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HINTERGRUND
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein einen elektrisch leitenden
Kunststoffbehälter
bzw. -gestellt für
Pipettenspitzen, und insbesondere betrifft sie einen elektrisch
leitenden Kunststoffbehälter zur
Verwendung mit Pipettenspitzen nach der Entfernung der Pipettenspitzen
von einer Mehrzahl von Pipetten.
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Moderne
Laborautomatisierung bringt oft die Durchführung von Experimenten unter
Verwendung von Platten mit mehreren Mulden mit sich. Diese Platten
sind als "Mikroplatten" bekannt. Eine typische Mikroplatte
kann dreihundertvierundachtzig (384) Mulden oder mehr enthalten.
Die Mikroplattenvertiefungen werden verwendet, um Proben aufzunehmen, die
in einem Laborexperiment geprüft
werden sollen. Pipetten werden benutzt, um Flüssigkeiten während des
Laborexperiments in und aus den Mikroplattenmulden zu überführen. Beispielsweise
können
Pipetten die ursprünglichen
Proben zusammen mit einer Anzahl verschiedener chemischer Reagenzien,
die während
der Laborexperimente verwendet werden, in die Mulden überführen, ein
Beispiel für
eine solche Laborausrüstung
ist in der Patentschrift Nummer
US 6182719 im
Namen der Matsushita Electric Industrial Company zu finden, wo die
Verwendung von Verteilungsspitzen beim Überführen von flüssigen Proben beschrieben wird.
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Um
eine Kontamination der Pipetten beim Überführen von Flüssigkeit in die und aus den
Mikroplattenmulden wird eine Einweg-Polypropylenpipettenspitze am
Ende jeder Pipette angebracht. Die Pipettenspitze trägt die gesamte
von einer Stelle zur anderen zu überführende Flüssigkeit
und verhindert, dass die eigentliche Pipette in Berührung kommt. Nach
der Überführung wird
die Pipettenspitze von der Pipette entfernt und wird für nachfolgende Überführungen
von verschiedenen Flüssigkeiten
eine neue Pipettenspitze am Ende der Pipette angebracht. Auf diese
Weise können
präzise
Konzentrationen, Bestandteilmischungen und Flüssigkeitsmengen unter Verwendung
jeder Pipette ohne Furcht vor einer Kontamination aus einer vorherigen
Flüssigkeitsüberführung unter
Verwendung derselben Pipette überführt werden.
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Es
werden oft Einrichtungen mit mehreren Pipetten verwendet, wenn Experimente
unter Verwendung von Mikroplatten mit mehreren ausgeführt werden.
Beispielsweise kann eine Robotereinrichtung mit dreihundertvierundachtzig
(384) Pipetten verwendet werden, wenn Experimente unter Verwendung
einer Mikroplatte mit dreihundertvierundachtzig (384) ausgeführt werden.
Solche Einrichtungen mit mehreren Pipetten sorgen für eine schnelle
Entfernung oder Einbringung von Flüssigkeit in jede Mikroplattenmulde.
Wenn Einrichtungen mit mehreren Pipetten verwendet werden, werden
Spitzenaufnahmebehälter
verwendet, um die an den Enden der Pipetten anzubringenden Pipettenspitzen
zu halten. Die Spitzenaufnahmebehälter halten die Spitzen auf
organisierte Weise und gestatten, dass die Spitzen schnell auf die
Pipetten aufgesteckt oder von den Pipetten entfernt werden. Wie
die Pipettenspitzen sind die Spitzenaufnahmebehälter typischerweise für die Erleichterung
der Herstellung und Kosteneinsparungen aus Polypropylen ausgebildet.
Weil die Spitzen und Aufnahmebehälter
aus Polypropylen mit relativ geringen Kosten ausgebildet sind, ist
es in der Industrie üblich,
die Spitzen und Behälter
nach einer kurzen Zeitdauer oder sogar nach einer Verwendung für eine Beseitigung
und/oder ein Recyceln auszusondern.
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist der Kopf 20 einer
Einrichtung 24 mit mehreren Pipetten gezeigt. Der Kopf 20 hält dreihundervierundachtzig
Pipetten 22, die zum Überführen von
Flüssigkeit
zu und von einer Mikroplatte 50 mit dreihundertvierundachtzig Mulden
verwendet werden. Es sind Pipettenspitzen 30 gezeigt, die
auf jede Pipette 22 der Einrichtung 24 mit mehreren
Pipetten aufgesteckt sind. Die Pipettenspitzen sind über einem
Spitzenaufnahmebehälter 40 angeordnet,
der verwendet wird, um die Pipettenspitzen 30 zu halten,
wenn sie von den Pipetten 22 der Einrichtung 24 mit
mehreren Pipetten entfernt werden.
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Bevor
die Pipetten verwendet werden können,
um Flüssigkeit
zu und von den Mikroplattenmulden zu überführen, müssen die Spitzen 30 auf
die Pipetten gesteckt bzw. geladen werden. Ein Roboterarm (nicht
gezeigt) liefert typischerweise den Aufnahmebehälter 40 voll mit Spitzen 30 in
den Aufsteckbereich 42. Der Kopf ordnet sich selbst dann über dem Aufnahmebehälter 40 an,
wobei jede Pipette mit einer der Spitzen in Ausrichtung ist. Der
Kopf 20 bewegt sich dann nach unten, um die Pipetten mit
den Spitzen 30 in Kontakt zu bringen. Jede Spitze 20 wird mit
einem Reibungssitz an einer Pipette befestigt. Somit muss der Kopf
mit erheblicher Kraft nach unten drücken (oder nach unten gezogen
werden), um zu bewirken, dass die Spitzen auf die Enden der Pipetten
gleiten. Die Gleitwirkung der Polypropylenspitzen an den Metalldornen
bewirkt, dass sich eine elektrische Ladung, d.h. Triboelektrizität, am Äußeren der Spitzen 30 entwickelt.
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Wenn
die Spitzen auf die Pipetten 22 gesteckt sind, bewegt der
Kopf 20 die Pipetten und die verbundenen Spitzen 30,
um die Spitzen in den Mulden der Mikroplatte 50 anzuordnen.
Die Pipetten saugen dann Flüssigkeit
aus den Mulden und in die Spitzen 30 zur Lieferung an einen
anderen Ort. Nach dem Überführen von
einem Ort zu einem anderen (z.B. einer Mikroplatte zu einer anderen)
kehrt der Kopf zu einer Position über dem Aufnahmebehälter 40 zurück, so dass
sich der Kopf 20 in einer Position befindet, um die verwendeten
Spitzen 30 zum Aufnahmebehälter zurückzubringen. Eine Hülsen- bzw. Schalenplatte
(nicht gezeigt) zwingt die Spitzen von den Pipetten, was bewirkt,
dass die Spitzen 30 in den Spitzenaufnahmebehälter 40 fallen,
so dass jede Spitze in einem Spitzenaufnahmeteil bzw. -sitz am Spitzenaufnahmebehälter angeordnet
ist. Wenn die Spitzen 30 von den Pipetten gezwungen werden, gleiten
sie natürlich
entlang der Pipetten, wodurch wieder bewirkt wird, dass als Folge
der Reibungswirkung zwischen den Spitzen und der Pipette eine elektrische
Ladung erzeugt und auf den Spitzen abgelagert wird. Nachdem die
Spitzen 30 zum Spitzenaufnahmebehälter 40 zurückgebracht
sind, kann der Roboterarm den Aufnahmebehälter voll mit Spitzen zum Beseitigen
oder Reinigen entfernen. Alternativ können die Spitzen und der Aufnahmebehälter an
ihrem Platz im Aufsteckbereich für
eine weitere Verwendung durch die Einrichtung mit mehreren Pipetten bleiben.
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Wenn
die Spitzen zum Aufnahmebehälter zurückgebracht
sind, erzeugt die triboelektrische Wirkung leider ein Problem mit
den Spitzen im Spitzenaufnahmebehälter. Insbesondere wenn die
Polypropylenspitzen zum Polypropylenaufnahmebehälter zurückgebracht sind, beinhalten
sie jeweils eine elektrostatische Ladung als Folge der Reibungswirkung zwischen
den Pipetten und Spitzen während
des Aufsteckens und Abnehmens der Spitzen an den Pipetten. Der Polypropylen-Spitzenaufnahmebehälter leitet
Elektrizität
nicht. Somit bleiben die statischen Ladungen auf den Spitzen, wenn
sie im Aufnahmebehälter
sitzen, weil es keinen Fluss elektrischer Ladung von den Spitzen
zum Spitzenaufnahmebehälter gibt.
Die statischen Ladungen auf den verschiedenen Spitzen und dem Aufnahmebehälter selbst
bewirken, dass einige der Spitzen sich voneinander und dem Aufnahmebehälter abstoßen. Wenn
die elektrostatische Ladung ausreicht, kann diese Abstoßungswirkung
bewirken, dass eine oder mehrere der leichten Spitzen aus den richtigen
Spitzenaufnahmeteilen im Aufnahmebehälter gelöst werden. In den schlimmsten
Situationen können
eine oder mehrere Spitzen als Folge der elektrostatischen Kräfte zwischen
den Spitzen vollständig
aus dem Spitzenaufnahmebehälter
springen. Wenn eine Spitze aus einem Spitzenaufnahmeteil gelöst wird
oder vollständig
aus dem Spitzenaufnahmebehälter
springt, treten bedeutende Probleme auf, weil lose Spitzen verloren
gehen und nicht richtig ausgesondert und aus dem Testbereich entfernt
werden. Auch wenn in einem nachfolgenden Schritt eines Laborvorgangs
festgelegt ist, dass der Kopf zum Spitzenaufnahmebehälter zurückkehrt
und noch einmal die Pipetten mit dem verwendeten Satz von Spitzen
verbindet, kann eine ungenau sitzende Spitze am Spitzenaufnahmebehälter durch
die Kraft des Kopfes zerdrückt
werden, wenn der Kopf die Pipetten in die Position bewegt, um die
Spitzen aufzunehmen. Dies kann zu einer Betriebsstörung der
Einrichtung mit mehreren Pipetten und/oder fehlerhaften Experimentergebnissen
führen.
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Aus
den vorhergehenden Gründen
gibt es einen Bedarf für
ein System mit mehreren Pipetten, das verhindert, dass Spitzen im
Spitzenaufnahmebehälter
als Folge der triboelektrischen Wirkung während des Aufsteckens und Abnehmens
der Spitzen gelöst
werden. Außerdem
gibt es einen Bedarf für
einen Spitzenaufnahmebehälter
zur Verwendung mit einem System mit mehreren Pipetten, das verhindert, dass
elektrisch geladene Spitzen im Aufnahmebehälter versetzt werden.
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KURZDARSTELLUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Vorrichtung gerichtet, die den
Bedarf für
einen Spitzenaufnahmebehälter
zur Verwendung mit einem System mit mehreren Pipetten befriedigt,
das verhindert, dass elektrisch geladene Pipettenspitzen im Spitzenaufnahmebehälter versetzt
werden. Die Vorrichtung ist ein Spitzenaufnahmebehälter zum
Halten einer Mehrzahl von Pipettenspitzen, wobei der Spitzenaufnahmebehälter eine
Fläche
mit einer Mehrzahl von Aufnahmeteilen zum Halten von Pipettenspitzen
umfasst; wobei die Mehrzahl von Aufnahmeteilen aus einem elektrisch
leitenden Kunststoffmaterial besteht. Vorzugsweise sind die Fläche und
die wenigstens eine Seitenwand des Spitzenaufnahmebehälters als einteilige
leitende äußere Schale
integral ausgebildet. Der Spitzenaufnahmebehälter umfasst ferner einen Stützeinsatz,
der mit der leitenden äußeren Schale
verbunden ist, so dass der Stützeinsatz
von der leitenden äußeren Schale
bedeckt ist. Der Stützeinsatz
beinhaltet eine Mehrzahl von Stützwänden, die
Kammern bilden, die so dimensioniert sind, dass sie die Pipettenspitzen
aufnehmen.
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Die
Fläche
und die wenigstens eine Seitenwand bestehen aus elektrisch leitendem
Kunststoffmaterial, wodurch die auf den Pipettenspitzen niedergelegte
statische Elektrizität über den
Spitzenaufnahmebehälter
entladen wird, wenn die Pipettenspitzen den Spitzenaufnahmebehälter berühren. Eine Anzahl
verschiedener elektrisch leitender Kunststoffmaterialien kann verwendet
werden, um den Spitzenaufnahmebehälter zu bilden. Beispielsweise
kann das elektrisch leitfähige
Kunststoffmaterial Polypropylen beinhalten, das mit Kohlenstoff,
Metallflocken, Metallpulver oder Metallsträngen bzw. -drähten imprägniert ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung umfasst der Spitzenaufnahmebehälter etwa 15 Gew.-% bzw. 15% Masseanteil
oder mehr Kohlenstoff und vorzugsweise etwa 21 Gew.-% Kohlenstoff.
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Wenn
Pipettenspitzen, auf denen eine elektrische Ladung niedergelegt
ist, mit dem Spitzenaufnahmebehälter
in Kontakt kommen, wird die auf den Pipettenspitzen niedergelegte
elektrische Ladung über
den elektrisch leitenden Spitzenaufnahmebehälter geleitet und entweder
an die Erde abgegeben oder auf dem Spitzenaufnahmebehälter dissipiert. Wenn
die Pipettenspitzen in den Spitzenaufnahmebehälter gesetzt sind, werden somit
die Pipettenspitzen im Spitzenaufnahmebehälter nicht versetzt, weil jegliche
elektrostatische Ladungen auf den Pipettenspitzen von den Pipettenspitzen
weg und über
den Spitzenaufnahmebehälter
geleitet. Diese und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung
und die beigefügten
Ansprüche
besser verstanden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Perspektivansicht einer Einrichtung mit mehreren Pipetten,
die Spitzen hält,
die über
einem Spitzenaufnahmebehälter
angeordnet sind;
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2 zeigt
eine Perspektivansicht und einen weggeschnittenen Abschnitt des
leitenden Kunststoffaufnahmebehälters
für Pipettenspitzen.
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BESCHREIBUNG
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Unter
Bezugnahme auf 2 ist ein leitender Kunststoff-Spitzenaufnahmebehälter 60 für Pipettenspitzen
gezeigt. Der leitende Kunststoffbehälter beinhaltet eine leitende äußere Schale 64,
die um einen Stützeinsatz 62 herum
ausgebildet ist. Der Stützeinsatz 62 wird
getrennt von der leitenden äußeren Schale 64 hergestellt,
und die beiden Teile sind so gestaltet, dass sie leicht zusammenpassen,
um den vollständigen
Behälter 60 zu
bilden. Beispielsweise können
der Stützeinsatz 62 und
die leitende äußere Schale 64 einschnappen
oder unter Verwendung anderer Verbindungsmittel (z.B. Schrauben, Klebemittel,
usw.) verbunden werden.
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Die
leitende äußere Schale 64 ist
so gestaltet, dass sie die Pipettenspitzen 66 aufnimmt.
Die leitende äußere Schale
beinhaltet Seitenwände 80,
die von den Seiten einer Fläche 82 herunterhängen, und eine
Anzahl von Spitzenaufnahmeteilen 84, die an der Fläche 82 ausgebildet
sind. Die Spitzenaufnahmeteile sind Löcher in der Fläche 82 und
sind auf rechteckige Weise angeordnet, um eine Matrix aus Spitzenaufnahmeteilen
zu bilden. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Fläche 82 und
die Seitenwände
als Einzelteil integral ausgebildet, um die leitende äußere Schale 64 zu
bilden.
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Die
leitende äußere Schale 64 ist
aus irgendeiner Anzahl verschiedener Kunststoffe ausgebildet, die
fähig sind
Elektrizität
zu leiten oder Elektrizität
zu dissipieren. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die leitende äußere Schale
hauptsächlich aus
Polypropylen gebildet und mit weiterem Material gefüllt, um
die äußere Schale
leitend zu machen. Beispielsweise kann das Polypropylen mit etwa
15 Gew.-% oder mehr Kohlenstoff imprägniert sein, um den Kunststoff
leitend zu machen. Polypropylen, das mit etwa 21 Gew.-% Kohlenstoff
imprägniert
ist, ist ein bevorzugter leitender Kunststoff, wie der, der von RTP
Company, Winona, Minnesota, hergestellt wird. Es kann jedoch jede
Anzahl verschiedener Materialien für die leitende äußere Schale
verwendet werden. Beispielsweise kann außer der Verwendung von Kohlenstoff
der Kunststoff auch leitend gemacht werden, indem Metallstränge, Metallflocken,
Metallpulver in den Kunststoff aufgenommen wird. Anstatt Materialien
in den Kunststoff zu imprägnieren,
bevor der Aufnahmebehälter
zu seiner gewünschten
Form geformt wird, kann der leitende Kunststoffaufnahmebehälter ferner
gebildet werden, indem das Äußere des Aufnahmebehälters mit
leitenden Kunststoffmaterial oder Metallmaterial beschichtet wird.
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Der
leitende Kunststoffaufnahmebehälter
ist fähig,
Elektrizität
ausreichend zu leiten oder zu dissipieren, so dass die Elektrizität, die auf
einer Spitze niedergelegt ist, die in dem Spitzenaufnahmebehälter angeordnet
ist, aus der Spitze und über
den Spitzenaufnahmebehälter
fließt,
dadurch verhindert, dass die Spitze andere Spitzen im Aufnahmebehälter mit
irgendwelchen Kräften
abstößt, die
so bedeutend sind, dass die Sitzposition der anderen Spitzen im Spitzenaufnahmebehälter gestört wird.
Zu diesem Zweck kann der Spitzenaufnahmebehälter geerdet sein, um zu gestatten, dass
statische Elektrizität,
die durch den Spitzenaufnahmebehälter
fließt,
geerdet wird. Wenn der Spitzenaufnahmebehälter nicht geerdet ist, ist
jedoch die Oberfläche
des Aufnahmebehälters
ausreichend groß,
um bedeutende Konzentrationen statischer Elektrizität über den
ganzen Aufnahmebehälter
zu dissipieren und jegliche Probleme zu vermeiden, bei denen Pipettenspitzen
aus ihren Aufnahmeteilen gelöst
werden. Folglich soll der Begriff "leitender Kunststoff", wie er hier verwendet wird, sowohl
elektrisch leitende Kunststoffe als auch statisch dissipative Kunststoffe
abdecken.
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Der
Stützeinsatz 62 dient
als Skelett für
den Kunststoffaufnahmebehälter,
der einen strukturellen Halt bereitstellt, um den Aufnahmebehälter 60 stark und
robust zu machen. Der Stützeinsatz 62 besteht vorzugsweise
aus Polypropylen und kann weiteres Material, wie Graphit, enthalten,
um den Einsatz leitend zu machen, oder nicht. Obwohl der Stützeinsatz 62 vollständig von
der leitenden äußeren Schale 64 bedeckt
ist, zeigt 2 einen weggeschnittenen Abschnitt
der leitenden äußeren Schale,
der den Stützeinsatz 62 freilegt.
Der Einsatz 62 stellt eine Anzahl von Stützwänden 70 bereit,
die Kammern 72 zum Aufnehmen von Pipettenspitzen 66 bilden,
wenn sie in den Aufnahmebehälter
eingesetzt werden. Die Stützwände 70 stellen
eine leichte Honigwabenstruktur bereit, die gestattet, dass die
Fläche
der leitenden äußeren Schale
einen großen
Kraftbetrag unterstützt.
Es ist wichtig, dass die Fläche
einen großen Kraftbetrag
unterstützt,
wegen der bedeutenden Kraft, die auf die Fläche ausgeübt wird, wenn die Pipetten
an den im Aufnahmebehälter
sitzenden Pipettenspitzen angebracht werden. Außerdem beinhaltet der Stützeinsatz 62 eine
Anzahl von Stützen 68 um die äußeren Stützwände herum.
Die Stützen 68 passen
an die Seitenwände 80 der
leitenden äußeren Schale 64,
wenn die leitende äußere Schale
mit dem Einsatz 62 verbunden ist, wodurch ein zusätzlicher struktureller
Halt für
die leitende äußere Schale
bereitgestellt wird. Der zweiteilige Aufnahmebehälter, der aus der leitenden äußeren Schale 64 und
dem Stützeinsatz 62 besteht,
kann mit geringeren Kosten hergestellt werden, als der einteilige
Aufnahmebehälter,
weil das teurere leitende Kunststoffmaterial nur erforderlich ist,
um die leitende äußere Schale 64 herzustellen,
und der Stützeinsatz 62 aus
einem weniger teuren nichtleitenden Kunststoff bestehen kann.
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Jede
Pipettenspitze 66 besteht aus Polypropylen und beinhaltet
einen Kragenabschnitt 90 und einen konischen Körper 92.
Der Kragenabschnitt 90 beinhaltet und Innendurchmesser,
und dieser Innendurchmesser des Kragenabschnitts ist so gestaltet, dass
er um das Ende einer Pipette, die von der Einrichtung mit mehreren
Pipetten gehalten wird, herum sicher passt und dadurch die Pipettenspitze
an der Pipette anbringt. Der konische Körper 92 ist der Abschnitt
der Spitze, der von einem Ort zu einem anderen zu überführende Flüssigkeit
aufnimmt und abgibt. 2 zeigt einen ersten Abschnitt 94 der
Pipettenspitzen, die aus ihren Aufnahmeteilen 84 entfernt sind,
und einen zweiten Abschnitt 96 der Pipettenspitzen, die
in ihren Aufnahmeteilen auf dem Spitzenaufnahmebehälter 60 angeordnet
sind. Wie durch den ersten Abschnitt 94 der Pipettenspitzen
gezeigt, ist jede Pipettenspitze im Aufnahmebehälter angeordnet, indem der
konische Körper
der Pipettenspitze in eines der Aufnahmeteile 84 eingesetzt
ist. Wie durch den zweiten Abschnitt 96 der Pipettenspitzen gezeigt,
wenn eine Pipettenspitze richtig in einem Aufnahmeteil 84 angeordnet
ist, ruht der Kragenabschnitt 90 der Pipettenspitze an
der Fläche 82 der
leitenden äußeren Schale 64 und
ist der konische Körper 92 in
einer der Kammern 72 des Stützeinsatzes aufgenommen. Somit
ist der Durchmesser jedes Pipettenaufnahmeteils 84 groß genug,
um den konischen Körper 92 einer
Pipettenspitze weiterzugeben, aber klein genug, um den Durchgang
des Kragenabschnitts 90 zu verhindern.
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In
Betrieb überführt der
Roboter den Aufnahmebehälter 60 mit
eingesetzten Polypropylenspitzen 66 zu einem Ansteckbereich,
wo die Einrichtung mit mehreren Pipetten die im Aufnahmebehälter angeordneten
Spitzen aufnimmt. Der Kopf der Einrichtung mit mehreren Pipetten
kommt über
dem Aufnahmebehälter 60 in
Position, und die Pipetten werden in die Kragen 90 der
Pipettenspitzen eingesetzt. Das Reiben der Pipettenspitzen mit den
Kragen erzeugt eine statische elektrische Ladung auf den Spitzen. Nachdem
die Pipetten und ihre zugehörigen
Spitzen verwendet wurden, um Flüssigkeiten
von einem Ort zu einem anderen zu überführen, werden die Spitzen durch
die Hülsenplatte
(nicht gezeigt) von den Pipetten entfernt. Wenn die Spitzen von
den Pipetten entfernt werden, reiben wieder die Kragen 90 an
den Pipetten, und es werden elektrostatische Ladungen erzeugt und
auf den Spitzen niedergelegt. Wenn jedoch die Spitzen in die Aufnahmeteile
fallen und mit der leitenden äußeren Schale
des Aufnahmebehälters
in Kontakt kommen, wird die elektrostatische Ladung von den Spitzen
und über
den Aufnahmeteil zur Erde geleitet oder im Aufnahmeteil dissipiert.
Wenn die Spitzen im Aufnahmebehälter
angeordnet sind, stoßen
sie sich somit nicht gegenseitig oder den Aufnahmeteil ab und werden
durch die Schwerkraft sicher an ihrem Plat im Aufnahmebehälter gehalten. Auf
diese Weise verhindert der leitende Kunststoffaufnahmebehälter für Pipettenspitzen
Zufallsstörungen,
die sich aus elektrostatischen Ladungen auf den Spitzen ergeben,
und macht daher den Betrieb der Einrichtung mit mehreren Pipetten
zuverlässiger.
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Es
wurden verschiedene Tests unter Verwendung des leitenden Kunststoff-Spitzenaufnahmebehälters in
einer Laborumgebung ausgeführt.
In einem Test wurde die leitende äußere Schale aus Polypropylenmaterial
ausgebildet, das mit Kohlenstoff imprägniert ist, so dass der Kohlenstoff
etwa 21% des Gesamtgewichts des Polypropylenmaterials umfasste.
Mit diesen 21 Gew.-% Kohlenstoff-Polypropylenmaterial
beseitigte der Spitzenaufnahmebehälter zuverlässig das Problem der Spitzen-Abstoßung im Spitzenaufnahmebehälter bei
17% relativer Feuchtigkeit. Es wurde festgestellt, dass bei Testumgebungen
mit sehr geringer Feuchtigkeit von weniger als 10% relativer Feuchtigkeit
manchmal zusätzliche Feuchtigkeit
erforderlich ist, um jegliches bedeutende Abstoßen der Spitzen im Aufnahmebehälter unter Verwendung
der leitenden äußeren Schale
zu verhindern, die aus Polypropylenmaterial mit etwa 21 Gew.-% Kohlenstoff
ausgebildet ist. Andere leitende oder dissipative äußere Schalen
jedoch, die aus anderen Kunststoffen ausgebildet sind, können unter Bedingungen
mit geringer Feuchtigkeit sogar zuverlässiger funktionieren.