abgetrennt.
In der Verbindung 1 ist ein Linker aus sechs Kohlenstoffen vorhanden.
-
Dann
wird der Nukleinsäurekomplex
dem Entfernen der Thiol-Schutzgruppen unterzogen, um die Tritylgruppe
zu entfernen. Insbesondere wird die Trityl-Schutzgruppe durch eine
Behandlung mit Silbernitrat und Dithiothreitol (DTT) entfernt. Der
Nukleinsäurekomplex
wird mit einem Nanopartikelmetallbestandteil inkubiert. Die beiden
Einheiten werden miteinander an dem Thiol verbunden, das durch die
Entfernung der Tritylgruppe während
der Reaktion zur Entfernung der Schutzgruppen ungeschützt war.
Die gebildeten Wirkstoff-Nanopartikel-Komplexe (in dieser Ausführungsform
Nukleinsäure-Nanopartikel-Komplexe)
können
bis zur Verwendung in dem Reaktionsgefäß behalten werden.
-
IV.F.2. Verbindung eines nukleären Lokalisierungssignals
mit einem Nanopartikel
-
Ein
geeignetes nukleares Lokalisierungssignal wird mit dem Wirkstoff-Nanopartikel-Komplex verbunden.
Nukleäre
Lokalisierungssignale können
unter Verwenden standardmäßiger Peptid-Chemie-Techniken synthetisiert
oder durch proteolytische Spaltung aus einem größeren Protein isoliert werden.
Isolierte oder synthetisierte nukleäre Lokalisierungssignale können von
beliebiger Größe sein,
wobei die einzige Anforderung die ist, dass die Sequenz wenigstens
ein bekanntes NLS umfasst, das üblicherweise
vier bis acht Aminosäuren lang
ist. Verfahren zur Reinigung von Proteinen und Peptiden, die zum
Herstellen nukleärer
Lokalisierungssignale, die aus größeren Proteinen gereinigt werden,
geeignet sind, sind in der Wissenschaft bekannt. Siehe allgemein
Protein Purification Applications: A Practical Approach, (1989)
(Harris & Angal,
Hrsg.) IRL Press; Protein Purification: Principles, High Resolution
Methods, Applications, (1989) (Janson & Ryden, Hrsg.) VCH Publishers.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Herstellung von und Verbindung
eines Protein-Peptid-Konjugats mit einem Nanopartikel. Ein solches
Konjugat kann zum Beispiel ein vergleichsweise großes Protein
und ein vergleichsweise kleines NLS umfassen. Obwohl beide Einheiten
Aminosäuren
umfassen, wird die Unterscheidung zwischen einem Protein und einem
Peptid basierend auf, neben anderen Kriterien, der Funktionalität von jeder
Einheit gemacht. In einem spezifischen Beispiel kann ein Protein-Peptid-Konjugat
BSA und ein NLS umfassen. Anschließend können Protein-Peptid-Konjugate
an Goldnanopartikel gebunden werden.
-
Die
Chemie des Verknüpfens
von Proteinen und Peptiden an Goldnanopartikeln ähnelt der Chemie, die für das Verknüpfen von
Nukleinsäuren
mit Goldnanopartikeln erforderlich ist. In einem Aspekt wird eine
Thiolreaktion durchgeführt.
Die Reaktion kann eine auf dem nukleären Lokalisierungssignal angeordnete
Thiolgruppe, die die Form eines endständigen Cystein- oder Methioninrests
annehmen kann, oder auf dem Nanopartikel angeordnete Thiolgruppe
beinhalten. Die Thiolgruppe kann in geeigneter Weise mit einem primären Amin
auf der anderen Einheit umgesetzt werden. Das primäre Amin
kann in geeigneter Weise die Form eines endständigen Lysin- oder Argininrests
in dem nukleären
Lokalisierungssignal annehmen, es kann jedoch auch auf der Oberfläche des
Nanopartikels angeordnet sein. Siehe z. B. Hainfeld & Furuya, (1992)
J. Histochem. Cytochem. 40: 177–84;
Hainfeld, (1992) Ultramicroscopy 46: 135–44.
-
IV.F.3. Verbindung einer Zelloberflächenerkennungssequenz
mit einem Nanopartikel
-
Es
kann eine geeignete Zelloberflächenerkernnungssequenz
ausgewählt
(zum Beispiel eine, die aus den in Tabelle 1 angegebenen ausgewählt wurde
oder eine, die auf diesen basiert) und, wie oben in Abschnitt IV.D
beschrieben ist, hergestellt werden. Die Sequenz kann im Wesentlichen
ein Protein oder ein Peptid sein, von dem bekannt ist, dass es an
einen Rezeptor bindet, der an der Oberfläche eines gegebenen Zelltyps
exprimiert wird. Es können
daher die gleichen chemischen Reaktionen zum Verbinden einer Zelloberflächenerkennungssequenz
mit einem Nanopartikel durchgeführt
werden, die zum Verbinden eines nukleären Lokalisierungssignals oder
eines Protein-Wirkstoffs mit einem Nanopartikel durchgeführt werden.
Unter Fortsetzung des Beispiels aus Abschnitt IV.F.2 oben kann eine
Thiol-Amin-Reaktion zum Verbinden eines auf entweder dem Nanopartikel
oder der Zelloberflächenerkennungssequenz
angeordneten Thiols mit einem auf dem anderen Teil eines Thiol-Amin-Reaktionspaares
angeordneten, primären
Amin durchgeführt
werden. In Abhängigkeit
von den Reaktivitätsprofilen
und der Reihenfolge, in der die verschiedenen Bestandteile eines
Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln an den Nanopartikel gebunden werden,
kann ein Schema zur Blockierung von Stellen entwickelt werden. Ein
solches Schema kann das Binden eines Rests an unerwünschte Stellen
auf dem Nanopartikel oder auf den Bestandteilen selbst verhindern.
-
IV.F.4. Verbindung einer Anbindungssequenz
mit einem Nanopartikel
-
Ebenso
kann eine Anbindungssequenz an einen Nanopartikel gebunden werden.
Eine solche Sequenz kann zwischen dem Nanopartikel und einer Zelloberflächenerkennungssequenz
oder einer anderen mit dem Nanopartikel verbundenen Einheit angeordnet
sein. Um diesem Zweck zu dienen umfasst die Anbindungssequenz bevorzugt
eine Stelle, an der eine chemische, elektrochemische oder enzymatische
Spaltung erfolgen kann. Wenn eine Anbindungssequenz eine einzel-
oder doppelsträngige
Nukleinsäuresequenz
umfasst, kann die Sequenz eine Schnittstelle für eine Nuklease umfassen, von
der bekannt ist, dass sie in den Zellen vorhanden ist, in die der
Träger
zur Freisetzung eingebracht wird. Wenn die Anbindung ein Protein
ist kann es eine proteolytische Stelle umfassen. Wenn gewünscht wird,
dass die Anbindung photolytisch gespalten wird, kann sie schließlich ein
Material umfassen, das für
eine Photospaltung zugänglich
ist. Kommerziell erhältliche,
photospaltbare Anbindungssequenzen schließen verschiedene Spacer-Phosphoramidite,
die von Glen Research aus Sterling, Virginia, erhältlich sind,
ein.
-
IV.F.5. Biokompatibilität und Schutz
des Trägers
zur Freisetzung
-
Wenn
der Nanopartikel einen Metallbestandteil, wie beispielsweise Gold
umfasst, ist gewünscht,
die Biokompatibilität
zwischen dem Nanopartikel und einem Patienten, dem der Träger zur
Freisetzung verabreicht wird, sicherzustellen. Gold ist relativ
inert und ist weniger physiologisch intrusiv als andere Metalle,
wobei die schädlichen
Effekte jedes Metall- oder Polymermaterials für Nanopartikel durch Beschichten
oder anderweitig insgesamt oder teilweises Beschichten des Nanopartikels
mit einer biokompatiblen Substanz minimiert werden können. Verbindungen,
die zum Erreichen einer Biokompatibilität verwendet werden können, schließen Polymere
(wie beispielsweise Polyethylenglykol – PEG), Proteine (wie beispielsweise
BSA), Lipide (einschließlich Membranumhüllungen)
und Kohlenhydrate ein. Das Hinzufügen dieser Biokompatibilitätsverbindungen
kann nach Hinzufügen
der anderen Bestandteile des Trägers
zur Freisetzung durchgeführt
werden und kann als letzter Syntheseschritt vor dem Einbringen des
Trägers
zur Freisetzung in einen Patienten oder ein System dienen.
-
Diese
Materialien können
auch schützende
oder maskierende Mittel für
den Träger
zur Freisetzung und den (die) damit verknüpften Wirkstoff(e) und das
(die) damit verknüpfte(n)
Targeting-Mittel sein, um eine Erkennung durch das Immunsystem oder
andere biologische Systeme (z. B. Proteasen, Nukleasen (z. B. DNAse
oder RNAse) oder andere Enzyme oder biologische Einheiten, die mit
einem unerwünschten
Abbau verbunden sind) zu verhindern. Die schützende Beschichtung oder Hülle stellt
verhüllende
oder verdeckende Eigenschaften bereit, um zu ermöglichen, dass der Träger zur
Freisetzung eine gewünschte
Zelle oder ein gewünschtes
Gewebe erreicht und der (die) Wirkstoff(e) und das (die) Targeting-Mittel
dabei intakt bleiben.
-
IV.F.6. Verbinden mehrerer Sequenzen mit
einem Träger
zur Freisetzung
-
Es
können
mehrere Sequenzen mit einem Träger
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung verbunden werden. Durch
Verbinden mehrerer Sequenzen mit einem einzigen Träger kann
der Träger
daran angepasst werden, durch verschiedene zelluläre Barrieren,
wie beispielsweise die Zellmembran oder eine Kernmembran zu gelangen.
Zum Beispiel kann ein Träger
von Nanopartikeln eine NLS- und eine-RME-Sequenz umfassen. Die RME-Sequenz
kann bei der Translokation eines Trägers über die Membranen einer Zelle
helfen. Wenn es einmal in der Zelle ist, kann das NLS den Träger zu dem
Kern der Zelle leiten.
-
Bevorzugt
können
alle Sequenzen, die mit einem Träger
zur Freisetzung verbunden sind, eher unabhängig voneinander mit dem Träger verbunden
werden, statt dass Bestandteile aus einer einzelnen langen Sequenz
gebildet werden. Wie durch die im Laborversuch 1 offenbarten Ergebnisse
angegeben ist, stellt eine unabhängige
Verbindung von mehreren Sequenzen (bevorzugt mehreren verschiedenen
Sequenzen) ein effizienteres Verfahren dar, das einen Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln auf eine gewünschte Zellstruktur abzielt.
Das nacheinander erfolgende Verbinden mehrerer Sequenzen kann jedoch
ein ebenso effektives Verfahren zum Steuern eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln an eine gegebene Stelle sein und dieser Ansatz
bildet einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
-
V. Einbringen eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
in einen Patienten oder eine Probe
-
Nachdem
ein ausreichend reiner Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, der bevorzugt einen Nanopartikel,
einen Wirkstoff und ein NLS umfasst) hergestellt wurde, kann es
gewünscht
sein, den Träger
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung herzustellen, die an einen
Patienten oder eine Probe verabreicht werden kann. Bevorzugte Techniken
zur Verabreichung schließen
eine parenterale Verabreichung, eine intravenöse Verabreichung und eine direkte
Infusion in ein beliebiges, gewünschtes
Zielgewebe, das einen festen Tumor oder ein anderes neoplastisches
Gewebe einschließt,
jedoch nicht darauf beschränkt
ist, ein. Dies kann durch Verwenden eines finalen Reinigungsschritts,
der den Träger
in einem Medium anordnet, das eine geeignete pharmazeutische Zusammenfassung
enthält,
erreicht werden. Geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
umfassen entsprechend den Dosierungsinformationen (die auf einer von-Fall-zu-Fall-Basis
bestimmt wurden) allgemein eine Menge des gewünschten Trägers zur Freisetzung – Wirkstoffs,
der ein annehmbares pharmazeutisches Verdünnungsmittel oder ein annehmbarer
pharmazeutischer Hilfsstoff, wie beispielsweise eine sterile wässrige Lösung, beigemischt
sind, um entsprechend den unter Bezugnahme auf den Wirkstoff oben
angegebenen Dosierungsinformationen eine geeignete Endkonzentration
zu ergeben. Solche Formulierungen werden üblicherweise Puffer, wie beispielsweise
phosphatgepufferte Kochsalzlösung
(PBS), oder weitere Zusatzstoffe, wie beispielsweise pharmazeutische Hilfsstoffe,
Stabilisierungsmittel, wie beispielsweise BSA oder HSA, oder Salze,
wie beispielsweise Natriumchlorid, einschließen.
-
Bei
einer parenteralen Verabreichung ist allgemein gewünscht, die
Zusammensetzungen weiter pharmazeutisch annehmbar zu machen, indem
ihre Sterilität,
Nicht-Immunogenität
und Nicht-Pyrogenität
sichergestellt wird. Solche Techniken sind allgemein gut in der
Wissenschaft bekannt, wie beispielsweise in Remington's Pharmaceutical
Sciences, (1980) (Osol, Hrsg.) 16. Ausgabe, Mack Publishing Company,
Esston, Pennsylvania, auf das hierin Bezug genommen wird, veranschaulicht.
Für die
Anwendung am Menschen sollten die Zubereitungen des Weiteren eine
Sterilität,
Pyrogenität,
allgemeine Sicherheits- und Reinigungsstandards, wie sie vom FDA
Office of Biological Standards gefordert werden, erfüllen.
-
Wenn
die Träger
zur Freisetzung in Zellen eingebracht werden, die in einer Zellkultur
suspendiert sind, reicht es aus, die Zellen zusammen mit den Trägern zur
Freisetzung von Nanopartikeln in einem geeigneten Wachstumsmedium,
zum Beispiel Luria-Brühe
(LB) oder einem geeigneten Zellkulturmedium, zu inkubieren. Obwohl
andere Verfahren zum Einbringen möglich sind, werden diese Behandlungen
zum Einbringen bevorzugt und können
ohne Berücksichtigung
der Einheiten, die auf der Oberfläche eines Trägers zur
Freisetzung vorhanden sind, durchgeführt werden.
-
Wenn
in vitro-Versuche durchgeführt
werden sollen, können
die Träger
zur Freisetzung direkt einem ausgewählten Zellwachstumsmedium zugesetzt
werden, bevor die Zellen in das Medium eingebracht werden. Ein solches
Medium muss offensichtlich nicht nur mit den physiologischen Anforderungen
der Zellen, sondern auch mit dem chemischen Profil und dem Reaktivitätsprofil
des Trägers
zur Freisetzung kompatibel sein. Das Profil des Trägers zur
Freisetzung wird einem Fachmann nach Durchsicht der vorliegenden
Offenbarung und im Hinblick auf die an den Nanopartikel gebundenen
Reste ersichtlich sein.
-
V.A. Rezeptorvermittelte Endozytose eines
Trägers
zur Freisetzung
-
Die
Erkennung und das Binden einer auf einem Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
der vorliegenden Erfindung angeordneten Zelloberflächenerkennungssequenz
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung. Die vorliegende Erfindung
nutzt den Vorteil zu verstehen, dass ein Bindungsereignis an der
Zelloberfläche
oft eine beginnender Schritt in einer zellulären Kaskade ist, der zu mehreren
Ereignissen, insbesondere einer rezeptorvermittelten Endozytose,
führt.
-
Die
obigen Verfahren beschreiben Verfahren, durch die ein Träger zur
Freisetzung in eine Probe oder einen Patienten eingebracht werden
kann. Diese Mittel werden auf viele Arten über die Zellmembran transloziert.
Wenn eine Zellerkennungssequenz an einen Nanopartikel gebunden ist,
kann jedoch eine andere Art von Internalisierung, nämlich eine
rezeptorvermittelte Endozytose auftreten.
-
Der
Begriff „rezeptorvermittelte
Endozytose" („RME") beschreibt allgemein
einen Mechanismus, durch den, durch die Bindung eines Liganden an
einen auf der Oberfläche
einer Zelle angeordneten Rezeptor katalysiert, ein an einen Rezeptor
gebundener Ligand in einer Zelle internalisiert wird. Viele Proteine
und andere Strukturen dringen über
eine rezeptorvermittelte Endozytose in Zellen ein, einschließlich Insulin,
epidermaler Wachstumsfaktor, Wachstumshormon, schilddrüsenstimulierendes
Hormon, Nervenwachstumsfaktor, Calcitonin und Glucagon und vielen
anderen, einschließlich
jenen, die in Tabelle 1 angegeben sind. Im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung bietet eine rezeptorvermittelte Endozytose
einen geeigneten Mechanismus zum Transportieren eines Nanopartikels
in das Innere einer Zelle.
-
Bei
einer RME kann die Bindung eines Liganden durch einen an der Oberfläche einer
Zelle angeordneten Rezeptor ein intrazelluläres Signal initiieren, dass
eine Endozytosereaktion einschließen kann. Dadurch wird ein
Mittel, das an die Oberfläche
einer Zelle gebunden ist, invaginiert und in der Zelle internalisiert.
Anschließend
kann eine beliebige Anbindungssequenz, die auf einem Nanopartikel
vorhanden ist, durch die endogenen Enzyme der Zelle gespalten werden,
wodurch das Mittel befreit wird, um seinen Wirkstoff an die geeignete
Struktur freizusetzen.
-
Es
muss erneut betont werden, dass RME kein ausschließliches
Verfahren ist, durch das ein Träger zur
Freisetzung in eine Zelle transloziert werden kann. Andere Verfahren
der Aufnahme, die durch Verknüpfen der
geeigneten Einheit mit einem Nanopartikel ausgenutzt werden können, schließen die
vorteilhafte Verwendung von Membranporen ein. Ebenso bieten phagozytotische
und pinozytotische Mechanismen vorteilhafte Mechanismen, durch die
ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln internalisiert werden kann.
-
VI. Nachweis eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
-
Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können auf
viele Arten sowohl im Inneren als auch außerhalb der Zellen nachgewiesen
werden. In der Tat ist die Fähigkeit,
eine von mehreren Techniken zum Nachweis auszuwählen, ein Aspekt der vorliegenden
Erfindung. Ein Verfahren zum Nachweisen des Vorhandensein eines
Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln ist das Monitoring einer Probe
bezüglich
einer homöostatischen Änderung,
für die
der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln zu erzeugen, konstruiert wurde.
Bei manchen Anwendungen könnte
es jedoch gewünscht
sein, das Vorhandensein eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln mit einem anderen Ansatz zu überwachen.
Verschiedene, jedoch nicht alle, Verfahren zum Nachweisen des Vorhandenseins
von Mitteln zur Freisetzung von Nanopartikeln können die Verwendung von Transmissionselektronen-,
Fluoreszenz- und anderen Mikroskopietechniken; einen auf Spektroskopie
basierenden Nachweis; und Nachweisverfahren, die Proteine, wie beispielsweise
immunologische Verfahren beinhalten, einschließen. Andere Verfahren sind
möglich
und werden von den spezifischen Umständen des Versuchs oder Behandlungsprotokolls
abhängen.
-
IV.A. Nachweis eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln mittels Transmissionselektronenmikroskopie
-
Zum
Nachweisen des Vorhandenseins eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
kann Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) verwendet werden.
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, die 5 nm große und größere Nanopartikel umfassen,
können
mittels TEM deutlich visualisiert werden, wie durch die in den 1A und 1B gezeigten
TEM-Aufnahmen bewiesen ist. 1A zeigt
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, die 30 nm große Nanopartikel umfassen. In
beiden Figuren umfassen die Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln ein nukleäres Lokalisierungssignal. Die 1A und 1B geben
an, dass TEM ein nützliches
Verfahren zum Nachweisen des Vorhandenseins und zur subzellulären Lokalisierung
von Trägem zur
Freisetzung von Nanopartikeln ist. Wie in 1A gezeigt
ist, sind Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, die Nanopartikel umfassen, die
so klein wie 5 nm sind, sichtbar.
-
Die 1A und 1B zeigen,
dass TEM zum Nachweisen des Vorhandenseins eines Trägers zur Freisetzung
von Nanopartikeln in dem Kern einer Zelle verwendet werden kann.
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, die 5 nm große Nanopartikel umfassen, ordnen
sich in dem Kern einer Zelle an, wie in 1A gezeigt
ist. Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, die 30 nm große Nanopartikel umfassen, bleiben
in dem Zytoplasma der Zelle, wie in 1B gezeigt
ist. Die TEM ermöglicht
daher den Nachweis von Trägern
zur Freisetzung von Nanopartikeln und die subzelluläre Lokalisierung
der Träger
zur Freisetzung.
-
Die
TEM kann ebenso zum Abschätzen
der Dichte von Trägern
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem Bereich verwendet werden.
Eine Berechnung der Dichte kann durch Zählen der Anzahl an beobachteten
Partikeln in einem gegebenen, mittels TEM gescannten Bereich durchgeführt werden.
Ein Verständnis
der Dichte von Trägern
zur Freisetzung von Nanopartikeln in einem definierten Bereich,
wie beispielsweise dem Kern oder Zytoplasma einer Zelle, kann Informationen
bereitstellen, die die Anforderungen an die Größe eines Nanopartikels, die
Effektivität
eines gegebenen nukleären
Lokalisierungssignals und andere Parameter berücksichtigen.
-
VI.B. Spektroskopischer Nachweis eines
Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln
-
Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können auch
spektroskopisch nachgewiesen werden. In der vorliegenden Erfindung
können
UV-, sichtbar- und
IR-spektroskopische Verfahren verwendet werden. Die Auswahl eines
Nachweisverfahrens wird üblicherweise
von der Versuchskonstruktion abhängen.
In einer Ausführungsform
können
die Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln indirekt unter Verwenden von Fluoreszenzspektroskopie
nachgewiesen werden.
-
Die
Expression von GFP und anderen fluoreszierenden Markerproteinen,
die durch einen Wirkstoff eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird, kann mittels Fluoreszenz
nachgewiesen werden und kann als Indikator für das Vorhandensein eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln fungieren. Alternativ dazu kann ein
fluoreszierender Rest mit dem Nanopartikelbestandteil eines Trägers zur Freisetzung
von Nanopartikeln verbunden werden und auf diese Weise kann das
Vorhandensein des Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln selbst identifiziert werden.
-
VI.C. Auf Mikroskopie basierender Nachweis
eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln
-
Wie
in Abschnitt VI.A oben angegeben ist, ist eine TEM eine Form von
Mikroskopie, die zum Nachweis von Trägern zur Freisetzung von Nutzen
ist. Andere Formen von Mikroskopie können jedoch ebenso verwendet
werden. Zum Nachweis des Vorhandenseins von Trägern zur Freisetzung können Mikroskopietechniken, wie
beispielsweise Hellfeldmikroskopie, Phasenkontrastmikroskopie, Konfokalmikroskopie
und andere Techniken verwendet werden.
-
Für die Sichtbarmachung
zellulärer
Organellen wird üblicherweise
Phasenkontrastmikroskopie verwendet und sie kann dazu verwendet
werden, das Vorhandensein von Trägem
zur Freisetzung nachzuweisen. Konfokalmikroskopie kann ebenso für den Nachweis
von Trägern
zur Freisetzung von Nutzen sein. Die Auflösung irgendeiner der obigen
Mikroskopietechniken kann durch Einführen verschiedener Kontrastverstärker oder
andere Mittel, von denen bekannt ist, dass sie die Aufnahmen verfeinern
und die Auflösung
erhöhen,
verbessert werden.
-
VI.D. Auf Proteinen basierender Nachweis
eines Trägers
zur Freisetzung von Nanopartikeln
-
Ein
auf Proteinen basierender Nachweis eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
ist ebenso möglich.
Zum Beispiel kann ein zweites Protein, von dem bekannt ist, dass
es an ein erstes, an den Nanopartikel gebundenes Protein bindet,
markiert und als Sonde verwendet werden. Geeignete Marker schließen fluoreszierende
Reste und andere Marker ein. Nach der Bindung des ersten mit dem
zweiten Protein und daher der Bindung des markierten zweiten Proteins
mit dem Träger
zur Freisetzug von Nanopartikeln ist das Vorhandensein eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln durch Nachweisen des Vorhandenseins
der Sonde nachweisbar. Zum Nachweisen eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
der vorliegenden Erfindung kann jedes geeignete Proteinpaar verwendet werden;
vorzugsweise wird ein erstes Protein mit einem Nanopartikel verbunden
und ein zweites Protein wird mit einem nachweisbaren Marker markiert
und von den beiden Proteinen ist bekannt, dass sie aneinander binden.
-
VII. Anwendungen der Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung
-
Die
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können dazu
verwendet werden, eine Vielzahl von Wirkstoffen an eine Vielzahl
verschiedener zellulärer
und subzellulärer
Positionen freizusetzen. Wie nachstehend ausführlicher beschrieben ist, ist
die vorliegende Erfindung zur Analyse der Genexpression; zum Einbauen
einer Nukleinsäuresequenz
oder einer Sequenz, die Nukleinsäureanaloga
umfasst, in das Genom einer Zelle; zum Ändern der Konzentration eines
regulatorischen Proteins in einer Zelle; zum Ändern eines RNA-Splicing-Musters;
und zum Wechselwirken mit der mRNA in dem Zytoplasma einer Zelle
von Nutzen.
-
Als
generelle Regel sollte, wenn Nukleinsäuresequenzen ausgewählt und
manipuliert werden, wenn immer es möglich ist, Sorgfalt darauf
verwendet werden, das Potential für die Bildung von Strukturen,
die ein Selbst-Annealing durchführen,
zu minimieren. Es sollten Sequenzen mit beliebiger chemischer Zusammensetzung,
von denen vorhergesagt werden kann, dass sie zu Strukturen führen, die
ein Selbst-Annealing durchführen,
vermieden werden, wenn die vorliegende Erfindung ausgeführt wird.
-
Daneben
kann die Stringenz der Hybridisierungsbedingungen unter der allgemeinen
Regel, dass die Temperatur innerhalb von annähernd 10°C der vorhergesagten Tm der Duplex bleiben sollte, die diejenige
Temperatur (bei definierter Innenstärke und pH) ist, bei der 50%
der Zielsequenz mit einer perfekt abgestimmten Sonde hybridisiert,
variiert werden. Ein Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen für die Analyse komplementärer Nukleinsäuren mit
mehr als 100 komplementären
Resten ist eine Inkubation über
Nacht in 50% Formamid mit 1 mg Heparin bei 42°C. Einer Wäsche unter hoher Stringenz
kann einer Wäsche
unter geringer Stringenz vorausgehen, um das Untergrundsignal der
Sonde aufzuheben. Ein Beispiel für
Waschbedingungen unter mittlerer Stringenz für eine Duplex mit mehr als
ungefähr
100 Nukleotiden ist eine 15-minütige Inkubation
in 1 × SSC
bei 45°C.
Ein Beispiel für
eine Wäsche
unter niedriger Stringenz für
eine Duplex mit mehr als ungefähr 100
Nukleotiden ist eine 15-minütige
Inkubation in 4–6 × SSC bei
40°C. Für kurze
Sonden (z. B. ungefähr
10 bis 50 Nukleotide) beinhalten stringente Bedingungen üblicherweise
eine Inkubation in Salzkonzentrationen von weniger als ungefähr 1,0 M
Natriumionen-, üblicherweise
ungefähr
0,01 bis 1,0 M Natriumionen- (oder einer anderen Ionen-) konzentration,
bei einem pH von 7,0 bis 8,3 bei einer Temperatur von mindestens
ungefähr
30°C. Stringente
Bedingungen können
auch durch die Zugabe destabilisierender Mittel, wie beispielsweise
Formamid, erreicht werden, Allgemein gibt ein Signal-Rausch-Verhältnis von
2-mal (oder mehr) als demjenigen, das bei einer Sonde ohne Bezug
in dem bestimmten Hybridisierungs-Assay beobachtet wird, den Nachweis
einer spezifischen Hybridisierung an.
-
VII.A. Modulation und Analyse der Genexpression
-
Die
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können zum
Modulieren und Analysieren der Genexpression in einem Modellsystem
verwendet werden. Es ist wesentlich, dass die Expression eines Gens
von Interesse mit der Herstellung von mRNA übereinstimmt, die von der DNA-Sequenz
des Gens transkribiert wird. Eine transkribierte mRNA wird standardmäßigen Regeln
der Watson-Crick-Basenpaarung unterzogen. In einer Ausführungsform
kann daher ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln zum direkten Modulieren der Expression
eines Gens verwendet werden, indem ein Wirkstoff ausgewählt wird,
der alle die Expression hemmenden Strukturen entfernen oder die
Expression fördernde
Strukturen einführen
wird. In einer anderen Ausführungsform
wird ein Träger
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung zum Nachahmen eines Bestandteils
des natürlichen
zweiten Messenger-Systems einer Zelle und dadurch zum Modulieren
der Transkription und der Translation eines gegebenen Gens verwendet.
-
In
einer Ausführungsform
moduliert ein Transkriptionsfaktor oder ein anderes Protein mit
der Fähigkeit, die
Proteinexpression zu modulieren, das dem Zytoplasma oder dem Kern
einer Zelle durch einen Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung präsentiert
wurde, die Genexpression. Die Modulation umfasst sowohl die Hoch-
als auch die Herunterregulierung eines Gens. In dieser Ausführungsform
umfasst ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln entweder einen kompetenten Transkriptions-
oder Translationsmodulator (z. B. einen Transkriptionsfaktor) oder
eine Nukleinsäuresequenz,
die für
einen Transkriptions- oder Translationsmodulator in der Rolle eines
Wirkstoffs kodiert. Kompetente Modulatoren können in der Form aktiv sein,
in der sie an einen Nanopartikel gebunden sind oder sie können in
einer Form vorliegen, die durch proteolytische oder ein andere enzymatische
oder chemische Behandlung in dem Zytoplasma oder dem Kern einer
Zielzelle aktiviert wird. In ähnlicher
Weise können
Nukleinsäuresequenzen,
die für
einen Transkriptions- oder Translationsmodulator kodieren, durch
die Translationsmaschinerie der Zielzelle translatiert werden, die
in einem Verfahren verwendet kann, das zu einer Feedback-Inhibition-Schleife
(Rückkopplungshemmungsschleife)
analog ist: die Expressionsmaschinerie der Zielzelle kann zum Exprimieren
der durch einen Träger
zur Freisetzung eingeführten
Nukleinsäure
verwendet werden, die dann ein Protein erzeugen wird, das eine weitere
Expression des Proteins verhindern kann.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Genexpression in einer Zelle moduliert, die ein Protein
aufweist, dessen Expression von einem gegebenen Splicing-Muster
abhängt.
In dieser Ausführungsform
wird ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der
ein Morpholino-Oligonukleotid, eine PNA oder ein andere Oligonukleotid
mit geeigneter Sequenz umfasst, die das Splicing ändert, in
Zielzellen eingebracht, die ein Gen umfassen, dessen Expression
von einem Splicing-Ereignis abhängt.
Wenn ein Gen, das für
das grüne
fluoreszierende Protein („GFP") kodiert, dazu verwendet
wird, diese Ausführungsform
der Erfindung, in der Abwesenheit eines solchen Morpholino-Oligonukleotids nachweisbar
zu zeigen, liegt keine Expression von GFP vor. In Zellen, in denen
das durch einen Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung freigesetzte
Morpholino-Oligonukleotid vorhanden ist, treten wechselnde Splicing-Ereignisse
auf und das GFP-Gen wird exprimiert und kann spektrophotometrisch
nachgewiesen werden. Dieses Beispiel kann für jedes beliebige Gen erweitert
werden, bei dem ein Splicing durchgeführt werden kann, um ein funktionelles
Protein zu erzeugen, wobei ein geeignetes Nukleotid als an einen
Träger
zur Freisetzung gebundener Wirkstoff dient.
-
VII.B. Modulieren der Translation eines
Proteins
-
Ein
Träger
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung kann zum Freisetzen einer
Nukleinsäuresequenz
für den
Einbau in das Genom einer Zielzelle verwendet werden. Dieses Konzept
wird manchmal als „antisense-„ oder „Gentherapie" bezeichnet. Durchbrüche in der
Molekularbiologie und das Humangenomprojekt haben vorher nicht vorhersehbare
Möglichkeiten
für einen
gezielten Eingriff in die Genexpression eröffnet. Diese schließen dauerhafte
Ansätze,
wie beispielsweise eine transgene Überexpression oder eine rekombinante Unterbrechung
spezifischer Gene sowie neue Ansätze
für eine
vorübergehende
Unterdrückung
der Genfunktion ein. Kurze synthetische antisense-(AS-)Oligodesoxynukleotide
(ODN), die so konstruiert sind, dass sie mit spezifischen Sequenzen
innerhalb einer angezielten mRNA hybridisieren, gehören zur
letzteren Klasse. Der Einbau eines fehlenden Gens in das Genom eines
Wirts war ebenso von wesentlichem Interesse.
-
Ein
AS-Eingriff in die Expression spezifischer Gene kann durch die Verwendung
synthetischer antisense-Oligodesoxynukleotide (AS-ODNs) erreicht
werden. Siehe allgemein Agrawal, (1996) Trends Biotechnol. 14 (10):
376–87;
Lev-Lehman et al., (1997) in Antisense Therapeutics, (Cohen & Smisek, Hrsg.),
Plenum Press, New York; und Lefebvre-D'Hellencourt
et al., (1995) Eur. Cytokine Netw., 6: 7–19; Oligonucleotide & Gene Therapy-Base Antisense Therapeutics,
(1997), (Morl, Hrsg.) Drug & Market
Development Publications, Westborough, Massachusetts; Antisense
Therapeutics, (1996) (Agrawal, Hrsg.) Humana Press, Totowa, New Jersey
für einen
allgemeinen Überblick über antisense.
AS-ODNs sind kurze
DNA-Sequenzen mit üblicherweise
15 bis 25 Basen Länge
und sind so konstruiert, dass sie eine Ziel-mRNA von Interesse komplementieren und
eine RNA:ODN-Duplex
bilden. Diese Duplexbildung kann ein Verarbeiten, ein Splicing,
einen Transport oder eine Translation der relevanten mRNA verhindern.
Des Weiteren können
bestimmte AS-ODNs
eine zelluläre
RNase H-Aktivität
auslösen,
wenn sie mit ihrer Ziel-mRNA hybridisiert werden, was zu einem Abbau
der mRNA führt.
Calabretta et al., (1996) Semin. Oncol., 23: 78–87. In diesem Fall wird die
RNase H den RNA-Bestandteil der Duplex spalten und kann möglicherweise
das AS-ODN freisetzen, um weiter mit den anderen Molekülen der
Ziel-RNA zu hybridisieren. Eine weitere Wirkungsweise resultiert
aus der Wechselwirkung an AS-ODNs
mit genomischer DNA unter Bildung einer Tripelhelix, die transkriptionell
inaktiv sein könnte.
-
Die
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können dazu
verwendet werden, das Expressionsprofil einer Zielzelle unter Verwenden
der obigen Erörterung
als allgemeine Anleitung zu verändern.
In einer Ausführungsform
kann ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln hergestellt werden, der wenigstens
eine AS-Sequenz, eine ODN-Sequenz, eine AS-ODN-Sequenz oder eine
andere Nukleinsäure-
oder eine modifizierte Nukleinsäuresequenz
umfasst. Diese Sequenz kann als Wirkstoff in einem Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln dienen. Der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
umfasst auch ein nukleäres
Lokalisierungssignal, das den Träger
zur Freisetzung zu dem Kern einer Zelle leitet. Alternativ dazu können, wenn
gewünscht
ist, dass der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln in dem Zytoplasma bleibt, größere Nanopartikel
(z. B. 30 nm) verwendet werden. Die genaue Sequenz und/oder Zusammensetzung
eines Wirkstoffs spiegelt die Rolle oder die Rollen des Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln wieder. Zum Beispiel kann ein Wirkstoff
zu einem Gen von Interesse komplementär sein.
-
In
der Praxis kann ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln, der konstruiert ist, dass sie
das Translationsprofil eines Proteins der Zielzelle ändert, einem
Patienten durch Injektion verabreicht werden, oder, wenn die Zielzellen
in einem in vitro-Versuch vorhanden sind, kann der Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln direkt in das Wachstumsmedium der
Zellen gegeben werden. Beide Verfahren zum Einbringen sind nachstehend
beschrieben und andere werden einem Fachmann nach Studium der vorliegenden
Offenbarung ersichtlich sein.
-
VII.C. Modulieren der Konzentration regulatorischer
Proteine
-
Die
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können zum
Modulieren der Konzentration verschiedener zellulärer regulatorischer
Proteine verwendet werden. Ein spezifisches Beispiel der Regulation
ist als das Verwenden eines Transkriptionsfaktor-Lockmittels bekannt.
Wie hierin vorstehend angegeben ist, beziehen sich die Begriffe „Lockmittel" und „Transkriptionsfaktor-Lockmittel" auf Moleküle, die an
Transkriptionsfaktoren binden oder mit diesen Wechselwirken und
deren Bindung an native Enhancer-Sequenzen verhindern. Es ist möglich, Transkriptionsfaktor-Lockmittel
zu konstruieren, die spezifisch mit Transkriptionsfaktoren Wechselwirken
und die natürliche
Bindungsstelle auf dem Genom für
den bestimmten Transkriptionsfaktor nachahmen oder diese ähneln. Manche
Transkriptionsfaktor-Lockmittel können den Transkriptionsfaktor
mit einer Affinität
binden, die nahe seiner Affinität
für die
natürliche
Bindungsstelle auf dem Genom ist oder diese übersteigt.
-
Neben
einer Bindung an eine endogene Bindungsstelle auf dem Genom können manche
Transkriptionsfaktoren auch an intrazelluläre löslichen Liganden binden. Die
Bindung eines solchen Transkriptionsfaktors an einen geeigneten
Liganden ändert
anschließend
das Bindungsprofil des Transkriptionsfaktors an dessen Bindunkstelle
oder Bindungsstellen auf dem Genom. Erneut dargestellt kann die
Bindung eines Liganden durch einen Transkriptionsfaktor die Fähigkeit
des Transkriptionsfaktors modulieren, an dessen angestrebte Stelle
auf dem Genom zu binden. Solche Transkriptionsfaktoren werden in
der Wissenschaft auch als intrazelluläre oder nukleare Rezeptoren
für lösliche Liganden
bezeichnet.
-
Transkriptionsfaktor-Lockmittel
können
auf viele Arten funktionieren und können daher eine Vielzahl von
Elementen umfassen. Zum Beispiel können Nukleinsäuresequenzen
mit zellulärer
Ziel-DNA um die Bindung an einen oder mehrere Transkriptionsfaktoren
konkurrieren. In diesem Beispiel können Nukleinsäuresequenzen
eine Duplex mit einer Zielsequenz bilden und die Sequenz effektiv
inaktivieren. Es können
Nukleinsäuresequenzen
eingebracht werden, die duplexartige Strukturen, wie beispielsweise
Haarnadelstrukturen, kreuzförmige
Strukturen oder andere Strukturen bilden, die die zelluläre Ziel-DNA
effektiv inaktivieren werden.
-
Es
besteht keine Anforderung, dass eine in die zelluläre Ziel-DNA
eingebrachte Sequenz unmodifizierte Nukleinsäuren umfasst. Die Sequenzen
können
Nukleinsäuremoleküle umfassen,
die modifizierte Phosphodiesterbindungen enthalten. Modifizierte
Phosphodiesterbindungen können
zum Beispiel Phosphorthioat, Phosphoramidit und Methylphosphatderivate
einschließen.
-
Die
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung können eine
Modulation der Konzentration regulatorischer Moleküle ermöglichen.
Die Modulation kann durch Verbinden eines geeigneten Wirkstoffs
mit einem Nanopartikel erreicht werden. Zum Beispiel kann eine kurze
Sequenz doppelsträngiger DNA,
zu der ein gegebenes regulatorisches Protein (z. B. ein Transkriptionsfaktor)
eine hohe Affinität
besitzt, als Transkriptionsfaktor-Lockmittel, wie er hierin vorstehend
beschrieben wurde, verwendet werden. Weitere Anwendungen zum Modulieren
regulatorischer Proteine für
einen Träger
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung werden einem Fachmann
unter Berücksichtigung
des Gesichtspunkts der vorliegenden Offenbarung ersichtlich sein.
-
VII.D Modulieren des RNA-Splicing
-
Allgemein
kann die Expression eines spezifischen Gens in jedem beliebigen
Schritt in dem Prozess des Herstellens eines Wirkstoffs reguliert
werden. Die Modulation der gesamten Proteinaktivität kann über transkriptionale,
Transkript verarbeitende, translationale oder posttranslationale
Mechanismen erfolgen. Eine Rolle eines Trägers zur Freisetzung von Nanopartikeln
der vorliegenden Erfindung ist, die Transkription einer Nukleinsäuresequenz
zu modulieren.
-
Die
Transkription bezeichnet einen zellulären Prozess, der die Wechselwirkung
einer RNA-Polymerase mit einem Gen beinhaltet, was die Expression
als RNA anhand der strukturellen Informationen, die in den Kodierungssequenzen
des Gens vorhanden sind, steuert. Der Prozess schließt die folgenden
Schritte ein, ist jedoch nicht auf diese beschränkt:
(1) Initiierung der
Transkription, (2) Transkriptelongation, (3) Transkript-Splicing,
(4) Transkript-Capping (Verschließen des Transkripts), (5) Terminierung
des Transkripts, (6) Polyadenylierung des Transkripts, (7) nukleärer Export
des Transkripts, (8) Editierung des Transkripts und (9) Stabilisieren
des Transkripts. Die Transkription kann durch Ändern der transkriptionalen
Initiierungsrate oder des Fortschreitens der RNA-Polymerase geändert werden
(Maniatis et al., (1987) Science, 236: 1237–45). Die Verarbeitung des
Transkripts kann durch Begebenheiten, wie beispielsweise das Muster
des RNA-Splicing (das Splicing der RNA, um eine oder mehrere mRNA-Spezies
zu erhalten), die Rate des mRNA-Transports zu dem Zytoplasma oder
die Stabilität
der mRNA beeinflusst werden.
-
Obwohl
manche eukaryotische mRNA-Transkripte direkt translatiert werden,
enthalten daneben viele einen oder mehrere Bereiche, die als „Introns" bekannt sind und
aus einem Transkript herausgeschnitten werden, bevor es transkribiert
wird. Die übrig
bleibenden (und daher translatierten) Bereiche sind als „Exons" bekannt und werden
miteinander gespleisst (verbunden), um eine kontinuierliche mRNA-Sequenz
zu bilden. mRNA-Splicingstellen,
d. h. Intron-Exon-Verbindungen, können Zielbereiche für einen
Wirkstoff der vorliegenden Erfindung sein und können insbesondere in Situationen
von Nutzen sein, in denen bei einer Erkrankung ein anomales Splicing
auftritt oder in denen eine Überproduktion
eines bestimmten mRNA-Splicing-Produkts bei einer Erkrankung auftritt.
Anomale Fusionsverbindungen aufgrund von Umordnungen oder Deletionen
können
ebensolche Ziele sein.
-
Die
vorliegende Erfindung kann zum Modulieren des RNA-Splicing verwendet
werden. Dieser Aspekt der vorliegenden Erfindung kann durch Auswählen eines
geeigneten Wirkstoffs, wie beispielsweise einer Nukleinsäuresequenz,
von der bekannt ist, dass sie das Splicing-Muster für ein gegebenes
Gen ändert,
ausgeführt
werden. Die Verwendung einer geeigneten Sequenz (z. B. DNA, RNA,
Morpholinonukleotid usw.) kann das Splicing-Muster und daher das
Expressionsprofil eines Proteins bei einer Zelle beeinflussen. Die
Freisetzung der geeigneten Sequenz stellt das größte Hindernis bei therapeutischen
Anwendungen des RNA-Splicing dar, das durch das Verwenden von Trägern zur
Freisetzung von Nanopartikeln, die die Fähigkeit besitzen, auf den Kern
abzuzielen, überwunden
werden kann.
-
VII.E. Wechselwirkung mit der mRNA im
Zytoplasma
-
Die
vorliegende Erfindung kann dazu verwendet werden, mit einem mRNA-Iranskript
für ein
gegebenes Protein, während
sich das Iranskript im Zytoplasma befindet wechselzuwirken. Die
Wechselwirkung kann viele Formen, einschließlich einer Modulation der
Menge eines gegebenen, von einer Zelle erzeugten Proteins, annehmen.
In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung ein antisense-Nukleotid
zum Wechselwirken mit der mRNA, die in das Zytoplasma exportiert
wurde, verwenden. Siehe z. B. Bassell et al., (1999) FASER J. 13:
447–54.
-
Ein
Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung kann
so konstruiert sein, dass er mit der mRNA in dem Zytoplasma einer
Zelle wechselwirkt. Die spezifische Hybridisierung einer oligomeren
Verbindung mit der mRNA kann die normale Funktion der mRNA beeinträchtigen.
Diese Modulation der Funktion einer Nukleinsäure durch Verbindungen, die
spezifisch an diese hybridisieren, wird allgemein als „antisense" bezeichnet und ist
hierin vorstehend erörtert.
Antisense-Verbindungen können
verschiedene Funktionen der RNA unterbrechen, wobei alle vitalen
Funktionen, wie zum Beispiel die Translokation der RNA an die Stelle
einer Proteintranslation, die Translation eines Proteins aus der
RNA, das Splicing der RNA, um eine oder mehrere mRNA-Spezies zu
erhalten und eine katalytische Aktivität, die an der RNA beteiligt
ist oder durch die RNA ermöglicht
wird, einschließen.
Der Gesamteffekt einer solchen Beeinträchtigung der mRNA-Funktion
ist die Modulation der Expression des Proteins, für das die
mRNA kodiert.
-
Die
Verbindung einer antisense-Verbindung mit zum Beispiel einer mRNA
kann für
Diagnostika, Therapeutika, zur Prophylaxe und als Forschungsreagenzien
und -kits verwendet werden. Wenn es als Therapeutikum verwendet
wird, kann ein Patient, bei dem vermutet wird, dass er eine Erkrankung
oder Störung
aufweist, die durch Modulieren der Expression eines gegebenen Proteins
behandelt werden kann, durch Verabreichen eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung, der einen
antisense-Wirkstoff umfasst,
behandelt werden. Die Verwendung von Trägern zur Freisetzung von Nanopartikeln
der vorliegenden Erfindung kann, wenn antisense-Verbindungen als
Wirkstoff eingeschlossen sind, auch prophylaktisch, z. B. zum Verhindern
oder Verzögern
von zum Beispiel einer Infektion, einer Entzündung oder der Bildung eines
Tumors, verwendet werden.
-
Antisense
tragende Träger
zur Freisetzung der vorliegenden Erfindung sind für Forschungs-
und Diagnosezwecke von Nutzen, da der antisense-Bestandteil mit
Nukleinsäuren
hybridisieren kann, die für
ein bestimmtes Protein von Interesse kodieren, wodurch es möglich ist,
leicht Sandwich- und andere Assays zu konstruieren, um diese Tatsache
auszunutzen.
-
Daneben
können
die Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung durch
die Auswahl eines Nanopartikels mit geeigneter Größe subzellulär lokalisiert
werden. Wie in 1B gezeigt ist, bleiben Träger zur
Freisetzung, die 30 nm große
oder größere Nanopartikel
umfassen, ungeachtet des Vorhandenseins oder Nicht-Vorhandenseins
eines nukleären
Lokalisierungssignals, in dem Zytoplasma einer Zelle lokalisiert
und werden nicht im Kern einer Zelle lokalisiert. Diese Beobachtung
gibt an, dass größere Nanopartikel
in das Zytoplasma geleitet werden können, in der nicht-translatierte
mRNA lokalisiert ist. Kleinere Nanopartikel können dazu verwendet werden,
eine Vor-mRNA in den Kern zu leiten. Ein Träger zur Freisetzung der vorliegenden
Erfindung kann daher in das Zytoplasma einer Zelle geleitet werden,
wo er mit den darin angeordneten RNA-Sequenzen Wechselwirken kann.
-
VIII. Vorteile der Träger zur Freisetzung der vorliegenden
Erfindung
-
Gegenüber den
derzeit in der Wissenschaft bekannten Verfahren zur Freisetzung
weist die vorliegende Erfindung eine Reihe von Vorteilen auf. Zunächst besteht
ein entscheidender Vorteil in der Verwendung eines nukleären Lokalisierungssignals.
Der Einschluss eines NLS als Bestandteil eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln gewährleistet, dass, unter der Annahme
der Optimierung anderer Variablen, der Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
direkt zu dem Kern einer Zelle geleitet wird. Dieser Vorteil steigert
in hohem Maße
die Effizienz eines Wirkstoffs, der dazu konstruiert wurde, mit
nuklearen Strukturen wechselzuwirken, indem die Menge an Material
erhöht
wird, die an den Kern einer Zielzelle freigesetzt wird; der Einschluss
des NLS führt
dazu, dass weniger Material für
eine kürzere
Dauer in dem Zytoplasma angeordnet ist und sehr viel weniger Material
abgebaut wird. Das NLS bietet daneben die Möglichkeit, effektiv auf zelluläre Prozesse,
die in dem Kern auftreten, wie beispielsweise DNA-Replikation, -Transkription
und verschiedene Splicing-Ereignisse,
abzuzielen.
-
Die
Bindung weiterer Targeting-Mittel kann bei der Translokation eines
Trägers über verschiedene Membranen,
wie beispielsweise die Kernmembran einer Zelle oder die Außenmembran
einer Zelle, helfen, wodurch ein weiterer Vorteil bereitgestellt
wird. Wenn Membrane und andere Strukturen, die allgemein die Translokation
eines Vehikels an eine gegebene Position in oder an einer Zelle
behindern, als „Schlösser" bezeichnet werden,
können
NLS- und RME-Sequenzen als „Schlüssel" bezeichnet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kann daher ein Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung eine
Vielzahl verschiedener Sequenzen oder „Schlüssel" umfassen die einem gegebenen Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln ermöglichen können, durch verschiedene Potentialbarrieren
zu einer Translokation zu gelangen.
-
Ein
weiterer Vorteil einer bevorzugten Ausführungsform der Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung ist die
Fähigkeit,
Nanopartikel zu erzeugen, die ein Material umfassen, das biologisch
inert ist. Es ist zum Beispiel möglich,
Nanopartikel aus Gold und anderen Materialien herzustellen. Anders
als andere Materialien ist Gold biologisch inert und kann, ohne
wesentliche ungünstige
Effekte durch biologische Systeme, physiologisch toleriert werden.
Ferner kann ein Nanopartikel ein biologisch abbaubares Material
umfassen, das nach Aufbrechen die Bestandteile des Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln, die alle selbst biologisch abbaubar
sind, liefern kann.
-
Ein
noch weiterer Vorteil einer bevorzugten Ausführungsform der Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung ist ihre
Fähigkeit,
aufgrund der fehlenden Einschränkung
des Wirkstoffs in irgendeiner von vielen Rollen zu fungieren. Ein Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln der vorliegenden Erfindung kann daher
eine Vielzahl von Rollen ausfüllen,
indem einfach der Wirkstoff je nach Bedarf geändert wird. Ein Träger zur
Freisetzung von Nanopartikeln, der dazu konstruiert ist, die Genexpression
durch Freisetzen eines antisense-Strangs zu dem Kern einer Zelle
zu modulieren, kann auch als Transkriptionsfaktor-Lockmittel fungieren,
indem der antisense-Strang-Wirkstoff gegen eine doppelsträngige DNA-Sequenz
ausgetauscht wird.
-
Schließlich kann
die Größe des Nanopartikels
variiert werden, was ein unterschiedliches Abzielen eines Trägers zur
Freisetzung von Nanopartikeln bereitstellen kann. Die Größe der Nanopartikel
kann das Abzielen eines Trägers
zur Freisetzung beeinflussen. Ein Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln,
der einen Nanopartikel von ungefähr
30 nm oder mehr umfasst, wird nicht in den Kern einer Zelle transportiert
werden und wird im Zytoplasma der Zelle bleiben, selbst wenn ein
NLS vorhanden ist. Obwohl ein solcher Träger zur Freisetzung von Nanopartikeln
nicht zu dem Kern einer Zelle transportiert werden könnte, kann
der Träger
zur Freisetzung von Nanopartikeln jedoch durch die Zelle internalisiert
werden und in dem Zytoplasma lokalisiert bleiben. Solche Träger können daher
zum Modulieren von Prozessen, die im Zytoplasma auftreten, wie beispielsweise
der Translation und Translokation, von Nutzen sein.
-
Laborbeispiel
-
Das
folgende Laborbeispiel wurde aufgenommen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zu veranschaulichen. Bestimmte Aspekte des folgenden
Laborbeispiels sind in Bezug auf Techniken und Vorgehensweisen beschrieben,
die durch die vorliegenden Erfinder im Rahmen ihrer allgemeinen
Arbeitspraxis der Erfindung gefunden oder in Erwägung gezogen wurden. Dieses
Laborbeispiel ist beispielhaft durch die Verwendung von standardmäßigen Labortätigkeiten
der Erfinder veranschaulicht. Im Licht der vorliegenden Offenbarung
und des allgemeinen Fachwissens wird ein Fachmann erkennen, dass
das folgende Laborbeispiel lediglich beispielhaft sein soll und
dass zahlreiche Änderungen,
Modifikationen und Abänderungen
eingeführt
werden können,
ohne von dem eigentlichen Sinn und Umfang der vorliegenden Erfindung
abzuweichen.
-
Laborbeispiel
-
Ein
gezieltes Eindringen in Zellen stellt einen zunehmend wichtigen
Forschungsbereich dar. Der Kern ist ein wünschenswertes Ziel, da die
genetischen Informationen der Zelle und die Transkriptionsmaschinerie dort
vorliegen. Die Diagnosen des Phänotyps
einer Erkrankung, die Identifizierung potentieller Wirkstoffkandidaten
und die Behandlung von Erkrankungen durch neue Verfahren, wie beispielsweise
eine antisense-Therapie,
würde durch
den effizienten Transport von Materialien zu lebenden Zellkernen
wesentlich verbessert werden (Kole & Sazani, (2001) Curr. Opin. Mol.
Ther. 3: 229–234).
In dem vorliegenden Laborbeispiel wird über das intrazelluläre Schicksal
von Goldnanopartikeln berichtet, die chemisch so konstruiert wurden,
dass sie vom Äußeren einer
lebende Zelle in den Kern gehen.
-
Obwohl
bereits Metall-, Halbleiter-Polymer- und magnetische Partikel in
Zellen eingeschleust wurden (Liu et al., (2001) Biomacromolecules
2: 362–368;
Marinakos et al., (2001) J. Phys. Chem. B. 105: 8872–8876; West & Halas, (2000)
Curr. Opin. Biotech. 11: 215–217;
Hogemann et al., (2002) Bioconjugate Chem. 13: 116–121) existiert
kein umfassender zytochemischer Ansatz dafür, auf den Kern von außerhalb
der Plasmamembran lebender Zellen abzuzielen. Die Entwicklung eines
Ansatzes, der den Transport Nanometergroßer Partikel in Zellen zulässt, weist
wichtige Anwendungen in der Zellbiologie, als Werkzeug für die Untersuchung der
Entwicklung und Differenzierung von Zellen, auf.
-
Es
wurde bereits eine Reihe von Techniken verwendet, um zelluläre Bewegungsabläufe von
Partikeln zu bestimmen. In der Tat war die Verwendung der Elektronenmikroskopie
mit kolloidalen Goldstämmen
vielleicht das erste moderne Verfahren der Charakterisierung von
Zellstrukturen (Hayat (Hrsg.), (1998) Colloidal Gold. Principles,
Methods, and Applications; Academic Press, Inc.: San Diego, Ausg.
1). Kürzlich
wurde Fluoreszenzmikroskopie zum Lokalisieren von Fluorophoren,
einschließlich
lumineszenten CdSe-Nanopartikeln in Zellen, verwendet (Bruchez et
al., (1998) Science 281: 2013–2016;
Nie & Chan, (1998)
Science 281: 2016–2018).
Vorher wurden jedoch Untersuchungen der nuklearen Translokation
von Nanopartikeln unter Verwenden von Mikroinjektion oder chemisch
modifzierten Zellen durchgeführt,
wodurch ein Eindringen durch die Zellmembran umgangen wurde. Vor
der vorliegenden Offenbarung wurde noch nicht die Kombination aus
einer gezielten Endozytose und einer Aufnahme in den Kern in einem
Träger
von Nanopartikeln unter Verwenden intakter Zellen gezeigt.
-
Eine
gezielte Freisetzung in den Kern ist eine herausfordernde Aufgabe,
da jede zellspezifische, nukleäre
Sonde mindestens die folgenden Anforderungen erfüllen muss (Hallenbeck & Stevenson, (2000)
Targetable Gene Delivery Vectors (Habib, Hrsg.), Kluwer Academic/Plenum
Publishers: New York, S. 37–46):
sie muss (i) klein genug sein, um in die Zelle eindringen und die
Kernmembran überqueren
zu können;
(ii) mittels zum Beispiel rezeptorvermittelter Endozytose (RME)
an zellspezifische Rezeptoren auf der Plasmamembran binden; (iii)
endosomalen/lysosomalen Pfaden entgehen; (iv) durch den Kernporenkomplex
gelangen und (v) eine geringe Toxizität aufweisen. In dem vorliegenden
Laborbeispiel werden Ergebnisse der Untersuchungen intrazellulären Verkehrs
von Nanopartikeln, die so konstruiert sind, dass sie diese und andere
Funktionen ausführen,
berichtet.
-
Ein
Nanopartikel des vorliegenden Laborbeispiels umfasst einen Kern
aus einem 20 nm großen
Goldpartikel und eine Hülle
aus Rinderserumalbumin (BSA), das mit verschiedenen zellulären Targeting-Peptiden konjugiert
ist, die in der folgenden Tabelle mit charakteristischen Peptidsequenzen
angegeben sind.
-
Tabelle
der charakteristischen Peptidsequenzen
-
Wenn
die in der Tabelle der charakteristischen Peptidsequenzen offenbarten
Peptide hergestellt wurden, waren sie mit einem 3-Maleimidobenzoesäure-N-hydroxysuccinimidester-Linker mit BSA konjugiert.
Zum Quantifizieren des Verhältnisses
von Peptid zu BSA wurde eine Gelelektrophorese (SDS-PAGE und IEF)
verwendet. Jedes Peptid wurde so ausgewählt, dass es eine bestimmte
Aufgabe (z. B. RME) durchführt.
Einzelne Peptide wurden bereits vorher als therapeutische Vektoren
zu Freisetzung erforscht (Morris et al., (2000) Curr. Opin. Biotech.
11: 461–466).
Ein hocheffizientes Abzielen auf den Kern in der Biologie wird jedoch mit
Viren durchgeführt,
die für
jede oben erwähnte
Barriere verschiedene Peptide verwenden. Eine signifikante Beobachtung
des vorliegenden Laborbeispiels ist, dass virale Peptide, die mit
Proteinen auf der Oberfläche
eines Nanopartikels konjugiert sind, ihre Funktion zum Fördern des
Eindringens in die Zelle und des Abzielens auf den Kern behalten.
Des Weiteren führen
einzelne kurze Peptide auf einem einzigen Partikel zu einem effizienteren
Abzielen auf den Kern als ein einziges langes Peptid. Zusammen stellen
der Goldkern und die multifunktionale Peptidhülle ein flexibles Gerüst bereit,
dass so eingestellt werden kann, dass es für intrazelluläre Assays
oder eine therapeutische Freisetzung auf bestimmte Zellen abzielt.
-
Als
intrazellulärer
Targeting-Vektor wurde Gold vorwiegend aus drei Gründen ausgewählt. Erstens kann
Gold routinemäßig in Größen synthetisiert
werden, die kontinuierlich von 0,8 nm bis 200 nm mit einer Größenverteilung
von < 5% variieren.
Zweitens kann Gold mit einer großen Anzahl an kleinen Molekülen, Peptiden,
Proteinen, DNA und Polymeren modifiziert werden. Ferner können alle
diese funktionellen Elemente, oftmals über einfache Verfahren in einem
Reaktionsgemß („One-Pot
Procedures"), auf
einem einzigen Partikel kombiniert werden. Schließlich weisen
Goldpartikel kräftig
sichtbare Lichtextinktionen auf, die zum Monitoring ihrer Bewegungsabläufe in den
Zellen unter polarisiertem Licht verwendet werden können. Diese
Eigenschaften wurden in vorteilhafter Weise in einer neuartigen
Kombination einer videoverstärkten
Farb-(video-enhanced color, VEC-)Mikroskopie und Differential Interference
Contrast-Mikroskopie (DIC) verwendet, die die Beobachtung des Bewegungsablaufs
20 nm großer
Goldnanopartikel in Zellen ermöglichten.
-
Dynamische
Lichtstreuung und Transmissionselektronenmikroskopie offenbarten,
dass BSA-Peptid-Konjugate < 2
nm an den Radius des Nanopartikelkomplexes anfügen. Die Tatsache, dass BSA
nicht wesentlich zu der Größe des Goldpartikels
beiträgt,
ist bei dessen Verwendung zum Konstruieren auf den Kern abgezielter
Träger
wichtig, da der Durchmesser des Kernporenkomplexes je nach Zelllinie
20 bis 50 nm beträgt (Feldherr & Akin, (1990)
J. Cell Biol. 111: 1–8).
Die in dem vorliegenden Laborbeispiel verwendeten, 20 nm großen Goldpartikel
weisen einen maximalen Durchmesser von 25 nm auf, wenn sie mit irgendeinem
der untersuchten BSA-Peptid-Konjugate komplexiert sind (siehe weiterführende Informationen).
-
Eine
nukleäre
Translokation durch den Kernporenkomplex wurde bereits unter Verwenden
von Goldnanopartikeln, die mit einer NLS aus em SV-40-Virus (großes T-Antigen) markiert
worden waren, untersucht. In den klassischen Untersuchungen wurde
das Abzielen auf den Kern mittels Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM), gefolgt von Mikroinjektion in die Zelle, beobachtet (Feldherr
et al., (1992) Proc. Nat. Acad. Sci. U. S. A 89: 11002–11005).
Als Testfall wurden Nanopartikelkomplexe, die das Peptid N0 umfassen,
in das Wachstumsmedium von HepG2-Zellen eingebracht. Überraschenderweise
wurden die N0-Komplexe in dem Zytoplasma der HepG2-Zellen beobachtet,
N0 drang jedoch nicht in den Kern ein. Versuche bei 4°C zeigten, dass
das Eindringen in die Zelle über
einen energieabhängigen
Pfad erfolgte. Diese Beobachtung lässt vermuten, dass N0 mittels
rezeptorvermittelter Endozytose in die Zelle eindrang, jedoch nicht
dazu in der Lage war, dem Endosom zu entkommen und in den Kern zu
gelangen (eine TEM- und Konfokal-Fluoreszenzmikroskopie
bestätigten,
dass die Nanopartikel auf Endosome beschränkt waren). Diese Ergebnisse
heben die Herausforderungen hervor, die mit einem Abzielen auf den
Kern in Verbindung stehen: obwohl ein bekanntes NLS-Peptid dazu
in der Lage ist, in HepG2-Zellen
einzudringen, kann es nicht zu dem Kern gelangen, solange es nicht
dazu in der Lage ist, dem Endosom zu entkommen.
-
In
dem Bemühen,
die Effizienz des Abzielens auf den Kern in HepG2-Zellen zu verbessern,
wurden Peptide aus Adenoviren untersucht. Der Adenovirus wird weithin
bei der Freisetzung von Genen verwendet und es besteht ein großer Anteil
des Interesses daran, den gesamten Virus zu ersetzen, der potential
infektiös und
immunogen ist und Peptidsequenzen aufweist, die von dem Adenovirus-Faserprotein
stammen (Seth, (2000) Adenoviral Vectors; (Habib, Hrsg.) Kluwer
Academic/Plenum Publishers: New York, S. 13–22; Bilbao et al., (1998)
Targeted Adenoviral vectors for Cancer Gene Therapy, Plenum Press:
New York, Ausg. 57, S. 365–374).
Es ist bekannt, dass dieses Protein sowohl RME- als auch NLS-Sequenzen (N1 und
N2 in der Tabelle der charakteristischen Peptidsequenzen) enthält. Die
vollständig
lange Faser, die sowohl die RME als auch das NLS enthält, ist
das Peptid N3 in der Tabelle der charakteristischen Peptidsequenzen.
Ein Vergleich der Funktionen dieser Targeting-Peptide, wenn sie
mit einem Goldnanopartikel komplexiert sind, ist folgendermaßen. N1
dringt nicht in die Zelle ein. N2 dringt in die Zelle ein, bleibt
jedoch in den Endosomen gefangen und erreicht nicht den Kern. N3
gelangt zu dem Kern, obwohl N1/N2 einen größeren Hang für ein Abzielen
auf den Kern als N1, N2 oder N3 aufweist.
-
Diese
Ergebnisse werden wie folgt interpretiert. N1 zeigt nur das Adenovirus-NLS
(Tabelle der charakteristischen Peptidsequenzen). Dieses Peptid
fungiert nicht als RME und weist keinen anderen chemischen Rest
auf, der ein Eindringen in die Zelle zulässt. N2 zeigt die RME (NPXY-(SEQ
ID NO: 7)Motiv) und dringt in die Zelle ein, es ist jedoch nicht
dazu in der Lage, zu dem Kern zu gelangen (Chen et al., (1990) J.
Biol. Chem. 265: 3116–3123).
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass der Nanopartikelkomplex sowohl RME als auch
NLS zeigen muss, um sowohl in die Zelle eindringen zu können, als
auch eine nukleäre
Lokalisierung zu erreichen. In Übereinstimmung
mit einer Untersuchung der Freisetzung von Genen unter Verwenden
dieses Peptids (Zhang et al., (1999) Gene Ther. 6: 171–181) zeigen
die VEC-DIC-Ergebnisse deutlich signifikante Mengen von N3 in dem Kern.
Der mit N1/N2 markierte Nanopartikel ist noch effizienter, wie mittels
VEC-DIC-Mikroskopie gesehen werden kann.
-
Ein
weiterer Vergleich, der angestellt werden muss, ist der zwischen
einem multifunktionalen Nanopartikel N1/N2, der die RME und das
NLS auf verschiedenen BSA-Biokonjugaten
zeigt, und N3, der das vollständig
lange adenovirale Faserpeptid zeigt. N1/N2 war in größeren Mengen
in dem Kern vorhanden als N3. Der Ursprung der höheren Effizienz des Abzielens
auf den Kern in Partikeln, die zwei kurze Peptide tragen, gegenüber einer
langen Sequenz könnte
strukturell oder räumlich
sein. Eine Infrarotspektroskopie zeigt an, dass alle in diesem Beispiel
verwendeten Peptide, einen erweiterten Nachweis annehmen, wenn sie
mit Nanopartikeln verknüpft
sind. Wenn ein langes Peptid mit zwei aufeinander folgenden Signalen
synthetisiert ist, ist es jedoch wahrscheinlich, dass eines der
Signale für
zelluläre
Rezeptoren weniger zugänglich
sein wird. Dies ist zum Beispiel für NPXY-(SEQ ID NO: 7)Motive
wichtig, da gezeigt wurde, dass eine gleichzeitige Wechselwirkung
von zwei NPXY-(SEQ ID NO: 7)Bereichen eine RME ermöglicht (Hussain,
(2001) Front. Biosci. 6: 417–428).
Das Verknüpfen
der Zwei-Peptid-Signale mit einem Nanopartikel als einzelne, kürzere Abschnitte verleiht
diesen wahrscheinlich einen gleichen Zugang zu zellulären Rezeptoren.
-
Die
hier verwendeten Verfahren stellen einen Ansatz zum schnellen Beurteilen
der Effizienz verschiedener Kombinationen von Targeting-Peptiden
unter Verwenden von Nanopartikelkomplexem zum Abzielen auf den Kern
bereit. Die Kombination aus VEC-DIC- Mikroskopie lässt eine Untersuchung von hunderten
von Proben pro Tag zu, was eine Verbesserung gegenüber den
kostenintensiven und zeitaufwendigen Elektronen- und Konfokalmikroskopietechniken
darstellt.
-
Der
unter Verwenden adenoviraler Targeting-Sequenzen gezeigte, multifunktionale
Ansatz stellt einen Test der Funktion einzelner Peptidsequenzen
bereit, was ein effektives und zellspezifisches Abzielen für einen Bereich
wissenschaftlicher und medizinischer Anwendungen erlauben wird.
-
Druckschriften
-
Auf
die unten angegeben Druckschriften sowie alle in der Beschreibung
genannten Druckschriften wird hierin in dem Ausmaß Bezug
genommen, indem sie einen Hintergrund oder eine Lehre für die Methodik, Techniken
und/oder Zusammensetzungen, die hierin offenbart sind, ergänzen, erläutern, bereitstellen.
- Agrawal, (1996) Trends Biotechnol. 14 (10):
376–87
- Antisense Therapeutics, (1996) (Agrawal, Hrsg.), Humana Press,
Totowa, New Jersey Autieri & Agrawal, (1998)
J. Biol Chem. 273: 14731–37
- Bassell et al., (1999) FASER J. 13: 447–54
- Bilbao et al., (1998) Targeted Adenoviral vectors for Cancer
Gene Therapy, Plenum Press: New York, Ausg. 57, S. 365–374
- Bruchez et al., (1998) Science 281: 2013–2016
- Calabretta et al., (1996) Semin. Oncol., 23: 78–87
- Chakhmakhcheva et al., (1999) Nucleos. Nucleot. 18: 1427–28
- Chen et al., (1990) J. Biol. Chem. 265: 3116–3123
- Colloidal Drug Delivery Systems. (1994) (Kreuter, Hrsg.), Marcel
Dekker, Inc., New York, S. 219–342
- Couvreur et al., (1982) J. Pharm. Sci. 71: 790–92
- Couvreur et al., (1986) in Polymeric Nanoparticles and Microspheres,
(Guiot & Couvreur,
Hrsg.), CRC Press, Boca Raton, S. 27–93
- DeVita, (1983) in Harrison's
Principles of Internal Medicine, McGraw-Hill Book Co., New York,
S. 68
- Enustun & Turkevich,
(1963) J. Am. Chem. Soc. 85: 3317
- Feldherr & Akin,
(1990) Electron Microsc. Rev. 3 (1): 73–86
- Feldherr & Akin,
(1990) J. Cell Biol. 111: 1–8
- Feldherr & Akin,
(1994) Exp. Cell Res. 215: 206–10
- Feldherr & Akin,
(1999) J. Cell Sci. 112: 2043–48
- Feldherr et al., (1992) Proc. Nat. Acad. Sci. U. S. A 89: 11002–11005
- Gabe, (1994) Radiother. Oncol. 30: 199–205
- Hainfeld & Furuya,
(1992) J. Histochem. Cytochem. 40: 177–84
- Hainfeld, (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 11064–11068
- Hainfeld, (1992) Ultramicroscopy 46: 135–44
- Hallenbeck & Stevenson,
(2000) Targetable Gene Delivery Vectors (Habib, Hrsg.),
- Kluwer Academic/Plenum Publishers: New York, S. 37–46
- Hayashi, (1987) Physics Today, Dezember 1987, S. 44–60
- Hayashi, (1987) Vac. Sci. Technol. Juli/August 1987, A5 (4):
1375–84
- Hayat (Hrsg.), (1998) Colloidal Gold. Principles, Methods, and
Applications; Academic Press, Inc.: San Diego Ausg. 1
- Hogemann et al., (2002) Bioconjugate Chem. 13: 116–121
- Hussain, (2001) Front. Biosci. 6: 417–428
- Kole & Sazani,
(2001) Curr. Opin. Mol. Ther. 3: 229–234
- Kreuter, (1994) Eur. J. Drug. Metab. Ph. 3: 253–56
- Labhasetwar et al., (1997) Adv. Drug. Del. Rev., 24: 63–85
- Ledley, (1993) Clin. Invest. Med. 16: 78–88
- Lefebvre-D'Hellencourt
et al., (1995) Eur. Cytokine Netw., 6: 7–19
- Lev-Lehmann et al., (1997) in Antisense Therapeutics, (Cohen & Smisek, Hrsg.),
Plenum Press, New York
- Liu et al., (2001) Biomacromolecules 2: 362–368
- Magin et al., (2000) Virology 274: 11–16
- Maniatis et al., (1987) Science, 236: 1237–45
- Marinakos et al., (1998) Chem. Mater. 10: 1214–19
- Marinakos et al., (1999) Adv. Mater. 11: 34–37
- Marinakos et al., (2001) J. Phys. Chem. B. 105: 8872–8876
- Moede et al., (1999) FERS Lett. 461: 229–34
- Morris et al., (2000) Curr. Opin. Biotech. 11: 461–466
- MRS Bulletin, Januar 1990, S. 16–47
- Mullin et al., (1997) J. Biol. Chem. 272: 5668–81
- Nie & Chan,
(1998) Science 281: 2016–2018
- Norden et al., (2000) FASER J. 14 (9): 1041–60
- Oligonucleotide & Gene
Therapy-Base Antisense Therapeutics, (1997), (Mori, Hrsg.), Drug & Market Development
Publications
- Protein Purification Applications: A Practical Approach, (1989)
(Harris & Angal,
Hrsg.) IRL Press, Oxford, England
- Protein Purification: Principles, High Resolution Methods, Applications,
(1989) (Janson & Ryden,
Hrsg.) VCH Publishers, New York
- Remington's
Pharmaceutical Sciences, (1980) (Osol, Hrsg.) 16. Ausg., Mack Publishing
Company, Easton, Pennsylvania
- Sambrook et al., (1992) Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor, New York
- Seth, (2000) Adenoviral Vectors; (Habib, Hrsg.) Kluwer Academic/Plenum
Publishers: New York, S. 13–22
- Tinland et al., (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A. 89: 7442–46
- U.S. Patent-Nr. 5, 783, 263
- U.S. Patent Nr. 6, 106, 798
- West & Halas,
(2000) Curr. Opin. Biotech. 11: 215–217
- Wu & Wu,
(1991) Biotherapy 3: 87–95
- Zhang et al., (1999) Gene Ther. 6: 171–181
-
-
-