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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Fotolithographie, und
insbesondere ein Verfahren zum Kalibrieren eines Modells, das die
Leistungsfähigkeit
eines Abbildungssystems festlegt, die im Anschluss dazu eingesetzt
wird, optische Naheffekte („optical
proximity effects")
zu korrigieren und das Drucken von Maskenmustern auf Substrate zu
verbessern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenso die Verwendung eines solchen
Kalibrierungsverfahrens in einer lithographischen Projektionsvorrichtung,
die allgemein aufweist:
- – ein Strahlungssystem zum
Bereitstellen eines Projektionsstrahls aus Strahlung;
- – einen
Halteraufbau zum Halten von Musteraufbringungseinrichtungen (beispielsweise
einer Maske), wobei die Musteraufbringungseinrichtungen dazu dienen,
den Projektionsstrahl entsprechend einem erwünschten Muster zu mustern;
- – einen
Substrattisch zum Halten eines Substrats; und
- – ein
Projektionssystem zum Projizieren des gemusterten Strahls auf einen
Zielabschnitt des Substrats.
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Lithographische
Vorrichtungen können,
zum Beispiel, bei der Herstellung integrierter Schaltungen (ICs)
verwendet werden. In einem solchen Fall kann die Maske ein Schaltungsmuster
enthalten, das einer einzelnen Schicht des ICs entspricht, und dieses Muster
kann auf einen Zielabschnitt (der zum Beispiel ein oder mehrere
Plättchen
(„dies") aufweist) eines
Substrats (eines Siliziumwafers) abgebildet werden, der mit einer
Schicht aus strahlungsempfindlichen Material (Fotolack) überzogen
worden ist. Allgemein enthält
ein einziger Wafer ein ganzes Netzwerk benachbarter Zielabschnitte,
die nacheinander jeweils einzeln durch das Projektionssystem der Strahlung
ausgesetzt werden. Bei einer Art lithographischer Projektionsvorrichtung
wird jeder Zielabschnitt dadurch bestrahlt, dass das gesamte Maskenmuster
auf einmal auf den Zielabschnitt belichtet wird; eine solche Vorrichtung
wird herkömmlich
als ein Wafer-Stepper
bezeichnet. Bei einer alternativen Vorrichtung – die hier wie herkömmlich als Step-Scan-Vorrichtung
bezeichnet wird – wird
jeder Zielabschnitt dadurch bestrahlt, dass das Maskenmuster unterhalb
des Projektionsstrahls entlang einer vorgegebenen Referenzrichtung
(der „Scan"-Richtung) progressiv
gescannt wird, während der
Substrattisch parallel oder antiparallel zu dieser Richtung synchron
dazu gescannt wird; da im Allgemeinen das Projektionssystem einen
Vergrößerungsfaktor
M (allgemein < 1)
besitzt, beträgt
die Geschwindigkeit V, mit der der Substrattisch gescannt wird,
was M-fache derjenigen, mit der der Maskentisch gescannt wird. Mehr
Informationen im Hinblick auf lithographische Vorrichtungen, wie
sie hier beschrieben sind, können
zum Beispiel der
US 6,046,792 entnommen
werden.
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Bei
einem Herstellungsprozess unter Verwendung einer lithographischen
Projektionsvorrichtung wird ein Maskenmuster auf ein Substrat abgebildet,
das zumindest teilweise von einer Schicht aus strahlungsempfindlichen
Material (Fotolack) überzogen
ist. Vor diesem Abbildungsschritt kann das Substrat verschiedenen
Prozeduren unterzogen werden, beispielsweise einer Vorbehandlung,
einer Fotolackbeschichtung sowie einer weichen Erwärmung („soft bake"). Nach der Belichtung
kann das Substrat anderen Prozeduren unterzogen werden, beispielsweise einer
nach der Belichtung stattfindenden Erwärmung (PEB), einer Entwicklung,
einer harten Erwärmung („hard bake") sowie einer Messung/Überprüfung der abgebildeten
Merkmale. Diese Prozeduren werden als Grundlage zum Bemustern einer
einzelnen Schicht einer Vorrichtung, beispielsweise eines ICs, verwendet.
Solch eine bemusterte Schicht kann im Anschluss verschiedenen Prozessen
unterzogen werden, beispielsweise dem Ätzen, der Ionenimplantation
(Dotierung), einer Metallisierung, einer Oxidation, einer chemisch-mechanischen
Politur, etc., die allesamt der Fertigstellung einer einzelnen Schicht dienen.
Falls mehrere Schichten erforderlich sind, muss die gesamte Prozedur,
oder eine Abwandlung derselben, für jede neue Schicht wiederholt
werden. Schließlich
wird eine ganze Reihe von Vorrichtungen auf dem Substrat (Wafer)
erhalten. Diese Vorrichtungen werden danach voneinander gelöst, beispielsweise
durch Trennen („dicing") oder Sägen, wodurch die
einzelnen Vorrichtungen auf einem Träger befestigt, mit Stiften
verbunden, etc. werden können.
Weitere Informationen im Hinblick auf solche Prozesse können, zum
Beispiel, dem Buch „Microchip
Fabrication: A Practical Guide to Semiconductor Processing", 3. Auflage von
Peter van Zant, McGraw Hill Publishing Co., 1997, ISBN 0-07-067250-4
entnommen werden.
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Der
Einfachheit halber kann das Projektionssystem im Anschluss als die „Linse" bezeichnet werden;
dieser Begriff sollte jedoch weitestgehend breit ausgelegt werden,
so dass er verschiedene Arten von Projektionssystemen beinhaltet,
wie zum Beispiel brechende, reflektierender sowie katadioptrische
optische Systeme. Das Strahlungssystem kann ebenso Bauteile umfassen,
die entsprechend einem dieser Designarten operieren, um den Projektionsstrahl
aus Strahlung zu richten, zu formen oder zu steuern, und solche
Bauteile können
im Anschluss ebenso, in ihrer Gesamtheit oder einzeln, als „Linse" bezeichnet werden.
Ferner kann die lithographische Vorrichtung derart sein, dass sie
zwei oder mehr Substrattische (und/oder zwei oder mehr Mas kentische) aufweist.
Bei solchen „mehrstufigen" Vorrichtungen können die
zusätzlichen
Tische parallel zueinander verwendet werden, oder es können vorbereitende Schritte
auf einem oder mehreren Tischen durchgeführt werden, während ein
anderer oder mehrere andere Tische für die Belichtung verwendet
werden. Doppelstufige lithographische Vorrichtungen sind zum Beispiel
in der
US 5,969,441 sowie
der WO 98/40791 beschrieben.
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Die
fotolithographischen Masken, auf die voranstehend Bezug genommen
wurde, weisen geometrische Muster auf, die den Schaltungsbauteilen entsprechen,
welche auf einem Silizumwafer zu integrieren sind. Die zur Erzeugung
solcher Masken verwendeten Muster werden unter Einsatz von CAD (computergestützte Konstruktion)
Programmen erstellt, wobei dieser Prozess oftmals als EDA (elektronische
Designautomatisierung) bezeichnet wird. Die meisten CAD-Programme
befolgen eine Reihe vorbestimmter Designregeln, um funktionale Masken
zu erstellen. Diese Regeln sind durch Bearbeitungs- und Designgrenzen
festgelegt. So definieren zum Beispiel Designregeln die Toleranz
der Räume
zwischen den Schaltungsvorrichtungen (z.B. der Gatter, der Kondensatoren
etc.) oder der Zwischenverbindungsleitungen, um so sicher zu stellen,
dass die Schaltungsvorrichtungen oder Leitungen nicht auf unerwünschte Art
und Weise miteinander interagieren. Die Designregelgrenzen werden
normalerweise als „kritische
Abmessungen" (CD)
bezeichnet. Eine kritische Abmessung einer Schaltung kann als die geringste
Leitungsbreite oder als der geringste Raum zwischen zwei Leitungen
definiert werden. Auf diese Weise bestimmt die CD die gesamte Größe sowie Dichte
der entworfenen Schaltung.
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Natürlich besteht
eines der Ziele bei der Fabrikation integrierter Schaltungen darin,
auf zuverlässige
Weise das ursprüngliche
Schaltungsdesign auf dem Wafer (mit Hilfe der Maske) zu reproduzieren. Ein
weiteres Ziel besteht darin, eine größtmögliche Fläche des Halbleiterwafers zu
nutzen. Mit Verringerung der Größe integrierter
Schaltungen sowie Erhöhung
ihrer Dichte nähert
sich jedoch die CD des entsprechenden Maskenmusters der Auflösungsgrenze des
optischen Belichtungswerkzeugs. Die Auflösung eines Belichtungswerkzeugs
ist als das kleinste Merkmal bestimmt, welches das Belichtungswerkzeug
repetierend auf den Wafer belichten kann. Der Wert der Auflösung gegenwärtiger Belichtungsgeräte übersteigt
oftmals die CD zahlreicher hochentwickelter IC-Schaltungsdesigns.
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Während die
kritischen Abmessungen des Layouts einer integrierten Schaltung
immer kleiner werden und sich dem Auflösungsvermögen des Belichtungswerkzeuges
nähern,
nimmt die Übereinstimmung
des Maskenmusters mit dem tatsächlichen Schaltungsmuster,
das auf der Fotolackschicht entwickelt wird, deutlich ab. Der Grad
und die Größe der Unterschiede
zwischen der Maske und den tatsächlichen
Schaltungsmustern hängt
von dem gegenseitigen Abstand der Schaltungsmerkmale zueinander ab.
Entsprechend werden Musterübertragungsprobleme
als „Naheffekte" bezeichnet.
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Um
das signifikante Problem von Naheffekten zu lösen, werden zahlreiche Verfahren
eingesetzt, bei denen sub-lithographische Merkmale in die Maskenmuster
hinzugefügt
werden. Sub-lithographische Merkmale besitzen Abmessungen, die kleiner sind
als das Auflösungsvermögen des
Belichtungswerkzeuges und werden deshalb nicht auf die Fotolackschicht übertragen.
Stattdessen interagieren sub-lithographische Merkmale mit den ursprünglichen
Maskenmuster und kompensieren so die Naheffekte, wodurch das letztendlich übertragene
Schaltungsmuster verbessert wird.
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Beispiele
solcher sub-lithographischer Merkmale sind Streubalken sowie Anti-Streubalken, wie sie
in dem US-Patent 5,821,014 offenbart sind, und die in die Maskenmuster
eingefügt
werden, um die Unterschiede zwischen den Merkmalen innerhalb eines
Maskenmusters, die durch Naheffekte bewirkt werden, zu verringern.
Insbesondere sind nicht auflösbare
Hilfsmerkmale oder Streubalken als Mittel verwendet worden, um optische
Naheffekte zu korrigieren, wobei sie sich dahingehend als wirkungsvoll erwiesen
haben, als dass sie das gesamte Prozessfenster vergrößern (d.h.
die Fähigkeit,
Merkmale mit einer spezifizierten CD konsistent zu drucken, unabhängig davon,
ob die Merkmale von benachbarten Merkmalen isoliert oder in geringem
Abstand zu diesen angeordnet sind oder nicht). Wie in dem 014 Patent
beschrieben tritt gewöhnlich
eine Korrektur optischer Naheffekte dann auf, wenn die Tiefenschärfe für die weniger
dichten Merkmale verbessert wird, um Merkmale durch Anordnen von
Streubalken in der Nähe
dieser Merkmale zu isolieren. Die Streubalken dienen dazu, die effektive
Musterdichte (der isolierten oder weniger dichten Merkmale) zu erhöhen, um
dabei die unerwünschten
Naheffekte, die im Zusammenhang mit dem Drucken von isolierten oder
weniger dichten Merkmalen stehen, zu unterbinden. Es ist jedoch
von Bedeutung, dass die Streubalken selbst nicht auf den Wafer gedruckt
werden.
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Im
Hinblick auf die zwischenliegenden Zwischenraummerkmale, wo es keinen
Raum zum Einführen
der SB gibt, besteht ein typisches Verfahren zur optischen Nahkorrektur
(OPC) darin, die Merkmalskanten derart einzustellen (oder eine Vorspannung
anzulegen), so dass die gedruckte Merkmalsbreite eher der beabsichtigten
Breite entspricht. Um zu erzielen, dass die Verwendung der Sub-Auflösungsmerkmale und/oder
der Merkmalsvorspannung Wirkung zeigt, um optische Naheffekte zu
minimieren, ist eine Bedienperson erforderlich, die über gute Kenntnisse
hinsichtlich des Maskendesigns und des Druckprozesses sowie über einen
großen
Erfahrungsschatz hinsichtlich der Modifikation des Maskendesigns
verfügt,
um so die Sub-Auflösungsmerkmale
aufzunehmen und/oder die Justierung der Merkmalskanten (Vorspannung)
vorzunehmen, und um so das erwünschte
Ziel zu erreichen. Selbst wenn eine erfahrene Bedienperson diese
Aufgabe ausführt,
ist es in der Tat oftmals notwendig, einen „Versuchs"-Prozess durchzuführen, bei dem die Sub-Auflösungsmerkmale
ordnungsgemäß positioniert
werden, um so die erwünschten
Korrekturen zu erzielen.
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Dieser
Versuchsprozess, der ein wiederholtes Ändern der Maske gefolgt von
zu wiederholenden Simulationen beinhalten kann, kann sowohl ein
zeitaufwändiger
als auch kostspieliger Prozess sein.
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Ein
weiteres bekanntes Verfahren zum Korrigieren optischer Naheffekte
(OPE) beinhaltet den Versuch, den Druckprozess zur Kompensation
der OPEs zu „kalibrieren". Gegenwärtige bekannte
Verfahren umfassen das „Korrelieren" sogenannter Kalibrierungsparameter
mit dem OPC-Modell, was die Ausführung
einer Reihe detaillierter SEM CD Messungen an verschiedenen Merkmalsstellen
erfordert. Unabhängig
von der tatsächlichen
Merkmalsform bestehen diese aus eindimensionalen Messungen der Breite.
Je mehr Messdaten gesammelt werden, desto besser ist die Genauigkeit
der Kalibrierungsparameter. Im Hinblick auf eine zuverlässige Modellparameterkalibrierung
ist es jedoch nicht ungewöhnlich, dass
mehr als einige hundert CD-Messungen
an verschiedenen kritischen Merkmalsstellen unter unterschiedlichen
Nachbarbedingungen erforderlich sind. Diese sind sehr arbeitsintensiv
sowie zeitaufwändig. Die
Art und Weise, mit der die CD-Messungen durchgeführt werden, hängt oftmals
von der Bedienperson und dessen Erfahrungsschatz ab, was sich offensichtlich
nachteilig auf die Parameterkalibrierung auswirken kann, wodurch
die gesamte Wirkung des Verfahrens eingeschränkt wird.
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Entsprechend
besteht ein Bedarf für
ein Verfahren zum Erzeugen einer Reihe von Parameter (oder Kalibrierungsfaktoren),
die das Druckleistungsvermögen
eines vorgegebenen Abbildungssystems festlegen, so dass die Parameter
dazu eingesetzt werden können,
optische Naheffekte, die dem vorgegebenen Abbildungssystem zugeordnet
werden, automatisch zu korrigieren und/oder zu minimieren, ohne
dass die Bedienperson einen „Versuchs"-Prozess, wie voranstehend
erwähnt,
im Hinblick auf das Modifizieren der Masken durchführen muss. Überdies
ist es notwendig, einen automatisierten Kalibrierungs- und Optimierungsprozess
zur Verfügung
zu haben, um eine Reihe von genauen Modellparametern zu erzeugen,
die auf tatsächlichen
2D-Wafermustern
beruhen, und zwar weitestgehend unabhängig von der Bedienperson hinsichtlich
der Erzielung konsistenter Ergebnisse.
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US 6,081,659 offenbart ein
Verfahren zum Simulieren eines Maskenprozesses, bei dem ein Prozesssimulator
verwendet wird, um ein Luftbild („aerial image") zu erzeugen. Eine
Simulation wird mit der Realität
verglichen und der Simulator wird modifiziert, um auf diese Weise
den Fehler zu minimieren.
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Der
Artikel „Exploiting
Structure in Fast Aerial Image Computation for Integrated Circuit
Patterns" von Pati
et al, IEEE „Transactions
on Semiconductor Manufacturing",
V10 Nr. 1, Februar 1997, Seiten 62 bis 74 beschreibt ein Verfahren
zum Modellieren von Luftbildern unter Verwendung kohärenter Dekompositionen.
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In
dem Artikel „Metrology
and Analysis of Two Dimensional SEM Patterns" von C.A. Mach et al, Proceedings of
SPIE, Vol 4344 (2001), Seiten 377 bis 384 ist die Erstellung von
Polygon-Daten anhand von SEM-Bildern beschrieben.
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Im
Rahmen eines Versuchs, die voranstehend erwähnten Probleme zu lösen, ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein automatisiertes Verfahren
zum Erzeugen eines Satzes optimierter Parameter (oder Kalibrierungsfaktoren)
unter Verwendung der gedruckten 2D-Wafermuster bereitzustellen,
die das Druckleistungsvermögen
eines vorgegebenen Abbildungssystems derart definieren, dass die
Parameter dazu eingesetzt werden können, optische Naheffekte,
die dem vorgegebenen Abbildungssystem zugeordnet sind, automatisch
zu korrigieren und/oder zu minimieren, ohne dass die Bedienperson
den „Versuchs" – Prozess zur Modifizierung
der Masken durchführen
oder größere Mengen an
eindimensionalen SEM CD Daten sammeln muss, was, wie bereits erwähnt, ein
sehr arbeitsintensiver Prozess ist.
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Insbesondere
betrifft das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Erstellung
einer fotolithographischen Maske zum optischen Übertragen eines in der Maske
gebildeten Musters auf ein Substrat unter Einsatz eines Abbildungssystems,
wie es in den beigefügten
Ansprüchen
bestimmt ist. Die Erfindung umfasst die Schritte: (a) Definieren
eines Satzes von Kalibrierungsmustern, die in einem Datenformat
dargestellt sind; (b) Drucken von Bildern der Kalibrierungsmuster
auf ein Substrat unter Einsatz des vorgegebenen Abbildungssystems;
(c) Bestimmen eines ersten Satzes von Kontur mustern entsprechend den
Bildern der Kalibrierungsmuster, die auf dem Substrat abgebildet
sind; (d) Erzeugen einer Simulationsfunktion, die in guter Näherung die
Abbildungsleistung des Abbildungssystems darstellt; (e) Bestimmen
eines zweiten Satzes von Konturmustern unter Einsatz der Simulationsfunktion,
um zu bestimmen, wie die Kalibrierungsmuster (im Hinblick auf Designdaten)
in dem Substrat abgebildet werden; (f) Vergleichen des ersten Satzes
von Konturmustern und des zweiten Satzes von Konturmustern, um die
Differenz der beiden zu bestimmen; (g) Einstellen der Simulationsfunktion,
bis die Differenz zwischen dem ersten Satz von Konturmustern und
dem zweiten Satz von Konturmustern unterhalb eines vordefinierten
Kriteriums liegt; und Bestimmen eines Positionsversatzes des ersten
Satzes von Konturmustern relativ zu den Kalibrierungsmustern und
Kompensieren des Positionsversatzes.
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Wie
im Anschluss im Detail beschrieben wird, sieht die vorliegende Erfindung
deutliche Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik vor. Indem automatisch extrahierte 2D-Konturen
gedruckter Wafermuster für
die Modellkalibrierung und Optimierung einer System-Pseudointensitätsfunktion
(SPIF) verwendet werden, ist es beispielsweise möglich, auf realistischere Art
und Weise die betreffenden tatsächlichen
Wafermerkmale darzustellen. Durch genaues Modellieren der Abbildungsleistung
des vorgegebenen Abbildungssystems, bei dem die System-Pseudointensitätsfunktion
eingesetzt wird, ist es zusätzlich
möglich,
automatische Einstellungen im Hinblick auf das Maskendesign vorzunehmen,
die optische Naheffekte als auch andere Faktoren kompensieren, welche
die Abbildungsleistung verschlechtern. Von Bedeutung ist, dass das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ohne eine Person auskommt,
die im Hinblick auf die Bildbearbeitung hochqualifiziert ist, um den „Versuchs"-Ansatz zum Korrigieren
der optischen Naheffekte durchzuführen, oder einer Person, die
auf arbeitsintensive Weise 1D SEM CD Messdaten sammelt, die gewöhnlich verwendet
werden. Als solches führt
die vorliegenden Erfindung ferner zu einer deutlichen zeitlichen
sowie finanziellen Einsparung, die zum Erstellen eines brauchbaren
Maskendesigns notwendig sind. Durch Verwenden tatsächlicher
2D-Musterkonturen als Eingabe für
die Kalibrierung und Optimierung werden bei der vorliegenden Erfindung
ferner sehr viel „aussagekräftigere" Dateninformationen
eingesetzt, um die tatsächlichen
Wafermuster zu beschreiben, und es werden so sehr viel genauere
Modellparameterergebnisse erhalten.
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Zusätzliche
Vorteile der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann anhand der folgenden detaillierten
Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ersichtlich.
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Obwohl
speziell in dieser Beschreibung auf den Einsatz der Erfindung bei
der Herstellung von ICs Bezug genommen wird, so sollte explizit
klar sein, dass die Erfindung sehr viel andere mögliche Applikationen besitzt.
Zum Beispiel kann sie bei der Kalibrierung von Fotomaskenmustern
sowie bei der Fotolackmodellierung, der Modellierung von wafer-geätzten Mustern
sowie allgemein bei 2D Musterkalibrierungs-Applikationen, beispielsweise von integrierten
optischen Systemen, Führungs-
und Erkennungsmustern für
magnetische Domainspeicher, Flüssigkristallanzeigefelder,
magnetische Dünnfilmköpfe, etc.
eingesetzt werden. Der Fachmann erkennt, dass im Zusammenhang mit
solchen alternativen Applikationen die in dieser Beschreibung verwendeten
Begriffe „Retikel", „Wafer" oder „Plättchen" als durch die allgemeineren
Begriffe „Maske" „Substrat" bzw. „Zielabschnitt" ersetzt zu betrachten
sind.
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In
dem vorliegenden Dokument werden die Begriffe „Strahlung" sowie „Strahl" so verwendet, als dass sie sämtliche
Arten von elektromagnetischer Strahlung, einschließlich ultravioletter
Strahlung (z.B. mit einer Wellenlänge von 365, 248, 193, 157
oder 126 nm) sowie EUV (extremer Ultraviolett-Strahlung, z.B. mit
einer Wellenlänge
im Bereich von 5 bis 20 nm) umfassen.
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Der
Begriff Maske, wie er hier verwendet wird, kann weitestgehend breit
ausgelegt werden, als dass er generische Musteraufbringungseinrichtungen
betrifft, die dazu verwendet werden, den Querschnitt eines einfallenden
Lichtstrahls mit einem Muster entsprechenden einem Muster zu versehen, das
in einem Zielabschnitt des Substrats zu erzeugen ist; der Begriff „Lichtventil" kann ebenso in diesem Zusammenhang
verwendet werden. Neben der klassischen Maske (Transmission oder
Reflektion; binär, Phasenverschiebung,
hybrid, etc.) umfassen andere Beispiele für die Kalibrierung von Musteraufbringungseinrichtungen:
- • eine
programmierbare Spiegelanordnung. Ein Beispiel einer solchen Vorrichtung
besteht aus einer matrix-adressierbaren Oberfläche mit einer viskoelastischen
Steuerschicht und einer reflektierenden Oberfläche. Das grundlegende Prinzip einer
solchen Vorrichtung besteht darin, dass (z.B.) adressierte Bereiche
der reflektierenden Oberfläche
einfallendes Licht als gebeugtes Licht reflektieren, während Bereiche,
die nicht adressiert werden, das einfallende Licht als nicht gebeugtes
Licht reflektieren. Unter Verwendung eines geeigneten Filters kann
das nicht gebeugte Licht aus dem reflektierten Strahl herausgefiltert werden,
wodurch lediglich das gebeugte Licht übrig bleibt; auf diese Weise
wird der Strahl entsprechend dem adressierenden Muster der matrixadressierbaren
Oberfläche
gemustert. Die erforderliche Matrixadressierung kann unter Verwendung
geeigneter elektronischer Mittel durchgeführt werden. Mehr Informationen
hinsichtlich solcher Spiegelanordnungen können, zum Beispiel, den US-Patenten US 5,296,891 sowie US 5,523,193 entnommen werden.
- • eine
programmierbare LCD-Anordnung. Ein Beispiel einer solchen Konstruktion
ist in dem US-Patent US 5,229,872 angegeben.
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Die
Erfindung selbst, zusammen mit weiteren Aufgaben und Vorteilen,
werden anhand der folgenden detaillierten Beschreibung sowie der
beigefügten
schematischen Zeichnungen besser verständlich.
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1 ist
ein Flussdiagramm, das das Kalibrierungsverfahren der vorliegenden
Erfindung darstellt.
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2A stellt
ein beispielhaftes dichtes Merkmalsmuster dar, das noch keinem Kalibrierungsprozess
unterzogen worden ist.
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2B stellt
das dichte Merkmalsmuster der 2A dar,
das unter Einsatz eines ersten Satzes von Kalibrierungsfaktoren,
die durch Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wurden,
gedruckt ist.
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2C stellt
das dichte Merkmalsmuster der 2A dar,
das unter Einsatz eines zweiten Satzes von Kalibrierungsfaktoren,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wurden, gedruckt
ist.
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3A stellt
ein beispielhaftes halbisoliertes Merkmalsmuster dar, dass noch
keinem Kalibrierungsprozess unterzogen worden ist.
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3B stellt
das halbisolierte Merkmalsmuster der 3A, das
unter Einsatz eines ersten Satzes von Kalibrierungsfaktoren, die
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wurden,
gedruckt ist.
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3C stellt
das halbisolierte Merkmalsmuster der 3A dar,
das unter Einsatz eines zweiten Satzes von Kalibrierungsfaktoren,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wurden,
gedruckt ist.
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4A stellt
ein beispielhaftes isoliertes Merkmalsmuster dar, dass noch keinem
Kalibrierungsprozess unterzogen worden ist.
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4B stellt
das isolierte Merkmalsmuster der 4A dar,
das unter Einsatz eines ersten Satzes von Kalibrierungsfaktoren,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wurden,
gedruckt ist.
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4C stellt
das isolierte Merkmalsmuster der 4A dar,
dass unter Einsatz eines zweiten Satzes von Kalibrierungsfaktoren,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wurden,
gedruckt ist.
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5 stellt
eine beispielhafte lithographische Projektionsvorrichtung dar.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Kalibrieren eines Abbildungssystems beschrieben,
bei dem ein Satz von Leistungsparameter (d.h. Kalibrierungsmodell)
bestimmt wird, die die Druckleistung des vorgegebenen Abbildungssystems
definieren. Die Leistungsparameter werden für mehrere Arten von Merkmalen
bestimmt, die in einem typischen Maskendesign (z.B. dicht zueinander beabstandete
Merkmale, halb-isolierte Merkmale, isolierte Merkmale, Leitungsenden,
Ellbogen etc.) gedruckt werden. Wie im Anschluss im Detail erklärt wird,
werden die Leistungsparameter dazu eingesetzt, um zu bestimmen,
wie eine Maske modifiziert werden sollte, so dass das erwünschte Merkmal
genau auf den Wafer gedruckt wird (d.h. dass das durch die Maske
gebildete resultierende Fotolackmuster genau dem erwünschten
Merkmal entspricht).
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Sind
die Leistungsparameter (oder kalibriertes Modell) für eine hinreichende
Anzahl von Merkmalen bestimmt worden, werden die Leistungsparameter
eingesetzt, um optische Nahfehler zu kompensieren, die beim Fotolackdrucken
(oder nach dem Ätzen)
unter den gleichen Prozessbedingungen bei den anderen Merkmalsarten,
die bei dem vorgegebenen Maskendesign verwendet werden, auftreten.
Ein derartiges Abbildungsmodell kann als System-Pseudointensitätsfunktion
(„system
pseudointensity-function"),
oder SPIF, wie folgt ausgedrückt
werden:
wobei
- αi
- ein zu kalibrierender
und zu optimierender Gewichtungskoeffizient ist;
- M (x, y)
- die Transmissionsfunktion
der Maske ist;
- Ψ, (x, y)
- der Satz von Basisfunktionen
ist, die zur Darstellung des optischen Abbildungssystems ausgewählt worden
sind, beispielsweise die Eigenfunktionen eines theoretischen optischen
Systems;
- x, y
- der Ort des Wafermusters
ist; und
- *
- der Faltungsoperator
ist.
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Durch
Verwendung der SPIF im Hinblick auf eine Vorhersage, wie ein gegebenes
Designmuster gedruckt würde,
ist eine Optimierung des Designs möglich, um das erwünschte („Ziel"-) Muster zu drucken.
Für diese
Art Optimierungsprozess kann man ein beliebiges bewährtes Optimierungsverfahren
verwenden, zum Beispiel das Levenberg-Marquardt-Verfahren. Mit anderen
Worten, die Leistungsparameter gestatten eine vorherige Korrektur
der Maskendaten hinsichtlich der zu druckenden Merkmale, so dass
das resultierende, auf den Wafer gedruckte Maskenmuster sehr viel
mehr Ähnlichkeit
mit dem erwünschten
Muster aufweist. Als solches gestattet das Verfahren der vorliegenden
Erfindung, das das Erstellen eines kalibrierten Modells (d.h. der Leistungsparameter)
beinhaltet, eine automatische modellbasierte optische Nahkorrektur
(OPC) der Maskenmuster. Es wird darauf hingewiesen, dass das Verfahren
der vorliegenden Erfindung ebenso angewendet werden kann, um die
beabsichtigte Leistung der OPC-korrigierten Maskenmuster zu verifizieren.
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Im
Anschluss wird der normale Prozessablauf der Optimierungsschleife
der vorliegenden Erfindung zusammengefasst:
- 1. „SPIF-Vorhersage" Prozess:
a.
Berechnen einer kontinuierlichen Schwellenwert-SPIF, und
b.
Verfolgen einer Polygonkontur um die obigen Schwellenwert- (oder > 1, als typische Schwellenwerteinstellung)-Bereiche.
- 2. „OPC" Prozess:
a.
Ausführen
der „SPIF
Vorhersage",
b.
Vergleichen der Ergebnisse mit dem erwünschten Ergebnis,
c. falls
akzeptabel, Beenden der Optimierung, und
d. falls nicht akzeptabel,
Einstellen bzw. Justieren der Designkanten in entgegengesetzter
Richtung zu dem Fehler.
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1 ist
ein Flussdiagramm, das das Kalibrierungsverfahren der vorliegenden
Erfindung darstellt. Das beispielhafte Verfahren der vorliegenden Erfindung
wird im Anschluss beschrieben.
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Der
erste Schritt bei dem Prozess (Schritt 1) beinhaltet das Entwerten
(oder Bestimmen) eines Satzes von Mustern, die als Kalibrierungsmuster
bezeichnet werden und die repräsentativ
für die
auf den Wafer zu druckenden tatsächlichen
Merkmale sind, einschließlich
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, dichte Linien/Raummuster,
halb-isolierte Linien/Raummuster sowie isolierte Linien/Raummuster. Vorzugsweise
enthalten die Muster Kurven, Winkel, etc. Zusätzlich wird darauf hingewiesen,
dass, allgemein gesprochen, je mehr Kalibrierungsmuster vorhanden
sind, desto genauer kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung
die OPEs auf gedruckten Wafern korrigieren. Zum Beispiel können bei
einer Ausführungsform
zahlreiche Linien/Raummuster, die allesamt als dicht angesehen werden
können,
zusammen mit zahlreichen halbdichten Linien/Raummustern sowie isolierten
Linien/Raummuster bestimmt werden. Wie im Anschluss im Detail erklärt wird,
je mehr Kalibrierungsmuster gesammelt oder bestimmt werden, desto
weniger muss bei dem Verfahren zwischen bekannten Kalibrierungsmustern
interpoliert werden, um die in der Maske enthaltenen tatsächlichen
Merkmale zu korrigieren. Mit anderen Worten, je mehr Kalibrierungsmuster
erhalten werden, desto eher entspricht (d.h. stimmt überein)
ein zu druckendes tatsächliches
Merkmal einem vorbestimmten Kalibrierungsmuster. Es wird darauf
hingewiesen, dass bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Kalibrierungsmuster durch Polygonfiguren
dargestellt werden. Ein Polygon ist eine zweidimensionale Figur
mit mehreren Seiten, die gewöhnlich
durch einen Satz von (X, Y) Scheitel beschrieben wird. Ein herkömmlich verwendetes
Datenformat in der Halbleiterindustrie ist das GDSII StreamTM Format, das 2D Polygonfiguren für IC Designdaten
darstellt. Jedoch kann ein beliebig anderes geeignetes Datenformat
verwendet werden, das Maskendesigns darzustellen vermag.
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Schritt
2 bei dem Prozess beinhaltet das Bilden einer Maske in Übereinstimmung
mit den im Schritt 1 definierten Kalibrierungsmustern sowie das Drucken
der in der Maske gebildeten Kalibrierungsmuster auf einen Wafer.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Kalibrierungsmuster unter Einsatz
des exakt gleichen Prozesses sowie derjenigen Schritte, die bei der
Produktion der kommerziellen Halbleitervorrichtung verwendet werden,
für die
der Kalibrierungsprozess durchgeführt wird, gedruckt werden sollten.
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Sind
die Kalibrierungsmuster auf den Wafer gedruckt worden, beinhaltet
der nächste
Schritt (Schritt 3) das Abbilden und Messen der auf dem bearbeiteten
Siliziumwafer gebildeten Kalibrierungsmuster mit Hilfe einer Fotolack-Musteraufbringung. Das
Abbilden kann durch Einsatz, z.B. einer SEM (Rasterelektronenmikroskop-)
Vorrichtung erzielt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die
Messung eine, zum Beispiel, nach unten gekehrte SEM oder eine querschnittförmige CD
(kritische Abmessung) SEM sein kann. Bei der gegenwärtigen Ausführungsform
ist es bevorzugt, eine nach unten gekehrte SEM CD zu verwenden,
und zwar mit einem entsprechenden SEM-Bild für jedes der zu messenden Kalibrierungsmuster.
Es wird ferner darauf hingewiesen, dass im Hinblick auf die beste
Kalibrierungsleistung es bevorzugt ist, SEM-Bilder mit hinreichender Vergrößerung zur
Verfügung
zu haben. Zum Beispiel liegt die bevorzugte SEM-Bildvergrößerung oberhalb
70 KX bei 130 nm sowie unterhalb der Designregel. Bei einer solch
hohen Vergrößerung kann das
betreffende Hauptmuster leicht das gesamte Sichtfeld belegen, und
es ist normalerweise unwahrscheinlich, dass ein zusätzlicher
Raum für
Ausrichtungsmarkierungen als ein Teil des SEM-Bildes zum Zwecke
der Ausrichtung und Skalierung zur Verfügung steht. Wie weiter unten
erklärt
wird, ist es als solches bevorzugt, sowohl die Bildrotation als
auch die Skalierung als einen Teil dieses neuartigen Optimierungsschematas
zur Verfügung
zu haben.
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Die 2A, 3A und 4A stellen SEM-Bilder
von resultierenden, jeweils dichten, halbisolierten sowie isolierten
Linien/Raummustern dar, die auf den Wafer abgebildet wurden. Es
wird darauf hingewiesen, dass die resultierenden SEM-Konturen 12 über die
ursprünglichen
Polygondesigndaten (die einen idealen Abbildungsprozess darstellen)
gelegt werden, um so einen Vergleich des erwünschten Musters (definiert
durch die Polygondaten) mit dem durch den Abbildungsprozess gedruckten
tatsächlichen
Muster (definiert durch das SEM-Bild) zu gestatten. Bezug nehmend
auf die 2A ist zum Beispiel zu sehen,
dass das resultierende SEM-Bild des resultierenden Musters aufgrund
optischer Naheffekte, zum Beispiel, nicht ganz perfekt ist. Ein
Problem besteht in der Verkürzung
der Linien, die dargestellt ist durch die Differenz des Endes einer
Linie in dem SEM-Bild und der idealen Position des Linienendes, die
durch die Polygondaten festgelegt ist (Bezugszeichen 14 weist
auf den durch die Linienverkürzung verursachten
Spalt hin). Die 3A und 4A stellen ähnliche
Mängel
in den jeweiligen Mustern dar.
-
Bezug
nehmend wiederum auf die 1 werden im Schritt 4 die resultierenden
SEM-Bilder einer
digitalen Bildbearbeitung sowie einer Schwellenwertbearbeitung unterzogen,
um zweidimensionale Fotolackkonturen zu extrahieren. Die weichen
Konturen werden durch vielseitige Polygone angenähert. Mit anderen Worten, der
Umriss des verbleibenden Fotolackmusters auf dem Wafer, wobei der
Umriss die von dem System abgebildeten Muster bestimmt, wird identifiziert
und digital bearbeitet.
-
Im
nächsten
Schritt (Schritt 5) werden die im Schritt 4 erhaltenen 2D-Fotolackkonturen
in Polygone oder in ein anderes geeignetes Format, beispielsweise
das GDSII StreamTM Format, umgewandelt (oder
durch diese angenähert).
Es wird darauf hingewiesen, dass das verwendete Datenformat das
gleiche sein sollte wie dasjenige, das im Schritt 1 zur Darstellung
der Kalibrierungsmuster verwendet worden ist. Es sollte ersichtlich
sein, dass die SEM-Bilder das Ergebnis der auf den Wafer tatsächlich gedruckten
Kalibrierungsmuster darstellen. Auf diese Weise stellen die Unterschiede
zwischen den SEM-Bildern und den Kalibrierungsmustern diejenigen „Fehler" dar, die dem Abbildungssystem
sowie dem Druckprozess inhärent
sind.
-
Wie
weiter unten erklärt
wird, gestattet die Umwandlung der 2D-Fotolackkonturen in das Polygondatenformat
einen direkten Vergleich der Fotolackdruckleistung (oder nach dem Ätzen der
Muster) mit einer Modellfunktion, die die Leistung des Abbildungssystems
darstellt. Die im Schritt 4 erhaltenen tatsächlichen Bilder werden dazu
verwendet, die Modellfunktion so „einzustellen", so dass die Funktion genauestens
die Druckleistung des Abbildungssystems darstellt. Dies gestattet
den Einsatz der Funktion zur automatischen Modifikation des Maskendesigns,
um so die Mängel
der Druckleistung der ursprünglich
polygonalen Designdaten des Abbildungssystems zu kompensieren. Mit
anderen Worten, die Funktion kann zur optischen Nahkorrektur eingesetzt
werden.
-
Im
Anschluss an die Kontur-Extraktion werden die SEM-Bilder zunächst ungefähr mit dem
ursprünglichen
Maskendatenmuster überlagert.
Es ist denkbar, dass ein Positionsversatz sowohl in X-Richtung als
auch Y-Richtung besteht. Durch Vergleich eines vorbestimmten Referenzpunktes
(Referenzpunkte) (beispielsweise die Mitte eines erwünschten
quadratischen Merkmals) des ursprünglichen Designs mit den SEM-Bildern ist es möglich zu
bestimmen, ob der Druckprozess eine Verschiebung, Drehung und/oder
Skalierung des zu druckenden Merkmales verursacht hat. Es wird darauf
hingewiesen, dass jeder beliebige geeignete Referenzpunkt(e) (beispielsweise
die Mitte eines Merkmals, eine gegebene Kante oder Ecke des Merkmals,
etc.) als Referenzpunkt für
den Vergleich verwendet werden kann. Der Prozess der vorliegenden
Erfindung gestattete eine simultane Optimierung sowohl der α
i als
auch des Positionsversatzes (beispielsweise die Verschiebung und
die Drehung). Auf ähnliche
Weise kann durch die Optimierung der SEM-Skalierungsfaktor während der Optimie rungsschleife
eingestellt werden. Dies kann durch die folgende Matrixgleichung
ausgedrückt
werden:
wobei
- A
- ein X-Skalierungsfaktor
und D ein Y-Skalierungsfaktor ist;
- C
- eine Drehung und D
der Versatz der SEM-Bilder ist; und
- X und Y
- die anfängliche
Position und X' und
Y' die neue Position
darstellen.
-
Es
ist von Bedeutung, dass A, B, C und D separat in einer Optimierungsschleife,
allerdings für den
gleichen Satz SEM-Bilder optimiert werden, allerdings unter der
Annahme, dass A, B, C und D konstant bleiben. Dies ist eine praktische
Annahme, da das SEM hinreichend stabil bleibt und die SEM-Bilder in
einem Betriebsablauf konsistent produziert werden können.
-
Als
nächstes
wird im Schritt 6 ein Satz von System-Pseudointensitätsfunktionen
(SPIFs) erzeugt. Die SPIFs sind Funktionen, die die kombinierte
Antwort des Abbildungs- und des Fotolacksystems als zweidimensionale
Skalarfunktion darstellen sollen, so dass eine Annäherung der
gedruckten Fotolackkontur durch Sampling der SPIF bei einem vordefinierten
Schwellenwert erhalten werden kann. Dies betrifft das Umwandeln
der kontinuierlich variierenden SPIF in eine diskrete Funktion,
die gleich „1" ist, wenn SPIF größer als
der Schwellenwert ist, und sonst gleich „0" ist. Der gewählte Schwellenwert ist vielmehr
beliebig. Die optimierte SPIF wird für einen vorgegebenen Schwellenwert
optimiert. Sind die SPIFs für
ein vorgegebenes Abbildungssystem sowie einen vorgegebenen Prozess
definiert worden, so ist auf diese Weise eine Abschätzung möglich, wie ein
gegebenes Muster auf einen Wafer gedruckt wird. Es wird darauf hingewiesen,
dass die SPIFs von Abbildungssystem zu Abbildungssystem und von
Prozess zu Prozess variieren. Die entsprechenden Gewichtungskoeffizienten
(αi) für
den SPIF-Satz müssen
optimiert werden. Es wird auf die 2 und 3 im Hinblick auf die Schwellenwert-SPIF-Muster
verwiesen (die mit der Wafermusterkontur überlagert sind).
-
Im
Schritt 7 werden die SPIFs und die entsprechenden Gewichtungskoeffizienten,
die im Schritt 6 erzeugt wurden, zusammen mit den POLYGON-Designdaten,
die im Schritt 1 erhalten wurden, verwendet, um eine Abschätzung der
Fotolackmusterkonturen zu erzeugen, die aus dem Drucken der Kalibrierungsmuster,
welche im Schritt 1 definiert wurden, resultieren würden. Es
wird wiederum darauf hingewiesen, dass die SPIFs eine Abschätzung des Verhaltens
des Abbildungssystems darstellen. In dem die SPIFs auf die Kalibrierungsmuster
des Schrittes 1 angewendet werden, ist es auf diese Weise möglich, die
Funktionsweise des Abbildungssystems sowie der resultierenden Fotolackkonturmuster abzuschätzen. Es
ist bevorzugt, dass die Abschätzung
der im Schritt 7 erzeugten Fotolackkonturmuster in dem gleichen
Datenformat erzeugt werden, das zur Erzeugung der Kalibrierungsmuster
im Schritt 1 und der Darstellung der tatsächlichen Konturmuster im Schritt
5 verwendet wurde, das im gegenwärtigen Beispiel
ein Polygonformat ist (es wird auf den „SPIF-Vorhersage-Prozess" verwiesen). Es wird
darauf hingewiesen, dass die Schritte 6 und 7 des in 1 dargestellten
Verfahrens getrennt von den Schritten 2 bis 5 sind und unabhängig von
den Schritten 2 bis 5 durchgeführt
werden. Es ist an sich möglich,
die Schritte 6 und 7 vor, gleichzeitig oder nach den Schritten 2
bis 5 durchzuführen.
-
Sind
die Fotolackkonturmuster unter Einsatz der SPIFs abgeschätzt worden
(Schritt 7), so beinhaltet der nächste
Schritt (Schritt 8) das Vergleichen der abgeschätzten Konturmuster mit denjenigen
Konturmustern, die durch das tatsächliche Drucken der Kalibrierungsmuster
unter Einsatz des vorgegebenen Abbildungssystems erzeugt werden.
Insbesondere werden die vorhergesagten Musterkonturen (die unter
Verwendung der SPIFs erzeugt wurden) mit den Konturmustern verglichen,
die von dem entsprechenden SEM-Bild extrahiert wurden. Im Anschluss
werden der SPIF-Satz und die entsprechenden Gewichtungskoeffizienten
solange verändert,
bis eine hinreichende Annäherung
zwischen dem SPIF-Konturmuster und dem SEM-Konturmuster erhalten
wird. Wird zum Beispiel, wie im Anschluss erklärt wird, angenommen, dass das
in Betracht gezogene Merkmal eine quadratische Form aufweist und
das resultierende SEM-Konturmuster eine kreisförmige Konfiguration (aufgrund
einer Abrundung der Ecken) zeigt, so werden die Koeffizienten der
SPIF-Funktion solange verändert,
bis das von der SPIF-Funktion erzeugte, resultierende Konturmuster
eine im wesentlichen kreisförmige
Konfiguration zeigt.
-
Nach
Beendigung des Vergleichs im Schritt 8 schreitet der Prozess zum
Schritt 9 fort, bei dem bestimmt wird, ob die SPIF-erzeugten Konturmuster hinreichend ähnlich den
SEM-Konturmustern sind (d.h. mit diesen übereinstimmen). Kriterien zur
Bestimmung, ob die Konturmuster hirneichend einander übereinstimmen,
umfassen beispielsweise, sind aber nicht darauf beschränkt, (1)
den Fehler in den Überlappbereichen
zwischen dem Modell (erzeugt durch SPIF) und den experimentellen
Konturen (SEM), (2) der Abstand zwischen den Konturen (absolut oder mit
Vorzeichen), entweder an ausgewählten
Punkten oder sämtlichen
Konturpunkten, und (3) die Summe der Quadrate der Abstände zwischen
den beiden Konturen. Diese Kriterien, bezeichnet als Kost-Funktionen,
werden im Verlauf der Anpassungsprozedur minimiert. Ist das Kriterium
ausgewählt
worden, wird ein zugeordneter Wert bestimmt, welcher im Anschluss
als der Entscheidungsfaktor im Schritt 9 verwendet wird. Es wird
darauf hingewiesen, dass der Prozess im Schritt 9 Kriterien umfasst,
um zu verifizieren, ob der Positionsversatz und die Skalierung der
gedruckten Merkmale unterhalb eines akzeptablen vordefinierten Kriteriums
liegen.
-
Falls
der Fehler zwischen den SPIF-erzeugten Konturmustern und den SEM-Konturmustern zu groß ist (d.h.
falls das Kriterium im Schritt 9 nicht erfüllt ist), so schreitet der
Prozess zum Schritt 10, bei dem die SPIF-Koeffizienten, die Positionsversatze, die
Skalierungs- und/oder Versatzfaktoren modifiziert werden, um eine
bessere Übereinstimmung
der resultierenden SPIF-Konturmuster mit den SEM-Konturmustern sowohl im Hinblick auf
Form und Position zu erhalten (es wird auf den „OPC-Prozess" verwiesen). Der
Prozess kehrt dann zum Schritt 7 zurück, um so die Konturmuster
basierend auf den aktualisierten vorherigen Variablen erneut zu
erzeugen. Im Anschluss werden die Schritte 8 und 9 erneut wiederholt.
-
Falls
der Fehler zwischen den SPIF erzeugten Konturmustern und den SEM-Konturmustern nach
einige Iterationen der Schleife, die durch die Schritte 7 bis 10
gebildet wird, weiterhin zu groß ist, wird
der Prozess mit dem Schritt 10A weitergeführt. Im Schritt 10A läuft der
Prozess dadurch weiter, dass eine neue SPIF-Funktion ausgewählt/erzeugt
wird und/oder die Anzahl „n" der Basisfunktionen,
die zur Formulierung der SPIF-Funktion verwendet werden, erhöht wird.
Der Prozess kehrt im Anschluss zum Schritt 6 zurück und wird auf die oben beschriebene Weise
fortgeführt,
in dem die neue/modifizierte SPIF-Funktion verwendet wird.
-
Wie
anhand der voranstehenden Beschreibung deutlich wird, wird der Prozess
im Schritt 10A in dem Fall fortgesetzt, dass eine Einstellung der
SPIF Gewichtungskoeffizienten sowie der Positionsversatze keinen
Fehler unterhalb des vordefinierten minimalen Werts erzeugen kann.
Es wird darauf hingewiesen, dass eine Bestimmung, wann mit dem Schritt 10A
weitergemacht wird, dadurch getroffen werden kann, dass, zum Beispiel,
eine bestimmte Anzahl von Iterationen der auszuführenden Schleifenschritte 7 bis
10 festgelegt werden, und falls kein akzeptables Ergebnis erhalten
wird, bevor die Anzahl der Iterationen abgeschlossen ist, so geht
der Prozess in den Schritt 10A über.
Alternativ kann die Bedienperson eingreifen, um zu bestimmen, wann
mit dem Schritt 10A weitergemacht werden soll.
-
Falls
die SPIF-erzeugten Konturmuster und die SEM-Konturmuster hinreichend ähnlich sind
(d.h. das Kriterium des Schritts 9 erfüllt ist), werden die SPIF und
die Gewichtungskoeffizienten aufgezeichnet (Schritt 11). Es wird
darauf hingewiesen, dass diese SPIF und die entsprechenden Gewichtungskoeffizienten
die tatsächliche
Druckleistung des vorgegebenen Abbildungssystems in einem funktionalen Datenformat
darstellen. Mit anderen Worten, die SPIF und die Gewichtungskoeffizienten
stellen ein Modell der Abbildungsleistung dar. Als solches kann es
dazu verwendet werden, verschiedene optische Naheffekte vorherzusagen
und zu kompensieren, die andererseits die gesamte Druckleistung
verschlechtern würden.
-
Unter
Bezugnahme auf den Schritt 11 wird darauf hingewiesen, dass der
voranstehende Prozess solange wiederholt wird, bis eine hinreichende Anzahl
von SEM-Bildern
auf die gleichen Modellparameter angepasst (d.h. angeglichen) worden
ist. Dies ist von Bedeutung, da in der Praxis sämtliche Designmuster den gleichen
OPC-Prozess durchlaufen
müssen,
um so eine optimale CD-Steuerung unter den gleichen Belichtungseinstellungen
erzielen zu können.
Vorzugsweise ist die Anzahl der SEM-Bilder im Vergleich zu den SPIF-erzeugten
Konturen hinreichend, um sämtliche
mögliche
Muster abzudecken, welche bei einem vorgegebenen Halbleiterchip-Maskendesign zu erwarten
sind. Für
sämtliche
Bereiche der Merkmalsabstände
und für
jeden Merkmalstyp, die die Optimierungsschleife durchlaufen haben,
wird das gleiche αi erwartet. Falls das αi nicht
zufriedenstellend ist, das bedeutet, die Modellleistung führt zu einem
Fehler, der größer ist
als eine vordefinierte Toleranz (als Beispiel, der vorhergesagte
CD-Fehler ist größer als
4 % der Soll-CD), so sollte die Optimierungsschleife eine Erhöhung von „n" oder einen Wechsel
von einer Form von Ψ zu
einer anderen Form gestatten, um so mit dem Schritt 1 erneut beginnen
zu können.
-
Der
voranstehend beschriebene Prozess wird auch als Modelltraining bezeichnet.
Die gleiche SPIF-Funktion zusammen mit den entsprechenden Gewichtungskoeffizienten
kann hinreichend sein, um zahlreiche Maskengeometrien anzupassen,
wie z.B. solche mit unterschiedlichen Zwischenräumen, Merkmalsarten, Merkmalsgrößen, Ausrichtungen etc.
Sobald dieses empirische Modell zur Vorhersagen von Fotolackkonturen
auf geeignete Weise trainiert worden ist (Schritt 11), wird es dazu
eingesetzt, Vorhersagen über ähnliche
Maskenmuster zu treffen (es wird auf den „OPC-Prozess" verwiesen). Zum Beispiel
kann es in einem Algorithmus verwendet werden, der Maskendaten mit
dem Ziel bearbeitet, einen modellbasierte optische Nahkorrektur
auszuführen.
Wird z.B. eine Zielform vorgegeben, z.B. der ursprüngliche
Maskenumriss, bewegt der Algorithmus die Kanten der Maskendaten,
um den Fehler zwischen der Fotolackkontur, die von dem trainierten Modell
vorhergesagt wurde, und dem Ziel zu verringern. Die modellbasierte
OPC wird zu einem besonders wichtigen Verfahren, wenn die Größe der gedruckten
Merkmale vergleichbar oder kleiner als die Belichtungswellenlänge ist.
-
Ein
Beispiel der Ergebnisse, die durch das voranstehende Verfahren erhalten
werden können, sind
in den 2B, 2C, 3B, 3C, 4B und 4C gezeigt.
Unter Verwendung des voranstehenden Verfahrens wurde insbesondere
ein Satz von SPIFs mit entsprechenden Gewichtungskoeffizienten verwendet,
um die drei in den 2A, 3A und 4A gezeigten
SEM-Bilder anzupassen, wobei 2A ein
nicht korrigiertes dichtes Linien Raum – Muster (d.h. mit einer 130
Nanometerlinie bei ≈ 1:1
Linie : Raum) darstellt; 3A ein
nicht korrigiertes halb-isoliertes Linien : Raum – Muster
darstellt (d.h. mit einer 130 Nanometerlinie bei ≈ 1 : 3,3 Linie
: Raum); und 4A ein nicht korrigiertes isoliertes
Linien : Raum – Muster
darstellt (d.h. mit einer 130 Nanometerlinie bei 1 : 8,8 Linie :
Raum). Die 2B, 3B und 4B stellen „korrigierte" Muster jeweils entsprechend
den 2A, 3A und 4A dar,
die aus der Verwendung eines ersten Satzes von SPIFs und entsprechenden
Gewichtungskoeffizienten resultieren, und die 2B, 3B und 4B stellen „korrigierte" Muster jeweils entsprechend
den 2A, 3A und 4A dar,
die aus der Verwendung eines zweiten Satzes von SPIFs und entsprechenden
Gewichtungskoeffizienten resultieren. Allgemein sieht der erste
Satz von SPIFs, der bei der in den 2B, 3B und 4B dargestellten
Korrektur verwendet wird, eine bessere Korrektur (d.h. eine bessere Übereinstimmung)
verglichen mit der Korrektur vor, die unter Verwendung des zweiten
Satzes von SPIFs, wie in den 2C, 3C und 4C dargestellt
ist, erhalten wird. Beide Korrekturen sehen jedoch eine Verbesserung
gegenüber
der nicht korrigierten Abbildung vor, da die daraus resultierende
Abbildung in sämtlichen „korrigierten" Versionen sehr viel
besser dem erwünschten
Muster entspricht. Es wird darauf hingewiesen, dass die Musterabbildungen
in den 2A–2C größer als
in den 3A–4C erscheinen,
da sie einen größeren graphischen
Darstellungsbereich besitzen verglichen mit dem graphischen Darstellungsbereich,
der in den 3A–4C verwendet
wird.
-
Sobald
die SPIF bestimmt ist, wobei die SPIF das tatsächliche Leistungsvermögen des
vorgegebenen Abbildungssystems darstellt, kann die SPIF auf diese
Weise entsprechend der vorliegenden Erfindung dazu verwendet werden,
Maskendesigns automatisch derart modifizieren (d.h. kalibrieren),
so dass die resultierende Abbildung, die auf dem Waver gedruckt
wird, genauer der erwünschten
Abbildung entspricht. Mit anderen Worten, das Verfahren der vorliegenden
Erfindung kann dazu verwendet werden, OPC-Maßnahmen beim Maskendesign automatisch dadurch
vorzusehen, dass die verschiedenen zu druckenden Maskenmuster in Übereinstimmung
mit der bestimmten SPIF-Funktion modifiziert werden.
-
Es
wird ferner darauf hingewiesen, das ein beispielhaftes Kriterium
zum Spezifizieren einer Fehlertoleranz (z.B. in Schritt 9) darin
besteht, tatsächlich die
nicht überlappenden
Pixel zwischen den SEM-Konturen (hell) und den vorhergesagten SPIF-Konturen (grau) zu
zählen.
Anhand der SEM-Bilder ist es möglich,
die physikalischen Abmessungen für
jedes Pixel abzuleiten. Bei einem, z.B., 2,0 μm × 2,0 μm großen Bereich, der 480 × 480 Abbildungspixel
besitzt, entspricht jedes Pixel (4,16 nm)2.
Es wird darauf hingewiesen, dass im Hinblich auf die Entwicklung
der 130 nm-Technologie
es notwendig sein kann, dass der Fehler ein Pixel oder weniger beträgt. Mit
anderen Worten, der nicht überlappende
Bereich darf nicht mehr als ein Pixel breit sein. Hinsichtlich einer
detaillierteren Fehlerspezifikation ist es möglich, einen kleineren Kalibrierungsbereich mit
der gleichen Anzahl von Abbildungspixel zu verwenden, z.B. können 480 × 480 Pixel
bei einem Bereich von 0,9 μm
mal 0,9 μm
verwendet werden. Im letzteren Fall stellt jedes Pixel (2 nm)2 dar.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung
bedeutende Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik vorsieht. Indem beispielsweise eine autoextrahierte
2D-Kontur gedruckter Wavermuster für die SPIF-Modellkalibrierung
und Optimierung verwendet wird, ist es möglich, die tatsächlichen
betreffenden Wavermerkmale realistischer darzustellen. Durch genaues
Modellieren der Abbildungsleistung des vorgegebenen Abbildungssystems
unter Verwendung der System-Pseudointensitätsfunktion
ist es zusätzlich
möglich,
Einstellungen des Maskendesigns automatisch vorzunehmen, wodurch
die optischen Naheffekte als auch andere Faktoren, die die Abbildungsleistung
verschlechtern, kompensiert werden können. Von großer Bedeutung
ist, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung ohne Personen
auskommt, die im Hinblick auf die Bildbearbeitung hochqualifiziert
sind, um den „Versuchs" – Ansatz zum Korrigieren optischer Naheffekte
auszuführen,
sowie solche Personen, die auf arbeitsintensive Weise 1D und SEM
CD-Messdaten sammeln, die typischerweise verwendet werden. Als solches
führt die
vorliegende Erfindung zu einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis,
die zur Erzeugung eines Maskendesigns notwendig sind. Des Weiteren,
indem die tatsächliche
2D-Musterkontur als Eingabe für
die Kalibrierung und Optimierung verwendet wird, macht die vorliegende
Erfindung Gebrauch von sehr viel „aussagekräftigeren° Dateninformation, um die tatsächliche
Wavermuster zu beschreiben, und es werden auch deshalb genauere Modellparameterergebnisse
erhalten.
-
5 stellt
schematisch eine lithographische Korrekturvorrichtung dar, die zur
Verwendung mit dem Kalibrierungsverfahren der vorliegenden Erfindung
geeignet ist. Die Vorrichtung umfasst:
- – ein Strahlungssystem
Ex, IL zum Bereitstellen eines Projektionsstrahls PB aus Strahlung.
In diesem besonderen Fall weist das Strahlungssystem ebenso eine
Strahlungsquelle LA auf;
- – einen
ersten Gegenstandstisch (Maskentisch) MT, der mit einem Maskenhalter
versehen ist zum Halten einer Maske MA (beispielsweise ein Retikel),
und der mit einer Positioniereinrichtung verbunden ist zum genauen
Positionieren der Maske in Bezug auf den Gegenstand TL;
- – einen
zweiten Gegenstandstisch (substratisch) WT, der mit einem Substrathalter
versehen ist zum Halten eines Substrats W (z.B. ein mit Fotolack
beschichteter Siliziumwaver), der mit einer zweiten Positioniereinrichtung
verbunden ist zum genauen Positionieren des Substrats in Bezug auf den
Gegenstand TL;
- – ein
Projektionssystem („Linse") TL (z.B. ein brechendes,
catoptrisches oder catadioptrisches optisches System) zum Abbilden
eines bestrahlten Abschnittes der Maske MA auf einen Zielabschnitt C
(der beispielsweise ein oder mehrere Plättchen aufweist) des Substrats
W.
-
Wie
hierin dargestellt ist die Vorrichtung vom Transmissionstyp (das
bedeutet sie hat eine lichtdurchlässige Maske). Allgemein kann
sie jedoch ebenso vom Reflexionstyp sein, z.B. mit einer reflektierenden
Maske. Alternativ kann die Vorrichtung eine andere Art Musteraufbringungseinrichtung
als Alternative zur Verwendung einer Maske verwenden; Beispiele
umfassen eine programmierbare Spiegelanordnung oder LCD-Matrix.
-
Die
Quelle LA (beispielsweise eine Quecksilberlampe oder ein Excimer-Laser)
zeigt einen Strahl aus Strahlung bzw. Lichtstrahl. Dieser Strahl
wird einem Beleuchtungssystem (Illuminator) IL zugeführt, entweder
direkt oder nachdem er eine Konditioniereinrichtung, beispielsweise
einen Strahlaufweiter Ex, durchlaufen hat. Der Illuminator IL kann
eine Einstelleinrichtung AM aufweisen, die die äußere und/oder innere radiale
Größe (die
herkömmlich
als σ-außen bzw. σ-innen bezeichnet
wird) der Intensitätsverteilung
in dem Strahl einstellt. Zusätzlich
weist er allgemein verschiedene andere Bauteile auf, beispielsweise
einen Integrator IN und einen Kondensor CO. Auf diese Weise besitzt
der auf die Maske MA auftreffende Strahl TB in seinem Querschnitt
eine erwünschte
Gleichmäßigkeit
sowie Intensitätsverteilung.
-
Es
sollte in Hinblick auf die 5 beachtet werden,
dass die Quelle LA innerhalb des Gehäuses der lithographischen Projektionsvorrichtung
vorgesehen sein kann (so wie es oft der Fall ist, wenn die Quelle
LA, z.B., eine Quecksilberlampe ist), dass sie allerdings aber auch
ausserhalb von der lithographischen Projektionsvorrichtung angeordnet
sein kann, wobei der Lichtstrahl, der von dieser erzeugt wird, in die
Vorrichtung geleitet wird (z.B. mit Hilfe geeigneter Richtspiegel);
dies ist oftmals der Fall, wenn die Quelle LA ein Excimer-Laser
ist (beispielsweise basierend auf KrF, ArF oder F2-Laserstrahlung).
Die gegenwärtige
Erfindung umfasst beides.
-
Der
Strahl TB wird im Anschluss von der Maske MA unterbrochen, die auf
einem Maskentisch MT gehalten wird. Nachdem er die Maske MA durchlaufen
hat, verläuft
der Strahl TB durch die Linse PL, die den Strahl TB auf einen Zielabschnitt
C des Substrats W fokussiert. Mit Hilfe der zweiten Positioniereinrichtung
(und einer interferometrischen Messeinrichtung IF) kann der Substrattisch
WT genau bewegt werden, beispielsweise so, um die unterschiedlichen Zielabschnitte
C in den Strahlengang TB zu positionieren. Auf ähnliche Weise kann das Positioniermittel dazu
verwendet werden, die Position der Maske MA in Bezug auf den Strahlengang
PB zu positionieren, z.B. nach mechanischem Zurückholen der Maske MA aus einem
Maskenarchiv, oder während
einer Scanfolge. Allgemein wird die Bewegung der Gegenstandstische
MT, WT mit Hilfe eines Moduls mit langem Hub (grobe Positionierung)
und eines Moduls mit kurzem Hub (feine Positionierung) realisiert,
die nicht explizit in 23 dargestellt
sind. Im Falle eines Waversteppers (im Gegensatz zu einem Schritt-Scan-Werkzeug) kann der
Maskentisch MT jedoch lediglich mit einem Aktuator mit kurzem Hub verbunden
sein, oder er kann fixiert sein.
-
Das
dargestellte Werkzeug kann auf unterschiedliche Arten und Weisen
verwendet werden:
- – in einem Schritt-Modus wird
der Maskentisch MT im Wesentlichen stationär gehalten, und die gesamte
Maskenabbildung wird auf einmal (bei einer einzelnen „Belichtung") auf einen Zielabschnitt
C projiziert. Der Substrattisch WT wird anschließend in X- und/oder Y-Richtung
verschoben, so dass ein anderer Zielabschnitt C von dem Strahl TB
bestrahlt werden kann;
- – im
Scan-Modus kommt im Wesentlichen die gleiche Abfolge zur Anwendung,
außer
das ein vorgegebener Zielabschnitt C nicht durch eine einzelne „Belichtung" belichtet wird.
Stattdessen wird der Maskentisch MT entlang einer vorgegebenen Richtung
(der sog. „Scanrichtung", beispielsweise
die Y-Richtung) mit einer Geschwindigkeit v bewegt, so dass der
Positionsstrahl TB über
eine Maskenabbildung gescant wird; gleichzeitig wird der Substrattisch
WT in die gleiche oder die entgegengesetzte Richtung mit einer Geschwindigkeit
V = Mv bewegt, wobei M gleich der Vergrößerung der Linse TL ist (normalerweise
ist M = ¼ oder 1/5). Auf diese Weise
kann ein relativ großer
Zielabschnitt C belichtet werden, ohne dass die Auflösung verkleinert
werden muss.
- – eine
weitere Variante dieser Optimierung besteht darin, dass sie zur
Kalibrierung von 2D-Fotolack-Simulationsvorhersagen sowie 2D-Ätzmuster-Vorhersagen verwendet
werden kann.
-
Obwohl
bestimmte spezifische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben worden sind, so wird darauf
hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung auf andere Art und Weise
realisiert werden kann. Die vorliegenden Ausführungsformen sollten deshalb
in jeglicher Hinsicht als beispielhaft und nicht einschränkend verstanden
werden, wobei der Bereich der Erfindung durch die beigefügten Ansprüche bestimmt
ist.